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Pneumonie bei Kindern

Zusammenfassung

  • Definition:Akute Durch Mikroorganismen hervorgerufene Infektion desmit Lungenparenchyms.konsekutiver BeiEntzündung Kindernim häufigBereich viralder bedingt. Frühgeburt, chronische Lungenkrankheit oder Vorerkrankungen disponierenAlveolen.
  • Häufigkeit:EineBei derSäuglingen und Kleinkindernufigsten schweren Infektionen bei Kindernufig. InJeweilige Mittel1-Jahres-Prävalenz undin NordeuropaDeutschland: erkranken0–2 jährlichLebensjahre ca.2,7 300%; von3–6 100.000Lebensjahre Kindern3 und Jugendlichen%.
  • Symptome:Unspezifisch, können variieren. Typisch sind ein reduzierter Allgemeinzustand mit Fieber, TachypnoeNahrungsverweigerung, Inaktivität, Dyspnoe und Husten.
  • Befunde:Fieber, Tachypnoe, Hypoxämie (sO2 ≤ 96 %) und Zeichen erhöhter Atemarbeit (Nasenflügeln, thorakale Einziehungen). Auskultationsbefund variiertsehr erheblich, nur zusammen mit der klinischen Präsentation hilfreichvariabel.
  • Diagnostik:PulsoxymetriePrimär klinische Diagnose, unterstützt durch Pulsoxymetrie. Labordiagnostik, (CRPMikrobiologie und Differenzialblutbild)Röntgen Thorax nur bei schwerer Infektion;Pneumonie ggfs. Röntgenthorax, Mikrobiologieempfohlen.
  • Therapie:ErsteNicht Wahlalle istKinder müssen antibiotisch behandelt werden. Entscheidung abhängig von Alter, klinischem Bild, erwarteten Erregern (viral?) und ggf. Risikofaktoren. Bei nicht-schwerer Pneumonie Amoxicillin p.Antibiotikum o.der über 5 TageWahl, jebei nachschwerer VerlaufPneumonie lstationängerre Einweisung.

Allgemeine Informationen

Definition

  • AkuteEine durch Mikroorganismen hervorgerufene Infektion desmit Lungenparenchymskonsekutiver einerEntzündung zuvorim gesundenBereich Person,der dieAlveolen sichmit dieoder Krankheitohne ambulantBeteiligung zugezogender hatBronchien (PCAP,und/oder Pediatricder Community-aquired Pneumonia)Bronchiolen.1-3
  • IstAmbulant eineerworbene Pneumonie1
    • Symptombeginn außerhalb eines Krankenhauses bzw. (wegen der hInkubationszeit) innerhalb von 48 Stunden nach stationäufigstenrer schweren Infektionen bei Kindern.Aufnahme
  • Die Symptome sind unspezifisch und können variieren, eineNosokomiale Pneumonie1
    • Symptombeginn kannab daherdem schwierig3. Behandlungstag bis zu erkennen1 sein.4Woche nach
      Entlassung aus stationärer Behandlung

Häufigkeit

  • Infektionen der unteren Atemwege sind bei Säuglingen und Kindern häufig.
  • Laut WHO verursachen untere Atemwegsinfektionen (darunter 90 % Pneumonien) weltweit rund 20 % der Todesf1-Jahres-Prälle bei Kindern unter 5 Jahren, meistvalenz in Entwicklungsländern.Deutschland42
  • In Mittel- und Nordeuropa erleiden pro Jahr ca. 300 von 100.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 0–16 Jahren eine Lungenentzündung.
    • EsLebensalter gibt0–2 esJahre: nur2,7 %
    • Lebensalter wenige,3–6 meistJahre: unzureichende3 %
    • Bei Daten über ambulant erworbener Pneumonien beiälteren Kindern < 1 %
    • keine Unterschiede in Europa.5der Häufigkeit zwischen Jungen und Mädchen

Ätiologie und Pathogenese

  • Entsteht meist deszendierend aus einer aerogenen Infektion der oberen Atemwege, seltener als hämatogene AbsiedlungAbsiedelung einer disseminierten Infektion.41
  • Die Entzündungskaskade führt zu intraalveolärer Akkumulation von Zellen, Zelldetritus und eiweißreicher Flüssigkeit, der Gasaustausch ist gestört.1
  • HAbhäufigngig istvon Alter treten verschiedene Erreger gehäuft auf:3
    • Neugeborene (0–30 Tage)
      • v. a. Erreger, die ÄtiologieNeugeborenen-Sepsis unbekanntverursachen, z. B. E. coli
    • Viral-viralejunge bzwSäuglinge (1–3 Monate)
      • S. pneumoniae häufigster Erreger
    • Kleinkinder im Kindergartenalter
      • 90 % der Fälle viral-bakterielle Koinfektionenbedingt, treteninsbesondere inRSV
    • Schulkinder, Jugendliche
      • Mykoplasma pneumoniae häufigster Erreger
    • immunkompromittierte Kinder
      • opportunistische Erreger wie P. jirovecii oder Pilze
      • S. aureus und P. aeruginosa bei Kindern mit zystischer Fibrose
  • In bis zu 30  % allerder PneumonienFälle auf.Mischinfektionen1
  • Folgende Erreger sollten mit bedacht werden:

