Allgemeine Informationen
Definition
DasMaligneVulvakarzinom bezeichnet verschiedene KrebsartenTumorerkrankung,dieausgehend vonunterschiedlichenverschiedenen Zellen der Vulva.- in
ausgehenden meisten Fällen (>95%) handelt es sich um Plattenepithelkarzinome- dieser Artikel bezieht sich im Wesentlichen auf die Diagnostik und Therapie von Plattenepithelkarzinomen der Vulva
- wesentlich seltener sind Melanome, Basalzellkarzinome, Adenokarzinome, Sarkome und Karzinome der Bartholinischen Drüsen.
- in
- Betroffen sind meist die großen Labien, seltener auch die kleinen Labien oder die Klitorisregion.
Bei mehr als 90% der Vulvakarzinomehandelt es sich um Plattenepithelkarzinome (verhornende und nicht verhornende). Daneben kommen Melanome, Basalzellkarzinome, Adenokarzinome, Sarkome und Karzinome der Bartholin Drüsen vor. Verhornende Vulvakarzinome1Entstehung eher HPV-unabhängighäufigster Typ des Vulvakarzinoms (65–80 % der Fälle)Karzinom der älteren FrauDegenerative und chronisch entzündliche Hauterkrankungen sind ein wichtiger Risikofaktor, insbesondere der Lichen sclerosus mit einem 4- bis 5-prozentigen lebenslangen Risiko für ein Karzinom.
Nicht verhornende plattenepitheliale Vulvakarzinome1eher HPV-abhängig (vor allem HPV 16, 31 und 33)Treten meist bei jüngeren Frauen auf (mittleres Alter etwa 55 Jahre).
VIN: vulväre intraepitheliale Neoplasie1undifferenzierte VIN (usual type VIN = uVIN)Tritt meist bei jungen, prämenopausalen Frauen auf.Ist mit 90 % die häufigste Form der VIN.Ist charakterisiert durch den Nachweis von High-Risk-HPV in bis zu 90 % der Fälle.Das damit assoziierte invasive Karzinom ist in der Regel ein nicht verhornendes Plattenepithelkarzinom.Risikofaktoren – wie beim nicht verhornenden invasiven Vulvakarzinom – persistierende Infektionen mit HPV, Rauchen, Immundefekt oder Immunsuppression
differenzierte VIN (differentiated type VIN = dVIN)Auftreten meist in der Postmenopausemittleres Erkrankungsalter 65 Jahrebetrifft nur 2–10 %keine Assoziation zu HPV-InfektionDiagnose meist im Zusammenhang mit einem verhornenden Plattenepithelkarzinom, selten als Präkanzerose per sehäufig bei Patientinnen mit Lichen sclerosus
Häufigkeit
DerDasAbschnittVulvakarzinombasiertistaufdiedieservierthäufigsteReferenz.gynäkologische Krebserkrankung (nach Endometrium-, Ovar- und Zervixkarzinomen)1VINDie genaueInzidenzder vulvären intraepithelialen Neoplasiein Deutschlandist unbekannt. In den USA erkrankten im Jahr 2000ca.2,9 pro 100.000 Frauen und damit 5-mal mehr als noch 1973 (ca. 0,6 pro 100.000). Insbesondere jüngere Frauen erkranken heutzutage häufiger als früher.
VulvakarzinomDas Vulvakarzinom ist das vierthäufigste weibliche Genitalkarzinom.Die Inzidenz des invasiven Vulvakarzinoms hat deutlich zugenommen, während das mittlere Erkrankungsalter deutlich abgenommen hat.In den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen verdoppelt, das Vulvakarzinom zählt zu den Tumorerkrankungen mit steigender Häufigkeit. Während laut Robert Koch Institut im Jahre 2012 die Inzidenz bei 7,78/100.000Frauen/Jahr(mitetwasteigender3.200 Neuerkrankungen lag, geht die Prognose für 2016 von einer Inzidenz von 10,6/100.000 Frauen/Jahr aus und einer jährlichen Neuerkrankungsrate von 4.400 Fällen.Tendenz)2DieBeimeistenjüngereninvasivenFrauenKarzinomeoftwerdenHPV-assoziiertin(Erkrankungsaltereinem35-65frühen Stadium diagnostiziert. Jede fünfte Frau hat bei Diagnosestellung jedoch bereits einen Lymphknotenbefall.Jahre)12012Nichtwurden 827HPV-assoziierteSterbefKarzinome finden sich hälleufigerinbeiDeutschlandälterenregistriert.FrauenDies(Erkrankungsalterentsprach55-85einer rohen Sterberate von 2/100.000.Jahre)21
Ätiologie und Pathogenese
- Bei älteren Frauen: Zusammenhang
mitchronischen Erkrankungen, wie z.B. Lichen sclerosus et atrophicus3 - Bei jüngeren Frauen: Zusammenhang mit HPV-Infektionen
Das,malignev.a.MelanomHPVkannTypebenfalls16,imgefolgtBereichvonderTypVulva33vorkommen.und 184
Histologie
VorstufenHistologische Differenzierung
Lowin >95% der Fälle handelt es sich bei Vulvakarzinomen um Plattenepithelkarzinome (nicht-GradeverhornendSquamousundIntraepithelialverhornend)3- in
Lesionca. 5% der Fälle treten Basalzellkarzinome auf - Karzinome ausgehend von den Bartholinischen Drüsen oder maligne Melanome sind sehr selten
Vulväre epitheliale Neoplasie (VIN)
- Präkanzerosen der Vulva, Übergang in ein Karzinom möglich
- klassische VIN (uVIN)5:
- >90% der Präkanzerosen
- überwiegend jüngere Frauen
- meist HPV-assoziiert
- innerhalb der HPV-assoziierten Veränderungen unterscheidet man in:
- low-grade squamous intraepithelial lesions (LSIL)
1HPV-assoziierte Epithelveränderungen mit Hyperplasie des Plattenepithels,einereineAnisonukleose, Para- und/oder Hyperkeratose mit oder ohne Nachweis von Koilozyten mit immunhistochemisch basaler/parabasaler (linearer, nicht vertikaler) p16-Positivität i. S. flacher oder spitzer Condylomata- fakultative Präkanzerose
