In Deutschland liegen die Grenzwerte für einen „risikoarmen Alkoholkonsum“ bei bis zu 24 g Reinalkohol pro Tag für Männer (z. B. 2 Gläser Bier à 0,3 l) und bis zu 12 g Reinalkohol für Frauen (z. B. ein Glas Bier à 0,3 l), unter der Voraussetzung, dass die Person mindestens an zwei Tagen pro Woche abstinent ist.
Der Begriff „risikoarm“ impliziert, dass es keinen risikofreien Alkoholkonsum gibt.
Das Erkrankungsrisiko ist intraindividuell verschieden und hängt von der genetischen Prädisposition sowie zusätzlich existenten Risikofaktoren ab (z. B. Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck).
Riskanter Alkoholkonsum
Tagesgrenzwerte
Frauen: 12 g Reinalkohol
Männer: 24 g Reinalkohol
Die alkoholbezogenen Grenzwerte gelten nicht für Kinder und Jugendliche, schwangere Frauen, über 60-Jährige oder Menschen mit einer körperlichen Erkrankung.
Rauschtrinken („Binge Drinking“)
risikoreicher Konsum von großen Alkoholmengen innerhalb von kurzer Zeit
bei Männern 5 oder mehr Standarddrinks (10 g Reinalkohol)6 bei einer Gelegenheit
bei Frauen 4 oder mehr Getränke Standarddrinks (10 g Reinalkohol)6 bei einer Gelegenheit
Zustandsbild nach Alkoholkonsum mit Störungen von:
Bewusstseinslage
kognitiven Fähigkeiten
Wahrnehmung
Affekt
Verhalten
anderen psychophysiologischen Funktionen und Reaktionen.
Die Störungen stehen in einem direkten Zusammenhang mit den akuten pharmakologischen Wirkungen des Alkohols.
Sie nehmen bis zur vollständigen Wiederherstellung mit der Zeit ab, ausgenommen in den Fällen, bei denen Gewebeschäden oder andere Komplikationen aufgetreten sind.
Ca. 80 % der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland trinken Alkohol. Die meisten konsumieren geringe oder mäßige Mengen, die keine Erkrankungen oder Schäden nach sich ziehen.
Ca. 10 % der Bevölkerung haben Trinkgewohnheiten, die ein hohes Risiko für Gesundheitsschäden mit sich bringen, d. h. mehr als 21 Einheiten pro Woche bei Männern und mehr als 14 Einheiten pro Woche bei Frauen.
Diese Gruppe steht für 50 % des gesamten Alkoholkonsums.
Es wird angenommen, dass 1–2 % der Bevölkerung Alkohol so konsumieren, dass sie gefährdet sind, eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln.
Die nordeuropäischen Trinkgewohnheiten (relativ wenig Episoden mit hoher Promillezahl) scheinen schädlicher für die Gesundheit zu sein als die südeuropäischen (relativ viele Episoden mit niedriger Promillezahl).
Der Konsum ist in den letzten Jahren leicht rückläufig und liegt mittlerweile auf vergleichbarem Niveau wie Frankreich, Großbritannien oder Spanien.9
Jahresgesamtverbrauch 2017: ca. 10,5 l reiner Alkohol pro Person ab 15 Jahren
Das entspricht ca. 30 ml Reinalkohol täglich.
gut 50 % in Form von Bier
Alkohol und Straßenverkehr
Insgesamt wurden im Jahr 2017 in Deutschland bei alkoholbedingten Verkehrsunfällen 231 Menschen getötet und mehr als 13.000 Personen verletzt.10
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Todes- oder Verletzungsfolge ging stetig zurück.
In 2018 war Alkoholeinfluss bei 4,5 % aller Unfälle mit Personenschaden eine der Unfallursachen.
7,5m% aller tödlich Verletzten starben infolge eines alkoholbedingten Unfalls.
