Allgemeine Informationen
Definition
- Einengung der Aortenklappe mit Ausbildung eines Druckgradienten und Flussbeschleunigung über der Klappe
- Durch die Nachlasterhöhung resultiert eine chronische Druckbelastung des linken Ventrikels.
Häufigkeit
- Die Aortenklappenstenose (AS) ist die häufigste klinisch signifikante Klappenerkrankung.
- 43 % der Patient*innen mit isolierter Klappenerkrankung
weisen eine AS auf.1
- 43 % der Patient*innen mit isolierter Klappenerkrankung
- Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung ca. 0,3–0,5 %2
- Zunahme der Häufigkeit mit dem Alter3-4
- Vorkommen von AS aber auch bereits im Kindes- und Jugendalter möglich7
- angeborene Verengungen von mono-, bi-, tri- oder quadrikuspiden Klappen
Bikuspidiebikuspide Aortenklappe am häufigsten
Ätiologie und Pathogenese
Ätiologie
- In
entwickelten LIndustrieländern überwiegend degenerative Aortenklappenstenosen3ca. 80 % degenerativ bedingt, nur noch ca. 10 % rheumatisch1
- Angeborene Veränderungen der Klappe mit häufig konsekutiver Entwicklung einer AS umfassen vor allem bikuspide
KlappenAortenklappen8-9 - Häufigkeit der bikuspiden Aortenklappe ca. 1 % in der allgemeinen Bevölkerung, Männer zu Frauen ca. 2:18
- Verteilung der Kuspidie bei Patient*innen mit AS stark altersabhängig10
- bei Patient*innen > 75 Jahre ganz überwiegend trikuspide Aortenklappen
- bikuspide Klappen häufig bei Patient*innen < 65 Jahre
Pathogenese
- Früher Annahme einer Degeneration der Klappe mit Kalziumablagerungen überwiegend duch mechanisch bedingten Stress
- Es gibt mittlerweile Hinweise für einen komplexen pathophysiologischen Prozess.11
- Frühphase mit Lipidablagerung
und/Entzündung ähnlich wie beiEntstehung derAtherosklerose - Ausbreitungsphase mit
KrankheitsprogressionProgression durchkalzifizierende und osteogenetische FaktorenKalzifikationen
- Frühphase mit Lipidablagerung
- Neue pathophysiologischer Erkenntnisse geben möglicherweise Ansatzpunkte für neue Therapieansätze, sind derzeit aber noch im Forschungsstadium.11
- Aortenklappensklerose als Ausgangspunkt einer möglichen Stenosierung ist ein häufiger, altersabhängiger Befund.12
- 9 % bei mittlerem Alter der Studienteilnehmer*innen von 54 Jahren
- 42 % bei mittlerem Alter der Studienteilnehmer*innen von 81 Jahren
Aortenklappensklerose ist auch ein Marker für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko.12-13- Progression von Aortenklappensklerose zu -stenose bei knapp 2 %
porpro Jahr12,14 Höheres kardiovaskuläres Risiko bei Patient*innen mit Aortenstenose und schweren Kalzifikationen15-13- Schnellere Progression des Schweregrades der AS bei Patient*innen mit schweren Kalzifikationen14
- Aortenklappensklerose und -kalzifikationen sind Marker für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko.12,15-16
- Entwicklung der pathogenetisch bedeutsamen Veränderungen während längerer Latenzperiode17-18
- Druckbelastung
bei ASführt zukompensatorischerHypertrophie des linken Ventrikels. - zunächst normale bis erhöhte systolische Funktion
- zunehmende diastolische Funktionsstörung,
mit letztlich diastolischerdiastolische Herzinsuffizienz - erhöhter Beitrag der atrialen Kontraktion zur diastolischen Füllung, Belastung des linken Vorhofs
- verminderte koronare Flussreserve und erhöhter myokardialer
SauerstoffbedarfO2-Bedarf- evtl. Angina pectoris auch bei unauffälligen Koronararterien
- Herzminutenvolumen kann unter Belastung nicht mehr gesteigert werden.
- evtl. Synkope
- neben der diastolischen schließlich
Abnahmeauchder systolischen LV-Funktion undzunehmende systolische Herzinsuffizienz- zunehmende Dyspnoe
AuftretenNeuesvonVorhofflimmern führt meist zu einer deutlichen hämodynamischen Verschlechterung durch den dann fehlenden „atrialen Kick“.
