Definition:EineUnterfunktion angeboreneder oderSchilddrüse, erworbenebei Erkrankungmanifester Hypothyreose mit eingeschränktererniedrigten Syntheseperipheren von Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3)Schilddrüsenhormonen.
Häufigkeit:Eine angeborene primäre Hypothyreose tritt bei 1 von 31.500 lebenden Neugeborenen auf. Die sekundäre, zentrale Hypothyreose ist deutlich seltener.
Symptome:Bei Kindern und Jugendlichen mit Hypothyreose kann ein reduziertes Längenwachstum ein frühes Symptom sein.
Befunde:Klinische Befunde bei Hypothyreose können Struma,trockene Haut und trockenes Haar, sowie psychomotorische Trägheit, Müdigkeittrockene Haut, Muskelschmerzentrockenes seinHaar, verlangsamte Reflexe oder Bradykardie umfassen.
Diagnostik:DieLaborchemische Diagnose wirdmanifeste auf Grundlage derHypothyreose: TSH-underhöht, T4-WerteFT4 gestellterniedrigt. Bei latenter Hypothyreose FT4 normwertig. Routinemäßig erfolgt bei allen Neugeborenen ein TSH-Screening (entdeckt keine zentrale Hypothyreose).
Therapie:WirdBei manifester Hypothyreosemöglichst frühzeitige Behandlung mit Thyroxin-Tabletten oder -Tropfen behandelt. Patient*innen mit angeborener Hypothyreose erhalten eine Behandlung kurz nachSubstitution der GeburtSchilddrüsenhormone undmittels entwickeln somit nicht das Vollbild der KrankheitL-Thyroxin.
Das klinische Spektrum ist breit und reicht von Fällen mit schwerem Myxödem (sehr selten) bis hin zu Patient*innen mit nur sehr milden bis gar keinen Symptomen.
Bei einer subklinischen Hypothyreose ist TSH erhöht, die peripheren Schilddrüsenhormone sind jedoch normwertig. Bei einer manifestenManifeste Hypothyreose: sind dieperiphere Schilddrüsenhormonesenhormonwerte erniedrigt.
Bei Kindern wird zwischen kongenitaler und erworbener Hypothyreose unterschieden. Eine kongenitale Hypothyreose wird durch das Neugeborenen-Screening diagnostiziert.
Ursachen für eine erworbene Hypothyreose sind u. a. eine Autoimmunthyreoiditis (M. Hashimoto), evtl. virale Thyreoiditis, Strahlenschäden oder infiltrative Erkrankungen oder eine Erkrankung der Hypophyse/des Hypothalamus zurückzuführen.
Ist ein Syndrom, das durch mentale Retardierung, Taubheit, Kleinwuchs und typische Gesichtsdeformierungen gekennzeichnet ist und das bei Kindern mit unbehandelter kongenitaler Hypothyreose auftritt und heutzutage praktisch nicht mehr vorkommt.
Einteilung
Angeboren: Wird beim Neugeborenen-Screening erkannt; in zwei Formen unterteilt:
periphere, primäre Formen: Störung der Entwicklung der Schilddrüse oder der Hormonproduktion (TSH erhöht, wird beim Neugeborenen-Screening erkannt)
zentrale, sekundäre Formen: Erkrankung der Hirnanhangdrüse und/oder des Hypothalamus. (TSH nicht erhöht, wird beim Neugeborenen-Screening nicht erkannt)
Erworben:typische Symptome und Laborergebnisse; in zwei Formen unterteilt:
primär: durch Krankheiten der Schilddrüse verursacht
sekundär: durch Krankheiten der Hypophyse und/oder des Hypothalamus verursacht.
Häufigkeit
Primäre angeborene Hypothyreose
Tritt bei 1 von 31.500 lebenden Neugeborenen insgesamt auf.betroffen2-3
gehäuft bei Geburtsgewicht < 2.000 g oder > 4.500 g
Stellt somit die häufigste angeborene Erkrankung des endokrinen Systems dar.3
10–20 % Synthesestörung der Schilddrüsenhormone, am häufigsten Defekt der Schilddrüsenperoxidase
80–90 % Schilddrüsendys- oder -agenesie, teils Schilddrüsenektopie
Selten transiente Hypothyreose durch funktionshemmende maternale Antikörper oder durch prä- bzw. perinatale exzessive Jodkontamination mit nachfolgender Suppression der Schilddrüsenfunktion
Relativ verbreitet in den meisten Ländern Europas, kannKann die Ursache für angeborene oder erworbene Hypothyreose sein.
