Definition:Asthma ist eine chronisch entzündliche Atemwegserkrankung mit bronchialer Hyperrreagibilität und reversibler Atemwegsobstruktion, die zu episodenartigen respiratorischen Symptomen führt.
Häufigkeit:Im Kindesalter ist Asthma die häufigste chronische Erkrankung und tritt bei bis etwa 10 % aller Kinder in Deutschland auf.
Symptome:Variable, episodenartig auftretende Symptome: Atemnot, Husten, Engegefühl in der Brust, pfeifende Atemgeräusche (Giemen). Anfallsartige Beschwerden oft im Zusammenhang mit Auslösern (z. B. Allergene, Atemwegsinfekte, körperliche Belastung).
Diagnostik:Anamnese und klinische Untersuchung. Lungenfunktionsdiagnostik Nachweis einer (partiell) reversiblen Atemwegsobstruktion (Spirometrie mit Reversibilitäts- und ggf. Provokationstest).
Therapie:Medikamentöse Stufentherapie abhängig von der Asthmakontrolle. Kombination aus Bedarfsmedikamenten („Reliever“) und Langzeittherapeutika („Controller“). Weitere nichtmedikamentöse Maßnahmen umfassen u. a. Patientenschulung, Allergenkarenz und (Atem-)Physiotherapie.
Allgemeine Informationen
Definition
Asthma ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch bronchiale Hyperreagibilität und reversible Atemwegsobstruktion zu respiratorischen Symptomen führt.1-2
Typische Symptome sind anfallsartiger Husten, Atemnot und Engegefühl in der Brust.
Die Ausprägung ist sehr variabel und reicht von leichten bis zu potenziell lebensbedrohlichen Verläufen.
Die Diagnose des Asthmas ist im Wesentlichen eine klinische, auf Basis der Symptome mit Nachweis einer variablen Atemwegsobstruktion bzw. bronchialen Hyperreagibilität.
Die Behandlung erfolgt als medikamentöse Stufentherapie und richtet sich nach dem Grad der Asthmakontrolle unter der jeweiligen Behandlung.
Patientenschulung und Einweisung in die Inhalationstechniken sind essenzielle Bestandteile der Therapie.
Bei Kindern und Jugendlichen liegt ein schweres Asthma vor, wenn bei sachgerechter und adäquat durchgeführter Therapie mit dem Ziel einer guten Asthmakontrolle dauerhaft (> 6 Monate) eine Add-on-Therapie mit einem langwirkenden Anticholinergikum (LAMA) oder einem monoklonalen Antikörper erfolgen und/oder eine hohe inhalative Glukokortikoid(ICS)-Tagesdosis verabreicht werden muss.
Häufigkeit
Prävalenz in Deutschland
Etwa 10 % der Kinder in Deutschland sind von Asthma betroffen.1,3
Im Gegensatz zu Erwachsenen sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen.2-3
Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter.4
Bei Kindern handelt es sich überwiegend um allergisches Asthma.
Prävalenz weltweit
Während die Prävalenz von Asthma in der westlichen Welt in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, nahm die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle deutlich ab.3,5-6
Weltweit litten im Jahr 2015 etwa 358,2 Mio. Menschen an Asthma bronchiale, und die Zahl der Todesfälle durch die Erkrankung wurde auf 400.000 geschätzt.5
Als mögliche Gründe für den Anstieg der Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten werden diskutiert:
weniger Kontakt zu nicht-pathogenen Bakterien (Hygiene-Hypothese)7
Die lange Zeit ansteigende Prävalenz von Asthma scheint in der westlichen Welt zuletzt ein Plateau erreicht zu haben.12
Ätiologie und Pathogenese
Asthma ist eine heterogene Erkrankung mit unterschiedlichen pathophysiologischen Mechanismen.1
Die Entstehung von Asthma ist multifaktoriell mit genetischer Disposition und exogenen Faktoren sowie Verstärkung durch psychosoziale Aspekte.2
Lebensumstände wie Ernährung und Hygiene spielen vermutlich eine große Rolle, da es zwischen verschiedenen Weltregionen große Unterschiede in der Häufigkeit von Asthma gibt.
Es existiert eine komplexe, polygene erbliche Veranlagung für Asthma.
Zahlreiche Gene, die mit einem erhöhten Asthmarisiko assoziiert sind, wurden bisher identifiziert.9
Genetische Faktoren scheinen vor allem bei Asthma vor dem 12. Lebensjahr eine wichtige Rolle zu spielen.8
Umweltfaktoren
Luftverschmutzung, z. B. durch Verkehr in Städten, scheint mit einem höheren Risiko für Asthma assoziiert zu sein.11
Verschmutzung und Allergene in Innenräume, z. B. Hausstaubmilben, Rauch oder Hautschuppen von Tieren können zur Entstehung von Asthma beitragen.13
Exposition gegenüber Zigarettenrauch in der Schwangerschaft und frühen Kindheit führt zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko.
In Schottland wurde nach Einführung des Rauchverbots 2006 ein jährlicher Rückgang der Anzahl stationärer Behandlungen von Kindern mit Asthma von 18 % festgestellt.14
Eine Kindheit auf einem Bauernhof (Diversität an Mikroorganismen) hat protektive Wirkung.10,15
Exposition gegenüber Tieren
Die Frage, ob Haustiere allergiefördernd oder -präventiv wirken, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht eindeutig geklärt.1
Die aktuelle deutsche Leitlinie zur Allergieprävention empfiehlt:16
Personen ohne erhöhtes Allergierisiko sollten die Haustierhaltung nicht einschränken.
Familien mit erhöhtem Allergierisiko sollten keine Katzen anschaffen.
Hundehaltung ist nicht mit einem höheren Allergierisiko verbunden.
Allergien gegen Hausstaubmilben und Katzen gelten schon lange als wichtiger Faktor bei der Entwicklung von weiteren Allergien.4,1716
Anhaltender Kontakt mit anderen Tieren in den ersten Lebensjahren scheint dagegen mit einem reduzierten Risiko für Asthma oder andere atopische Erkrankungen assoziiert zu sein.10
Exposition gegenüber Katzenallergen kann zu einer Antikörperproduktion führen, jedoch ohne Sensitivierung; dies kann eine Erklärung dafür sein, dass die Haustierhaltung das Risiko reduziert, Asthma zu entwickeln.18
Rezidivierende Virusinfektionen der oberen Atemwege in einem frühen Lebensstadium
Es ist unklar, ob Infektionen an der Entstehung von Asthma beteiligt sind oder dieser vorbeugen (Hygiene-Hypothese).1
In einer Studie wurde festgestellt, dass diese das Risiko, Asthma bis zum Schulalter zu entwickeln, reduzieren.1917
Jedoch scheinen respiratorische Virusinfektionen, besonders RSV- und Rhinovirus-Infektionen, sowohl für das Auftreten von Asthma als auch für das Provozieren akuter Asthmaanfälle von Bedeutung zu sein.
Etwa 80–95 % der Asthmaexazerbationen bei Schulkindern sollen im Zusammenhang mit viralen Atemwegsinfekten stehen.2018
Eine Metaanalyse zeigt Hinweise, dass die Exposition gegenüber Paracetamol früh im Leben mit einer späteren Entwicklung von Asthma assoziiert ist.2624
Bei einer prospektiven Untersuchung einer Geburtskohorte aus 620 Kindern mit Allergieerkrankungen in der Familie wurde kein Zusammenhang zwischen einer Paracetamol-Einnahme und der Entwicklung von Asthma gefunden.2725
Eine Behandlung mit Breitbandantibiotika während der fetalen Entwicklung und in der frühen Lebensphase ist möglicherweise mit vermehrtem Auftreten von Asthma assoziiert. Eindeutige Belege fehlen aber bisher.2826-2927
Es wird empfohlen, Paracetamol und Breitbandantibiotika in der Schwangerschaft und ersten Lebensphase nur bei klarer Indikation einzusetzen.1
Pathogenese
Der Krankheitsprozess ist bei Asthma sehr variabel.
Die Einteilung der Asthmaformen in Phänotypen folgt der Annahme, dass die Erkrankung bestimmter Patientengruppen sowohl durch eine ähnliche Pathophysiologie als auch durch ähnliche klinische Merkmale gekennzeichnet ist.2
Asthma kann auf verschiedenen Wegen Einfluss auf die Atemwege haben:
Veränderungen der Schleimhäute
Veränderungen der Immunantwort
Veränderungen der neuromuskulären Antwort
Veränderungen der Gefäßversorgung.
Meist kommt es zu einem erhöhten Aufkommen von eosinophilen Granulozyten, Mastzellen, T-Lymphozyten und Entzündungsmediatoren und anderen Zytokinen in den Atemwegen.
Die Entzündungs- und Wachstumsfaktoren führen zu einer Hypertrophie und Hyperplasie der glatten Muskulatur und dadurch zur Obstruktion.
Die Reflexaktivität und Sensibilität der Bronchialwand ist verändert, was zu der bronchialen Hyperreagibilität beiträgt.
Beruht auf der Erkenntnis, dass bestimmte Zytokine wie IL-5 und IL-13 nicht nur von Allergen-spezifischenallergenspezifischen T-HelferzellenHelfer-Zellen, sondern auch von Allergen-unspezifischenallergenunspezifischen „Innate Lymphoid Cells"“ (ILC2) freigesetzt werden können.
