Definition:Asthma ist eine chronisch entzündliche Atemwegserkrankung mit bronchialer Hyperreagibilität und reversibler Atemwegsobstruktion, die zu episodenartigen respiratorischen Symptomen führt.
Häufigkeit:Eine der häufigsten chronischen Erkrankungen mit einer Lebenszeitprävalenz von 10 % in Deutschland.
Symptome:Variable, episodenartig und oft nachts auftretende Symptome: Atemnot, Husten, Engegefühl in der Brust, pfeifende Atemgeräusche (Giemen). Anfallsartige Beschwerden oft im Zusammenhang mit Auslösern (z. B. Allergene, Atemwegsinfekte, körperliche Belastung).
Befunde:Im beschwerdefreien Intervall möglicherweise unauffällig. Zeichen der Atemwegsobstruktion: verlängertes Exspirium, trockene Nebengeräusche (Giemen, Pfeifen, Brummen), Tachypnoe, Einsatz der Atemhilfsmuskulatur. Bei schwerer Obstruktion: Erschöpfung, Zyanose, fehlendes Atemgeräusch („stille Lunge“).
Diagnostik:Anamnese und klinische Untersuchung. Lungenfunktionsdiagnostik Nachweis einer (partiell) reversiblen Atemwegsobstruktion (Spirometrie mit Reversibilitäts- und ggfs. Provokationstest).
Therapie:Medikamentöse Stufentherapie abhängig von der Asthmakontrolle. Kombination aus Bedarfsmedikamenten („Reliever"“) und Langzeittherapeutika („Controller"“). Weitere nichtmedikamentöse Maßnahmen umfassen u. a. Patientenschulung, Allergenkarenz und (Atem-)Physiotherapie.
Prüfungsrelevant für die Facharztprüfung Allgemeinmedizin1
Asthma ist eine heterogene, chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch bronchiale Hyperreagibilität und variable Atemwegsobstruktion zu respiratorischen Symptomen führt.2-4
Führt episodenartig zu Symptomen wie Husten, Atemnot, Giemen und Engegefühl in der Brust.
Wichtiges Merkmal der Erkrankung ist die Reversibilität der Atemwegsobstruktion.
Assoziation mit anderen allergischen/atopischen Erkrankungen
nichtallergisches (intrinsisches) Asthma
Auslöser sind z. B. Infektionen der Atemwege oder Medikamentenintoleranz (häufig ASS oder NSAR)
weitere Phänotypen
z. B. eosinophiles Asthma oder Cough Variant Asthma.
Die Atemwegsobstruktion bei Asthma basiert in erster Linie auf folgenden Vorgängen:4
Konstriktion der glatten Bronchialmuskulatur
Ödem der Schleimhäute in den Atemwegen
Umbau der Atemwegswände („Remodeling“)
Sekretansammlung.
Verschiedene Auslöser können bei bronchialer Hyperreagibilität zu einer Bronchokonstriktion führen:
Allergene
Atemwegsinfektionen
thermische und chemische Reize, Rauch und Staub
körperliche Belastung
Eine bronchiale Hyperrreagibilität kann auch bei Gesunden vorkommen.2,4
Bei akuten Asthmaanfällen bzw. Exazerbationen kommt es zu einer temporären Verschlechterung der Symptomatik und Lungenfunktion.
Die Ausprägung ist sehr variabel und reicht von leichten bis zu potenziell lebensbedrohlichen Verläufen.
Die Diagnose des Asthmas ist im Wesentlichen eine klinische, auf Basis der Symptome mit Nachweis einer variablen Atemwegsobstruktion bzw. bronchialen Hyperreagibilität.
Die Behandlung erfolgt als medikamentöse Stufentherapie und richtet sich nach dem Grad der Asthmakontrolle unter der jeweiligen Behandlung.
Auch Patientenschulung und Einweisung in Inhalationstechniken sind essenzieller Bestandteil der Therapie.
Bei Erwachsenen liegt ein schweres Asthma vor, wenn unter Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS) in Höchstdosis und mindestens 1 zusätzlichen Langzeitmedikament (langwirkendes Beta-2-Sympathomimetikum oder Montelukast) oder oralen Kortikosteroiden (OCS) > 6 Monate/Jahr mindestens einer der folgenden Punkte zutrifft bzw. bei Reduktion der Therapie zutreffen würde:
Atemwegsobstruktion: FEV1 < 80 % des Sollwertes (FEV1/FVC < LLN)
häufige Exazerbationen: ≥ 2 kortikoidsteroidpflichtige Exazerbationen in den letzten 12 Monaten
schwere Exazerbationen: ≥ 1 Exazerbation mit stationärer Behandlung oder Beatmung in den letzten 12 Monaten
teilweise kontrolliertes oder unkontrolliertes Asthma.
Häufigkeit
Häufigkeit von Asthma weltweit
Die Prävalenz von Asthma ist in den westlichen Industrienationen höher als in Entwicklungs- und Schwellenländern.4
Weltweit litten im Jahr 2015 geschätzt 358,2 Mio. Menschen an Asthma, und die Zahl der Todesfälle durch Asthma liegt bei etwa 400.000.5
Während die Prävalenz von Asthma in der westlichen Welt in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, nahm die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle deutlich ab.5-7
Als mögliche Gründe für den Anstieg der Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten werden diskutiert:
weniger Kontakt zu nicht-pathogenen Bakterien (Hygiene-Hypothese)8
Vererbung durch genetische und epigenetische Faktoren9-10
Der Unterschied der Prävalenzen erklärt sich durch die Möglichkeit einer Remission der Erkrankung.
Häufigkeit in Deutschland (Kinder und Jugendliche)
Etwa 10 % der Kinder in Deutschland sind von Asthma betroffen.6
Jungen häufiger als Mädchen
Die 12-Monats-Prävalenz liegt bei 4 % (Mädchen: 5 %; Jungen: 3 %).2
Im Kindesalter handelt es sich vor allem um allergisches Asthma.
Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter.15
Ätiologie und Pathogenese
Asthma beschreibt eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit unterschiedlichen pathophysiologischen Mechanismen.4
Die Entstehung von Asthma ist multifaktoriell mit genetischer Disposition und exogenen Faktoren sowie Verstärkung durch psychosoziale Aspekte.2
Lebensumstände wie Ernährung und Hygiene spielen vermutlich eine große Rolle, da es zwischen verschiedenen Weltregionen große Unterschiede in der Häufigkeit von Asthma gibt.
Ursachen für Asthma
Genetische und epigenetische Faktoren
Es existiert eine komplexe, polygene erbliche Veranlagung für Asthma.
Zahlreiche Gene, die mit einem erhöhten Asthmarisiko assoziiert sind, wurden bisher identifiziert.10
Genetische Faktoren scheinen vor allem bei Asthma vor dem 12. Lebensjahr eine wichtige Rolle zu spielen.9
Atopische Erkrankungen, wie das atopische Ekzem, bei den Eltern und Geschwistern erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind Atopie und Asthma entwickelt.16
Umweltfaktoren
Luftverschmutzung, z. B. durch Verkehr in Städten, scheint mit einem höheren Risiko für Asthma assoziiert zu sein.11
Dieselabgase enthalten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH), Stickoxid (NO) und Mikropartikel. Studien zeigen, dass Exposition zur Verschlechterung von FEV1 und zur Verstärkung der Atemwegsentzündung führt.17
Verschmutzung und Allergene in Innenräume, z. B. Hausstaubmilben, Rauch oder Hautschuppen von Tieren können zur Entstehung von Asthma beitragen.18
Ursächliche Faktoren im Arbeitsmilieu sind Allergene von Pelztieren, Fischprodukten, Mehl und Baumaterial, Gase und Chemikalien.
Exposition gegenüber Zigarettenrauch in der Schwangerschaft und frühen Kindheit führt zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko.
In Schottland wurde nach Einführung des Rauchverbots ein Rückgang der Anzahl stationärer Behandlungen von Kindern mit Asthma von 18 % festgestellt.19
Eine Kindheit auf einem Bauernhof (Diversität an Mikroorganismen) hat eine protektive Wirkung.20-21
Allergien gegen Hausstaubmilben und Katzen gelten als wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Allergien.15,22
Exposition gegenüber Tieren
Die Frage, ob Haustiere allergiefördernd oder -präventiv wirken, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht eindeutig geklärt.4
Die aktuelle deutsche Leitlinie zur Allergieprävention empfiehlt:23
Personen ohne erhöhtes Allergierisiko sollten die Haustierhaltung nicht einschränken.
Familien mit erhöhtem Allergierisiko sollten keine Katzen anschaffen.
Hundehaltung ist nicht mit einem höheren Allergierisiko verbunden.
