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2018-W43Neue NVL Asthma: wichtige und neue Empfehlungen

Neue NVL Asthma: wichtige und neue Empfehlungen

Vor wenigen Wochen ist die neue Nationale Versorgungsleitlinie Asthma erschienen und löst damit die bisher gültige S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) von 2017 ab. Wir haben die neue NVL in unseren Artikeln Asthma bei Erwachsenen, Asthma bei Kindern und Jugendlichen und Anstrengungsbedingter Bronchospasmus berücksichtigt. Was bringt die neue NVL für die Praxis?

Zukünftig sollen sich Klassifikation und Behandlung des Asthmas ausschließlich nach dem Grad der Asthmakontrolle richten. Die bisher gewohnte Einteilung nach Schweregraden soll nicht mehr angewendet werden. Im Stufenschema für die Asthmatherapie bei Kindern und Jugendlichen wurde eine zusätzliche Therapiestufe eingeführt, so dass es jetzt 6 Stufen umfasst. In der 3. Stufe sollen nur mittelhoch dosierte inhalative Kortikosteroide (ICS) gegeben werden und erst ab der 4. Stufe mit zusätzlichen Wirkstoffen kombiniert werden. Erst ab der 5. Stufe sind hochdosierte ICS empfohlen. Ab der 4. Therapiestufe soll ein pädiatrischer Pneumologe hinzugezogen werden.

Generell abgeraten wird von einer Monotherapie mit langwirksamen Beta-2-Sympathomimetika (LABA). Bei einer Kombinationstherapie aus ICS und LABA ist eine Fixkombination zu bevorzugen. Langwirksame Anticholinergika (LAMA) sind eine mögliche Therapieergänzung zu ICS und ggf. LABA, bei Erwachsenen ab der 3. Stufe und bei Kindern und Jugendlichen ab der 4. Stufe. Erst in der letzten Therapiestufe sind monoklonale Antikörper vorgesehen, wenn alle anderen medikamentösen Optionen erfolglos waren.

Alle Patienten sollen in die Handhabung ihres Inhalationssystems eingewiesen werden. Bei Langzeittherapie soll eine Schulung angeboten, und körperliche Aktivität soll empfohlen werden. Bei nicht ausreichender Asthmakontrolle sollen zunächst unter anderem Therapieadhärenz, Schulungsbedarf, Allergenvermeidung und die Diagnose Asthma selbst überprüft werden. Erst dann soll die Therapie intensiviert werden. Stickstoffmonoxid (FeNO) in der Ausatemluft kann zukünftig zur Therapiekontrolle und -anpassung verwendet werden.

Die neue Ausgabe der NVL enthält bisher keine Empfehlungen zum Asthmaanfall bei Erwachsenen oder bei Kindern und Jugendlichen. Hier gelten vorläufig weiter die Empfehlungen der S2k-Leitlinie der DGP. Die jetzige Version der NVL ist als „Teilpublikation" bezeichnet. In der NVL fehlende Themen sollen zeitnah ergänzt werden.

 

Marlies Karsch, Chefredakteurin

 

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Vor wenigen Wochen ist die neue Nationale Versorgungsleitlinie Asthma erschienen und löst damit die bisher gültige S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) von 2017 ab. Wir haben die neue NVL in unseren Artikeln Asthma bei Erwachsenen, Asthma bei Kindern und Jugendlichen und Anstrengungsbedingter Bronchospasmus berücksichtigt. Was bringt die neue NVL für die Praxis?
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