mitund - high-grade
hohersquamousRegressionsintraepithelial lesions (HSIL), eine obligate Präkanzerose - LSIL werden auch als VIN I bezeichnet
- HSIL werden auch als VIN II bzw. VIN III bezeichnet
- 80% der HSIL-Läsionen
undentwickelngeringersichProgressionsrateim weiteren Verlauf zu einem nicht-verhornenden Plattenepithelkarzinom1
- low-grade squamous intraepithelial lesions (LSIL)
High-GradedifferenzierteSquamous Intraepithelial LesionVIN (HSILdVIN)15:Obligate2-10% der Präkanzerosekanzerosen- überwiegend ältere Frauen
- nicht HPV-assoziiert
- Auftreten meist im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen der Vulva,
diez.B.unbehandeltLichenin ein Vulvakarzinom progredieren kann.sclerosus
- Auftreten meist im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen der Vulva,
Vulväre M. PagetSonderstellung unter den Präkanzerosenintraepitheliale Neoplasie (obligate Präkanzerose) ausgehend von pluripotenten Stammzellen35% derinterfollikulärenPatientinnenEpidermisentwickelnbzw.verhornendeder follikulo-apokrinen Einheiten der Schweißdrüsen der Vulva
Obsolete Begriffe, die in der histologischen Diagnostik nicht mehr benutzt werden sollen:Plattenepithelkarzinome15bowenoide PapuloseErythroplasia QueyratCarcinoma in situCarcinoma simplex vulvae.
Vulvärer M. Paget
- insgesamt sehr selten, <1% aller Vulvakarzinome
- Intraepitheliale Neoplasie der Vulva-Epidermis6
- In ca. 30% Assoziation mit Adenokarzinomen der Mamma oder des Urogenitaltraktes
- Erkrankungsgipfel um das 70.LJ
TNM-Klassifikation7
- T-Klassifikation
- Tis: vulväre intraepitheliale Neoplasie VIN II/III
- T1: Tumor begrenzt auf Vulva und Perineum
- T1a: Tumor ≤ 2 cm und Stromainvasion < 1 mm
- T1b: Tumor > 2 cm oder Stromainvasion > 1 mm
- T2: Infiltration unteres Drittel der Urethra oder unteres Drittel der Vagina oder Anus
- T3: Infiltration obere zwei Drittel der Urethra oder obere zwei Drittel der Vagina oder Anus-, Blasen- oder Rektumschleimhaut oder Tumor ist an Beckenknochen fixiert.
- Merke: In der FIGO-Klassifikation werden die T3-Kriterien nicht benutzt, sie werden dort als T4 klassifiziert.
- N-Klassifikation
- N1: regionäre Lymphknotenmetastase (Lk-Met.) mit folgenden Eigenschaften:
- N1a: 1 oder 2 Lk-Met. < 5 mm
- N1b: 1 Lk-Met. ≥ 5 mm
- N2: regionäre Lk-Met.
- N2a: ≥ 3 Lk-Met., jede < 5 mm
- N2b: ≥ 2 Lk-Met. ≥ 5 mm
- N2c: Lk-Met. mit extrakapsulärer Ausbreitung
- N3: fixierte oder ulzerierte regionäre Lk-Met.
- N1: regionäre Lymphknotenmetastase (Lk-Met.) mit folgenden Eigenschaften:
- M-Klassifikation
- M1: Fernmetastasen (inkl. Beckenlymphknotenmetastasen)
FIGO-Klassifikation
- FIGO 0: Tis N0
- FIGO I: T1 N0
- IA: T1a N0
- IB: T1b N0
- FIGO II: T2 N0
- FIGO III
- IIIA: T1–2 N1a–b
- IIIB: T1–2 N2a–b
- IIIC: T1–2 N2c
- FIGO IV
- IVA: T1–2 N3, T3 jedes N
- IVB: jedes T, jedes N M1
Mikrometastasen: histologischer Nachweis von Tumorzellen im Lymphknoten von 0,2 mm, aber nicht größer als 2 mmIsolierte Tumorzellen im Lymphknoten: Tumorzellen von < 0,2 mm Gesamtausdehnung
Ausbreitung Vulvakarzinom
- Meist lokales destruierendes Wachstum in das umliegende Gewebe
- Lymphogene Metastasierung häufig zu den regionalen Lymphknoten (inguinale Lymphknoten), kann aber auch zu den Lymphknoten entlang der Iliakalgefäße und der Aorta metastasieren.
- Selten Fernmetastasen, Auftreten im Spätstadium
- Haut, Subkutis von z. B. Bauchdecke oder Oberschenkel sowie die inneren Organe können betroffen sein.
38 TumorstadiumNachweis von inguinalen bzw. pelvinen LymphknotenmetastasenGröße der regionalen LymphknotenmetastasenNachweis einer extrakapsulären AusbreitungZahl der metastatisch befallenen Lymphknoten- Infektionen mit Humanen-Papilloma-Viren (HPV)
- Rauchen
- Lichen sclerosus et atrophicus
- Autoimmunerkrankungen
- Immunsuppression (z. B. nach Organtransplantation oder bei HIV-Erkrankung)
intraepithelialeIntraepitheliale Neoplasien oder Krebserkrankungen im Anogenitalbereich.PrimRegelmäreßigePrgynäventionkologischeder Untergruppe des HPV-assoziierten invasiven Vulvakarzinoms und seiner Vorstufen:Vorsorgen
Vermeidung einer genitalen Infektion mit HPVEmpfehlung der HPV-Impfung unter dem Aspekt der Vermeidung von VIN-Läsionen bzw. VulvakarzinomenVerhinderung einer HPV-16/18-typenspezifische High-Grade-VIN-Entstehung in einer für diese HPV-Typen naiven Population während eines Nachuntersuchungszeitraums von 3 Jahren zu 100 % in Studien nachgewiesen.Es fehlen Daten zur Effektivität der HPV-Impfstoffe in Bezug auf Verhinderung der Entstehung eines invasiven Vulvakarzinoms.Die erwartete Effektivität ist deutlich geringer als bei der VIN, da nur ca. 40 % aller Vulvakarzinome HPV induziert sind.
