Definition:Einengung der extrakraniellen A. carotis, ganz überwiegend atherosklerotisch verursacht.
Häufigkeit:Mit dem Alter steigende Prävalenz, bei über 65-Jährigen > 5 %, bei über 80-Jährigen > 10 %.
Symptome/Befunde:Typische Symptome und Befunde sind ipsilaterale retinale Ischämie (Amaurosis fugax), einseitige Parese, einseitige Gefühlsstörungen, Sprachstörungen.
Diagnostik:Diagnosestellung mittels Duplexsonografie, ergänzend evtl. CT- oder MR-Angiografie.
Therapie:Basis sind Lebensstiländerung und medikamentöse Therapie mit ASS und Statinen, ggf. Behandlung der weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren. Revaskularisierung nützlich bei einem Stenosegrad symptomatischer Stenosen > 50 % und asymptomatischer Stenosen > 60 %. Standardverfahren ist die operative Thrombendarteriektomie, bei bestimmten Patientengruppen kann alternativ Karotisstenting erwogen werden.
Allgemeine Informationen
Definition
Einengung der extrakraniellen A. carotis, ganz überwiegend atherosklerotisch verursacht
Zur Klassifikation der Karotisstenosen dienen vor allem 2 Kriterien:1-2
klinische Bedeutung: – asymptomatische bzw. symptomatische Karotisstenose
Graduierung des Schweregrades mit einem bildgebenden Verfahren (meistens Ultraschall).
Häufigkeit
Prävalenz einer Karotisstenose ≥ 50 % (nach NASCET) in der Gesamtbevölkerung ca. 4 %1
Atherosklerotische Ablagerungen führen zu zunehmender Gefäßeinengung der extrakraniellen A. carotis interna
Eine Prädilektionsstelle ist die Bifurkation der A. carotis communis in A. carotis interna und externa.
Neben den Risikofaktoren für Atherosklerose spielen Strömungsverhältnisse und Gefäßgeometrie im Bereich der Bifurkation für die Plaquebildung eine Rolle.6
Häufigster Mechanismus für Schlaganfälle durch Karotisstenosen ist die von atherosklerotischen Läsionen ausgehende Embolisation.7
Weitere Mechanismen sind lokale Thrombose oder stenosebedingter niedriger Fluss.7
In Deutschland entstehen ca. 15 % der zerebralen IschäIschämien durch ≥ 50-prozentige Stenosen oder VerschlüVerschlüsse der extrakraniellen A. carotis.1
Beurteilung des Stenosegrades und Klassifikation
Früher wurden unterschiedliche Stenosegrad-Definitionen verwendet, heutzutage soll der Stenosegrad entsprechend der (angiografischen) NASCET-Definition angegeben werden (NASCET = North American Symptomatic Carotid Endarterectomy Trial).8
Stenosegrad (%) = 1 minus (Gefäßdurchmesser im Bereich der Stenose/Gefäßdurchmesser distal der Stenose) x 100 %
Zur Vermeidung von Missverständnissen soll bei der Quantifizierung immer das diagnostische Verfahren und die verwendete Stenosedefinition (bevorzugt NASCET) angegeben werden.3
Schweregradklassifikation auf der Basis des ermittelten Stenosegrades:1
geringgradig (< 50 %NASCET)
mäßiggradig (50‒69 %NASCET)
hochgradig (70‒99 %NASCET).
Die Ergebnisse multiparametrischer sonografischer Untersuchungen können und sollen von den Untersucher*innen entsprechend den DEGUM-Kriterien (DEGUM = Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) in NASCET-Stenosegrade transferiert werden.2
Prädisponierende Faktoren
Die Risikofaktoren für die Entstehung einer Karotisstenose sind ähnlich wie für KHK und PAVK:1,6
K89 Anfall mit vorübergehender zerebraler Ischämie
K91 Zerebrovaskuläre Erkrankung
ICD-10
I63.0 Hirninfarkt durch Thrombose präzerebraler Arterien
I63.1 Hirninfarkt durch Embolie präzerebraler Arterien
I63.2 Hirninfarkt durch nicht näher bezeichneten Verschluss oder Stenose präzerebraler Arterien
I65.2 Okklusion und Stenose der Arteria carotis
1I67.2 Arterielle Verschlusskrankheit der Hirnarterien
G45.1 Karotissyndrom (Hemisphärensyndrom)
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
Eine signifkantesignifikante Stenose ist in der Regel definiert als Stenose ≥ 50 %.1
Asymptomatische Stenosen können nur durch Screening oder Zufall entdeckt werden.1
Unterscheidung symptomatischer und asymptomatischer Stenosen
Die Unterscheidung zwischen symptomatischer und asymptomatischer Stenose erfordert eine ausfüausführliche Anamnese und klinische neurologische Untersuchung als ersten Schritt.1
symptomatische Karotisstenose: ipsilateraler Hirninfarkt, ipsilaterale transitorische ischämische Attacke (TIA) oder ipsilaterale retinale Ischämie in den vergangenen 6 Monaten1
Eine Stenose kann auch als symptomatisch angesehen werden, wenn durch Schnittbildgebung eine ipsilaterale, klinisch stumme Ischämie nachgewiesen wird.1
asymptomatische Karotisstenose: keine stenoseassoziierten Symptome in den vergangenen 6 Monaten1
Ein Screening von Populationen mit niedriger Prävalenz würde zu viele falsch-positive Befunde generieren.9
Bei vaskulävaskulärem Risikoprofil ist ein Screening mit Ultraschall sinnvoll bei Patient*innen, bei denen im Falle eines positiven Ergebnisses eine Konsequenz erwäerwächst.1
Die klinische Untersuchung allein ‒ insbesondere die Karotisauskultation ‒ ist mit einer schlechten Sensitivität für signifikante Karotisstenosen verbunden.10
Im Einzelfall kann eine Karotisstenose durch Auskultation detektiert werden.