KlinischDie bedeutsamdamit könnteassoziierten derEntzündungsmarker PhänotypBluteosinophile einesund exhaliertes Stickstoffmonoxid werden als „TypeTyp-2-HighBiomarker“-Asthmasfür das Ansprechen auf eine Therapie mit inhalativen Glukokortikosteroiden oder bestimmten Anti-Interleukin-Biologika seinbezeichnet.
UmstrittenEinerseits spricht eine Typ-2-Entzündung therapeutisch meist gut auf inhalative Kortikosteroide (ICS) und orale Kortikosteroide (OCS) an, andererseits beeinflussen ICS und OCS die Marker der Typ-2-Entzündung erheblich.
Es ist jedochumstritten, welcher klinische Biomarker (wie z. B. exhaliertes NO oder Periostin)ob ein „Type-2-HighLow“-Phänotyp überhaupt bei einem klassischen Asthma amexistiert. bestenBei identifiziertNachweis niedriger Typ-2-Marker sollte geprüft werden, ob
möglicherweise eine andere Diagnose vorliegt, die ein Asthma imitiert.
eine chronische Infektion das Entzündungsgeschehen überlagert.
die Typ-2-Marker durch eine hochdosierte Glukokortikoid-Therapie iatrogen supprimiert sind.
Folgende Grenzwerte für die Typ-2-Entzündung wurden für Patient*innen mit Asthma unter bestehender ICS-Therapie vorgeschlagen:
eosinophile Granulozyten im Blut ≥ 150/μl – und/oder –
Stickstoffmonoxid im Exhalat (FeNO) ≥ 20 ppb – und/oder –
eosinophile Granulozyten im Sputum ≥ 2 % – und/oder –
allergische Pathogenese (positive Anamnese in Zusammenhang mit Nachweisen einer entsprechenden Sensibilisierung gegen typische Aeroallergene)
Eosinophiles vs.versus nicht-eosinophiles Asthma
Die Unterscheidung der Subtypen erfolgt vor allem anhand von SputumuntersuchungenSputum- Untersuchungen und anhand desDifferenzialblutbildes.
Ab welchem Grenzwert der Bluteosinophilen-Konzentration von einer „Blut-Eosinophilie“ gesprochen werden kann, ist noch nicht abschließend geklärt.
Würde man einen Grenzwert von 150 Eosinophilen/μl postulieren, wäre die Mehrheit „eosinophil“,. wWürde man einen Grenzwert von 300 Eosinophilen/μl postulieren, wäre die Mehrheit „nicht-eosinophil“.
Definition laut NVL: zweimaliger Nachweis ≥ 300 Eosinophilen/μl Blut außerhalb von Exazerbationen in den vergangenen 2 Jahren2
Therapeutisch bedeutsam ist, dass sich die Patient*innen mit eosinophilem und nicht-eosinophilem Asthma in ihrem Ansprechen auf ICS deutlich unterscheiden.
DesweiterenDes Weiteren gewinnt diese Klassifikation eine zunehmende Bedeutung für die Indikationsstellung einer Biologikatherapie, da eine Eosinophilenvermehrung das Ansprechen auf bestimmte Biologika wahrscheinlicher macht (wie Anti-IgE, Omalizumab oder Anti-IL-4-Rezeptor alpha, Dupilumab, Tezepelumab) oder überhaupt erst ein Ansprechen voraussagt (wie bei den Anti-IL-5-Biologika Mepolizumab, Reslizumab und Benralizumab).
„Cough Variant Asthma“
Patient*innen leiden unter chronischem, trockenem Husten aufgrund einer unspezifischen bronchialen Hyperreagibilität ohne weitere typische Asthmasymptome (Atemnot, Giemen, Brummen).
Die Lungenfunktion und die Röntgenaufnahme der Thoraxorgane sind normal.
1/3 der Patient*innen mit Cough- Variant- Asthma entwickelt im weiteren Verlauf ein klassisches Asthma.
Patient*innen mit Cough- Variant- Asthma sprechen gut auf klassische antiasthmatische Therapieoptionen an, eine frühzeitige Therapie kann den Übergang in ein klassisches Asthma verhindern.
Körperliche Belastung führt zur Atemwegsobstruktion.
Als Ursache wird eine wiederholte Austrocknung der Schleimhäute, die ein Remodeling der Atemwege und die Entwicklung einer bronchialen Hyperreagibilität fördert, postuliert.
Tritt gehäuft bei Ausdauersportarten (vermehrte Atemleistung) auf.
Cave bei Sportler*innen: Behandlung mit Beta-2-Sympathomimetika unterliegt den Regularien der WADA (World Anti-Doping Association)!
Prädisponierende Faktoren
Faktoren, die die Entstehung oder den Verlauf von Asthma beeinflussen können
Genetische Prädisposition
Kinder mit genetischer Vorbelastung (sog. Risikokinder) sind dadurch definiert, dass mindestens ein Elternteil oder Geschwister unter einer atopischen ErkrankungenErkrankung leiden.1628
Allergenexposition
Umweltbedingungen
AtemwegsinfektionenVorhandensein anderer Erkrankungen des atopischen Formenkreises (z. B. Ekzem, Rhinitis) 2
J46 Status asthmaticus, inkl. akutes schweres Asthma bronchiale
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
KlassischerweiseDie liegenDiagnose beiAsthma Kindernsoll anamnestischanhand wiederholteder EpisodenAnamnese, voncharakteristischer erschwerter AtmungSymptome und Atemnotder vor,Befunde der oftLungenfunktionsprüfungen begleitetgestellt von trockenem Reizhustenwerden und geräuschvollersollte Ausatmungtypische insbesondereBiomarker bei oder nach körperlicher Belastung (z. B. auch Spielen oder Lachen)berücksichtigen.1
Bei jungen Kindern, wirddie zur Kooperation bei verdächtigerder AnamneseLungenfunktionsprüfung noch nicht in der Lage sind, ist die Diagnosestellung erschwert. Neben familien- und Klinikeigenanamnestischen Hinweisen auf atopische Erkrankungen sollen gezielt erfragt/getestet werden:1
≥ 3 asthmatypische Episoden im letzten Jahr
stationärer Aufenthalt wegen Symptomatik einer Atemwegsobstruktion
giemende Atemgeräusche/trockener Husten ohne Infekt, insbesondere bei körperlicher Anstrengung
Ansprechen der Symptome auf einen Therapieversuch mit antiasthmatisch wirkenden Medikamenten
Nachweis einer Sensibilisierung gegenüber Aeroallergenen und/oder Blut-Eosinophilie
Ein positiver Reversibilitätstest, in Zusammenhang mit einer typischen Asthma-Symptomatik, sichert die Diagnose Asthma gestellt, wenn sich eine reversible obstruktive Ventilationsstörung dokumentieren lässt.1
Die Diagnose wird gestützt durch einen positiven allergologischen Befund.
Je jünger das betroffene Kind, desto schwerer ist die Diagnose zu stellen.1
Im Kleinkindalter lässt sich die Diagnose in der Regel nicht mit absoluter Sicherheit stellen.1
Wichtige Verdachtsmomente sind Atopie, positive Familienanamnese für Allergien und/oder Asthma und infektunabhängige respiratorische Symptome, wobei es gilt, wichtige Differenzialdiagnosen auszuschließen (z. B. Mukoviszidose, gastroösophagealer Reflux)vorliegen.
Akuter Asthmaanfall
Zur Diagnostik und Therapie des akuten Asthmaanfalls siehe dieden Artikel:
In Deutschland existieren sowohl eine Leitlinie von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)1 als auch eine Nationale Versorgungsleitlinie Asthma (NVL).2 Der folgende Leitlinienkasten fasst die gemeinsamen Aussagen der beiden Leitlinien zusammen.
Deutliche Abweichungen voneinander sind kursiv gekennzeichnet.
Um die Diagnose eines Asthmas zu erhärten, soll eine variable, (partiell) reversible Atemwegsobstruktion durch eine Lungenfunktionsprüfung, typischerweise durch Spirometrie, nachgewiesen werden.
Normalbefund in der Lungenfunktionsdiagnostik schließt ein Asthma nicht aus.
Spirometrie mit Darstellung der vollständigen Fluss-Volumen-Kurve
Messung forcierte Vitalkapazität (FVC), Einsekundenkapazität (FEV1) und Verhältnis FEV1/FVC (Tiffeneau-Index)
BewertungZur derQualitätskontrolle sollen bestenmindestens Werte aus 3 akzeptablenakzeptable MessungenVersuche ohneaufgezeichnet ausgeprägtewerden. Die Differenz (biszwischen dem größten und zweitgrößten Wert für FEV1 und FVC soll nicht mehr als 5 % %)und derweniger Ergebnisseals 150 ml betragen.
Bild einer obstruktiven Ventilationsstörung
Reduktion des altersabhängigen Quotienten aus FEV1 und FVC (Tiffeneau-Index)
Reduktion der absoluten Einsekundenkapazität
Reduktion der maximalen endexpiratorischen Atemstromstärke
Bewertung anhand der altersspezifischen Referenzwerte der Global Lung Initiative
Zur Interpretation der Ergebnisse verweist die NVL auf die DGP-Leitlinie Spirometrie.3130
im Kindesalter keine Einteilung in Schweregerade entsprechend FEV1/FVC wie bei Erwachsenen
stattdessen Angabe z-Werte (Standardabweichung vom Soll-Mittelwert)
Besonderheiten bei Kindern ≤ 5 Jahre
Die Durchführung der Spirometrie ist nur bei entsprechender Mitarbeit der Kinder möglich.
