Definition:Als frontotemporale Demenz, auch Pick-Krankheit, bezeichnet man eine Gruppe von Demenzerkrankungen, die durch eine zunehmende Atrophie in Bereichen des Frontallappens und/oder des Temporallappens verursacht werden.
Häufigkeit:In der Altersgruppe unter 50 Jahren ist die frontotemporale Demenz die häufigste Form.
Symptome:In frühen Stadien dominieren Verhaltensauffälligkeiten und psychische Symptome, eine gleichgültige bis apathische Haltung, stereotype, zwanghafte oder ritualisierte Verhaltensweisen, wenig Krankheitseinsicht, wobei das Gedächtnis zunächst meist intakt bleibt.
BefundBefunde:Psychische Symptome und Verhaltensauffälligkeiten, kognitive Beeinträchtigung. Variante mit progressiver Aphasie.
Diagnostik:Die Diagnose der Demenz ist eine Syndromdiagnose und stützt sich auf den klinischen Befund. Für die Bestimmung des Schweregrads und für die Verlaufskontrolle können Testverfahren wie der Mini-Mental- Status-Test (MMST) hilfreich sein. Um eine frontotemporale Demenz von anderen ätiologischen Demenzformen abzugrenzen, können weiterführende Untersuchungen wie kranielle Bildgebung, Liquordiagnostik oder Gentests notwendig werden.
Therapie:Psychosoziale Interventionen im Kontext eines Gesamtbehandlungsplans. Beratung und Unterstützung von PatientenErkrankten und Angehörigen. Medikamente haben meist einen untergeordneten Stellenwert. Auch in der Behandlung von psychischen Symptomen und Verhaltensauffälligkeiten stehen Ursachenforschung und psychosoziale Interventionen an erster Stelle.
Allgemeine Informationen
Sofern nicht anders gekennzeichnet, basiert der Abschnitt auf diesen Referenzen.1-5
Definition
Frontotemporale Demenz (FTD), auch Pick-Krankheit, bezeichnet eine Gruppe von Demenzerkrankungen, mitdenen Symptomeneine infolge einer charakteristischen progressivenprogressive Atrophie im Bereich des Frontal- und/oder Temporallappens (frontotemporale lobäre Degeneration – FTLD) zugrunde liegt.1
Typischerweise dominieren in frühen Stadien Veränderungen von Verhalten und Persönlichkeit, eine unkritische und gleichgültige Haltung sowie wenig Krankheitseinsicht, wobei das Gedächtnis zunächst erhalten ist.2
Frontotemporale Demenz ist die häufigste Demenzform bei Patienten unter 50 Jahren.
Klassifikation
FrontotemporaleBehavioral Demenzvs. wird auch Pick-Krankheit genannt.
Nach Studien aus Europa und den USA beträgt die Häufigkeit etwa 4‒15 Fälle pro 100.000 vor Vollendung des 65. Lebensjahres.4
AmDas häufigstendurchschnittliche beginntErsterkrankungsalter dieliegt Erkrankungzwischen in50 denund Fünfzigern,60 sieJahren. Die FTD kann aber imin der gesamten ZeitraumAltersspanne zwischen 25 und 90 Jahren auftreten.
Ätiologie und Pathogenese
Genetische Faktoren
20–50Etwa 30 % der Patienten mitan FTD Erkrankten haben eine positive Familienanamnese für eine FTD oder eine andere neurodegenerative Erkrankung.
Bei etwa 10 % ist ein autosomal-dominanter Erbgang wahrscheinlich.5
Die Erblichkeit der behavioralen FTD liegt bei ca. 48 % und ist höher als die der sprachlichensprachbetonten Varianten.6
Mutationen auf 5drei Genen erklären jeweils 5–10 % aller FTD und insgesamt den Großteil deraller autosomal-dominanten Fälle:7
Am häufigsten kommt es zu einer Mutation des MAPT(Microtubule Associated Protein Tau)-Gens, das für das Tau-Protein kodiert.Gen
Weitere Mutationen, die mit der Erkrankung assoziiert sind:
Makroskopisch ist eine ausgeprAusgeprägte kortikale Atrophie ‒ häufig asymmetrisch ‒ festzustellen,frontal die frontal,und/oder temporal oder in beiden Regionen lokalisiert ist.