    Verursachender Keim im VerhLältnis zu Alter und Jahreszeit6-8

    • Neugeborene bis zu 20 Tagen
      • meist Gruppe-B-Streptokokken und gramnegative Darmbakterien, vertikale Übertragung von der Mutter während der Geburt
      • Anaerobe Bakterien können von einer Chorioamnionitis stammen.
    • Säuglinge 3 Wochen bis 3 Monate
      • Virusinfektionen kommen vor, aber bakterielle Infektionen sind am häufigsten, meist durch Streptococcus pneumoniae.
    • Kinder von 3 Monaten bis zum Vorschulalter
      • Viren dominieren, vor allem das Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) kommt sehr häufig vor.
      • Weitere Viren sind z. B. Rhinovirus, humanes Metapneumovirus, Parainfluenzavirus, Influenza-A+B-Virus, Adenovirus, Coronavirus, humanes Bocavirus.4
      • Virale Pneumonien treten im Herbst und Winter häufiger auf als im Frühling und Sommer.
      • Bakterieninfektionen (z. B. durch Streptococcus pneumoniae, Staphylokokken und Haemophilus influenzae) können das ganze Jahr über auftreten.
    • Ältere Kinder und Teenager

    Disponierende Faktoren

    ICPC-2

    • R81 Lungenentzündung

    ICD-10

    • J12 Viruspneumonie, andernorts nicht klassifiziert
      • J12.0 Pneumonie durch Adenoviren
      • J12.1 Pneumonie durch respiratorisches Synzytialvirus (RS-Viren)
      • J12.2 Pneumonie durch Parainfluenzaviren
      • J12.8 Pneumonie durch sonstige Viren
      • J12.9 Viruspneumonie, nicht näher bezeichnet
    • J13 Pneumonie durch Streptococcus pneumoniae
    • J14 Pneumonie durch Haemophilus influenzae
    • J15 Pneumonie durch Bakterien, andernorts nicht klassifiziert
      • J15.0 Pneumonie durch Klebsiella pneumoniae
      • J15.1 Pneumonie durch Pseudomonas
      • J15.2 Pneumonie durch Staphylokokken
      • J15.3 Pneumonie durch Streptokokken der Gruppe B
      • J15.4 Pneumonie durch andere Streptokokken
      • J15.5 Pneumonie durch Escherichia coli
      • J15.6 Pneumonie durch andere aerobe gramnegative Bakterien
      • J15.7 Pneumonie durch Mycoplasma pneumoniae
      • J15.8 Sonstige bakterielle Pneumonie
      • J15.9 Bakterielle Pneumonie, nicht näher bezeichnet
    • J16 Pneumonie durch sonstige Mikroorganismen, andernorts nicht klassifiziert
      • J16.0 Pneumonie durch Chlamydien
      • J16.8 Pneumonie durch sonstige näher bezeichnete Mikroorganismen
    • J18 Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
      • J18.0 Bronchopneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
      • J18.1 Lobärpneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
      • J18.2 Hypostatische Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
      • J18.8 Sonstige Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
      • J18.9 Pneumonie, nicht näher bezeichnet

    Diagnostik

    Diagnostische Kriterien

    • Die Diagnose sollte primär klinisch gestellt werden, weitere Untersuchungen können je nach Risiko-Abschätzung und individuellem Befund durchgeführt werden.41
    • Die Symptome sind oft unspezifisch, sodass eine Abgrenzung von Bronchitis oder Bronchiolitis nicht immer einfach ist; sie variieren in Abhängigkeit von Lokalisation und Patientenalter.
    • Es existiert kein einzelnes Symptom, das maßgeblich für die Diagnosestellung ist.
    • In mehreren Studien konnte gezeigt werdenSymptome, dass die Symptomestark mit Pneumonie korrelieren:
      • Fieber und Tachypnoe die höchste Spezifität und Sensitivität für die Diagnose einer Pneumonie aufweisen.41
      • Eine aktuelle Metaanalyse, bei der 23 prospektive Kohortenstudien mit insgesamt 13.833 Kindern im Alter von 1 Monat bis 21 Jahren berücksichtigt wurden, zeigte folgende Assoziationen:10
        • Die stärksten Korrelationen für das Anzeigen einer Pneumonie ergaben sich für die Symptome:
          • Hypoxämie (SauerstoffsättigungsO2   96 %; Sensitivität 64 %, Spezifität 77  %) und
          •  erhöhte Atemarbeit (Atemgeräusche, Nasenflügeln, thorakale Einziehungen).4
        • Leichte Assoziationen ergaben sich für die Symptome:
          • erhöhte Körpertemperatur (> 37,5 °C, Sensitivität 80–92 %, Spezifität 47–54 %) und
          • Tachypnoe (Sensitivität 79 %, Spezifität 51 %).
        • Eine normale Sauerstoffsättigung im peripheren arteriellen Blut (> 96 %) reduzierte die Wahrscheinlichkeit.
        • Der GroßteilAuskultationsbefund dervariiert untersuchten Kindererheblich und Jugendlichenist warzur jünger alsAbgrenzung 6von Jahreanderen Erkrankungen (Bronchiolitis, eineBronchitis Übertragbarkeitetc.) auf alle Altersgruppen ist daheroftmals nicht gesichert hilfreich.
        1

