Allgemeine Informationen
Definition
- Diastolischer Rückfluss von der Aorta in den linken Ventrikel durch unzureichende Koaptation der Aortenklappentaschen
.1 UrsacheUrsachen können Pathologien der Klappe selbst, der Aortenwurzel/A. ascendens oder eine Kombination aus beidem sein.
Klassifikation in:
chronischeChronische Aortenklappeninsuffizienz (häufig)akuteAkute Aortenklappeninsuffizienz (selten, v..1
Häufigkeit
- Leichte Aortenklappeninsuffizienz (AI) häufig (5–10
- Prävalenz der mittel- oder hochgradigen AI ca. 0,5
- Zunehmende Inzidenz mit dem Lebensalter, Diagnosestellung am häufigsten zwischen dem 40. und 60. LJ2-3
- Dritthäufigstes erworbenes Vitium in der westlichen Welt4
- Die Häufigkeit einer behandlungsbedürftigen AI ist aber deutlich niedriger als jene von Aortenklappenstenose oder Mitralklappeninsuffizienz.5
Ätiologie und Pathogenese
Ätiologie
- Degenerative Veränderungen trikuspider oder bikuspider Klappen sind die hä
ufigsteufigstenUrsacheUrsachen in westlichen Industrieländern (ca. 2/3).46- rheumatisches Fieber häufigste Ätiologie in Entwicklungsländern2
- Angeborene bikuspide Aortenklappen prädisponieren zur Entwicklung einer AI.
57- Bikuspide Klappen sind in 50–60
zusäzusätzlich zum verminderten Klappenschluss beiträgt.68
- Bikuspide Klappen sind in 50–60
- Weitere Ätiologien1-3,
79- infektiöse Endokarditis
- idiopathische Aortenwurzeldilatation
- angeborene Bindegewebserkrankungen (Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom)
- Vaskulitiden
- Kollagenosen, z.
- rheumatoide Arthritis
- Spondylarthropathien
- Aortendissektion
- nach chirurgischem oder interventionellem (TAVI) Klappenersatz bei Aortenklappenstenose
- Thoraxtrauma
Pathogenese der chronischen AI1-2
- Chronische AI führt zu Belastung des linken Ventrikels durch:
- Volumenbelastung
:– korreliert mit dem Schweregrad des Lecks - Druckbelastung
:– systolische Hypertonie durch erhöhtes Schlagvolumen.
- Volumenbelastung
- Systolische Hypertonie führt zu Dilatation der
- Zunächst kompensierte Phase mit Adaptationsmechanismen, Ejektionsfraktion (EF) des linken Ventrikels noch erhalten
- Zunahme des enddiastolischen Volumens
Exzentrischeexzentrische LV-Hypertrophie
- Allmähliche weitere Zunahme des enddiastolischen Drucks
- Schließlich LV-Dysfunktion mit Abnahme der EF, klinische Entwicklung und Progression der Herzinsuffizienz
Pathogenese der akuten AI
- Durch
akutesdas akute Auftreten sind keine Adaptationsmechanismen (z. - Rascher Anstieg des enddiastolischen Drucks mit Lungenödem, Abfall des Schlagvolumens und Hypotension/Schock
Prädisponierende Faktoren
- Bikuspide Aortenklappen, evtl. weit seltenere unikuspide oder quadrikuspide Aortenklappen
- Marfan-Syndrom
- Aortenaneurysma der
AaortaAorta ascendens - Aortendissektion Typ A
- Kalzifikation der Aortenklappen (wie bei
AortenstenoseAortenklappenstenose) - Rheumatisches Fieber, Morbus Bechterew, rheumatoide Arthritis, Reiter-Syndrom
- Erhöhtes Risiko bei angeborenen Krankheiten wie Ehler-Danlos-Syndrom und Turner-Syndrom
- Endokarditis
- Fluorchinolone können das Risiko für Herzklappeninsuffizienzen erhöhen, vermutlich durch Kollagenabbau (Rote-Hand-Brief).
