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Rationale Antibiotikatherapie in der Hausarztpraxis

Allgemeines zur Antibiotikatherapie

  • Siehe Tabelle Rationale Antibiotikatherapie in der Hausarztpraxis – orale Therapie der Wahl laut aktueller AWMF-Leitlinien (Stand 1422.0912.20212022).
  • In diesem Kapitel werden häufige, typischerweise in der Hausarztpraxis behandelte Infektionen und ihre leitliniengerechte orale antibiotische Therapie dargestellt.
  • Spezifische Infektionskrankheiten oder solche, die in der Regel eine Diagnostik und Therapie bei Spezialist*innen erforderlich machen, werden in den jeweiligen Krankheitsartikeln gesondert beschrieben.
  • Grundsätzlich ist der Einsatz von Antibiotika mit dem Risiko leichter (z.  B. antibiotikaassoziierte Diarrhö) und/oder schwerer Nebenwirkungen (z.  B. Clostridium-difficile-Kolitis) und der Zunahme von Antibiotika-ResistenzenAntibiotikaresistenzen verbunden.
  • Antibiotika sollten nur bei klarer Indikation (nicht bei banalen Infekten oder Erkältung) und am besten entsprechend den aktuellen Leitlinienempfehlungen verordnet werden.
    • Auch die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) rät im Rahmen ihrer Initiative Klug Entscheiden von einer Antibiotikagabe bei akuten Infekten der oberen Atemwege inklusive der akuten Bronchitis ebenso ab, wie von der Stellung der Indikation für eine Antibiotikatherapie allein aufgrund eines erhöhten CRP oder OCT.
  • Der Gebrauch von oralen Cephalosporinen und Fluorchinolonen ist in Deutschland immer noch weit verbreitet, obwohl
    • aufgrund der schlechten Bioverfügbarkeit von Oralcephalosporinen diese in fast keiner aktuellen Leitlinie mehr als Therapie der 1. Wahl empfohlen sind (Ausnahme: Rhinosinusitis).
    • diese beiden Substanzklassen mit einem besonders hohen Risiko für eine ClostridiumClostrididioides-difficile-Kolitis einhergehen.
  • Nach dem Rote-Hand-Brief mit Hinweis auf ein erhöhtes Risiko von Aortendissektionen und -aneurysmen unter der Einnahme von Fluorchinolonen durch die AkdÄ im Oktober 2018, gibt es im November 2018 eine Information des BfArM zu schweren und langanhaltenden Nebenwirkungen von Fluorchinolonen an Muskeln, Gelenken und Nervensystem und zu folgenden Empfehlungen der Europäischen-Arzneimittelagentur (im April 2019 noch einmal ein ergänzender Rote-Hand-Brief):1
    • Keine Anwendung von Fluorchinolonen bei Infektionen, die auch ohne Behandlung abklingen, die nicht schwerwiegend sind oder nicht bakteriell bedingt.
    • keine Verschreibung bei nicht schweren oder selbstlimitierenden Infektionen wie Pharyngitis, Tonsillitis, akute Bronchitis
    • nicht bei leichten bis mittelschweren Infektionen wie unkomplizierte Zystitis, akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis und einer COPD, akuter bakterieller Rhinosinusitis oder akuter Otitis.
    • keine Anwendung von Fluorchinolonen zur Vorbeugung von Reisediarrhö oder von rezidivierenden unteren Harnwegsinfektionen
    • keine Anwendung von Fluorchinolonen als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung leichter und mittelschwerer Infektionen
    • Keine Anwendung von Fluorchinolonen bei Patient*innen, bei denen schon einmal schwere Nebenwirkungen von Chinolonen oder Fluorchinolonen aufgetreten sind.
    • besonders hohes Risiko für Sehnenschäden bei älteren Patient*innen, Nierenfunktionsstörung, nach solider Organtransplantation oder unter Kortikoidtherapie
      • keine gleichzeitige Behandlung mit Fluorchinolonen und Kortikosteroiden.
  • Das Risiko einer ClostridiumClostridiioides-difficile-Kolitis ist besonders hoch bei Clindamycin, Fluorchinolonen, Cephalosporinen, Breitbandpenicillinen und Clarithromycin und nicht bis gering erhöht bei Tetrazyklinen, Makroliden, Sulfonamiden oder Aminoglykosiden.
  • Die folgenden Therapieempfehlungen zu den einzelnen Krankheitsbildern orientieren sich an den jeweiligen aktuellen Leitlinien.

Streptokokken-Infektionen des Halses – Tonsillitis und Scharlach

  • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
  • Siehe auch die Artikel:
  • Alle Patient*innen ohne Kontraindikationen
    • Lokaltherapie: nichtmedikamentöse Lutschtabletten und/oder medikamentöse Lutschtabletten mit Lokalanästhetika/oder NSAR
    • keine Lutschtabletten mit Lokalantiseptika oder Antibiotika
    • Kurzzeitige symptomatische Therapie mit Ibuprofen oder Naproxen anbieten.

Antibiotikatherapie bei Tonsillitis

  • Siehe Artikel Akute Tonsillitis.
  • Zur Verkürzung der Krankheitsdauer
  • Bei einem Centor-/McIsaac-/FeverPAIN-Score von 3
    • Antibiotika ausschließlich mittels Delayed Prescribing anbieten.
  • Bei einem Centor-/McIsaac-/FeverPAIN-Score von 4
    • Antibiotische Therapie mittels Delayed Prescribing ODER eine sofortige antibiotische Therapie anbieten.
  • Falls bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3–15 Jahren eine antibiotische Therapie ärztlich erwogen oder von Elternseite erwartet wird, kann bei einem Centor-/McIsaac-/FeverPAIN-Score ≥ 3 ein Schnelltest auf Gruppe-A-Streptokokken zur Therapieentscheidung herangezogen werden.
  • Alter ab 16 Jahre
    • Penicillin V: Penicillin V 0,8–1,0  Mio.  IE in 3 Einzeldosen p.  o. für 5–7 Tage
    • bei Penicillinunverträglichkeit: für 5 Tage
      • Clarithromycin 2  x  tgl. 250–500  mg p.  o. 
  • Kinder (3–15 Jahre)
    • Penicillin V 0,05–0,1 Mio1Mio. IE/kg  KG/d in 3 Einzeldosen p.  o. für 5–7 Tage
    • bei Penicilinunverträglichkeit: für 5 Tage
      • Clarithromycin 15  mg/kg  KG/d in 2 Einzeldosen p.  o. für 5 Tage

Antibiotikatherapie bei Scharlach

  • Siehe Artikel Scharlach.
  • Bei unkompliziertem Verlauf und leichtem Krankheitsbild ist laut DEGAM eine Antibiotikatherapie nicht zwingend indiziert.
  • Bei klassischem Scharlach ist eine Antibiotikabehandlung indiziert.
  • Laut RKI ist eine frühzeitige Antibiotikatherapie empfohlen, auch damit nach frühestens 24 Stunden eine Zulassung zu Gemeinschaftseinrichtungen wieder möglich ist.
  • Laut RKI wird Penicillin V für 10 Tage empfohlen. 
    • Alternativ werden vom RKI für Kinder orale Cephalosporine für 5 Tage empfohlen (aber nicht von der DEGAM).
    • Bei Penicillin-Allergie werden vom RKI Makrolide für 5–10 Tage empfohlen (also z. B. Clarithromycin, s.  o.).
    • Nach Ansicht der DEGAM reicht eine Behandlungsdauer wie bei der Tonsillopharyngitis aus (5–7 Tage).

Akute Otitis media

  • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieserdiesen ReferenzReferenzen.3-4
  • Siehe Artikel Akute Otitis media.
  • Bei einer unkomplizierten akuten Otitis media kann die Erkrankung ohne Antibiotika 1‒32 Tage lang beobachtet werden. Bei ca. 80 % der Kinder mit akuter Otitis media klingen die Schmerzen im Ohr spontan innerhalb von 2 Tagen ab.
  • Indikationen für Antibiotika 
    • schwere Otitis media
    • in den ersten 6 Lebensmonaten
    • in den ersten 2 Lebensjahren bei beidseitiger AOM
    • Otorrhö mit persistierenden Beschwerden (Schmerzen und/oder Fieber)
    • Patient*innen mit ausgeprägten OhrenschmerzenRisikofaktoren, Fieber ≥ 39,0 °C, Kinder unter 6 Monaten sowie Kinder unter 2 Jahren mit beidseitiger AOM und Kinder mit spezifischen Risikofaktoren wie u.  a. Immundefizienz, oderschwere Grundkrankheiten, Down-SyndromInfluenza
    • bei langwierigem Verlauf oder Verdacht auf Komplikationen
    • Sekretion aus dem Ohr, diePaukenröhrchen, längerkraniale als 2 Tage anhält.
    • Otitis media bei Kindern mit 3 oder mehr akuten Otitiden über einen Zeitraum von 6 Monaten oder mindestens 4 akuten Otitiden im Laufe eines JahresFehlbildungen
  • Präparatewahl
    • 1. Wahl:
      • Amoxicillin 50 –90 mg/kg  KG/d (2‒3 Einzeldosen) über 7 Tage
    • 2. Wahl
      • ClavulansäureAminopenicillin nur+ inBetalaktamase-Inhibitor
      • Cephalosporin Regionen2./3. mit erhöhten Resistenzen von Haemophilus influenzae oder Moraxella erforderlichGeneration
      • Makrolid
      • Cotrimoxazol (kannErwachsene)
      • Doxycyclin auch(ab sinnvoll9. sein bei antibiotischer Vorbehandlung innerhalb der letzten 30 TageLebensjahr)
    • bei Vorliegen von AllergienRisikofaktoren gegenund Penicilline/Cephalosporinewiederholten Makrolide,Rezidiven
      • Aminopenicillin z.+ B.Betalaktamase-Inhibitor Erythromycin über 5 Tage oder Azithromycin
      • Cefpodoxim (bessereCephalosporin Compliance, möglicherweise reichender 3. Tage ausGeneration)
    • Mittel der Reserve: orales Cephalosporin der Gruppe 2, z. B. Cefuroximaxetil 20‒30 mg/kg KG/d
  • Eine nur 5-tägige Therapie kann ausreichend sein.