Das bei jüngeren Kindern bestehende Größenverhältnis von Atemwegen zum Lungenvolumen macht die Dokumentation zusätzlicher Lungenfunktionsparameter (FEV0,5 und FEV0,75) erforderlich.
Selbst wenn die Ausatemzeit länger als 1 sec ist, liegt der FEV1/FVC-Quotient bei gesunden Kindern bis zum 6. Lebensjahr bei 0,9.
Die Werte können also bei Kindern vor dem Schulalter nicht, wie bei älteren üblich, zur Beurteilung einer Atemwegsobstruktion verwendet werden.
Häufig ist die Beurteilung einer obstruktiven Ventilationsstörung erst nach Durchführung eines Reversibilitätstestes möglich.
Reversibilitätstestung
Bei Patient*innen mit nachgewiesener Atemwegsobstruktion soll zur Bestätigung der Diagnose zunächst ein Reversibilitätstest mit kurzwirkenden Beta-2-Sympathomimetika (SABA) durchgeführt werden.
Eine Reversibilitätstestung kann auch bei einer „normalen" Lungenfunktion sinnvoll sein, da der persönliche Bestwert trotz des im Normbereich liegenden Wertes deutlich höher sein kann.
Spirometrie vor und 15 min nach Inhalation zunächst eines kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums (SABA)
bei Kindern Inhalation bis zu 4 Hübe eines SABA-Dosieraerosols (z. B. Salbutamol à 100 μg)
alternativ erneute Spirometrie nach 6–8 Wochen Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden zur Beurteilung der Reversibilität
FEV1-Zunahme > 12 % gilt als positiv.
Das bei Erwachsenen geforderte Kriterium der Zunahme um 200 ml absolut ist angesichts der kleineren Volumina in der Regel nicht anwendbar.
Immer ist zunächst die Form der Fluss-Volumen-Kurve zu beurteilen: auchAuch bei numerisch nicht ausreichender FEV1-Zunahme kann eine Normalisierung eines primär konkav deformierten exspiratorischen Schenkels auf eineein klinischbehandlungsbedürftiges relevante Reversibilität der obstruktiven VentilationsstörungAsthma hinweisen.
Besonderheiten des Kindesalters (≤ 5 Jahre)
bei auskultierbarer Obstruktion Prüfung der Reversibilität nach Gabe eines SABA
Messung der Hyperreagibilität (Provokationstest)
Die Messung der Überempfindlichkeit der Atemwege ist bei entsprechendem Verdacht sinnvoll, sofern die Anamnese mit einem Asthma vereinbar ist, jedoch keine klinischen Zeichen und/oder eine obstruktive Ventilationsstörung nachweisbar sind.
Voraussetzungen: Beachtung von Kontraindikationen und Erfahrung der Anwender*innen
Methoden der Provokationstestung
unspezifische inhalative Provokation mit Pharmaka (z. B. Methacholin)
standardisierte Belastung (mittels Laufbandeines Laufbands oder besonders bei Kleinkindern „Free Running Test“)
Kaltluftprovokation
Bei Kindern mit Beschwerden bei körperlicher Anstrengung wird ein Lauf-Belastungstest empfohlen.
Test wird als positiv gewertet bei:
FEV1-Abfall ≥ 20 % bzw. eine Verdopplung des spezifischen Atemwegswiderstandes bei pharmakologischer Provokation
FEV1-Abfall um ≥ 10–15 % bei Erwachsenen und ≥ 12 % bei Kindern und Jugendlichen bei rein körperlicher Belastung
Verdopplung des spezifischen Atemwegswiderstandes ≥ 2,0 kPa x sec
Ganzkörperplethysmografie
Erlaubt die Bestimmung des spezifischen Atemwegswiderstandes und des intrathorakalen Gasvolumens und eignet sich zur Objektivierung der Lungenüberblähung.
Überdies ist die qualitative Beurteilung der inspiratorischen und exspiratorischen Atemwegswiderstände möglich.
Auch bei mangelhafter Mitarbeit bei den spirometrischen Untersuchungen hilfreich.
Während gut angeleitete Kindergartenkinder oftmals in der Lage sind, eine Spirometrie durchzuführen, kann aus Gründen der Kooperationsfähigkeit eine vollständige Bodyplethysmografie in der Regel erst ab dem Schulkindalter erfolgen.
Messung des exspiratorischen Spitzenfluss (Peak Expiratory Flow, PEF)
Entsprechend der aktuellen NVL kein Stellenwert in der Primärdiagnostik
Die Diagnose des Asthmas soll nicht ausschließlich durch Anwendung der Peak-Flow-Messung (PEF) gestellt werden.
Die häusliche Messung des PEF-Wertes ist jedoch für die Beurteilung des Verlaufs der Erkrankung und der Beurteilung der Asthmakontrolle hilfreich.
Messung allenfalls ergänzend
Die täglich 2-maligezweimalige Messung (morgens und abends, vor Inhalation von Medikamenten) erlaubt die Einschätzung der PEF−Variabilität.
Regelmäßige häusliche Peak-Flow-Messungen werden im Kindesalter vor allem im Rahmen von Patientenschulungen eingesetzt, insbesondere wenn es dem Kind schwerfällt, Atemwegsbeschwerden subjektiv wahrzunehmen.
Eine generelle Empfehlung für Kinder gibt es jedoch nicht.
Weitere Untersuchungen
Fraktion von Stickstoffmonoxid (FeNO) in der Ausatemluft
Die werdenFeNO-Messung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter ist technisch schnell und einfach durchzuführen (bei Verfügbarkeit eines entsprechenden Gerätes, in der lungenfachärztlichen Diagnostik, Anm. d. Red.) und reproduzierbar.
Erhöhte FeNO-Werte in der Ausatmungsluft korrelieren bei Patient*innen mit Asthmasymptomen mit einer Typ-2-Atemwegsentzündung.
DiagnostischerDie Zusatznutzenunteren vonGrenzwerte FeNO in der Primärdiagnostik ist Gegenstand der aktuellen Forschung.
Hohe FeNO-Werten erhöhen die Wahrscheinlichkeit für die Diagnose Asthma und für das Ansprechen auf ICS.
Ein niedriger FeNO-Wert schließt die Diagnose Asthma nicht aus.
Der empfohlene Grenzwert (laut der American Thoracic Society)liegt für Kinderliegen bei FeNOKindern <bei 20 ppb (<parts 25per ppbbillion) und bei Erwachsenen) bei 25 ppb.
BeiPatient*innen mit erhöhten FeNO-Werten Therapieadhsind in der Regel ICS-responsiv. Im Umkehrschluss sprechen erhöhte FeNO-Werte (insbesondere FeNO-Werte > 50 ppb) unter Therapie mit ICS trotz klinischer Stabilitärenzt prüfen,gegen ggf.eine Reduktion der ICS-Dosis erhöhen.
Cave:DGP Während(für die DGPlungenfachärztliche dieUntersuchung)
Die Messung der Atemwegsinflammation mittels FeNO-Bestimmungalsist „wertvollenein wichtiger Baustein im Rahmen von Diagnostik und Management“bezeichnetvon Asthma und als diagnostisches Instrument in der pneumologisch-fachärztlichen Praxis unverzichtbar.
Bei Kindern und Jugendlichen erwies sich das regelmäßig kontrollierte FeNO als aussagekräftiger Parameter, siehtum nach geplantem ICS-Absetzen einen Asthmarückfall noch vor dem Auftreten klinischer Symptome vorherzusagen.
NVL
Sieht die NVL „die Anwendung von FeNO in der Diagnostik als nicht ausreichend im Nutzen belegt, da konfirmatorische Studien fehlen, die den diagnostischen Zusatznutzen abschließend klären würden.“ Jedoch bringe die Bestimmung von FeNO insbesondere zusammen mit anderen diagnostischen Verfahren einen Zugewinn an Sicherheit bei der Diagnose.
Röntgenuntersuchung
Bei Kindern und Jugendlichen nicht generell empfohlen
ggf. Einsatz zum Ausschluss von Differenzialdiagnosen bei atypischen Symptomen oder diskrepanten Befunden
in diesem Fall jedoch nur postero-anteriore Aufnahme; zusätzliche Seitaufnahme bei Kindern und Jugendlichen obsolet
Laboruntersuchung
Bei fehlendem Ansprechen auf die Therapie, häufigen Bronchialinfekten, Lungeninfiltraten oder bei schwerem Asthma sollte aus differenzialdiagnostischen Gründen eine ergänzende Labordiagnostik erfolgen.
je als höher die Bluteosinophilen-Zahl (und der FeNO-Wert), desto höher das Exazerbationsrisiko bei Patient*innen mit Asthma
wichtiger prognostischer Marker für eosinophiledas AtemwegsentzündungAnsprechen undauf dieeine WirksamkeitTherapie einer mit Anti-IL-5-Therapie(R)-Biologika: je höher der Bluteosinophilenwert, desto wahrscheinlicher das Ansprechen
Gesamt-IgE im Blut
bei Werten über 100 kU/l Hinweis auf allergische Genese des Asthmas
bei Werten > 1.000 kU/l und kompliziertem Verlauf Hinweis auf eine andere Genese der Probleme, wie das Churg-Strauss-Syndrom oder die allergische bronchopulmonale Aspergillose
Die Diagnose Asthma soll laut NVL überprüft bzw. infrage gestellt werden:
bei unzureichender Kontrolle trotz leitliniengerechter Therapie – oder –
nach einem mehrmonatigen Auslassversuch unter Berücksichtigung saisonaler Triggerfaktoren.