- Einsatz nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung insbesondere bei Patient*innen mit weiteren prädisponierenden Faktoren
ICPC-2
- K83 Herzklappenerkrankung NNB
ICD-10
- I06 Rheumatische Aortenklappenkrankheiten
- I06.1 Rheumatische Aortenklappeninsuffizienz
- I06.2 Rheumatische Aortenklappenstenose mit Insuffizienz
- I35 Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheiten
- I35.1 Aortenklappeninsuffizienz
- I35.2 Aortenklappenstenose mit Insuffizienz
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
- Klinische Kriterien
- Auskultationsbefund: hochfrequentes, Decrescendo-Diastolikum
- niedriger diastolischer Blutdruck, hohe Blutdruckamplitude (Differenz zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck)
- Bildgebung (üblicherweise Echokardiografie)
- Nachweis der AI
- Beurteilung des Mechanismus
- Quantifizierung des Schweregrades
Differenzialdiagnosen
Chronische AI
- Andere Vitien (v.
- Herzinsuffizienz anderer Ursache
- Andere Ursachen einer hyperdynamen Kreislaufsituation3
- Hyperthyreose
- Anämie
- arteriovenöse Fistel
- adrenerge Überstimulation
Akute AI
Anamnese
Aktuelle Beschwerden
- Atemnot
- Leistungsintoleranz, schnelle Ermüdbarkeit
- Angina pectoris
- Palpitationen
Vorerkrankungen
- Arterielle Hypertonie?
Dilatation der AortaAortenaneurysma?- Bikuspide
KlappeAortenklappe? - Infektiöse Endokarditis?
- Rheumatisches Fieber?
- Vaskulitiden?
- Kollagenosen?
- Rheumatoide Arthritis?
- Spondylarthropathie?
- Marfan-Syndrom?
Klinische Untersuchung
Puls
- „Pulsus celer et altus“
- Puls mit hoher
AmplitideAmplitude („Wasserhammerpuls“) - Sinustachykardie
- Puls mit hoher
Auskultation
- Hochfrequentes diastolisches Decrescendo-Herzgeräusch („hauchend oder gießend“)
- Punctum maximum 2. ICR rechts („Aorta“) oder 3. ICR links („Erb“)
- Manchmal apikal mitt- und spätdiastolisches Rumpeln („Austin-Flint-Geräusch“) durch den Aufprall des Insuffizienzjets auf das vordere Mitralsegel
- Häufig auch Systolikum über Erb und Aorta auskultierbar durch die systolische Flussbeschleunigung aufgrund des erhöhten Schlagvolumens (DD Aortenklappenstenose)
- Siehe auch Herzgeräusche bei Erwachsenen.
Aortenklappeninsuffizienz:
Sonstige Befunde
- Hebender, nach lateral verschobener Herzspitzenstoß
- Bei Linksherzinsuffizienz evtl. auskultatorisch Lungenstauung
- In fortgeschrittenen Stadien mit konsekutiver Rechtsherzinsuffizienz periphere Ödeme
- Evtl. klinisch Hinweise für eine Grunderkrankung, die der Aortenklappeninsuffizienz zugrunde liegt, z.
79
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
EKG
- Bei leichter-mittelgradiger AI EKG häufig noch unauffällig
- Unspezifische EKG-Veränderungen
- Sinustachykardie
- Linksabweichung der elektrischen Herzachse
- Zeichen der LV-Hypertrophie (positiver Sokolow-Lyon-Index, siehe auch Checkliste EKG)
EndstreckenerEndstreckenveränderungen (ST-Senkungen, T-Negativierungen)
Rö-Thorax
- Vergrößerung des linken Ventrikels
- Dilatation der Aorta
- Evtl. Zeichen der Lungenstauung
Labor
- NT-proBNP bzw. BNP als Marker der Herzinsuffizienz
- BB (Anämie als Ursache für hyperdynamen Kreislaufstatus)
- TSH (SD-Überfunktion als Ursache für einen hyperdynamen Kreislaufstatus)
Diagnostik beimbei SpezialistenSpezialist*innen
Echokardiografie
MitEchokardiografie mit Abstand wichtigstes Bildgebungsverfahren810-911 für:- Nachweis der AI
- Beurteilung des Mechanismus, der zur AI führt (Pathologie der Klappe und/oder Pathologie der Aortenwurzel/A. ascendens).