Näheres zur StufendiagnostikDiagnostik bei Verdacht auf Demenz und zur Verlaufsdiagnostik insiehe dendie ArtikelnArtikel Demenzsymptome und Demenzassessment.
Diagnostische Kriterien
Die frontotemporale Demenz tritt zunächst oft durch Wesens- und Verhaltensveränderungen in Erscheinung, die nicht sofort an eine Demenz denken lassen.
Es kommt deshalb vor, dass die Diagnose erst Jahre nach Beginn der ersten Veränderungen gestellt wird.9
Die FTD wird in 2 klinisch definierte Prägnanztypen unterteilt, die zumindest im Frühstadium unterscheidbar sind:
Veränderte emotionale Reaktionsmuster, die persistieren oder rezidivieren.
Enthemmung:
sozial unangemessenes Verhalten, z. B. Lachen zur falschen Zeit, Impulsivität, Aggressionen, sexuelle Anzüglichkeiten
Verlust von Manieren und Etikette
impulsives, vorschnelles oder rücksichtsloses Verhalten
Apathie und Mangel an InitiativeTrägheit
Beeinträchtigte Sympathie oder Empathie:
vermindertes reduziertesEingehen Interesseauf andie Familie, FreundenBedürfnisse und Bekannten,Gefühle anderer
nachlassendes soziales Interesse, imEingebundensein Allgemeinenoder persönliche Nähe
Perseveratives, stereotypes oder zwanghaftes/ritualisiertes Verhalten:
einfache repetetiverepetitive Bewegungen,
komplexes, zwanghaftes oder ritualisertesritualisiertes Verhalten,
sprachliche Stereotypien
Hyperoralität und Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten:
veränderte Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel
Essattacken, gesteigerter Konsum von Alkohol und Tabak, nicht
Nicht essbares Material in den Mund nehmen oder verzehren.
Fehlende Krankheitseinsicht
HäufigVerschlechterung exekutiver Funktionen bei anfangs oft relativ gut erhalteneserhaltenen Funktionen des Gedächtnischtnisses und unbeeinträchtigte Orientierungsfähigkeit in der erstenvisuell-räumlichen Phase der Erkrankung
Die Verhaltensvariante kann mit einer Motoneuronerkrankung assoziiert sein.Orientierung
Semantische PPA
Fehlendes Verständnis für die Bedeutung von Wörtern, Fragen nach der Bedeutung von normalen und bekannten Wörtern
Meist flüssige Sprache, jedoch mit Schwierigkeiten, sich an Namen zu erinnern, unpräzisen Ausdrücken und Erklärungen.
Die Krankheit entwickelt sich allmählich, schließlich treten auch Symptome wie bei der Verhaltensvariante auf.
Nichtflüssige/agrammatische PPA
Zeigt sich grundsätzlich durch allmählich zunehmende Probleme mit der Sprache.
Agrammatismus: gestGestörte Sprachproduktion, die durch ein Fehlen grammatischer Strukturen charakterisiert ist.
Angestrengtes stockendes Sprechen mit inkonsistenten Lautfehlern und Lautentstellungen (Sprechapraxie)
Einzelwortverständnis und Objektwissen sind erhalten.
Einige PatientenBetroffene können außerdem Schwierigkeiten mit volontärerder willkürlichen Mimik haben, u. U. U. sind sie nicht in der Lage, auf Kommandoabsichtlich zu schlucken.
Eine nichtflüssige PPA kann mit der Entwicklung voneines atypischematypischen ParkinsonismusParkinson-Syndroms assoziiert sein.
Dysarthrie mit Hypophonie und verwaschener Sprache
Dysphagie, Sialorrhö
Differenzialdiagnosen
Verschiedene Demenzformen
Zur Differenzierung der einzelnen Demenzformen siehe den Artikel Demenzsymptome.
