Respiratorische Erkrankung durch das Coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19)

Zusammenfassung

  • Definition:Respiratorische Erkrankung durch SARS-CoV-2, COVID-19.
  • Häufigkeit:Pandemie, die in ein endemisch-wellenförmiges Geschehen übergegangen ist.
  • Symptome:Variieren meist zwischen Symptomfreiheit, leichten Erkältungssymptomen, grippeähnlichem Krankheitsbild mit Fieber, Krankheitsgefühl, Husten, evtl. Atemnot, Geruchs- oder Geschmacksstörung, gastrointestinalen Beschwerden oder einem selteneren schweren Krankheitsbild mit Pneumonie, ARDS. Dabei kann es zu Multiorganversagen kommen. Schwere Verläufe sind unter den derzeit kursierenden Omikron-Varianten deutlich seltener. Bei manchen Betroffenen kann es zu Long COVID mit einem langwierigen Verlauf kommen.
  • Befunde:Bei schweren Verläufen akutes respiratorisches Syndrom (mit oder ohne Fieber und Husten), radiologische oder klinische Hinweise auf Pneumonie oder akutes Atemnotsyndrom.
  • Diagnostik:Ein RT-PCR-Test kann das Virus nachweisen. Patient*innen können den erforderlichen Nasen- und Rachenabstrich selbst durchführen. Antigen-Schnelltests sind eine Alternative zur PCR. Bei Lungenbeteiligung Thorax-Sonografie und ggf. Thorax-CT.
  • Therapie:Bei leichten Verläufen ohne Risikofaktoren für einen schweren Verlauf: symptomatische Therapie. In bestimmten Fällen sind in der Frühphase die Virustatika Remdesivir und Paxlovid eine Behandlungsoption. Bei schwerer Erkrankung supportive Therapie mit ausreichender Oxygenisierung, nichtinvasiver Beatmung, High-Flow-Sauerstofftherapie, Bauchlagerung und ggf. invasiver Beatmung. Medikamentöse Therapie nach Empfehlung der WHO: Dexamethason, IL6-Rezeptor-Blocker und Baricitinib.

Allgemeine Informationen

Anmerkung

  • Aufgrund der häufig wechselnden Empfehlungen verlinken wir in erster Linie zu öffentlichen Quellen, wie RKI, WHO etc.

Definition

  • Respiratorische Erkrankung durch SARS-CoV-21
    • Die Erkrankung wird als COVID-19 bezeichnet (Coronavirus Disease 2019).
    • SARS-CoV-2 gehört, wie das SARS-Virus, zu den Beta-Coronaviren.
    • Der frühere Verlauf als Pandemie ist in ein endemisch-wellenförmiges Geschehen übergegangen.

Häufigkeit

Zahlen in Deutschland

Ätiologie und Pathogenese

SARS-CoV-2

  • Das Virus gehört wie das SARS-Virus zu den Beta-Coronaviren.2 
    • Coronaviren sind umhüllte RNA-Viren.
    • Das S(Spike)-Protein ist für den Eintritt in die Wirtszelle zuständig. Es induziert neutralisierende (protektive) Antikörper und ist deswegen wichtig für die Impfstoffentwicklung.
    • SARS-CoV-2 verwendet das transmembranäre Enzym ACE-2 als Rezeptor, um in die Wirtszellen zu gelangen.
  • Artengrenzen können aufgrund der Fähigkeit zur homologen Rekombination leicht überwunden werden.2
  • Mit SARS-CoV-2 sind insgesamt 7 humanpathogene Coronaviren bekannt.
    • Coronaviren verursachen beim Menschen verschiedene Krankheiten, von gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu gefährlichen Krankheiten wie das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) von 2015 oder das Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS) von 2003.

Übertragung

  • Infektionsquelle sind infizierte Personen mit oder ohne Symptomatik (35 % aller Infizierten).1
  • Hauptübertragungsweg
    • Respiratorische Aufnahme virushaltiger Flüssigkeitspartikel (Aerosole), die beim Atmen, Husten, Sprechen, Singen und Niesen entstehen.1
  • Keine oder eine untergeordnete Rolle spielen folgende Übertragungswege:1 
    • Kontaktübertragung
    • fäkal-orale Übertragung und Übertragung durch Nahrungsmittel
    • vertikale Übertragung von der (infizierten) Mutter auf ihr Kind (vor, während, nach der Geburt sowie über Muttermilch)3

Inkubationszeit

  • Omikron-Variante: verringerte mediane Inkubationszeit von 3–4 Tagen3  

ICPC-2

  • R991 COVID-19
    • Gilt für Verdachtsfälle und bestätigte COVID-19-Fälle.
  • R 81 Lungenentzündung
  • A77 Virale Erkrankung NNB, andere