Eses gibt kein spezifisches Screeningzur Detektion des Vulvakarzinoms und seiner Vorstufen.1Obligater Bestandteil jeder gynäkologischen Krebsfrfüherkennungsuntersuchung: Untersuchung der gesamtenr Vulva1-Karzinome
Etablierte Prognosefaktoren beim Vulvakarzinom1Disponierende Faktoren
Risikofaktoren
13Prävention und Früherkennung
- Impfung gegen HPV im Alter von 9 bis 14 Jahren9
- Verhindert zu einem Großteil die Entstehung von HPV-induzierten Vulva-Karzinomen
- Eine Impfung bei bereits bestehenden HPV-assoziierten Läsionen wird nicht empfohlen9
ICPC-2
- X77 Bösartige Neubild. in den weiblichen Geschlechtsorganen IKA
ICD-10
- C51 Bösartige Neubildung der Vulva
- C51.0 Labium majus
- C51.1 Labium minus
- C51.2 Klitoris
- C51.8 Vulva, mehrere Teilbereiche überlappend
- C51.9 Vulva, nicht näher bezeichnet
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
- Inspektion und Palpation reichen in der Regel zur Stellung einer klinischen (Verdachts-)Diagnose aus
, ggf. Kolposkopie.3 - Biopsie und histologische Untersuchungen durch Spezialist*in bestätigen die Diagnose.
Differenzialdiagnosen
MorbusVorstufenPagetdesderVulvakarzinomsVulvaselten(VIN)intraepithelialerEkzemeTumoroder InfektionenlangsamesgutartigeWachstumTumore1/3 der Patientinnen hat Adenokarzinome andernorts im KörperKondylome- Zysten
Präinvasive BeschwerdenDysplasie und VINjüngere Frauen, multifokale Läsionen an beliebigen StellenDiagnostik in der
Vulva und perianalHausarztpraxis
rötlich bis grauweißlichLäsionen treten beim Bepinseln mit Essigsäure besser hervor.
DystrophieAnamnese
Leukoplakie,anhaltenderKraurosis vulvaeJuckreiz undLichenBrennensclerosusVonalsdiesen sind ca. 5 % prämaligne.
ZystenGutartige Tumoren oder LäsionenKondylomeEkzematösen Hautveränderungen.
AnamneseDer Abschnitt basiert auf dieser Referenz.Hauptsymptom1Pruritus- Perineale Schmerzen
Brennen- Dysurie, wenn der Tumor in der Nähe der Urethra sitzt.
- Palpable und sichtbare Veränderungen
- Selten vaginale Blutungen oder Fluor
- Juckreiz
- Beschwerdefreiheit bei 50 % der Patientinnen
Klinische Untersuchung
Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.1
Inspektion- Meist sichtbarer Tumor, evtl. mit nicht heilenden
WundenLäsionen- häufig warzenähnliche
Veränderungen Kannoderzu ekzemartigenekzemartige Veränderungenführen.- evtl. pigmentierte Veränderungen
Malignes Melanomhat typisches Aussehen (Cave: Biopsie sollte bei V. a. Melanom vermieden werden!).
- die Leukoplakie
inder Vulva ist ein unspezifisches Zeichen
- häufig warzenähnliche
- Ggf. tastbare regionale Lymphknoten (v.a. Leiste)
Weiterführende Diagnostik bei Spezialist*in
ErgGrundsänzende gynäkologische UntersuchungtzlichesGgf.Gynäkologische Untersuchung, ergänzt durch eineVulvoskopieKolposkopie zum Ausschluss HPV-assoziierter Läsionen an der Zervix10mit 3–5%iger EssigsäureToluidinblauprobe hat keinen Stellenwert (hohe Falschnegativrate).- Palpation von Vulva, Rektum und Leisten
- Histologische Abklärung aller suspekter Areale mittels
- Stanzbiopsie
ExzisionsbiopsieCave:obligatbei allen pigmentierten, melanomsuspekten LäsionenZytologischerAbstrichistaneinederExzisionsbiopsieVulva ohne Relevanz (geringe Spezifität)
obligat3
Prätherapeutische Untersuchungen bei nachgewiesener Invasion
13- Gynäkologische Untersuchung des gesamten Anogenitalbereiches
- Bestimmung der klinischen Tumorgröße (Vulvoskopie zur OP-Vorbereitung)
- Bestimmung der Infiltrationstiefe
- Bestimmung der Tumorlokalisation und -ausdehnung
Dokumentation der Tumorausdehnung auf Urethra, Vagina, Anus, KnochenStatuserhebung einer Multizentrizität- Untersuchung der regionären Lymphabflusswege
Obligate Palpation der Leisten – klinischer Palpationsbefund der Leisten stimmt in bis zu 1/3 nicht mit dem späteren histologischen Lymphknotenstatus überein:In 16–24 % der Fälle sind palpatorisch unauffällige Leistenlymphknoten histologisch befallen.24–41 % tastsuspekter Leistenlymphknoten sind histologisch frei.
Weiterführende DiagnostikStadienabhängige Bildgebung
13- Bei Tumoren > 2 cm Durchmesser oder einer Infiltration von Urethra, Vagina oder Anus
- Bei organüberschreitendem Wachstum
- Endoskopie (Mukosabeteiligung?)