Obwohl Deutschland nach Aussage der WHO kein ausgewiesenes Jodmangelgebiet mehr ist, sind laut „Arbeitskreis Jodmangel“, eines Zusammenschlusses von Experten der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, immer noch wesentliche Teile der Bevölkerung nicht ausreichend versorgt.5-6
Die empfohlene tägliche Jodzufuhr für Säuglinge und Kinder ist abhängig vom Alter: .
in den ersten 4 Lebensmonaten 40 µg/d, anschließend sukzessive steigend bis 200 µg/d ab dem 13. Lebensjahr75
In bestimmten Regionen Zentralafrikas mit massivem Jodmangel und Verzehr von Cassava (Wurzelgemüse) mit hohem Cyanidgehalt sind bis zu 10 % der Neugeborenen von einer Hypothyreose betroffen.2
WeltweitCave: istAuch ein maternaler Jodexzess kann zur neonatalen Hypothyreose aufgrund von Jodmangel die häufigste Ursache für geistige Behinderung, die durch Vorbeugung verhindert werden kann.hren!8-96
Erworbene primäre Hypothyreose – die häufigstenufigste Ursachen sind:
Autoimmunthyreoiditis, die häufig bei Personen mit genetischer Disposition auftritt.10
Amiodaron hat eine chemische Struktur ähnlich zu Thyroxin und enthält große Mengen an Jod (75Checkpoint-mg-/200-mg-Tablette). Eine längere Behandlung führt zu einer erheblichen Jodexposition und kann sowohl Hyperthyreose als auch Hypothyreose auslösen.
Langzeitbehandlung mit Lithium, in der Regel reversibel nach dem AbsetzenInhibitoren
Speicherkrankheiten, z. B. Eisenablagerungen in der Schilddrüse bei Hämochromatose
Jodzufuhr in großen Mengen (Kontrastmittel, Nahrungsergänzungsmittel)
Sekundäre,Zentrale angeborene und erworbene Hypothyreose
Synthesestörungen können durch meist autosomal-rezessiv vererbte DefekteInzidenz der Syntheseproteinekongenitalen verursachtHypothyreose sein;etwa die häufigste Variante stellt der Schilddrüsenperoxidase-Defekt dar.
Die Ätiologie5 der Gruppe der Schilddrüsenorgan-Entwicklungsstörungen ist bis auf sehr wenige, z. T. syndromale seltene Krankheitsbilder mit genetischen Defekten der Schilddrüsenreifung bislang nicht geklärt.%
Erworbene primäre Hypothyreose
Positive Familienanamnese mit autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen
Andere Autoimmunerkrankungen wie:
(im Rahmen von polyendokrinen Autoimmunerkrankungen), z. B. Typ-21-Diabetes
Häufig bei unzureichender Hormonsubstitution einer manifesten Hypothyreose
Kann als angeborene subklinische Hypothyreose auftreten.
Kann, wie bei Erwachsenen, eine frühe Phase der Entwicklung einer manifesten Hypothyreose sein.
Bei der chronischen Autoimmunthyreoiditis (M. Hashimoto) kann die subklinische Hypothyreose als Übergangsphänomen in der Entwicklung einer manifesten Hypothyreose in Form eines erniedrigten T4- und eines erhöhten TSH-Spiegels auftreten.
Erhöhte Inzidenz bei Kindern, die nach einer In-vitro-Fertilisation geboren werden.1110
Eine angeborene Hypothyreose wird durch das Neugeborenen-Screening diagnostiziert.3
Das Screening erfolgt beim Neugeborenen durch TSH-Messung im Kapillarblut. In den meisten deutschen Screeningzentren wird ab
Bei einem TSH-Wertvon > 15 mU/l ein Verdacht ausgesprochen und eine Bestätigung im Serum eingeleitet.