- Druckbelastung
- Nach langer asymptomatischer Phase mit guter Prognose bedeutet das Auftreten von Symptomen eine rasche Verschlechterung der Prognose.19
- Mortalität > 50 % in 2–3 Jahren nach Symptombeginn20
Prädisponierende Faktoren
- Bikuspide Klappen
- Früheres rheumatisches Fieber
ICPC-2
- K83 Herzklappenerkrankung NNB
- K71 Rheumatisches Fieber/Herzerkrankung
ICD-10
- I06 Rheumatische Aortenklappenkrankheiten
- I06.0 Rheumatische Aortenklappenstenose
- I06.2 Rheumatische Aortenklappenstenose mit Insuffizienz
- I35 Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheiten
- I35.0 Aortenklappenstenose
- I35.2 Aortenklappenstenose mit Insuffizienz
- Q25.3 Stenose der Aorta
Diagnostik
Diagnostische Kriterien und Klassifikation
Diagnostische Kriterien
- Hinweise für
obstruktive VeränderungenVerkalkungen/Obstruktion im Bereich der Aortenklappe durch:- klinische Untersuchung:
(Auskultationsbefund, Palpationsbefund) - Bildgebung:
(Rö-Thorax, Echokardiografie, CT).
- klinische Untersuchung:
- Objektivierung einer Obstruktion üblicherweise durch Echokardiografie:
- Nachweis einer Flussbeschleunigung/eines Druckgradienten über der Klappe
- Bestimmung einer verkleinerten Klappenöffnungsfläche.
Klassifikation der Aortenklappenstenose/-sklerose
- Die Veränderungen der Aortenklappe von der hämodynamisch unbedeutenden Sklerose bis zur schwerstgradigen Einengung stellt ein Kontinuum dar.10
- Im Alltag üblich und auch in den Leitlinien vorgenommen ist die Einteilung in Aortenklappensklerose sowie leicht-, mittel- und hochgradige AS.
Leitlinie: Klassifikation der Aortenklappenstenose10
- Hochgradige AS
- Klappenöffnungsfläche < 1,0 cm2
- mittlerer Gradient ≥ 40 mmHg
- max. Geschwindigkeit ≥ 4,0 m/s
- Mittelgradige AS
- Klappenöffnungsfläche 1,0–1,5 cm2
- mittlerer Gradient 20–40 mmHg
- max. Geschwindigkeit 3,0–4,0 m/s
- Leichtgradige AS
- Klappenöffnungsfläche > 1,5 cm2
- mittlerer Gradient < 20 mmHg
- max. Geschwindigkeit 2,6–2,9 m/s
- Aortenklappensklerose
- max. Geschwindigkeit ≤ 2,5 m/s
Differenzialdiagnosen
ChronischChronischesobstruktive LungenerkrankungKoronarsyndrom (COPDCCS)Angina pectoris- Andere Klappenfehler
- (v. a.
Lungenödembikuspide Aortenklappe - ,
HerzinfarktMitralklappeninsuffizienz) - Kardiomyopathien (v. a. hypertrophe Kardiomyopathie)
- Andere Erkrankungen mit Leitsymptom Dyspnoe
- Andere Erkrankungen mit Leitsymptomen Schwindel/Synkope
Anamnese
- Meistens asymptomatisch über einen längeren Zeitraum18
- Auftreten von Symptomen in der Spätphase der Erkrankung, klassische Trias:
- Gerade bei älteren Patient*innen nicht selten nur verminderte Belastungstoleranz als Erstmanifestation17
Klinische Untersuchung
Auskultation
- Systolisches Crescendo-Decrescendo-Geräusch
- Punctum maximum links parasternal (Erb) oder 2. ICR rechts parasternal
- Fortleitung des Geräusches in die Karotiden
- Lautstärke des Geräuschs korreliert nicht mit dem Schweregrad
der Stenose.2122
- Abgeschwächter 2. Herzton
evtl.paradox gespaltener 2. Herzton durch verzögertenSchluss der AortenklappeAortenklappenschluss
- 4. Herzton:
Ausdruckbetonterdes betonten enddiastolischenenddiastolischer Einstroms durch starke atriale Kontraktion - Siehe auch Artikel Herzgeräusche bei Erwachsenen.