Akute Rhinosinusitis

  • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.45
  • Siehe Artikel Akute Rhinosinusitis.
  • Nasentropfen/-spray aufgrund von Rebound-Effekt nicht mehr als 7–10 Tage ohne Unterbrechung
  • Analgetika: NSAR/Paracetamol
  • Antibiotikatherapie – Indikationen
    • starke Beschwerden
    • Fieber >  38,3  °C
    • Verstärkung der Beschwerden im Laufe der Erkrankung
    • drohende Komplikation
    • Patient*innen mit chronisch entzündlicher Lungenerkrankung
    • immundefiziente bzw. immunsupprimierte Patient*innen
    • schwere Grundleiden, besondere Risikofaktoren
  • Im Fall einer Antibiotikagabe gilt Amoxicillin 3  x  500  mg/d bzw. ein Cephalosporin (Cefuroxim 2  x  250  mg/d) als Mittel der 1. Wahl.
    • Anmerkung der Redaktion: Cefuroxim wird aufgrund der schlechten oralen Bioverfügbarkeit in keiner anderen deutschen Leitlinie mehr empfohlen.
  • Mittel der 2. Wahl sind Makrolide, z.  B. Azithromycin 500  mg/d oder Amoxicillin + Clavulansäure oder Doxycyclin oder Co-Trimoxazol.

Akute Bronchitis

  • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.56
  • Siehe Artikel Akute Bronchitis.
  • Die Erkältungskrankheit und die akute Bronchitis bei erwachsenen Patient*innen sollen nicht mit Antibiotika behandelt werden.
    • Bei Patient*innen mit schweren kardialen oder respiratorischen Krankheiten, angeborenen oder
       erworbenen Immundefekten sowie bei gebrechlichen Patient*innen ist im Einzelfall eine antibiotische Therapie zu erwägen, weil bei diesen Gruppen Pneumonien oft schwer abzugrenzen sind.
  • Bei der akuten Bronchitis ist kein Erregernachweis anzustreben.

Pneumonie

Ambulant erworbene Pneumonie 

  • Siehe Artikel Pneumonie.
  • Die Behandlung erfolgt entsprechend einer dreiklassigen Risikostratifikation.67
  • Leichtgradige Pneumonie: Patient*innen ohne Schweregradkriterien (CRB-65 = 0 und Oxygenierungskriterien) oder Risikofaktoren (keine instabile Komorbidität und gute Funktionalität)
  • Mittelschwere Pneumonie: Patient*innen mit erhöhtem Letalitätsrisiko (1–2 Minorkriterien, instabile chronische Komorbidität (insbesondere kardial), Laktat >  2  mmol/l. Die chronische Bettlägerigkeit geht zwar mit einer erhöhten Letalität einher, impliziert aber nicht per se die Notwendigkeit eines intensivierten Monitorings und wird daher nicht als unabhängiges Schweregradkriterium gewertet.
  • Schwere Pneumonie: Patient*innen mit Pneumonie als Notfall: (> 2 Minorkriterien oder systemische Hypotension mit Vasopressortherapie bzw. Beatmung)
  • Minorkriterien

Leichtgradige Pneumonie ohne Komorbidität 

  • Amoxicillin ist Mittel der Wahl (B).
    • Amoxicillin 1.000 mg 3  x/d
  • Bei Penicillin-Allergie oder -Unverträglichkeit
    • Azithromycin 500  mg 1  x/d
    • Clarithromycin 500  mg 2  x/d
    • Doxycyclin 200  mg 1  x/d, Loadingdose 200  mg
  • Nachgeordnet
    • Moxifloxacin 400  mg 1  x/d
    • Levofloxacin 500  mg 2  x/d

Leichtgradige Pneumonie mit definierter Komorbidität

  • Erhöhte Wahrscheinlichkeit für Infektion mit S. aureus und Enterobacteriaceae
  • Therapie der Wahl ist ein Aminopenicillin mit BLI (B).
    • Amoxicillin-Clavulansäure 875/125  mg 2–3  x/d
  • Alternativ
    • Fluorchinolon: Moxifloxacin, Levofloxacin
  • Bei schwerer COPD und/oder Bronchiektasen als Komorbidität (Risiko für P. aeruginosa) kann eine Kombinationstherapie von Amoxicillin und Ciprofloxacin oder eine Monotherapie mit Levofloxacin gegeben werden.

Mittelschwere Pneumonie

  • Patient*innen mit mittelschwerer Pneumonie werden stationär behandelt.
  • Therapieoptionen sind Aminopenicilline mit Betalaktamaseinhibitor und Cephalosporine der Generation 2 und 3a, ggf. mit Makrolid (B).
  • In der Regel wird initial intravenös therapiert.
    • z.  B. Amoxicillin-Clavulansäure 2,2  g 3  x/d i.  v.
    • z.  B. Cefuroxim 1,5  g 3–4  x/d i.  v.
  • Bei Betalaktam-Allergie oder -Unverträglichkeit sollte ein Fluorochinolon (Moxifloxacin, Levofloxacin) gegeben werden. Diese Substanzen können aufgrund der guten Bioverfügbarkeit auch initial oral appliziert werden (B).
  • Werden bei klinischer Stabilisierung keine atypischen bakteriellen Erreger nachgewiesen, soll die ggf. begonnene Makrolidtherapie nach 3 Tagen beendet werden.

Schwere Pneumonie

  • Mittel der Wahl: Piperacillin / Tazobactam, Ceftriaxon, Cefotaxim jeweils in Kombination mit einem Makrolid für 3 Tage (B)
    • z.  B. Piperacillin/Tazobacam 4,5  g 3–4  x/d i.  v.
    • z.  B. Ceftriaxon 2  g 1  x/d i.  v.
    • z.  B. Cefotaxim 2  g 3–4  x/d i.  v. – plus –
    • plus Clarithromycin 500  mg 2  x/d i.  v.
    •  – oder plus
    • Azithromycin 500  mg 1  x/d i.  v.
  • Das Makrolid soll nach 3 Tagen abgesetzt werden, wenn keine atypischen bakteriellen Erreger nachgewiesen worden sind.
  • Alternativ
    • Moxifloxacin, Levofloxacin (Monotherapie nicht bei septischem Schock)

Therapiedauer

  • Bei der leichten bis mittelschweren Pneumonie soll die Dauer der antimikrobiellen Therapie 5 Tage betragen. Kürzere Therapien sind möglich bei rascher klinischer Stabilisierung. Vor Therapieende soll eine klinische Stabilisierung für mindestens 2 Tage erfolgt sein (A).
  • Bei schwerer Pneumonie soll die Dauer der Therapie 7 Tage betragen. Es sollte ebenfalls eine klinische Stabilisierung für mindestens 2 Tage erfolgt sein, bevor die antimikrobielle Therapie beendet wird (B).
  • Bei der mittelschweren Pneumonie soll nach klinischer Besserung (Reduktion Entzündungsparameter, Entfieberung, besserer Allgemeinzustand) eine orale Sequenztherapie durchgeführt werden (A).
  • Bei der schweren Pneumonie soll initial für mindestens 3 Tage eine parenterale Behandlung erfolgen, eine anschließende Sequenztherapie ist auch hier möglich (B).

Pneumonie in Pflegeeinrichtungen

Pneumokokken-Pneumonie
  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.6-87
  • Leichtgradige Pneumonie ohne Komorbidität
    • LeichteDie Pneumonie
      • CRB-65Letalität =der 0,leichtgradigen normalePneumonien oder kompensierte Oxygenierung (O2-Sättigung minimal 90 %), keine dekompensierteohne Komorbidität ist sehr gering, die antimikrobielle Therapie dient vor allem der Verkürzung und der Verhinderung schwerer Verläufe.
      • 1Amoxicillin ist das Mittel der Wahl, bei Komorbiditäten (z. B. Wahl:Herzinsuffizienz) Amoxicillin 3 x 750–1.000 mgAminopenicillin/d p. oBeta-Laktamase-Inhibitor.
      • Therapiedauer: 5–7 Tage7,9
      • 2. Wahl: Moxifloxacin oder Levofloxacin, Azithromycin oder Clarithromycin, Doxycyclin9
      • kontraindiziert: Ciprofloxacin als Monotherapeutikum (schlechte Pneumokokken-Wirksamkeit)
      • nicht empfohlen: orale Cephalosporine (begünstigen Ausbreitung von ESBL und Selektion von Clostridium difficile)10
    • Leichte Pneumonie mit Komorbiditäten
      • 1. Wahl: Amoxicillin/Clavulansäure 2 x 875/125 mg/d p. o.
      • Therapiedauer: 5–7 Tage
      • laut Leitlinie 2. Wahl: Moxifloxacin oder Levofloxacin, Amoxicillin/Ciprofloxacin oder Amoxicillin/Levofloxacin6
        • Für Fluorchinolone wurden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Anwendungsbeschränkungen empfohlen: Besondere Vorsicht bei Älteren und bei Patient*innen mit Nierenfunktionseinschränkung. Keine Kombination mit Kortikosteroiden. Nicht empfohlen als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung leichter und mittelschwerer Infektionen.1
    • Mittelschwere Pneumonie 
      • 1Die prognostische Relevanz von Legionellen steigt deutlich (Letalität ca. Wahl:10 %).
      • Kombinationstherapie AmoxicillinAminopenicillin /Clavulansäure Beta-Laktamase-Inhibitor (oder Cephalosporin der Klasse 2 oder /3a ggf.) mit Makrolid,
      • Neuere Makrolide können aufgrund guter Bioverfügbarkeit auch initial i. voral gegeben werden.
      • Bei klinischer Stabilisierung ohne Nachweis eines atypischen bakteriellen Erregers soll die Makrolidgabe nach 3 Tagen beendet werden (1. Deeskalation, 2. Wahl:Reduktion Moxifloxacinpotenzieller oder Levofloxacin
          Makrolidtoxizität).
        • FürTherapiedauer Fluorchinolone5 wurden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Anwendungsbeschränkungen empfohlen: Besondere Vorsicht bei Älteren und bei Patient*innen mit Nierenfunktionseinschränkung. Keine Kombination mit Kortikosteroiden. Nicht empfohlen als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung leichter und mittelschwerer Infektionen.1
        Tage
    • Cave:Schwere UnverträglichkeitPneumonie
      • Piperacillin /Allergie! Tazobactam (oder Ceftriaxon / Cefotaxim) in Kombination mit Makrolid
      • Cave:Die Aspirationspneumonieninitiale undkalkulierte Pneumonienantimikrobielle mitTherapie Klebsiellamuss sppbreit angelegt sein, einschließlich einer Wirksamkeit auf Legionellen. und Escherichia coli!98
      • PenicillinBeginn Gimmer i.  v. bei bakteriämischer Pneumokokken-Pneumonie
      • KeineAbsetzen bedeutendendes Penicillin-ResistenzenMakrolids innach Deutschland7