ICD-10

  • U07.1 G COVID-19 (Coronavirus-Krankheit 2019, Virus durch Labortest nachgewiesen)
    • Zusatzcode, Verwendung nur in Kombination mit einem anderen ICD-Code, z. B. J06.9 Akute Infektion der oberen Atemwege, nicht näher bezeichnet
  • U07.2 G Verdacht auf COVID-19 (nicht nachgewiesen)
    • Zusatzcode, Verwendung nur in Kombination mit einem anderen ICD-Code, z. B. J06.9 Akute Infektion der oberen Atemwege, nicht näher bezeichnet
  • U.09.9 Zustand nach COVID-19, zu verwenden, wenn eine andernorts klassifizierte Störung in Zusammenhang mit vorausgegangener COVID-19 steht, aber COVID-19 nicht mehr vorliegt.4 
  • Hinweise der KBV
    • Die Codes ausschließlich mit dem Zusatzkennzeichen „G“ (gesichert) für die Diagnosesicherheit angeben.

Diagnostik

Allgemeine Hinweise für die Hausarztpraxis

Hinweise zu Abrechnung und Vergütung (KBV)

Diagnostische Kriterien

Differenzialdiagnosen

Anamnese

Symptome allgemein

DEGAM S1-Handlungsempfehlung SARS-CoV-2/COVID-19 Informationen & Praxishilfen für niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte7

  • Symptome von COVID-19, die einzeln oder in Kombination auftreten können, sind:
    • Fieber
    • Husten (mit oder ohne Auswurf)
    • Schnupfen
    • Atemnot
    • starker Nachtschweiß
    • Abgeschlagenheit, Müdigkeit
    • Riech- und Geschmacksstörungen
    • Es kommen auch Kopf- und Gliederschmerzen, Diarrhö, abdominelle Beschwerden oder Halsschmerzen vor.
  • Erkältungssymptome
  • Fieber
  • Nach Kontakt zu bestätigten Coronavirus-Fällen und beruflicher Exposition fragen.
  • Inkubationszeit bei Omikron im Median 3–4 Tage2
  • Zurückliegende Episode(n) mit COVID-19, Impfungen
  • Details zu klinischen Unterschieden zwischen COVID-19, Influenza und Erkältungskrankheit sowie schweren Verläufen: RKI: Surveillance akuter Atemwegserkrankungen

Risikofaktoren für einen schweren Verlauf

Spezielle SARS-CoV-2-Diagnostik 

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  • Grundsätzlich soll eine Testung auf SARS-CoV-2-Infektion bzw. auf andere Erreger wie z. B. Influenza nur dann erfolgen, wenn sich aus dem Testergebnis Konsequenzen für das weitere Vorgehen ergeben (Schutz von Risikopersonen, weiteres diagnostisches und therapeutisches Vorgehen bei der erkrankten Person).
  • In Anlehnung an die Empfehlungen des RKI empfiehlt die DEGAM die Abklärung einer potenziellen SARS-CoV-2-Infektion (falls noch keine Selbsttestung erfolgt ist) mittels PCR-Testung in folgenden Situationen:
    • schwere respiratorische Symptome (z. B. Atemnot, klinischer Verdacht auf Pneumonie) ODER
    • anhaltende respiratorische Symptome mit klinischer Verschlechterung ODER
    • akute respiratorische Symptome, insbesondere bei
      • Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe ODER
      • Tätigkeit in Pflege, Arztpraxis, Krankenhaus ODER
      • aktuell oder prospektiv engem Kontakt zu Personen mit Risikofaktoren
    • Bei negativem Schnelltestergebnis, aber klinisch fortbestehendem Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion, sollte dann ein PCR-Test erfolgen.
  • Nur im Ausnahmefall sollten in der Hausarztpraxis Antigen-Tests bei symptomatischen Personen angewendet werden, z. B. wenn ein Testergebnis schnell vorliegen muss. Bei gesetzlich Versicherten werden Antigen-Tests auf COVID-19 nicht finanziert.
  • Antikörpertests sollten in der hausärztlichen Praxis in der Regel nicht durchgeführt werden, in Einzelfällen können sie allerdings hilfreich sein (z. B. zur Kontrolle des Impferfolges bei Menschen unter Immunsuppression – hier nur Spike-AK).
  • Alle Patient*innen, bei denen ein Test durchgeführt wird, sollten möglichst Kontakte zu anderen einschränken bzw. eine FFP2-Maske tragen und Kontakte zu Hochrisikopatient*innen meiden.

Röntgen-Thorax

  • Im konventionellen Röntgenbild bei intensivpflichtigen Patient*innen in der Regel bilaterale Infiltrate8

Thorax-CT

  • In der CT finden sich bereits sehr früh im Laufe der Erkrankung bilaterale, subpleural imponierende Milchglastrübungen, und eine Konsolidierung von Lungenabschnitten.8 
    • Befunde im CT sind nicht spezifisch für COVID-19.
    • Eine CT ist sinnvoll, wenn eine klinische Konsequenz (wie z. B. bei Lungenembolie) entsteht.