Palpation
- „Pulsus parvus et tardus“: verminderte
beiPulsamplitide, verzögerterAortenklappenstenosePulsanstiegverminderte Pulsamplitideverzögerter Anstieg des Pulses
Die Palpation des Pulses ist eine einfacheEinfache, aber diagnostisch wertvolle Methode: Ein normaler Pulsanstieg mit normaler Amplitude schließt eine hochgradigeAortenklappenstenoseAS weitgehend aus.
Blutdruck
- Der Blutdruck kann normal, erniedrigt oder erhöht sein.
- Entgegen einer immer noch verbreiteten Annahme schließt ein hoher Blutdruck eine schwergradige Aortenklappenstenose nicht aus!18
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
EKG
EKG kann normal oder verändert sein.keineKeine spezifischen EKG-Veränderungen für AS
- Zeichen der LV-Hypertrophie bei ca. 85 % der Patient*innen mit hochgradiger AS
2223Siehe(siehe auch EKG, Checkliste).
- Weitere mögliche Veränderungen als Ausdruck einer myokardialen Schädigung:
2324 - Endstreckenveränderungen (ST-Senkungen, T-Negativierungen)
- Linksschenkelblock
Siehe(siehe auch Rechts- und Linksschenkelblock).
Ein normales EKG schließt eine höhergradige AS aber nicht aus!
Rö-Thorax
- Nachweis von Kalzifikationen im Bereich von Aortenklappenring/-klappe
Evtl. vergrößerter linker Vorhof- Evtl. Nachweis von Stauungszeichen
- In fortgeschrittenen Stadien evtl. Zeichen der pulmonalen Hypertonie
- Ausschluss/Nachweis primär pulmonaler Ursachen bei Dyspnoe als Leitsymptom
Labor
BNPNT-proBNP
Diagnostik bei Spezialist*innen
Echokardiografie
- Die Echokardiografie ist
eindasentscheidendeswichtigstediagnostisches VerfahrenBildgebungsverfahren.2526- Quantifizierung des
SchwergradesSchweregrades der AS Bestimmung,des Ausmaßes derErfassung von KalzifikationenBeurteilungQuantifizierungdervon LV-FunktionErfassungundQuantifizierung einerLV-Hypertrophie- Beurteilung der Aorta ascendens
- Erfassung anderer Klappenvitien
- Quantifizierung des
- Wichtigste echokardiografische Parameter zur Beurteilung
derdesAortenklappenstenose sindSchweregrades:2526 - max. Flussgeschwindigkeit im Bereich der Stenose
- mittlerer transvalvulärer Druckgradient
- Aortenklappenöffnungsfläche (Berechnung mit der Kontinuitätsgleichung).
EchokardiografischesRoutineverfahren ist die transthorakale Echokardiografie (TTE).- Transösophageale Echokardiografie (TEE)
kanninkl. 3D-TEE evtl. im Rahmen der Planung eines katheterinterventionellen Klappenersatzes (TAVI)eine Rolle spielen (evtl. auch 3D-TEE). - Low-dose-Dobutamin-Stressechokardiografie im Einzelfall sinnvoll bei Patient*innen mit V. a. hochgradige AS und reduzierter LV-Funktion zur Unterscheidung zwischen tatsächlicher und Pseudo-AS
CT
- Im Rahmen der Planung operativer und vor allem auch katheterinterventioneller (TAVI = Transcatheter Aortic Valve Implantation) Eingriffe:
- Ausmaß und Verteilung der Kalzifikationen von Klappe, Annulus und Aorta
- Bestimmung von Größe und Form des Annulus und der Aortenwurzel
- Messung des Abstands von Annulus und Koronararterien
- Beurteilung der Gefäßverhältnisse von Aorta, Iliacal- und Femoralarterien
bei transfemoraler TAVI.
- CT Calcium Score mö
glichwerweiseglicherweise prädiktiv für die Erkrankungsprogression11
MRT
- Kein Routineverfahren bei Aortenklappenstenose
- Ermöglicht Bestimmung von Klappenöffnungsfläche und Flussgeschwindigkeit im Bereich der Stenose.