      Alternativen3 (2. Wahl)

      • Doxycyclin 1 x 200 mg initialTagen, dannwenn 1kein xNachweis 100atypischer mg/dbakterieller p. o.6,9Erreger
      • MoxifloxacinTherapiedauer 17 x 400 mg i. v. oder p. o.6-7,9
        • bei Vorbehandlung mit Betalaktam-Antibiotikum
        • bei Therapieversagen
        • bei Betalaktam-Unverträglichkeit 
        • geringe Resistenzraten7,10
        • Indikationseinschränkungen beachten, s. o.
      • Makrolide
        • unsichere Wirksamkeit gegenüber Haemophilus influenzae 
        • zunehmende Resistenzraten (13 % im Jahr 2013)7,10Tage

      Aspirationspneumonie

      • Streptokokken und Staphylococcus aureus sind die häufigsten Erreger.
      • Cave: Aspirationspneumonien und Pneumonien mit Klebsiella spp. und Escherichia coli!9
      • Parenterale Therapie mit:
        • Ampicillin / Sulbactam
        • Clindamycin plus Cephalosporin der Gruppen II/III
        • Moxifloxacin.
          • Indikationseinschränkungen beachten, s.  o.

      Sonstiges

      • Betalaktam/Makrolidtherapie bei V. a. Mykoplasmen, Chlamydien oder Legionellen6
      • Beendigung der Antibiotikatherapie frühestens nach 5 Tagen bei klinischer Besserung und Entfieberung7,10
      • Eine Therapiedauer von mehr als 7 Tagen ist i. d. R. nicht erforderlich.7
      • Regelmäßige Überprüfung des Therapieansprechens

      Chlamydien-Pneumonie und Mykoplasmen-Pneumonie

      • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.67
      • Siehe Artikel Chlamydien-Pneumonie und Mykoplasmen-Pneumonie.
      • Mittel der Wahl
        • Doxycyclin bei Patient*innen überab 149 Jahren11 2 2 x  100  mg über 5–7 Tage
      • Alternativen
        • Azithromycin 1  x  100  mg über 3 Tage – oder – Clarithromycin 1  x  500  mg über 5–7 Tage
        • Moxifloxacin 1  x  400  mg – oder – Levofloxacin 1–2  x  500  mg über 5–7 Tage
        • Für Fluorchinolone wurden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Anwendungsbeschränkungen empfohlen: Besondere Vorsicht bei Älteren und bei Patient*innen mit Nierenfunktionseinschränkung, mit Aortenaneurysma und bei Sportler*innen. Keine Kombination mit Kortikosteroiden. Nicht empfohlen als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung leichter und mittelschwerer Infektionen.1
      • Kinder bis 8 Jahre1210
        • Erythromycin, Clarithromycin oder Azithromycin 

      Pneumonie bei Kindern

      Allgemeines zur antibiotischen Behandlung von Kindern

      • Die primäre Behandlung erfolgt in der Regel empirisch.
      • Die Empfehlungen zur Dauer sind nicht einheitlich, zur Vermeidung von Resistenzentwicklung möglichst kurze Gabe.
      • In nationalen und internationalen Leitlinien wird einheitlich Amoxicillin p.  o. oder Ampicillin i.  v. als Antibiotikum der 1. Wahl (für Kinder und Erwachsene) empfohlen.
      • Makrolide und Cephalosporine sollten nicht primär eingesetzt werden.
        • Makrolide haben ein großes Potenzial zur Induktion von Resistenzen.
        • Die verbreitete Anwendung von Cephalosporinen fördert die Selektion von multiresistenten gramnegativen Enterobakterien (MRGN).
      • Die Verwendung von Makroliden bei Infektionen durch Mycoplasma pneumoniae und Chlamydien pneumoniae wird kontrovers diskutiert.
      • Bei nachgewiesenen relevanten Erregern aus Blutkultur, Atemwegssekret oder Punktat soll nach Resistogramm behandelt werden.

      Empirische antibiotische Therapie von Kindern und Jugendlichen mit ambulant erworbener Pneumonie

      • Primäre Wahl
        • Amoxicillin p.  o.
          • 50(–90)  mg/kg/d in 2–3 Einzeldosen (ED)
      • Parenterale Alternative
        • Ampicillin i.  v.
          • 100(–200)  mg/kg/d in 3 ED
      • Bei Penicillinunverträglichkeit
        • Cefuroximaxetil p.  o.
          • 30  mg/kg/d in 2 ED
        • Cefuroxim i.  v.
          • 100(–150)  mg/kg/d in 3 ED
        • Clarithromycin p.  o.
          • 15  mg/kg/d in 2 ED
        • Doxycyclin p.  o. (ab 9 Jahren)
          • am 1. Tag 4  mg/kg/d in 1 ED, ab dem 2. Tag 2  mg/kg/d in 1 ED
      • Bei Therapieversagen, bei Komplikationen, bei Influenza-/Masern-Erkrankung mit V.  a. bakterielle Koinfektion
        • Ampicillin-Sulbactam i.  v.
          • 100(–150)  mg/kg/d (Ampicillin-Anteil) in 3 ED
        • Cefuroxim i.  v.
          • 100(–150)  mg/kg/d in 3 ED
        • Amoxicillin-Clavulansäure p.  o.
          • 45(–60)  mg/kg/d (Amoxicillin-Anteil) in 3 ED
        • Sultamicillin p.  o.
          • 50  mg/kg/d in 2 ED
        • Cefuroximaxetil p.  o.
          • 30  mg/kg in 2 ED
      • Bei schwerer pCAP (pädiatrisch ambulant erworbene Pneumonie) und Hinweis auf Mycoplasmen- oder Chlamydien-Infektion
        • Amoxicillin-Clavulansäure p.  o./i.  v. plus Clarithromycin p.  o.
          • Dosierung s.  o.
        • Amoxicillin-Clavulansäure p.  o./i.  v. plus Azithromycin p.  o.
          • Dosierung Azithromycin: 10  mg/kg in 1 ED an Tag 1, 5  mg/kg in 1 ED an Tag 2–5
        • Amoxicillin-Clavulansäure p.  o./i.  v. plus Doxycyclin p.  o. (ab 9 J.)
          • Dosierung s.  o.
      • Verabreichung
        • Orale Antibiotika können auch bei Patient*innen mit schwerer pCAP eingesetzt werden.
        • I.  v. Antibiotika sollten bei pCAP eingesetzt werden, wenn die Patient*innen orale Medikamente nicht ein- oder aufnehmen können.
        • Bei unkompliziertem Verlauf und klinischer Verbesserung kann eine intravenös begonnene Therapie auf orale Gabe umgesetzt werden.
          • meist nach 2–3 Tagen und Entfieberung
          • Die Auswahl des peroral gegebenen Antibiotikums sollte sich nach dem nachgewiesenen Erreger bzw. nach der zuvor erfolgten, klinisch wirksamen i. v. Therapie richten.
          • Auch Geschmack und Verträglichkeit sind zu berücksichtigen, um die Compliance zu verbessern.
      • Therapiedauer
        • Nicht- schwere pCAP: Die antibiotische Therapie sollte über 5 Tage durchgeführt werden.
        • schwere pCAP: antibiotische Therapie mindestens 7 Tage
        • bakterielle Pneumonien durch z. B. S. aureus/MRSA: nach klinischer Erfahrung meist deutlich längere Behandlungsdauer (10–14 Tage)
        • bakterielle Pneumonien durch atypische Erreger (M. pneumoniae, C. trachomatis, C. pneumoniae oder Legionella spp.): mindestens 10 Tage
          • Bei Verwendung von Azithromycin reichen 5 Tage aus.
        • bakterielle Pneumonie durch C. psittaci: 21 Tage
        • pCAP und Komplikationen (Erguss, Pleuraempyem, Lungenabszess): individuelle Therapiedauer, bis 6 Wochen

