Giftnotrufzentralen
Ort |
Region |
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Website |
Berlin |
B, BRA |
030 19240 |
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Bonn |
NRW |
0228 19240 |
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Erfurt |
MV, SAC, SAN, THÜ |
0361 730730 |
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Freiburg |
BW |
0761 19240 |
|
Göttingen |
HB, HH, NDS, SHO |
0551 19240 |
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Homburg/Saar |
SAL |
06841 19240 |
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Mainz |
RLP, HES |
06131 19240 |
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München |
BAY |
089 19240 |
|
Wien |
A |
+43 1 4064343 |
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Zürich |
CH |
145 (in CH), +41 44 2515151 |
Allgemeine Informationen
- Der Abschnitt basiert, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf diesen Referenzen.1-2
Definition
- Trizyklische Antidepressiva (TCA), auch nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahmehemmer (NSMRI) genannt, sind die Antidepressiva mit dem höchsten Intoxikationspotenzial.
- Einnahme von TCA in toxischer Dosis, in der Regel mehr als 1
- <
- >
- Eine Überdosierung kann tödlich sein.
- <
- Die wichtigsten TCA sind:
1- Imipramin (Leitsubstanz)
- Amitriptylin
- Doxepin
- Nortriptylin
- Trimipramin
- Clomipramin.
- Maprotilin und Mianserin sind formal tetrazyklisch, Maprotilin unterscheidet sich jedoch strukturell und in seiner Wirkweise kaum von den vorgenannten TCA.
1
Häufigkeit
- Die TCA bilden die Medikamentengruppe, die zu den meisten tödlichen Vergiftungen führt und am häufigsten in suizidaler Absicht benutzt wird.
2 - Die Letalitätsrate durch TCA-Überdosierungen liegt im Bereich von 2–5
Toxizität
- Toxische Dosen
- Bei toxischen Dosen
herrschtkanndie membranstabilisierende Wirkung des Herzens vor („chinidinähnliche Wirkung“), diees zu tachykarden Herzrhythmusstörungenführtkommen.1 - Darüber hinaus
bestehtbestehen eine anticholinerge Wirkung (antimuskarinerge Wirkung)undsowie eine Histaminblockade, die zu ausgeprägter Sedierung führen können.
- Bei toxischen Dosen
- Weitere typische Symptome sind:
1- Bewusstlosigkeit
- choreatisch-athetotische Zustände
- Krämpfe
- anticholinerges Syndrom.
- Peripheres anticholinerges Syndrom: Mögliche Symptome umfassen Harnverhalt, Obstipation, Hypertonie, Hauttrockenheit, Tachykardie und Mydriasis.
- Zentrales anticholinerges Syndrom: Mögliche Symptomen sind Agitiertheit, Halluzinationen, Minderung der Vigilanz, Aggressivität, Koma, Schwindel und Dysarthrie.
- Absorption
- TCA werden in therapeutischen Dosen rasch absorbiert.
1 - Bei hohen Dosen kann die anticholinerge Wirkung jedoch die Absorption durch verminderte gastrointestinale Motilität verzögern.
- Die maximale Konzentration (Cmax) wird in der Regel nach 2–8 Stunden erreicht, verzögert sich bei Überdosierung aber womöglich bis auf 12 Stunden oder mehr.
- TCA werden in therapeutischen Dosen rasch absorbiert.
- Toxische Dosen
- Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin und gehören zu den toxischsten TCA; sie zeichnet eine ausgeprägt sedierende Wirkung, Gefahr für Krämpfe, Hypotonie und Herzrhythmusstörungen aus.
- Die toxische Dosis variiert von Wirkstoff zu Wirkstoff – für detaillierte Informationen nehmen Sie Kontakt zum Giftnotruf (Vergiftungs-Informations-Zentrale, 24
- Kinder: Erfahrungsgemäß liegt die Toxizität von TCA bei Kindern relativ höher als bei Erwachsenen (Giftnotruf kindergesundheit-info.de).
