Während wir immer noch damit beschäftigt sind, die Patienten unserer Praxen gegen Influenza zu impfen, die dieses Jahr spät dran sind, kommen schon die ersten Patienten mit typischen Influenzasymptomen. Viele Patienten mit grippalen Infekten meinen „die Grippe" zu haben, aber bis jetzt sind es nur Einzelne mit dem Bild einer Influenza.
Laut Arbeitsgemeinschaft Influenza traten die ersten Influenza-Fälle in Europa bereits im Oktober auf. Die Zahl der Erkrankten ist zumindest in unserer Praxis in München noch konstant niedrig.
Die Influenza war in den letzten Monaten immer wieder Gesprächsgegenstand. In unserem neu überarbeiteten Artikel zur Influenza werden verschiedene Fragen beantwortet, die uns dabei beschäftigt haben: Warum bekommen nicht alle Patienten einen tetravalenten Impfstoff? Ist man mit einem trivalenten Impfstoff nicht schlechter geschützt? Warum hat das RKI seine Empfehlung des Lebendimpfstoffs bei Kindern in dieser Saison ausgesetzt?
Auch der Diskurs über die Wirksamkeit von Neuraminidasehemmern wurde in den letzten Ausgaben des Deutschen Ärzteblatts wieder aufgegriffen. Was für eine Konsequenz haben die Ergebnisse der verschiedenen Reviews und Metaanalysen für unsere Praxis? Wie unser Artikel zur Influenza zeigt, hat das RKI hat seine Empfehlungen jedenfalls nicht geändert.
Marlies Karsch, Chefredakteurin
Frühere Themen:
- Depressionsbehandlung – eine typische Aufgabe des Hausarztes?
- Vitamin D – ein Alleskönner?
- Erkältungszeit
- Evidenzbasierte Medizin aus Norwegen