      Pertussis

      • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieserdiesen ReferenzReferenzen.146,8
      • Siehe Artikel Pertussis.
      • AntibiotikaEine habenantibio­tische therapeutischeTherapie Wirkungkann grund­sätzlich nur dann Dauer und Heftigkeit der Husten­attacken beeinflussen, wenn sie immöglichst Stadiumfrüh catarrhale(d. h. vor Beginn oder in den ersten 1–2 Wochen ab Beginn des Hustens) verabreicht werdenwird.
      • KönnenZudem zur UnterbrechungUnter­brechung der InfektionskettenInfektions­ketten von erheblicher Bedeutung sein.
        • Der Einsatz ist nur sinnvollSinnvoll, solange die Patient*innenin Bordetellen ausscheidenausscheidet, (d. h. positiver Erregernachweis im Nasopharyngealsekret mittels Kultur oder PCR bzw. vom Ende der Inkubationszeit im Stadium catarrhale bis zu 3 Wochen, nach Beginn des Stadium convulsivum, bei Säuglingen bis zu 6 Wochen).
        • Wenn die Behandlung nicht innerhalb von 3 Wochen nach Einsetzen der Symptome eingeleitet wird, hat sie keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf oder die AnsteckungsgefahrNaso­pharyngeal­sekret.
        • Die Patient*innen dürfen frühestens 5 Tage nach Behandlungsbeginn mit Antibiotika als nicht mehr ansteckend betrachtet werden (bei Gabe von Azithromycin ggf. nach 3 Tagen).
      • Makrolide sind die Medikamente der Wahl.
      • Azithromycin und Clarithromycin sind ebenso wirksam wie Erythromycin und aufgrund ihrer besseren Verträglichkeit und besseren Anwendung heute Mittel der Wahl.
      • Alternativ zu Makroliden kann Trimethoprim-Sulfamethoxazol verwendet werden (nicht im Alter unter 2 Monaten).
      • Dosierung Kinder <  1 Monat
        • Azithromycin: 10  mg/kg  KG/d in 1 Dosis für 5 Tage
        • Erythromycin-Estolat: 40  mg/kg  KG/d in 2 Dosen für 14 Tage 
        • Clarithromycin: nicht empfohlen
      • Dosierung Kinder 1–6 Monate
        • Azithromycin: 10  mg/kg  KG/d in 1 Dosis für 5 Tage
        • Erythromycin-Estolat – cave: 40hypertrophe mg/kgPylorusstenose KG/d in 2 Dosen für 14 Tage (selten)!
        • Clarithromycin: 15  mg/kg  KG/d in 2 Dosen für 7 Tage
        • Trimethoprim-Sulfamethoxazol: ab einem Alter >  2 Monate TMP 8  mg/kg  KG/d, SMX 40  mg/kg  KG/d in 2 Dosen für 14 Tage
      • Dosierung Kinder >  6 Monate, Kleinkinder, Kinder
        • Azithromycin: 10  mg/kg  KG in 1 Dosis am Tag 1, 5  mg/kg  KG/d an Tagen 2–5 (max. 500  mg)
        • Erythromycin-Estolat: 40  mg/kg  KG/d in 2 Dosen für 14 Tage (max. 2  g/d) 
        • Clarithromycin: 15  mg/kg  KG/d in 2 Dosen für 7 Tage (max. 1  g/d)
        • Trimethoprim-Sulfamethoxazol: ab einem Alter >  2 Monate TMP 8  mg/kg KG Kg/d, SMX 40  mg/kg  KG/d in 2 Dosen für 14 Tage
      • Dosierung Erwachsene
        • Azithromycin: 500  mg in 1 Dosis am Tag 1, 250  mg an Tagen 2–5
        • Erythromycin-Estolat: 2  g/d in 2 Dosen für 14 Tage 
        • Clarithromycin: 1  g/d in 2 Dosen für 7 Tage
        • Trimethoprim-Sulfamethoxazol: TMP 320  mg/d, SMX 1.600  mg/d in 2 Dosen für 14 Tage

      Harnwegsinfekte

      Unkomplizierte Zystitis bei Frauen

      Allgemeines zur Antibiotikatherapie bei unkompliziertem Harnwegsinfekt15-16

      • Der Abschnitt basiert aud diesen Referenzen.12-13
      • Die Diagnose beruht im Wesentlichen auf der Beschwerdeanamnese.
      • Bei typischen, akut aufgetretenen Symptomen ist die Wahrscheinlichkeit für eine Harnwegsinfektion sehr hoch.
      • Weitere Diagnostik bringt nur wenig zusätzliche Diagnosesicherheit.
        • bei uneindeutigen Beschwerden Urin-Teststreifen
        • bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen wird keine mikrobiologische Diagnostik empfohlen
      • Antibiotische Therapie
        • Antibiotische Therapie dient der Verkürzung der Symptomdauer und der Vermeidung von Komplikationen.
        • Empfohlen ist,  wenn möglich eine  antibiotische Kurzzeittherapie  (1–3 Tage) durchzuführen.
        • Fluorchinolone und Cephalosporine sollen nicht  eingesetzt werden.
        • RisikofaktorenLaut fürLeitlinien dasder VorliegenDEGAM einerund InfektionDGU mitsollte resistenteneine Keimenantibiotische Therapie empfohlen werden.
          • vorherigerBei Einsatznur leichten/mittelgradigen Beschwerden kann eine alleinige symptomatische Therapie als Alternative erwogen werden.
          • partizipative Entscheidungsfindung
          • Auswahl des jeweiligenAntibiotikums Antibiotikumsnach individuellem Risiko, Wirksamkeit (Erregerspektrum, orale Bioverfügbarkeit u. a.), Nebenwirkungen und dem vermehrten Auftreten von Resistenzen.
        • evtl.akute unkomplizierte Zystitis in der Regel spontan selbstlimitierend innerhalb 1 Woche
          • nichtantibiotische Behandlung und Konzept der verzögerten Verschreibung bei liegendem UrinkatheterFrauen akzeptiert und gewünscht
          • Alleinige symptomatische Therapie kann bei leichten oder mittelgradigen Beschwerden als Alternative angeboten werden.

      Empfohlene Antibiotika1512-1613

      • Siehe Tabelle Unkomplizierte Zystitis, Antibiotikatherapie.
      • In den Leitlinien der DEGAM und DGU werden folgende Antibiotika zur möglichen Erstlinientherapie bei unkomplizierter Harnwegsinfektion bei Frauen empfohlen:
      • Fosfomycin-Trometamol
        • Dosierung: Einmaldosis 3  g
        • konstant geringe Resistenzrate von E. coli
        • hohe Behandlungskosten
        • Kann in der Stillzeit verwendet werden (Embryotox).
      • Nitrofurantoin
        • Dosierung: 50 mg 4  x/d über 7 Tage oder Retardform 100  mg 2  x/d über 5 Tage
        • niedrige Resistenzraten und Kollateralschäden
        • geringere Behandlungskosten
        • seltene unerwünschte Arzneimittelwirkungen (z.  B. Lungenfibrose) erst bei längerer Gabe
        • Kontraindikation bei Niereninsuffizienz
        • Kontrolle der Transaminasen bei Lebererkrankungen
        • in der Stillzeit strenge Indikationsstellung (Embryotox)
      • Nitroxolin
        • Dosierung: 250  mg 3  x/d über 5 Tage
        • seit den 1960er-Jahren als orales Harnwegstherapeutikum bei akuten und chronischen Infektionen zugelassen
      • Pivmecillinam
        • Dosierung: 400  mg 2–3  x/d über 3 Tage
        • Betalaktam-Antibiotikum, das ausschließlich zur Behandlung der Zystitis empfohlen ist.
          • seit 2016 in Deutschland zugelassen
        • Kann in der Stillzeit verwendet werden (Embryotox).
      • Trimethoprim, bei lokalen Resistenzraten <  20  %
        • Dosierung: 200  mg 2  x/d über 3 Tage
        • Resistenzraten im hausärztlichen Bereich meist <  20  % (Grenzwert für empirische Therapie)
        • Monosubstanz Trimethoprim (statt Cotrimoxazol) aufgrund des günstigeren Nebenwirkungsspektrums
        • Kann in der Stillzeit verwendet werden (Embryotox).
      • Nicht eingesetzt werden sollten in der Erstlinientherapie:
        • Cefpodoxim-Proxetil
        • Ciprofloxacin
        • Cotrimoxazol
        • Levofloxacin
        • Norfloxacin
        • Ofloxacin.

      Unterer Harnwegsinfekt bei Männern

      Asymptomatische Bakteriurie

      • Eine asymptomatische Bakteriurie bei jüngeren Männern ohne sonstige relevante Begleiterkrankungen soll nicht antibiotisch behandelt werden.

      Akute komplizierte Harnwegsinfektion mit resistenzgerechter Therapie

      • Bei Männern mit Harnwegsinfektion und Indikation für antibiotische Therapie sollte eine Resistenztestung durchgeführt werden.
      • Antibiotische Therapie
        • angepasst an Ergebnisse der Kultur und Resistenztestung

      Akute unkomplizierte Zystitis bei jüngeren Männern mit empirischer Therapie

      • Es gibt wenige aussagekräftige Studien aufgrund der Seltenheit unkomplizierter Harnwegsinfektionen bei Männern.
      • Empirische orale Therapie mit Pivmecillinam und Nitrofurantoin empfohlen1512-1613
        • Für Fosfomycin und Nitroxolin gibt es keine Daten.
        • Zur Therapiedauer gibt es keine evidenzbasierten Daten.
      • Bei jüngeren Männern empfiehlt die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie:1512
        • Pivmecillinam, z.  B. 400  mg 2–3  x/d über 3 Tage
          • Ein Betalaktam-Antibiotikum, das ausschließlich zur Behandlung einer Zystitis zugelassen ist.
          • seit 2016 in Deutschland zugelassen
        • Nitrofurantoin, z.  B. 50  mg 4  x/d über 7 Tage oder Retardform (100  mg 2  x/d  über 5 Tage)
          • Kontraindikation: Niereninsuffizienz!
          • kostengünstig
          • Nitrofurantoin kann interstitielle Pneumonien und Lungenfibrosen sowie Neuropathien verursachen.
          • Voraussetzung bei Nitrofurantoin: keine Beteiligung der Prostata

      Asymptomatische Bakteriurie in der Schwangerschaft

      Harnwegsinfektionen in der Schwangerschaft

      • Der gesamte Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.1512-1613
      • Siehe Artikel HarnwegsinfektionHarnwegsinfektionen inbei Schwangeren.
      • In der Schwangerschaft ist immer eine antibiotische Behandlung bei symptomatischer Harnwegsinfektion empfohlen, um Komplikationen für Mutter und Kind zu vermeiden.
      • In der Schwangerschaft werden länger dauernde und höher dosierte Therapieregime empfohlen.
        • Für die Bevorzugung eines Therapieregimes fehlt die Evidenz.
        • In der Regel wird eine Antibiotikatherapie bis zu 7 Tagen empfohlen.
        • Die Kurzzeittherapie bei Schwangeren ist nicht so gut wie bei Nicht-Schwangeren untersucht.
      • Folgende Substanzgruppen in der Schwangerschaft wegen möglicher teratogener Schäden nur, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen:1512
        • Aminoglykoside
        • Fluorchinolone
        • Nitrofurantoin
        • Sulfonamide (in Cotrimoxazol)
        • Trimethoprim (in Cotrimoxazol)
        • Tetrazykline
        • Siehe auch Embryotox.