- Besondere Risikogruppen
PatientenPatient*innen mit erhöhtem Risiko für KrämpfePatientenPatient*innen mit Herzerkrankungen (ischämische Herzkrankheiten, Herzinsuffizienz, Herzrhythmus- oder Erregungsleitungsstörungen)PatientenPatient*innen mit polyvalenter Vergiftung durch weitere kardiotoxische Mittel (wie Digitalis, Kalziumkanalblocker, Betablocker) oder Monoaminooxidase-Hemmer (MAOI)- Kinder
Ätiologie und Pathogenese
- Die therapeutische Wirkung der TCA besteht in einer Erhöhung des Serotoninspiegels durch:
- Hemmung der Monoamin-Wiederaufnahme in den Synapsen
- antagonistische Wirkung auf die postsynaptischen Serotoninrezeptoren.
- Bei Überdosierung treten Symptome verschiedener Organsysteme auf:
- Kardiotoxizität – verschiedene Herzrhythmusstörungen, Kreislaufversagen
- ZNS-Depression und Krämpfe
- anticholinerges Syndrom.
- Tod infolge einer Überdosis an TCA
- Herzrhythmusstörungen, kardiogener Schock oder Status epilepticus mit Hyperthermie sind oft die Ursachen. Typischerweise treten tödliche Komplikationen bereits in den ersten Stunden auf.
2
- Herzrhythmusstörungen, kardiogener Schock oder Status epilepticus mit Hyperthermie sind oft die Ursachen. Typischerweise treten tödliche Komplikationen bereits in den ersten Stunden auf.
- Eine Azidose verschärft die Vergiftung durch steigende TCA-Konzentration und eine direkte arrhythmische Wirkung.3
- Sinustachykardie und Extrasystolen sind häufig die ersten kardialen Symptome.
NachImundweiterennachVerlaufwerdentreten die zentral hemmenden und die kardiotoxischen Wirkungen in Form von Sedierung, Hypotonie und im Verlauf auch Bradyarrhythmievorherrschenin den Vordergrund.
Klinische Hinweise auf Überdosierung
- Hemmung der
Monoamin-WiederaufnahmeMonoaminwiederaufnahme (Noradrenalin, Serotonin)3-4- sympathomimetische Wirkung
- (Tachy-)Arrhythmien
- choreatisch-athetotische Zustände
- Myoklonus, Muskelsteifigkeit und Hyperreflexie
- Anticholinerge Wirkung
- Leitsymptome: von Erregtheit über Delirium zu Halluzinationen, undeutlicher Aussprache, Ataxie, Sedierung und Koma
- Periphere Wirkungen führen zu erweiterten Pupillen, Sehstörungen, Tachykardie, verminderter Sekretion in Mund und Bronchien, trockener Haut, Ileus, Urinretention, erhöhtem Muskeltonus und Tremor.
- Hemmung der Adrenozeptoren
- Hypotonie und Reflextachykardie
- Miosis, jedoch auch Mydriasis möglich
- Natrium- und Kaliumblockade
- längere PR- und QRS-Intervalle, ebenso verlängerte QT-Zeit mit dem Risiko einer Torsade de
pointpointes3
- längere PR- und QRS-Intervalle, ebenso verlängerte QT-Zeit mit dem Risiko einer Torsade de
- Wirkung als GABA-Antagonist
- herabgesetzte Krampfschwelle
Pharmakokinetik
- TCA sind lipophile Medikamente, die die Blut-Hirn-Schranke leicht passieren.
- Bei therapeutischen Dosen wird der maximale Plasmaspiegel nach 2–
68 Stunden erreicht. - Der TCA-Gewebespiegel liegt in der Regel 10- bis 100-mal höher als die Plasmakonzentrationen (1–2
- Die durchschnittliche Halbwertszeit von TCA beträgt 24 Stunden (variiert zwischen 6 und 36 Stunden), kann bei Überdosierung aber auf bis zu 72 Stunden ansteigen.