BildgebendNeugeborenenscreening wird die SonografieVerdachtsdiagnose eingesetzteiner primären angeborenen Hypothyreose gestellt.11
Die BeiDiagnose Bestätigunggilt als gesichert, wenn der DiagnoseTSH-Wert in der Konfirmationsdiagnostik oberhalb und der FT4-Wert unterhalb des altersspezifischen Referenzbereichs liegen.11
Konsequenterweise werden im TSH-Screening jene Dysfunktionen nicht erfasst, die entweder keine TSH-Erhöhung aufweisen, wie eine neonatale Hyperthyreose (supprimiertes TSH) oder eine zentrale Hypothyreose (inadäquat niedriges TSH).6
In den seltenen Fällen einer angeborenen mütterlichen, genetisch bedingten Hypothyreose istsollen einunmittelbar zeitnahernach der Geburt des Kindes pädiatrische Endokrinolog*innen hinzugezogen werden.6
Sonografie: klinische Unterteilung in die Gruppe mit normaler bzw. dysgenetischer Schilddrüsenmorphologie3
Die Bildgebung sollte vor Therapiebeginn (innerhalberfolgen, der ersten 14 Tage) essenziell.
Da die in Deutschlandda durch die NeufassungGabe des Schilddrüsenhormons eine rasche Verkleinerung der KinderrichtlinieSchilddrüse ausauftritt dem Jahre 2005 etablierten Screeningprogrammeund die MessungUnterscheidung deseiner TSH,normal abergroßen versus hypoplastischen Schilddrüse nicht desmehr T4/T3valide beinhaltet,ist.
Allerdings ist die Bildgebung immer einem möglichst raschen Therapiebeginn nachzuordnen.
Falls kein Schilddrüsengewebe dargestellt werden zentralekann: Hypothyreosenlaborchemische nichtBestimmung imThyreoglobulin
kein ScreeningThyreoglobulin erfasst.nachweisbar: Agenesie
Thyreoglobulin nachweisbar: Ektopie
Die Diagnose erworbene Hypothyreose wird vor dem Hintergrund der Symptome und möglicher klinischer Befunde gestellt und durch die Messung von TSH und FT4 bestätigt.
Eine weitere Untersuchung mit Anti-TPO liefert beispielsweise nützliche Zusatzinformationen hinsichtlich einesBei Mlatenter Hypothyreose kann einmalig eine Bestimmung der TPO-Antikörper durchgeführt werden, um den Verdacht auf eine Hashimoto-Thyreoiditis zu klären.7
Bei Hashimotomanifester Hypothyreose bringt die TPO-AK-Bestimmung für die weiteren hausärztlichen Entscheidungen keinen Zugewinn.7.
Differenzialdiagnosen
AsthenieLow-T3-Syndrom
erniedrigtes FT3 bei normwertigem TSH
häufig bei intensivmedizinisch behandelten, dieschwerkranken aufPatient*innen
Erkrankungen mit ähnlich unspezifischen Symptomen wie eine andereHypothyreose
Struma und Wachstumsretardierung sind die häufigsten Symptome bei Kindern.12
Verzögertes Längenwachstum kann ein frühes Symptom sein, bevor andere Symptome oder Anzeichen vorliegen.
GefühlDie DEGAM weist darauf hin, dass aufgrund der unzureichenden Sensitivität und Spezifität einzelner oder kombinierter Symptome keine Handlungsempfehlung zur gezielten Abfrage von „typischen“ Beschwerden/Symptomen zur Diagnoseabsicherung gegeben werden kann.7
Die unspezifische Symptomatik kann z. B. umfassen:
veränderte Thrombozytenfunktion mit einem Bild ähnlich dem Willebrand-Jürgens-Syndrom
Sekundäre und tertiäre Hypothyreose
Verursacht häufig weniger hypothyreotische Symptome.
Bedingt dadurch, dass die Schilddrüse eine gewisse autonome Funktion hat und weiterhin etwas Schilddrüsenhormone produzieren kann, auch wenn die TSH-Stimulation wegfällt.
Bei zentraler Hypothyreose sind daher andere Symptome und Anzeichen in Verbindung mit der Grunderkrankung häufig dominanter. Bei einem Hypophysentumor können z. B. folgendeKopfschmerzen Symptomeoder ein Gesichtsfeldausfall vorliegen:
Bei normalem FT4 und FT3 und leicht bis mäßig erhöhtem TSH (4–10 mU/l)
Bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen wurde festgestellt, dass das TSH signifikant höher war als bei normalgewichtigen Personen und dass eine Gewichtsreduzierung zu fallendem TSH führte.14-15
Bei Kindern ist es entscheidend, dass eine Verlaufskontrolle erfolgt, um jene Patient*innen zu entdecken, die eine manifeste Hypothyreose entwickeln.