      Antibiotische Behandlung bei akuter Zystitis ohne sonstige relevante Begleiterkrankungen

      • Einsatz von primär Penicillinderivate, Cephalosporine oder Fosfomycin-Trometamol
        • Pivmecillinam: z.  B. 400  mg 2–3  x/d über 3 Tage
          • Ein Betalaktam-Antibiotikum, das ausschließlich zur Behandlung einer Zystitis zugelassen ist.
          • seit 2016 in Deutschland zugelassen
        • Cefuroxim: z.  B. 250  mg 2 × x/d über 3–7 Tage
          • ein Cephalosporin der 2. Generation
          • Gehört laut Embryotox zu den Antibiotika der Wahl in der Schwangerschaft.
        • Fosfomycin-Trometamol, Einmaldosis 3  g
          • laut Embryotox nur 2. Wahl bei Schwangeren aufgrund der begrenzten Erfahrung
      • Nach der Therapie Urinkultur zur Sicherung des Therapieerfolgs

      Antibiotische Behandlung bei akuter unkomplizierter Pyelonephritis

      • Wegen der Gefahr von Frühgeburten und der oft schweren Verläufe in der Schwangerschaft soll die stationäre Behandlung erwogen werden.
      • Antibiotikagabe sollte initial parenteral zusammen mit einer ausreichenden Flüssigkeitsgabe erfolgen.
      • Empirische Therapie
        • Cephalosporine der Gruppe 2 und 3 empfohlen
      • Weitere Antibiotikatherapie
        • nach dem Ergebnis der vor Beginn der Antibiotikatherapie eingeleiteten Urinkultur
      • Nach der Therapie Urinkultur zur Sicherung des Therapieerfolgs
        • Bei persistierender Bakteriurie ggf. antibiotische Dauerprävention während der weiteren Schwangerschaft erwägen.

      Harnwegsinfektion bei Kindern

      BewertungAntibiotikatherapie desvon TeststreifenbefundesHWI beiim Kindern16Kindesalter

      • AlterDer desAbschnitt Kindesbasiert >auf 3diesen MonateReferenzen.13-14
      • Bei undKindern <ist 3die Jahreantibiotische Therapie bei Harnwegsinfekten grundsätzlich indiziert.
        • LeukozytenesteraseAusnahme: undBei Nitritjugendlichen negativ
          • keineMädchen antibiotischemit rezidivierendem unterem HWI ohne komplizierende Faktoren kann unter engmaschiger Kontrolle eine phytotherapeutische Behandlung, keine Urinkultur/Mikroskopieerfolgen. Ausnahmen:
            • V. a. Pyelonephritis
            • hohesbei Risikoausbleibender ernsthafterBesserung Erkrankung
            • rezidivierendeder HWI
            • fehlendes Ansprechen auf eine TherapieSymptomatik nach 24–48 h
            • WiderspruchStunden zwischenEinleitung Urinbefundeiner undantibiotischen Klinik.
            Therapie
        • LeukozytenesteraseVor und/oder Nitrit positiv
          • Nach GewinnungEinleitung einer Blutprobeantibakteriellen Therapie im Säuglings- und Kindesalter ist unbedingt die Asservierung einer Urinprobe für die Urinkultur: Antibiotische Behandlung beginnen.
      • Alter des Kindes > 3 Jahre 
        • Leukozytenesterase und Nitrit positiv
          • Harnwegsinfektion annehmen und behandeln.
        • Leukozytenesterase negativ und Nitrit positiv
          • Harnwegsinfektion annehmen und – nach Gewinnung einer Blutprobe für die Urinkultur – behandeln.
        • Leukozytenesterase positiv und Nitrit negativ
          • weiteremikrobiologische Diagnostik mittels Kultur
          • Behandlung nur bei hoher Wahrscheinlichkeit für einen HWI beginnenanzustreben.
        • Leukozytenesterase negativ und Nitrit negativ
          • Keine antibiotische Behandlung, alternative Diagnosen klären.

      Antibiotikatherapie von HWI im Kindesalter16

      • Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Pyelonephritis soll schnell eine Therapie eingeleitet werden, weil die unreifen Nieren von Kindern leicht dauerhaft geschädigt werden können.
      • Dauer der Therapie
        • Bei Pyelonephritis wird eine längere Behandlungsdauer (Harnwegsinfektion7–14 Tage) empfohlen.
        • Bei älteren Kindern mit Fiebereiner Zystitis werden kurze Behandlungen (3–5 Tage) sollte eine rasche antibiotische Behandlung erfolgen (B)durchgeführt.
      • Eine asymptomatische Bakteriurie sollte nicht antibiotisch behandelt werden (Ia/B).13
      • Bei einem Rezidiv einer Harnwegsinfektion innerhalb von 3 Monaten sollte ein Wechsel des Antibiotikums erwogen werden, weil das Risiko für eine Infektion mit resistenten Erregern deutlich erhöht ist.13

      Zystitis

      • Falls (IIb/B)die Symptome der Zystitis kaum beeinträchtigend sind:
        • bis zum Erhalt des mikrobiologischen Befundes zunächst rein symptomatische Behandlung.
        • ZystitisDie antibakterielle Therapie erfolgt dann direkt resistenzgerecht.
          • ZurDie DEGAM empfiehlt zur Behandlung einer nicht fieberhaften Harnwegsinfektion werdenin erster Linie Nitrofurantoin undoder Trimethoprim, in der Leitlinie der deutschen Gesellschaft füberr 5–7pädiatrische TageNephrologie empfohlen. Möglicherweise ist auchwerden eine kürzereReihe Therapiedauer ausreichendmöglicher Antibiotika genannt.16
            • Die Auswahl sollte vor allem vom lokalen Resistenzspektrum abhängig gemacht werden.
            • DosierungsbeispieleOralcephalosporine sollten bei unkomplizierter Zystitis möglichst nicht zum Einsatz kommen, um Resistenzen (insbesondere der Entwicklung von ESBL- Bildnern) vorzubeugen.
          Antibiotika zur peroralen Therapie von HWI im Säuglings-, Kindes und Jugendalter
          • Amoxicillin
            • 50–90 mg/kg KG p. o. in 3 ED
            • Jugendliche: 1,5–6 g p. o. in 3 ED
            • als Monotherapie für die empirische Therapie nicht geeignet (hohe Resistenzquoten bei E. coli); bei bekannter Erregerempfindlichkeit und v. a. bei Enterococcus-faecalis-Infektionen jedoch gut einsetzbar
          • Amoxicillin / Clavulansäure [4:1-Formulierung]
            • 50–80 mg/kg KG (bezogen auf Amoxicillin -Anteil) p. o. in 3 ED
            • Jugendliche: 1.500 + 375 mg p. o. in 3 ED
          • Amoxicillin / Clavulansäure [7:1-Formulierung]
            • Kinder 2–12 J. (bis 40 kg): 50–80 mg/kg KG, bezogen auf Amoxicillin-Anteil; p. o. in 2 ED
            • Kinder > 40 kg: 1.750 + 250 mg p. o. in 2 ED
            • 7:1-Formulierung (besser verträglich als die 4:1-Formulierung, wird lediglich 2 x/d verabreicht)
          • Trimethoprim
            • Saft 100 mg/kg KG p. o. in 2 ED
            • zur Therapie bei Zystitis geeignet
            • Trimethoprim ist bei Früh- und Neugeborenen kontraindiziert
            • Anwendungsbeschränkung für Säuglinge unter 6 Wochen wegen nicht ausreichender Erfahrungen
            • Bei einer regionalen E.-coli-Resistenzrate > 20 % sollte TMP nicht zur initialen kalkulierten Therapie einer HWI eingesetzt werden.
          • Ciprofloxacin
            • Kinder und Jugendliche von 1–17 Jahren: 30–40 mg/kg KG (max. ED 750 mg); max. Tagesdosis: 1,5 g mlp. o. in 2 ED
            • Ist zugelassen als Zweit- und Drittlinientherapie von komplizierten HWI und akuten Pyelonephritiden ab dem 2. Lebensjahr.
            • Der Einsatz soll auf Infektionen durch Pseudomonas aeruginosa oder 50multiresistente mg/5gramnegative mlKeime beschränkt werden, bei denen eine parenterale Therapie nicht möglich und kein anderes orales Antibiotikum einsetzbar ist.
          • 2Fosfomycin
            • Mädchen xab 12 J. und Frauen > 50 kg KG: 3 g mgp. o. 1 ED einmalig
            • Gegenanzeige: Nierenfunktionseinschränkung (GFR < 80 ml/kgmin x 1,73 qm)
            • Kann KGzur überEinmaltherapie 3–7 Tagebei Zystitis eingesetzt werden.
          • Nitrofurantoin
            • 3–5 mg/kg KG (Tabletten)p. o. 50in mg2 (ED
            • Jugendliche: 0,3–0,4 g p. o. in 2–4 ED
            • geeignet zur Therapie der unkomplizierten Zystitis
            • Bis zum 3. Lebensmonat u. a. wegen der Gefahr einer hämolytischen Anämie nicht zugelassen.
          • Nitroxolin
            • Kinder ab 3 Monate)Jahren: 10–20 mg/kg KG p. o. in 3 ED
            • Jugendliche ab 14 Jahren: 450 mg p. o. in 3 ED
            • geeignet zur Therapie der unkomplizierten Zystitis
            • Derzeit existieren lediglich Weichkapseln à 150 und à 250 mg auf dem Markt, die ab 14 Jahren zugelassen sind.
            • geringere Dosierungen derzeit nicht im Handel