- Die therapeutische Dosis liegt in der Regel zwischen 2 und 4
Prädisponierende Faktoren
- Depressive und suizidal gefährdete
PatientenPatient*innen in TCA-Behandlung - Akute Belastungsreaktion
- Posttraumatische Belastungsstörung
ICPC-2
- A84 Vergiftung durch medizinische Substanz
ICD-10
- T36-T50 Vergiftungen durch Arzneimittel, Drogen und biologisch aktive Substanzen
T4n N06A EineT43.- Vergiftung durch psychotrope Substanzen, anderenorts nicht-selektiveMonoamin-Wiederaufnahmehemmerklassifiziert, Exkl.: Appetitzügler (angegebenT50.5), Barbituratenach(T42.3),ATCBenzodiazepine (T42.4), Intoxikation im Sinne von Rausch (F10-CodeF19), Methaqualon (T42.6), Psychodysleptika [Halluzinogene] (T40.7-T40.9)T4nT43.0 Tri-N06AundA04tetrazyklischeVergiftung durch ClomipraminAntidepressivaT4nT43.2 SonstigeN06AundA06nichtVergiftungnäherdurchbezeichneteTrimipraminT4n N06A A09 Vergiftung durch AmitriptylinT4n N06A A10 Vergiftung durch NortriptylinT4n N06A A12 Vergiftung durch Doxepin
Diagnostik
- Der Abschnitt basiert, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf diesen Referenzen.1-2
Diagnostische Kriterien
- Bekannte Einnahme einer toxischen Dosis des Arzneimittels
- Nachweis
einereines erhöhtenSpiegelSpiegels von TCA im Blut - Vorsicht! Es liegt ein großes Verteilungsvolumen vor
,. Die Serumwerte bieten wenig Aufschluss über den Grad der Vergiftung,.dieDie Diagnose sollte in einer Klinik gestellt werden.
Differenzialdiagnosen
- Andere Medikamente, die Bewusstseinsminderung, Krampfanfälle, Veränderungen des
EKGsEKG oder anticholinergene Symptome bewirken:- Carbamazepin, Phenothiazine, Antihistaminika, Disopyramid
- Propranolol, Klasse-Ic-Antiarrhythmika, Kokain und Lithium
- Sympathomimetika.
- Kopfverletzungen
- Hypoglykämie
- Epilepsie
- Kindesmisshandlung
- Enzephalitis
- Fieberkrampf
- Hitzeschlag
- Hyperkaliämie
- Hypokalzämie
- Metabolische Azidose
Anamnese
- Anfänglich und bei leichter Vergiftung (<
ist derkönnen Patient*innen verlangsamt und womöglich unruhig wirken. - Bei
schwerenschwereren Vergiftungenwerdenkönnen diePatientenPatient*innen bewusstlos werden, das Risiko vonDarmlähmungIleus, Atemdepression und generalisierten Kramfanfällen ist erhöht.
Zeitrahmen
- Lebensbedrohliche Symptome und Anzeichen einer Vergiftung treten fast immer innerhalb der ersten 6 Stunden nach Einnahme ein, meist jedoch bereits innerhalb von 2 Stunden nach der Einnahme.
Eine schwere Klinik kann früh einsetzen und foudroyant verlaufen.PatientenPatient*innen, die 6 Stunden nach der Einnahme noch keine Anzeichen einer Vergiftung aufweisen (QRS >nureher selten schwere Vergiftungen.
Wichtige Fragen
- Wie viele Tabletten wurden genommen? Welches Präparat?
- Wann fand die Einnahme statt? Einnahme auf einmal oder über lä
ngerengerenZeitZeitraum? - Wer hat das Medikament verschrieben (nach der Medikamentenschachtel suchen)?