Ziel ist die Vermeidung von Fehldiagnosen und einer Über- bzw. Fehlversorgung.
Die DGP weist zudem darauf hin, dass die Diagnose Asthma nicht immer bereits bei der Eingangsuntersuchung gestellt werden kann. Daher sind Verlaufsbeobachtungen sinnvoll, da sie Aufschluss über die spontanen und/oder medikamentös verursachten Schwankungen des Krankheitsbildes erlauben.
Die GINA empfiehlt Untersuchungen auf Nebennierenrindeninsuffizienz in Betracht zu ziehen, wenn Patient*innen dauerhaft auf orale Glukokortikoide oder hohe Dosen von ICS + LABA angewiesen sind.31
Die DGP nennt für die lungenfachärztliche Versorgung zwei weitere essenzielle diagnostische Bausteine, die von der NVL nicht als obligat angesehen werden, den Nachweis eines erhöhten bronchialen Entzündungsniveaus mittels FeNO-Messung (in der pneumologisch-fachärztlichen Praxis) und die allergologische Stufendiagnostik.1
Die meisten Kinder entwickeln Asthmasymptome vor dem 5. Lebensjahr.32
Bei Kleinkindern sind folgende Besonderheiten in der Anamnese zu beachten:
Nach der Global Initiative for Asthma (GINA) können rezidivierendeRezidivierende Episoden von keuchendem Husten können ein Hinweis auf eine Asthmaerkrankung sein.3331
Einige Kinder können ihre Beschwerden nicht eindeutig schildern oder greifen auf andere Umschreibungen zurück.3
Markerals wichtigen Biomarker für eosinophiledie Atemwegsentzündunglungenfachärztliche undDiagnostik Wirksamkeitzur einer AntiEingrenzung des Asthma-IL-5-Therapie
Assoziation zwischen einer erhöhten Eosinophilenzahl (> 400/µl)Phänotyps und der Anzahl an Exazerbationen, einer verminderten Asthmakontrolle und dem Risiko für akute respiratorische Ereignisse Asthma-Prognose.341
Diagnostik bei Spezialist*innen
Für weitere apparative Untersuchungen siehe Leitlinienkasten Abschnitt Weitere Untersuchungen.
Bei einem schweren oder lebensbedrohlichen Asthmaanfall sollte nach der Initialtherapie die sofortige Einweisung in ein Krankenhaus organisiert werden, ggf. mit notärztlicher Begleitung (bei lebensbedrohlichem Anfall).
Zeigt sich 30–60 Minuten min nach der initialen Versorgung des leichten bis mittelschweren Asthmaanfalls keine nachhaltige Besserung, empfiehlt die Leitliniengruppe die umgehende Einweisung in das Krankenhaus bzw. die weitergehende Behandlung in der Notaufnahme.
Therapie
Therapieziele
ZielErreichen und der AsthmabehandlungErhalt isteiner es, über einen langen Zeitraum eine gute Asthmakontrolle zu erreichen.Asthma-Remission1-2,35
akuten und chronischen Krankheitserscheinungen (z. B. Symptome, Asthmaanfälle)
Beeinträchtigung der physischen, psychischen und geistigen Entwicklung
Beeinträchtigung der Aktivitäten im Alltag (z. B. Sport, soziale Aktivitäten)
Komplikationen und Folgeschäden
unerwünschten Wirkungen der Therapie.
Verbesserung der gesundheits- und asthmabezogenen Lebensqualität
Allgemeines zur Therapie
Grundsätze in der Behandlung von Asthma
Aktuelles Konzept der medikamentösen Asthmatherapie: weg von der Symptom-Bekämpfung mit kurzwirksamen und nebenwirkungsreichen Medikamenten, hin zur Symptom-Prävention mit nachhaltigen und nebenwirkungsarmen Medikamenten1
Grundlage der Therapie ist der Grad der Asthmakontrolle.1-2
Es werden 3drei Grade der Asthmakontrolle definiert:
kontrolliertes Asthma
teilweise kontrolliertes Asthma
unkontrolliertes Asthma.
Verlaufsbeobachtung und wiederholte Beurteilung der Asthmakontrolle
Beurteilung der Therapieziele und ggf. Anpassung (Intensivierung/Reduktion)
Meidung der auslösenden Faktoren (z. B. Allergenexposition)
Stufenbasierte, medikamentöse Langzeittherapie
Verbrauch an Bedarfsmedikation durch langfristige antientzündliche Therapie möglichst minimieren.
Information und Patientenschulung von Betroffenen und Angehörigen
Bei allergischem Asthma ggf. Versuch der frühzeitigen Hyposensibilisierung
Zur Behandlung bei Erwachsenen siehe auch den Artikel Asthma.
Cave: Unterschiede in der Asthmakontrolle zwischen NVL und GINA!
Bei Kindern und Jugendlichen wird jegliches Vorhandensein von Symptomen tagsüber bzw. jeglicher Einsatz einer Bedarfsmedikation in einer beliebigen Woche von der Leitliniengruppe der NVL Asthma bereits als Hinweis für eine Verminderung der Symptomkontrolle angesehen.2
In der GINA 2020 werden Kinder ab einem Alter von 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam betrachtet. Asthmasymptome dürfen bis zu 2-mal in der Woche auftreten bzw. die Bedarfsmedikation bis zu 2-mal in der Woche angewandt werden, bevor eine Einschränkung der Symptomkontrolle gesehen wird.3331
Diese leichte Abwandlung trägt dem Umstand Rechnung, dass die GINA einen internationalen Geltungsbereich mit teilweise anderen sozioökonomischen Verhältnissen und Versorgungsstandards als Deutschland aufweist.2
Klimabewusste Verordnung von inhalativen Arzneimitteln
Die Angaben zu diesem Abschnitt beziehen sich auf die entsprechende Leitlinie der DEGAM.3633
Dosieraerosole (DA) benutzen Treibmittel, um den Wirkstoff in tiefe Lungenabschnitte zu transportieren.
Diese schädigen zwar die Ozonschicht nicht, sind aber starke Treibhausgase.
Dadurch haben DA im Vergleich zu Pulverinhalatoren ein vielfach höheres Schädigungspotenzial für die Atmosphäre.
Nichtsdestotrotz sind DA in folgenden Fällen indiziert:
bei Kindern < 5 Jahre für die Inhalation von Beta-2-Sympathomimetika oder Glukokortikosteroiden
Verschreibende, Apotheker*innen und Patient*innen sollten berücksichtigen, dass zwischen den einzelnen DA beträchtliche Unterschiede in ihrem Global Warming Potential bestehen, und das DA mit einem möglichst niedrigen GWP bevorzugen, wenn sie klinisch vergleichbar wirksam sind.
Bei stabilem Asthma ab einem Alter von 5 Jahren sind andere inhalative Arzneimittel genauso effektiv wie ein DA.
Medikamentöse Therapie
Medikamentöse Stufentherapie bei Kindern und Jugendlichen
Cave: Unterschiede in der medikamentösen Stufentherapie zwischen NVL und GINA!
GINA empfiehlt seit der neuesten Version von 2020 keine Monotherapie mit SABA bei Jugendlichen und Erwachsenen mehr, sondern immer eine Kombination mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS). Generell sollten alle jugendlichen und erwachsenen Patient*innen mit Asthma ICS erhalten.3331
Grund ist die vermutliche Risikoerhöhung für Exazerbationen durch eine Monotherapie mit SABA.
bei mildem Asthma Fixkombination aus ICS + Formoterol auch als Bedarfsmedikation
in Deutschland als reine Bedarfsmedikation jedoch in Stufe 1 und 2 nicht zugelassen (Stand 2020)234
In Deutschland existieren sowohl eine Leitlinie von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)1 als auch eine Nationale Versorgungsleitlinie Asthma (NVL).2 Der folgende Leitlinienkasten fasst die gemeinsamen Aussagen der beiden Leitlinien zusammen. Deutliche Abweichungen voneinander sind kursiv gekennzeichnet.
Leitlinie: Medikamentöse Behandlung bei Kindern und Jugendlichen1-2
Allgemeines zur medikamentösen Therapie
Ziel: Optimale Asthmakontrolle erreichen.
Atemwegsobstruktion vermeiden.
Bronchiale Hyperreagibilität reduzieren.
Asthmabedingte Atemwegsentzündung unterdrücken.
Die medikamentöse Asthmatherapie zielt darauf ab, den Status eines kontrollierten Asthmas nach dem Prinzip „so viel wie nötig, jedoch so wenig wie möglich"“ zu erreichen, und diesen aufrechtzuerhalten.
Bei Kindern und Jugendlichen soll die medikamentöse Langzeittherapie so begonnen und angepasst werden, dass alle Alltagsaktivitäten ohne Bedarfsmedikation möglich sind.
Ergänzung der Pharmakotherapie durch nichtmedikamentöse Maßnahmen
Bestmögliches Wissen der Patient*innen über ihre Erkrankung und das Selbstmanagement ist anzustreben.