Die Abgrenzung der FTD gegenüber anderen neurodegenerativen Prozessen ist vor allem in der Frühphase der Erkrankung oft schwierig.
Ein mögliches Unterscheidungsmerkmal ist die bei FTD meist ausgeprägte Anosognosie, das heißt, die Unfähigkeit der betroffenen Person, ihre Krankheit und die damit einhergehenden Einschränkungen bewusst wahrzunehmen.
Medikamenteninduzierte Demenzsymptomesind relativ häufigkommen bei Älteren zuhäufig beobachtenvor. Wichtige Arzneimittelgruppen sind uz. a B.:
anticholinerge Medikamente
Hypnotika
Neuroleptika
Opioide
Betablocker
Antiepileptika
Kortikosteroide
Antihistaminika (einschließlich H2-Antagonisten).
Anamnese
DieAufgrund Erkrankung beginntder meist frühervorliegenden alsAnosognosieandereist Demenzen,die amFremdanamnese häufigstenmithilfe zwischennaher 50‒60Angehöriger Jahrender betroffenen Person entscheidend.
Frühe Anzeichen sind meist Verlust von Empathie und Interesse, sozial unangemessenes Verhalten und veränderte Essgewohnheiten. Das Symptommuster kann von Person zu Person stark variieren.53
Bei leichtgradiger und fraglicher Demenz ist die Sensitivität dieser Tests begrenzt, und sie sind zur Differenzialdiagnostik verschiedener Demenzen nicht geeignet.
Bei frontotemporaler Demenz sind diese Tests zunächst wenig hilfreich, da Gedächtnis und Orientierung noch lange weitgehend erhalten bleiben.
Auch als Screeningmethode bei Menschen ohne demenzverdächtige Beschwerden oder Krankheitszeichen sind diese Tests nicht geeignet.
Bei klinisch unklarer Situation, z. B. atypischer Symptomatik, jungen PatientenPatient*innen, rascher Progredienz oder entsprechenden klinischen Verdachtsdiagnosen sind weitergehende Laboruntersuchungen erforderlich, z. B.:
Erfassung der Wohnverhältnisse und des Netzwerks der PatientenPatient*innen
Diagnostik beimbei SpezialistenSpezialist*innen
Tests zu Frontallappenfunktionen
KranielleMit Bildgebungausführlichen neuropsychologischen Untersuchungen können die typischen Störungen der Exekutivfunktionen, die sprachlichen Defizite sowie die Aufmerksamkeits- und Gedächtnisdefizite in der Frühphase aufgedeckt bzw. charakterisiert werden.
Einfach durchzuführende Tests
DieFAB-D: strukturelledeutsche Bildgebung des Schädels ist inFassung der ätiologischenFrontal DemenzdiagnostikAssessment umstritten. Battery13-1412
DieQuick SpezifitätEXIT: derKurzform kraniellendes MRTExecutive alleinInterview ist zu gering, um eine frontotemporale Demenz zweifelsfrei von anderen neurodegenerativen Demenzen abzugrenzen. 11
Näheres zur Bedeutung der strukturellen und funktionellen Bildgebung in der Demenzdiagnostik im Artikel Demenzsymptome(EXIT)
Kranielle Bildgebung
LiquorBei klinischen Hinweisen auf FTD: MRT als wichtige Zusatzuntersuchung
Bei normalem oder unklarem MRT-Befund ggf. FDG-PET
Liquordiagnostik
In der Erstdiagnostik zum Ausschluss einer entzündlichen Gehirnerkrankung, wenn sich dafür Hinweise aus der Anamnese, dem körperlichemrperlichen Befund oder der Zusatzdiagnostik ergeben.
Es ist möglich, dass bei einer Liquoruntersuchung eine Erkrankung erkannt wird, für die aufgrund der klinischen Befunde kein unmittelbarer Verdacht vorlag.
beiBei Verdacht auf eine erbliche frontotemporale Demenz (familiärepositive HäufungFamilienanamnese)
genetische Beratung durch eine humangenetische Beratungsstelle gemäß Gendiagnostikgesetz
danach ggf. genetische Testung
Indikationen zur Überweisung
Bei derVerdacht frontotemporalenauf Demenz wird, wie bei anderen selteneren Demenzformen, die Überweisung an einen Spezialisten empfohlen (Neurologe, Geriater).