      Differenzialdiagnosen

      Anamnese

      • Typischerweise präsentieren sich betroffene Kinder in einem reduzierten Allgemeinzustand mit Fieber, Tachypnoe, Dyspnoe und Husten.
      • Häufige Begleitsymptome sind Thorax- und Bauchschmerzen, Erbrechen, Nahrungsverweigerung, Inaktivität und Vigilanzveränderung (Apathie, Agitiertheit).41
      • Bei Säuglingen meist kurze Krankengeschichte mit hohem Fieber und schlechtem AZ, Erschöpfung bzw. Unruhe, Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, schneller und stöhnender Atmung anfänglich häufig ohne Husten. In schweren Fällen Zyanose.
      • Die PCAP (pädiatrisch ambulant erworbene Pneumonie) kann in der Regel klinisch eingeteilt werden in:1
        • nicht-schwere PCAP (WHO-Klassifikation: „Pneumonie mit beschleunigter Atmung und/oder Einziehungen“)
          • Atemfrequenz >  50/min bei 2–11 Monate alten Kindern
          • AF >  40/min bei 12–59 Monate alten Kindern
          • AF >  20/min bei Kindern ab 5 Jahren
          • jeweils mit oder ohne Einziehungen
        • schwere pPCAPPCAP (WHO-Klassifikation: „Schwere Pneumonie mit zusätzlichen Gefahrensignalen“)
      • Die Präsentation der Symptome ist nicht immer typisch oder eindeutig, bei allen schwer kranken Kindern sollte daher eine Pneumonie ausgeschlossen werden.
      • Weitere wichtige anamnestische Informationen
        • Impfstatus (Pneumokokken? Pertussis? Influenza? Hämophilus?)
        • Exposition gegenüber Personen mit Atemwegserkrankungen
        • Reisen
        • stationäre Krankenhausaufenthalte
        • Antibiotikagebrauch
        • bekannte Herz- oder Lungenvorerkrankungen
        • Immuninsuffizienz
        • neuromuskuläre Erkrankungen
        • möglicher Fremdkörper in der Luftröhre
        • Kontakt zu einer toxischen Substanz

      Erregerspezifische Präsentation41

      • Anhand der Klinik können keine Rückschlüsse auf den Erreger gezogen werden.
      • Gemischte (virale und bakterielle) Infektionen sind häufig.
      • Einige Merkmale lassen an bestimmte Erreger denken.
        • virale Genese oder atypische Bakterien
          • schleichender Beginn
          • geringes Fieber
          • begleitende Rhinitis und/oder Pharyngitis
          • „grippale“ Symptome wie Glieder- und Kopfschmerzen
        • bakterielle Genese
          • Fieber >  39  °C
          • stark reduzierter Allgemeinzustand
          • Hypoxämie
          • Einziehungen und initial fehlender Husten (aufgrund der geringeren Hustenrezeptordichte in den Alveolen)
        • Mykoplasmen-Infektion
          • selten bei Kindern unter 5 Jahren11
          • langsame Entwicklung der Symptome
          • langanhaltendes Fieber mit Kopfschmerzen
          • ausgeprägte Dyspnoe
          •  bei unauffälligerlligem Auskultationsbefund
          • trockener Husten
          • thorakale Schmerzen
          • extrapulmonale Beschwerden wie Arthralgien, Leberbeteiligung und Haut- bzw. Schleimhautaffektionen
        • Chlamydien- oder RSV-Infektion
          • Säuglinge in den ersten 4 Lebensmonaten mit Tachypnoe und pertussiformem Husten
          • Chlamydien-Infektion zeigtinsbesondere zu Beginn häufig Halsschmerzen und Heiserkeit,bei Begleitkonjunktivitis
      • Ein zweiphasiger Fieberverlauf kann ein Hinweis auf eine bakterielle Sekundärinfektionenrinfektion sein.

      Klinische Untersuchung

      • Bei Verdacht auf PCAP immer eine Ganzkörperuntersuchung durchführen.41

      Beobachtung

      • Temperatur: Fieber?
      • Reduzierter Allgemeinzustand? 
      • Dehydrierung?
      • Husten?
      • Erhöhte Atemfrequenz?
        • zusammenSiehe mithier Fieber das Symptom mit der höchsten Spezifität und Sensitivität für die Diagnose einer Pneumonie
        • Messung möglichst in entspannter Situation zweimal für 30 Sekunden durch Beobachten der Thoraxexkursionen, Bilden des Mittelwertes4
        • altersabhängig pathologische Werte
          • Atemfrequenz > 50/min bei 2–11 Monate alten Kindern
          • AF > 40/min bei 12–59 Monate alten Kindern
          • AF > 20/min bei Kindern ab 5 Jahren
        • Es besteht eine gute Korrelation zwischen erhöhter Atemfrequenz und erniedrigter Sauerstoffsättigung.4
      • Anzeichen für Respirationsinsuffizienz?
        • inspiratorische Einziehungen
        • Stöhnen
        • Nasenflügeln
        • Zyanose

      Perkussion und Auskultation

      • Der Auskultationsbefund variiert erheblich, er ist zur Abgrenzung von z.  B. Bronchiolitis oder Bronchitis oftmals nicht hilfreich.41
        • Fein-, mittel- und grobblasige Rasselgeräusche sowie ein bronchiales Atemgeräusch sind möglich.
      • Kann besonders bei kleinen Kindern schwierig zu bewerten sein.
      • Ein einseitig gedämpfter Klopfschall und/oder ein abgeschwächtes Atemgeräusch können auf eine pleurale Komplikation hinweisen und Anlass zu weiterer Diagnostik geben.41

