Allgemeine Informationen
Definition
- Gedächtnisstörung ist ein weit gefasster Begriff. Dazu zählen Störungen von
:1- Informationsenkodierung (Aufnahme)
- Informationenkonsolidierung (Speicherung) und
- Informationsabruf (Erinnern).
1
Amnesie2
- Definition
- Isolierte, schwere Störung der Informationsenkodierung und Speicherung
2- Andere kognitive Funktionen sind in der Regel weitgehend erhalten.
- Andere kognitive Funktionen sind in der Regel weitgehend erhalten.
Retrogradzeitlich begrenzt- vor allem auf die Zeit vor und um das Ereignis herum
- Isolierte, schwere Störung der Informationsenkodierung und Speicherung
- Einteilung
- retrograd
- Informationen, die vor der Gehirnschädigung enkodiert wurden, können nicht abgerufen werden.
Anterogradanterograd- Informationen, die nach der Gehirnschädigung enkodiert wurden, können nicht abgerufen werden.
- retrograd
TrittMöglichebei akuterUrsachen- akute Einwirkung auf das Zentralnervensystem auf, z.
.
- akute Einwirkung auf das Zentralnervensystem auf, z.
DieSelteneAmnesie ist vor allem auf die Zeit vor und um das Ereignis herum begrenzt.EineVariante: psychogene Amnesieist selten, kann aber- Kann bei stark emotional geprägten Erlebnissen vorkommen. Die Amnesie ist oft nicht vollständig, sondern umfasst besonders die unangenehmen Szenen.
- Siehe auch Abschnitt „PTBS als spezifische Gedächtnisstörung“ im Artikel Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).
- Kann bei stark emotional geprägten Erlebnissen vorkommen. Die Amnesie ist oft nicht vollständig, sondern umfasst besonders die unangenehmen Szenen.
- Transiente globale Amnesie (TGA)3
vorVorübergehende (<HNäufigheresbestehensiehewährendArtikelder TGA auch Störungen der örtlich-geografischen und der zeitlich-kalendarischen Orientierung, die zu eindringlichen und wiederholten Fragen der Betroffenen führen.Die personale Orientierung ist in der Regel erhalten.Meist ist die TGA spontan nach einigen Stunden rückläufig, wobei bleibende Gedächtniseinbußen beschrieben sind.Die Ursache ist nicht bekannt.Die Prognose ist gut und Rezidive kommen selten vorAmnesie.
Klassifizierung nach Zeitaspekten2
- Kurzzeitgedächtnis
- Information wird über Sekunden bis wenige Minuten unter kontinuierlicher Aufmerksamkeitszuwendung gehalten.
- Arbeitsgedächtnis
- Befähigt, gehaltene Informationen zu modifizieren und gegenüber Störinformationen abzuschirmen.
- Langzeitgedächtnis
- Umfasst alle Informationen, die nach einer zeitlichen Latenz weiter abrufbar sind.
- deklaratives Gedächtnis: Abruf bewusst, explizit (semantisch vs. episodisch)
- nondeklaratives Gedächtnis: Abruf unbewusst, implizit (umfasst Priming, prozedurales Gedächtnis, Konditionierung, nichtassoziatives Lernen)
- Neugedächtnis
- Informationen, die nach einer organisch bedingten mnestischen Störung neu aufgenommen und gespeichert werden.
- Altgedächtnis
- Informationen, die vor längerer Zeit oder vor einer Hirnschädigung ins Gedächtnis aufgenommen wurden, und bereits lange gespeichert sind.
- Prospektives Gedächtnis
- Fähigkeit, erlernte Handlungsabläufe zu einem späteren Zeitpunkt zu erinnern und auszuführen.
- Umfasst Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und Exekutivfunktionen.
Häufigkeit4
EtwaMehr1/3alsderdieMenschenHälfteimallerAlter40-überbis65 Jahren79-Jährigen klagt über Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis,.aberWenigernurals10–151/5%suchtsuchendeswegendeshalb ärztlichemedizinische Hilfe auf.
Diagnostische
- ist, in welchem Maß subjektiv empfundene Gedächtnisstörungen
tretenmithdem Risiko für eine späufigterefrühDemenzerkrankungin der Entwicklung einerDemenzerkrankungaufkorrelieren. - In einer Kohortenstudie (III) wurde festgestellt, dass Menschen, die eine Demenz entwickeln, 2–3 Jahre vorher ein Nachlassen der Gedächtnisleistung bemerken.