Probenahme bei der Therapiekontrolle
Der Bluttest für die Bestimmung von TSH und FT4 sollte am Morgen durchgeführt werden, und die Patient*innen sollten die tägliche Thyroxindosis nicht vor der Probennahme einnehmen, weil das freie Thyroxin (FT4) inSiehe den ersten 8–9 Stunden nach der Einnahme der Thyroxindosis um 15–20 % erhöht ist.
Screening?
Bevölkerungsstudien zeigen, dass ein generelles Screening fürAbschnitt HypothyreoseDiagnostische Kriterien nicht gerechtfertigt werden kann.
Es sollten jedoch zielgerichtete Schilddrüsenuntersuchungen bei ausgewählten Gruppen durchgeführt werden.16
Die ausgewählten Gruppen umfassen u. a. das Screening von Neugeborenen und schwangeren Frauen.
Bei schwangeren Frauen, die mit Thyroxin behandelt werden, sollte der TSH-Wert herangezogen werden, um zu beurteilen, ob die Substitutionsdosis adäquat ist.
Ist selbst bei ausgeprägter Hypothyreose meist normal und liefert somit bei leichter oder mäßiger Hypothyreose keinerlei zusätzliche Informationen.13
FT3 ist zu Beginn einer Hypothyreose aufgrund des hohen TSH-Spiegels, der zu einer verstärkten Umwandlung von T4 in T3 führt, häufig leicht erhöht.
Antikörper
Bei 90 % der Patient*innen mit Hashimoto-Thyreoiditis finden sich Antikörper gegen die Thyreoperoxidase (Anti-TPO) und bei 70 % gegen das Thyreoglobulin (Anti-TG).17
Ist positiv bei 50–80 % der Personen mit subklinischer Hypothyreose.
Erhöhte Antikörper können ein Indikator dafür sein, dass es sich um eine Erkrankung handelt, die sich zu einer manifesten Hypothyreose entwickeln kann.18
Das EKG kann eine Niedervoltage und eine Sinusbradykardie zeigen.
Falsch positive Testergebnisse
Die FT4- und TSH-Werte sind bei schwerer somatischer Erkrankung und schwerer Depression sowie bei über lange Zeit bestehender Unterernährung (z. B. Anorexia nervosa) mit Vorsicht zu betrachten.19
Häufig liegt in diesen Fällen eine zentrale Herunterregulierung der Schilddrüsenfunktion vor.
Bildgebende Untersuchungen
Ultraschall
Kann hilfreich sein, um eine Agenesie, Hypoplasie oder Ektopie zu erkennen.
zur Beurteilung der Schilddrüsengröße und Perfusion
Das Ziel besteht in der Regel darin, das TSH im unteren Normalbereich zu halten (unter ca. 2 mU/l), wobei FT4 im oberen Normalbereich gehalten wird.
Allgemeines zur Therapie
Die Behandlung sollte in Zusammenarbeit mit Kinderendokrinolog*innen erfolgen.
Vor dem Beginn der Behandlung sollte sichergestellt werden, dass keine potenziell vorübergehende Krankheit, wie subakute Thyreoiditis, vorliegt.
AndereDie UrsachenBehandlung fmit L-Thyroxin sollte so frürh einewie reversiblemöglich, bei der angeborenen Hypothyreose kmönnenglichst zuin hoheden oderersten zu14 niedrige JodzufuhrLebenstagen, Medikamentein einer Dosierung von 10–15 µg/kg KG/Tag erfolgen. 3, partielle Thyreoidektomie und eine Radiojodtherapie sein.11
Umstritten sind vor allem asymptomatische Patient*innen mit TSH-Werten im Bereich bis 5 mU/l.
Bei TSH ≥ 10 mU/l wird eine Behandlung empfohlen.
Bei TSH im Bereich von 6 bis < 10 wird eine 2.zweite Bestimmung und eine Verlaufskontrolle empfohlen. Bei positivem Anti-TPO ist es wahrscheinlicher, dass sich eine Hypothyreose entwickelt.
Niedrigere Schwelle für die Behandlung als bei Erwachsenen, um die Entwicklung einer klinischen Hypothyreose zu verhindern, um Wachstumsretardierung und eine negative kognitive Entwicklung zu vermeiden.