Lungensonografie

  • Laut der interdisziplinären S3-Leitlinie werden bettseitige Untersuchungen, wie Ultraschall, bei der Bildgebung bei Lungenbeteiligung bei COVID-19 bevorzugt.8

Indikationen zur Klinikeinweisung

  • Die Indikation zur Krankenhausaufnahme von COVID-19-Patient*innen soll nach klinischen Kriterien durch eine Ärztin oder einen Arzt erfolgen, insbesondere unter Berücksichtigung von Alter, Komorbiditäten, Atemfrequenz und Sauerstoffsättigung.8
  • DIVI-Intensivregister zum bundesweiten Abfragen von Intensivplätzen

Therapie

Therapieziele

  • Symptome lindern.
  • Komplikationen und Ateminsuffizienz behandeln.
  • Ausbreitung und Übertragung der Infektion verhindern.

Allgemeines zur Therapie

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Beratung von Patient*innen ohne hohes Risiko

  • Für Patient*innen, die keiner Hochrisikogruppe angehören, leicht erkrankt sind oder ausschließlich einen positiven Antigen-Test haben, kann die Beratung/Behandlung vorzugsweise telefonisch oder per Video erfolgen.

Beratung von Patient*innen mit hohem Risiko

  • Bei COVID-Symptomen von Hochrisikopersonen sollten je nach Risikoeinschätzung und aktuellem Befinden erfolgen:
    • ggf. medikamentöse, ambulante Behandlung
    • ggf. direkte Krankenhauseinweisung (bei Verdacht auf bzw. erkennbarem abwendbar gefährlichem Verlauf)
    • ansonsten in der Regel Einbestellung in die Infektsprechstunde
    • Untersuchung und PCR-Abstrich in der Infektsprechstunde
    • Ggf. tägliche Pulsoxymetrie; bei absinkenden Werten stationäre Einweisung erwägen.
    • ggf. Telefonate zum klinischen Zustand (je nach Absprache durch Hausärzt*in oder Patient*in initiiert)
    • weiteres Vorgehen nach klinischer Situation
    • Bei weiterbestehender Symptomatik erneute Prüfung alternativer Ursachen infektiöser oder nicht-infektiöser Genese.

Ambulante Behandlung 

Allgemeine Maßnahmen

  • Bei unkomplizierter Erkrankung ist eine rein symptomatische Therapie empfohlen.

Medikamentöse Therapie in der ambulanten Versorgung

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Therapieempfehlungen

  • Nirmatrelvir plus Ritonavir kann bei Erwachsenen mit COVID-19 und Risikofaktoren für einen schweren Verlauf innerhalb der ersten 5 Tage nach Symptombeginn eingesetzt werden. Aus dieser Gruppe profitieren insbesondere Personen ab 65 Jahren, Immunsupprimierte und Menschen mit inkomplettem/fehlendem Impfschutz (vgl. STIKO-Empfehlungen).
    • Aufgrund des hohen Wechselwirkungspotenzials müssen relevante Interaktionen mit bestehender Medikation zwingend vor Therapiebeginn überprüft werden (Liverpool COVID-19 Interactions: covid19-druginteractions.org).
  • Eine Therapie mit Remdesivir (i. v.) kann bei Patient*innen mit COVID-19 und Risikofaktoren für einen schweren Verlauf innerhalb der ersten 7 Tage nach Symptombeginn eingesetzt werden – am ehesten in spezialisierten Zentren.
  • Patient*innen mit SARS-CoV-2-Infektion, starkem Husten und Risiko für einen schweren Verlauf kann eine Budesonid-Inhalation (2 x 800 μg/d für 7–14 Tage) zur Senkung dieses Risikos angeboten werden (Off-Label-Therapie).
  • Bei alten und/oder vorerkrankten Patient*innen mit SARS-CoV-2-Infektion und einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf, die immobil sind, kann eine medikamentöse Thromboseprophylaxe mit einem NMH erfolgen (z. B. mit Enoxaparin s. c., Dosierung 1 x 4.000 IE/d; falls BMI > 35 bzw. KG > 100 kg oder früher stattgehabte Thromboembolie: 2 x 4.000 IE/d).
    • Achtung: Nicht bei oraler Antikoagulation; vorsichtige Abwägung bei bestehender ASS-Dauertherapie (ggf. PPI-Prophylaxe ab 65 J.)!
  • Eine Behandlung mit monoklonalen Antikörpern bleibt Kliniken/Spezialambulanzen vorbehalten.