Anhaltende Tierkontakte in den ersten Lebensjahren scheinen mit einem reduzierten Risiko für Asthma oder andere atopische Erkrankungen assoziiert zu sein.20
Exposition gegenüber Katzenallergen kann zu einer Antikörperproduktion führen, jedoch ohne Sensitivierung. Dies könnte eine Erklärung für das reduzierte Asthmarisiko darstellen.24
Rezidivierende Virusinfektionen der oberen Atemwege in einer frühen Lebensphase
Es ist unklar, ob Infektionen an der Entstehung von Asthma beteiligt sind oder dieser vorbeugen (Hygiene-Hypothese).4
In einer Studie wurde gezeigt, dass Atemwegsinfektionen das Risiko für Asthma vor dem Schulalter reduzieren.25
Jedoch spielen respiratorische Virusinfektionen, besonders RSV- und Rhinovirusinfektionen, sowohl bei der Entstehung als auch beim Auslösen akuter Asthmaanfälle eine Rolle.26
Es wird empfohlen, Paracetamol und Breitbandantibiotika in der Schwangerschaft und ersten Lebensphase nur bei klarer Indikation einzusetzen.4
Eine Metaanalyse zeigt Hinweise, dass die Exposition gegenüber Paracetamol früh im Leben mit einer Entwicklung von Asthma assoziiert ist.32
Bei einer prospektiven Untersuchung einer Geburtskohorte aus 620 Kindern mit Allergieerkrankungen in der Familie wurde kein Zusammenhang zwischen einer Paracetamol-Einnahme und der Entwicklung von Asthma gefunden.33
Eine Behandlung mit Breitbandantibiotika während der fetalen Entwicklung und in der frühen Lebensphase ist möglicherweise mit vermehrtem Auftreten von Asthma assoziiert. Eindeutige Belege fehlen aber bisher.34-35
Pathogenese
Der Krankheitsprozess ist bei Asthma sehr variabel.
Die Einteilung der Asthmaformen in Phänotypen folgt der Annahme, dass die Erkrankung bestimmter Patientengruppen sowohl durch eine ähnliche Pathophysiologie als auch durch ähnliche klinische Merkmale gekennzeichnet ist.2
Asthma kann auf verschiedenen Wegen Einfluss auf die Atemwege haben:
Veränderungen der Schleimhäute
Veränderungen der Immunantwort
Veränderungen der neuromuskulären Antwort
Veränderungen der Gefäßversorgung.
Meist kommt es zu einem erhöhten Aufkommen von eosinophilen Granulozyten, Mastzellen, T-Lymphozyten und Entzündungsmediatoren und anderen Zytokinen in den Atemwegen.
Die Entzündungs- und Wachstumsfaktoren führen zu einer Hypertrophie und Hyperplasie der glatten Muskulatur und dadurch zur Obstruktion.
Die Reflexaktivität und Sensibilität der Bronchialwand ist verändert, was zu der bronchialen Hyperreagibilität beiträgt.
Beruht auf der Erkenntnis, dass bestimmte Zytokine wie IL-5 und IL-13 nicht nur von Allergen-spezifischen T-Helfer-Zellen, sondern auch von Allergen-unspezifischen „Innate Lymphoid Cells"“ (ILC2) freigesetzt werden können.
Klinisch bedeutsam könnte der Phänotyp eines „Type-2-High"“-Asthmas für das Ansprechen auf eine Therapie mit inhalativen Glukokortikosteroiden oder bestimmten Anti-Interleukin-Biologika sein.
Umstritten ist jedoch, welcher klinische Biomarker (wie z. B. exhaliertes NO oder Periostin) ein „Type-2-High"“-Asthma am besten identifiziert.
Eosinophiles versus nicht-Eosinophiles Asthma
Die Unterscheidung der Subtypen erfolgt vor allem anhand von Sputum- Untersuchungen und anhand des Differenzialblutbildes.
Ab welchem Grenzwert der Bluteosinophilen-Konzentration von einer „Blut-Eosinophilie"“ gesprochen werden kann, ist noch nicht abschließend geklärt.
Würde man einen Grenzwert von 150 Eosinophilen/μl postulieren, wäre die Mehrheit „eosinophil"“, würde man einen Grenzwert von 300 Eosinophilen/μl postulieren, wäre die Mehrheit „nicht-eosinophil"“.
Definition laut NVL: 2-maliger Nachweis ≥ 300 Eosinophilen/μl Blut außerhalb von Exazerbationen in den vergangenen 2 Jahren2
Therapeutisch bedeutsam ist, dass sich die Patient*innen mit eosinophilem und nicht-eosinophilem Asthma in ihrem Ansprechen auf ICS deutlich unterscheiden.
Desweiteren gewinnt diese Klassifikation eine zunehmende Bedeutung für die Indikationsstellung einer Biologikatherapie, da eine Eosinophilenvermehrung das Ansprechen auf bestimmte Biologika wahrscheinlicher macht (wie Anti-IgE, Omalizumab oder Anti-IL-4-Rezeptor alpha, Dupilumab) oder überhaupt erst ein Ansprechen voraussagt (wie bei den Anti-IL-5-Biologika Mepolizumab, Reslizumab und Benralizumab).
„Cough Variant Asthma“
Patient*innen leiden unter chronischem, trockenem Husten aufgrund einer unspezifischen bronchialen Hyperreagibilität ohne weitere typische Asthmasymptome.
Die Lungenfunktion und die Röntgenaufnahme der Thoraxorgane sind normal.
1/3 der Patient*innen mit Cough-Variant-Asthma entwickelt im weiteren Verlauf ein klassisches Asthma.
Patient*innen mit Cough-Variant-Asthma sprechen gut auf klassische antiasthmatische Therapieoptionen an, eine frühzeitige Therapie kann den Übergang in ein klassisches Asthma verhindern.
Aspirin Exacerbated Airway Disease (AERD)
früher: „Asthma bei Aspirinintoleranz"“
Intoleranz gegenüber Hemmern der Cyclooxygenase-1 (COX-1) wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Ibuprofen
Es wird vermutet, dass diese pharmakologische Intoleranz eine vorbestehende Schädigung der Atemwege lediglich aggraviert, nicht jedoch auslöst.
Die genaue Prävalenz ist unklar, Angaben schwanken zwischen 5,5 % und 12,4 % der Asthma-Patient*innen.
Körperliche Belastung führt zur Atemwegsobstruktion.
Als Ursache wird eine wiederholte Austrocknung der Schleimhäute, die ein Remodeling der Atemwege und die Entwicklung einer bronchialen Hyperreagibilität fördert, postuliert.
Tritt gehäuft bei Ausdauersportarten (vermehrte Atemleistung) auf.
Cave bei Sportler*innen: Behandlung mit Beta-2-Sympathomimetika unterliegt den Regularien der WADA (World Anti-Doping Association)!
Prädisponierende Faktoren
Faktoren, die die Entstehung und Ausprägung von Asthma beeinflussen
Genetische Prädisposition
Kinder mit genetischer Vorbelastung (sog. Risikokindern) sind dadurch definiert, dass mindestens ein Elternteil oder Geschwister unter einer atopischen Erkrankung leidet.23
Eine Metaanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass bei 7 % der erwachsenen Asthma-Patient*innen und bei 15 % der Patient*innen mit schwerem Asthma Acetylsalicylsäure als auslösender Faktor infrage kommt.37
ICPC-2
R96 Asthma
ICD-10
J45 Asthma
J45.0 Vorwiegend allergisches Asthma bronchiale
J45.1 Nichtallergisches Asthma bronchiale
J45.8 Mischformen des Asthma bronchiale
J45.9 Asthma bronchiale, nicht näher bezeichnet
J46 Status asthmaticus, inkl. akutes schweres Asthma bronchiale
In Deutschland existieren sowohl eine Leitlinie von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)4 als auch eine Nationale Versorgungsleitlinie Asthma (NVL).2. Zudem existiert die internationale Leitlinie Global Initiative for Asthma (GINA).3 Der folgende Leitlinienkasten fasst die gemeinsamen Aussagen der Leitlinien zusammen.
Deutliche Abweichungen voneinander sind kursiv gekennzeichnet.
Einziehungen jugulär, interkostal und epigastrisch als Zeichen von Dyspnoe
einen erhöhten Thoraxdurchmesser durch Überblähung
Zeichen eines minderwüchsigen und dystrophen Kindes (erhöhte Atemarbeit)
Differenzialdiagnosen ausschließen (z. B. Mukoviszidose, Immundefekt, Ziliendysfunktion etc.).
Lungenfunktionsdiagnostik
Um die Diagnose eines Asthmas zu erhärten, soll eine variable, (partiell) reversible Atemwegsobstruktion durch eine Lungenfunktionsprüfung, typischerweise durch Spirometrie, nachgewiesen werden.
Normalbefund in der Lungenfunktionsdiagnostik schließt ein Asthma nicht aus.
Bei Patient*innen mit nachgewiesener Atemwegsobstruktion ist zur Bestätigung ein Reversibilitätstest mit SABA empfohlen.
Reversible Obstruktion spricht eher für Asthma, „fixierte“ Obstruktion eher dagegen.
Eine Reversibilitätstestung kann auch bei einer „normalen" Lungenfunktion sinnvoll sein, da der persönliche Bestwert trotz des im Normbereich liegenden Wertes deutlich höher sein kann.
Spirometrie vor und 15 Minutenmin nach Inhalation von Bronchodilatatoren
Bei Erwachsenen Inhalation eines kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums (z. B. bis zu 400 μg Salbutamol in 4 separaten Dosen)
alternativ kurzwirksames Anticholinergikum (SAMA, 160 μg Ipratropiumbromid)
alternativ erneute Spirometrie nach 2-mal täglicher Inhalation einer hohen ICS-Dosis über mindestens 4 Wochen
alternativ erneute Spirometrie nach 7 bis maximalmax. 14 Tagen oraler Einnahme von 20–40 mg Prednisolon pro Tag
Bei Kindern ebenfalls Inhalation eines kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums (SABA) bis zu 4 Hübe eines Dosieraerosols (z. B. Salbutamol à 100 μg)
FEV1-Zunahme um > 12 % bzw. um 200 ml (bei Erwachsenen) gilt als positiv.
Fehlende Reversibilität in einem Reversibilitätstest schließt Asthma jedoch nicht aus.