      Ergänzende Untersuchungen

      • Die Diagnose sollte primär klinisch gestellt werden, weitere Untersuchungen können je nach Risikoabschätzung und individuellem Befund durchgeführt werden.4
      • Pulsoxymetrie
        • Als pathologisch wird üblicherweise eine SO2SO2 <  95  % unter Raumluft angesehen, als behandlungspflichtig eine SO2SO2 <  92  %.41
      • Laborwerte
        • Bei Patient*innen mit nicht-schwerer PCAP sollte keine routinemäßige Blutentnahme erfolgen, anhand.1
          • Anhand von CRP oder Leukozytenzahl kann nicht zuverlässig zwischen viraler und bakterieller Pneumonie unterschieden werden.
            • In der klinischen Praxis spricht ein CRP > 100–150 mg/l bei Kindern mit einer Anamnese von einem Tag relativ stark für eine bakterielle Infektion.12
          • Bei Patient*innen mit schwerer PCAP ist eine Blutuntersuchung hilfreich (Einschätzen des Therapieerfolgs, Erkennen von Komplikationen).1
            • Empfohlen wird bei stationärer Aufnahme eine initiale kapilläre Blutgasanalyse, BB, CRP, Elektrolyte, Säure-Basen-Status, ggf. D-Dimere als früher Hinweis für ein Pleuraempyem.4
        • Antigen-Schnelltest auf Coronavirus
          • zur Differenzialdiagnostik
        • Mikrobiologische Diagnostik41
            • Rachenabstriche eignen sich nicht zur Erkennung der häufigsten bakteriellen Erreger (Pneumokokken, Staphylokokken und Haemophilus influenzae), eine zuverlässige Unterscheidung zwischen Infektion und Kolonisation ist nicht möglich.
            • Nasopharyngeale Abstriche/Sekrete sind geeignet zur PCR-Testung auf Mycoplasma pneumoniae, Chlamydia pneumoniae oder Bordetella pertussis bei Bestehen eines klinischen Verdachts sowie zum Nachweis von respiratorischen Viren.
            • Es stehen Schnelltests zur Verfügung, die Sensitivität für RSV ist hoch, für Influenza mäßig bis gut.
        • Serologie
          • Eine PCR- oder serologische Diagnostik auf bakterielle Infektionserreger, wie z. B. Mykoplasmen oder Bordetellen, sollte vor allem bei Patient*innen mit schwerer bzw. therapieresistenter PCAP oder kompliziertem Verlauf erfolgen.
            • Pertussis-IgG-Antikörper können sinnvoll sein, wenn der Hustenbeginn 2–4 Wochen und die letzte Impfung mindestens 12 Monate zurückliegen.
            • Spielt insgesamt eine untergeordnete Rolle, da ein Titeranstieg erst mit einer zeitlichen Latenz eintritt.
        • Tuberkulose-Verdacht
          • Tuberkulin-Hauttest (bevorzugt bei Kindern unter 5 Jahren) und/oder ein Interferongamma-Test bei Hinweisen (Anamnese, klinisches Bild, Röntgen-Befund oder Verlauf)
        • Legionellen-Verdacht
          • bei Reise-assoziierter PCAP ggf. Bestimmung von Legionella-pneumophila-Antigen im Urin

        Diagnostik bei Spezialist*innen

        • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.41
        • Blutkultur
          • Eine aerobe Blutkultur sollte bei stationärer Aufnahme von Patient*innen mit schwerer PCAP angelegt werden, die diagnostische Ausbeute ist jedoch gering (ca. 5–10  % der Patient*innen mit bakterieller Pneumonie).
        • ntgenthoraxntgen Thorax
          • Einsatz zurückhaltend aufgrund der Strahlenbelastung
          • beiBei nicht-schwerer PCAP sollte auf Röntgen verzichtet werden.
          • Zur radiologischen Befunderhebung reicht bei schwerer PCAP in der Regel verzichtbareine Aufnahme in sagittalem p. a. Strahlengang aus.
            • Eine seitliche Aufnahme sollte nicht durchgeführt werden.
            • Einsatz bei persistierender, unklarer Symptomatik
            • bei schwerem oder therapieresistentem Verlauf zum Erkennen von Komplikationen (Belüftungsstörung, Flüssigkeitsansammlung in der Pleurahöhle oder Abszedierung)
            • Eine Aufnahme p. a. reicht meist aus, auf die seitliche Projektion sollte verzichtet werden.
          • Verlaufskontrollen nur nach individuellem Verlauf
        • Thorax-Sonografie
          • Wird zunehmend bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt.
          • zurBeurteilung Beurteilungder Ausdehnung und Binnenstruktur von Pleuraergüssen, Pleuraempyem, Thoraxwand-nahen Infiltraten oder Belüftungsstörungen
          • Methode der Wahl zur Verlaufsdiagnostik
        • SchnittbildverfahrenCT Thorax
          • Wegen Strahlenbelastung sehr restriktiver Einsatz von Computertomografieempfohlen, nur bei speziellen Patient*innen, mit Komplikationen oder thoraxchirurgischem Interventionsbedarf
          • Kernspintomografie, evtl. zur Beurteilung von zentralen Bronchial- und Gefäßstrukturen, primären Fehlbildungen und regionaler Perfusion