          Pyelonephritis

          • 2Eine xfrühzeitige antibakterielle Therapie bei Pyelonephritis ist eine wirksame Maßnahme zur Verhinderung pyelonephritischer Narben.
          • Indikationen zur initial parenteralen antibakteriellen Therapie:
            • Früh- und Neugeborene, Säuglinge in den ersten 3 Lebensmonaten
            • Verdacht auf Urosepsis
            • Nahrungs- bzw. Flüssigkeitsverweigerung
            • Erbrechen, Durchfall
            • Non-Compliance
          • Pyelonephritis bei Säuglingen > 3 Monate und bei Kindern
            • Bei unkomplizierter Pyelonephritis ist die ausschließliche orale Therapie mit einem Cephalosporin der Gruppe 3 (z. B. Cefixim) oder Amoxicillin/Clavulansäure der üblichen 2- bis 4-tägigen intravenösen Therapie mit nachfolgender oraler Behandlung ebenbürtig.
            • Im Säuglingsalter ist die relativ hohe Inzidenz von Enterococcus faecalis zu berücksichtigen,5 mg/kgdie KG gegenüber Cephalosporinen eine natürliche Resistenz aufweisen.
            • Eine Therapiedauer von 7(–10) Tagen ist bei unkompliziertem Verlauf ausreichend.
          • Kalkulierte Therapie der Pyelonephritis
            • im Neugeborenen- und Säuglingsalter ≤ 3–7  Monate
              • Aminoglykosid + Ampicillin oder Cephalosporin der Gruppe 3 + Ampicillin
                • parenteral bis mindestens 2 Tage (kontraindiziertnach bei Niereninsuffizienz).Entfieberung, dann orale Therapie gemäß Antibiogramm
                • Dauer mindestens 7–14 Tage
            • Abhunkomplizierte Pyelonephritis bei Sängiguglingen vom> 3 lokalenMonate Resistenzspektrumund sind möglicherweise auch andere Antibiotika (Cephalosporine, Penicillinderivate) geeignet, z. B.:Kindern
              • Cephalosporine Cephalosporin Gruppe 3 oder Amoxicillin / Clavulansäure
                • peroral 7(–10) Tage
              • Penicillinderivate.Aminoglykosid + Ampicillin oder Ampicillin / Sulbactam oder Cephalosporin Gruppe 3
                • initial parenteral, anschließend perorale Therapie nach Vorliegen des Antibiogramms 7(–10) Tage
            • PyelonephritisCefixim
              • Bei8 mg/kg einerKG fieberhaften(Jugendliche Harnwegsinfektion0,4 g) solltep. o. einein Ultraschalluntersuchung1–2 der Blase durchgeführt werden.ED
              • Bei fieberhafter Harnwegsinfektion/Verdacht auf eine Pyelonephritis sollte eine rasche antibiotische Behandlung erfolgen.
              • International besteht die beste EvidenzNicht für dieNeugeborene Behandlungzugelassen. mit:17
                • Cefixim
                • Ceftibuten
                • Amoxicillin/ClavulansäureBioverfügbarkeit 40–50 %, kann durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme um 10–30 % gesteigert werden.
              • Die orale Gabe ist dabei der i. v. Therapie nicht unterlegen.17
              • bei Pyelonephritis jenseits des Säuglingsalters laut KBVCefpodoximproxetil
                • 8–10 mg/kg KG (Jugendliche 0,4 g) p. o. in 2 ED
                • Nicht für Neugeborene zugelassen. Bioverfügbarkeit 50 %, kann durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme um 10–30 % gesteigert werden.
              • Cefaclor
                • 30–50(–100) mg/kg KG (Jugendliche 1,5–4 g) p. o. in 2–3 ED
                  Oralcephalosporin Gruppe 1; zur kalkulierten Therapie der Pyelonephritis weniger geeignet als die Oralcephalosporine der Gruppe 3
              • Amoxicillin
                • 50–90 mg/kg KG (Cefiximp. o. in 3 ED
                • Jugendliche: 1,5–6 g Ceftibuten,p. o. Cefetamet,in Cefpodoxim),3 alternativED
                • als Amoxicillin mit BetalaktamaseinhibitorMonotherapie für 7die empirische Therapie nicht geeignet (–10hohe Resistenzquoten bei E. coli); Tage18bei bekannter Erregerempfindlichkeit und v. a. bei Enterococcus-faecalis-Infektionen jedoch gut einsetzbar
              • Amoxicillin / Clavulansäure [4:1-Formulierung]
                • 50–80 mg/kg KG (bezogen auf Amoxicillin -Anteil) p. o. in 3 ED
              • Jugendliche: 1.500 + 375 mg p. o. in 3 ED

            Komplizierter Harnwegsinfekt

            • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.1612-13
            • Siehe Artikel Komplizierter Harnwegsinfekt.
            • Die Urinkultur mit Antibiogramm ist Grundlage der gezielten antibiotischen Behandlung.

            Komplizierende Faktoren und Risikofaktoren für einen komplizierten Verlauf einer Harnwegsinfektion in der Hausarztpraxis

            • Alle HWI bei KindernMännernSchwangeren
            • Funktionelle oder anatomische Besonderheiten
            • Z.  n. OP
            • Immunsupprimierte Patient*innen
            • FieberFlankenschmerz
            • Urologische/renale Erkrankung
            • Nierensteine
            • Innerhalb der letzten 2 Wochen:
              • Anlage eines Urinkatheters
              • Entlassung aus einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung
              • Antibiotikatherapie in den letzten 2 Wochen.

            Empfohlene Medikamente

            • Amoxicillin + Aminoglykosid
            • Cephalosporin der 2. Generation + Aminoglykosid
            • Cephalosporin der 3. Generation i.  v. bei systemischen Symptomen
            • Ciprofloxacin (z.  B. 500–750  mg 2 ×  x tgl. über 7–10 Tage) nur, falls:
              • lokale Resistenzraten <  10  % – oder –
              • keine Hospitalisierung erforderlich ist – oder –
              • eine Betalaktam-Allergie vorliegt.
              • Für Fluorchinolone wurden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Anwendungsbeschränkungen empfohlen: Besondere Vorsicht bei Älteren und bei Patient*innen mit Nierenfunktionseinschränkung. Keine Kombination mit Kortikosteroiden. Nicht empfohlen als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung leichter und mittelschwerer Infektionen.1
            • Nicht verwendet werden sollten aufgrund der Resistenzlage:
              • Amoxicillin +/– Clavulansäure
              • Trimethoprim +/– Sulfamethoxazol.

            Harnwegsinfektion bei Dauerkatheter

            Katheterassoziierte Harnwegsinfekte

            • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.13
            • Keine Therapie bei asymptomatischen Patient*innen, unabhängig vom Nachweis einer Bakteriurie
            • Entfernung oder Wechsel des Katheters vor Beginn der antibiotischen Behandlung
            • Keine Instillation von antiseptischen oder antimikrobiellen Substanzen
            • Ein Harnwegsinfekt bei Patient*innen mit einem liegenden Harnwegskatheter sollte 7 Tage antibiotisch behandelt werden 
            • Indikationen für eine antibiotische Therapie bei geriatrischen Patient*innen mit Urindauerkatheter:
              • Mindestens eines der folgenden Symptome sollte vorhanden sein:
                • Dysurie
                • Fieber > 37,9 ºC oder Anstieg um 1,5 °C über die individuelle Basistemperatur
                • Schüttelfrost
                • neu aufgetretener Flankenschmerz – oder –
                • delirante Zustände (AVerschlechterung des mentalen Zustandes).16

            Akute Pyelonephritis (bei Erwachsenen)

            Leichte bis mittelschwere Pyelonephritis bei gesunden Erwachsenen (keine Risikofaktoren, keine Schwangerschaft)

            • Orale Therapie
            • Ciprofloxacin 500–750  mg 2 ×  x tgl. über 7–10 Tage
            • Levofloxacin 750  mg 1 ×  x tgl. über 5 Tage
            • Für Fluorchinolone wurden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Anwendungsbeschränkungen empfohlen: Besondere Vorsicht bei Älteren und bei Patient*innen mit Nierenfunktionseinschränkung. Keine Kombination mit Kortikosteroiden. Nicht empfohlen als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung leichter und mittelschwerer Infektionen.1
            • Cefpodoxim-Proxetil 200  mg 2 ×  x tgl. über 10 Tage
              • Cefpodoxim wird in der DEGAM-Leitlinie als gleichwertige Therapieoption genannt.1613
            • Bei klinischer Besserung nach 72 Stunden Fortsetzung der Behandlung; bei fehlender Besserung Umstellung auf parenterale Therapie mit anderen Antibiotika, möglichst nach Resistogramm 
            • Urinkultur am 4. Therapietag und ca. 10 Tage nach Therapieende

            Schwere Pyelonephritis bei gesunden Erwachsenen (keine Risikofaktoren, keine Schwangerschaft)

            • Stationäre Behandlung
            • Initial parenterale Gabe, bei Besserung nach 72 Stunden Umstellung auf orale Therapie nach Antibiogramm
            • Mittel der 1. Wahl zur Initialtherapie
              • Cefotaxim 2  g 3 ×  x tgl. i.  v.
              • Ceftriaxon (1–)2  g 1 ×  x tgl. i.  v.
              • Ciprofloxacin 400  mg (2–)3 ×  x tgl. i.  v.
              • Levofloxacin 750  mg 1 ×  x tgl. i.  v.
            • Urinkultur am 4. Therapietag und ca. 10 Tage nach Therapieende 