Messung der Hyperreagibilität (Provokationstest)
Sofern die Lungenfunktion nicht eingeschränkt ist, aber die Anamnese für ein Asthma spricht, sollte die Diagnose durch den Nachweis einer unspezifischen bronchialen Hyperreagibilität erhärtet werden.
Voraussetzungen: Beachtung von Kontraindikationen und Erfahrung der Anwender*innen
Überlegenheit der Ganzkörper-Bodyplethysmografie zur Interpretation der Bronchoprovokation auf der Basis des spezifischen Atemwegswiderstands (flächendeckende Verfügbarkeit in pneumologischen Praxen)
Methoden der Provokationstestung
unspezifische inhalative Provokation mit Pharmaka (z. B. Methacholin)
standardisierte Belastung (mittels Laufband, „Free-Running-Test" besonders bei Kleinkindern oder – eher weniger geeignet – Fahrradergometer)
Kaltluftprovokation
Im klinischen Alltag häufig direkte Stimulation mit Methacholin und Messung der Hyperreagibilität
Bei Kindern mit Beschwerden bei körperlicher Anstrengung wird ein Lauf-Belastungstest empfohlen.
Test wird als positiv gewertet bei:
FEV1-Abfall ≥ 20 %
Verdopplung des spezifischen Atemwegswiderstandes ≥ 2,0 kPa x sec
Abfall der FEV1 um 10 % bei rein körperlicher Belastung ohne pharmakologische Provokation (10–15 % bei Kindern)
Messung des exspiratorischen Spitzenfluss (Peak Expiratory Flow, PEF) (in der Hausarztpraxis, ggf. Selbstmessung)
Entsprechend der aktuellen NVL kein Stellenwert in der Primärdiagnostik
Die Diagnose des Asthmas soll nicht ausschließlich durch Anwendung der Peak-Flow-Messung (PEF) gestellt werden.
in Deutschland breite Verfügbarkeit der Provokationstestung
Die häusliche Messung des PEF-Wertes ist jedoch für die Beurteilung des Verlaufs der Erkrankung und der Beurteilung der Asthmakontrolle hilfreich.
Ergänzende häusliche Messung 2 x tgl., Bestimmung der PEF-Variabilität
ggf. zur Verlaufsbeobachtung und Beurteilung der Asthmakontrolle
Bei Kindern nicht generell empfohlen
Weitere Untersuchungen
Fraktion von Stickstoffmonoxid (FeNO) in der Ausatemluft
Kann zur Diagnosesicherung eingesetzt werden.
Diagnostischer Zusatznutzen von FeNO in der Primärdiagnostik ist Gegenstand der aktuellen Forschung.
Hohe FeNO-Werten erhöhen die Wahrscheinlichkeit für die Diagnose Asthma und für das Ansprechen auf ICS.
Ein niedriger FeNO-Wert schließt die Diagnose Asthma nicht aus.
Der empfohlene Grenzwert (laut der American Thoracic Society) liegt für Kinder bei FeNO < 20 ppb (< 25 ppb bei Erwachsenen).
Bei erhöhten Werten Therapie-Adhärenz prüfen, ggf. ICS-Dosis erhöhen.
Cave: Während die DGP die FeNO-Bestimmung als „wertvollen Baustein im Rahmen von Diagnostik und Management" bezeichnet, sieht die NVL „die Anwendung von FeNO in der Diagnostik als nicht ausreichend im Nutzen belegt, da konfirmatorische Studien fehlen, die den diagnostischen Zusatznutzen abschließend klären würden."
Röntgenuntersuchung
Laut NVL keine Indikation für den routinemäßigen Einsatz
hilfreich zur Differenzialdiagnose (Husten, Auswurf und/oder Atemnot), bei atypischen Symptomen und bei diskrepanten Untersuchungsbefunden
Laut DGP bei Erwachsenen bei Erstdiagnose Röntgen des Thorax in 2 Ebenen empfohlen
zum Ausschluss von Differenzialdiagnosen
ggf. CT für weitere pulmonale Differenzialdiagnosen
Bei Kindern und Jugendlichen nicht generell empfohlen
Labordiagnostik
Bei fehlendem Ansprechen auf die Therapie, häufigen Bronchialinfekten, Lungeninfiltraten oder bei schwerem Asthma sollte aus differenzialdiagnostischen Gründen eine ergänzende Labordiagnostik erfolgen.
absolute Eosinophilenzahl (Eosinophile/μl) als Marker für eosinophile Atemwegsentzündung und die Wirksamkeit einer Anti-IL-5-Therapie
Gesamt-IgE im Blut
bei Werten über 100 kU/l Hinweis auf allergische Genese des Asthmas
bei Werten > 1 000 kU/l und kompliziertem Verlauf Hinweis auf eine andere Genese der Probleme, wie das Churg-Strauss-Syndrom oder die allergische bronchopulmonale Aspergillose
Allergologische Stufendiagnostik
Sollte laut NVL nur bei Patient*innen mit V. a. allergisches Asthma durchgeführt werden.
Sollte laut DGP bei jeder Erstdiagnose durchgeführt werden.
Die Diagnose Asthma soll laut NVL überprüft bzw. infrage gestellt werden:
bei unzureichender Kontrolle trotz leitliniengerechter Therapie – oder –
nach einem mehrmonatigen Auslassversuch unter Berücksichtigung saisonaler Triggerfaktoren.
Ziel ist die Vermeidung von Fehldiagnosen und einer Über- bzw. Fehlversorgung.
Die DGP weist zudem darauf hin, dass die Diagnose Asthma nicht immer bereits bei der Eingangsuntersuchung gestellt werden kann. Daher sind Verlaufsbeobachtungen sinnvoll, da sie Aufschluss über die spontanen und/oder medikamentös verursachten Schwankungen des Krankheitsbildes erlauben.
Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS) in Höchstdosis und mindestens 1 zusätzlichen Langzeitmedikament (langwirkendes Beta-2-Sympathomimetikum oder Montelukast) oder oralen Kortikosteroiden (OCS) > 6 Monate/Jahr
Einer der folgenden Punkte trifft zu bzw. würde bei Reduktion der Therapie zutreffen:
Atemwegsobstruktion: FEV1 < 80 % des Sollwertes (FEV1/FVC < LLN)
häufige Exazerbationen: ≥ 2 kortikoidsteroidpflichtige Exazerbationen in den letzten 12 Monaten
schwere Exazerbationen: ≥ 1 Exazerbation mit stationärer Behandlung oder Beatmung in den letzten 12 Monaten
teilweise kontrolliertes oder unkontrolliertes Asthma
In den Leitlinien wird die Durchführung einer Lungenfunktionsdiagnostik (typischerweise Spirometrie) zur Diagnosesicherung und differenzialdiagnostischen Abgrenzung empfohlen.2,4
Wiederholungen der Lungenfunktionstestung zur Verlaufs- und Therapiekontrolle
Für weitere Informationen zur Lungenfunktionsdiagnostik siehe Leitlinienkasten.
Labordiagnostik
Zur Diagnosestellung sind keine Laboruntersuchungen erforderlich, jedoch zur Differenzialdiagnostik geeignet.2
Marker für eosinophile Atemwegsentzündung und Wirksamkeit einer Anti-IL-5-Therapie
Assoziation zwischen einer erhöhten Eosinophilenzahl (> 400/µl) und der Anzahl an Exazerbationen, einer verminderten Asthmakontrolle und dem Risiko für akute respiratorische Ereignisse41
an Asthma erkrankte Schwangere mit Verdacht auf Gefährdung des ungeborenen Kindes
Bei einem schweren oder lebensbedrohlichen Asthmaanfall sollte nach der Initialtherapie die sofortige Einweisung in ein Krankenhaus organisiert werden, ggf. mit notärztlicher Begleitung (bei lebensbedrohlichem Anfall).
Zeigt sich 30–60 Minuten nach der initialen Versorgung eines leichten bis mittelschweren Asthmaanfalls keine nachhaltige Besserung, empfiehlt die Leitliniengruppe die umgehende Einweisung in das Krankenhaus bzw. die weitergehende Behandlung in der Notaufnahme.
Therapie
Therapieziele
Ziel der Asthmabehandlung ist es, über einen langen Zeitraum eine gute Asthmakontrolle zu erreichen.2,4
Therapieziele in Abhängigkeit von Alter und Begleiterkrankungen der Patient*innen2
Vermeidung von:
akuten und chronischen Krankheitserscheinungen (z. B. Symptome, Asthmaanfälle)
Beeinträchtigung der physischen, psychischen und geistigen Entwicklung
Beeinträchtigung der körperlichen und sozialen Aktivitäten im Alltag
Komplikationen und Folgeschäden
unerwünschten Wirkungen der Therapie.
Verbesserung der gesundheits- und asthmabezogenen Lebensqualität
Allgemeines zur Therapie
Grundsätze in der Behandlung von Asthma
Grundlage der Therapie ist der Grad der Asthmakontrolle.2-4
Es werden 3 Grade der Asthmakontrolle definiert:
kontrolliertes Asthma
teilweise kontrolliertes Asthma
unkontrolliertes Asthma.
Verlaufsbeobachtung und wiederholte Beurteilung der Asthmakontrolle
Beurteilung der Therapieziele und ggf. Anpassung (Intensivierung/Reduktion)
Meidung der auslösenden Faktoren (z. B. Allergenexposition)
Stufenbasierte, medikamentöse Langzeittherapie
Verbrauch an Bedarfsmedikation durch langfristige antientzündliche Therapie möglichst minimieren.