Alter/Geschlecht/sozioökonomische Verhältnisse
Alter
Der Alkoholkonsum ist in der Altersgruppe 18–29 Jahre am größten.
Bei jungen Leuten gibt es eine Tendenz für einen erhöhten Konsum, vor allem bei Heranwachsenden, d. h. zwischen 18- und 21-Jährigen.
Geschlecht
Mehr Männer als Frauen trinken Alkohol, und Männer trinken mehr als Frauen.
Rauschtrinken scheint bei Männern deutlich häufiger vorzukommen als bei Frauen.2
Gepoolte Daten aus neun Erhebungen des epidemiologischen Suchtsurveys aus den Jahren 1995–2018 zeigen für Deutschland eine Prävalenz von 43 % bei Männern und 25 % bei Frauen.7
Der Anteil an Frauen, die Alkohol trinken, nimmt zu, und Frauen trinken zunehmend mehr. Eine Metaanalyse epidemiologischer Studien zeigt weltweit folgenden Trend:11
Bei Männern, die im frühen 20. Jahrhundert geboren wurden, ist die Wahrscheinlichkeit, Alkohol zu trinken etwa doppelt so groß wie bei gleichaltrigen Frauen.
In der im späten 20. Jahrhundert geborenen Kohorte ist die Wahrscheinlichkeit bei Männern und Frauen etwa gleich hoch.
Sozioökonomische Verhältnisse
Der Alkoholkonsum ist in den Gruppen mit hohem Einkommen und Bildungsgrad am höchsten.
Mortalität und Krankheitskosten
Die Anzahl der alkoholbedingten Todesfälle wird in Deutschland auf jährlich rund 74.000 Fälle geschätzt.2
2014 starben 14.095 volljährige Personen an einer direkt durch Alkoholmissbrauch verursachten Erkrankung.
In der Altersgruppe zwischen 15 und 25 Jahren ist Alkoholintoxikation die häufigste Todesursache.
Jeder 4. Mann, der im Alter zwischen 35 und 65 Jahren stirbt, stirbt an den Folgen des Alkoholkonsums.
Chronischer Alkoholmissbrauch verkürzt die Lebenserwartung um durchschnittlich 23 Jahre.
Gewalt
Bei der Mehrzahl der gemeldeten Gewaltdelikte hatten entweder der Täter oder das Opfer oder beide Alkohol konsumiert, und mehr als die Hälfte der Täter stand zum Tatzeitpunkt unter Alkoholeinfluss.
Komorbidität
Etwa jede 10. Konsultation in der allgemeinmedizinischen Praxis hat mit Alkohol zu tun.14
Psychische Störungen
Die Lebenszeitprävalenz für die Entwicklung einer psychischen Störung ist bei Alkoholabhängigen doppelt so hoch wie in der Normalbevölkerung.
Verbrauch: Wie viel Alkohol wird konsumiert (Menge)?
Die Grenze für einen gesundheitsschädlichen Konsum ist fließend.
Die empfohlenen Grenzwerte bedeuten nicht, dass gefahrlos Alkohol getrunken werden kann, so lange man unter dem Grenzwert bleibt.
Häufigkeit: Wie häufig wird Alkohol getrunken (Frequenz)?
Es liegen nur wenige Daten über die Höhe des Risikos hinsichtlich der Konsumhäufigkeit vor.
Bei regelmäßigem Konsum kommt es zur Toleranzentwicklung.
Damit steigt das Risiko, den Konsum zu steigern, um die gleiche Wirkung zu erreichen.
Letztlich kann sich daraus eine Abhängigkeit entwickeln.
Es gibt keinen internationalen Konsens für Empfehlungen von Obergrenzen für die Konsumhäufigkeit.
Alkoholspiegel im Blut: Wie hoch ist die Promillezahl, die normalerweise beim Konsumieren von Alkohol erreicht wird?