Nicht empfohlen

  • Bei ambulanten COVID-19 Patient*innen ohne Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf soll eine Thromboembolie-Prophylaxe nicht eingesetzt werden.
  • Molnupiravir darf seit dem 24. Februar 2023 nicht mehr ärztlich verordnet und abgegeben werden.
  • Aufgrund der sich erst entwickelnden Evidenzlage kann zu Ursodeoxycholsäure im Zusammenhang mit COVID-19 noch keine Empfehlung abgegeben werden.
  • Aufgrund der sich erst entwickelnden Evidenzlage kann zu pegyliertem Interferon Lambda noch keine Empfehlung abgegeben werden.
  • Folgende Therapeutika sind im Rahmen der Corona-Pandemie teilweise empfohlen worden, haben sich aber als nicht wirksam erwiesen und sollen zur Behandlung von COVID-19 nicht eingesetzt werden: Azithromycin, Colchicin, Fluvoxamin, Ivermectin, Vitamin D.
  • Systemische Steroide sollen nicht zur COVID-19-Therapie im ambulanten Bereich eingesetzt werden.
  • Auf Basis der derzeitigen Evidenz kann für Metformin zur Behandlung von COVID-19 keine Empfehlung abgegeben werden.

Prophylaxe

  • Zum prophylaktischen Effekt von Vitamin D3 im ambulanten Bereich (Verhinderung einer Infektion mit SARS-CoV-2 bzw. eines schweren Verlaufs von COVID-19) gibt es bislang keine publizierten Studien.
    • Grundsätzlich sollen hochdosierte orale oder parenterale Vitamin D Präparate nicht verabreicht werden.
    • Davon unberührt können ältere Personen (insbesondere Altenheimbewohner/innen) 1.000(–2.000) IE/d Vitamin D einnehmen.
    • Bis auf seltene Ausnahmen ist eine Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels dabei nicht sinnvoll – denn die Substitution verursacht (bis max. 4.000 IE/d) keine relevanten unerwünschten Wirkungen.
  • Budesonid-Asthmaspray
    • Ein Cochrane-Review sieht mäßig zuverlässige Evidenz dafür, dass inhalierbare Kortikosteroide bei COVID-19 mit milden Symptomen wahrscheinlich die Zahl der Klinikaufnahmen und die Mortalität reduzieren und die Symptombesserung innerhalb von 14 Tagen fördern.9
  • Nirmatrelvir plus Ritonavir (Paxlovid)
    • für ungeimpfte ambulante Risikopatient*innen ohne Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn
      • Dosierung: 300 mg Nirmatelvir mit 100 mg Ritonavir p. o. alle 12 Stunden für 5 Tage
    • Umfangreiche, auch potenzielle lebensbedrohliche Wechselwirkungen wegen des CYP-3A-Hemmers Ritonavir, die auch viele Herz-Kreislauf-Medikamente betreffen, z. B. Amiodaron, Simvastatin.
    • Praktische Hinweise zur Verordnung von Nirmatrelvir plus Ritonavir (Paxlovid) bietet die KBV.
    • geringerer Effekt bei Genesenen, Nutzen bei Geimpften nicht untersucht
    • Interaktive Checkliste für den Einsatz von Paxlovid der Fachgruppe COVRIIN, der DGIIN, der DGI, der DGP und des DIVI
    • Übersicht zu Maßnahmen bei Wechselwirkungen unter Paxlovid (Universität Heidelberg)
    • Das Institut für Hausärztliche Fortbildung (IHF) hat eine Checkliste Paxlovid zur Unterstützung bei der Identifikation von für das Medikament infrage kommender Patient*innen im Praxisalltag erstellt.
  • Remdesivir
    • für ambulante Risikopatient*innen innerhalb von 7 Tagen nach Symptombeginn10
      • Kann nach Einschätzung der Autor*innen des arznei-telegramms bei ambulanten Patient*innen mit sehr hohem Risiko eines schweren Verlaufs im Einzelfall nach sorgfältiger Aufklärung „in Betracht gezogen“ werden.
    • Dosierung: 200 mg i. v. Tag 1, je 100 mg an Tag 2 und 3

Therapie von Kindern mit COVID-19

Stationäre Behandlung

Allgemeine Maßnahmen und medikamentöse Therapie in der stationären Versorgung

Empfehlungen verschiedener Fachgesellschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie: www.onkopedia.com
  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie: www.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie: www.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie: www.dgpi.de
  • Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie
    • Empfehlungen zum Management von Patient*innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen während der COVID-19-Pandemie finden Sie in den Artikeln M. Crohn und Colitis ulcerosa.
  • Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin: www.awmf.org

Empfehlungen zur Palliativversorgung

Impfung

Informationen und Empfehlungen zur COVID-19-Impfung

Aktuelle Empfehlungen der STIKO

  • Laut Impfempfehlungen im Epidemiologischen Bulletin
     empfiehlt die STIKO nun folgenden Indikationsgruppen eine jährliche Auffrischimpfung im Herbst:
    • Personen im Alter ≥ 60 Jahre
    • Personen im Alter ≥ 6 Monate, die aufgrund einer Grundkrankheit besonders gefährdet sind, schwer an COVID-19 zu erkranken.
    • Bewohner*innen in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
    • Personal in medizinischen Einrichtungen und in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen mit direktem Kontakt zu Patient*innen- bzw. Bewohner*innen
    • Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Personen, bei denen durch eine COVID-19-Impfung vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt werden kann.
  • Für andere Bevölkerungsgruppen besteht derzeit keine Notwendigkeit zur Auffrischimpfung.
  • Die Auffrischimpfung soll möglichst in einem Mindestabstand von 12 Monaten zur letzten vorangegangenen COVID-19-Impfung oder SARS-CoV-2-Infektion durchgeführt werden.