DiejenigenVerschreibende können ggf. für weitere Informationen kontaktiert werden. - Gehörte das Medikament
jemandemeiner anderen Person? - Hat
die PersonPatient*in zusätzlich Alkohol/Drogen/andere Tabletten eingenommen? - Hat
die PersonPatient*in erbrochen? Wurde Erbrechen provoziert? - Wurde medizinische Kohle verabreicht?
- Die Umstände der Aufnahme:
- Depressiv/suizidal?
- Unfall?
Klinische Untersuchung
Es kann eineEine Vielzahl von Symptomenvorliegensind möglich, abhängig vom Schweregrad der Überdosis. Am häufigsten sind mentale Veränderungen zu beobachten.- Kontrolle der Vitalfunktionen inkl. Basismonitoring (EKG, Pulsoxymetrie, RR-Messung)
- Wirkung auf das ZNS
- Unruhe, Halluzinationen, Hyperthermie, Krämpfe, Ataxie, ZNS-Depression und Atemdepression
- In der Aufwachphase können die
PatientenPatient*innen verwirrt sein,delirierendelirant,halluzinierenhalluzinierendundoder unruhig sein. - Peripheres anticholinerges Syndrom
- rote, trockene und heiße Haut, trockene Schleimhäute, Mydriasis, verminderte oder fehlende gastrointestinale Motilität, Urinretention, Hypotonie, Sinustachykardie, Lungenödem (selten), metabolische Azidose
undoder Hypokaliämie - Kardiale Wirkungen
- Herzrhythmusstörungen (Tachyarrythmien, im Verlauf auch schwerste Bradyarrhythmien), Kammerflimmern, Torsade de
pointPointes - Herzversagen, Blutdruckabfall und möglicherweise kardiogener Schock
- Herzrhythmusstörungen (Tachyarrythmien, im Verlauf auch schwerste Bradyarrhythmien), Kammerflimmern, Torsade de
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
- Keine relevanten Zusatzuntersuchungen
- Ggf. Basislabor (BB, Na, K, Kreatinin, GOT, GPT, GGT und TCA-Plasmaspiegel).
Diagnostik beim Spezialisten/im Krankenhaus
- Blutuntersuchung
- Mögliche Veränderungen im EKG5
- „Niedervoltage“-T-Wellen, evtl. invertierte T-Wellen
- ST-Senkung
- QT-Verlängerung
- erhöhte U-Wellen
- verbreiterte P-Wellen mit Zacken
Verbreiterter QRS-Komplex ist der beste Indikator für den Schweregrad.Ein auf mehr als 100- schwere Herzrhythmusstörungen und
HerzblockBlockbilder, ventrikuläre Tachykardie und Vorhofflattern/-flimmern - Weniger schwere Herzrhythmusstörungen, wie Sinusbradykardie, Sinusarrest oder sinuatrialer Block, können ebenfalls auftreten.
- Rö
ntgenthoraxntgen Thorax- bei Verdacht auf Aspiration im Rahmen von Bewusstseinsstörungen
Indikationen zur Krankenhauseinweisung
- Bei Verdacht auf Intoxikation: sofortige Einweisung ins Krankenhaus!
- Transport immer in ärztlicher Begleitung wegen der Gefahr von:
- Krämpfen
- Hypotonie
- lebensbedrohlichen
HerzrythmusstHerzrhythmusstörungen. SolltenBeiSie aufgrund des Mangels anfehlenden Symptomenerwägenund Entscheidung,die PatientenPatient*in nicht in ein Krankenhaus einzuweisen,solltenistSieesimmersinnvoll mit der Giftinformationszentrale Rücksprache zu halten.- Das Ausbleiben von Symptomen 6 Stunden nach Einnahme einer Überdosis spricht dafür, dass eine stationäre Einweisung entbehrlich ist.4
- Bei Suizidalität soll grundsä
tzlichetzlich eine stationäre Einweisung erfolgen.
