Mangelernährung beschreibt eine Ernährungssituation, in der ein Mangel an Energie, Proteinen und/oder anderen Nährstoffen eine ungünstige Wirkung auf den Körper und seine Funktion hat.
Ätiologiebasiert werden verschiedene Definitionen unterschieden.1
Kriterien der DGEM-Leitlinie für krankheitsspezifische Mangelernährung (DRM):1
unbeabsichtigter Gewichtsverlust > 10 % in den letzten 3–6 Monaten – oder –
BMI < 20 kg/m2 und unbeabsichtigter Gewichtsverlust > 5 % in den letzten 3–6 Monaten.
Kriterien der DGEM-Leitlinie für Mangelernährung im Alter:2
unbeabsichtigter Gewichtsverlust (> 5 % in 3 Monaten oder > 10 % in 6 Monaten) – oder –
deutlich reduzierte Körpermasse (Fett- und Muskelmasse) mit BMI < 20 kg/m2
Oft führt Mangelernährung zu einem ungewollten Gewichtsverlust und einem Verlust der Muskelmasse (Sarkopenie).
Eine ungewollte Gewichtsabnahme kann auch ernährungsunabhängige Ursachen haben und sollte abgeklärt werden.
Besonders bei älteren PatientenPatient*innen kann Mangelernährung zu einer ausgeprägten Gebrechlichkeit („Frailty") führen.3
Ernährung ist ein wichtiger Faktor von Gesundheit und Wohlbefinden im fortgeschrittenen Alter.2
Eine Mangelernährung ist auch im Krankenhaus häufig und stellt einen vermeidbaren Risikofaktor dar.
In deutschen und österreichischen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wurden bei etwa 25 % der PatientenPatient*innen Zeichen einer Mangel- oder Unterernährung festgestellt.4-5
Liegezeit im Krankenhaus kann durch Ernährungsintervention reduziert werden.6-7
Frühzeitige Erfassung mittels Screeninginstrumenten und Behandlung haben einen positiven Effekt auf die individuelle Letalität, Morbidität, Therapietoleranz, Komplikationsrate und damit Prognose der PatientenPatient*innen.4-5
Eine Ernährungstherapie bietet viele gesundheitliche Vorteile (z. B. Lebensqualität und Überlebensrate bei vielen Krankheiten).
Die deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) hat mehrere Leitlinien zur klinischen Ernährung veröffentlicht.1-2,8
Häufigkeit
Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko und sind besonders häufig betroffen.
Die Prävalenz nimmt mit schlechter werdendem Gesundheits- und Allgemeinzustand zu.2
Leiden die PatientenPatient*innen an einer Krankheit, bei der sich künstliche Ernährung mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv auswirkt?
Leiden die PatientenPatient*innen an einer unheilbaren Krankheit, bei der jedoch Lebensqualität und Wohlbefinden durch künstliche Ernährung erhalten oder verbessert werden können?
Überwiegt der voraussichtliche Nutzen gegenüber den potenziellen Risiken?
Stehen ausreichend Ressourcen zur Verfügung, um die künstliche Ernährung angemessen durchzuführen?
Sind die Ernährungsmaßnahmen in Einklang mit dem (mutmaßlichen) Willen der PatientenBetroffenen?
Indikationen für Ernährungsmaßnahmen
Bei älteren Menschen mit Risiko für Mangelernährung
Adäquate Zufuhr von Energie und Nährstoffen gewährleisten.
Entstehung von Mangelernährung und deren gravierende Folgen vermeiden.
Bei älteren Menschen mit Mangelernährung
Nahrungsaufnahme steigern und den Ernährungszustand verbessern.
Den klinischen Verlauf und die Lebensqualität verbessern.
Trinknahrung
Bei Mangelernährung
Trinknahrung als Teil einer umfassenden, individuellen Ernährungsversorgung, wenn die Nahrungsaufnahme durch übliche und angereicherte Lebensmittel nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken.
Das Komplikations- und Mortalitätsrisiko reduzieren.
Bei Risiko für Mangelernährung
Trinknahrung, um die Nahrungsaufnahme zu verbessern, den Ernährungszustand zu erhalten und das Komplikationsrisiko zu reduzieren.
Standardtrinknahrung enthält alle essenziellen Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis.
höhere Energie- und Nährstoffdichte zur Steigerung der Energie- und Nährstoffzufuhr
unterschiedlicher Energiegehalt der Produkte (auch krankheitsspezifische Nahrungen mit spezieller Zusammensetzung)
Die Zunahme der Energie- und Proteinzufuhr durch Trinknahrung ist in Studien gut belegt.
Erfolg kann durch eine eingeschränkte Compliance beeinträchtigt sein.