26,27-28
Belastungstest
- Sinnvoll bei körperlich aktiven Patient*innen zur
Demaskierung von SymptomenSymptomdemaskierung2526,2829 EmpfohlenTeilzurder Risikostratifizierung bei asymptomatischen Patient*innenmit hochgradiger AS2510,26
Koronarangiografie/Herzkatheteruntersuchung
- Koronarangiografie zum Ausschluss/Nachweis einer KHK vor OP/
InterventionTAVI - Angiografische Beurteilung der supravalvulären Abschnitte vor TAVI
- Invasive Quantifizierung der AS heutzutage nur noch nötig, falls mit nichtinvasiven Verfahren nicht möglich oder nicht eindeutig
- Bestimmung der Klappenöffnungsfläche erfordert zusätzliche Rechtsherzkatheteruntersuchung.
Leitlinie: Koronarangiografie vor Klappenchirurgie2526
- Koronarangiografie ist empfohlen vor Klappenchirurgie, wenn mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:
- Vorgeschichte einer KHK
- V. a. Myokardischämie
- systolische LV-Dysfunktion
- Männer > 40 Jahre, postmenopausale Frauen
- 1 oder mehr kardiovaskuläre Risikofaktoren.
Indikationen zur Überweisung/Klinikeinweisung
Zur Spezialist*in
- Bei V. a. Aortenklappenstenose
- Bei neuer/progredienter Symptomatik bei bekannter AS
In die Klinik
- Bei Dekompensation
Therapie
Therapieziele
- Prognose verbessern.
- Symptome lindern.
Allgemeines zur Therapie
- Die einzige prognoseverbessernde Behandlung ist ein Klappenersatz durch Chirurgie oder Katheterintervention (TAVI).
- Medikamentöse Therapie symptomorientiert
DieSymptomereinederBallonvalvuloplastieHerzinsuffizienzspieltsollten gemäß der entsprechenden Richtlinien behandelt werden.30- Begleitende Hypertonie nicht selten, antihypertensive Therapie kann bei
ErwachsenenasymptomatischerheutzutageASkeineerforderlichRollesein.18- ACE-Hemmer
mehrkönnen bei AS verabreicht werden.26
- ACE-Hemmer
- Statine haben keinen Einfluss auf die Progression einer AS.31-32
Vorgehen bei symptomatischen bzw. asymptomatischen Patient*innen
- Bei Patient*innen mit symptomatischer AS sollte möglichst frühzeitig ein Eingriff durchgeführt werden aufgrund der ansonsten sehr schlechten Prognose.26
- Davon ausgenommen sind nur Patient*innen, bei denen keine relevante Verbesserung von Überleben oder Lebensqualität zu erwarten ist.26
- Bei asymptomatischen Patient*innen mit hochgradiger AS
weniger eindeutige Datenlage Medikamentöse Therapie symptomorientiertSymptomeist derHerzinsuffizienzEntscheidungsprozesssollten gemäß der entsprechenden Richtlinien behandelt werden.schwieriger:25,29BegleitendeHypertonienicht selten, antihypertensive Therapie kann bei asymptomatischer AS erforderlich sein.1826EinleitungEmpfohlenniedrigdosiert,wirdErhöhungeininEingriffkleinenbeiSchrittenVorsichtigeLV-DysfunktionBehandlungsowiemitbeimACE-HemmerAuftretenodervonVasodilatatorSymptomenistwährendzulässigeines Belastungstests.WennErwogen soll ein Eingriff beiDiagnosestellungsehr hochgradiger Stenose, schneller Progression oder deutlich erhöhten Werten des NT-proBNP.- Ohne solche Prädiktoren eines erhöhten Risikos ist „Watchful Waiting“ bis zum Auftreten von Symptomen eine
antihypertensiveguteTherapieundmitsichereguter Blutdruckeinstellung vorliegt, kann diese fortgeführt werdenStrategie.
Statine haben keinen Einfluss auf die Progression einer AS.30-31
Chirurgischer Klappenersatz vs. TAVI (Transcatheter Aortic Valve Implantation)
- Chirurgischer Herzklappenersatz war über Jahrzehnte das Standardverfahren.