Insbesondere komplexe Therapieschema führen oft zu mangelnder Therapieadhärenz.
Die Medikamente werden in 2 Klassen eingeteilt
Langzeittherapeutika („Controller“)
Die Langzeittherapie von Kindern und Jugendlichen wird empfohlen, wenn eine Bedarfsmedikation benötigt wird, um Alltagsaktivitäten ohne Asthmasymptome zu bewältigen.
ICS: Die Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS) bildet die Grundlage der Langzeittherapie.
keine Monotherapie mit langwirkendem Beta-2-Sympathomimetikum (LABA) oder langwirkendem Anticholinergikum (LAMA) empfohlen
Bedarfsmedikamente („Reliever“)
SABA: Kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika (SABA) sind in jeder Therapiestufe als Bedarfsmedikation einzusetzen.
Cave: Die GINA 2020spricht empfiehltsich keinefür die bevorzugte Gabe von ICS + Formoterol gegenüber SABA-Monotherapiemehr!als Bedarfsmedikation aus, da bei vergleichbarer Symptomkontrolle ein vermindertes Exazerbationsrisiko erzielt werden könne.3331
Die DGP nennt ICS + Formoterol bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren als mögliche Alternative.1
Ein geringer Bedarf an SABA ist ein wichtiges Ziel und ein Kriterium für den Erfolg der Therapie.
Eine Alternative stellt eine Fixkombination aus ICS und Formoterol (ab 12 Jahren) dar, wenn diese auch die Langzeittherapie darstellt.
Applikationsformen: inhalativ, oral, parenteral
Inhalative Applikation soll bevorzugt werden.
höhere lokale Konzentrationen, schneller Wirkeintritt und weniger systemischen Nebenwirkungen
Behandlung gemäß medikamentösem Stufenschema
Die Therapie orientiert sich am Grad der Asthmakontrolle.
Trotz adäquater Therapie und Therapieadhärenz gibt es Fälle, in denen keine gute Asthmakontrolle erreicht wird.
Verlaufsbeurteilung: Asthmakontrolle
Einteilung in 3drei Grade entsprechend den Beschwerden, der Einschränkungen im Alltag und dem Gebrauch der Bedarfsmedikation
SABA als Bedarfsmedikament für Patient*innen mit nur leichten oder seltenen Beschwerden
z. B. Salbutamol 1–2 Hübe als Dosieraeorosol (max. 6 Hübe pro Tag bei Kindern)
Alternative in begründeten Fällen (Nebenwirkungen oder Kontraindikationen gegen SABA)
Ipratropiumbromid als Zusatz oder Alternative zu SABA
ab 12 Jahren: Fixkombination aus ICS niedrigdosiert + Formoterol (Stand 20202023: jedoch nicht zugelassen in Deutschland)
Nach GINA besteht unter alleiniger SABA-Therapie ein erhöhtes Risiko für Exazerbationen.3331
Deshalb sollte dies für Jugendliche und Erwachsene nicht mehr durchgeführt werden.
Laut GINA soll die hierzulande nicht zugelassene bedarfsweise Inhalation eines ICS zusammen mit einem schnell-, aber dennoch langwirkenden LABA erfolgen (Budesonid plus Formoterol).
Bei Notwendigkeit von Bedarfsmedikation, um Alltagsaktivitäten ohne Asthmasymptome zu bewältigen:
antientzündliche Langzeittherapie mit ICS (Therapiestufe 2) empfohlen
Gabe als Einmaldosis oder aufgeteilt auf 2 tägliche Dosen
ggf. Verwendung von Inhalationshilfen (Spacer)
Alternative in begründeten Fällen
ab 12 Jahren: bedarfsorientierte Anwendung der Fixkombination aus ICS niedrigdosiert + Formoterol (Off-Label-Therapie)
in diesem Fall keine weitere Bedarfstherapie mit SABA notwendig
Leukotrienrezeptorantagonist Montelukast (LTRA) als Monotherapie
bei Nebenwirkungen oder Kontraindikationen für ICS
in Deutschland nur für Kinder zugelassen
Bei Patient*innen über 15 Jahren nicht empfohlen, außer wenn sie nicht zur Inhalation von ICS in der Lage sind oder inakzeptable Nebenwirkungen auftreten.
z. B. Salbutamol 1–2 Hübe als Dosieraeorosol (max. 6 Hübe pro Tag bei Kindern)
Alternative in begründeten Fällen (Nebenwirkungen oder Kontraindikationen gegen SABA)
Ipratropiumbromid als Zusatz oder Alternative zu SABA
Langzeittherapie
mitteldosiertes inhalatives Kortikosteroid (ICS)
z. B. Beclometason 200–400 μg/d
Beginn zunächst mit unterer mittelhoher Dosis
Laut DGP alternative Bedarfstherapie in Stufe 3 bei Kindern und Jugendlichen > 12 Jahren1
Fixkombination aus ICS/LABA als Langzeit- und Bedarfstherapie
(Single Inhaler) Maintenance and Reliever Therapy (SMART)3735
Weniger schwere Asthmaexazerbationen, aber eine relevante Verbesserung in Bezug auf Asthmasymptome, Lebensqualität und Lungenfunktion lässt sich nicht belegen.
Das Arzneitelegrammarznei-telegramm rät von SMART bei Patient*innen ab, die eine hochdosierte ICS-Erhaltungstherapie benötigen.
Für Kinder sind die Kombinationen Budesonid/Formoterol und Fluticason/Salmeterol zugelassen.
z. B. Salbutamol 1–2 Hübe als Dosieraeorosol (max. 6 Hübe pro Tag bei Kindern)
Fixkombination aus ICS und LABA (Formoterol), wenn dies auch die Langzeittherapie darstellt.
bei Jugendlichen ab 12 Jahren
Alternative in begründeten Fällen (Nebenwirkungen oder Kontraindikationen gegen SABA)
Ipratropiumbromid als Zusatz oder Alternative zu SABA
Langzeittherapie
Kombination aus ICS mitteldosiert und langwirkendem Beta-2-Sympathomimetikum (LABA)
z. B. Salmeterol/Fluticason 25 μg/50 μg als Dosieraerosol 2-mal 1–2 Inh./d bei Kindern ab 4 Jahren
vorrangige Empfehlung der DGP
Kombination aus ICS mitteldosiert und Leukotrienrezeptorantagonist (LTRA)
Kombination aus ICS mitteldosiert und LABA und LTRA
alternativ bei unzureichender Kontrolle unter Dreifach-Kombination:
Kombination aus ICS mitteldosiert und LABA und LTRA und langwirkendem Anticholinergikum (LAMA)
Risiko für unerwünschte Wirkungen geringer als bei Aufdosierung des ICS
Die DGP nennt in dieser Stufe schon Kombinationen mit hochdosiertem ICS, die jedoch in der NVL erst in der (zusätzlichen) Therapiestufe 5 folgen.1
Daneben verzichtet die DGP auf eine Empfehlung von LAMA als Teil der Langzeittherapie.
Therapiestufe 5 bei Kindern und Jugendlichen
Zusätzliche Stufe in der NVL zur Differenzierung zwischen Einsatz von mittel- und hochdosierten ICS
Vor/bei Übergang zu Therapiestufe 5
Evaluation der Wirksamkeit der verschiedenen möglichen Therapieoptionen der Stufe 4
aus Sicherheitsbedenken bezüglich höherer ICS-Dosierung
Prüfung der Indikation zu einer stationären Rehabilitation
kontrollierte Therapie (Adhärenz) und Verhaltensschulung
Überweisung zur pädiatrischen Pneumologie und Vorstellung in einem kinderpneumologischen Zentrum zur erweiterten Diagnostik
Bedarfstherapie
Bedarfstherapie wie in Therapiestufe 4
Möglichkeiten der Langzeittherapie (die ersten beiden Kombinationen werden auch von der DGP genannt, die letzten drei kursiv gedruckten nur von der NVL)
Kombination aus ICS hochdosiert und langwirkendem Beta-2-Sympathomimetikum (LABA)
z. B. Salmeterol/Fluticason 25 μg/50 μg als Dosieraerosol 2-mal 1–2 Inh./d bei Kindern ab 4 Jahren
vorrangige Empfehlung der DGP
Kombination aus ICS hochdosiert und Leukotrienrezeptorantagonist (LTRA)
Kombination aus ICS hochdosiert und LABA und LTRA
Kombination aus ICS hochdosiert und LABA und LAMA
Kombination aus ICS hochdosiert und Leukotrienrezeptorantagonist (LTRA)
Kombination aus ICS hochdosiert und LABA und LTRA
Kombination aus ICS hochdosiert und LABA und LTRA und LAMA
Therapiestufe 6 bei Kindern und Jugendlichen
Vor/bei Übergang zu Therapiestufe 6
Evaluation der Wirksamkeit der verschiedenen möglichen Therapieoptionen der Stufe 5
Vorstellung in einem kinderpneumologischen Zentrum mit der Möglichkeit zur invasiven Diagnostik
Ausschluss von Differenzialdiagnosen und Komorbiditäten mit höherer Bedeutung vor der Behandlung mit monoklonalen Antikörpern oder OCS
Prüfung der Indikation zu einer stationären Rehabilitation
Bedarfstherapie
Bedarfstherapie wie in Therapiestufe 4
Langzeittherapie
zusätzlich Anti-IgE-Antikörper (Omalizumab für mindestens 4 Monate) bei Kindern ab 6 Jahren, wenn folgende Kriterien vorliegen:
schweres IgE-vermitteltes allergisches Asthma – und –
positiver Hauttest oder In-vitro-Reaktivität gegen ein ganzjährig auftretendes Aeroallergen – und –
IgE-Serumkonzentration unter Berücksichtigung des Körpergewichts im therapierbaren Bereich – und –
erfolgte Eliminierung vermeidbarer Allergenexpositionen.
alternativ Anti-IL-4-Rezeptor-Antikörper oder Anti-IL-5-Antikörper
Die Indikationsstellung und Initiierung einer Behandlung mit monoklonalen Antikörpern soll bei Kindern und Jugendlichen durch in der Versorgung von schwerem Asthma erfahrene pädiatrische Pneumolog*innen erfolgen.