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Diagnoseinstrumente (Tests)
- Der Abschnitt basiert auf
diesendieserReferenzenReferenz.2,56 - In der Regel ist
diebeiTestungentsprechendemder kurz- und mittelfristige Reproduktionsleistung in verschiedenen Modalitäten ratsam. Dazu istVerdacht eine umfangreicheTestbatterie notwendig, wie:CERAD (Consortium to Establish a Registry for Alzheimer's Disease)Zeitbedarf etwa 40 min
RBMT (Rivermead Behavioural Memory Test)Zeitbedarf etwa 25 min
UmfangreicheEvaluation der Gedächtnisleistungenz.B. in der Wechsler Memory Scaleratsam (WMSsiehe Abschnitt Ergänzende Untersuchungen)seit 2012 deutsche Adaptation der WMS-IV verfügbarZeitbedarf etwa 90–120 min
- Tests zur Quantifizierung und Verlaufsdiagnostik kognitiver Defizite bei Demenz
:.- MoCA (bei der Objektivierung einer leichtgradigen
kognitiven Störung höhere Sensitivität als MMST) - DemTect
- Mini-Mental-Status (MMST)
DemTectTFDDMoCAUhrentest.
- MoCA (bei der Objektivierung einer leichtgradigen
Konsultationsgrund
Bei akuten Erkrankungen junger Patient*innen können diese selbst ärztliche Hilfe aufsuchen.Bei älteren Patient*innen kommt dies weniger häufig vor, und die erlebte Störung ist häufig mit Angst und Schamgefühl verbunden, sodass die Betroffenen sie nicht selbst spontan ansprechen.Häufiger werden Ärzt*innen durch Angehörige oder andere nahestehende Personen auf die Symptome hingewiesen.
Abwendbar gefährliche Verläufe
Psychische Störungen, z. B.:Depressive Pseudodemenz, wobei die Patient*innen als dement erscheinen, aber eigentlich eineDepressionhaben.häufige Fehldiagnose bei älteren Menschen
Aufmerksamkeitsstörungen, z. B.ADHS
Nebenwirkungen von Medikamenten (s. u.)Aphasie, z. B. nach einemSchlaganfallSeh- und HörbehinderungVerwirrtheitszuständeaufgrund von:somatischen ErkrankungenMedikamentennebenwirkungen.
ICPC-2
- N29 Neurologische Beschwerden, andere
- P20 Gedächtnisstörung
ICD-10
- Nach ICD-10-GM Version 20237
- Amnesie
anterograd (R41.1)
- dissoziativ (F44.0)
- retrograd (R41.2)
- o.n.A. (R41.3)
- F00 Demenz bei Alzheimer-Krankheit
- F01 Vaskuläre Demenz
- F02 Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
- F03 Nicht näher bezeichnete Demenz
- F04 Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt
- F05 Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt
- F06 Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit
- F07 Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns
Differenzialdiagnosen
DerSofern nicht anders gekennzeichnet, basiert der AbschnittbasiertaufdiesendieserReferenzenReferenz.1-3,58
UrsachenAmnestisches Syndrom
Bei der Erstdiagnostik steht die Ermittlung der Ursache für die Gedächtnisstörung im Vordergrund.Insbesondere akute und behandelbare Erkrankungen sollten ohne Zeitverzug erkannt werden.
Ursachen von Gedächtnisstörungen sind z. B.:neurologische Systemerkrankungen mit chronisch progredienten kognitiven DefizitenDie häufigste Ursache für Gedächtnisstörungen sindDemenzerkrankungenbei älteren Menschen.
Der normale Alterungsprozess führt als Folge einer verminderten Funktion im Frontallappen in gewissem Grad zu Gedächtnisstörungen.Die Aktivitäten des täglichen Lebens bleiben dabei weitgehend erhalten.3
fokale Hirnschädigungen, z. B. trauma- oder tumorbedingtpsychische Störungen, z. B.Schizophrenie,Depression,Angststörungen,posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), funktionelle oderdissoziative Amnesieinternistische Erkrankungen, z. B.Schilddrüsenerkrankungen
Amnestisches Syndrom
Am häufigsten ist dasWernicke-Korsakoff-Syndrom(s. u.) beichronischem Alkoholismus.- Weniger als 48 Stunden dauernde Amnesien u.
- Mehr als 48 Stunden dauernde Amnesien können auch aufgrund anderer Organpathologien entstehen, etwa Schädel-Hirn-Trauma, Hippokampus-Insult oder Herpes-simplex-Enzephalitis.