Medikamentöse Behandlung
Präparat
MedikamentMonotherapie der Wahl zur Hormonsubstitution istmit L-Thyroxin (T4).
In Deutschland ist mittlerweile ein Tropfenpräparat erhältlich (5 μg L-T4 pro Tropfen), das dosisäquivalent zur Tablettengabe eingesetzt werden kann und eine einfachere Applikation und vor allem eine detailliertere Dosierung in 5-μg-Schrittender ermöglicht.Regel in Tropfenform3
Dosierung
Die initiale Behandlung der primären angeborenen Hypothyreose sollte mit einer L-Thyroxin-Dosis von mindestens 10 μg pro kg KG erfolgen; bei schwerer Hypothyreose mit Athyreose sollte eine Dosis von 15 μg pro kg KG gewählt werden.3
Die Dosis wird entsprechend der klinischen Wirkung und der Bestimmung des TSH justiert.
Der neueDie Therapiekontrolle (körperliche Untersuchung und laborchemische Bestimmung von TSH-Spiegelstelltund sichT4) erstsollte 6–12nach Behandlungsbeginn nach jeweils 1, 2 und nach 4 Wochen nachund einernachfolgend Dosisanpassungin ein.21
Dasdreimonatigen Ziel besteht darin, das TSH im unteren Normalbereich zu halten (unter ca. 2 mU/l),Intervallen während dasder ersten beiden Lebensjahre erfolgen.FT43 im oberen Teil seines Normalbereichs gehalten wird.
Bei nicht zufriedenstellender Wirkung muss die Möglichkeit von anderen Krankheiten, vor allem von anderen Autoimmunerkrankungen, in Betracht gezogen werden.
Eine komplette TSH-Suppression mit Werten < 0,1 mU/l sollte vermieden werden.
Es wird empfohlen, L-T4Thyroxin in den Morgenstunden vor dem Frühstück einzunehmen, allerdings ist dies nicht durch Studien an Säuglingen und Kindern belegt.
Prinzipiell sollte die Gabe möglichst regelmäßig zu einem vergleichbaren Zeitpunkt des Tagesablaufs erfolgen, z. B. vor der ersten Stillmahlzeit des Tages oder vor dem Zubettgehen, ohne dass hierbei eine exakte Uhrzeit eingehalten werden muss.
Durch einen festen Rhythmus der Einnahme kann eine bessere Compliance erreicht werden, und die Werte der Serumkontrollen sind besser vergleichbar.
Die ResorptionBeachtung von Levothyroxin ist durch Lebensmittel (z. B. Milch)Absorption und anderemedikamentösen Medikamente (z. B. Östrogene, Salicylate, Phenytoin) beeinflusst.13Wechselwirkungen
Cave: Die gleichzeitige Einnahme mit WasserSojamilch reduziert die Resorption, sodass eine Dosisanpassung notwendig sein kann.
Die Einnahme wird nicht empfohlen und ist nicht erstattungsfähig.
Einzelfallberichte und kleinere Untersuchungen zeigen einen möglichen Benefit gegenüber synthetisch hergestelltem Levothyroxin.22
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
EineDie unbehandelteHypothyreose ist meistens eine chronische Erkrankung, kann jedoch auch nur vorübergehend vorliegen, z. B. bei Hypothyreosesubakuter Thyreoiditis führt zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Entwicklung, Depressionen, Demenz, Gewichtszunahme, Obstipation, trockener Haut, Haarausfall, Kälteintoleranz, Heiserkeit, unregelmäßiger Menstruation, Infertilität, Muskelsteifheit und -schmerzen, Bradykardie und Hypercholesterinämie.
extremelligkeiten plus Myxödem und Hypothermie bei bekannter Hypothyreose14
respiratorischeIntensivmedizinische Insuffizienz
Herzinsuffizienz
Krämpfe
myxödematöseTherapie Erscheinung.