- MRT zur lokalen Umgebungsdiagnostik und Beurteilung der inguinalen, femoralen und pelvinen Lymphknoten
- Fernmetastasensuche
- CT Thorax/Abdomen
- nur bei fortgeschrittenen Vulvakarzinomen
- (FIGO > II)
- Inzidenz einer primär hämatogenen Metastasierung ist bei
Indikationen zur Überweisung
- Bei Verdacht auf malignen Tumor oder Vorstufen der Vulva
Therapie
TherapiezielAllgemeines zur TherapieHeilung
AllgemeinesTherapiezurmöglichstTherapieDieanBehandlungeinemsollte inspezialisierteneiner Spezialabteilung für gynäkologische Onkologie durchgeführt werden.ZentrumBereits vor derOperative Therapie1HinweisaufalsSelbsthilfegruppenHinweis auf Möglichkeiten der psychoonkologischen Betreuung oder der psychosozialen Krebsberatung (situationsabhängig)Hinweis an die Patientin: Das Vulvakarzinom ist kein Notfall!Die Patientin hat zu jedem Zeitpunkt ausreichend Zeit für ihre Entscheidung.
Die operative Behandlung ist die HauptbehandlungHauptansatz beim primären Vulvakarzinom,OperativeStrahlentherapieAlternativen sind die lokale Resektion bzw. die Vulvektomie, bei Bedarf in Kombination mit der Entfernung der Lymphknoten bei invasivem Karzinom.4Die Radiatio ist eineals Alternative zur operativen Therapie, ggfs. in Kombination mit einer Chemotherapie.Dieadjuvante Bestrahlung kann bei Lymphknotenmetastasen indiziert sein.
- Bei inoperablen Tumoren können Zytostatika und/oder Bestrahlung als palliative Behandlung infrage kommen.
Die Behandlung wird auf Grundlage der Stadieneinteilung des Tumors, der Histologie und des Ausgangspunkts festgelegt.
Therapie der Vorstufen
VIN und M. Paget
DeruVIN/LSILAbschnitt(=basiertlow-gradeaufsquamousdieserintraepithelialReferenz.1LSILlesions):
- ohne Symptomatik:
Observatio Voraussetzung:regelm.regelmäßigeklin.KontrolleKontrollen,möglich undgute CompliancevorhandenVoraussetzung- mit Symptomen
- : Behandlung analog der HSIL und dVIN-Läsionen
- uVIN/HSIL (= high-grade squamous intraepithelial lesions) und
-Läsionen:- Entfernung im histologisch Gesunden durch Exzision3
BreiteAlternative:des gesunden Resektionsrandes bei HSIL? Keine belastbaren Daten vorhanden.dVIN Läsionen sollten eher exzidiert werdenLaservaporisation
Alternative:ggf.LaservaporisationnachTherapieklinischemmitBild im GesundenHPV-assoziierte HSIL sollte möglichst mittels Laservaporisation behandelt werden.Imiquimod11
- ggf. Photodynamische Therapie
Therapie mit Imiquimod (5 %)
off label useBei HSIL: Ansprechraten von bis zu 50 %5, Langzeitverlaufsdaten fehlen.
- Entfernung im histologisch Gesunden durch Exzision3
Photodynamische Therapie- experimenteller Einsatz
- Erwägung in der Rezidivsituation
Operative Therapie des Vulvakarzinoms
DerChirurgische
AbschnittTherapiebasiertdesauf dieser Referenz.1
Operation der VulvaLokalbefundes
UnifokaleLokaleVulvakarzinomeradikale Exzision als Methode derStadien T1a oder T1bWahlradikaleV.a.lokaleunifokaleExzisionKarzinome imGesundenStadium T1
- Radikale Vulvektomie
- ab Stadium T2
,und wenn der Tumor mehr als 1cm von der Mittellinie entfernt ist10 - je nach
klinischerBefundSituationlokaleResektionradikalederExzisiongroßenoderund kleinen Labien, der Klitoris und der hinteren KommissurVulvektomiefallsuntererforderlichMitresektionResektiondermitbefallenenbefallenerStrukturenBereiche von Urethra, Vaginaoderund AnusAlternative, wenn durch die Operation die Kontinenz gefährdet wird: primäre Radio(chemo)therapie.
Allseitige R0-Resektion erforderlich.Karzinomfreier Gewebsrand im histologischen Befund von mindestens 3 mm empfohlen.
Indikation zur primären plastischen Rekonstruktion (pudendale Flaps, Limberg-Flaps u. a.) nach lokaler Exzision oder Vulvektomie unter Berücksichtigung von spannungsfreier Wunddeckung, Funktionalität und weiblichem ErscheinungsbildPrimäre Exenterationbei Einbruch in Nachbarorgane und/oder Fistelbildung und fehlender Fernmetastasenauch aus palliativer Indikation
SystematischeChirurgischeinguino-femoraleTherapieLymphonodektomieder LymphabflusswegeEmpfehlung:Sentinel-LymphnodeEntfernungBiopsiesowohlinderFrühstadien10 (Tumoroberflächlichen<4cm,(inguinalenInvasionstiefe >1mm)als auch der tiefen (femoralen) Lymphknoten unter der Fascia cribrosaIndikation: ab einer Infiltrationstiefe von mehr als 1,0 mm ( pT1b)12mindestensVermeidungEntfernungeinesvonintraoperativen6 Lymphknoten pro Leistebei lateralem Karzinom (> 1 cm Abstand zur Mittellinie) bis 2 cm DurchmesserStagings undhistologischeinertumorfreieninguino-femoralenipsilateralen Lymphknoten: Verzicht auf ein kontralaterales Lymphknotenstaging, ansonsten auch operatives Staging der kontralateralen SeiteLymphonodektomie
VerzichtPrimäreauf inguino-femorale Lymphonodektomie bei:LymphadenektomiepT1a-Karzinombei nachweisbaren inguinalen Lymphknotenmetastasen in der Bildgebung (Infiltrationstiefeauch1mminund wenigerFrühstadien)13Basalzellkarzinombei Tumoren >4cm und/oder multifokalem Wachstum13verrukösemimKarzinom.