- Allerdings
werdenwurden insbesondere älterenltere Patient*innen aufgrund des erhöhten Risikos häufig nicht operiert.3233
- Allerdings
- 2002 erste
kathetergestützte Klappenimplantation beiAortenklappenstenoseTAVI3334 - Im Folgenden konnte die Wirksamkeit von TAVI
ist überlegen bei inoperablen Patient*innenim Vergleich zu medikamentöser bzw. operativer Therapie34-36undnichtinunterlegenzahlreichenbeiStudienHochrisikopatient*innenbelegtim Vergleich zur Chirurgiewerden.3735-40 mittlerweileAufgrundauchdergünstigeguten Ergebnissefürist TAVI in den vergangenen Jahren Standard bei Patient*innen mitintermdiäremerhöhtem OP-Risiko sowie in höherem Lebensalter geworden.3841- Die Anzahl der TAVI-Prozeduren übertrifft daher zunehmend die Anzahl der konventionellen Operationen.
- 2019 wurden in Deutschland 24.386 TAVI gegenüber 7905 Operationen durchgeführt.42
PrimäFürerfolgreiche Klappenimplantation mittels TAVI bei 92 % der behandelten Patient*innen39Diedie Entscheidung über die Art des Eingriffssollteistzwischendas „Herz-Team“ von zentraler Bedeutung.43- Berücksichtigung von klinischen, anatomischen und prozeduralen Kriterien für eine gemeinsame Entscheidungsfindung von Kardiolog*
ininnen und Kardiochirurg*in gemeinsam im „Heart Team“ getroffen werden.innen43
- Berücksichtigung von klinischen, anatomischen und prozeduralen Kriterien für eine gemeinsame Entscheidungsfindung von Kardiolog*
- Jüngeres Alter (< 75 Jahre)
- Niedriges OP-Risiko
(STS/EuroSCORE II < 4 %) Alter < 75 JahreV. a.EndokarditisUngünstigerSchwierigerZugangswegtransfemoraler Zugang für TAVIMorphologieAortenringdimensionenvonnichtKlappemitundverfügbarenAnnulusTAVI-Klappen vereinbar- Klappenmorphologie ungünstig für TAVI
SchwereBikuspideKHK mit Notwendigkeit der RevaskularisationAortenklappeBegleitenderBegleitendeMitralklappeneingriffHerzerkrankung,notwendigdie eine OP erfordert (z. B. KHK).- Höheres Alter (≥ 75 Jahre)
- Erhöhtes OP-Risiko
(STS/EuroSCORE II≥ 4 %) Alter ≥ 75 Jahre- Gebrechlichkeit
- Frühere Herz-OP
GünstigerZugang(z.fürB.transfemoraleerhöhtesTAVIRisiko durch wiederholte Sternotomie)- TAVI transfemoral durchführbar
- St. n. Bestrahlung
- Porzellanaorta
- Thoraxdeformation/Skoliose
- Intervention (OP oder TAVI) empfohlen bei symptomatischen Patient*innen
Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.25Rascher Klappenersatz empfohlenAusnahmenKomorbiditätenmitLebenserwartunghochgradiger< 1 JahrDer Allgemeinzustand macht eine Verbesserung von Prognose oder Lebensqualität unwahrscheinlich.
Leitlinie: Wahl des Behandlungsverfahrens bei symptomatischer Aortenklappenstenose25Wahl des Verfahrens soll auf einer sorgfältigen individuellen Analyse von Nutzen und Risiko jedes Verfahrens beruhenAS (I/CB).ChirurgischerInterventionKlappenersatzist nicht empfohlen bei Patient*innen mitniedrigemschwerenOperationsrisikoKomorbiditäten,(I/B)Bei Patient*innen mit erhötem Operationsrisiko solltewenn dieEntscheidungInterventionzwischenwahrscheinlichOperationkeineund TAVI vom Heart Team (Kardiolog*in und Kardiochirurg*in) getroffen werden unter BerücksichtigungVerbesserung derindividuellenLebensqualitätSituationoder Verlängerung der Lebenserwartung > 1 Jahr bewirkt (IIII/BC).bei älteren Patient*innen (> 75 Jahre) TAVI bevorzugt
Asymptomatische Patient*innen mit hochgradiger Aortenklappenstenose
Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.25Vorgehen bei asymptomatischer AS wird kontrovers diskutiert.Grundsätzlich ist „Watchful waiting“ eine mögliche Strategie bei asymptomatischer hochgradiger AS.Im individuellen Fall kann die Entscheidung von einer Risikostratifizierung u. a. mit Belastungstest40abhängig gemacht werdenIntervention (sieheOPLeitlinie).Chirurgischer Klappenersatz ggf. Methode der Wahl,oder TAVIwird bei asymptomatischen Patient*innen derzeit noch nicht) empfohlen.