        Indikationen zur Klinikeinweisung

        • Patient*innen mit nicht-schwerer PCAP können in der Regel ambulant versorgtbehandelt werden, vorausgesetzt,wenn dieihre Betreuungbetreuenden istPersonen gesichertin Behandlung und Beobachtung eingewiesen und die betreuendemedizinische PersonBetreuung istgewährleistet über Alarmzeichen aufgeklärtsind.1
        • Ein KindPatient*innen mit einer schwerenschwerer PCAP solltesollten stationär behandelt werden.
        • Ein Kind in einem schlechten AZ sollte großzügig stationär aufgenommen werden.
        • Bei Vorhandensein von Temperaturen > 39 °C, Sauerstoffsättigung < 94 % und einer Rekapillarisierungszeit > 2 sec sollte eine stationäre Einweisung erfolgen.
        • Neben medizinischen Kriterien sollten
          • das Alter der Betroffenen
          • die familiäre Situation
          • die epidemiologischen Aspekte berücksichtigt werden.
          1
        • Klinische Kriterien, bei denen eine stationäre Einweisung in Erwägung gezogen werden sollte:1
          • Alter <  6 Monate
          • Einziehungen, Nasenflügeln
          • Hypoxämie (SO2SO2  92  %), Zyanose
            • Das Vorliegen von Hypoxämie geht mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko einher.
          • Apnoen
          • Nahrungsverweigerung, Erbrechen, Dehydratation
          • Rekapillisierungszeit Rekapillarisierungszeit >  2 sec
          • soziale Indikation
          • Unsicherheit über die Diagnose

        Therapie

        Therapieziel

        • Heilung

        Allgemeines zur Therapie

        • Nicht jedealle Patient*ininnen mit PCAP mussmüssen antibiotisch behandelt werden.
          • Die Entscheidung über eine antibiotische Therapie ist abhängig von Alter, klinischem Bild, erwarteten Erregern und ggf. Risikofaktoren.1
        • Weder klinische noch radiologische Zeichen geben eindeutige Hinweise darauf, ob eine virale oder bakterielle Genese zugrunde liegt.
        • Die klinische EinschSätzung sowie Patientenalteruglinge und epidemiologischeKleinkinder Faktorenmit entscheideneiner über die Therapie.4,7,12
        • Nichtnicht-schwereschweren PCAP
          • Patient*innen (vor allem Kleinkindern) ohne Fieber sowieoder Personen,mit beiZeichen deneneiner eine bronchialebronchialen Obstruktion im Vordergrund steht, sollten primär nicht mit Antibiotika behandelt werden, da sichbei meistihnen Virenmit alshoher ErregerWahrscheinlichkeit nachweiseneine lassenvirale Infektion vorliegt.1
          • Patient*innen mit nicht-schwerer PCAP und Fieber sollten, Patient*innen mit schwerer PCAP und Fieber sollen antibiotisch behandelt werden, wenn aufgrund der klinischen Einschätzung eine bakterielle Genese in Betracht gezogen werden kann.
            • Fieber1 > 39 °C
            • stark reduzierter Allgemeinzustand
            • Hypoxämie, Tachypnoe
            • Einziehungen, Nasenflügeln
            • evtl. zweiphasiger Fieberverlauf
        • Schwere PCAP
          • Patient*innen mit Fieber sollen antibiotisch therapiert werden, zumindest solange, bis eine bakterielle Genese mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann.
        • Grundsätzlich ist ein restriktiver Antibiotika-Einsatz auch vor dem Hintergrund zunehmender Antibiotikaresistenzen anzustreben.
          • Das Risiko für eine Pneumokokken-Pneumonie1 ist bei vollständig geimpften Kindern geringer, wenn auch nicht komplett fehlend.
        • Eine begonnene Antibiotika-Therapie kann jederzeit abgesetzt werden bei Hinweisen auf eine virale Ätiologie (z. B. positive Virus-PCR, persistierend niedriges CRP/ggf. Procalcitonin, Entwicklung einer bronchialen Obstruktion) bzw. fehlenden Hinweisen auf eine bakterielle Ätiologie.
        • Bei Nicht-Ansprechen auf die Therapie innerhalb 48–72 Stunden nach zugrunde liegenden Erkrankungen suchen.

        Medikamentöse Therapie

        Supportive Maßnahmen41

        • Sauerstoffgabe
          • Wenn O2-Sättigung ≤  92  % bei Raumluft: Gabe von O2O2 über eine Nasalkanüle, Brille, oder Maske odermit eineZielsättigung Kopfbox> 92 %
          • bei behinderter Nasenatmung durch Schleimhautschwellung Anwendung von abschwellenden Nasentropfen (CAVE:
            • z. B. Xylometazolin-Nasentropfen 0,025 % mit Tropfpipette,Applikationshilfe Otriven,seit ist2022 erstauch für Kinder ab 1 JahrSäuglinge zugelassen).5
        • Antipyretika und Analgetika
          • z. B. gewichtsadaptiert Ibuprofen-Saft (Anm. d. Red.)
          • Analgetika
        • Rehydratation
          • bei Zeichen von Mangel, Gabe enteral (oral oder über Magensonde) oder parenteral
          • Bei Säuglingen kann eine Sonde die Atemwege verlegen und die Nasenatmung beeinträchtigen.
        • Es gibt keine Evidenz für die Wirksamkeit von Mukolytika, Antitussiva, NaCl-Feuchtinhalationen, Salbutamol.
        • Zum Einsatz von systemischen Kortikosteroiden fehlen im Kindesalter kontrollierte Studien.
        • Physiotherapie und Atemgymnastik haben keinen Einfluss auf den Verlauf und sollten daher bei Patient*innen mit PCAP ohne Grunderkrankung oder Komplikation nicht erfolgen.