KomplikationenWundheilungsstörungen in 14–44 %Lymphozelen in 13–40 %Lymphödem (therapiepflichtig) des Beines in 20–35 %Rezidiv
Sentinel-LymphonodektomieRadiotherapie (RT)BeiGenerell:unifokalemdurchPrimärtumordiemitRT<soll4dascmAuftretenDurchmesservon lokalen Rezidiven undklinischRezidivennegativeninLeistenlymphknotenden Lymphabflusswegen verhindert werdenWirdAdjuvanteeine Sentinel-Lymphonodektomie nicht durchgeführt, soll die inguino-femorale Lymphonodektomie erfolgen.VoraussetzungenRadiotherapie:max.imTumordurchmesserBereichindes Tumorbetts nach R1/R2-Resektion- im Bereich der
HautebeneLymphabflusswege<bei4Nachweiscm>1 befallener Lymphknoten13 unifokaler Tumorklinisch und ggf. sonografisch unauffällige LeistenlymphknotenErfahrungimTeam mit dem Sentinel-MarkierungsverfahrenUltrastagingBereich derLymphknotenLympabflusswegemitwennimmunhistochemischereineZusatzuntersuchungDissektiondurch den Pathologeneingehende Aufklärung der Patientin über Vorteile undnicht möglicheglichonkologischeoderRisikennichtdererwünschtMethodeCompliance der Patientin für eine regelmäßige Nachsorgeist
SehrNeoadjuvantehohe Detektionsrate (94–95 %) des Sentinel-LK bei Verwendung von Technetium markiertem Nanokolloid mit oder ohne PatentblauRadiotherapie:Rezidivrate nach Sentinelnodebiopsie von 2,3 % ist nur minimal erhöht gegenüber der nach kompletter inguino-femoraler Lymphonodektomie (0–2,4 %).
Pelvine LymphonodektomiePelvine LK-Metastasen sind selten.- in
wenigerfortgeschrittenen Stadien mit dem Ziel der Tumorreduktion und Erreichen einer Operabilität3
- in
Zytostatika-Therapie
- Generell: dünne Studienlage, als Monotherapie bei kurativem Ansatz nicht empfohlen10
- Einsatz
%vonallerZytostatikaVulvakarzinomealsundMonotherapie inwenigerpalliativerals 2 % bei Karzinomen < T1b-Karzinome, jedoch bei bis zu 28 % der Patientinnen mit positiven LeistenlymphknotenSituation
- Einsatz
MinimaleNeoadjuvanteDatenbasiskombiniertezur pelvinen Lymphonodektomie vorliegend, weitere Studien sind zur Evaluation dieses Ansatzes.Radio-/Chemotherapie:Indikationen zur pelvinen LymphonodektomieNachweisetabliertvonundvergrößertenempfohlenpelvineninLymphknotenfortgeschrittenen StadienTumordebulkingSubstanzen:alshauptsächlichTeilCisplatin- Ziel:
einesReduktionmultimodalenderTherapieplansTumormassemitundzusätzlicherErreichenStrahlentherapieeiner operablen Situation
Supportive Therapie14
- Prophylaxe und Therapie von:
- radiogener Zystitis
- Analgensie und Spasmolyse
inguinaleradiogenerLymphknotenmetastasen und erhöhtes Risiko für eine Beteiligung der pelvinen LymhphknotenProktitisZiel:topischeVermeidungTherapieeinermitadjuvanten pelvinen Radiotherapie bei negativen pelvinen LymphknotenButyraten
potentielleRadiogenerRisikofaktoren für das Auftreten pelviner LK-Metastasen:Vulvovaginitismultiple inguinale LK-Metastasen >1inguinale Lymphknotenmetastasen > 5 mm Durchmesser oderSitzbäder mitKapseldurchbruch.Dexpanthenol
- Neutropenie
- je nach Schweregrad ggf. Einsatz von G-CSF (= granulocyte colony stimulating factor)
- Lymphödem
- manuelle Lymphdrainage, Bewegungstherapie und Kompression
- Sexuellen Funktionsstörungen
- psychologische Unterstützung, Ermunterung zur Wiederaufnahme sexueller Aktivitäten
- Substanzen zur Wiederherstellung des natürlichen Scheidenmilieus
- Verwendung von Hilfsmitteln wie Gleitgels und Dilatoren
- muskelentspannende Übungen
- radiogener Zystitis
RadiochemotherapieTherapie im RezidivPrimäreTherapieRadiochemotherapiedes lokal begrenzten RezidivsIndikationPrimärzuroperativ,primärenmitRadiochemotherapieStadiumdemT3Ziel(=einerStadium FIGO IVA)R0-Resektion13In früherenGgf.Stadien,zusätzlichefalls die operative Therapie eine Inkontinenz bedingen würde.LymphonodektomiealsGgf.AlternativeadjuvantezurBestrahlungExenterationdesbei Einbruch in Nachbarorgane und/oder Fistelbildung und fehlender FernmetastasierungZiel: Erhalt der Funktionen der Nachbarorgane (Miktion und/oder Defäkation)Resektionsgebietes
NeoadjuvanteTherapie des Lokalrezidivs mit organüberschreitendem Wachstum- Primär Radio
(chemo)therapie- oder kombinierte Radiochemotherapie3- Ziel:
EinschränkungErreichendeseinerUmfangsoperablender nachfolgenden Operation Alternative zur primären RadiochemotherapieAlternative zur Exenteration bei Einbruch in Nachbarorgane und/oder Fistelbildung und fehlender FernmetastasierungZiel: Erhalt der KontinenzSekundäre Tumorresektion im Gesunden bei inkompletter Remission erforderlich.