Die Alkoholkonzentration im Blut ist von vielen Faktoren abhängig, u. a. Geschlecht, Alter, Gewicht, wie viel und wie schnell man trinkt und ob gleichzeitig gegessen wird.
Das Risiko für Gesundheitsschäden erhöht sich u. a. mit der Promillezahl.
Empfehlungen für Männer
6 Einheiten sollten bei den Gelegenheiten, an denen Alkohol getrunken wird, nicht überschritten werden.
Es sollte nicht häufiger als 3 Tage pro Woche Alkohol konsumiert werden.
Männer, die mehr als 21 Einheiten pro Woche (280 g) konsumieren, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, Gesundheitsschäden zu entwickeln.
Männer, die weniger als 10 Einheiten pro Woche (130 g) konsumieren, haben ein geringes Risiko, alkoholbedingte Gesundheitsschäden zu entwickeln.
Empfehlungen für Frauen
3 Einheiten sollten bei den Gelegenheiten, an denen Alkohol getrunken wird, nicht überschritten werden.
Es sollte nicht häufiger als 3 Tage pro Woche Alkohol konsumiert werden.
Frauen, die mehr als 14 Einheiten pro Woche (180 g) konsumieren, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, Gesundheitsschäden zu entwickeln.
Frauen, die weniger als 7 Einheiten pro Woche (90 g) konsumieren, haben ein geringes Risiko, alkoholbedingte Gesundheitsschäden zu entwickeln.
Metabolismus
Ältere Menschen
Die Stoffwechselaktivität ist bei Älteren reduziert.
Alkohol wird langsamer abgebaut als bei Jüngeren.
Bei der gleichen Alkoholmenge wird ein höherer Alkoholspiegel im Blut erreicht.
Der Organismus eines älteren Menschen scheint insgesamt empfindlicher auf Alkohol zu reagieren.15
Geschlecht
Dieselbe Alkoholmenge führt bei Frauen im Durchschnitt zu höheren Blutalkoholspiegeln als bei Männern. Das hat unterschiedliche Gründe:
niedrigeres Körpergewicht
niedrigerer Körperwasser-Anteil
Die gastrische Alkoholdehydrogenase-Aktivität ist bei jungen Frauen niedriger als bei jungen Männern. Mit zunehmendem Alter scheint dieser Unterschied allerdings geringer zu werden und sich möglicherweise sogar umzukehren.16
Konsultationsgrund
Ein übermäßiger Alkoholkonsum ist selten der primäre Grund für einen Arztbesuch.
Meist sind es körperliche Beschwerden, die Patient*innen mit alkoholbezogenen Störungen zu einem Arztbesuch veranlassen.
Bei Patient*innen mit alkoholbezogenen Störungen liegen häufig physische Folgeerkrankungen sowie psychische und soziale Probleme vor.
Bei Konsultationen von Erwachsenen geht es nicht selten um die Gesundheit und das Wohlbefinden von deren Kindern.
F10.4 Entzugssyndrom mit Delir (inkl. Delirium tremens – alkoholbedingt)
F10.5 Psychotische Störung (inkl. Alkoholhalluzinose, alkoholische Paranoia, alkoholischer Eifersuchtswahn, Alkoholpsychose o. n. A.)
F10.6 Amnestisches Syndrom (inkl. durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingte Korsakowpsychose)
F10.7 Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung
F10.8 Sonstige psychische und Verhaltensstörungen
F10.9 Nicht näher bezeichnete psychische und Verhaltensstörung
Folgeschäden
Näheres zu Folgeerkrankungen chronisch erhöhten Alkoholkonsums siehe Artikel Alkoholabhängigkeit.
Stress, Hypertonie und Übergewicht
Stress
Alkoholkonsum wird häufig mit einer entspannenden Wirkung assoziiert; daher nutzen viele Alkohol als Mittel, um unangenehme Reaktionen auf Stress – z. B. Angespanntheit, hohen Puls und psychische Beschwerden wie Ärger oder Angst – zu dämpfen.
