Neues zu Asthma

Die Behandlung von Patienten mit Asthma, auch im Rahmen des DMP-Programms, gehört zum Alltag in der Hausarztpraxis. Die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) zu Asthma ist schon etwas älter und wird derzeit überarbeitet. Um Ihnen die aktuellsten Informationen zur Verfügung stellen zu können, haben wir daher alle unsere Artikel zum Thema Asthma vorerst anhand der aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Global Initiative for Asthma (GINA) komplett überarbeitet und aktualisiert.

In den aktuellen Leitlinien haben sich wenige praxisrelevante Änderungen bei der Diagnostik und Therapie von Asthma ergeben. Neu ist, dass inhalative Kortikosteroide (ICS) bei Erwachsenen auch schon bei der Asthmastufe 1 in Betracht gezogen werden sollten, um Exazerbationen vorzubeugen. Auch bei Kindern unter 5 Jahren mit Infekt-bedingtem Asthma sollen niedrigdosierte ICS als Initialtherapie versucht werden. Bei der Versorgung eines Asthmaanfalls (siehe unsere Artikel Asthmaanfall bei Erwachsenen und Asthmaanfall bei Kindern und Jugendlichen) haben sich die generellen Empfehlungen nicht geändert. Lediglich der Stellenwert von Theophyllin wird als noch geringer eingeschätzt als bisher, und es soll nur noch im Einzelfall bei therapierefraktären, lebensbedrohlichen Asthmaanfällen gegeben werden. Bei Kindern soll beim Asthmaanfall mit fehlender Besserung unter Behandlung mit Beta-2-Mimetika an eine Bronchiolitis gedacht werden. Ein Versuch mit Adrenalininhalation ist in diesem Fall gerechtfertigt.

Die Empfehlungen für Diagnostik, die auch in der Hausarztpraxis erfolgen kann, wurden nicht wesentlich geändert. Dem beim Pneumologen zu messenden Stickstoffmonoxid wurde ein neuer Platz in der Asthmadiagnostik und Therapiekontrolle eingeräumt. Die Asthmadiagnostik in der Hausarztpraxis (Spirometrie und PEF, Reversibilitätstest) bleibt im laufenden Praxisbetrieb in der Durchführung mitunter etwas knifflig und auch sehr stark von der Mitarbeit der Patienten abhängig. Interessant zu wissen und vielleicht nicht jedem geläufig ist, dass forcierte Atemmanöver kurz nach Augen- oder Ohrenoperationen kontraindiziert sein können. Bei Vorliegen einer neuen NVL Asthma halten wir Sie über eventuelle Änderungen der Empfehlungen in unseren Artikeln auf dem Laufenden.

Marlies Karsch, Chefredakteurin

 

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