Postoperative StrahlentherapiePostoperative Radiotherapie des TumorbettesSoll durchgeführt werden nach R1/R2-Resektion.Sollte erwogen werden, wenn die Resektionsgrenzen zum gesunden Gewebe 3 mm (im histologischen Präparat) oder weniger betragen und eine Nachresektion nicht möglich oder/und funktionell nicht sinnvoll ist bzw. von der Patientin nicht gewünscht wird.Verbessert die lokale Kontrolle.Hat keinen Einfluss auf das Überleben bei Patientinnen mit erhöhtem Lokalrezidivrisiko.
Postoperative Strahlentherapie der befallenen Leiste(n)Sollte durchgeführt werden:> 1 Metastase, unabhängig von der Größe der MetastasenSchon ab einem befallenen Lymphknoten, wenn die Metastase mindestens 5 mm oder größer ist.Immer, wenn extrakapsuläres Wachstum vorliegt (FIGO IIIC).bei fixierten/exulzerierten Lymphknoten (FIGO IVAii).Situation
- Bei inoperablen Rezidiven und Bestrahlung in der Primärtherapie palliatives Therapiekonzept
PostoperativeTherapieStrahlentherapievonderinguinalen/pelvinenLymphabflusswegeRezidivenIndikation:Häufighistologischpalliativegesicherte Lymphknotenmetastasen im BeckenSituationEmpfehlungWenneinermöglichhistologischenweiteSicherunglokaleper laparoskopischer oder extraperitonealer pelvinerExzision, Lymphonodektomiebei:und adjuvante Radiochemotherapie13
Therapie von Fernmetastasen
>Palliatives1Therapiekonzept- Ggf.
inguinalenzytostatischeMetastaseTherapie- sorgfältige
unabhAbwängiggung vonderNebenwirkungenGrößeundder MetastasenBenefit einemMöglichebefallenenSubstanzen:inguinalenCisplatinLymphknoten,undwenn die Metastase mindestens 5 mm oder größer ist.extrakapsulärem Wachstum im inguinalen Lymphknoten (FIGO IIIC)bei fixierten/exulzerierten inguinalen Lymphknoten (FIGO IVAii).Paclitaxel
- sorgfältige
SystemischePsychoonkologischeTherapieformenBeim Vulvakarzinom sehr begrenzte ErfahrungenErste Untersuchungen mit monoklonalen Antikörpern vorliegend, keine Empfehlung fUnterstür die RoutineEinsatz einer systemischen Chemotherapie beim Vulvakarzinom auf wenige Situationen beschränktNeoadjuvante Chemotherapie hat noch keinen festen Platz unter den therapeutischen Optionen beim Vulvakarzinom.
Therapie des Rezidivstzung- Der gesamte Abschnitt
basiertbezieht sich aufdieserfolgende Referenz.:115 StudienlageBestandteilisteinesunzureichend.multidisziplinären Therapieansatzes- Allen Patientinnen sollte der Zugang zur psychoonkologischen Betreuung ermöglicht werden
- Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung
EsoftmalsgibteinschneidendekeineVeränderungen,prospektivdierandomisiertebesondersStudiesensiblezurThemenTherapiewiedesSexualitätVulvakarzinomrezidivs.und Körperwahrnehmung betreffenEsmöglicherweisegibtirreversiblerausschließlichVerlustretrospektivesexuellerStudienFunktionenoderundFallberichteErlebnismöglichkeiten- Auseinandersetzung mit
zumTodTeilundkleinen Fallzahlen.Sterben
- Ziel:
Empfehlungen bzgl. der Vorgehensweise basieren häufig auf Expertenmeinung.Optionen allein oder in Kombination mit den folgenden Maßnahmen.
Operation1. Wahl, wenn komplette Resektion mit karzinomfreiem Resektionsrand (R0) technisch möglich ist.ExenterantionIndikation: Rezidive mit Beteiligung der Nachbarorgane Urethra und Anus und Ausschluss von Fernmetastasen alternativ zur Radiochemotherapie5 Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von 31–38 % dokumentiert, in Einzelfällen auch Langzeitüberleben
RadiotherapieSollte bei hohem Risiko für ein erneutes Rezidiv vorbehalten werden.Indikation: Rezidive mit Beteiligung der Nachbarorgane Urethra und Anus, falls die Patientin nicht vorbestrahlt ist.
RadiochemotherapieBesser wirksam als alleinige Radiotherapie, aber:deutlich höhere Toxizitätnicht für alle Patientinnen geeignet.
Anwendung von Therapieverfahren aus Neoadjuvans-Studienergebnissen zum primär fortgeschrittenen Vulvakarzinom:bei ausgedehnten inoperablen Rezidiven oder solchen, bei denen eine kontinenzerhaltende Operation nicht möglich ist, die aber Radiotherapie-/Radiochemotherapie-naiv sind.
Stagingvor jeglicher Therapie bei gesichertem Rezidiv
PalliativbehandlungPalliative TherapieIndikationDer gesamte Abschnitt bezieht sich auf folgende Referenz:116lokoregionäresIndividuellesRezidivTherapiekonzept,inabgestimmtvorbestrahlter Region ohneauf dieOptionjeweilige Situation derOperation oderPatientinReLinderung von Therapie-Radiatiooder krankheitsbedingten Komplikationen wie Schmerzen, Inkontinenz, Wundheilungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen- Unterstützung bei der individuellen Krankheitsverarbeitung
- Linderung von Depressionen, Angst und Erschöpfungszuständen
- Miteinbeziehung der Angehörigen
- ab Stadium T2
Chemotherapie?1OptionVerlauf,
nach Ausschöpfung von chirurgischenKomplikationen undradio(chemo- )therapeutischen Maßnahmeninsbesondere beim lymphangisch streuenden Vulvakarzinomrezidivgeringe Ansprechraten!Monotherapie mit z.B. Cisplatin bevorzugenstrenge Indikationsstellung
Weitere MaßnahmenVerlauf
BietenDieSieRezidivrateallendesPatientinnenVulvakarzinomsundliegtihrenbeiAngehörigenca.psychoonkologische26-37%,BeratungdieundmeistenUnterstützungRezidiveantreten dabei innnerhalb der ersten 2 Jahre auf3.- 2/3 der Rezidive sind Lokalrezidive
Bieten1/3SiederGesprächeRezidivezum ThemabetrifftSexualitätdiean, um weiteren Unterstützungsbedarf zu ermitteln und entsprechende Hilfestellungen einzuleiten.Leistenlymphknoten117
Komplikationen
- Nach Operation und Bestrahlung kann die Wundheilung lange dauern und es kann zu Deformationen des Hautbereichs kommen. Dies kann vor allem für jüngere und sexuell aktive Patientinnen ein Problem darstellen.