Information und Patientenschulung von Betroffenen und Angehörigen
Bei allergischem Asthma ggf. Versuch der frühzeitigen Hyposensibilisierung
Zur Behandlung bei Kindern und Jugendlichen siehe auch:
Cave: Seit 2020 empfiehlt auch die NVL als „Reliever" ICS + Formoterol im Off-Label-Use. Die GINA hatte bereits 2019 sich für die bevorzugte Gabe von ICS + Formoterol gegenüber SABA als Bedarfsmedikation ausgesprochen.3
Grund ist die vermutliche Risikoerhöhung für Exazerbationen durch eine Monotherapie mit SABA und die bessere Langzeitkontrolle bei Einsatz von ICS.
Klimabewusste Verordnung von inhalativen Arzneimitteln
Die Angaben zu diesem Abschnitt beziehen sich auf die entsprechende Leitlinie der DEGAM.42
Dosieraerosole (DA) benutzen Treibmittel, um den Wirkstoff in tiefe Lungenabschnitte zu transportieren.
Diese schädigen zwar die Ozonschicht nicht, sind aber starke Treibhausgase.
Dadurch haben DA im Vergleich zu Pulverinhalatoren ein vielfach höheres Schädigungspotenzial für die Atmosphäre.
Nichtsdestotrotz sind DA in folgenden Fällen indiziert:
bei Kindern < 5 Jahre für die Inhalation von Beta-2-Sympathomimetika oder Glukokortikosteroiden
bei akutem Asthmaanfall.
Verschreibende, Apotheker*innen und Patient*innen sollten berücksichtigen, dass zwischen den einzelnen DA beträchtliche Unterschiede in ihrem Global Warming Potential bestehen, und das DA mit einem möglichst niedrigen GWP bevorzugen, wenn sie klinisch vergleichbar wirksam sind.
Bei stabilem Asthma ab einem Alter von 5 Jahren sind andere inhalative Arzneimittel genauso effektiv wie ein DA.
Übersicht Medikamentengruppen
Akutmedikation („Reliever“)
kurzwirkende Beta-2-Sympathomimetika (SABA)
z. B. Salbutamol, Terbutalin
Fixkombination aus niedrig dosiertem ICS und LABA
(Single Inhaler) Maintenance And Reliever Therapy ((S)MART)4
Kann zur Bedarfs- und Langzeittherapie eingesetzt werden.
Deutliche Abweichungen der Leitlinien voneinander sind kursiv gekennzeichnet.
Allgemeines zur medikamentösen Therapie
Therapieziele
Optimale Asthmakontrolle erreichen.
Atemwegsobstruktion vermeiden.
Bronchiale Hyperreagibilität reduzieren.
Asthmabedingte Atemwegsentzündung unterdrücken.
Die medikamentöse Asthmatherapie zielt darauf ab, den Status eines kontrollierten Asthmas nach dem Prinzip „so viel wie nötig, jedoch so wenig wie möglich" zu erreichen und diesen aufrechtzuerhalten.
Ergänzung der Pharmakotherapie durch nichtmedikamentöse Maßnahmen
Bestmögliches Wissen der Patient*innen über ihre Erkrankung und das Selbstmanagement ist anzustreben.
Insbesondere komplexe Therapieschema führen oft zu mangelnder Therapieadhärenz.
Die Medikamente werden in 2 Klassen eingeteilt:
Langzeittherapeutika („Controller“)
Langzeittherapie von erwachsenen Patient*innen empfohlen, wenn > 2 x/Woche Bedarfsmedikation angewendet wird.
ICS: Die Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS) bildet die Grundlage der Langzeittherapie.
keine Monotherapie mit langwirkendem Beta-2-Sympathomimetikum (LABA) oder langwirkenden Anticholinergikum (LAMA) empfohlen
Bedarfsmedikamente („Reliever“)
SABA: Kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika (SABA) sind in jeder Therapiestufe als Bedarfsmedikation einsetzbar.
Ein geringer Bedarf an SABA ist ein wichtiges Ziel und ein Kriterium für den Erfolg der Therapie.
Eine Alternative stellt eine Fixkombination aus ICS und Formoterol (ab 12 Jahren) dar, wenn diese auch die Langzeittherapie darstellt.
Von der NVL als gleichwertig erachtet, von GINA als bevorzugt gegenüber SABA angesehen.
Verschiedene Applikationsformen der Medikamente (inhalativ, oral, parenteral)
Die inhalative Applikation soll bevorzugt werden.
höhere lokale Konzentrationen, schneller Wirkeintritt und weniger systemischen Nebenwirkungen
Patient*innen mit diagnostiziertem Asthma sollen gemäß eines medikamentösen Stufenschemas behandelt werden.
Die Therapie orientiert sich am Grad der Asthmakontrolle.
Trotz adäquater Therapie und Therapieadhärenz gibt es Fälle, in denen keine gute Asthmakontrolle erreicht wird.
Intensivierung der Therapie, wenn weiterhin Symptome und Exazerbationen auftreten (s. u.).
Vor Behandlung in einer höheren Therapiestufe Inhalationstechnik und Therapieadhärenz prüfen.
Bei Patient*innen mit saisonalem Asthma sollte die Therapie an die saisonale Pollenexposition angepasst werden.
Verlaufsbeurteilung: Asthmakontrolle
Die Beurteilung der Asthmakontrolle bildet die Grundlage für die langfristige Verlaufsbeurteilung und das Therapiekonzept.
Asthmakontrolle soll mit der geringstmöglichen Anzahl von Antiasthmatika in der niedrigstmöglichen Dosis aufrechterhalten werden.
Einteilung in 3 Grade entsprechend den Beschwerden, der Einschränkungen im Alltag und dem Gebrauch der Bedarfsmedikation:
Therapieanpassung orientiert an der Asthmakontrolle
Kontrolliertes Asthma
Therapiereduktion erwägen (siehe Stufenschema).
Vor einer möglichen Reduktion der Therapie mit ICS soll das Asthma für mindestens 3 Monate kontrolliert sein.
Davon ausgenommen sind Patient*innen mit saisonalem Asthma. Hier orientiert sich die Therapie an der saisonalen Pollenexposition, sodass eine Reduktion bereits nach kürzeren Zeiträumen möglich wird
Da die Vermeidung einer Übertherapie im Kindesalter besonders relevant ist, kann ggf. versucht werden, die Therapie bereits nach 2 Monaten mit stabiler Asthmakontrolle zu reduzieren.
bei Absetzen einer Therapie mit Kortikosteroiden oder monoklonalen Antikörpern engmaschige Überwachung empfohlen
Teilweise kontrolliertes oder unkontrolliertes Asthma
Überprüfung der Inhalationstechnik (Vorführung durch die Patient*innen) und Therapieadhärenz
Überprüfung des Schulungsbedarfes
Allergie- und Umweltkontrolle
Beachtung von Komorbiditäten und aggravierenden Faktoren
Bedarfstherapie: Inhalation eines kurzwirksamen inhalativen Beta-2-Sympathomimetikums (SABA)
alleinige SABA-Therapie insbesondere für Patient*innen mit nur leichten oder seltenen Beschwerden (< 2 x/Monat)
Nach GINA besteht unter alleiniger SABA-Therapie ein erhöhtes Risiko für Exazerbationen.
Deshalb sollte dies für Jugendliche und Erwachsene nicht mehr durchgeführt werden.
Laut GINA soll die hierzulande nicht zugelassene bedarfsweise Inhalation eines ICS zusammen mit einem schnell- aber dennoch langwirkenden LABA erfolgen (Budesonid plus Formoterol).3
z. B. Salbutamol 1–2 Hübe als Dosieraeorosol (max. 10–12 Hübe pro Tag bei Erwachsenen)
Inzwischen geht man davon aus, dass die auch in Stufe 1 bestehende inflammatorische Komponente des Asthmas durch die Anwendung von niedrigdosierten ICS in Langzeittherapie behandelt werden kann.
Daher hat die NVL 2020 die Empfehlungen von GINA bezüglich der Gabe von ICS + Formoterol als Alternative zur SABA-Gabe übernommen.
Alternativen in begründeten Fällen
Anwendung von niedrigdosierten ICS in Langzeittherapie (z. B. Budesonid 200–400 μg/d) + Bedarfstherapie mit SABA
Therapiestufe 2 bei Erwachsenen
Bedarfstherapie
inhalatives SABA
z. B. Salbutamol 1–2 Hübe als Dosieraeorosol (max. 10–12 Hübe pro Tag bei Erwachsenen)
alternativ Inhalation eines ICS zusammen mit einem schnell-, aber dennoch langwirkenden LABA (Budesonid + Formoterol, off label)
Langzeittherapie
niedrigdosiertes inhalatives Kortikosteroid (ICS)
z. B. Budesonid 200–400 μg/d
Gabe als Einmaldosis oder aufgeteilt auf 2 tägliche Dosen
ggf. Verwendung von Inhalierhilfen (Spacer)
Alternativen in begründeten Fällen
Leukotrienrezeptorantagonist Montelukast (LTRA) als Monotherapie
bei Nebenwirkungen oder Kontraindikationen für ICS
in Deutschland nur für Kinder zugelassen
Bei Patient*innen über 15 Jahren nicht empfohlen, außer wenn sie nicht zur Inhalation von ICS in der Lage sind oder inakzeptable Nebenwirkungen auftreten.
temporäre ICS-Dauertherapie bei lediglich saisonal auftretendem allergischem Asthma
Therapiestufe 3 bei Erwachsenen
Bedarfstherapie
inhalatives SABA
z. B. Salbutamol 1–2 Hübe als Dosieraeorosol (max. 10–12 Hübe pro Tag bei Erwachsenen)
Alternativ Fixkombination aus ICS und LABA, wenn dies auch die Langzeittherapie darstellt.
z. B. Budesonid oder Beclometason mit Formoterol als Bedarfs- und Langzeitmedikation
Laut GINA ist bei Patient*innen ab 12 Jahren bevorzugt das SMART-Regime (Single Maintenance and Reliever Therapy) anzuwenden: Fixkombination aus ICS und LABA sowohl zur Erhaltungstherapie als auch im Bedarfsfall.3
Langzeittherapie
bevorzugt Kombination aus niedrigdosiertem ICS und langwirkendem Beta-2-Sympathomimetikum (LABA)
z. B. Budesonid/Formoterol, Fluticasonpropionat/Formoterol, Beclometason/Formoterol
Einsatz in Form einer Fixkombination empfohlen
alternativ ICS in mittlerer Dosis
Alternativen in begründeten Fällen
Kombination aus niedrigdosiertem ICS und langwirkendem Anticholinergikum (LAMA)2
Tiotropium ist als LAMA für die Behandlung des Asthmas zugelassen.
in der DGP-Leitlinie nicht Teil der Therapiestufe 34
Kombination aus niedrigdosiertem ICS und Leukotrienrezeptorantagonist (LTRA)
Die Leitlinie der DGP nennt hier ein ICS in hoher Dosis als weitere Alternative.4
Diese Alternative sei jedoch seltener effektiv.