Aus der Gruppe der Anti-IL-4-R-Antikörper ist ab 126 Jahren Dupilumab zugelassen.
Aus der Gruppe der Anti-IL-5-Antikörper ist Mepolizumab für die Behandlung des Asthmas ab 6 Jahren zugelassen.
DGP und GINA nennen ab dem 12. Lebensjahr zusätzlich Anti-Thymus-Stroma-Lymphopoietin-Antikörper (Tezepelumab) als Option
Alternative in begründeten Fällen
orale Kortikosteroide (OCS)
letzte Therapieoption bei Kindern und Jugendlichen nach Ausschöpfung aller anderen Maßnahmen
Langzeittherapie mit OCS mit Gefahr schwerer Nebenwirkungen: genaue Aufklärung und Verlaufsbeurteilung
Gabe in niedrigster noch effektiver Dosis
Einsatz bei unzureichender Asthmakontrolle trotz der Kombination der verschiedenen Therapieoptionen der vorherigen Stufe sowie zusätzlich monoklonaler Antikörper
Bei Langzeittherapie mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS)
Einstellung auf die niedrigste wirksame Dosierung
regelmäßige Kontrolle der Körpergröße mit Erfassung in einer Wachstumskurve
bei Verdacht auf Nebennierenrinden-Suppression: Diagnostik bzw. Behandlung
Therapieanpassung orientiert an der Asthmakontrolle
Kontrolliertes Asthma
Therapiereduktion erwägen (siehe Stufenschema).
Vor einer möglichen Reduktion der Therapie mit ICS soll das Asthma für mindestens 3 Monate kontrolliert sein.
Davon ausgenommen sind Patient*innen mit saisonalem Asthma. Hier orientiert sich die Therapie an der saisonalen Pollenexposition, sodass eine Reduktion bereits nach kürzeren Zeiträumen möglich wird.
Da die Vermeidung einer Übertherapie im Kindesalter besonders relevant ist, kann ggf. versucht werden, die Therapie bereits nach 2 Monaten mit stabiler Asthmakontrolle zu reduzieren.
bei Absetzen einer Therapie mit Kortikosteroiden oder monoklonalen Antikörpern engmaschige Überwachung empfohlen
Teilweise kontrolliertes oder unkontrolliertes Asthma
Überprüfung der Inhalationstechnik (Vorführung durch die Patient*innen) und Therapieadhärenz
Überprüfung des Schulungsbedarfes
Allergie- und Umweltkontrolle
Beachtung von Komorbiditäten und aggravierenden Faktoren
Beobachtung, Wiedervorstellung (nach Intensivierung innerhalb von 3 Monaten)
Spezifische (Allergen-)Immuntherapie (SIT) bei allergischem Asthma
BeiDie Indikation für eine SIT bei zumindest teilkontrolliertem, IgE-vermitteltem, allergischen Asthma soll als Therapieoption neben Allergenkarenz und Pharmakotherapie geprüft werden.
Drei Voraussetzungen (DGP)
eindeutiger kausaler Zusammenhang zwischen respiratorischen Symptomen und entsprechender Allergenexposition
Nachweis einer korrespondierenden allergenspezifischen Sensibilisierung
Einsatz von Präparaten, deren Wirksamkeit bei Patient*innen mit allergischem Asthma solldurch die Indikation zu einer spezifischen Immuntherapie (SIT) geprüft werden, wenn die allergische Komponente der asthmatischen Beschwerden gut dokumentiert ist (nachgewiesene spezifische Sensibilisierung und eindeutigekontrollierte klinische SymptomatikStudien nachbelegt Allergenexposition)ist.
Indikationsstellung und Auswahl der Antigene und der Applikationsform durch allergologisch qualifizierte Ärzt*innen
Sondervotum der DEGAM: Die Indikationsstellung sowie die Auswahl der Antigene und der Applikationsform sollen von allergologisch erfahrenen Ärzt*innen vorgenommen werden.
Kein Ersatz für antiasthmatische Therapie
Indikationsstellung restriktiver als bei der allergischen Rhinokonjunktivitis
Zwei Formen
subkutane Immuntherapie (SCIT)
sublinguale Immuntherapie (SLIT)
Kontraindikation: unkontrolliertes Asthma und/oder FEV1 < 70 % vom Sollwert
Die intravenöse Gabe von Magnesiumsulfat wird bei schweren Asthmaanfällen mit schlechtem Therapieansprechen und bei lebensbedrohlichen Anfällen empfohlen.1,4341
Reduktion der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle
Nebenwirkungen: Es kann zu lokalen Nebenwirkungen (Mundsoor, Dysphonie) kommen.
Empfehlung, dass die Patient*innen nach Applikation den Mund mit Wasser ausspülen.
ggf. Verwendung eines Spacers zur Reduktion der Ablagerung im Mund- und Rachenraum3836
Die regelmäßige Verwendung kann bei Kindern zu einer Reduktion des Längenwachstums führen.4644-4745
regelmäßige Kontrolle der Körpergröße mit Erfassung in einer Wachstumskurve2
Langwirkende Beta-2-Sympathomimetika (LABA)
z. B. Formoterol, Salmeterol
Einsatz in Kombination mit einem ICS, nicht als Monotherapie empfohlen1-2,4846
Vier Studien, die die Behandlung von ICS allein mit einer Kombinationstherapie aus ICS und LABA untersuchten, zeigten:4947
weniger Exazerbationen unter Kombinationstherapie als mit ICS allein
im Vergleich zu ICS-Monotherapie kein erhöhtes Risiko für schwerwiegende asthmabedingte Ereignisse unter Kombinationstherapie.
Leukotrienrezetorantagonisten (LTRA): Montelukast
in Deutschland nur zur Behandlung von leichtem und mittelschwerem Asthma zugelassen1
Montelukast kann als Monotherapie bei Kindern von 2–14 Jahren in Therapiestufe 2 eingesetzt werden.2
Einsatz wird wegen neuropsychiatrischer Nebenwirkungen zunehmend kritisch gesehen.1
Montelukast ist als Zusatztherapie einsetzbar, wenn die Behandlung mit ICS keine ausreichende Kontrolle bringt (d. h. in Therapiestufe 4 oder 5).2,5048-5351
Langwirksame Anticholinergika (LAMA): Tiotropium
LAMA sollten nicht als Monotherapie eingesetzt werden, ggf. additiv in der Langzeittherapie.2
Anti-IgE-Antikörper: Omalizumab
Der monoklonale Antikörper bindet an im Körper zirkulierende Antikörper vom Typ IgE.
Kann bei schwerem Asthma, das trotz optimaler Behandlung unkontrolliert ist, eingesetzt werden.4442,5452
In Deutschland zugelassen für Kinder ab 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene in Therapiestufe 62
Sehr kostenintensive Behandlung, sollte von Spezialist*innen verschrieben werden.1-2
Das arznei-telegramm rät von Omalizumab wegen negativer Nutzen-Schaden-Bilanz ab.53
Einsatz ab 6 Jahren bei Personen mit Asthma-Typ-2-Entzündung
Fertigspritze in einer Dosierung von 200 oder 300 mg für subkutane Injektion
Bei der ersten Anwendung bei Jugendlichen und Erwachsenen werden mit zwei Spritzen, abhängig von den weiteren Asthma-Medikamenten, insgesamt 400 oder 600 mg des Wirkstoffs gespritzt.
Danach wird die Therapie alle 2 Wochen mit einer Spritze (200–300 mg) fortgeführt.
Patient*innen können sich nach ärztlicher Schulung auch selbst spritzen.