Wernicke-Korsakow-Syndrom2
- Meist eine Folge von chronisch übermäßigem Alkoholkonsum und Vitamin-B1(Thiamin)-Mangel
- Relativ gute Prognose bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung der Wernicke-Enzephalopathie
- Je ausgeprägter die Gedächtnisstörungen bei chronischem Alkoholismus, desto niedriger ist die Chance auf eine komplette Remission bei Alkoholabstinenz.
- Anterograde Amnesie
- Störung des Neugedächtnis, d. h. fehlende Erinnerungen seit Erkrankungsbeginn
- Konsolidierung vom Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis nicht mehr möglich
- Anpassung an neue Umgebungsbedingungen erschwert
- Konfabulationen, hohe Suggestibilität
Demenzen
- Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.6
- Näheres siehe Artikel Demenzsymptome.
- Chronisch fortschreitende kognitive Defizite, meist mit Gedächtnisstörungen als Leitsymptom; zusätzlich psychische Symptome und Verhaltenssymptome
. Es werden folgende Hauptgruppen unterschieden:primär neurodegenerative DemenzformenAlzheimer-KrankheitLewy-Körperchen-Demenzfrontotemporale DemenzDemenz beiMorbus ParkinsonDemenz bei selteneren neurodegenerativen Erkrankungen
vaskuläre DemenzMischformensekundäre Demenzformen, z. B. aufgrund von Stoffwechselerkrankungen oder toxischen Einflüssen
- Inzidenz und Prävalenz nehmen mit steigendem Alter zu.
- Keine Bewusstseinsstörungen
Depression
- Siehe Artikel Depression.
HäufigNebenauchdenbeiKernsymptomenälterenwieMenschenNach einer depressiven Episode ist das Risiko für weitere Episoden erhöht.Symptome- gedrückte Stimmungslage
- , Interessenverlust
- , Freudlosigkeit
- , Antriebslosigkeit
schnelleErmüdbarkeitbeikönnenÄlteren häufiger als bei Jüngeren:Hypochondriesomatische SymptomeAgitiertheit.
Auchauch Gedächtnisleistungsstörungen und Angstkönnendas Bild prägen, sodass die gedrückte Stimmungslage weniger auffallend in Erscheinung tritt.Die depressionsassoziierte Atrophie des Hippokampus kann mit Störungen insbesondere des episodischen Gedächtnisses einhergehen.6
Zerebrovaskuläre Erkrankungen
- Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
- Gedächtnisstörungen vor allem bei Läsionen des hippokampalen Systems (Stromgebiet der A. cerebri posterior), Thalamus und basalen Frontalhirns
- Ischämischer Schlaganfall
SubduralhämatomEpiduraleoder intrakranielle BlutungIntrazerebrale BlutungSubarachnoidalblutung- Vaskulitis hirnversorgender Gefäße, z.
:1- Arteriitis temporalis
,(z. - Panarteriitis/Polyarteriitis nodosa
- granulomatö
seser Polyangitis (M. Wegener) - Churg-Strauss-Syndrom
- M. Behçet
isolierteisolierter Vaskulitis des ZNSsystemischersystemischem Lupus erythematodes- Sjögren-Syndrom.
- Arteriitis temporalis
Entzündliche Erkrankungen
- Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
- Multiple Sklerose z.
- häufig verminderte Kapazität des Arbeitsgedächtnisses
- Auch Fatigue und Depression können bei der Erkrankung die Gedächtnisleistung beeinträchtigen.
- Enzephalitis
- Bei der Herpes-simplex-Enzephalitis sind der mediale Temporallappen und der inferiore Frontallappen besonders häufig betroffen.
- Besonders bei bilateralem Befall kann es zu schweren Gedächtnisstörungen kommen.
- Bei der Herpes-simplex-Enzephalitis sind der mediale Temporallappen und der inferiore Frontallappen besonders häufig betroffen.
Wernicke-Korsakow-Syndrom
Siehe ArtikelWernicke-Korsakow-Syndrom.SeltenNormalerweise eine Folge von chronischübermäßigem Alkoholkonsumund Vitamin-B1(Thiamin)-MangelRelativ gute Prognose bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung der Wernicke-EnzephalopathieUnbehandelt entstehen schwere zerebrale Schäden und führen evtl. zum Tod.Ausgeprägte mnestische Störungenreduzierte Fähigkeit zur Informationsaufnahme (Enkodierung)reduziertes KurzzeitgedächtnisKonfabulationenhohe Suggestibilitätin der Regel erhaltene Erinnerung an Ereignisse aus der Zeit vor der Entstehung der Krankheit
Epilepsien
- Siehe Artikel Epilepsie.
GehenEpilepsien gehen häufig mit kognitiven Veränderungen einher.- Epileptogene Foci liegen häufig im medialen Temporallappen und damit in gedächtnisrelevanten Strukturen.