Bei Erwachsenen sei daher in den meisten Fällen die Addition eines 2. Wirkstoffes der Erhöhung der Dosis bei Monotherapie vorzuziehen.
Therapiestufe 4 bei Erwachsenen
Bedarfstherapie
inhalatives SABA
z. B. Salbutamol 1–2 Hübe als Dosieraeorosol (max. 10–12 Hübe pro Tag bei Erwachsenen)
Alternativ Fixkombination aus ICS und LABA, wenn dies auch Langzeittherapie darstellt.
z. B. Budesonid oder Beclometason mit Formoterol als Bedarfs- und Langzeitmedikation
Laut GINA ist bei Patient*innen ab 12 Jahren bevorzugt das SMART-Regime (Single Maintenance and Reliever Therapy) anzuwenden: Fixkombination aus ICS und LABA sowohl zur Erhaltungstherapie als auch im Bedarfsfall.
Langzeittherapie
bevorzugt Kombination aus einem ICS im mittleren oder hohen Dosisbereich und einem LABA
Kombination aus mittelhochdosiertem ICS und LABA am häufigsten wirksam
z. B. Budesonid/Formoterol, Fluticasonpropionat/Formoterol, Beclometason/Formoterol
alternativ ICS im mittleren oder hohen Dosisbereich mit LABA und additiv LAMA
Ausreizung aller verfügbaren Therapieoptionen, bevor die Therapie zur Stufe 5 eskaliert wird.
Beispielsweise ICS-Dosis erhöhen oder Dreifachkombination (ICS + LABA + LAMA).
Alternativen in begründeten Fällen
Kombination aus ICS mittel- bis hochdosiert, LABA und LTRA
Kombination aus ICS mittel- bis hochdosiert und LAMA2
Therapiestufe 5 bei Erwachsenen
Vorstellung bei Pneumolog*in mit Erfahrung in der Behandlung des schweren Asthmas
Vor Behandlung Indikation zu einer Rehabilitation prüfen.
engmaschigere Beobachtung, Adhärenz, Umsetzung
Bedarfstherapie
inhalatives SABA
z. B. Salbutamol 1–2 Hübe als Dosieraeorosol (max. 10–12 Hübe pro Tag bei Erwachsenen)
Alternativ Fixkombination aus ICS und LABA, wenn dies auch die Langzeittherapie darstellt.
z. B. Budesonid oder Beclometason mit Formoterol als Bedarfs- und Langzeitmedikation
Langzeittherapie
Kombination aus einem ICS in Höchstdosis, einem LABA und einem LAMA (Tiotropium)
Monoklonale Antikörper
Erst, wenn selbst unter 3-monatiger maximaler inhalativer Kombinationstherapie keine Asthmakontrolle erreicht wird.
Indikationsstellung und Behandlungsbeginn durch erfahrene pneumologische Fachärzt*in
Beurteilung des Therapieerfolgs durch erfahrene Spezialist*innen nach 4 und 12 Monaten, dann jährlich
Langzeittherapie zunächst beibehalten (nach klinischem Ansprechen unter engmaschiger Kontrolle reduzieren).
Anti-IgE-Antikörper (Omalizumab)
für Erwachsene mit schwerem IgE-vermitteltem, allergischem Asthma Therapieversuch über 4 Monate empfohlen
Voraussetzungen
schweres IgE-vermitteltes allergisches Asthma und
positiver Hauttest oder in-vitro Reaktivität gegen ein ganzjährig auftretendes Aeroallergen und
IgE-Serumkonzentration unter Berücksichtigung des Körpergewichts im therapierbaren Bereich und
erfolgte Eliminierung vermeidbarer Allergenexpositionen.
Therapieversuch für mind. 4 Monate bei Erwachsenen in Stufe 5 mit schwerem eosinophilem Asthma
Definition des eosinophilen Asthmas: 2-maliger Nachweis ≥ 300 Eosinophilen/μl Blut außerhalb von Exazerbationen in den vergangenen 2 Jahren
z. B. Mepolizumab 100 mg s. c. 1 x monatlich oder Reslizumab 3 mg/kg KG i. v. 1 x monatlich
Anti-IL4-Antikörper (Dupilumab)
Therapieversuch für mind. 4 Monate bei Erwachsenen in Stufe 5
Voraussetzungen
schweres eosinophiles Asthma und 2-maliger Nachweis einer Konzentration von > 300 Eosinophilen pro μl Blut außerhalb von Exazerbationen in den vergangenen 2 Jahren oder
2-maliger Nachweis einer erhöhten FeNO-Konzentration (> 25 ppb)
Orale Kortikosteroide (OCS)
Langzeittherapie mit systemischen Kortikosteroiden nachrangige Therapieoption für die Langzeittherapie in Stufe 5 (Gefahr schwerer Nebenwirkungen)
Osteoporose-Prophylaxe bei Dauerbehandlung (≥ 3 Monate)
Spezifische (Allergen-)Immuntherapie (SIT) bei allergischem Asthma
Bei Patient*innen mit allergischem Asthma soll die Indikation zu einer spezifischen Immuntherapie (SIT) geprüft werden, wenn die allergische Komponente der asthmatischen Beschwerden gut dokumentiert ist (nachgewiesene spezifische Sensibilisierung und eindeutige klinische Symptomatik nach Allergenexposition).
Indikationsstellung und Auswahl der Antigene und der Applikationsform durch allergologisch qualifizierte Ärzt*in
Sondervotum der DEGAM: Die Indikationsstellung sowie die Auswahl der Antigene und der Applikationsform sollen von allergologisch erfahrenen Ärzt*innen vorgenommen werden.
Kein Ersatz für antiasthmatische Therapie
Indikationsstellung restriktiver als bei der allergischen Rhinokonjunktivitis
GINA empfiehlt SMART: Fixkombination aus ICS uns LABA sowohl als Erhaltungstherapie als auch im Bedarfsfall (z. B. Budesonid und Formoterol, off label bei Bedarf: Fluticason und Formoterol, Fluticason und Salmeterol, Fluticason und Vilanterol).3
„Jugendlichen und erwachsenen Patient*innen mit guter Symptomkontrolle auf Stufe 1, aber erhöhtem Exazerbationsrisiko, sowie Patient*innen auf Stufe 2, die die tägliche ICS-Inhalation nicht akzeptieren, kann als Alternative zu den Standardregimen auf diesen Stufen die Kombination aus ICS plus Formoterol bei Bedarf angeboten werden.
Es muss dann eine Fixkombination verschrieben werden. Die Patient*innen müssen darüber aufgeklärt werden, dass die Therapie hierzulande nicht zugelassen ist.
Patient*innen auf Therapiestufe 2 müssen zudem wissen, dass sich die Symptomkontrolle unter dem Regime verschlechtern kann.“
„Nach mehreren systematischen Übersichten treten schwere Asthmaexazerbationen unter dem SMART-Regime seltener auf, insbesondere Exazerbationen, die systemische Glukokortikoide erfordern. Dieser Vorteil zeigt sich auch im Vergleich mit einer höher dosierten ICS-Erhaltungsdosis plus LABA und einem kurzwirkenden Betamimetikum (SABA) bei Bedarf.
In Bezug auf Asthmasymptome, Lebensqualität und Lungenfunktion ist eine klinisch relevante Überlegenheit des SMART-Konzeptes nicht hinreichend belegt.
Unseres Erachtens ist SMART vor allem bei Patient*innen ab 12 Jahren zu erwägen, die mit einem niedrig- bis mitteldosierten ICS plus LABA unzureichend kontrolliert sind oder trotz guter Symptomkontrolle auf Therapiestufe 3 oder 4 ein erhöhtes Exazerbationsrisiko haben.
Bei Patient*innen, die eine hochdosierte ICS-Erhaltungstherapie benötigen, raten wir von SMART ab.“
Inhalationstechnik und Wahl des Inhalationssystems
Aktuell gibt es noch eine hohe Fehlerquote bei der Anwendung von Inhalationssystemen.
Eine Ursache ist die große Zahl unterschiedlicher Applikationsformen.