Gabe zwischen den Mahlzeiten mit Aufforderung und Unterstützung
In der Cochrane-Übersicht mittlere Gewichtszunahme von 2,2 % und signifikant reduziertes Komplikationsrisiko
Sondenernährung
Indikation
orale Nahrungsaufnahme voraussichtlich länger als 3 Tage unmöglich oder länger als 10 Tage unzureichend (< 50% des Bedarfs)
Verlaufsprognose insgesamt positiv (nicht in terminalen Krankheitsstadien)
Energie- und Nährstoffzufuhr gewährleisten und den Ernährungszustand erhalten oder verbessern.
regelmäßige Überprüfung der Indikation
Individuelle Entscheidung unter sorgfältiger Abwägung von erwartetem Nutzen und potenziellen Risiken
Hohes Maß an Gebrechlichkeit und Pflegebedürftigkeit bei sondenernährten BewohnernBewohner*innen von Pflegeeinrichtungen
Mehrere Beobachtungsstudien belegen positiven Effekt auf Ernährungs- und funktionellen Zustand der PatientenPatient*innen.
Effekt von Sondenernährung auf die Mortalität aufgrund ungenügender Datenlage nicht bekannt
Nutzen der Sondenernährung am wahrscheinlichsten, wenn Verbesserung der Grunderkrankung absehbar
Enterale Ernährung ist oft eine lebenserhaltende Maßnahme, die jedoch die Lebensqualität einschränken kann.
psychische Belastung für die Betroffenen sowie Angehörige und Pflegende
Konsens, dass Sondenernährung bei älteren PatientenPatient*innen, die nicht ausreichend Nahrung auf oralem Wege zu sich nehmen können, indiziert ist (unter Berücksichtigung der individuellen Prognose).
Parenterale Ernährung
Indikation
Orale und/oder enterale Ernährung voraussichtlich länger als 3 Tage unmöglich oder länger als 10 Tage unzureichend
Wohlschmeckende Speisen in einer angenehmen Umgebung sind grundlegende Faktoren für Wohlbefinden und Appetit.
In angenehmer Umgebung sowie durch Anpassung der Konsistenz im Hinblick auf Kau- und Schluckbeschwerden können Bewohner von Pflegeeinrichtungen wesentlich mehr essen.22
Anpassung der Essensbedingungen
z. B. tägliche Routinen, Essensumgebung, Hygiene, Wohlbefinden, Ruhe, Personal, Hilfe beim Essen, Hilfsmittel
Anpassung der Mahlzeiten
z. B. individuelle Präferenzen, Größe, Aussehen, Geruch, Geschmack, Temperatur, Konsistenz, Nährstoffgehalt
Patienten, die bei den üblichen Mahlzeiten wenig essen, können ein ausgewogenes Angebot an Zwischenmahlzeiten erhalten.
Maßnahmen bewirken eine höhere Energie- und Eiweißaufnahme sowie eine verbesserte Symptomkontrolle und Lebensqualität.7,23
Klinische Ernährung
Trinknahrung
Fertige Trinknahrung oder ggf. angereicherte Getränke sollten angeboten werden, wenn die Nahrungszufuhr besonders gering ist.
Trinknahrung eignet sich gut als separate Zwischenmahlzeit.
Verschiedene Hersteller bieten eine Vielzahl an Produkten an (Zusammensetzung und Geschmack).
Trinknahrung als Zwischenmahlzeit kann die Gesamtaufnahme von Energie und Nährstoffen erhöhen.
Routinemäßiger Einsatz von angepasster Ernährung sowie Trinknahrung verbessert den Ernährungsstatus und senkt das Risiko für Komplikationen bei unterernährten älteren Menschen in Pflegeeinrichtungen.24-26
Sondenernährung
Sollte erwogen werden, wenn die orale Nahrungsaufnahme für mehrere Tage unmöglich oder unzureichend ist.
Die Indikation wird regelmäßig überprüft.
Sondenernährung ist einer intravenösen Ernährung vorzuziehen, wenn keine Kontraindikationen vorliegen.
Setzt einen funktionierenden Magen-Darm-Trakt voraus.
Die Ernährungssonde kann an mehreren Stellen im Magen oder im Darmtrakt platziert werden.
oro- bzw. nasogastrale Sonde
perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG)
perkutane endoskopische Jejunostomie (PEJ)
Feinnadel-Katheter-Jejunostomie (FKJ)
Zur Sondenernährung werden Fertiglösungen verwendet.
Für langfristige Ernährung über gastrointestinale Sonden sind vollständig bilanzierte Trink- bzw. Sondennahrungsprodukte empfohlen.1
Verabreichung kontinuierlich, periodisch oder als Bolus
Effektivität
Erhöht die Energie- und Nährstoffzufuhr und bessert den Ernährungszustand.