In der Regel liegen typische Anzeichen einer Hypothyreose vor. Bei jungen Menschen werden jedoch auch Fälle mit einer leichten Hypothyreose beobachtet, die schnell in eine Hypothermie übergeht.notwendig
Kardiovaskuläre ErkrankungErkrankungen
Mögliche Folgen bei Überdosierung der Schilddrüsenhormone sind Tachykardien, Übererregbarkeit und/oder Tremor.7
Myxödem
Interstitielle Einlagerung von Glykosaminglykanen, vor allem prätibial und periorbital
Die anregende Wirkung von zu hohen Dosen Levothyroxin auf den Energiestoffwechsel kann zu einem Missbrauch führen. Es besteht eindie erhöhtesGefahr, Erkrankungsrisiko für z. B. tachykarde Herzrhythmusstörungen unter Schilddrüsenhormongabe.
Zu Beginn einer Behandlung ist beidass Patient*innen mit latenterWunsch Koronarerkrankungzur oderGewichtsreduktion Herzinsuffizienzdas besondereMedikament Vorsichtabsichtlich gebotenüberdosiert (sehreinnehmen. geringeAllerdings Prävalenz dieser Erkrankungsbilder bei Kindern).
Arzneimittelinteraktionen
Die Wirkung vieler Medikamente wird bei einer Hypothyreose verstärkt durch eine langsamere Metabolisierung inist der Leber,beobachtete u.Gewichtsverlust a.vor Digitalis,allem Betablocker,auf Morphin, Sedativa und andere Psychopharmaka.
Auch dies kannFlüssigkeitsverlust zur Entstehung eines Myxödemkomas beitragenückzuführen.
Prognose
Die Prognose der Hypothyreose bei HypothyreoseKindern ist gut, wenn sie früh genug und adäquat behandelt wird.
DieHäufig meistenist Formeneine lebenslange Substitution der HypothyreoseSchilddrüsenhormone sind lebenslange Erkrankungennotwendig.
Die Hypothyreose kann jedoch auch nur vorübergehend vorliegen, z. B. bei:
subakuter Thyreoiditis
nach subtotaler Thyreoidektomie
nach einer Radiojod-Behandlung eines toxischen Adenoms oder einer toxischen Struma nodosa.
Erhöhtes Risiko eines Übergangs zu manifester Hypothyreose: erfordertErfordert, dass Kinder mit subklinischer Hypothyreose überwacht werden.
Eine im Jahr 2011 veröffentlichte Studie betrachtete 36 Kinder mit subklinischer Hypothyreose, die über ca. 3,3 ± 0,3 (Intervall 2,0–9,3) Jahre nur beobachtet und nicht medikamentös substituiert wurden und dabei mit 36 Kontrollen verglichen wurden.2315
kein Unterschied im IQ
keine Veränderung in Wachstum, Skelettreifung oder BMI
Angeborene Hypothyreose
Alle Neugeborenen werden gescreent.
Unerkannt verursacht die Hypothyreose schwere Schäden am zentralen Nervensystem.
Verlaufskontrolle
Die Verlaufskontrollen sollten nach Maßgabe der mitbehandelnden Spezialist*innen durchgeführt werden. Für die angeborene primäre Hypothyreose besteht eine Leitlinienempfehlung.
Die Therapiekontrolle (körperliche Untersuchung und Bestimmung von TSH, T4 und ggf. T3) sollte nach Behandlungsbeginn nach jeweils 1, 2 und nach 4 Wochen und nachfolgend in 3-monatigen Intervallen während der ersten beiden Lebensjahre erfolgen.
BeiSiehe Kindernauch mitden angeborenerAbschnitt primärer Hypothyreose ist ein Auslassversuch indiziert, um auszuschließen, dass eine vorübergehende Hypothyreose vorgelegen hatTherapiekontrolle.
bei prä-/perinataler Jodexposition nach 3-monatiger Behandlung
nach einem Rückgang vormals erhöhter Antikörpertiter zeitnah
bei vorhandener Schilddrüse ohne zwischenzeitliche Erhöhung des TSH nach dem 2. Lebensjahr
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Autor*innen
Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung, Innere Medizin, Frankfurt
Caroline Beier, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, HamburgMünster
Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
Definition:EineUnterfunktion angeboreneder oderSchilddrüse, erworbenebei Erkrankungmanifester Hypothyreose mit eingeschränktererniedrigten Syntheseperipheren von Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3)Schilddrüsenhormonen. Häufigkeit:Eine angeborene primäre Hypothyreose tritt bei 1 von 31.500 lebenden Neugeborenen auf. Die sekundäre, zentrale Hypothyreose ist deutlich seltener.