QuantifizieungQuantifizierung des Schweregrades.
- Evaluation mit verschiedenen echokardiografischen Techniken
- 2D-Echokardiografie
- morphologische Beurteilung der Klappe
- trikuspid oder bikuspid (sehr selten selten uni- oder quadrikuspid)
- Verdickung, Kalzifikation, Prolaps, Restriktion, Vegetation, Perforation
- morphologische Beurteilung der Aortenwurzel/A. ascendens
- Größe von Klappenring, Sinus valsalvae, sinotubulärem Übergang, A. ascendens
- Kalzifikationen
- Aortendissektion
- Bestimmung des Mechanismus der AI mit Klassifikation
1012- Typ I: normale Bewegung der Klappentaschen mit Aortendilatation oder
TaschenpeforationTaschenperforation - Typ II: Prolaps einer Klappentasche
- Typ III: Restriktion von Klappentaschen
- Typ I: normale Bewegung der Klappentaschen mit Aortendilatation oder
- morphologische Beurteilung der Klappe
- Doppler- und Farbdopplerechokardiografie
- Einschätzung des Schweregrades der AI mit verschiedenen Methoden
- U.
- schwere AI: EROA ≥
- mittlere AI: EROA 20–29
- leichte AI: EROA 10–19
- schwere AI: EROA ≥
- TEE (2D-TEE, 3D-TEE)
- Eine transösophageale Untersuchung (2D-TEE als Standardmethode, heutzutage häufig auch 3D-TEE verfügbar) verbessert die Erfassung der
- Eine transösophageale Untersuchung (2D-TEE als Standardmethode, heutzutage häufig auch 3D-TEE verfügbar) verbessert die Erfassung der
- 2D-Echokardiografie
Belastungs-Test
Indiziert bei Patienten mit schwerer AI ohne eindeutige OP-Indikation im Rahmen von Verlaufskontrollen, um grenzwertig symptomatische Patienten zu identifizieren.4
CT
- Bei
PatientenPatient*innen mit Dilatation der Aorta sollte eine genaue Quantifizierung mit CT erfolgen.46
MRT
- Indiziert vor allem bei unzureichenden echokardiografischen
UntersuchungsbdingungenUntersuchungsbedingungen für:911- Bestimmung des Mechanismus der AI
- Quantifizierung des Schweregrades der AI
- Erfassung einer Aortenerkrankung
- Beurteilung des linken Ventrikels
.
Herzkatheteruntersuchung
- Bedeutung vor allem zur präoperativen Abklärung einer KHK
- Schweregrad der AI kann durch Ventrikulografie semiquantitativ erfasst werden.
- Angiografische Darstellung und Messung einer Aortendilatation
Indikationen zur Überweisung
- Bei V.
- Im Falle einer bekannten AI bei Symptomentwicklung zur weiteren Therapieplanung (OP?)
Checkliste zur Überweisung
Aortenklappeninsuffizienz
Zweck der ÜberweisungDiagnostik? Therapieplanung?
AnamneseWann und wie wurde die Diagnose gestellt? Evtl. Progression? Grunderkrankung bekannt?Symptome: Dyspnoe, verminderte körperliche Belastbarkeit, Palpitationen?Medikation?
Klinische UntersuchungAllgemeinzustand? Lungenstauung?Blutdruck, Puls, („celer at altus“?)Hebender Herzspitzenstoß?Auskultation des Herzens: Decrescendo-Diastolikum mit P. m. über Erb/Aorta?