Die intravenöse Gabe von Magnesiumsulfat wird bei schweren Asthmaanfällen mit schlechtem Therapieansprechen und bei lebensbedrohlichen Anfällen empfohlen.4,4849
Theophyllin
Verordnungen sind in den letzten Jahren rückläufig.2
aus Sicht der NVL kein Stellenwert mehr in der Behandlung des Asthmas2
geringe therapeutischen Breite, Nebenwirkungspotenzial und verfügbare Alternativen
Gabe als Einzelfallentscheidung nur noch in lebensbedrohlicher Situation und bei fehlendem Ansprechen auf die Initialtherapie4
Eingrenzung der Schleimhautentzündung in den Atemwegen
Reduktion der bronchialen Hyperreagibilität
Verbesserung der Lungenfunktion
seltenere Asthmasymptome, seltenere und leichtere Exazerbationen
Reduktion der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle
Reduktion der Bedarfsmedikation.
Nebenwirkungen
Es kann zu lokale Nebenwirkungen (Mundsoor, Dysphonie) kommen.
Empfehlung, dass Patient*innen nach Applikation den Mund mit Wasser ausspülen.
ggf. Verwendung eines Spacers zur Reduktion der Ablagerung im Mund- und Rachenraum4445,4950
Die regelmäßige Verwendung kann bei Kindern zu einer Reduktion des Längenwachstums führen.5051-5152
Langwirkende Beta-2-Sympathomimetika (LABA)
z. B. Formoterol, Salmeterol
LABA sollten nicht als Monotherapie, sondern nur zusammen mit ICS eingesetzt werden.2,5253-5556
Führt bei alleiniger Gabe zu einer Verschlechterung und Zunahme von Exazerbationen.
Fixkombination von Formoterol und Budesonid (ICS) in fester Dosierung sowohl als Langzeitbehandlung als auch als Bedarfsmedikation reduziert die Anzahl von Exazerbationen.5657-5758
In Deutschland nur zur Behandlung von leichtem und mittelschwerem Asthma zugelassen.4
Montelukast kann als Monotherapie bei Kindern von 2–14 Jahren in Therapiestufe 2 eingesetzt werden.2
Bei erwachsenen Patient*innen ist die zusätzliche Gabe eines LABA zu einem ICS effektiver als ein LTRA, vor allem im Hinblick auf die Lungenfunktion.6061
Die FDA warnt vor einem erhöhten Risiko für neuropsychiatrische Nebenwirkungen und empfiehlt eine strenge Indikationsstellung.6162
Langwirksame Anticholinergika (LAMA): Tiotropium
LAMA sollten nicht als Monotherapie eingesetzt werden, ggf. additiv in der Langzeittherapie in Stufe 3–5.2
mögliche Verbesserung der Symptome und der Lungenfunktion bei zusätzlicher Gabe von Tiotropium zu ICS6263
mögliche Verbesserung der Bronchodilatation und verlängerte Zeit bis zur nächsten Exazerbation bei zusätzlicher Gabe von Tiotropium zu ICS und LABA6364
Anti-IgE-Antikörper: Omalizumab
in Deutschland zugelassen für Kinder ab 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene in der höchsten Therapiestufe2,4
Der monoklonale Antikörper bindet an im Körper zirkulierende Antikörper vom Typ IgE.
Kann bei schwerem Asthma, das trotz optimaler Behandlung unkontrolliert ist, eingesetzt werden.6465-6566
Omalizumab reduzierte die Anzahl und Schwere von Exazerbationen bei Patient*innen, die bereits mit ICS und LABA behandelt werden.6667-6768
Sehr kostenintensive Behandlung, sollte von Spezialist*innen verschrieben werden.4
Anti-IL5-Antikörper: Mepolizumab, Reslizumab und Benralizumab
für erwachsene Patient*innen in Therapiestufe 5 mit schwergradigem eosinophilem Asthma2,4
Anti-IL-5-Antikörper als Zusatztherapie reduzieren die Anzahl der Exazerbationen bei Patient*innen mit schwerem, schlecht kontrolliertem eosinophilem Asthma um ca. 50 %.6869
Gabe je 1 x monatlich: Mepolizumab 100 mg s. c. bzw. Reslizumab 3 mg/kg KG i. v. bzw. Benralizumab 30 mg s. c.
Orale Kortikosteroide (OCS)
aufgrund möglicher schwerer Nebenwirkungen nur nachrangige Therapieoption in Stufe 52
Nur indiziert, sofern die Asthmakontrolle trotz des kombinierten Einsatzes der verschiedenen Therapieoptionen der vorherigen Stufe sowie zusätzlich monoklonaler Antikörper unzureichend ist.2
Bei Beendigung einer Therapie mit Kortikosteroiden, insbesondere bei systemischer Gabe, besteht das Risiko einer Nebenniereninsuffizienz.6970
Unterstützung durch das familiäre und soziale Umfeld.
Informationsangebote und Patientenschulung
Allen Patient*innen mit Asthma und medikamentöser Langzeittherapie soll ein strukturiertes, verhaltensbezogenes Schulungsprogramm und empfohlen und ermöglicht werden.2,4,7071-7172
Bei Kindern und Jugendlichen nach Möglichkeit die Eltern einbeziehen.
Anstrengungsinduzierte Symptome sind oft Ausdruck einer unzureichenden Asthmakontrolle.
ggf. Intensivierung der Langzeittherapie entsprechend der Stufentherapie
Effekte von regelmäßiger sportlicher Aktivität sind:7879
Verringerung der Asthmasymptomatik
Besserung der Belastbarkeit
Verbesserung der Lebensqualität
Verringerung der Morbidität
Vermeidung einer Stigmatisierung.
Eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht wirkt sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus.
Bei Asthma und Adipositas ist eine Gewichtsreduktion empfohlen.2
Regelmäßiges körperliches Training verbessert die Herzfunktion und die maximale Sauerstoffaufnahme; Studien haben jedoch gezeigt, dass die Lungenfunktion wahrscheinlich unverändert bleibt.7980
Tabakentwöhnung
Rauchverzicht
Allen Patient*innen mit Asthma soll ein Rauchverzicht empfohlen werden.2
Patient*innen mit Bereitschaft sollen bezüglich der Tabakentwöhnung ärztlich beraten werden.
Angebot nichtmedikamentöser und medikamentöser Hilfen
Patient*innen sollen in einer rauchfreien Umgebung leben können.2
Rehabilitation
Soll Patient*innen mit beeinträchtigenden körperlichen, sozialen oder psychischen Krankheitsfolgen trotz adäquater ambulanter Betreuung angeboten werden.2
Die Krankheitsfolgen behindern die Möglichkeiten von normalen Aktivitäten bzw. der Teilhabe am normalen beruflichen und privaten Leben.
z. B. bei Gefährdung der Berufs- und Erwerbsfähigkeit, drohender Pflege- und Hilfsbedürftigkeit oder Komorbiditäten mit multiprofessionellem Therapieansatz
Insbesondere nach stationär behandelten Asthmaanfällen sollten rehabilitative Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Der multimodale Ansatz umfasst u. a.:
Asthma ist mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen der oberen Atemwege assoziiert.
Einige Autor*innen betrachten entzündliche Erkrankungen gleicher Pathogenese in den oberen und unteren Atemwegen als einheitliches Krankheitsbild (Hypothese der „United Airways").
Chronisch-entzündliche Erkrankungen der oberen Atemwege sollten zuverlässig diagnostiziert und behandelt werden, um der Entstehung oder Verschlechterung des Asthma bronchiale vorzubeugen.4
Ein gastroösophagealer Reflux tritt bei Patient*innen mit Asthma deutlich häufiger auf als in der Normalbevölkerung.4
Symptomatische Patient*innen berichteten eine Auswirkung auf die Lebensqualität, die Asthmasymptome schienen jedoch unbeeinflusst durch die Refluxerkrankung.8081
Eine symptomatische Refluxerkrankung sollte wie gewohnt behandelt werden.
Psychische Erkrankungen
Die psychische Situation und das soziale Umfeld in der Behandlung und Verlaufsbeurteilung berücksichtigen.2
Psychosoziale Beeinträchtigungen durch Asthma sind im privaten und beruflichen Bereich bei Patient*innen häufig und unterdiagnostiziert.2,4
Können Behandlung und Selbstmanagement erschweren.
Bei Kindern und Jugendlichen kann durch psychische Komorbiditäten die körperliche, seelische und schulische Entwicklung beeinträchtigt sein.4
Psychosoziale und psychotherapeutische Behandlungen sind häufig Bestandteil einer pneumologischen Rehabilitation.8182
Komplementäre Therapie
Patient*innen (und bei Kindern deren Eltern) sollen gefragt werden, ob sie für die Behandlung des Asthmas alternative oder komplementäre Verfahren anwenden und ggf. über damit einhergehende Risiken aufgeklärt werden.2
Für die folgenden Maßnahmen kann aufgrund einer unzureichenden Datenlage keine gesicherte Aussage oder wegen unzureichender bzw. fehlender Wirksamkeit in unterschiedlichen Studien keine Empfehlung ausgesprochen werden:2,4
Ernährungsmaßnahmen (Fischöl, Salzrestriktion, Vitamin-C-Gabe, Mineralstoffsupplementation bzw. -restriktion)
Hypnose oder Relaxationstechniken
in Einzelfällen Besserung des subjektiven Befindens oder der Lungenfunktion
Ionisierer der Raumluft (Air Ionisers)
Sollen in der Asthmatherapie nicht eingesetzt werden.4
Luftfeuchtigkeitskontrolle
Speläotherapie
Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Phytotherapeutika
Kräutergemische können das Asthma positiv beeinflussende Bestandteile enthalten.
bronchiale Thermoplastie
bronchoskopisches Verfahren der alternativen Behandlung des Asthmas: Durchführung in spezialisierten Zentren
Verfahren, in dem die Atemwege per Radiofrequenz-Puls-Behandlung mit Wärme behandelt werden.