            Divertikulitis

            • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2016
            • Siehe Artikel Divertikulitis.
            • Ambulante Behandlung unter folgenden Bedingungen:
              • orale Aufnahme (Flüssigkeit, Medikamente) möglich
              • keine signifikanten Komorbiditäten
              • orale Antibiotika verfügbar
              • adäquate Schmerzkontrolle möglich
              • adäquates Follow-up/Unterstützung im sozialen Umfeld
              • Ausschluss einer komplizierten Divertikulitis
              • in Sonografie oder CT Divertikulitis ohne signifikanten Abszess
              • ggf. CRP (Cave: Perforation auch bei normalem CRP möglich!)
            • Bei akuter unkomplizierter linksseitiger Divertikulitis ohne Risikoindikatoren für einen komplizierten Verlauf (arterielle Hypertonie, chronische Nierenerkrankungen, Immunsuppression, allergische Disposition)  kann unter engmaschiger Kontrolle auf eine Antibiotikatherapie verzichtet werden.
            • BeiEine Antibiotikatherapie einer akuten unkomplizierten linksseitigen Divertikulitis sollte bei Patient*innen mit Risikoindikatoren für einen komplizierten Verlauf (arterielledurchgeführt Hypertonie,werden.
            • Risikoindikatoren chronischefür Nierenerkrankungen,einen komplizierten Verlauf
              • klinisch
                • Immunsuppression, allergischeKomorbidität, Disposition)schlechter undAllgemeinzustand, hohes Fieber/Sepsis, Komplikationen: Peritonitis/Abszess
              • laborchemisch
              • medikamentös induziert
                • Immunsuppression, NSAR, Kortikosteroide
            • Antibiotikabehandlung sollte bei komplizierter Divertikulitis (Abszess, Perforation, Peritonitis) soll eine Antibiotikatherapie durchgeführt werden.
            • Zur Wahl des Antibiotikums liegen keine hinreichenden Daten vor.
            • In der klinischen Praxis werden Cefuroxim / Metronidazol, Ceftriaxon / Metronidazol oder Ciprofloxacin / Metronidazol, Ampicillin / Sulbaktam, Piperacillin / Tazobaktam sowie Moxifloxacin angewandt.
              • Für Fluorchinolone wurden vonZwischen der Europoralen oder intravenösen Anwendung gibt es keine Präischenferenz.
            • Therapiedauer: Arzneimittel-Agentur4–7 AnwendungsbeschränkungenTage empfohlen: Besondere Vorsicht bei Älteren und bei(falls Patient*innen mitdarauf Nierenfunktionseinschransprechen)
            • Dosierung: nach Herstellerangaben (keine evidenzbasierte Empfehlung bei Divertikulitis)
              • Cefuroxim oral ist für diese Indikation nicht zugelassen, nach Fachinfo hierzu auch keine Dosisangabe
              • Metronidazol p. o.: „Bei niedriger Dosierung (0,6 g/d oder weniger) ist eine mehrtänkunggige Behandlung (5–7 Tage) erforderlich. KeineBei Kombinationhöherer mitDosierung Kortikosteroiden(1–2 g/d) kann eine kurze Therapiedauer (1–3 Tage) ausreichend sein.“
              • Ciprofloxacin p. o.: zugelassen für „intraabdominale Infektionen“; Dosierung 2 x 500–750 mg/d
              • Moxifloxacin ist für diese Indikation nicht zugelassen und soll laut Leitlinie nur bei Penicillinüberempfindlichkeit eingesetzt werden. Nicht1 empfohlenGenerelle alsDosisempfehlung Mittelfür deralle Anwendungsgebiete: 1 x 400 mg/d p. o.
              • Amoxicillin / Clavulansäure 2–3 x 875 mg/125 mg/d p. o.
              • Ampicillin / Sulbactam 1.000/500 mg Wahli. v.: zurDie Behandlungempfohlene leichterDosis beträgt für Erwachsene 0,75–3 g Ampicillin / Sulbactam alle 6–8 Stunden. Die Tageshöchstdosis für Erwachsene beträgt 12 g Ampicillin / Sulbactam (entsprechend 8 g Ampicillin und mittelschwerer4 g InfektionenSulbactam).1
              • Piperacillin / Tazobactam i. v.: 4 g/0,5 g alle 8 Stunden
            • Verlauf
              • Eine Besserung ist innerhalb von 48–72 Stunden zu erwarten.
            • Zur Indikation einer operativen Therapie siehe Artikel Divertikulitis.

            Haut- und Weichteilinfektionen

            Erysipel

            • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2117
            • Siehe Artikel Erysipel.
            • Bei unkompliziertem Erysipel ansonsten gesunder Erwachsener ist eine orale Therapie ausreichend.
              • Penicillin V 3  x  tgl. 1,2–1,5  Mio. IE p.  o. für 7–14 Tage
            • Bei kompliziertem Erysipel (hämorrhagisches, nekrotisierendes oder blasiges Erysipel, Lokalisation im Gesicht) sowie bei sonstigen Indikationen für eine systemische Antibiotikagabe (z.  B. venöse oder arterielle Durchblutungsstörungen, gastrointestinale Resorptionsstörungen) ist eine parenterale Antibiotikagabe indiziert.
              • relative Indikationen: Fieber, Leukozytose, Neutrophilie und CRP-Anstieg; hier evtl. rasche Umsetzung auf orale Therapie möglich
              • Penicillin G 3  x  tgl. 10  Mio. IU i.  v. oder 4  x  tgl. 5  Mio. IU i.  v. für 7–10 Tage oder für ca. 5–7 Tage mit nachfolgender oraler Gabe von Penicillin V
            • Kann eine begrenzte Phlegmone nicht ausreichend sicher ausgeschlossen werden, umsetzen auf Cefuroxim i.  v. (3  x  0,75–1,5  g) bei fehlendem Ansprechen von Penicillin nach 1–3 Tagen.
            • Erysipel oder erysipelähnliche Infektion im Gesicht
              • Erysipelähnliche Infektionen können Infektionen durch Staph. aureus oder HaemophilusH. influenzae können einem Erysipel klinisch sehr ähneln, deswegen entweder
                • primäre Behandlung mit Cefuroxim empfohleni. v. – oder (stationärer) Beobachtungsmöglichkeit
                • initial Penicillin i. v. und Umstellung auf Cefuroxim, wenn keine Besserung nach 1–3 Tagen keine Besserung eintritt.
            • Bei Penicillinallergie 
              • 1. Wahl: Clindamycin (3  x  0,3–0,6  g tgl. für 7–10 Tage)
              • 2. Wahl: Moxifloxacin (1 x 400 mg)
              • 3. Wahl: Clarithromycin (2  x  0,5  g tgl. i.  v.) – oder –Roxythromycin (1  x  0,3  g tgl. p.  o.)
              • 3. Wahl: Moxifloxacin (1 x 400 mg)
              • Für Fluorchinolone wurden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Anwendungsbeschränkungen empfohlen: Besondere Vorsicht bei Älteren und bei Patient*innen mit Nierenfunktionseinschränkung. Keine Kombination mit Kortikosteroiden. Nicht empfohlen als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung leichter und mittelschwerer Infektionen.1
            • Bei rezidivierenden Erysipelen ist auch eine längere Antibiotikaprophylaxe möglich (initial Penicillin G i. v. für bis zu 14 Tage, danach Penicillin V 2 x 0,4 Mio. IE für 12 Monate, bei Penicillinallergie Clarithromycin 250 mg tgl. p. o.).

            Phlegmone

            • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2117
            • Siehe Artikel Phlegmone.
            • Indikationen für die parenterale (statt orale), allenfalls sequenzielle Antibiotikagabe
              • systemische Infektionszeichen (Leukozytose mit Neutrophilie, Fieber, Anstieg von BSG oder CRP)
              • eingeschränkte Durchblutung oder Resorption
              • oberflächlich ausgedehnte Infektionen
              • ein Übergang in tiefer reichende, schwere Phlegmone
              • eine Lokalisation an den Beugesehnen bzw. im Gesicht
            • Mittel der 1. Wahl bei unkompliziertenunkomplizierter Infektionen(begrenzter) Phlegmone
              • Cefazolin 4  x  0,5  g oder 2  x  1  g i.  v. – oder –
              • Flucloxacillin 3  x  1  g oder 4  x 1  g p.  o./i.  v.
            • Mittel der 2. Wahl bei unkompliziertenunkomplizierter Infektionen(begrenzter) Phlegmone
              • Clindamycin 3  x  0,9  g tgl. p.  o./i. v.
              • Wenn das Areal um die Eintrittspforte stark kontaminiert oder mit gramnegativen Erregern besiedelt ist: Cefuroxim 3 x 1,5 g tgl. i. v.
            • Schwere lebensbedrohliche Infektionen oder kritische LokalisationKomplizierte (z.schwere) B. Hand- oder Gesichtsbereich)Phlegmone
              • Cefazolin 34 x 0,5 g oder 2 x 1 g 1–2 g/dtgl. i. v., bei Verdacht auf gramnegative Erreger bis 2 x 2 g tgl. i. v. (– oder –
              • Flucloxacillin 3 x 1 g oder 4 x 1 g tgl. i. v., bei lebensbedrohlichen Infektionen bis 12 g g/d)Tagesdosis – oder –
              • Cefuroxim 3  x  1,5 g bis 3 x 3 g/d tgl. i. v.
              • Bei fehlendem Ansprechen, Penicillin-Allergie oder unbehandelten, aber tieferen Phlegmonen
                • Clindamycin 3 x 0,9 g, 4 x 0,6 g oder 3 x 1,2 g i. v.
              • Zur Therapie von komplizierten, chronischen Infektionen (z. B. Dekubitus, Ulcus cruris) wird eine Erregerbestimmung und eine gezielte Therapie entsprechend des mikrobiologischen und klinischen Befundes empfohlen.