        Anti-infektiveAntibiotische Therapie: Gabe von Antibiotika4

        • Die primäre Behandlung erfolgt in der Regel empirisch.
        • Die Empfehlungen zur Dauer sind nicht einheitlich, zur Vermeidung von Resistenzentwicklung möglichst kurze Gabe.
        • In nationalen und internationalen Leitlinien wird einheitlich Amoxicillin p.  o. oder Ampicillin i.  v. als Antibiotikum der 1. Wahl (für Kinder und Erwachsene) empfohlen.
        • Makrolide und Cephalosporine sollten nicht primär eingesetzt werden.
          • Makrolide haben ein großes Potenzial zur Induktion von Resistenzen.
          • Die verbreitete Anwendung von Cephalosporinen fördert die Selektion von multiresistenten gramnegativen Enterobakterien (MRGN).
        • Die Verwendung von Makroliden bei Infektionen durch Mycoplasma pneumoniae und Chlamydia pneumoniae wird kontrovers diskutiert.
        • Bei nachgewiesenen relevanten Erregern aus Blutkultur, Atemwegssekret oder Punktat soll nach Resistogramm behandelt werden.

        Leitlinie: Empirische antibiotische Therapie von Kindern und Jugendlichen mit ambulant erworbener Pneumonie41

        Auswahl des Antibiotikums

        • Primäre Wahl
          • Amoxicillin p.  o.
            • 50(–90) mg/kg/d in 2–3 Einzeldosen (ED)
        • Parenterale Alternative
          • Ampicillin i.  v.
            • 100(–200) mg/kg/d in 3 ED
        • Bei Penicillin-Unverträglichkeit
          • Cefuroximaxetil p.  o.
            • 30 mg/kg/d in 2 ED
          • Cefuroxim i.  v.
            • 100(–150) mg/kg/d in 3 ED
          • Clarithromycin p.  o.
            • 15 mg/kg/d in 2 ED
          • Doxycyclin p.  o. (ab 9 Jahren)
            • am 1. Tag 4 mg/kg/d in 1 ED, ab dem 2. Tag 2 mg/kg/d in 1 ED
        • Bei Therapie-VersagenTherapieversagen, bei Komplikationen, bei Influenza-/Masern-ErkrankungMasernerkrankung mit V.  a.  bakterielle Koinfektion
          • Ampicillin-Sulbactam i.  v.
            • 100(–150) mg/kg/d (Ampicillin-Anteil) in 3 ED
          • Cefuroxim i.  v.
            • 100(–150) mg/kg/d in 3 ED
          • Amoxicillin-Clavulansäure p.  o.
            • 45(–60) mg/kg/d (Amoxicillin-Anteil) in 3 ED
          • Sultamicillin p.  o.
            • 50 mg/kg/d in 2 ED
          • Cefuroximaxetil p.  o.
            • 30 mg/kg/d in 2 ED
        • Bei schwerer PCAP und Hinweis auf Mykoplasmen- oder Chlamydien-InfektionChlamydieninfektion
          • Amoxicillin-Clavulansäure p.  o./i.  v. plus Clarithromycin p.  o. oder
            • Dosierung s.  o.
          • Amoxicillin-Clavulansäure p.  o./i.  v. plus Azithromycin p.  o. oder
            • Dosierung Azithromycin: 10 mg/kg in 1 ED an Tag 1, 5 mg/kg in 1 ED an Tag 2–5
          • Amoxicillin-Clavulansäure p.  o./i.  v. plus Doxycyclin p.  o. (ab 9 J.)
            • Dosierung s.  o.
        • Verabreichung

          • Orale Antibiotika können auch bei Patient*innen mit schwerer PCAP eingesetzt werden.
          • I.  v. Antibiotika sollten bei PCAP eingesetzt werden, wenn die Betroffenen orale  Medikamente nicht ein- oder aufnehmen können.
          • Bei unkompliziertem Verlauf und klinischer Verbesserung kann eine intravenös begonnene Therapie auf orale Gabe umgesetzt werden.
            • meist nach 2–3 Tagen und Entfieberung
            • Die Auswahl des peroral gegebenen Antibiotikums sollte sich nach dem nachgewiesenen Erreger bzw. nach der zuvor erfolgten, klinisch wirksamen i. v. Therapie richten.
            • Auch Geschmack und Verträglichkeit sind zu berücksichtigen, um die Compliance zu verbessern(Sequenztherapie).