Die Leitlinien stufen die Evidenz bezüglich Wirkung und Langzeiteffekt als unzureichend ein.2,4
Nach GINA bei schweren Fällen als Zusatzbehandlung zu erwägen.3
möglicher Einsatz bei fehlender Verbesserung der Asthmakontrolle mit leitliniengerechten medikamentösen Maßnahmen.2
Bei Patient*innen mit unkontrolliertem Asthma und häufigen Exazerbationen sollte der Vitamin-D-Spiegel bestimmt und, wenn notwendig, Vitamin D substituiert werden.2
Bei bestimmten Patient*innen mit niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und häufigen Asthmaanfällen, die mit systemischen Kortikosteroiden behandelt werden mussten, könnte ein präventiver Effekt für weitere Asthmaanfälle vorliegen.
Zudem bestehen keine Hinweise für schwere unerwünschte Wirkungen.
Asthma in der Schwangerschaft
Primärversorger*innen sollen Patientinnen im gebärfähigen Alter präkonzeptionell über die Wichtigkeit einer guten Asthmakontrolle bei Eintritt in die Schwangerschaft beraten.2
Bei Frauen mit gut kontrolliertem Asthma besteht weniger Risiko für Graviditäts- und Geburtskomplikationen.
Bei Frauen mit unkontrolliertem Asthma zeigt sich ein erhöhtes Auftreten von Komplikationen.8485
Frauen in der Schwangerschaft mit unzureichender Asthmakontrolle sollen von Pneumolog*innen und Gynäkolog*innen gemeinsam in enger Abstimmung betreut werden.2
Asthma ist keine primäre Indikation für eine Sectio und soll nicht als Begründung für diese herangezogen werden.2
Verlaufsuntersuchungen bezüglich der Schwangerschaft sollten auch eine Beurteilung der Asthmakontrolle beinhalten.
Raucherinnen sollten über die Gefahren des Tabakrauchens für die eigene Gesundheit und die des ungeborenen Kindes aufgeklärt werden. Hier können Maßnahmen zur Raucherentwöhnung angeboten werden.
Medikamentöse Therapie in der Schwangerschaft
Aus der klinischen Erfahrung ist bekannt, dass die medikamentöse Therapie, die zum Erhalt der Asthmakontrolle notwendig wäre, häufig von den Patientinnen oder Ärzt*innen aus Angst vor unerwünschten Wirkungen reduziert oder abgesetzt wird.2
Die Reduktion bzw. das Absetzen der Medikation birgt das Risiko der Verschlechterung der Asthmakontrolle. Die daraus resultierende Gefahr für den Schwangerschaftsverlauf wird als schwerwiegender eingeschätzt, als die, die von den potenziellen unerwünschten Wirkungen der Medikamente ausgeht.2
Zur Risikoeinschätzung der medikamentösen Therapie des Asthmas in der Schwangerschaft siehe auch Embryotox.
Asthmaanfall in der Schwangerschaft
Bei Patientinnen in der Schwangerschaft mit einem Asthmaanfall soll eine Sauerstoffbehandlung frühzeitig eingeleitet werden (Zielsättigung: > 95 %) und eine Überwachung des Feten erfolgen.2
Geburtseinleitung und Behandlung der postpartalen Uterusatonie
Falls eine medikamentöse Geburtseinleitung oder Behandlung der postpartalen Uterusatonie erfolgt, sollte bei Frauen mit Asthma Oxytocin als Mittel der 1. Wahl eingesetzt werden.4
Arbeitsbedingtes Asthma
Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.4
Es sind über 550 verschiedene Auslöser des Berufsasthmas bekannt.
Es werden 2 Formen des berufsbedingten Asthmas unterschieden:
allergische (IgE-vermittelte) Form
irritative Form.
In etwa 9–25 % der Fälle von erwachsenen Patienten*innen mit Asthma sind berufliche Auslöser an der Entstehung der Erkrankung beteiligt.
Die Arbeitsanamnese ist ein wichtiger Bestandteil in der Diagnostik bei Erwachsenen mit Asthma.
Empfohlen sind regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen bei typischerweise gefährdeten Arbeitnehmergruppen (Surveillance).
Die wichtigste Maßnahme in der Behandlung des Berufsasthmas ist die konsequente Meidung des auslösenden Stoffes.
Dies kann mit der Notwendigkeit eines Arbeitsplatzwechsels oder sogar einer Umschulung einhergehen.
Die DGP-Leitlinie trifft folgende Aussagen zur Prävention bei Asthma:4
Das vulnerable Fenster (Window of Opportunity) für die Entwicklung eines Asthmas liegt in utero und im sehr frühen Kindesalter.
Daher sollten primäre präventive Interventionsmaßnahmen ebenfalls früh, möglicherweise schon während der Schwangerschaft begonnen werden, um eine Chance auf Erfolg zu haben.
Im Wesentlichen erstrecken sich diese Maßnahmen auf die Reduktion von Passivrauchexposition und auf die Stärkung natürlicher Schutzfaktoren, die als Folge der modernen Zivilisation zugunsten von Risikofaktoren abgenommen haben.
Empfehlungen
Neugeborene sollten 4 Monate ausschließlich gestillt werden.
Nach dem vollendeten 4. Lebensmonat soll Beikost eingeführt werden; es soll keine Verzögerung der Beikosteinführung erfolgen.
Kinder mit Allergierisiko sollten keine Fell- und Federtiere anschaffen bzw. halten. Katzenhaltung ist bei diesen Kindern generell nicht zu empfehlen.
Hohe Luftfeuchtigkeit und mangelnde Ventilation in Räumen, flüchtige organische Verbindungen (z. B. Formaldehyd), aktive und passive Tabakrauchexposition sowie KfZ-Abgasexposition sollen vermieden werden.
Auch Säuglinge und Kinder mit erhöhtem Asthmarisiko sollen nach den allgemeinen Empfehlungen geimpft werden.
Übergewicht und Adipositas sind mit Asthma positiv assoziiert und sollten bei Kindern vermieden werden.
Stellungnahmen/Statements, jedoch keine Empfehlungen
Es gibt keinen Anhalt dafür, dass der Einsatz partiell oder extensiv hydrolisierter Säuglingsnahrungen der Asthmaprävention dient.
Es sind keine diätetischen Restriktionen im Hinblick auf die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit erforderlich.
Kinder ohne Allergierisiko müssen nicht auf Haustiere verzichten.
Eine Hausstaubmilbensanierung ist zur Primärprävention nicht zu empfehlen, zur Sekundär- und Tertiärprävention jedoch ratsam.
Eine höhere Anzahl älterer Geschwister, der Besuch einer Kindertagesstätte, das Aufwachsen auf einem Bauernhof mit Tieren sowie Wurminfektionen sind negativ mit Asthma assoziiert.
Aktive Tabakrauchvermeidung und striktes Meiden von Environmental Tobacco Smoke (ETS) ist die wichtigste Präventionsmaßnahme in der Schwangerschaft.
Laut NVL könnten telemedizinische Maßnahmen in der Versorgung von Patient*innen mit Asthma an Bedeutung gewinnen.
bisher unzureichende Evidenz für eine Empfehlung telemedizinischer Verfahren
Beispiele sind SMS-Erinnerungssysteme, Smartphone- und Tablet-Apps oder Gaming-basierte Interventionen bei Jugendlichen.
Spezifische Immuntherapie
Kein Ersatz für eine Asthmatherapie, kann jedoch frühzeitig in der Behandlung des allergischen Asthmas eingesetzt werden.
Allergenspezifische Immuntherapie (SIT, Hyposensibilisierung) reduziert die Asthmasymptome, den Medikamentenbedarf und die allergenspezifische bronchiale Hyperreagibilität.8586
Hinweise für präventive Wirkung
Bei Patient*innen mit allergischer Rhinitis konnte die Entstehung von Asthmasymptomen (Etagenwechsel) durch eine subkutane Immuntherapie bis zu 7 Jahre nach Beendigung der 3-jährigen Therapie reduziert werden.8687
Von Kindern mit allergischer Rhinitis, die mit Hyposensibilisierung behandelt wurden, hatten nach 3 Jahren nur halb so viele ein Asthma entwickelt wie in der Kontrollgruppe.8788
Impfungen
Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
Asthma erhöht, wie andere chronische Erkrankungen, das Risiko, an Grippe und Pneumokokken-Infektionen zu erkranken.
Patient*innen mit Asthma sollen daher Impfungen gemäß den Empfehlungen der STIKO angeboten werden.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
Die Atemwegsentzündung verursacht wiederkehrende Episoden mit Atemnot, Engegefühl in der Brust und Husten.
Der Verlauf der Erkrankung kann sehr fluktuieren, v. a. bei saisonaler allergischer Komponente.
Die Anzahl an Krankenhauseinweisungen aufgrund von Asthmaanfällen ist heutzutage deutlich rückläufig (Effekt der ICS-Langzeittherapie).8889
Kindern mit viralen Atemwegsinfektionen als Auslöser der Asthmasymptome geht es im Sommer aufgrund der selteneren Infekte meist besser.
Bei Patient*innen mit hochdosierten inhalativen Kortikosteroiden (insbesondere Fluticason) über einen längeren Zeitraum und möglicherweise systemischen Kortikosteroiden berücksichtigen.