Leitlinie: Therapiebei asymptomatischen Patient*innen mithochgradiger Aortenklappenstenose25Chirurgischer Klappenersatz ist indiziert beiLV-Dysfunktion (EF < 50 %),die nicht auf eineohne andere Ursachezurückzuführen(I/B)- Intervention
istempfohlen bei asymptomatischen Patient*innen mit Symptomen beim Belastungstest (I/C). ChirurgischerEineKlappenerstaz ist indiziert bei Symptomatik während eines Belastungstests, die der Aortenklappenstenose zugeordnet werden kann (I/C).Chirurgischer KlappenersatzIntervention sollte erwogen werden beiBlutdruckabfallasymptomatischenwährendPatient*inneneinesmitBelastungtestsnormaler(IIa/C).ChirurgischerLV-FunktionKlappenersatzundsollte erwogen werden auch ohne pathologischennormalem Belastungstest, wennmindestensdas Interventionsrisiko gering ist und eines der folgenden Kriterien erfülltist(IIIa/CB):höchstgradigesehr hochgradige AS (mittlerer Gradient ≥ 60 mmHg oder Vmax. Geschwindigkeit>5,5 m/s)- schwere
KalzifikationenVerkalkung der Klappen (bestimmt im CT) undrascheProgression derStenoseVmax ≥ 0,3 m/s - deutlich erhöhte
BNPWerte von NT-WerteproBNP (> 3-fachfacher oberer Normwert) beiwiederholtenwiederholterMessungenMessung ohne andere Erklärung schwere pulmonale Hypertonie (systolischer Druck in Ruhe > 60 mmHg) ohne andere Erklärung.
Wahl des Verfahrens (OP vs. TAVI)
- OP ist empfohlen für Patient*innen < 75 Jahre mit niedrigem OP-Risko oder für operable Patient*innen, bei denen eine transfemorale TAVI nicht möglich ist (I/B).
- TAVI ist empfohlen für Patient*innen > 75 Jahre oder für Patient*innen mit hohem OP-Risiko bzw. nichtoperable Patient*innen (I/A).
- OP oder TAVI ist bei den übrigen Patient*innen empfohlen abhängig von klinischen, anatomischen und prozeduralen Kriterien (I/B).
- Die Wahl des Verfahrens erfordert eine sorgfältige Evaluation durch das Herzteam, dessen Empfehlung soll für eine informierte Entscheidung mit den Patient*innen diskutiert werden (I/C).
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Komplikationen
- Vorhofflimmern mit zumeist deutlicher hämodynamischer Verschlechterung durch Verlust des atrialen Beitrags zur diastolischen Füllung
- Synkope
- Herzinsuffizienz
- Plötzlicher Herztod
Verlauf und Prognose
- Entdeckung der Erkrankung häufig zufällig bei Auskultation des Herzens im noch asymptomatischen Stadium
- Ansonsten Diagnosestellung nach längerer Latenzphase bei Symptombeginn
- Symptomatische AS ohne Klappenersatz mit schlechter Prognose
- Die Überlebensrate
nurbeträgt: - Die Art der Symptome beeinflusst die Prognose.19,
4245- Patient*innen mit Angina mittleres Überleben ca. 5 Jahre
- Patient*innen mit Synkope mittleres Überleben ca. 3 Jahre
- Patient*innen mit Herzinsuffizienz mittleres Überleben ca. 2 Jahre
- Die Überlebensrate
- Asymptomatische Patient*innen mit deutlich besserer Prognose
- Risiko des plötzlichen Herztodes ca. 1 % pro Jahr bei asymptomatischer hochgradiger AS
4346 AbwartendesEineProzedere mit regelmäßigen Verlaufskontrollen und Risikostratifizierung (s. o.) möglich- Unterscheidung gerade bei Älteren ist nicht einfach zwischen tatsächlich asymptomatischen Patient*innen und scheinbar asymptomatischen mit maskierter Belastungsintoleranz durch reduzierte Aktivität
- Risiko des plötzlichen Herztodes ca. 1 % pro Jahr bei asymptomatischer hochgradiger AS