Apparative DiagnostikEKGRö-ThoraxLaborevtl. bekannte Ergebnisse der Echokardiografie
Therapie
TherapiezielTherapieziele
- Prognose verbessern.
- Herzinsuffizienz vermeiden.
Linderung vonSymptome lindern.
Allgemeines zur Therapie
- Leichte
-bis mittlere AI sind häufig, bei asymptomatischenPatientenPatient*innen mit normaler Größe und Funktion des linken Ventrikels sind nur Verlaufskontrollen notwendig. - Akute schwere AI (meistens durch Endokarditis oder Aortendissektion) bedürfen der dringlichen OP
.46 - Zur Prognoseverbesserung bei chronischer, schwerer AI mit Symptomen oder LV-Dysfunktion ist die operative Versorgung notwendig.
- Medikamentöse Therapie kann die Symptomatik verbessern bei nicht-operablen
PatientenPatient*innen mit chronischer schwerer AI.
Chirurgischer Klappenersatz
Indikation
- Bei symptomatischen
PatientenPatient*innen mit schwerer AI Operation empfohlen unabhängig davon, ob die linksventrikuläre Funktion noch normal oder bereits reduziert ist.46,1113 - Bei asymptomatischen
PatientenPatient*innen mit schwerer AI besteht OP-Indikation bei:46- reduzierter LV-Funktion (EF ≤
- dilatiertem
linkenlinkem Ventrikel mit endsystolischem Diameterenddiastolisch>7050 mmund/oderendsystolisch > 50 mm.
- reduzierter LV-Funktion (EF ≤
- Bei
PatientenPatient*innen mit signifikant dilatierter Aorta besteht die OP-Indikation zum Aortenersatz (je nach Befund mit oder ohne Erhalt der nativen Klappe) unabhängig vom Schweregrad der AI.46
Klappenersatz bzw. klappenerhaltende Operation
- Klappenersatz ist Standardprozedur bei der Mehrheit der
PatientenPatient*innen.46 - Routineverfahren mit geringem Risiko
68- Operationsletalität abhängig vor allem von LV-Funktion und -diameter
1214
- Operationsletalität abhängig vor allem von LV-Funktion und -diameter
- Ab einem Alter von 65–70 Jahren bevorzugt Bioprothesen (keine Dauerantikoagulation notwendig)
68 - Bei günstiger Klappenmorphologie
solltekann eine klappenerhaltende OP erwogen werden.46OP-Risikov. a.gegenfüberrdemjungeKlappenersatzPatient*innennichtguteerhöhttherapeutische Option (keine Notwendigkeit einer oralen Antikoagulation)65
Interventioneller Klappenersatz
- Im Einzelfall insbesondere bei hohem OP-Risiko
katheterinterventionellerist der katheterinterventionelle Klappenersatz (TAVI) eine Option.15 - Seit 2021 ist ein TAVI-System verfügbar, das sowohl für die Indikation Aortenklappenstenose als
Optionauch(Off-Label-Use)Aortenklappeninsuffizienz zugelassen ist.1316
Medikamentöse Therapie
MedikamentDie medikamentöse Therapie beruht auf der Nachlastreduktion und dadurch Verminderung des Regurgitationsvolumens.1214,1417- Verwendet werden vor allem Ca-Antagonisten (Dihydropyridine) und ACE-Hemmer.
- Vorwiegend symptomatischer Nutzen, die Notwendigkeit zum Klappenersatz wird durch medikamentöse Langzeittherapie nicht reduziert oder verzögert.
1518
- Vorwiegend symptomatischer Nutzen, die Notwendigkeit zum Klappenersatz wird durch medikamentöse Langzeittherapie nicht reduziert oder verzögert.
- Im Allgemeinen sollte eine bradykardisierende Medikation (z.