Die Überweisung zur fachärztlichen Beurteilung ist zudem in folgenden Situationen indiziert:
Patienten mit schneller Progression oder ungewöhnlichen neurologischen AusfällenFTD: Überweisung an einen Neurologen
Neurologie
PatientenDa mitdas VerhaltensproblemenSymptombild bei der FTD stark variieren kann, ist die Abgrenzung zu anderen Demenzformen und schwerensonstigen psychischenneurodegenerativen Symptomen:Erkrankungen – Überweisungvor anallem einenin Psychiater,der ggf.Frühphase mitder gerontopsychiatrischemErkrankung Schwerpunkt
Ältere– mit Multimorbidität: Überweisung an einen Arzt mit Zusatzweiterbildung Geriatrie
Beurteilungschwierig und ggf.erfordert Neueinstellungspezielle derneurologische medikamentösenund Therapieneuropsychologische Kenntnisse und Untersuchungen.
Therapie
Therapieziele
Bestmögliche Lebensqualität für die PatientenBetroffenen und Angehörigen
Verbesserte kognitive Funktionen wie Gedächtnis, Orientierungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration
PharmakologischeSymptomatische pharmakologische Behandlung und psychosoziale Interventionen für Betroffene und Angehörige im Kontext eines Gesamtbehandlungsplans
Individualisierte Behandlung, abgestimmt auf Symptom- und Problemkonstellationen sowie Schweregrad der Erkrankung
Organisation von Unterstützungsmaßnahmen
Momentan sind keine Maßnahmen bekannt, die die Demenzentwicklung bei FTD aufhalten können.
Die bisher vorliegenden Studienergebnisse zeigen keine positive Wirkung von Acetylcholinesterasehemmern oder Memantin auf kognitive oder Verhaltenssymptome.5
Eine Studie zeigte eine Verschlechterung während der Behandlung mit Memantin.15
Könnenevtl. bei Depression und Angst angezeigt sein; der (Nutzen bei Demenz-Patienten ist jedochDemenzkranken nicht eindeutig belegt.)1713
Dosierungsvorschläge
Citalopram 20–40 mg/d
Sertralin 50–200 mg/d
Fluoxetin (nichtretardiert) 20–80 mg/d
Paroxetin (nichtretardiert) 10–40 mg/d
Wirkstoffe mit sedierender Komponente
evtl. bei Schlafstörungen und Agitiertheit von Vorteil, z. B.:
Mirtazapin (Alpha2-Rezeptor-Antagonist) 1 x 7,5–15 mg vor dem Schlafengehen
Trazodon (SSRI + 5-HT2-Rezeptorantagonist) 1 x 25–150 mg vor dem Schlafengehen
mögliche Alternative bei Schlafstörungen
Melatonin 1 x 0,3–2 mg vor dem Schlafengehen
Trizyklische Antidepressiva sollten wegen ihrer anticholinergen Effekte vermieden werdenvermeiden.
Neuroleptika
Benzodiazepine
SolltenIndikationen
Bei nurakuter Gereiztheit, Aggressivität, Agitiertheit und Unruhe, die unter voller Ausschöpfung aller nichtmedikamentösen Maßnahmen nicht zurückgehen.
Nur nach sorgfältiger Abwägung von potenziellenpotenziellem Nutzen und Risiken eingesetztkommen werdenEinzeldosen kurzwirksamer Präparate in Betracht, z.
Sowohl B. konventionelle als auch atypische Neuroleptika sind mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden.
Die Einnahme ist mit einemLorazepam 2- mg bisp. o. 4-maloder erhi. m., frühestens nach 30–60 min wiederholen, kumulierte Tageshöhtenchstdosis Schlaganfallrisiko und einer generell höheren Mortalität verbunden.