- Kurzfristig kommt es nach OP häufiger zu Schlaganfall, Nierenersatztherapie und Erythrozytentransfusionen, während nach TAVI Gefäßkomplikationen und die Notwendigkeit zur Herzschrittmacherimplantation häufiger sind.42,47
- Nach
einemchirurgischen Klappenersatzgute Prognose vergleichbar zur Allgemeinbevölkerung44-45 Auch nachoder TAVIist das ÜberlebenPrognose ähnlichwiezuin einer vergleichbarenvergleichbarer Population der Allgemeinbevölkerung.4648-49ImInDeutscheneinerTAVIStudie an Patient*innen mit intermediärem OP-RegisterRisikobeträgtzeigtediesich kein signifikanter Unterschied in der 5-Jahres-MortalitätSterblichkeit59zwischen TAVI (47,9 %) und OP (43,4 %).4750
- Patient*innen mit asymptomatischer, schwergradiger AS sollten alle 6 Monate reevaluiert werden hinsichtlich Änderungen bei:
2526- Belastungstoleranz (evtl. mit Belastungstest)
echokardiografischeechokardiografischenParameterParameternBNPNT-proBNP.
- Bei ausgeprägter Kalzifikation jährliche Kontrollen auch bei leicht-mittelgradigen Stenosen
2526 - Bei jüngeren Patient*innen mit leichter Stenose ohne signifikante Kalzifikation ist eine Kontrolle alle 2–3 Jahre ausreichend.
2526 - Nach Klappenersatz erste Verlaufskontrollen nach Maßgabe des Zentrums, im weiteren Verlauf jährliche Kontrollen bei stabiler Situation, weitere Kontrollen bei klinischer Verschlechterung
Vermeidung intensiver körperlicher Belastungen bei symptomatischer Aortenklappenstenose bis zur definitiven TherapieKonsultation bei neu auftretenden Symptomen bei primär asymptomatischer Aortenklappenstenose (Leistungsintoleranz, Angina, Dyspnoe, Synkope)- Siehe Artikel Beurteilung der Fahreignung.
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- Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
Kriterien zugunsten von chirurgischem Klappenersatz2526
Klinische Kriterien
Anatomische und prozedurale Kriterien
Kriterien zugunsten von TAVI2526
Klinische Kriterien
TherapieempfehlungenAnatomische und prozedurale Kriterien
Indikation zum Klappenersatz und Wahl des Verfahrens26
Symptomatische Aortenklappenstenose
Verlaufskontrolle
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?
Patienteninformationen in Deximed
Weitere Informationen
Illustrationen
GerHerzgeräusche
Aortenstenose
Quellen
Leitlinien
Literatur
Autor*innen
I06; I060; I062; I35; I350; I352; Q253klaffefeil; aortastenose; stenose aortaventil; AortastenosK71; K83Aortenstenose; Aortenklappenstenose; Aortenklappensklerose; Bikuspide Aortenklappe; Aortenklappenöffnungsfläche; GradientDruckgradient; Klappenersatz; Aortenklappenersatz; TAVIAortenklappenstenose (Aortenstenose)U-NH 25.08.17
Hinweis auf Fahreignung TH 2.3.18BBB MK 23.06.2022 neuere Literatur und aktuelle LL.
chck go 30.5.
MK 18.12.2017document-disease document-nav document-tools document-themeDefinition:Einengung der Aortenklappe mit Ausbildung eines Druckgradienten und Flussbeschleunigung über der Klappe. Es resultiert eine chronische Druckbelastung des linken Ventrikels. Herz/Gefäβe/KreislaufAortenstenose/link/bbbaae2c628940da8a516d9cbcf2d220.aspx/link/bbbaae2c628940da8a516d9cbcf2d220.aspxaortenstenoseSiteDiseaseAortenstenoseanders.skjeggestad@nhi.nouanders@nhi.boos@gesinform.denodedede
Indikation zum Klappenersatz und Wahl des Verfahrens26
Symptomatische Aortenklappenstenose
Verlaufskontrolle
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?
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GerHerzgeräusche
Aortenstenose