- Häufigste Folgen der Therapie des Vulvakarzinoms3:
- genitale Beeinträchtigungen durch Narbenbildungen
- Gestaltveränderungen
- Atrophie mit der Folge einer Dyspareunie bis hin zur Apareunie
- Lymphödeme der unteren Extremitäten
- Harnstrahlabweichungen
- radiogene Reaktionen am unteren Harntrakt und Darm
- Fatigue
.
Behandlung der Nebenwirkungen1
Bei Belastungsharninkontinenz und/oder Stuhlinkontinenz: BeckenbodentrainingBei manifestem Lymphödemkombinierte Therapie aus Hautpflege, manueller Lymphdrainage, Bewegungstherapie und Kompression (Studienlage zur Behandlung von Lymphödemen der unteren Extremitäten unbefriedigend, es kann auf Erfahrungen bei Lymphödemen in den oberen Extremitäten zurückgegriffen werden)im Anfangsstadium: 2 x wöchentliche Therapie empfohlenim chronischen Stadium: 1 x wöchentliche Therapie empfohlenBewegungsprogramm stellt kein erhöhtes Risiko dar und wirkt sich positiv auf die Mobilität und Lebensqualität aus.
Für die bleibende Volumenreduzierung der Lymphödeme:Kompression (Bandagen oder Bestrumpfung) sehr geeignet.Die Kompression mit Bandagen scheint wirkungsvoller zu sein als die pneumatische Kompression.Kinesio-Tape: Alternative zu den konventionellen Bandagen, aber teurer
Lasertherapie: Wird in Deutschland bei fehlender Erfahrung kaum eingesetzt.Manuellen Lymphdrainage als Ödemprävention?Derzeit gibt die Studienlage keinen Hinweis für die Wirksamkeit der manuellen Lymphdrainage als präventive Maßnahme.
Bei FatigueEmpfehlen Sie aktive Trainingsformen (Kraft- und/oder Ausdauertraining).
Bei sexuellen Problemen: Lösung braucht Zeit.Trauerarbeit über irreversible Verluste und Einschränkungen sexueller Funktionen oder Erlebnismöglichkeiten erforderlich.Vermeiden Sie schulmedizinisch orientierte Gesprächsführung mit der Suche nach einer schnellen Lösung für die Patientin.
Empfehlungen von Hilfsmitteln
Ziel: Veränderungen des Körpers als Folge der Therapie annehmen und zu einer befriedigenden Sexualität zurückkehren.Weisen Sie die Patientin darauf hin, dass es sich um medizinisch notwendige Maßnahmen handelt.Ziel: Abbau von Scheu vor deren Einsatz
Narbenpflege und -massage mit Salben und Cremeszur Vorbeugung einer ausgeprägten Narbenbildung und Akzeptanz eines veränderten Erscheinungsbildes
Wasserlösliche Gleitgels bei Störungen der LubrifikationDilatatorenzum Offenhalten der Scheidezur Förderung der Elastizitätzur Therapie von Stenosen (treten insbesondere nach Radiatio auf)
Muskelentspannende Übungen (Kegel-Übungen) gegen PenetrationsschmerzHautpflegemittel für den IntimbereichZiel: Verbesserung der Haut
Spezielle Salben und Zäpfchen zur Wiederherstellung des natürlichen ScheidenmilieusErmutigen Sie die Patientinnen, frühzeitig nach Abschluss der Therapie, wieder mit sexuellen Aktivitäten zu beginnen.Intervalle nach Operation und Abschluss der Radio(chemo)therapie:abhängig von der Größe, Beschaffenheit und Lokalisation der NarbeIntervalle zwischen 3–6 Wochen können zumeist bedenkenlos empfohlen werden.Bei einer ausgedehnten plastischen Rekonstruktion kann dieses Intervall auch bei 6–10 Wochen liegen.
Multiprofessionelle und interdisziplinäre Betreuung dieser Patientinnen unter Einbeziehung psycho(onko)logischer und sexualtherapeutischer Expertise
CAM (Complementary and Alternative Medicine)
Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.1Bezeichnet alle komplementären und alternativen Heilmethoden, sowohl umstrittene, ungeprüfte Produkte und Therapien als auch unterstützende, wirksame Maßnahmen.Wird in Deutschland von 40 % der Karzinompatienten während oder nach der Krebstherapie eingesetzt.Diesbezügliche Beratung sollte erfolgen und Anwendung dokumentiert werden.Soll bei Patientinnen mit Vulvakarzinom abgelehnt werden, wenn diese zum Verzicht auf Methoden der konventionellen Medizin führen. Es liegen keine studienbasierte Empfehlungen vor, die generell spezifisch für das Vulvakarzinom befürwortet werden könnten.Allgemeine Empfehlungen zur Integrativen Medizin, die für alle gynäkologischen Tumoren gleichermaßen gültig sind, insbesondere Empfehlungen zur Ernährungstherapie und zur körperlichen Aktivität.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
Lokale Rezidive kommen häufig vor.Mögliche lymphogene Metastasierung zu den lokalen Lymphknoten in der Primärsituation bedenken.