Prävention

Infektionsschutzmaßnahmen

  • Empfehlungen des RKI3
    • Wer Symptome einer akuten Atemwegsinfektion hat, sollte 3–5 Tage und bis zur deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause bleiben.
    • Während dieser Zeit sollte der direkte Kontakt zu Personen, insbesondere solchen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben, möglichst vermieden werden.
    • Wenn die Symptomatik sich verschlechtert, sich nicht verbessert oder man einer Risikogruppe mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf angehört, sollte man die Hausarztpraxis konsultieren.

Quarantäne und Isolation 

Hände- und Flächendesinfektion

  • Zur chemischen Desinfektion sind Mittel mit dem Wirkungsbereich „begrenzt viruzid“ (wirksam gegen behüllte Viren), „begrenzt viruzid PLUS“ oder „viruzid“ anzuwenden.3

Empfehlungen für Einrichtungen des Gesundheitswesens 

DEGAM S1-Handlungsempfehlung SARS-CoV-2/COVID-19 Informationen & Praxishilfen für niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte7

  • Als Schutzmaßnahme im medizinischen Bereich mit direktem Kontakt zu vermutlich Infizierten soll eine FFP-2-Maske getragen werden.
  • Zusätzlich können bei Testungen bzw. aerosolbildenden Maßnahmen zusätzlich ein Schutzkittel, Handschuhe und Schutzbrille getragen werden.
  • FFP-2- bzw. FFP-3-Masken mit Ausatemventil sind obsolet, da sie im Falle einer Infektion der sie tragenden Person keinen ausreichenden Schutz anderer Personen bieten.

Vorgehen in Pflegeeinrichtungen

  • Siehe das RKI-Dokument Prävention und Management von COVID-19 in Alten- und Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen.

Vorgehen bei Wohnungslosigkeit

Vorgehen bei Neugeborenen und Wöchnerinnen

  • Auch bei V. a. COVID-19 bei der Mutter ist ein baldiger und kontinuierlicher Hautkontakt zwischen Mutter und Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt empfohlen.
  • Stillen soll bei SARS-CoV-2-positiven Müttern ermöglicht und unterstützt werden.
  • Dabei sollen empfohlene Hygienemaßnahmen angewendet werden, wie häufiges Händewaschen oder Desinfizieren der Hände vor Kontakt mit dem Baby, Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bei Kontakt mit dem Baby und beim Stillen.11

Umgang mit SARS-CoV-2-infizierten Verstorbenen

  • Das RKI-Dokument Empfehlungen zum Umgang mit SARS-CoV-2-infizierten Verstorbenen richtet sich an Ärzt*innen, die eine äußere Leichenschau vornehmen (z. B. Haus- und Notärzt*innen, Bedienstete von Gesundheitsämtern) und sonstiges medizinisches Personal sowie Bestatter*innen, die Kontakt mit SARS-CoV-2-infizierten Verstorbenen haben.

Meldepflicht

  • Namentlich meldepflichtig ist der Verdacht einer Erkrankung, die Erkrankung sowie der Tod in Bezug auf die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19).12

Berufskrankheit

  • Bei positiver Testung, entsprechenden Krankheitsanzeichen sowie der Vermutung eines Infektionsweges über die berufliche Tätigkeit sollte eine Erstattung einer ärztlichen Berufskrankheitenanzeige erfolgen.13

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Verlauf

  • Infektionen mit der Omikron-Variante verlaufen deutlich milder als die Infektionen mit Vorgänger-Varianten.
    • Aktuelle Daten zu Hospitalisierungsraten und Zahlen der intensivpflichtigen COVID-19-Betroffenen entnehmen Sie bitte der RKI-Seite Zenodo und dem BMG-Pandemieradar.

Klinischer Verlauf bei Kindern1

  • Meist asymptomatischer oder milder Krankheitsverlauf
  • Schwere Verläufe sind selten und betreffen insbesondere Säuglinge und Kleinkinder sowie Kinder mit pulmonalen oder kardialen Vorerkrankungen.