Reduziert das Komplikationsrisiko sowie die Sterblichkeit bei mangelernährten PatientenPatient*innen im Krankenhaus.
Augenmerk auf Mundpflege, da die natürliche Speichelsekretion reduziert ist.
Ernährungstherapie und körperliches Training sollten Komponenten eines multifaktoriellen Interventionsprogramms bei gebrechlichen älteren Menschen sein.2
Mangelerkrankungen aufgrund einer unzureichenden Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen
Alle Bewohner*innen einer Pflegeeinrichtung sollten bei der Aufnahme auf ihr Ernährungsrisiko beurteilt und daraufhin regelmäßig kontrolliert werden.
PatientenPatient*innen in häuslicher Pflege sollten ebenfalls regelmäßig hinsichtlich ihres Ernährungszustandes beurteilt werden, wenn sie einer Risikogruppe angehören (hohes Alter, chronische Erkrankung etc.).
Bei stationärer Aufnahme routinemäßige Erfassung des individuellen Ernährungszustandes durch Screeningverfahren und den Body-Mass-Index (BMI), um PatientenPatient*innen mit Risiko für Mangelernährung frühzeitig zu identifizieren und gezielt betreuen zu können.
Zur Beurteilung eines Ernährungsrisikos wird der MNA empfohlen. MUST, NRS 2002 oder SGA können alternativ verwendet werden.
Patienteninformationen
Empfehlungen für PatientenPatient*innen
Sorgen Sie dafür, dass zu jeder Mahlzeit etwas gegessen und getrunken wird.
Servieren Sie zu den Mahlzeiten kleinere Mengen.
Bei Appetitlosigkeit wird Betroffenen häufig beim bloßen Anblick einer großen Portion übel, und sie verweigern das Essen.
Häufigere und kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt (z. B. 3 Hauptmahlzeiten und 2‒3 Zwischenmahlzeiten)
Führen Sie am besten 3 Tage lang ein Ernährungstagebuch über die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr.
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): Multimorbidität. AWMF-Leitlinie Nr. 053-047. S3, Stand 2017, zuletzt geändert 2018. www.awmf.org
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM): Klinische Ernährung in der Geriatrie. AWMF-Leitlinie Nr. 073-019. S3, Stand 2013. www.awmf.org
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM): Klinische Ernährung in der Onkologie. AWMF-Leitlinie Nr. 073-006. S3, Stand 2015. www.awmf.org
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM): Künstliche Ernährung im ambulanten Bereich. Terminologie in der Klinischen Ernährung. AWMF-Leitlinie Nr. 073-021. S3, Stand 2013. www.awmf.org
Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM): Ethische und rechtliche Gesichtspunkte der künstlichen Ernährung. Stand 2013. www.dgem.de
Literatur
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin. Künstliche Ernährung im ambulanten Bereich. Terminologie in der Klinischen Ernährung. AWMF-Leitlinie Nr. 073-021, Stand 2013. www.awmf.org
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin. Klinische Ernährung in der Geriatrie. AWMF-Leitlinie Nr. 073-019. Stand 2013 www.awmf.org
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AutorenAutor*innen
Jonas Klaus, Arzt, Freiburg im Breisgau
TerjeDie Johannessenursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, professor i allmennmedisin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheimhttps://legehandboka.no/).
Revision at 17.01.2012 10:22:05:
Gjennomgang og revisjon - Underernæring hos eldre innbakt i dette, og deretter fjernet. MK 22.09.16
CCC MK 19.09.2018, komplett überarbeitet, LL berücksichtigt
Mangelernährung beschreibt eine Ernährungssituation, in der ein Mangel an Energie, Proteinen und/oder anderen Nährstoffen eine ungünstige Wirkung auf den Körper und seine Funktion hat.
Ätiologiebasiert werden verschiedene Definitionen unterschieden.1
Kriterien der DGEM-Leitlinie für krankheitsspezifische Mangelernährung (DRM):1
Body-Mass-Index (BMI) < 18,5 kg/m2 – oder –
unbeabsichtigter Gewichtsverlust > 10 % in den letzten 3–6 Monaten – oder –
BMI < 20 kg/m2 und unbeabsichtigter Gewichtsverlust > 5 % in den letzten 3–6 Monaten.
Kriterien der DGEM-Leitlinie für Mangelernährung im Alter:2
unbeabsichtigter Gewichtsverlust (> 5 % in 3 Monaten oder > 10 % in 6 Monaten) – oder –
deutlich reduzierte Körpermasse (Fett- und Muskelmasse) mit BMI < 20 kg/m2