Die Ergebnisse von Untersuchungen darüber, ob Alkohol tatsächlich Stressreaktionen dämpft, sind widersprüchlich.
Alkohol verbessert kurzfristig die Stimmungslage, hilft bei der Überwindung sozialer Unsicherheit und Angst und distanziert von aktuellen negativen Emotionen. Langfristig wird das serotonerge und dopaminerge System jedoch dahingehend beeinflusst, dass das Risiko für eine depressive Störung zunimmt.4
Einfluss von Konsum und Entwöhnung
Depression und Angst treten bei Personen mit Alkoholmissbrauch und Abhängigkeit gehäuft auf.
Bei depressiven alkoholabhängigen Personen nehmen in den ersten Wochen nach der Entgiftung Anzahl und Schweregrad der depressiven Symptome ab.
Meist treten die Probleme beim gleichzeitigen Konsum von Alkohol und Arzneimitteln auf; Vorsicht ist jedoch auch dann geboten, wenn Betroffene kürzlich über einen längeren Zeitraum große Mengen Alkohol konsumiert haben.
Verstärkung oder Schwächung von Arzneimittelwirkungen einschließlich Nebenwirkungen
Verstärkung von Alkoholeffekten
Beispiele
Wirkungsverstärkung bei sedierenden Arzneimitteln
Besondere Vorsicht ist bei der Einnahme von Opioiden und Hypnotika, z. B. Benzodiazepinen, geboten.
alkoholbedingte Wirkungsschwankungen einer Antikoagulationsbehandlung
epileptogenes Potenzial von Alkohol und -entzug unter Antikonvulsiva-Therapie
Blutdruckschwankungen durch Interaktionen mit Antihypertensiva
Aufklärung
Es kann sinnvoll sein, dass Sie Patient*innen beim Verschreiben eines Arzneimittels nach deren Trinkgewohnheiten fragen.
Sie sollten über die Risiken von Interaktionen des Alkohols mit Arzneimitteln informieren.
Besondere Patientengruppen
Ältere Menschen
Ältere Menschen mit alkoholbezogenen Störungen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit als jüngere, an somatischen und psychischen Erkrankungen zu leiden.
Die toxischen Wirkungen von Alkohol stellen für ältere Menschen eine höhere Gefahr dar als für jüngere. Gründe dafür sind:
Durch pränatale Exposition des Fetus gegenüber Alkohol kann ein Kontinuum von leichten kognitiven und exekutiven Defiziten bis zu schweren Fehlbildungen verursacht werden, die zum frühen Tod oder großen Funktionseinschränkungen führen können.
Das Syndrom wird durch folgende 3 Faktoren gekennzeichnet:
charakteristische Dysmorphien
Wachstumshemmung
ZNS-Beteiligung.
Alkoholabstinenz
Da man nicht weiß, welche Alkoholmenge zu Schädigungen führt, wird während der gesamten Schwangerschaft vollständige Alkoholabstinenz empfohlen.
Dies gilt auch für alle Frauen im reproduktionsfähigen Alter mit Kinderwunsch.
Möglicherweise erhöht bereits mäßiger Alkoholkonsum das Risiko für eine Fehlgeburt (Spontanabort).
Alkohol scheint zudem das Risiko für eine Frühgeburt zu erhöhen.
Anamnese
Bitten Sie um Erlaubnis, bevor Sie Fragen stellen (viele sehen ihre Trinkgewohnheiten als Privatsache an).
Standardisierte Fragen eignen sich gut für die Ermittlung möglicher Alkoholprobleme.
Vermeiden Sie eine Konfrontation und somit Widerstand bei den Betroffenen.
Ermitteln Sie Folgendes (evtl. mithilfe einer Fremdanamnese):
konsumierte Menge
Übermäßiger Konsum seit wann?
Funktionsdefizite: beruflich, bei der alltäglichen Selbstversorgung, sozial?