- Auch die Anfälle selbst können – besonders bei langer Krankheitsdauer – zu einer Abnahme von Gedächtnisfunktionen führen.
- Postiktale Amnesie
- Mnestische Nebenwirkungen der Pharmakotherapie
Iatrogen
- Medikamenteninduziert
- besonders häufig bei älteren Menschen, z. B.:
Beispiele:- Anticholinergika
- Hypnotika
,(z. B. Benzodiazepine) - Neuroleptika
- Opiate und andere Analgetika
- Betablocker
- Antikonvulsiva
- Antihistaminika (einschließlich H2-Antagonisten)
- Kortikosteroide
.
- Nach elektrokonvulsiver Therapie
- anterograde und retrograde Amnesien
- Bilden sich meist innerhalb von 2 Wochen nach der Behandlung zurück.
- selten persistierende retrograde Amnesien
- Näheres siehe Artikel Depression.
- anterograde und retrograde Amnesien
Schädigung durch Lösungsmittel
- Häufiger bei jüngeren Menschen, DD substanzbezogene Sucht („Schnüffeln“)
- Besonders bei anhaltender Exposition gegenüber hohen Konzentrationen
Delir, akute Verwirrtheit
- Siehe die Artikel Delir und Akute Verwirrtheit.
- Überlappende Begriffe, Näheres siehe die entsprechenden Artikel.
- Meist mit ausgeprägten Gedächtnisstörungen
SonstigesAndere somatische Erkrankungen
- Alle Arten somatischer Erkrankungen und Schädigungen können mit Gedächtnisdefiziten einhergehen, vor allem:
- Herz-Lungen-Erkrankungen
- Dehydratation
- Obstipation
- Harnverhalt
- Seltener
:- Hypothyreose
- Anämie
- Niereninsuffizienz
- Elektrolytstörungen
- Vitamin-B12-Mangel
- Psychose
.
Sonstiges
- Neue und unübersichtliche Umgebungen
- Näheres zur Differenzialdiagnostik möglicher Ursachen kognitiver Defizite siehe Artikel Demenzsymptome.
Anamnese
- Sofern nicht anders gekennzeichnet, basiert der Abschnitt auf dieser Referenz.2
- Näheres zur Anamnese in der Diagnostik chronisch voranschreitender Gedächtnisstörungen siehe Artikel Demenzsymptome.
- Näheres zur Anamnese in der Diagnostik akuter amnestischer Symptome siehe Artikel Amnesie.
Allgemeines
- Hoher Stellenwert der Fremdanamnese
- Ggf. mit den Patient*innen und den Angehörigen separat sprechen.
Frühere Erkrankungen?
Können Hinweise auf die aktuelle Gedächtnisstörung liefern.
Beginn und Entwicklung
der Symptome- Eine akute Gedächtnisstörung bei älteren Menschen deutet auf ein zerebrovaskuläres Ereignis hin.
- Wenn sich die Gedächtnisstörung über einen längeren Zeitraum entwickelt hat: An Demenz, ein chronisches Subduralhämatom und Vaskulitis denken.
- Akute Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen deuten auf eine akut aufgetretene Einwirkung auf das Gehirn hin.
- Neu begonnene medikamentöse Therapien?
- häufige Beispiele für Medikamente mit potenziellen Nebenwirkungen auf das Gedächtnis s.
- häufige Beispiele für Medikamente mit potenziellen Nebenwirkungen auf das Gedächtnis s.
- Polypharmazie?
Somatische
AnzeichenBesonders Hörminderungen erhöhen das Risiko für eineErkrankung,Demenzdie kognitive Funktionen beeinflussen kann? zerheblich.B.:Dyspnoe9Fieberunwillkürliche BewegungenGangstörungneu aufgetreteneInkontinenzIkterusAlkoholintoxikationAnzeichen für einSchädeltraumaSymptome der Haut und Hautanhangsgebildemotorische AuffälligkeitenKraftMuskeltonusKoordination, z. B. Gangstörungen
Schmerzen?Schlafstörungen?Fatigue?Alkohol-, Drogen-, Arzneimittelmissbrauch?
Lösungsmittel
Exposition über längere Zeiträume oder in hohen Dosierungen?
Sehvermögen und Gehör
VermindertesHör-undSehvermögenund die daraus folgende soziale Isolation können ältere Menschen anfällig machen für die Entwicklung von Gedächtnisstörungen, meistens in Kombination mitVerwirrtheit.