Komplikationen

  • Deutlich seltener bei Infektionen mit der Omikron-Variante2
  • Sepsis
  • Ateminsuffizienz
  • ARDS
  • Neurologische Symptome/Ausfälle14
  • Tiefe Venenthrombosen und Lungenembolie15
  • Verschiedene Herz-Kreislauf-Komplikationen und -Folgeerkrankungen1
  • Nierenversagen
  • Neues Auftreten eines Diabetes mellitus
    • Entgleisung eines bereits bestehenden Diabetes mellitus
  • Entwicklung der psychischen Gesundheit während der Pandemie laut RKI
    • depressive Symptome (Interessenverlust und Niedergeschlagenheit)
      • im Verlauf schwankend, insgesamt deutliche Zunahme bis Juni 2022
      • Betrifft alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere Frauen, jüngere Erwachsene und über 65-Jährige.
    • Angstsymptome (Ängstlichkeit und unkontrollierbare Sorgen)
      • insgesamt Zunahme bis Juni 2022
    • Selbsteinschätzung der psychischen Gesundheit wird schlechter.
  • Häusliche Gewalt
    • Laut Kriminalstatistik des BKA zu Gewalt in der Partnerschaft stieg die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um 4,4 % an (Hellfeld, Dunkelziffer nicht bekannt).16
    • Das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen berichtet für das Jahr 2020 einen Anstieg telefonischer Beratungen um 15 %.17
  • Folgen der Public-Health-Maßnahmen
  • Multisystem Inflammatory Syndrome in Children (MIS-C)1
    • seltener bei Infektionen mit der Omikron-Variante und bei geimpften Kindern18

Prognose

Allgemeine Informationen zur Prognose von COVID-19

  • Die Letalität beschreibt die Anzahl der verstorbenen Fälle als Anteil der Zahl der (tatsächlich) erkrankten/infizierten Fälle (Infection Fatality Rate, IFR).
    • Die tatsächliche Anzahl erkrankter Menschen ist unbekannt und deutlich höher als die Zahl der gemeldeten Erkrankungsfälle.1
    • Nur der Fall-Verstorbenen-Anteil kann zuverlässig berechnet werden, z. B. als Quotient der gemeldeten Sterbefälle und der Zahl der gemeldeten Fälle (Case Fatality Rate, CFR).1
  • Angaben laut RKI für Deutschland 
  • Bei Kindern scheint die Erkrankung in der Regel mild zu verlaufen.
    • schwere oder gar kritische Verläufe nur bei einem sehr kleinen Teil der betroffenen Kinder und Jugendlichen3
  • Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf (mit Aufnahme auf eine Intensivstation und für invasive Beatmung).19

Langzeitfolgen: Post COVID/Long COVID

  • Der folgende Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.2-3
  • Siehe auch Informationsportal des RKI zu Long COVID und die FAQ zu Long COVID des RKI
  • Pathophysiologisch werden neben einer prolongierten Entzündungsreaktion und Autoimmunprozessen auch eine langfristige Viruspersistenz diskutiert.
  • Häufigste Symptome
    • Müdigkeit, Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit (sog. Fatigue), Kurzatmigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme (sog. „Brain Fog“), Schlafstörungen, Muskelschwäche und -schmerzen, psychische Probleme, wie z. B. depressive Stimmung und Angstsymptome sowie Riech- und Schmeckstörungen
  • Neurologische Symptome
  • Weitere Spätfolgen – erhöhtes Risiko für:
  • Dauer
    • Die meisten Beschwerden nach einer milden COVID-19-Infektion klingen innerhalb eines Jahres ab.20
  • Kinder
    • In einer großen explorativen Studie aus den USA trat Post COVID/Long COVID bei Kindern deutlich seltener auf als bei Erwachsenen.21

 Interdisziplinäre S1-Leitlinie: Post COVID/Long COVID4 

Definition

  1. Symptome, die nach der akuten COVID-19 oder deren Behandlung fortbestehen.
  2. Neue Symptome, die nach dem Ende der akuten Phase auftreten, aber als Folge der SARS-CoV-2-Infektion verstanden werden können.
  3. Verschlechterung einer vorbestehenden Erkrankung infolge einer SARS-CoV-2-Infektion.
  • Anhaltende Beschwerden, die jenseits einer Zeitspanne von 4 Wochen ab Infektion als Long COVID oder post-akute Folgen von COVID-19 (Post-acute Sequelae of COVID-19) und bei Persistenz von mehr als 12 Wochen als Post-COVID-Syndrom bezeichnet werden.
    • Aktuelle Daten aus Großbritannien weisen aus, dass die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Long-/Post-COVID-Syndroms nach Infektion mit der Omikron-Variante nur etwa halb so hoch ist wie nach Infektion mit der Delta-Variante (4,5 % vs. 10,8 %)
    • Dabei werden sehr häufig Symptome wie Fatigue, Konzentrationsschwierigkeiten, Luftnot und sowohl eingeschränkte körperliche als auch geistige Leistungsfähigkeit beschrieben.