            Wundinfektionen

            Systemische Antibiotika

            • Können indiziert sein, wenn die Lokalbehandlung nicht erfolgreich/nicht möglich war.
            • SindKönnen indiziert sein bei Zeichen einer ausgebreiteten Infektion indiziert, oder wenn tieferes Gewebe betroffen ist.
            • Werden Antibiotika erwogen, sollten Abstriche zur mikrobiologischen Untersuchung gemacht werden, insbesondere bei Patient*innen, die sich kürzlich in einer Umgebung aufgehalten haben (z.  B. im Krankenhaus), in der multiresistente Bakterien vorkommen.
            • AntibiotischeEmpfehlungen Therapiezur entwederoralen nachAntibiotikatherapie Antibiogramm(bei oderunkomplizierten mit Infektionen)
              • Flucloxacillin 3–4  x 1g 1 g p. o.;
              • Mittel alternativ,der 2. Wahl,: Clindamycin 3  x  0,9g9 g p. o.
            • BeiIndikationen schwerenfür Infektionendie parenterale (statt orale), allenfalls sequentielle Antibiotikagabe
              • schwere Infektion mit ausgeprägten systemischen Zeichen, beginnenderoder mit Zeichen einer beginnenden Sepsis, kritischer
              • kritische Lokalisation mit dem Risiko gravierender Folgen (z.  B. Hand- oder Gesichtsbereich),
              • Vorliegen entsprechender Komorbiditäten und(z. B. Durchblutungsstörungen, gastrointestinale Resorptionsstörungen)
              • relevante Immunsuppression: Indikation für parenterale (evtl. sequenzielle) Antibiotikatherapie. 

            Lokale Antibiotika

            • Sind normalerweise nicht indiziert.

            Patienteninformationen

            Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?

            • Über die Heilungschancen mit und ohne Antibiotikaeinnahme
            • Über Risiken und Nebenwirkungen einer Antibiotikaeinnahme
            • Kontaktaufnahme bei Diarrhö, Bauchschmerzen, Sehnen- und Gelenkschmerzen oder bei fehlender Besserung des Infektes

            Patienteninformationen in Deximed

            Quellen

            Leitlinien

            • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Halsschmerzen. AWMF-Leitlinie Nr. 053-010. S3, Stand 2020. www.awmf.org
            • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM). Ohrenschmerzen. AWMF-Leitlinie Nr. 053-009. S2k, Stand 2014 (abgelaufen)www.awmf.org 
            • Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Antibiotikatherapie bei HNO-Infektionen. AWMF Leitlinie Nr. 017-066. S2k, Stand 2019. www.awmf.org
            • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rhinosinusitis. AWMF-Leitlinie Nr. 053-012. S2k, Stand 2017 (in Überarbeitung)www.awmf.org
            • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Akuter und chronischer Husten. DEGAM-Leitlinie Nr. 11. AWMF-Leitlinie Nr. 053-013. S3, Stand 2021. www.awmf.org
            • DGP, PEG, DGI. Behandlung von erwachsenen Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie. AWMF-Leitlinie Nr. 020-020. S3, Stand 2021. www.awmf.org
            • Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP). Management der ambulant erworbenen Pneumonie bei Kindern und Jugendlichen (pädiatrische ambulant erworbene Pneumonie, pCAP). AWMF-Leitlinie Nr. 048-013. S2k, Stand 2017. www.awmf.de
            • Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU). Harnwegsinfektionen. Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. AWMF-Leitlinie Nr. 043-044. S3, Stand 2017. www.awmf.org
            • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Brennen beim Wasserlassen. AWMF-Leitlinie Nr. 053-001. S3, Stand 2018. www.awmf.org
            • Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie und Arbeitskreis Kinder- und Jugendurologie der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Harnwegsinfektionen im Kindesalter – Diagnostik, Therapie und Prophylaxe. AWMF-Leitlinie Nr. 166-004. S2k, Stand 2021. www.awmf.org
            • European Association of Urology (EAU):. EAU Guidelines on Urological Infections. Update 20202022. www.uroweb.org
            • Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP). Management der ambulant erworbenen Pneumonie bei Kindern und Jugendlichen (pädiatrische ambulant erworbene Pneumonie, pCAP). AWMF-Leitlinie Nr. 048-013. S2k, Stand 2017. www.awmf.de
            • Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e. V. (DGAV). Divertikelkrankheit/Divertikulitis. AWMF-Leitlinie Nr. 021-020. S2kS3, Stand 2021. www.awmf.org
            • Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e. V. (PEG). Kalkulierte parenterale Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen - Update 2018. AWMF-Leitlinie Nr. 082-006. S2k, Stand 20172018www.awmf.org

            Literatur

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            2. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Halsschmerzen (S3). Stand 2020. AWMF-Leitlinie Nr. 053-010. S3, Stand 2020. www.awmf.org
            3. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM). Ohrenschmerzen. AWMF -Leitlinie Nr. 053-009. S2k. Stand 2014 (abgelaufen). www.awmf.org
            4. Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Antibiotikatherapie bei HNO-Infektionen. AWMF-Leitlinie Nr. 017-066. S2k, Stand 2019. register.awmf.org
            5. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rhinosinusitis. SekAWMF-Leitlinie. AWMF-LL Nr. 053-012. S2k, Stand 2017 (in Überarbeitung). www.awmf.org
            6. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Husten. DEGAM-Leitlinie Nr. 11. AWMF-Leitlinie Nr. 053-013. Stand 2021. www.awmf.org
            7. DGP, PEG, DGI. Behandlung von erwachsenen Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie. AWMF-Leitlinie Nr. 020-020, Stand 2021. www.awmf.org
            8. CreutzRobert PKoch-Institut. RKI-Ratgeber für Ärzte: Keuchhusten. Berlin, SuttorpStand N02.03.2022 Ambulant(Zugriff erworbene Pneumonie: Wie antibiotisch therapieren? Dtsch Arztebl 2015;112(2322.12.2022): [10]. www.aerzteblattrki.de
            9. Pletz MW, von Baum H, van der Linden M et al. The burden of pneumococcal pneumonia - experience of the German competece network CAPNETZ. Pneumologie 2012. Aug;66(8):470-5 www.ncbi.nlm.nih.gov
            10. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AKDAE). Empfehlungen zur Therapie akuter Atemwegsinfektionen un der ambulant erworbenen Pneumonie. www.akdae.de
            11. Robert Koch-Institut: ARS Antibiotika Resistenz Surveillance. ars.rki.de
            12. Arzneimittelkomission der deutschen Ärzteschaft, Atemwegsinfektionen, Arzneiverordnung in der Praxis,3. Auflage 2013, 21 www.akdaeaerzteblatt.de
            13. Simon A, Tenenbaum T, Huppertz H, et al. Atemwegsinfektionen bei Kindern: Wann Antibiotika indiziert sind – und wann nicht. Dtsch Arztebl 2016; 113 (21): 14-16. www.aerzteblatt.de
            14. Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP). Management der ambulant erworbenen Pneumonie bei Kindern und Jugendlichen (pädiatrische ambulant erworbene Pneumonie, pCAP). AWMF-Leitlinie Nr. 048-013, Stand 2017. www.awmf.org
            15. Robert Koch Institut. RKI-Ratgeber für Ärzte: Keuchhusten. Berlin, 11/2017 Zugriff 30.11.2018 www.rki.de
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            17. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Brennen beim Wasserlassen – S3-Leitlinie und Anwenderversion der S3-Leitlinie Harnwegsinfektion. AWMF-Leitlinie Nr. 053-001. S3, Stand 2018. www.awmf.org
            18. StrohmeierGesellschaft Y,für HodsonPädiatrische EM,Nephrologie Willisund NS,Arbeitskreis WebsterKinder- AC,und CraigJugendurologie JCder Deutschen Gesellschaft für Urologie. Antibiotics for acute pyelonephritis in children. Cochrane Database of Systematic Reviews 2014, Issue 7. Art. No.: CD003772. DOI: 10.1002/14651858.CD003772.pub4 DOI
            19. KBV Wirkstoff aktuell: Rationale Antibiotikatherapie bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen im Kindesalter: Diagnostik, Therapie und Prophylaxe. AWMF-Leitlinie oraleNr. Antibiotika166-004. 3/2017S2k, Stand 2021. wwwregister.kbvawmf.deorg
            20. European Association of Urology (EAU):. EAU Guidelines on Urological Infections. Update 20202022. uroweb.org
            21. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e. V. (DGAV). Divertikelkrankheit/Divertikulitis. Stand 2021. AWMF-Leitlinie Nr. 021-020. S3, Stand 2021. www.awmf.org
            22. Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e. V. (PEG). Kalkulierte parenterale Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen - Update 2018. AWMF-Leitlinie Nr. 082-006. Stand 20172018. www.awmf.org

            Autorin

            • Marlies Karsch-Völk, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München
    • choosing wisely; Cephalosporine; Fluorchinolone; klug entscheiden; KEE; Antibiose; antmikrobielle Therapie; Resistenzen; Pseudomemranöse Colitie; Clostridioides difficile
      Rationale Antibiotikatherapie in der Hausarztpraxis
      CCC MK 12.01.2022 neue Divertikulitis-Leitlinie, keine Änderung in der Tabelle. UB 14.09.2021 aktualisierte Antibiotikatabelle eingefügt CCC MK 22.06.2021 neue DEGAM-LL Husten BBB MK 19.05.2021 neue LL Pneumonie bei Erwachsenen. BBB MK 25.02.2021 alte LL Wundinfektion entfernt. CCC MK 29.10.2020 neue DEGAM-LL Halsschmerzen. DDD MK 30.07.2020 Erythromycin verfügbar CCC MK 03.02.2020, Erythromycin (derzeit außer Handel, Stand 03.02.2020) BBB 09.04.2019 Rote-Hand-Brief zu Chinolonen DDD MK 07.02.2019 klug entscheiden eingefügt.
      BBB MK 22.12.2022 an entsprechende Krankheitsartikel angepasst. Neue Tabelle. 4.12.18 MK
      document-disease document-nav document-tools document-theme
      Siehe Tabelle Rationale Antibiotikatherapie in der Hausarztpraxis – orale Therapie der Wahl laut aktueller AWMF-Leitlinien (Stand 1422.0912.20212022). In diesem Kapitel werden häufige, typischerweise in der Hausarztpraxis behandelte Infektionen und ihre leitliniengerechte orale antibiotische Therapie dargestellt.
      Infektionen
      Antibiotikatherapie
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      antibiotikatherapie
      SiteDisease
      Antibiotikatherapie
      k.reinhardt@gesinform.de
      uanders@nhi.boos@gesinform.deno
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