Psychosoziale Situation
- Eine graduell zunehmende Gedächtnisstörung, begleitet von Persönlichkeitsänderungen und der Unfähigkeit, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, deutet häufig auf eine Demenz hin.
- Hinweise auf psychische Störungen
Ist die Stimmung gedämpft oder besteht erheblicheAngst?
- Vorhandene Ressourcen, sozialer Hintergrund2
berufliche Situationsozialrechtlicher Statusfamiliäre Einbettung
- Alltagsanforderungen und -leistungen der Patient*innen2
Funktionelle Relevanz der Störung abschätzen.
- Welche Kompensationsstrategien
habenhat diePatient*innenbetroffene Person bisher eingesetzt?- Welche Erfahrungen
habenhat sie damit gemacht?
- Welche Erfahrungen
Klinische Untersuchung
- Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
- Näheres zur klinischen Untersuchung bei chronisch voranschreitenden Gedächtnisstörungen siehe Artikel Demenzsymptome.
- Näheres zur klinischen Untersuchung bei akuten amnestischen Symptomen siehe Artikel Amnesie.
Somatische Erkrankung
AnzeichenAllgemeinefürkörperlicheeine Erkrankung, die die Gehirnfunktion beeinflussen kann (s. o.)?AllgemeinzustandErnährungszustandHerz-KreislaufRRPulshirnversorgende Gefäße
LungeHals, Brust, Bauch, ProstataUntersuchung- Seh- und Hörvermögen
- Neurologische Untersuchung
- Veränderter Bewusstseinszustand? Psychomotorik?
- Sprachstörungen? Apraxie? Unfähigkeit, erlernte Bewegungen auszuführen.
- Gangstörungen?
- Kraftverlust?
- Muskeltonus?
- Reflexveränderungen?
- Koordinationsstörungen?
Einfacheeinfache Sensibilitätsprüfung- Blick- und Pupillenuntersuchung
- , sonstige Hirnnerven
Psychomotorik
Gedächtnisfunktionen
Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2- Erste orientierende Einschätzung im Gesprächsverlauf
- Ergänzung durch Testverfahren (s.
verschiedene zeitliche Intervalle (Kurz- vs. Langzeitgedächtnis)Wiederholung desselben Tests vermeiden (Verfälschung durch Lernkurve).ggf. flankierende Prüfung der Anstrengungsbereitschaft in standardisierten TestverfahrenInsbesondere, wenn es um ein Rentenbegehren geht, kann die Bereitschaft zur Mitarbeit und somit die Aussagekraft des Testergebnisses erheblich beeinträchtigt sein.
Orientierungörtlich geografischzeitlich-kalendarischsituativzur Person
Kurzzeit- und Arbeitsgedächtniskurzfristiges Behalten und mentales Modifizieren verbaler und figuraler Informationen, z. B. im Rahmen der Wechsler Memory Scale (WMS)
LangzeitgedächtnisUnmittelbare Reproduktion expliziter verbaler und figuraler Informationen, die im Umfang die Aufnahmekapazität des Kurzzeitgedächtnisses übersteigen, z. B.:Text plus geometrische Figuren (z. B. im WMS)Stadtplan (z. B. im Visuellen und Verbalen Merkfähigkeitstest, VVM).
verzögerte Wiedergabe nach 20–30 Minuten (z. B. WMS oder VVM)Durchführung eines Lernparadigmas, z. B. Lernen einer Wortliste, zur Untersuchung des Lernzuwachses mit Wiederholung sowie Darstellung proaktiver und retroaktiver Interferenzeffekte, z. B.:California Verbal Learning Test (CVLT)Auditiv Verbaler Lerntest (AVLT).
Überprüfung verschiedener Abrufmodalitätenfreier AbrufAbruf mit HinweisreizenWiedererkennen, z. B. im CVLT.
Altgedächtnis (retrograde Amnesie)differenzierte Untersuchung nur bei entsprechenden Hinweisen aus der AnamneseReproduktion autobiografischer und öffentlicher semantischer und episodischer Informationen aus verschiedenen Lebensabschnitten (z. B. Autobiografisches Gedächtnisinventar, AGI)subjektiv relevantes domänenspezifisches Wissen (z. B. berufliches Fachwissen)
Die psychische Verfassung wird durch Gespräche einschließlich Fremdanamnese und evtl. Tests (z. B. GDS bei Verdacht aufDepression) beurteilt.Bei 20 % der Demenzpatient*innen tretenDemenzund klinische Depression gleichzeitig auf.
Beurteilung weiterer kognitiver Funktionen
WahrnehmungSpracheAufmerksamkeitExekutivfunktionen
Psyche und Verhalten
DepressivitätAntriebPerseverationen (stereotypes Wiederholen)?Konfabulationen?