Therapie
- Der Abschnitt basiert, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf diesen Referenzen.1-2
TherapiezielTherapieziele
DieVerminderung von Mortalität und Morbidität sowohl in der akuten Phase als auch durch Prophylaxe von Folgeerscheinungen.6Die Behandlung der Patienten hat Vorrang, nicht der Arzneimittelspiegel!
Allgemeines zur Therapie
SymptomeInitial ABCDE-Schema derAtmung, des Herz-Kreislauf-Systems und Bewusstseinseinschränkungen sind prioritär zu behandeln.Notfallmedizin- Magenentleerung durch Magenspülung, Gabe medizinischer Kohle
- Alkalisierung des Blutes zur Reduktion der Gefahr für Herzrhythmusstörungen
- Kann vorteilhaft in der Praxis begonnen werden, wenn der Transportweg länger als eine halbe Stunde dauert.
- Eine Rücksprache mit
demden diensthabendenArztÄrzt*innen der aufnehmenden Abteilung zu Präparat und Dosierung ist sinnvoll.
- Symptomatische Behandlung
- Behandlung von Krampfanfällen, z.
- Evtl. Hypotonie mit Flüssigkeitsbehandlung i.
- bei Bewusstlosigkeit: Schutzintubation und
künstlicheBeatmung - kardiopulmonale Reanimation bei Herzstillstand
- Behandlung nur akut lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen nach ERC-Leitlinie (Defibrillation,
AderenalinAdrenalin und Amiodaron bei Kammerflimmern undVentrikulventrikulärerTachycardieTachykardie, Magnesium bei Torsade depointPointes), wenn keine Besserung der Arrhythmie durch die Gabe von Bikarbonat zu erreichen ist.
- Behandlung von Krampfanfällen, z.
- Symptomfreie
PatientenPatient*innen sollten für mindestens 6 Stunden beobachtet werden. Bei großen eingenommenen Mengen sollte die Beobachtung auf mindestens 8 Stunden ausgedehnt werden.
Medikamentöse Therapie
- Bei sicher erhaltenen Schutzreflexen innerhalb der ersten Stunde nach Einnahme: medizinische
Kohle-SuspensionKohlesuspension zum Einnehmen7 - Natriumhydrogenkarbonat 8,4
- Bei Hypokaliämie kann
dieeineK+-ZufuhrKaliumzufuhr angezeigt sein.
Behandlung von Komplikationen, möglichst in der Klinik
- Krampfanfälle
- meist innerhalb von 3 Stunden nach der Einnahme
- Benzodiazepine sind die erste Wahl bei fortdauernden Krämpfen.8
- Hypotonie
- balancierte Vollelektrolytlösung
intravenösi. v. - Gabe von Natriumhydrogencarbonat 8,4
- Adrenalin als Vasopressor bei anhaltender Hypotonie
- Nicht über den gleichen i.
- Nicht über den gleichen i.
- balancierte Vollelektrolytlösung
- Arrhythmie?
- Antiarrhythmika werden nicht empfohlen.2
- Alle Klasse-1a- und 1c-Antiarrhythmika, Betablocker, Kalziumantagonisten und Phenytoin sind kontraindiziert.
91
- Alle Klasse-1a- und 1c-Antiarrhythmika, Betablocker, Kalziumantagonisten und Phenytoin sind kontraindiziert.
- Gabe von Bikarbonat bei QRS >
- 1
kgKGkg KG NaHCO3 8,4kgKGkg KG über 10 - vor weiteren Gaben Blutgasanalyse erforderlich, Ziel-pH 7,5–7,55
- 1
- Asymptomatische
PatientenPatient*innen mit Sinustachykardie, isolierter PQ- und QT-Verlängerung oder AV-Blockersten1. Grades benötigen keine Behandlung.