Das arznei-telegramm bevorzugt bei der Notwendigkeit von Biologika das länger erprobte und günstigere Mepolizumab gegenüber Dupilumab.56
Anti-IL-5-Antikörper: Mepolizumab
Anti-IL-5-Antikörper als Zusatztherapie reduzieren die Anzahl der Exazerbationen bei Patient*innen mit schwerem, schlecht kontrolliertem eosinophilen Asthma um ca. 50 %.57
Mepolizumab als Vertreter dieser Gruppe für Kinder ab 6 Jahren zugelassen
Für das arznei-telegramm ist ein Nutzen von Mepolizumab bei schwerem refraktärem Asthma nur belegt, wenn eine Bluteosinophilenzahl von mindestens 150/µl vorliegt. Am stärksten profitieren Patient*innen mit Eosinophilenzahlen von 500/µl und höher.53
Mepolizumab wird vom arznei-telegramm gegenüber Dupilumab und Tezepelumab wegen des höheren Erprobungsgrades, des nachgewiesenen Einsparpotenzials für orale Glukokortikoide sowie der niedrigeren Kosten bevorzugt.56,58
Frfrühzeitiger Einsatz bei Kindern mit kontrolliertem IgE-vermitteltem allergischem Asthma bronchiale mit eindeutigem Nachweis eines verantwortlichen Allergens1
zwei Formen
subkutane Immuntherapie (SCIT)
sublinguale Immuntherapie (SLIT)
SIT reduziert die Symptome und den Medikamentenbedarf bei Kindern mit Allergie.5560-5661
Kann bei Kindern mit allergischer Rhinokonjunktivitis das Risiko für die Entstehung von Asthma senken.5661-5762
Weitere Therapien
Nichtmedikamentöse Maßnahmen bei Asthma
Die medikamentöse Therapie des Asthmas soll regelmäßig durch nichtmedikamentöse Therapiemaßnahmen ergänzt werden.1-2
Ziel ist u. a. eine Stärkung der Krankheitsbewältigung und des Selbstmanagements.
Die nichtmedikamentösen Maßnahmen bei Asthma umfassen:
Unterstützung durch das familiäre und soziale Umfeld.
Informationsangebote und Patientenschulung
Allen Patient*innen mit Asthma und medikamentöser Langzeittherapie soll ein strukturiertes, verhaltensbezogenes Schulungsprogramm empfohlen und ermöglicht werden.1-2,5863
Bei Kindern und Jugendlichen nach Möglichkeit die Eltern einbeziehen.
Asthma ist mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen der oberen Atemwege assoziiert.
Einige Autor*innen betrachten entzündliche Erkrankungen gleicher Pathogenese in den oberen und unteren Atemwegen als einheitliches Krankheitsbild (Hypothese der „United Airways“).
Chronisch-entzündliche Erkrankungen der oberen Atemwege sollten zuverlässig diagnostiziert und behandelt werden, um der Entstehung oder Verschlechterung des Asthma bronchiale vorzubeugen.1
Reflux
Ein gastroösophagealer Reflux tritt bei Patient*innen mit Asthma deutlich häufiger auf als in der Normalbevölkerung.1
Eine symptomatische Refluxerkrankung sollte behandelt werden.
Die säurehemmende Behandlung führt bei asthmatischen Kindern mit oder ohne Refluxsymptomen jedoch nicht zu einer Verbesserung des Verlaufs der Asthmaerkrankung.6570-6671
Diese sind unterdiagnostiziert und können Behandlung und Selbstmanagement erschweren.
Bei Kindern und Jugendlichen kann durch psychische Komorbiditäten die körperliche, seelische und schulische Entwicklung beeinträchtigt sein.1
Psychosoziale und psychotherapeutische Behandlungen sind häufig Bestandteil einer pneumologischen Rehabilitation.6772
Komplementäre Therapie
Patient*innen und deren Eltern sollen gefragt werden, ob sie für die Behandlung des Asthmas alternative oder komplementäre Verfahren anwenden und ggf. über damit einhergehende Risiken aufgeklärt werden.2
Für die folgenden Maßnahmen kann aufgrund einer unzureichenden Datenlage keine gesicherte Aussage oder wegen unzureichender bzw. fehlender Wirksamkeit in den unterschiedlichen Studien keine Empfehlung ausgesprochen werden.1-2
Akupunktur
Homöopathie
Chiropraxis
Ernährungsmaßnahmen (Fischöl, Salzrestriktion, Vitamin-C-Gabe, Mineralstoffsupplementation bzw. -restriktion)
Hypnose oder Relaxationstechniken
Ionisierer der Raumluft (Air Ionisers)
Luftfeuchtigkeitskontrolle
Speläotherapie
traditionelle chinesische Medizin (TCM)
Phytotherapeutika
bronchiale Thermoplastie.
Bei Patient*innen mit unkontrolliertem Asthma und häufigen Exazerbationen sollte der Vitamin-D-Spiegel bestimmt und wenn notwendig Vitamin D substituiert werden.2
Bei bestimmten Patient*innen mit niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und häufigen Asthmaanfällen, die mit systemischen Kortikosteroiden behandelt werden mussten, könnte ein präventiver Effekt für weitere Asthmaanfälle vorliegen.
Zudem bestehen keine Hinweise für schwere unerwünschte Wirkungen.
Um Jugendlichen ausreichend Zeit zu gewähren, sich mit einer passenden Berufswahl auseinander zu setzen, sollte der Beratungsprozess nicht erst dann beginnen, wenn die Schulzeit zu Ende ist. Vielmehr sollten schon vor Verfestigung eines Berufswunsches erste Hinweise im Rahmen der kinderärztlichen Betreuung erfolgen.
Generell gilt: das alleinige Vorliegen einer allergischen Sensibilisierung gegenüber gängigen Aeroallergenen sowie eine unspezifische bronchiale Hyperreagibilität gehen zwar mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für das Neuauftreten von Asthma einher, reichen aber nicht als alleiniges Entscheidungskriterium.
Sofern möglich sollte eine Arbeitsplatzerprobung je nach Angebot als Praktikum, Grundbildungslehrgang, Förderungslehrgang, Berufsvorbereitungsjahr oder Berufsgrundbildungsjahr wahrgenommen werden.
Lediglich Jugendlichen mit einem schweren Asthma sollte von einem Beruf mit Risikoprofil für Asthma grundsätzlich abgeraten werden.
Berufe mit einem hohen Risikoprofil umfassen u. a.:
DieEmpfehlungen DGP-aus der Leitlinie trifft folgende Aussagen zur PrAllergieprävention bei Asthma:128
Das vulnerable Fenster (Window of Opportunity) fFür dieden Entwicklung eines Asthmas liegt in utero und im sehr frühen Kindesalter.
Daher sollten primäre präventive Interventionsmaßnahmen ebenfalls früh, möglicherweise schon währendZeitraum der Schwangerschaft begonnen werden, um eine Chance auf Erfolg zu haben.
Im Wesentlichen erstrecken sich diese Maßnahmen auf die Reduktion von Passivrauchexposition und auf die Stärkung natürlicher Schutzfaktoren, die als Folge der modernen Zivilisation zugunsten von Risikofaktoren abgenommen haben.
Empfehlungen
Neugeborene solltenersten 4–6 Monate soll nach Möglichkeit ausschließlich gestillt werden.
NachAbhängig demvon vollendetender 4.Bereitschaft Lebensmonatdes sollSäuglings sollte mit der Fütterung von Beikost eingeffrührthestens ab Beginn des 5. und spätestens ab Beginn des 7. Lebensmonats begonnen werden; es soll keine Verzögerung der Beikosteinführung erfolgen.
KinderÜbergewicht/Adipositas bei mitFrauen Allergierisiko sollten keine Fell-vor und Federtierein anschaffender bzw.Schwangerschaft halten. Katzenhaltung istsowie bei diesen Kindern generell nicht zu empfehlen.
Hohe Luftfeuchtigkeit und mangelnde Ventilation in Räumen, flüchtige organische Verbindungen (z. B. Formaldehyd), aktive und passive Tabakrauchexposition, sowie KfZ-AbgasexpositionJugendlichen sollen aus Gründen der Asthmaprävention vermieden werden.
AuchEinige Studien zeigen, dass ein niedriger Versorgungsgrad mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren bei Schwangeren, Stillenden und Säuglingeuglingen mit einem höheren Risiko für allergische Erkrankungen beim Kind, insbesondere Asthma und KinderWheezing (Giemen), einhergeht und dass dieses Risiko durch Supplementierung von langkettigen Omega-3-Fettsäuren gesenkt werden kann.
Cave: Aufgrund der Heterogenität der Studienlage nur Statement der Leitliniengruppe und keine Empfehlung!
Personen ohne erkennbares erhöhtes Allergierisiko sollen die Haustierhaltung mit Katzen oder Hunden nicht einschränken.
Familien mit erhöhtem AsthmarisikoAllergierisiko oder mit Kindern mit bereits bestehendem atopischem Ekzem sollten eine Katze nicht neu anschaffen.
Alle Kinder sollen nach den allgemeinenderzeitigen Empfehlungen geimpft werden.
Es soll bei der Beratung zum Geburtsmodus berücksichtigt werden, dass Kinder, die durch einen elektiven Kaiserschnitt geboren wurden, ein gering erhöhtes Asthmarisiko haben.
Beim Einsatz von ÜbergewichtAntibiotika im Kleinkindesalter sollte berücksichtigt werden, dass die Antibiotikaeinnahme des Kindes in den ersten beiden Lebensjahren mit einer mittleren Erhöhung des Risikos für allergisches Asthma und schwachen Erhöhung des Risikos für AdipositasHeuschnupfen und sindEkzem im späteren Leben einhergeht. Beim Einsatz von Antibiotika in der Schwangerschaft sollte berücksichtigt werden, dass eine Antibiotikaeinnahme der Mutter in der Schwangerschaft mit Asthmaeiner positivmittleren assoziiertErhöhung des Risikos für das Kind für das Auftreten eines Asthmas im späteren Leben einhergeht.
Cave: nur Statement, keine Empfehlung!
Aktive und solltenpassive beiExposition Kinderngegenüber Tabakrauch soll vermieden werden. Dies gilt bereits während der Schwangerschaft.