Hausärztlich-geriatrisches Basisassessment
- Chronisch fortschreitende Gedächtnisstörungen bei älteren Patient*innen können ggf. im Rahmen des hausärztlich-geriatrischen Basisassessment (EBM-Ziffer 03240) abgeklärt werden (Näheres dazu im Artikel Geriatrische Untersuchung).
- Obligatorischer Leistungsinhalt
- Erhebung und/oder Monitoring organbezogener und übergreifender motorischer, emotioneller und kognitiver Funktionseinschränkungen
- Beurteilung der Selbstversorgungsfähigkeiten mittels standardisierter, wissenschaftlich validierter Testverfahren
- Beurteilung der Mobilität und Sturzgefahr durch standardisierte Testverfahren
- Fakultativer Leistungsinhalt
- Beurteilung von Hirnleistungsstörungen (schließt
DemenzassessmentDemenzassessment ein) - Beratung und Abstimmung mit Personen aus dem persönlichen Umfeld der Patient*innen
- Beratung zur Anpassung des Wohnraums
- Abstimmung mit den mitbehandelnden Ärzt*innen
- Beurteilung von Hirnleistungsstörungen (schließt
Ergänzende Untersuchungen
- Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.8
In der Hausarztpraxis
Wenn die Situation nicht den Eindruck macht, dass sofortige Maßnahmen erforderlich sind, hat dies den Vorteil, dass über mehrere Konsultationen hinweg untersucht werden kann, da die Patient*innen oft wenig Ausdauer haben.Hausbesuche zur Evaluation von Alltagsfunktionen und Versorgungsbedarf
Labor und EKG5,7
- Basislabor
- Blutbild
- Elektrolyte (
NaNatrium,KKalium,CaKalzium, Magnesium, Phosphat) Nüchtern-Blutzucker- TSH
- Blutsenkung oder CRP
GOTGamma-GT- Kreatinin
- , Harnstoff
- , Urinstatus
- Vitamin B12
- Bei klinisch unklarer Situation, z.
- Nüchtern-Blutzucker, HbA1c
- GOT, Gamma-GT
- Differenzialblutbild
- Blutgas-Analyse (BGA)
- Drogenscreening
Urinuntersuchungen- ggf. Lues-Serologie, HIV-Serologie, Borrelien-Serologie
HIV-SerologiePhosphatHbA1c- Homocystein
FT3,FT4- SD-Antikörper (MAK, TAK, TRAK)
weitere Autoantikörper, z. B.ANAKortisol,ANCAKortisol- Parathormon
- Coeruloplasmin
- Vitamin B6
Borrelien-Serologie3, Folsäure- Schwermetalle: Blei (Pb), Quecksilber (Hg), Kupfer (Cu)
Folsäure.
- EKG
- bei Hinweisen auf eine Herzerkrankung
Bei Spezialist*innen
- Rö
ntgenthoraxntgen-Thorax - Augenhintergrund, ggf. vollständige ophthalmologische Untersuchung
- Ggf. audiologische Abklärung von Hörstörungen
- Bei Verdacht auf Insult oder TIA
- Ultraschall und Doppler der hirnversorgenden Arterien
- Echokardiografie, insbesondere bei Verdacht auf eine Herzerkrankung
- Ggf. Skelettszintigrafie
- Evtl. ausführlichere neurologische und neuropsychologische Diagnostik3
Zerebrale Bildgebung
- Eine CT oder MRT wird empfohlen bei Hinweisen auf:
- Schädel-Hirn-Trauma
- intrakranielle Blutung
- Insult oder TIA
- Raumforderung
,(z. B.:- Tumor
- , Liquorabflussstörung
.
HinsichtlichZurder ätiologischen Untersuchung demenzieller Prozesse ist der StellenwertRolle der Bildgebungumstritten.8-9VorinallemderbeiDemenzdiagnostikhochbetagten multimorbiden Betroffenen spricht gegen eine Bildgebung:10Patientenbelastungfragliche therapeutische Konsequenzerschwerte praktische Durchführbarkeit.
Näheres dazu imsiehe Artikel Demenzsymptome.
Maßnahmen und Empfehlungen
Indikationen zur Überweisung
Alle jüngeren Patient*innen mit Gedächtnisstörungen- Bei ungeklärten Erkrankungen mit Gedächtnisstörung oder anderen kognitiven Beeinträchtigungen
sollte(Überweisungan die entsprechenden Spezialist*innen überwiesen werden (Geriatrie, Psychiatrie, Neurologie).