68 PatientenPatient*innen mit persistierender4,6,1619- Bei
PatientenPatient*innen mit Marfan-Syndrom sollten BetablockerundoderLosartanAngiotensin-Rezeptorblocker erwogen werden, da sie die Dilatation der Aorta verzögern.46
Leitlinie: Management der schweren Aortenklappeninsuffizienz46
Schwere AI
- Chirurgie empfohlen bei symptomatischen
PatientenPatient*innen unabhängig von der LV-Funktion (I/B) - Chirurgie empfohlen bei asymptomatischen
PatientenPatient*innen mit LVESD > 50 mm oder LVEF ≤ ChirurgieEinesollteklappenerhaltende OP kann bei selektierten Patient*innen in erfahrenen Zentren erwogen werdenbei asymptomatischen Patienten mit LVEF > 50 % und deutlich dilatiertem linken Ventrikel(enddiastolisch > 70 mm undIIb/oder endsystolisch > 50 mmC)(IIa/B).Beurteilung durch das Heart Team empfohlen bei ausgewählten Patienten, bei denen neben einem Klappenersatz auch eine klappenerhaltende OP in Betracht kommt.
Aneurysma der Aortenwurzel oder A. ascendens
- Chirurgie sollte erwogen
werdenbzw. wird empfohlen bei:- Aortendiameter ≥
- Aortendiameter ≥
- Aortendiameter ≥
- Aortendiameter ≥
.
- Aortendiameter ≥
- Ein klappenerhaltender Aortenwurzelersatz ist bei jungen Patient*innen empfohlen, sofern die Durchführung in erfahrenen Zentren stattfindet (I/B).
Präoperative Koronardiagnostik
- Präoperative Koronarangiografie empfohlen bei (I/C)
:- bekannter KHK
- V.
- systolischer LV-Dysfunktion
- Männern >
- ≥
.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Komplikationen
- Progrediente Herzinsuffizienz
- Ventrikuläre Arrhythmien, plötzlicher Herztod
- Endokarditis
Verlauf und Prognose
- Diagnose leichter Aortenklappeninsuffizienzen häufig als Nebenbefund bei Echokardiografien
- meistens ohne klinische Bedeutung
- Die Prognose schwerer Aortenklappeninsuffizienzen ist vor allem abhängig
vom:von dem- Vorliegen von Symptomen
- Vorliegen einer LV-Dysfunktion.
PatientenPatient*innen können auch bei höhergradiger AI über viele Jahre asymptomatisch bleiben.- Asymptomatische
PatientenPatient*innen mit schwerer AI und normaler EF3- Progression zu Symptomen oder LV-Dysfunktion <
- Progression zu asymptomatischer LV-Dysfunktion <
- plötzlicher Herztod <
- Progression zu Symptomen oder LV-Dysfunktion <
- Asymptomatische
PatientenPatient*innen mit nachweisbarerlinksventrikulälinksventrikulärer Dysfunktion68- Progression zu klinisch manifester Herzinsuffizienz >
- Progression zu klinisch manifester Herzinsuffizienz >
- Symptomatische
PatientenPatient*innen
Verlaufskontrolle
- Folgende Intervalle für die Verlaufskontrollen sind empfohlen:
4- asymptomatische
PatientenPatient*innen mit leichter-mittlerer AI: jährliche Konsultation, Echokardiografie alle 2 Jahre - asymptomatische
PatientenPatient*innen mit schwerer AI und normaler LV-Funktion: jährliche Verlaufskontrolle einschließlich Echokardiografie - Erstdiagnose oder Verschlechterung von LV-Größe/-Funktion: Verlaufskontrolle einschließlich Echokardiografie alle 3–6 Monate
- asymptomatische
- Bei Dilatation der Aorta >
46- Verlaufskontrollen primär echokardiografisch
- bei Zunahme >
Empfehlungen hinsichtlich WettkampfsportSport
- Inwieweit Freizeit- oder Wettkampfsport betrieben werden kann, hängt vom Schweregrad der AI, Größe und Funktion des linken Ventrikels, begleitenden Rhythmusstörungen und dem Vorliegen einer Aortendilatation ab.