Wichtigste Empfehlungen

Diagnostik
  • Die Diagnose eines Long-/Post-COVID-Syndroms kann weder durch eine einzelne Laboruntersuchung noch durch ein Panel an Laborwerten diagnostiziert bzw. objektiviert werden. Ebenso schließen normale Laborwerte ein Long-/Post-COVID-Syndrom nicht aus.
  • Eine weiterführende spezialärztliche Abklärung kann angezeigt sein, wenn nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion Einschränkungen länger als drei Monate persistieren.
Therapie/Prävention
  • Gesicherte therapeutische Interventionen beim Post COVID/Long COVID sind nicht bekannt.
  • Die Impfung kann das Risiko von Long COVID/Post COVID reduzieren, allerdings deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine Impfung nach Durchbruchsinfektion nur einen Teilschutz vor Long COVID/Post COVID bietet.

Primärärztliche (hausärztliche) Versorgung

  • In der primärärztlichen Versorgung ist eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung einschließlich neurologischem, funktionellem und psychischem Status zu empfehlen.
  • Die gezielte Befunderhebung unter besonderer Berücksichtigung neu aufgetretener oder vermehrt und verändert auftretender Symptome und Einschränkungen vorbestehender Erkrankungen sowie Basisdiagnostik im Labor ist von zentraler Bedeutung.
  • Empfehlungen
    • Nach primärärztlicher Basisdiagnostik ist bei klinischer Stabilität der Symptomatik bei den Betroffenen zunächst ein abwartendes Vorgehen unter primärärztlicher Betreuung zu empfehlen.
    • Bei Warnhinweisen in der Basisdiagnostik sowie klinischer Verschlechterung oder Unklarheiten sollte den Betroffenen eine vertiefende Diagnostik und/oder eine Überweisung an geeignete Fachdisziplinen angeboten werden.
    • Eine erhöhte Aufmerksamkeit und ein Vorgehen entsprechend den Prinzipien der psychosomatischen Grundversorgung ist bei den nachfolgenden Symptomen frühzeitig zu empfehlen, u. a. um einer möglichen Chronifizierung vorzubeugen:
      • ähnliche somatische oder psychosomatische Beschwerden in der Anamnese
      • hohe psychosoziale Belastung
      • frühere gehäufte Konsultationen mit unergiebiger somatischer Diagnostik
  • Warnhinweise
    • schlechter Allgemeinzustand
    • signifikante Gewichtszunahme bzw. -abnahme
    • unerklärliche oder neu aufgetretene neurologische Auffälligkeiten (Sensibilität, Motorik, Schlucken, Sprache und Kognition)
    • neue Schmerzsymptomatik, schlechte oder sich verschlechternde somatische oder psychische Befunde sowie unerklärliche Auffälligkeiten in der Basisdiagnostik
Diagnostik
  • Empfehlungen für die Basisdiagnostik (unter Berücksichtigung bekannter Komorbiditäten)
    • Blutdruck, Herzfrequenz, Temperatur, Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung
    • Labor: BB, CRP, Kreatinin, Harnstoff, Transaminasen, TSH, Urin-Stix (fakultativ: CK, Troponin, Ferritin, D-Dimere, NT-proBNP)
    • Screening-Fragen zu Fatigue, anhaltender körperlicher Erschöpfung, Belastungsintoleranz/PEM (eines der häufigsten Symptome in den meisten Post-/Long-COVID-Studien), Schmerzen, kognitiven Störungen, depressiven Verstimmungen und Angststörungen
Spezielle Fragestellungen
  • Fatigue
    • Es sollte erfasst werden, ob körperliche Aktivität die Fatigue bessert oder (im Sinne von PEM) zu einer Zunahme dieser und weiterer Beschwerden führt.
    • Bei Besserung kann eine gut kontrollierte, ggf. supervidierte körperliche Aktivierung basierend auf sport-/bewegungstherapeutischen Trainings- und Belastungsprinzipien empfohlen werden.
    • In der klinischen Untersuchung ist besonders auf auffällige Lymphknoten, abdominellen Tastbefund und der orientierenden neurologischen Untersuchung insbesondere mit Erfassung von Veränderungen in Muskelkraft, -trophik, -tonus und Eigenreflexen sowie kognitive Leistungsminderung bzw. psychische Symptome (Depressivität, Ängste) zu achten.
  • Dyspnoe
    • Bei den Patient*innen stark beeinträchtigenden Symptomen (insb. nach einem schweren Verlauf) sollte unter Zuhilfenahme der Vorbefunde die Basisdiagnostik erweitert werden mit Labor, Lungenfunktionsanalyse, SpO2, D-Dimere, EKG, evtl. Röntgen-Thorax.
  • Kopfschmerzen
    • hohe Spontanheilungsrate nach COVID-19
    • klinisch-neurologische Verlaufskontrollen
    • Bei fehlenden Warnhinweisen sollte eine Re-Evaluation nach spätestens 4 Wochen vorgenommen werden.
  • Schmerzen
    • Schmerzen (insbesondere im Thoraxbereich, aber auch allgemein Muskelschmerzen) sind ein häufiges Syndrom nach COVID-19.
    • Die meisten dieser Symptome verringern sich innerhalb von 2–6 Monaten.
    • Eine primärärztliche multimodale und symptomorientierte Diagnostik unter Berücksichtigung abwendbar gefährlicher Verläufe sollte erfolgen.
  • Riech- und Schmeckstörungen
    • Die mittlere Dauer dieser Störung in Post-COVID-Einrichtungen beträgt 2,5 Monate.
    • Nach 6 Monaten haben sich etwa 90 % der Patient*innen mit Riechstörungen weitgehend verbessert.
    • Sollten die Symptome länger als 4 Wochen andauern und sich zusätzlich noch neurologische oder andere spezifische Begleitsymptome einstellen, ist eine spezialisierte Diagnostik in Erwägung zu ziehen.
  • Psychische Beschwerden
    • Bei ausgeprägter Symptomatik, ausbleibender Besserung über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder erheblichen ungünstigen psychosozialen Einflussfaktoren sollte eine spezialisierte psychosomatische oder psychiatrische Mitbehandlung und/oder Maßnahmen wie Ergo- oder Entspannungstherapie angeboten werden oder auch eine psychosomatische Rehabilitation.
  • Bei geriatrischen Patient*innen
    • Es sollte eine regelmäßige Überprüfung der Vitalparameter, aber auch der sensorischen, motorischen und kognitiven Funktionen erfolgen.
    • Bei Hinweisen auf Verschlechterung sollten u. a. Sauerstoffsättigung, D-Dimere, das Differenzialblutbild (Lymphopenie), Kreatinin und die Elektrolyte kontrolliert werden.