Neuroleptika haben teilweise anticholinerge Nebenwirkungen und können einen bestehenden Parkinsonismus verschlimmern10 mg.
BenzodiazepineRisiken
Die Anwendung ist bei MenschenDemenzkranken, mitbesonders Demenzbei istälteren, problematisch.
negative Effekte auf die Kognition
erhöhte Sturzgefahr
paradoxe Reaktionen
Abhängigkeitspotenzial mit Gefahr eines Delirs bei plötzlichem Absetzen
Sowohl fürkonventionelle dieals Behandlungauch akuteratypische AngstNeuroleptika sind mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden.
Die Einnahme ist mit einem 2- oderbis Unruhezust4-mal erhöhten Schlaganfallrisiko und einer generell höheren Mortalitändet inverbunden.
Antipsychotika Betrachthaben teilweise anticholinerge Nebenwirkungen und können einen bestehenden Parkinsonismus verschlimmern.
Dosierungsvorschläge
Risperidon 1–2 x 0,25 mg (max. 2 mg/d)
Quetiapin 1–2 x 25 mg (max. 150 mg/d)
Olanzapin 1 x 2,5–5 mg (max. 5 mg/d)
Haloperidol 1–2 x 0,25 mg (max. 2 mg/d)
Weitere Therapien
Siehe auch Abschnitt „Übende, sensorische und edukative Maßnahmen“ im Artikel Demenzsymptome.
Informationen für PatientenBetroffene und Angehörige. Eine häufige und regelmäßige Informationsarbeit ist unbedingt notwendig.
Frontotemporale Demenz bedeutet oft eine große Belastung für die anderen Familienmitglieder, und Hilfsmaßnahmen für die Familie sindbraucht in der Regel erforderlichprofessionelle Unterstützung.18
Beim Patienten zu Hause:
Sozialarbeit
Pflegedienst
Haushaltshilfe
Ergotherapie
Physiotherapie.
bei sprachbezogenen Varianten Logopädie
Es gibt Anzeichen dafür, dass körperliche Bewegung sich positiv auf die ADL(Activities of Daily Living)-Funktionen und vielleicht auch auf die kognitiven Funktionen auswirken kann.1914
Entlastungs- und Unterstützungsmaßnahmen
Tagespflege in Pflegezentren
Kurzzeitpflege in einer Pflegeeinrichtung
Ferienangebote
Prävention
Es herrscht Unsicherheit darüber, inwieweit es Potenzial zur Vorbeugung von frontotemporaler Demenz gibt.
Möglicherweise kann ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung den Beginn hinausschieben und den Verlauf verzögern (siehe auch Abschnitt Prädisponierende Faktoren).
BeobachtungPraktische Hinweise
Kommunikation, Wahrnehmung, Aktivität
Kommunizieren Sie aufAuf einfache Weise mit demder Patientenbetroffenen Person kommunizieren.
Der Patient brauchtFür Stimulation, und sozialen Kontakt und sorgen.
Realitätsorientierung unterstützen.
UmweltSicherheit
Überlegen Sie, welche Schutzmaßnahmen erforderlichvor sindUnfällen, um zu verhindern, dass sich die Patienten verletzen.Verletzungen
Ernährung
Fehl- und Mangelernährung vermeiden.
Unterstützung beim Zubereiten von Mahlzeiten oder bei der Nahrungsaufnahme erforderlich?
Erstellen Sie einen individuellenIndividuellen Plan für die weitere Betreuung, Pflege und Aktivierung erstellen.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
Das Manifestationsalter liegt meist zwischen 50 und 60 Jahren.
Es erfolgt in der Regel eine allmähliche Verschlechterung über mehrere Jahre, in denen immer mehr Symptome hinzukommen. Die meisten PatientenBetroffenen sind im Endstadium der Krankheit vollständighochgradig pflegebedürftig.
Ein früher Beginn geht mit einer schlechteren Prognose einher.
Studien zeigen, dass etwa 25 % der jüngeren Patienten mit Demenz innerhalb eines Jahres nach der Diagnose eine Ganztagespflege benötigen.