- Antiarrhythmika werden nicht empfohlen.2
- Unruhe
- evtl. Benzodiazepine
- Peripheres anticholinerges Syndrom
Weitere Therapien
- Hyperventilation?
- Hämodialyse?
- aufgrund ausgeprägter Gewebe- und Proteinbindung keine wirksame Behandlung
Viele Stunden andauernde Beobachtung, die Anfangsphase verläuft oft asymptomatisch.
Monitoring
- Symptomfreie
PatientenPatient*innen sollten mindestens 6 Stunden beobachtet werden. PatientenPatient*innensollensollten auf der Intensiv-/Überwachungsstation beobachtet werden, wenn eine potenziell toxische Dosis eingenommen wurde oder diePatientenBetroffenen Vergiftungssymptome/-anzeichen zeigen.PatientenPatient*innen mitHerzenHerz-Kreislauf-Symptomen,sollensollten für weitere 24 Stunden nach Symptomfreiheit beobachtet werden.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
- Der Abschnitt basiert, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf diesen Referenzen.1-2
Verlauf
- Bei leichten Fällen zu beobachten:
- vermindertes Bewusstsein
- Sinustachykardie
- leichte anticholinerge Symptome (trockene/heiße Haut, leicht erweiterte Pupillen).
- Schwere Fälle sind gekennzeichnet durch:
- Koma (bei TCA-Vergiftung rasch eintretend und in der Regel zwischen 24 und 48 Stunden andauernd)
- Hypotonie und Atemdepression
- erhöhte Reizbarkeit des ZNS mit Krampfanfällen und Herzrhythmusstörungen.
PatientenPatient*innen in der Rekonvaleszenzphase nach einer Vergiftung sind oft psychomotorisch unruhig und haben visuelle und/oder akustische Halluzinationen.
Komplikationen
- Krämpfe
- Hypotonie
- Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand
- Tiefes Koma mit Atemdepression, Hypoxie und metabolischer Azidose
- Myokarditis in seltenen Fällen11
Prognose
OftHäufigschwererklinischVerlaufschwere Verläufe- Die meisten Todesfälle
tretenereignen sich in den ersten Stunden mit Bradyarrhythmien, Koma und Schockschnell ein. - Todesfälle kommen selten später als 24 Stunden nach der Einnahme vor.
- Alle Typen
dereiner Arrhythmie sind möglich, Bradykardie und ein breiter QRS-Komplex haben dieschwierigsteungünstigste Prognose.
Weitere Informationen
- Giftnotruf Erwachsene: siehe Vergiftungs-Informations-Zentrale, 24
- Giftnotruf Kinder:
sieheSiehe kindergesundheit-info.de, 24
Quellen
Leitlinien
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter. AWMF-Leitlinie Nr. 030-041. S1, Stand
30.04.2017. www.awmf.org
Literatur
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PharmakologieTricyclicundAntidepressantToxikologieToxicity.Georg2022ThiemeAugVerlag7.Stuttgart, New YorkIn:LüllmannStatPearlsH, 2003[Internet]. OlsonTreasureK,Islanded(FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan–.PoisoningPMID:& Drug Overdose28613681.4th edwww.ncbi.nlm.nih.gov.San Francisco, CA:McGraw-Hill;2004www.- Kerr GW, McGuffie AC, Wilkie S. Tricyclic antidepressant overdose: a review. Emerg Med J 2001; 18: 236-41. PubMed
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AutorenAutor*innen
LutzMoritzMittlerPaar, Dr. med., Facharzt für Allgemeinmedizin,Notfallmedizin, Suchtmedizin, Freiburg i. Br.Münster/WIngardDieLøgeursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL,spesialist allmennmedisin, universitetslektor, institutt for sammfunsmedisinske fag, NTNU, redaktør NELDag Jacobsen, Chief, Surveillance Abteilung Medical Division, Ullevål Hospital, Oslohttps://legehandboka.no/).