        Leitlinie: Therapiedauer4

        • Nicht-schwere PCAP: antibiotische Therapie sollte über fünf5 Tage durchgeführt werden.
        • Schwere PCAP: antibiotische Therapie mindestens 7 Tage
        • Bakterielle Pneumonien durch z. B. S. aureus/MRSA: nach klinischer Erfahrung meist deutlich längere Behandlungsdauer (10–14 Tage)
        • Bakterielle Pneumonien durch atypische Erreger (M. pneumoniae, C. trachomatis, C. pneumoniae oder Legionella spp.): mindestens 10 Tage
          • Bei Verwendung von Azithromycin reichen 5 Tage aus.
        • Bakterielle Pneumonie durch C. psittaci: 21 Tage
        • PCAP und Komplikationen (Erguss, Pleuraempyem, Lungenabszess): individuelleTherapiedauer Therapiedauer,ist bisdem 6Krankheitsbild Wochenund dem Verlauf anzupassen.

        Nosokomiale Pneumonie

        • Definition: Symptombeginn ab dem 3. Behandlungstag im Krankenhaus bis zu 1 Woche nach Entlassung aus stationärer Behandlung41
        • WirdJeweils beiindividuelle jeder Patient*inn individuell bewertet.Therapie
        • Die Ergebnisse der mikrobiologischen Proben, die von den Patient*innen selbst stammen, und die Mikroflora auf der Station sind ausschlaggebend.

        Impfung/Prävention

        • DieAlle STIKO empfiehltKinder einesollten Grundimmunisierungzur imPrävention Säuglingsaltereiner PCAP gegen Pneumokokken, H. influenzae Typ B, Pertussis, Masern und Varizellen gemäß nationalen Empfehlungen geimpft sein; bei Vorliegen von Risikofaktoren auch gegen saisonale Influenza.131
        • H. influenzae Typ B und Pertussis werden kombiniert mit der u. g. Pneumokokken-Impfung empfohlen.
        • Für Impfempfehlungen zu Masern, Varizellen und Influenza sieh die jeweiligen Krankheitsartikel.

        Empfehlungen von RKI und STIKO: Pneumokokken

        • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.6-7
        • Grundimmunisierung mit 3 Impfungen gegen Pneumokokken für Säuglinge/Kleinkinder bis zum 2. Geburtstag, übliches Impfschema im Alter von 2, 4 und 11–14 Monaten
        •  empfohlen.
          • Frühgeborene solle zusätzliche Impfstoffdosis im Alter von 3 Monaten erhalten, d. h. insgesamt 4 Impfstoffdosen.
          • Impfung mit einem Pneumokokkenkonjugat-Impfstoff (PCV13)
          • gute Effektivität gegen invasive Pneumokokkenerkrankungen
          • Beobachtungsstudien zeigen eine Zunahme von Erkrankungen durch Nichtimpfstoffserotypen, eine weitere kontinuierliche Überwachung ist notwendig.
        • SequenzielleAufgrund Impfungder mitUnreife Konjugatimpfstoffdes (PCV13)Immunsystems undkönnen Polysaccharidimpfstoffausschließlich (PPSV23),Konjugatimpfstoffe altersunabhängig,verwendet infolge einer Grundkrankheitwerden.
          • angeboreneBei oderKonjugatimpfstoffen erworbeneist Immundefektedas Antigen an ein Proteinträgermolekül gekoppelt. Durch diese Kopplung wird die Immunreaktion verstärkt.
          • Die beiden verfügbaren Konjugatimpfstoffe (Prevenar 13 und Synflorix) bauen gegen 13 bzw. Immunsuppression10 der insgesamt über 90 bekannten Pneumokokken-Serotypen einen wirksamen und lang anhaltenden Impfschutz auf.
        • chronischeFür Krankheitengesunde Kinder wird eine Wiederholungsimpfung nach erfolgter Grundimmunisierung im Säuglingsalter nicht empfohlen, z.weil B.das des Herzens, der Atmungsorgane, Stoffwechsel- oder neurologische Erkrankungen
        • anatomische und Fremdkörper-assoziierte RisikenRisiko für eine schwere Pneumokokkenerkrankung nach dem Alter von 2 Jahren sehr gering ist.
        • Kinder und Jugendliche im Alter von 2–15 Jahren mit chronischen Krankheiten sollen eine sequenzielle Impfung erhalten, die mit Prevenar 13 eingeleitet und nach 6–12 Monaten mit Pneumovax 23 (23-valenter Pneumokokken-Meningitis,Polysaccharid-Impfstoff) wiekomplettiert zwird. B. Liquorfistel, Cochlea-Implantat

      Verlauf, Komplikationen und Prognose

      Verlauf

      • In der Regel rascheKinder und kompletteJugendliche Genesungmit ambulant erworbener Pneumonie werden unter adäquater medizinischer Versorgung im LaufeAllgemeinen rasch und vollständig wieder gesund. 1
      • Kinder mit unkompliziertem Heilungsverlauf können in der Regel innerhalb von 3–7 Tagen wieder Gemeinschaftseinrichtungen besuchen und nach 1–2 Wochen
      • Fieber,
        wieder Tachypnoezum undSport vermindertezugelassen Sauerstoffsättigung bessern sich meist innerhalb von 48–72 Stundenwerden.
        • Häufigkeit von Therapieversagen variiert bei hospitalisierten Kindern zwischen 5 und 15 %.
        • Ursachensuche: Compliance? Komplikationen? Abwehrschwäche?
        1
      • Risikofaktoren für rezidivierend auftretende Lungenentzündungen bei Kindern (Auswahl):1