Indikationen zur Klinikeinweisung
- Akut einsetzende Gedächtnisstörungen erfordern in der Regel eine stationäre Abklärung und Behandlung.
Empfehlungen
Leitlinie: Therapie von Gedächtnisstörungen2
Leichte bis mittelschwere Gedächtnisstörungen
Spezifisches funktions- oder strategieorientiertes kognitives Training (z. B. bildhafte Vorstellungen) (Ib/A)Wirksamkeit der Methode hängt von der Trainingshäufigkeit ab (mindestens 10 Sitzungen gelten als gute klinische Praxis) (Ib/C).
Schwere Amnesie
Der Fokus der Therapie sollte auf dem Erlernen von Kompensationsstrategien liegen, mit dem Ziel der Verbesserung von Aktivitäten und Teilhabe.Die Betroffenen können domänenspezifisches Wissen (z. B. berufliches Fachwissen) und Alltagsroutinen lernen.Fehler sollten dabei möglichst vermieden werden (fehlerarmes Lernen). Dazu sollten eindeutige Hinweise gegeben und ein aktiver Abruf angeregt werden, indem das Abrufintervall zunächst kurz, im weiteren Verlauf länger gestaltet wird (Spaced Retrieval) (II–III/B).
Bei allen Schweregraden
Elektronische Erinnerungshilfen (z. B. Smartphone-Kalender) als Kompensationsstrategie in die Therapie von Patient*innen mit Gedächtnisstörungen einbeziehen, sofern die Betroffenen dazu bereit und daran interessiert sind. (II–III/A)
Übende, sensorische und edukative Maßnahmen2
- Zur Indikation und Anwendung der einzelnen Verfahren bei Demenzen siehe entsprechende Artikel.
- In der Behandlung kognitiver und motorischer Defizite aufgrund anderer Hirnschädigungen, z.
, z.B.:- z. B. Ergotherapie
- , Logopädie
- , neurologische Rehabilitation
- , Neuropsychologie
- , Physiotherapie
- , Sozialtherapie
.
- Bei leichten bis mittelschweren Gedächtnisstörungen können Gedächtnisfunktionen gezielt durch individuell angepasste Übungen trainiert werden.
- Bei schwerer Amnesie steht das Erlernen von Kompensationsstrategien im Vordergrund, d.
wie(Listen, Kalender, Klebezettel,etc.) nutzen kann, um bestimmte alltagsrelevante Gedächtnisinhalte aktiv abzurufen.Bei der Space-Retrieval-Technik werden dabei die Zeitintervalle, nach denen eine bestimmte Information, z. B. „Welchen Wochentag haben wir heute?“ erneut abgerufen wird, am Anfang der Übung sehr kurzgehalten, z. B. nur wenige Sekunden, und dann schrittweise gesteigert. Die Intervalle sollen so kurz sein, dass ein fehlerarmer Abruf noch möglich ist.11
- Elektronische Gedächtnishilfen
mittlerweile leicht verfügbar,z.- Können als kompensatorische Hilfsmittel den Alltag erleichtern und zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beitragen.
- Bedürfen bei Menschen mit Gedächtnisstörung einer Einführung und Anleitung, z.
- Datensicherheit und Datenschutz beachten!
Pflegerische Maßnahmen
- Bewertung der Fähigkeit zur Selbstversorgung, z.
- möglichst rasche Umsetzung der notwendigen ambulanten oder ggf. stationären Maßnahmen
- in der Regel in Zusammenarbeit mit den Angehörigen
Pharmakotherapie
- Zur Indikation und Anwendung bei Demenzen siehe
entsprechendedie entsprechenden Artikel. - Die Pharmakotherapie von Gedächtnisstörungen bei nichtdemenziellen Erkrankungen ist nur wenig untersucht, und es sind bislang keine Medikamente dafür zugelassen (nur Off-Label-Use).