Während der Pubertät kommt es insbesondere bei Jungen zu einer Verbesserung der Symptome.15
Bei 30–50 % der Kinder verschwindet das Asthma in der Pubertät, die Krankheit kann jedoch im Erwachsenenalter erneut auftreten.
Bei älteren Kindern gibt es eine Tendenz zu abnehmenden Beschwerden mit zunehmendem Alter, jedoch treten oft noch Symptome im Erwachsenenalter auf.8990
Prädiktoren für anhaltendes Asthma sind Atopie, reduzierte Lungenfunktion und bronchiale Hyperreagibilität.
Bei manchen erwachsenen Patient*innen, insbesondere Raucher*innen, kann es im Laufe der Zeit zu irreversiblen Veränderungen mit permanenter Obstruktion im Sinne einer COPD kommen.
Alter bei Krankheitsbeginn
Die Prognose scheint mit dem Alter bei Krankheitsbeginn assoziiert zu sein. Insbesondere bei spätem Beginn im Erwachsenenalter ist das Risiko für Lungenfunktionseinschränkungen und Exazerbationen erhöht.9091
Die Auswirkungen auf das soziale und berufliche Leben bei kindlichem Asthma sind gering. Die Krankheit scheint die Ausbildung oder das Ausüben des Berufs nicht zu beeinträchtigen.8990
Verlaufskontrolle
Kontinuierliche Verlaufskontrolle und -beurteilung
Langfristige Asthmakontrolle sichern und niedrigste effektive Therapiestufe wählen.
Für die Anpassung der Stufentherapie siehe Leitlinienkasten Abschnitt Therapieanpassung.
Eine Verlaufskontrolle ist auch bei kontrolliertem Asthma sinnvoll, da die Erkrankung fluktuieren kann.
Kontrolle des Wachstums bei Kindern und Jugendlichen anhand des Perzentilenschemas während einer ICS-Dauertherapie
Impfungen anhand STIKO-Empfehlungen
Bei jeder Verlaufskontrolle sollen folgende Parameter erhoben werden:2
Asthmasymptome tagsüber, nachts und bei körperlicher Belastung
Häufigkeit des Einsatzes von Bedarfsmedikation
Einschränkungen der Aktivitäten des Alltags
Therapieadhärenz und Inhalationstechnik
Häufigkeit des Auftretens und Auslöser von Exazerbationen
Wirksamkeit und Verträglichkeit der medikamentösen Therapie.
Versorgungskoordination
Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
Die NVL empfiehlt Langzeitbetreuung und Dokumentation im Rahmen eines strukturierten Behandlungsprogramms.
in der Regel durch Hausärzt*innen oder Kinder- und Jugendärzt*innen
in besonderen Fällen (dauerhaft hohe Instabilität oder schwerer Krankheitsverlauf) durch (pädiatrische) Pneumolog*innen
bei Stabilisierung des Zustands ggf. Weiterbehandlung durch die Hausärzt*innen oder Kinder- und Jugendärzt*innen
Ziel einer Überweisung ist nicht primär die Übergabe der Langzeitbehandlung, sondern Beurteilung und ggf. Anpassung der Behandlung.
Nach einem Krankenhausaufenthalt: Indikation für eine sich direkt anschließende Rehabilitationsmaßnahme bei Kindern und Jugendlichen prüfen.
Empfohlene Konsultationshäufigkeit
Die NVL verzichtet auf eine Festlegung genauer Frequenzen für durchzuführende Untersuchungen: Krankheitsverlauf und Einschätzung der Notwendigkeit durch die behandelnden Ärzt*innen entscheidend.
Nach einem Asthmaanfall sollte eine zeitnahe Wiedervorstellung mit folgenden Maßnahmen erfolgen:
Risikofaktoren für Verschlechterung der Asthmakontrolle identifizieren.
Asthmaaktionsplan aushändigen bzw. überarbeiten.
Schulung bzw. Nachschulung anregen.
Notwendigkeit einer Intensivierung der Langzeittherapie prüfen.
Indikation zu einer Rehabilitation prüfen.
Laut GINA ist die Lungenfunktionsdiagnostik der wichtigste Parameter für das Langzeitrisiko. Diese sollte bei Diagnosestellung, 3–6 Monate nach Therapiebeginn und danach in regelmäßigen Abständen, mindestens jährlich, wiederholt werden.3
Laut DMP soll die Langzeitbetreuung der Patient*innen mit Asthma und deren Dokumentation im Rahmen des strukturierten Behandlungsprogramms grundsätzlich durch die Hausärztin oder den Hausarzt erfolgen.
in Ausnahmefällen auch durch qualifizierte Fachärzt*innen oder qualifizierte Einrichtungen
Eine gleichzeitige Einschreibung in das DMP Asthma bronchiale und das DMP COPD ist nicht möglich.
Neben dem Asthma bronchiale kann eine COPD bestehen. In Abhängigkeit des Krankheitsverlaufs sollten die behandelnden Ärzt*innen abwägen, welche der beiden Diagnosen als vorrangig einzustufen ist.
Die Frequenz der Kontrolluntersuchungen ist abhängig von der medizinischen Notwendigkeit und der Schwere des Krankheitsbildes.
Untersuchungen und Maßnahmen bei jedem Patientenkontakt
Anamnese und Abschätzung des Kontrollgrades
ggf. mit Prüfung der Asthmatagebücher/PEF-Protokolle („Peak Expiratory Flow“)
körperliche Untersuchung (Auskultation)
Prüfung der Medikation und Begleitmedikation, Medikamenten- und Notfallplan
Prüfung der Inhalationstechnik, ggf. Einleitung von Schulungsmaßnahmen
Entscheidung über Weiterführung, Steigerung oder Absenkung der Dosis inhalativer Glukokortikosteroide
Entscheidung über evtl. notwendige weitere diagnostische oder therapeutische Maßnahmen
Entscheidung über das zukünftige Kontrollintervall
Dokumentation in Absprache mit den Patient*innen vierteljährlich oder halbjährlich
Unabhängig vom Kontrollintervall soll ab der Vollendung des 5. Lebensjahres mind. 1 x/Jahr eine Lungenfunktionsmessung erfolgen.
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Klimabewusste Verordnung von inhalativen Arzneimitteln. S1, AWMF-Nr. 053-059. Stand 2022. www.degam.de
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Nationale Versorgungsleitline Asthma. 4. Auflage, Stand 2020. www.leitlinien.de
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. AWMF-Leitlinie Nr. 020-009. S2k, Stand 2017. www.awmf.org
Global Initiative for Asthma. Pocket Guide for Asthma Management and Prevention. Stand 2020. www.ginasthma.com
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Spirometrie. AWMF-Leitlinie Nr. 020-017. S2k, Stand 2015. www.awmf.org
Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie. Allergieprävention. AWMF-Leitlinie Nr. 061-016. S3, Stand 2014 (in Überarbeitung). www.awmf.org
Literatur
Lohnstein M, Eras J, Hammerbacher C. Der Prüfungsguide Allgemeinmedizin - Aktualisierte und erweiterte 3. Auflage. Augsburg: Wißner-Verlag, 2018.
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Nationale Versorgungsleitline Asthma. 4. Auflage, Stand 2020. www.leitlinien.de
Global Initiative for Asthma. Pocket Guide for Asthma Management and Prevention. Stand 2020. ginasthma.org
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. AWMF-Leitlinie Nr. 020-009, Stand 2017. www.awmf.org
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Autor*innen
Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung, Innere Medizin, Frankfurt
Marlies Karsch-Völk, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München
Monika Lenz, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Neustadt am Rübenberge
Jonas Klaus, Arzt, Freiburg im Breisgau
Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
BBB MK 07.06.2022 DEGAM-LL zur klimabewussten Verordnung von Inhalativa.
DDD MK 16.11.2021 Link zur Stufentherapie erneuert nach Leseranfrage.
DDD MK 22.07.2021 Link zur Konsultationsfassung wiederhergestellt nach Leseranfrage.
U-MK 12.05.2020
DDD MK 20.02.2020 Konsultationsfassung der NVL
BBB MK 03.02.2020, neue GINA-Empfehlungen diskutiert. a-t.
BBB MK 05.08.2019, Update GINA 2019;
U-NH 02.11.17 + 22.03.18
Hinweis auf Fahreignung TH 2.3.18
U-MK 03.07.2018
BBB MK 12.10.2020, umfassend revidiert, an die neue NVL angepasst.
Revision at 14.08.2015 14:58:40:
Final Version
Revision at 14.08.2015 10:53:22:
Final Version
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To German Guideline adapted and NEL
Formate tried
Revision at 10.06.2015 21:16:04:
NEL Formate tried
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Finalized Adaption to German National Asthma Guideline
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Finalized Adaption to German National Asthma Guideline
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German Guideline included
Revision at 10.06.2015 10:47:14:
German Guideline included
Revision at 09.06.2015 13:18:04:
German National Guideline included
Revision at 09.06.2015 13:17:55:
German National Guideline included
Revision at 09.06.2015 11:53:16:
German Guideline included
Revision at 26.05.2015 17:38:12:
German Prevalence added
Revision at 26.05.2015 16:35:19:
Asthma Control adapted to German Guideline
Revision at 26.05.2015 14:57:18:
German National Guideline added, Summary changed according to German National Guideline
BBB MK 03.04.2018, komplett überarbeitet, LL und GINA
CCC MK 09.10.2018, neue NVL Asthma
Definition:Asthma ist eine chronisch entzündliche Atemwegserkrankung mit bronchialer Hyperreagibilität und reversibler Atemwegsobstruktion, die zu episodenartigen respiratorischen Symptomen führt.