Ärzte als Patienten

Angesichts des saisonal bedingt hohen Arbeitsaufwandes in den Praxen besteht für uns Ärzte wenig Gelegenheit, in uns selbst „hineinzuhören“. So konnte ich, trotz vieler Patienten mit den gleichen Symptomen, keinen klaren Gedanken daran verschwenden, dass ich täglich Schüttelfrost, zunehmende Atemnot und Husten mit purulentem Expektorat hatte. Ich hätte wohl einen Blick in den Deximed-Artikel Pneumonie werfen sollen.

Erst als es mir wegen der Atemnot schwerfiel zu sprechen und eine Kollegin mich darauf hinwies, habe ich mich unter gewissen Verrenkungen selbst auskultiert. Zu meiner Überraschung hörte ich ein deutliches Bronchialatmen im linken Mittelfeld, und die Diagnose stand fest. Unter Antibiotikaeinnahme bekam ich rasch wieder besser Luft und hatte Zeit, darüber nachzudenken, woran es liegt, dass Ärzte Ihr Wissen nicht immer auf sich selbst anwenden. Ist es in meinem Fall eine Mischung aus berufstypischer Konzentration auf das Leiden anderer und schlechtem Gewissen bei Krankmeldung als angestellte Ärztin? Ich vermute, es gibt dafür keine allgemeingültige Antwort.

Zur Vertiefung des klinischen Aspekts dieses Themas möchte ich Ihnen jedenfalls auch die Lektüre der Deximed-Artikel Mykoplasmen-Pneumonie, Chlamydien-Pneumonie und Pneumonie in Pflegeeinrichtungen empfehlen. Und achten Sie bei all dem Stress auf sich selbst!

Marlies Karsch, Chefredakteurin

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