- Aufgrund einzelner positiver Studien bei Patient*innen mit Schädel-Hirn-Trauma können folgende Empfehlungen gegeben werden:2
- Donepezil (5–10
wird empfohlen, umkann Gedächtnisleistungen bei Patient*innen nach mittelschwerem bis schwerem Schädel-Hirn-Trauma im subakuten und chronischen Stadiumzuverbessern.12 InvorläufigeeinerHinweiserandomisiertaufkontrolliertentherapeutischenStudieNutzenmitauch157beiPatientRivastigmin und Methylphenidat- Verordnung durch Spezialist*innen
mindestens 1 Jahr nach Schädel-Hirn-Trauma(Neurologie,fand sich in der Subgruppe der Patient*innen mit mittelschweren bis schweren Gedächtnisstörungen (n = 81Neurorehabilitation)unter Rivastigmin eine signifikant höhere Verbesserung der Gedächtnisleistungen als unter Placebo.13 Methylphenidat in einer Dosis von 2 × tgl. 0,3 mg/kg wird als Option zur Verbesserung von Lernen und Gedächtnis genannt.14
- Donepezil (5–10
Testverfahren
Kurztests zur Demenzdiagnostik
Tests zur Quantifizierung und Verlaufsdiagnostik kognitiver Defizite bei Demenz – einschließlich Gedächtnisstörungen:
Screening, umfassende Evaluation oder Ausschluss von Gedächtnisstörungen
CERADRBMTWMS-IV
Patienteninformationen
Gespräche mit Betroffenen und Angehörigen
AufklärungDerundAbschnittemotionalebasiertUnterstützungauf dieser Referenz.6- Angehörige bei der Planung diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen einbeziehen.
- Weiterführende Diagnostik nur nach sorgfältiger Aufklärung und ausdrücklicher Zustimmung der betroffenen Person (Recht auf Nichtwissen)
- Aufklärung über die Prognose, soweit dies von den Patient*innen ausdrücklich gewünscht wird.
- Kontaktaufnahme mit Interessenverbänden für Patient*innen und Angehörige
anbietenanregen.
Praktische Hinweise und Tipps für Menschen mit Gedächtnisstörungen
Ordnung halten; es ist weniger verwirrend, wenn wichtige Dinge immer ihren festen Platz haben.Für gute Beleuchtung sorgen. Ein Nachtlicht erleichtert das Auffinden der Toilette und den Rückweg ins Bett.Tagebuch führen.Einen täglichen Stundenplan anlegen.Leicht ablesbare UhrenLeicht überschaubare KalenderNotizblock neben das Telefon legen.Alles entfernen, was verwirren kann.Einfache Checklisten anlegen.Schriftliche Anleitungen für einfache SicherheitsmaßnahmenNotizzettel mit Angaben, wo die am häufigsten gebrauchten Gegenstände liegen.Vertraute Möbel und Bilder nicht entfernen.Für Regelmäßigkeit und feste Abläufe sorgen.Regelmäßigen Besuch vertrauter Orte und Menschen beibehalten, z. B. Garten, Kirche, Skatrunde.Familienähnliche Esssituationen, verbale Unterstützung und positive Verstärkung können das Essverhalten von Menschen mitDemenzverbessern und können empfohlen werden (Ib/B).5Angemessene strukturierte soziale Aktivierung während des Tages kann zu einer Besserung des Tag-Nacht-Schlafverhältnisses führen und sollte eingesetzt werden (Ib/B).5
Patienteninformationen in Deximed
Quellen
Leitlinien
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie. S2e-Leitlinie Diagnostik und Therapie von Gedächtnisstörungen bei neurologischen Erkrankungen. AWMF-Leitlinie Nr. 030-124
. S2e, Stand 2020.wwwregister.awmf.org - Deutsche Gesellschaft für Neurologie. S1-Leitlinie Transiente globale Amnesie
(= amnestische Episode). AWMF-Leitlinie Nr. 030-083. S1, Stand20172022.wwwregister.awmf.org - Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). S3-Leitlinie Demenzen. AWMF-Leitlinie 038-013
. S3, Stand20162023 (Konsultationsfassung).wwwregister.awmf.org
Literatur
- Hacke W (Hrsg.)
:. Neurologie. Berlin, Heidelberg: Springer, 2016. - Deutsche Gesellschaft für Neurologie. S2e-Leitlinie Diagnostik und Therapie von Gedächtnisstörungen bei neurologischen Erkrankungen.
S2e,AWMF-Leitlinie Nr. 030-124, Stand 2020.wwwregister.awmf.org - Deutsche Gesellschaft für Neurologie. S1-Leitlinie Transiente globale Amnesie
(= amnestische Episode). AWMF-Leitlinie Nr. 030-083,S1,Stand20172022.wwwregister.awmf.org - Luck T, Roehr S, Rodriguez FS, et al. Memory-related subjective cognitive symptoms in the adult population: prevalence and associated factors - results of the LIFE-Adult-Study. BMC Psychol 2018;6(1):23. PMID: 29784047 PubMed
- Wilson RS, Boyle PA, Yu L, et al. Temporal course and pathologic basis of unawareness of memory loss in dementia. Neurology. Published online before print August 26, 2015 www.ncbi.nlm.nih.gov
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Autor*innen
- Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
- Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).