Verlaufskontrolle/Rehabilitation

Interdisziplinäre S3-Leitlinie: Empfehlungen zur Therapie von Patient*innen mit COVID-198

Nachuntersuchungen

  • Bei Patient*innen mit stationär behandelter COVID-19-Erkrankung sollte nach 8–12 Wochen eine Nachuntersuchung bezüglich Langzeitfolgen erfolgen.
  • Idealerweise sollte dies im Rahmen von Registern oder Studien erfolgen.
  • Das „Post-COVID-19-Syndrom" kann unabhängig von der Schwere der Erkrankung auftreten, also auch bei Patient*innen, die nur leicht erkrankt waren und ambulant behandelt wurden.
  • Alle nachweisbaren Organveränderungen nach COVID-19 sollten Anlass zu einer für die jeweilige Erkrankung empfohlenen Diagnostik und evtl. Therapie geben.

Rehabilitation

Empfehlung für die Wiederaufnahme von Freizeit- und Leistungssport

Patienteninformationen

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). SARS-CoV-2/COVID-19 Informationen & Praxishilfen für niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte, DEGAM S1-Handlungsempfehlung. Stand 03.10.2023, gültig bis 02.10.2024. www.degam.de
  • Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Empfehlungen zur Therapie von Patienten mit COVID-19. AWMF-Leitlinie Nr. 113-001. S3, Stand 12.09.2022. www.awmf.de
  • Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Long/Post-COVID. AWMF-Leitlinie Nr. 020-027. S1, Stand 05.03.2023. www.awmf.de
  • Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie. Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen. AWMF-Leitlinie Nr. 018-037. S1, Stand 01.02.2022. www.awmf.de
  • Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP). Therapie von Patient*innen mit COVID-19 aus palliativmedizinischer Perspektive. AWMF-Leitlinie Nr. 128-002. S1, Stand 29.06.2021. www.awmf.de

Literatur

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  3. Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu akuten Atemwegserkrankungen und COVID-19 Gesamtstand: 18.9.2023 www.rki.de
  4. Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Long/Post-COVID. AWMF-LL Nr. 020-027. S1, Stand 05.03.2023. www.awmf.org
  5. RKI. Hinweise zur Testung von Patienten auf SARS-CoV-2. Stand 02.05.2023 www.rki.de
  6. Report of the WHO-China Joint Mission on Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) 16-24 February 2020 (letzter Zugriff am 03.03.2020). www.who.int
  7. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). SARS-CoV-2/COVID-19 Informationen & Praxishilfen für niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte, DEGAM S1-Handlungsempfehlung. Stand 03.10.2023, gültig bis 02.10.2024. www.degam.de
  8. Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Empfehlungen zur Therapie von Patienten mit COVID-19. AWMF-Leitlinie Nr. 113-001. S3, Stand 12.09.2022. www.awmf.org
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  19. RKI. COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ). Stand 18.09.2023 www.rki.de
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Autorin

  • Marlies Karsch-Völk, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München

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