leichte-mittelschwereAsymptomatische Patient*innen mit leichter bis mittelschwerer AI,normalekönnen an allen Arten von Sport teilnehmen.- Asymptomatische Patient*innen mit schwerer AI und guter systolischer LV-Funktion
undkönnen-Gröan Sport von leichter bis mäßeiger Intensität teilnehmen,normaleraufBelastungstest,individuellerkeineBasisArrhythmie:auchkeinehöhereEinschrIntensitänkungen, jährliche Verlaufskontrolle leicht-mittelgradige AI, Nachweis zunehmender LV-Dilatation: niedrige dynamische und statische Belastungenten möglich, jährliche Verlaufskontrolle.leicht-mittelgradigeAsymptomatische Patient*innen mit schwerer AI,signifikanteundventrikulreduzierter systolischer LV-Funktion können bis zum Klappenersatz an Sport von niedriger IntensitäretArrhythmienin Ruhe oder unter Belastung, Dilatation der Ateilnehmen.ascendens: kein WettkampfsportschwergradigeHochrisikopatient*innenAI:durchkeineineWettkampfsportAortenerkrankung (Aortendurchmesser > 50 mm bzw. > 45 mm bei Marfan-Syndrom) sollen temporär bis zur erfolgreichen Behandlung nicht am Sport teilnehmen.
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
Herzgeräusche
Aortenklappeninsuffizienz:
Dritter Herzton:
Vierter Herzton:
Weitere Informationen
- Siehe Artikel Beurteilung der Fahreignung.
Quellen
Leitlinien
- European Society of Cardiology/European Association for Cardio-Thoracic Surgery. Guidelines for the management of valvular heart disease, Stand
20172021. www.escardio.org - European Society of
Cardiovascular Imaging. Recommendations for the echocardiographic assessment of native valvular regurgitation: an executive summary from the European Association, Stand 2013.www.ncbi.nlm.nih.gov European Society ofCardiology. GuidelinesRecommendations for competitiveon sportsparticipationcardiology and exercise inathletespatients with cardiovascular disease, Stand20052020. www.ncbiescardio.nlm.nih.govorg- American Society of Echocardiography. Recommendations for
NoninvasivenoninvasiveEvaluationevaluation ofNativenativeValvularvalvularRegurgitationregurgitation, Stand 2017. www.ncbi.nlm.nih.gov Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie. Aortenklappeninsuffizienz im Kindes- und Jugendalter. AWMF-Leitlinie Nr. 023-034, Stand 2013.www.awmf.org
Literatur
- Bekeredjian R, Grayburn P. Aortic Regurgitation. Circulation 2005; 112: 125-134. doi:10.1161/CIRCULATIONAHA.104.488825 DOI
- Maurer G. Aortic regurgitation. Heart 2006; 92: 994-1000. pmid:16775114 PubMed
- Wang S. Aortic regurgitation. Medscape, updated:
FebDec247,20172021. Zugriff23.01.1807.23. emedicine.medscape.com BaumgartnerBaldusHS,FalkGaedeVL. Update Aortenklappeninsuffizienz. Springer Medizin - Kardiologie Nachrichten 21.07.20. Zugriff 01.07.23. www.springermedizin.de- Seitelberger R,
BaxSteindl J,etDingesalC.2017AortenklappeninsuffizienzESC- neues Zeitalter der Rekonstruktion. Z Herz- Thorax- Gefäßchir 2019; 33: 6-14. doi:10.1007/EACTSs00398-018-0257-3 DOI - European Society of Cardiology/European Association for Cardio-Thoracic Surgery. Guidelines for the management of valvular heart disease, Stand 2021.