Prognose
PrognoseEtabliertederPrognosefaktorenVIN1beim Vulvakarzinom6 % der Patientinnen erkranken nach der Behandlung einer VIN an einem invasiven Karzinom.Tumorstadium18Das Risiko ist in der Postmenopause 3,2-mal höher als in der Prämenopause.ResektionsrandEntstehung invasiver Karzinome an der primären Lokalisation einer behandelten VIN: Progression einer vorbestehenden PräneoplasieIm Median ist die Erkrankung 2,4 Jahre nach VIN-Therapie progredient.Nodalstatus19
EntstehungDasvon Karzinomen viele Jahre später distinkt zu der Vorbehandlung: neue Neoplasie in einem Risikoareal (Abgrenzung von der Progression)
Prognose des Vulvakarzinoms1Die Prognose ist vom Stadium abhängig. Die wichtigsten Einzelfaktoren sind:Größe des TumorsHäufigkeit von MetastasenBei leitlinienkonformer Primärtherapie des Vulvakarzinoms ist die Erfolgsrate hoch.Relativerelative 5-Jahres-Überleben beim Vulvakarzinom beträgt insgesamt7173%und ist damit gut heilbar, vorausgesetzt das Karzinom wird rechtzeitig erkannt und behandelt.12
- 5-Jahres-Gesamtüberleben bei Vulvakarzinom20:
-
- FIGO Stadium I:
8784 % - FIGO Stadium II:
6874,6 % - FIGO Stadium III:
4047,8 % - FIGO Stadium IV:
229,4 %.
- FIGO Stadium I:
-
Verlaufskontrolle
Nachsorgeempfehlungen in Deutschland
DerInnerhalbAbschnittderbasierterstenauf5dieserJahreReferenz.nach Diagnostestellung Empfehlung relativ engmaschiger Nachsorgen, danach individuelles Vorgehen13Anamnese, körperliche Untersuchung, ärztliche Beratung und BegleitungkrankheitsspezifischewährenunddersymptombezogeneerstenAnamnese3 Jahre in 3-monatlichen Abständen, später halbjährliche Kontrollenpalpierter Tumor, Schmerzen, Pruritus, Fluor, Blutung, Beinödeme, Schwellneigung, Narben- und Stenosierungssymptomatik, Miktionsanomalien
Inspektionklinischeund Palpation des äußeren und inneren Genitales, der inguinalen Lymphabflussgebiete, des Rektums, Spekulumuntersuchung- Untersuchung
ggfsggf.KolposkopieBiopsievonsuspekterZervix,Läsionen- ggf.
Vagina,ergänzendeVulva und Anus (sinnvolle Zusatzuntersuchung)Bildgebung
Beschwerden durch Vaginal- und/oder Urethralstenosen?HarnstrahlabweichungenDys-, Apareunie
SitzenTragen von bestimmter Kleidungnormale AktivitätenMüdigkeitUnsicherheitsexuelle Störungen.
großzügige Indikation zur Biopsie
nicht routinemäßigIndikationen zur bildgebenden Diagnostik:suspekter Befund in der Leiste oderVerdacht auf FernmetastasierungAnmerkung: Das frühe Erkennen eines Rezidivs ist ohne messbaren Effekt auf Mortalität und Morbidität.
keine Bestimmung des Tumormarkers SCCpsychosoziale und psychoonkologische Begleitung und BetreuungNachsorgeintervall auf Grundlage von Expertenempfehlung (defizitäre Datenlage!)
1/3 der Lokalrezidive treten erst nach 5 Jahren auf.
Patientinnen mit therapierten HSIL oder d-VINLichen sclerosusBeeinflusst die Rezidivwahrscheinlichkeit und das Neuauftreten des Vulvakarzinoms.
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
ZytostatikaKrebstherapien,– eine allgemeine OrientierungMedikamenteBestrahlungKrebs und Sexualität- Schmerzen und Schmerzbehandlung
LymphödemErnährungsempfehlungennachfürOperation von UnterleibskrebsKrebspatient*innenFürDasalle, die wenig essen – ErnährungstippsLebensende
LinderndeWeitere Behandlung bei fortgeschrittener Krebserkrankung
Patienteninformationen
PalliativmedizinPatienten-Leitlinie Vulva-KrebsAngstSchmerzbehandlungBrechreizund(ArbeitsgemeinschaftErbrechenVerstopfungMundtrockenheitAtembeschwerdenSchweregynäkologischeAbmagerung und EntkräftungEs kann zu depressiven Verstimmungen oder Depressionen kommen.DeliriumOnkologie, AGO)
Quellen
Leitlinien
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- Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie e.V. Impfprävention HPV-assoziierter Neoplasien. AWMF-S3-Leitlinie Nr. 082-002, Stand 01.05.2020. www.awmf.org
- Deutsche Krebsgesellschaft e.V. Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten. AWMF-S3-Leitlinine, Stand 31.01.2014, aktuell in Überarbeitung. www.awmf.org
- Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung. AWMF-S3-Leitlinie Nr. 128-001-OL, Stand 27.08.2019. www.awmf.org
Literatur
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- Deutsche Krebsgesellschaft e.V. Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten. AWMF-S3-Leitlinine, Stand 31.01.2014, aktuell in Überarbeitung. cms.deximed.de
- Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung. AWMF-S3-Leitlinie Nr. 128-001-OL, Stand 27.08.2019. www.awmf.org
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Autoren
JuliaKristinTrifyllisHaavisto, Dr. med., Fachärztin fürGynäkologieInnere Medizin undGeburtshilfeHämato-/Onkologie, Münster, W.- Ingard Løge, spesialist allmennmedisin, redaktør NEL
- Per Bergsjø, professor emeritus, dr. med., Universitetet i Bergen. Spesialist i kvinnesykdommer og fødselshjelp, forsker ved Nasjonalt folkehelseinstitutt, Oslo