Nach 5 Jahren kommen ca. 60 % der Patienten in eine Einrichtung.
Der Verlauf zeigt große individuelle Variationen, und es ist nicht möglich, Verlauf oder Prognose in einem frühen Stadium mit Sicherheit vorauszusagen.53
Demenz ist generell mit einer deutlichen Übersterblichkeit verbunden und wird als eine der häufigsten Todesursachen nach Herz- und Gefäßerkrankungen und Krebs betrachtet.
Die häufigste unmittelbare Todesursache bei Demenzkranken ist Pneumonie.
Bei frontotemporaler Demenz variiert die Prognose je nach Unterform.5,203
FTD in Kombination mit einer Motoneuronerkrankung hat die schlechteste Prognose, oft mit Tod innerhalb von 3‒5 Jahren.
PatientenMenschen mit semantischer Demenz leben in der Regel nach der Diagnose noch mehr als 10 Jahre.
Verlaufskontrolle
KontrollierenZu Siekontrollieren:
den somatischensomatischer einschließlich neurologischemneurologischer Status
Tests zur Quantifizierung von Funktions- und Fähigkeitsstörungen unter Berücksichtigung der kardiopulmonalen und/oder neuromuskulären Globaleindrucks finden Sie im Artikel Demenzassessment.
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die PatientenPatient*innen informieren?
Aufklärung und emotionale Unterstützung
Angehörige bei der Planung diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen einbeziehen.
Aufklärung über die Prognose, soweit dies vomvon Patientender betroffenen Person ausdrücklich gewünscht wird.
Kontaktaufnahme mit Interessenverbänden für PatientenFTD-Erkrankte und deren Angehörige anbieten.
Die bei frontotemporaler Demenz häufig auftretende Enthemmung führt oft zu besonders riskantem Fahrverhalten.
Das kann schon sehr früh zum Verlust der Fahreignung führen.
Praktische Hinweise und Tipps für Patienten mit DemenzDemenzkranke
Ordnung halten; es ist weniger verwirrend, wenn wichtige Dinge immer ihren festen Platz haben.
Für gute Beleuchtung sorgen. Ein Nachtlicht erleichtert das Auffinden der Toilette und den Rückweg ins Bett.
Tagebuch führen.
Einen täglichen Stundenplan anlegen.
LeichtUhren, ablesbaredie Uhrenleicht ablesbar sind.
Leicht überschaubare Kalender anlegen.
Notizblock neben das Telefon legen.
Alles entfernen, was verwirren kann.
Einfache Checklisten anlegen.
Schriftliche Anleitungen für einfache Sicherheitsmaßnahmen anlegen.
Notizzettel mit Angaben, wo die am häufigsten gebrauchten Gegenstände liegen.
Vertraute Möbel und Bilder nicht entfernen.
Für Regelmäßigkeit und feste Abläufe sorgen.
Regelmäßigen Besuch vertrauter Orte und Menschen beibehalten, z. B. Garten, Kirche, Skatrunde.
Familienähnliche Esssituationen, verbale Unterstützung und positive Verstärkung können das Essverhalten von Menschen mit Demenz verbessern und können empfohlen werden (Ib/B).11
Angemessene strukturierte soziale Aktivierung während des Tages kann zu einer Besserung des Tag-Nacht-Schlafverhältnisses führen und sollte eingesetzt werden (Ib/B).11
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AutorenAutor*innen
Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
UweDie Beiseursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, Drhttps://legehandboka. medno/)., Arzt, Freiburg
Ingard Løge, spesialist allmennmedisin, redaktør NEL
Ivar B. Mediås, spesialist i allmennmedisin, leder for NSAM referansegruppe i geriatri, Sørum legesenter, Sørumsand
Definition:Als frontotemporale Demenz, auch Pick-Krankheit, bezeichnet man eine Gruppe von Demenzerkrankungen, die durch eine zunehmende Atrophie in Bereichen des Frontallappens und/oder des Temporallappens verursacht werden.