Ein Innenraumklima, das Schimmelpilzwachstum begünstigt (hohe Luftfeuchtigkeit, mangelnde Ventilation), sollte vermieden werden.
Die Exposition gegenüber kraftfahrzeugbedingten Emissionen und Innenraumluftschadstoffen sollte gering gehalten werden.
Stellungnahmen/Statements,Telemedizin jedoch keine Empfehlungen2
EsLaut gibtNVL keinenkönnten Anhalttelemedizinische dafür,Maßnahmen dassin der EinsatzVersorgung partiellvon oder extensiv hydrolisierter Säuglingsnahrungen der Asthmaprävention dient.
Es sind keine diätetischen Restriktionen im Hinblick auf die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit erforderlich.
Kinder ohne Allergierisiko müssen nicht auf Haustiere verzichten.
Eine Hausstaubmilbensanierung ist zur Primärprävention nicht zu empfehlen, zur Sekundär- und Tertiärprävention jedoch ratsam.
Eine höhere Anzahl älterer Geschwister, der Besuch einer Kindertagesstätte, das Aufwachsen auf einem Bauernhof mit Tieren sowie Wurminfektionen sind negativPatient*innen mit Asthma assoziiertan Bedeutung gewinnen.
bisher unzureichende Evidenz für eine Empfehlung telemedizinischer Verfahren
Beispiele sind SMS-Erinnerungssysteme, Smartphone- und Tablet-Apps oder Gaming-basierte Interventionen bei Jugendlichen.
Spezifische Immuntherapie
AktiveKein TabakrauchvermeidungErsatz undfür strikteseine MeidenAsthmatherapie, vonkann Environmentaljedoch Tobacco Smoke (ETS) ist die wichtigste Präventionsmaßnahmefrühzeitig in der SchwangerschaftBehandlung des allergischen Asthmas eingesetzt werden.
Allergenspezifische Immuntherapie (SIT, Hyposensibilisierung) reduziert die Asthmasymptome, den Medikamentenbedarf und die allergenspezifische bronchiale Hyperreagibilität.74
Daher empfiehlt die Leitlinie zur Allergieprävention:28
Bei Patient*innen mit bestehender allergischer Rhinitis/Rhinokonjunktivitis sollte eine allergenspezifische Immuntherapie zur Prävention von noch nicht bestehendem Asthma empfohlen werden.
Hinweise für präventive Wirkung
Bei Patient*innen mit allergischer Rhinitis konnte die Entstehung von Asthmasymptomen (Etagenwechsel) durch eine subkutane Immuntherapie bis zu 7 Jahre nach Beendigung der 3-jährigen Therapie reduziert werden. 75
Impfungen
Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
Asthma erhöht, wie andere chronische Erkrankungen, das Risiko, an Grippe und Pneumokokken-Infektionen zu erkranken.
Patient*innen mit Asthma sollen daher Impfungen gemäß den Empfehlungen der STIKO angeboten werden.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
Die Atemwegsentzündung verursacht wiederkehrende Episoden mit Atemnot, Engegefühl in der Brust und Husten.
Verlauf der Erkrankung kann sehr fluktuieren, v. a. bei saisonaler allergischer Komponente.
Die Anzahl an Krankenhauseinweisungen aufgrund von Asthmaanfällen ist heutzutage deutlich rückläufig (Effekt der ICS-Langzeittherapie).6976
Kindern mit viralen Atemwegsinfektionen als Auslöser der Asthmasymptome geht es im Sommer aufgrund der selteneren Infekte meist besser.
Die Mortalität bei Kindern zwischen 0 und 14 Jahren ist im Laufe der Zeit gesunken und in Europa sehr niedrig.
In Deutschland wurden im Jahr 2018 insgesamt 577 Kinder und Jugendliche < 15 Jahre mit einem Status asthmaticus behandelt, von denen alle überlebten.6976
bei Verdacht auf Nebennierenrinden-Suppression: Diagnostik bzw. Behandlung
insbesondere bei Patient*innen mit hochdosierten inhalativen Kortikosteroiden (v. a. Fluticason) über einen längeren Zeitraum und möglicherweise systemischen Kortikosteroiden
Warnzeichen sind Gewichtsabnahme, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
Entwicklungs- und Wachstumsverzögerung bei Kindern unter Kortikosteroidtherapie
regelmäßige Kontrolle der Körpergröße mit Erfassung in einer Wachstumskurve2
Bei einem großen Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Asthma verschwinden die Beschwerden im Laufe des Lebens.
Während der Pubertät kommt es insbesondere bei Jungen zu einer Verbesserung der Symptome.4
Bei älteren Kindern gibt es eine Tendenz zu abnehmenden Beschwerden mit zunehmendem Alter, jedoch treten oft noch Symptome im Erwachsenenalter auf.7178
Prädiktoren für anhaltendes Asthma sind Atopie, reduzierte Lungenfunktion und bronchiale Hyperreagibilität.
Alter bei Krankheitsbeginn
Die Prognose scheint mit dem Alter bei Krankheitsbeginn assoziiert zu sein. Insbesondere bei spätem Beginn im Erwachsenenalter ist das Risiko für Lungenfunktionseinschränkungen und Exazerbationen erhöht.7279
Kinder mit nur leicht ausgeprägtem Asthma haben eine gute Prognose.7380
Ziel einer Überweisung ist nicht primär die Übergabe der Langzeitbehandlung, sondern Beurteilung und ggf. Anpassung der Behandlung.2
Nach einem Krankenhausaufenthalt: Indikation für eine sich direkt anschließende Rehabilitationsmaßnahme bei Kindern und Jugendlichen prüfen.
empfohleneEmpfohlene Konsultationshäufigkeit
Die NVL verzichtet auf eine Festlegung genauer Frequenzen für durchzuführende Untersuchungen: Krankheitsverlauf und Einschätzung der Notwendigkeit durch die behandelnden Ärzt*innen entscheidend.2
Nach einem Asthmaanfall sollte eine zeitnahe Wiedervorstellung mit folgenden Maßnahmen erfolgen.2
Risikofaktoren für Verschlechterung der Asthmakontrolle identifizieren.
Asthmaaktionsplan aushändigen bzw. überarbeiten.
Schulung bzw. Nachschulung anregen.
Notwendigkeit einer Intensivierung der Langzeittherapie prüfen.
Indikation zu einer Rehabilitation prüfen.
Laut GINA ist die Lungenfunktionsdiagnostik der wichtigste Parameter für das Langzeitrisiko. Diese sollte bei Diagnosestellung, 3–6 Monate nach Therapiebeginn und danach in regelmäßigen Abständen, mindestens jährlich, wiederholt werden.3331
Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland e. V.: Fit zum Atmen
Illustrationen
Atemwege und Veränderungen bei Asthma bronchiale
Quellen
Leitlinien
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Global Initiative for Asthma. Pocket Guide for Asthma Management and Prevention. Stand 2022. www.ginasthma.com
Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie. Allergieprävention. AWMF-Leitlinie Nr. 061-016. S3, Stand 2021. www.awmf.org
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Nationale Versorgungsleitline Asthma. 4. Auflage, Stand 2020. www.leitlinien.de
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. AWMF-Leitlinie Nr. 020-009. S2k, Stand 2017. www.awmf.org
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Literatur
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Autor*innen
Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung, Innere Medizin, Frankfurt
Monika Lenz, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Neustadt am RMübenberge
Jonas Klaus, Arzt, Freiburg im Breisgaunster
Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
J45; J450; J451; J458; J459; J46 Status
Astma; astma bronkiale; atopi; Astma hos barn; Asthma bei Kindern; Asthma bei Kindern und Jugendlichen; Asthma bei Kindern / Jugendlichen
R96
Asthma bei Kindern; Asthma bei Kindern und Jugendlichen; Asthma bei Kindern / Jugendlichen; Beta-2-Sympathomimetikum; Glukokortikoide; Asthma-Anfall; Asthmaanfall bei Kindern; Asthmaexazerbation; Exazerbation Asthma; akutes Asthma; Status asthmaticus; Asthma bronchiale; Allergisches Asthma; Atopie; Atopiker; Atopische Erkrankungen; exspiratorischer Stridor; Giemen; Obstruktive Lungenerkrankung; Atemwegsobstruktion; Bronchiale Hyperreagibilität; intrinsisches Asthma; extrinsisches Asthma; Omalizumab; Montelukast; Magnesiumsulfat; ICS; LABA; LAMA; SABA; LTRA; Astma
CCC MK 03.05.2023 DGP-Leitlinie berücksichtigt.
CCC MK 25.04.2023 revidiert und GINA und LL Allergieprävention berücksichtigt.
BBB MK 06.10.2020, neue NVL berücksichtigt, Redundanzen ernfernt.
Revision at 14.08.2015 12:09:52:
Final version
Revision at 10.06.2015 15:10:07:
Title changed according to German National Guideline
Revision at 04.06.2015 14:57:09:
German Guideline
BBB MK 03.04.2018, komplett überarbeitet, NVL und GINA
BBB MK 16.10.2018, komplett überarbeitet, neue NVL
Definition:Asthma ist eine chronisch entzündliche Atemwegserkrankung mit bronchialer Hyperrreagibilität und reversibler Atemwegsobstruktion, die zu episodenartigen respiratorischen Symptomen führt.