Abstinenzphasen? Frühere Entzugsbehandlungen?
Ggf. standardisierte Ermittlung des Konsums mittels AUDIT (Alcohol Use Disorders Identification Test) oder Kurzform AUDIT-C, falls die Vollversion nicht infrage kommt.
Gamma-GT (GGT), MCV und CDT sind die einfachsten und in Kombination die verlässlichsten indirekten Zustandsmarker für chronisch erhöhten Alkoholkonsum.
Gamma-GT häufig erhöht im Bereich von 100–400, geht im Laufe von 2 Wochen um ca. 50 % zurück, wenn der Alkoholkonsum eingestellt wird.
GPT (und GOT) bei Schädigungen der Leberzellen erhöht
Leberenzyme haben als Alkoholkonsum-Marker jedoch eine geringe Sensitivität und Spezifität.
CDT (Carbohydrate-deficient Transferrin)
vor allem zum Nachweis eines chronisch erhöhten Alkoholkonsums geeignet
Ein signifikanter Anstieg des CDT tritt erst nach einem täglichen Alkoholkonsum von etwa 60 g (entspricht einer Flasche Wein) über mindestens 14 Tage auf.
Die Spezifität der CDT allein liegt bei 87–100 %, die Sensitivität je nach Testmethode bei 60–90 %.
In einer Studie der WHO betrug die Sensitivität bei Frauen nur 29 %.27
Der Test eignet sich auch zur Verlaufskontrolle.
Kombination GGT und CDT
hohe Sensitivität und Spezifität
Antilla-Index: AI = 0,8 ln(GGT) + 1,3 ln (% CDT)28
Wird im Körper ausschließlich in Gegenwart von Alkohol gebildet.
Sensitivität 95–100 %
Im Vergleich zu anderen Zustandsmarkern hinsichtlich der Untersuchung von chronischem Alkoholkonsum in verschiedenen Studien entweder gleichwertig oder deutlich überlegen.
neurologische Untersuchung einschließlich Elektrophysiologie bei Hinweisen auf Alkohol-Polyneuropathie
Maßnahmen und Empfehlungen
Indikationen zur Überweisung
Ambulante Behandlung
Kurzinterventionen zur Alkoholentwöhnung können in der Regel ambulant erfolgen, bei entsprechender Qualifikation auch in der Hausarztpraxis.
z. B. bei Ärzt*innen mit Zusatzweiterbildung Suchtmedizinische Grundversorgung oder in einer Suchtambulanz
Alkoholabhängigkeit und begleitende psychische Störungen können in Zusammenarbeit mit ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeut*innen behandelt werden.
möglichst mit suchtmedizinischer oder suchtpsychologischer Zusatzqualifikation
In der Regel ist die Zusammenarbeit mit anderen psychosozialen Anlaufstellen sinnvoll, wie Selbsthilfegruppen und je nach Problemstellung z. B. Einrichtungen der Suchtkranken-, Jugend-, Arbeitslosen- oder Wohnungslosenhilfe.
Trinkgewohnheiten: täglich, häufiges „Binge Drinking“? Konsum: pro Tag, pro Woche? Trockene Perioden? Antworten auf die AUDIT-Fragen? Alkoholbedingte somatische Beschwerden?
Kurzinterventionen dienen dazu, Menschen mit übermäßigem Alkoholkonsum in nichtspezialisierten Settings zu einer Trinkmengenreduktion oder ggf. zur Abstinenz zu motivieren.
Sitzungsdauer ≤ 60 min
Zahl der Sitzungen ≤ 5
Ziele
Verringerung des Alkoholkonsums und alkoholassoziierter Probleme
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Autor*innen
Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
Schädlicher Alkoholgebrauch (ICD-10, F10.1) liegt vor,1
wenn der Alkoholkonsum zu einer Gesundheitsschädigung führt.
Diese kann als körperliche Störung auftreten oder als psychische Störung z. B. als depressive Episode.