      Komplikationen

      • Insgesamt selten
      • Alle Patient*innen mit PCAP sollen 48–72 Stunden nach Diagnosestellung und Therapiebeginn klinisch reevaluiert werden, um Komplikationen rechtzeitig zu erkennen.4
      • Mögliche Komplikationen sind narbige Parenchym- oder Pleura-Veränderungen, Atelektasen, Pleuraexsudat, Pleuraempyem, Bronchiektasieoder Bronchiektasen.1

      Prognose

      • Bei unkompliziertem Heilungsverlauf können Gemeinschaftseinrichtungen in der Regel nach 3–7 Tagen wieder besucht werden, und nach 1–2 Wochen ist die Teilnahme am Sport wieder möglich.
      • Die Prognose ist für die meisten Patient*innen sehr gut.
      • Mortalität jenseits der Neugeborenenperiode ist in Deutschland sehr niedrig.
        • In Deutschland gab es im Jahr 2014 bei Kindern <  15 Jahre 31 Todesfälle von insgesamt ca. 45.000 stationären Behandlungen.41
      • Weltweit treten jedoch aufgrund fehlender Therapiemöglichkeiten über 800.000 Todesfälle alsdurch Folge einer Lungenentzündung bei ansonsten gesunden Kindern sind in Industrieländern selten, aber eine der häufigsten TodesursachenPneumonien bei Kindern in< 5 EntwicklungsländernJahre auf.148

      Verlaufskontrolle

      • Alle Patient*innen mit PCAP sollen 48-72 Stunden nach Diagnosestellung und Therapiebeginn klinisch reevaluiert werden.1
      • Das Management von Patient*innen mit ausbleibender Besserung binnen 48–72 Stunden sollte umfassen:1
        • klinische und labormedizinische Einschätzung der aktuellen Krankheitsschwere und des Verlaufes
        • Bildgebung, um Ausmaß und ggf. Progredienz des pneumonischen oder
          parapneumonischen Prozesses zu erfassen.
        • erweiterte Erregerdiagnostik
        • Entscheidung über eine Therapieänderung

      Patienteninformationen

      Patienteninformationen in Deximed

      Quellen

      Leitlinien

      • Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP). Management der ambulant erworbenen Pneumonie bei Kindern und Jugendlichen (pädiatrische ambulant erworbene Pneumonie, pCAP). AWMF-Leitlinie Nr. 048-013. S2k, Stand 2017. www.awmf.de

      Literatur

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      3. Barson WJ. Community-acquired pneumonia in children: Clinical features and diagnosis. UpToDate, last updated Oct 30, 2014. UpToDate
      4. Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP). Management der ambulant erworbenen Pneumonie bei Kindern und Jugendlichen (pädiatrische ambulant erworbene Pneumonie, pCAP). AWMF Leitlinie Nr. 048-013, Stand 2017. www.awmf.org
      5. CAPNETZKamtsiuris P, KompetenznetzAtzpodien ambulant erworbener PneumonienK, pedCAPNETZEllert U et al. (ZugriffPrävalenz 18von somatischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland.12.2015) Bundesgesundheitsbl 2007. wwwlink.capnetzspringer.decom
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      13. Robert-Koch-InstitutRKI. Schutzimpfung gegen Pneumokokken: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Stand 23.06.2020. Letzter Zugriff 24.10.2022. www.rki.de
      14. RKI. Epidemiologisches Bulletin. Mitteilung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) ambeim Robert Koch-Institut 2022. 20174/201822. www.rki.de
      15. Boschi-Pinto C, Debay MUNICEF. InformalSave consultationthe onChildren epidemiologicand estimatesEvery forBreath child healthCounts. 11-12Stand JuneJanuar 20012020. AccessedLetzter onlineZugriff February 27, 200423.10.22. www.poplineunicef.org

      Autor*innen

      • KatrinLino MetzWitte, FachärztinDr. fürmed., Arzt in Weiterbildung Allgemeinmedizin, BerlinFrankfurt
      • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
J12; J120; J121; J122; J128; J129; J13; J14; J15; J150; J151; J152; J153; J154; J155; J156; J157; J158; J159; J16; J160; J168; J18; J180; J181; J182; J188; J189
lungebetændelse; pneumoni; Pneumonie bei Kindern
R81
Lungenparenchym; Lungenkrankheit; Lungenerkrankung; pCAP; Pediatric Community-aquired Pneumonia; Atemwegsinfektion; Lungenentzündung; nicht-schwere pCAP; nicht schwere pCAP; schwere pCAP; pädiatrisch ambulant erworbene Pneumonie
Pneumonie bei Kindern
BBB MK 17.11.2020 Xylometazolin mit Tropfpipette nicht für Säuglinge unter 1 Jahr.
BBB MK 25.10.2022 umfassend revidiert, umgeschrieben und aktualisiert. MK 10.11.17, neu bearbeitet, LL im Text
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Definition:Akute Durch Mikroorganismen hervorgerufene Infektion desmit Lungenparenchyms.konsekutiver BeiEntzündung Kindernim häufigBereich viralder bedingt. Frühgeburt, chronische Lungenkrankheit oder Vorerkrankungen disponierenAlveolen. Häufigkeit:EineBei derSäuglingen und Kleinkindernufigsten schweren Infektionen bei Kindernufig. InJeweilige Mittel1-Jahres-Prävalenz undin NordeuropaDeutschland: erkranken0–2 jährlichLebensjahre ca2,7 %; 3–6 Lebensjahre 3 %. 300 von 100.000 Kindern und Jugendlichen.
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