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2017-W49Das rote Auge in der Hausarztpraxis

Das rote Auge in der Hausarztpraxis

Ein Großteil der Patienten mit Augenproblemen geht wohl direkt zum Augenarzt. Aber viele Patienten, gerade mit akuter ein- oder beidseitiger Augenrötung, sehen uns als erste Ansprechpartner für ihre Beschwerden. Da wir in der Regel über sehr eingeschränkte ophthalmologische Untersuchungs- und Interventionsmöglichkeiten verfügen, ist es unsere Hauptaufgabe, ernste und gefährliche Erkrankungen auszuschließen und leichte Fälle selbst zu behandeln.

Der häufigste Konsultationsgrund ist eine infektiöse Konjunktivitis. Hier gilt es, eine bakterielle Infektion, die lokal antibiotisch behandelt wird, von einer viralen Infektion mit Adenoviren zu unterscheiden. Diese hat aufgrund ihrer starken Infektiosität ganz andere Konsequenzen, wie Hygienemaßnahmen in der Praxis, Arbeitsunfähigkeit des Patienten und Fernbleiben von Gemeinschaftseinrichtungen. Auch eine allergische Konjunktivitis sehen wir häufig, besonders in der „Pollensaison". Die genannten Probleme gehen mit einer konjunktivalen Injektion einher, sind in der Regel harmlos und können hausärztlich versorgt werden. Aber Kontaktlinsenträger sollten sofort einem Augenarzt vorgestellt werden. Patienten mit einer Skleritis oder Episkleritis, also mit einer sektorförmigen Augenrötung, brauchen zumindest bei erstmaligem Auftreten eine augenärztliche Behandlung und Abklärung.

Ernster wird es schon bei einem Zoster opthalmicus, der in jedem Fall augenärztlich mitbetreut werden sollte. Mit in der Regel größeren Schmerzen und Blepharospasmus präsentieren sich Patienten mit einem Fremdkörper auf der Kornea oder mit einer Korneaerosion. Hier wird in der Regel ein adäquates Trauma berichtet. Diese Patienten sollen vom Augenarzt untersucht werden, schon allein um eine penetrierende Verletzung auszuschließen. Selten, aber dann hoch akut, tritt ein Glaukomanfall auf, der mit seiner ausgeprägten auch vegetativen Symptomatik und dem oft nachzulesenden „steinharten" Bulbus dann auch hoffentlich leicht zu erkennen ist und als ophthalmolgischer Notfall behandelt wird. Oft sind die Augenerkrankungen typisch und einfach zu erkennen, aber manchmal sind die Befunde auch schwerer einzuschätzen. Unser Artikel zur Augenrötung in der Hausarztpraxis verschafft Ihnen einen Überblick über die Differenzialdiagnosen und die entsprechenden Konsequenzen.

Marlies Karsch, Chefredakteurin

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Ein Großteil der Patienten mit Augenproblemen geht wohl direkt zum Augenarzt. Aber viele Patienten, gerade mit akuter ein- oder beidseitiger Augenrötung, sehen uns als erste Ansprechpartner für ihre Beschwerden. Da wir in der Regel über sehr eingeschränkte ophthalmologische Untersuchungs- und Interventionsmöglichkeiten verfügen, ist es unsere Hauptaufgabe, ernste und gefährliche Erkrankungen auszuschließen und leichte Fälle selbst zu behandeln.
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