Eur Heart J 2017; 38: 2739–2791www.doi:10escardio.1093/eurheartj/ehx391DOIorg - Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie. Aortenklappeninsuffizienz im Kindes- und Jugendalter. AWMF-Leitlinie Nr. 023-034, Stand 2013. www.awmf.org
- Schäfers H, Böhm M. Ursachen und Behandlungsstrategien der Aortenklappeninsuffizienz. Dtsch Arztebl 2004; 101: A2475-A2479. www.aerzteblatt.de
- Braun J,
KrüKrüger K, Manger B, et al. Cardiovascular comorbidity in inflammatory rheumatological conditions. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 197-203. doi:10.3238/arztebl.2017.0197 DOI - Lancellotti P, Tribouilloy C, Hagendorff A, et al. Recommendations for the echocardiographic assessment of native valvular regurgitation: an executive summary from the European Association of Cardiovascular Imaging. Eur Heart J Cardiovasc Imaging 2013; 14: 611-644. doi:10.1093/ehjci/jet105 DOI
- Zoghbi W, Adams D, Bonow R, et al. Recommendations for Noninvasive Evaluation of Native Valvular Regurgitation. J Am Soc Echocardiogr 2017; 30: 303-371. doi:10.1016/j.echo.2017.01.007 DOI
- Boodhwani M, de Kerchove L, Glineur D, et al. Repair-oriented classification of aortic insufficiency: Impact on surgical techniques and clinical outcomes. J Thorac Cardiovasc Surg 2009; 137: 286-294. doi:10.1016/j.jtcvs.2008.08.054 DOI
- Geißler H, Schlensak C,
SüSüdkamp M, et al. Heart Valve Surgery Today—Indications, Operative Technique, and Selected Aspects of Postoperative Care in Acquired Valvular Heart Disease. Dtsch Arztebl Int 2009; 106: 224-234. doi:10.3238/arztebl.2009.0224 DOI - Daniel W, Baumgartner H, Gohlke-
BäBärwolf C, et al. Klappenvitien im Erwachsenenalter. Clin Res Cardiol 2006; 95: 620-641. doi:10.1007/s00392-006-0458-8 DOI - Seiffert M. TAVI bei isolierter Aortenklappeninsuffizienz. Kardiologie.org. Zugriff 26.01.18 www.kardiologie.org
- Overbeck P. TAVI-Therapie auch bei schwerer Aorteninsuffizienz sicher und effektiv. Springer Med - Kardiologie Nachrichten 21.07.20. Zugriff 01.07.23. www.springermedizin.de
- Sondergaard L, Aldershvile J, Hildebrandt P, Kelback H, Stahlberg F, Thomsen C. Vasodilatation with felodipine in chronic asymptomatic aortic regurgitation. Am Heart J 2000; 139: 667-674. PubMed
- Evangelista A, Tornos P, Sambola A, Permanyer-Miralda G, Soler-Soler J. Long-term vasodilator therapy in patients with severe aortic regurgitation. N Engl J Med 2005; 353: 1342-9. PubMed
PonikowskiEuropeanP,SocietyVoorsofA, Anker S, et alCardiology.2016 ESCGuidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure.EurStandHeart J 2016; 37: 2129–22002021.doi:10www.1093/eurheartj/ehw128escardio.org- European Society of Cardiology. Guidelines on sports cardiology and exercise in patients with cardiovascular disease. Stand 2020.
DOIwww.escardio.org
AutorenAutor*innen
- Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg
i. Br. BjørnarDieGrenneursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL,PhD, konsthttps://legehandboka.overlege, Klinikk for hjertemedisin, Stno/).Olavs Hospital, TrondheimIngard Løge, spesialist allmennmedisin, universitetslektor, institutt for sammfunsmedisinske fag, NTNU, redaktør NELGisle Roksund, spesialist i allmennmedisin og samfunnsmedisin, Klyve Legesenter, SkienStein Samstad, spesialist i kardiologi, avdelingsoverlege Medisinsk avdeling, Regionsykehuset i Trondheim