Grundsätzlich ist die Auskultation aber nicht zum Nachweis/Ausschluss einer Karotisstenose geeignet.1
Ein Strömungsgeräusch beweist nicht eine höhergradige Stenose, ein fehlendes Strömungsgeräusch schließt eine relevante Stenose nicht aus.1
In Deutschland wichtigstes nichtinvasives Untersuchungsverfahren
risikofrei
rasch verfügbar
preisgünstig
FKDS sollte durch erfahrene und qualifizierte Untersucher*innen (DEGUM-Zertifizierung) durchgeführt werden.2
Positiv-Empfehlung der Initiative „Klug entscheiden":“
Die Bestimmung des Stenosegrades bei VeräVeränderungen der Arteria carotis soll mit der farbkodierten Duplex-Sonografie (FKDS) erfolgen.11
Multiparametrische Beurteilung des Stenosegrades gemäß derden DEGUM-Leitlinien2
Auf der Basis von 10 Ultraschallkriterien (5 Haupt- und 5 Zusatzkriterien) wird der Stenosegrad eingeschätzt und die Ultraschallmesswerte in NASCET-Schweregrade transferiert.
Aufgrund der hohen diagnostischen Genauigkeit ist die Ultraschalluntersuchung auch als Grundlage der Therapieplanung vor Interventionen/Operationen akzeptiert.12
Bei erschwerter Ultraschalldiagnostik oder Zweifeln an der Graduierung soll ergänzend eine CT-Angiografie oder MR-Angiografie durchgeführt werden.1
CT-Angiografie
Morphologische Darstellung der Stenose
Gute Abgrenzung zwischen Gefäßlumen, Weichteilen und knöchernen Strukturen13
Bei starker Kalzifizierung ist eine Überschätzung des Stenosegrades möglich.1
kein eindeutiges Ergebnis der nichtinvasiven Verfahren
therapeutische Konsequenz zu erwarten sind.
Indikationen zur Krankenhauseinweisung
Bei Patient*innen mit V. a. einen akuten Schlaganfall sofortige Alarmierung der Rettungsleitstelle unter 11215
Schlaganfallpatient*innen sollten in Stroke Units behandelt werden.16
Auch bei Patient*innen mit TIA wird die unmittelbare Evaluation in einem Schlaganfallzentrum empfohlen.16
FAST-Test (Face, Arms, Speech, Time)
Für eine rasche klinische Einschätzung, ob eine zerebrale Durchblutungsstörung vorliegt, kann der FAST-Test verwendet werden.15
Face: Liegt eine Gesichtslähmung vor?
Bitten Sie die Person, zu lälächeln oder die ZäZähne zu zeigen.
Achten Sie auf eine neu aufgetretene Asymmetrie.
Arm: Liegt eine Armschwäche vor?
Heben Sie die Arme der betroffenen Person auf 90 Grad im Sitzen, (45 Grad im Liegen), HandfläHandflächen nach oben, bitten Sie sie, die Arme 5 Sekunden zu halten, und lassen Sie sie los.
Achten Sie auf ein Absinken oder Herabfallen eines Armes.
Speech: Liegt eine sprachliche Beeinträchtigung vor?
Achten Sie auf eine neu aufgetretene SprachstörungenSprachstörung.
Befragen Sie die AngehöAngehörigen.
Achten Sie auf undeutliche Sprache.
Achten Sie auf WortfindungsstöWortfindungsstörungen. Bitten Sie die Patient*innen, sichtbare GegenstäGegenstände zu benennen wie Stuhl, Tisch, Stift. Bei SehstöSehstörungen geben Sie den Betroffenen einen bekannten Gegenstand in die Hand.
Time: Fällt mindestens einer der Tests positiv aus, sollte unverzüglich der Notruf ausgelöst werden.
Bei V. a. Karotisstenose soll eine farbkodierte Duplexsonografie durch erfahrene Untersucher*innen erfolgen.
Wenn Zweifel an der Graduierung bestehen oder die Ultraschall-DiagnostikUltraschalldiagnostik erschwert ist, wird eine zusäzusätzliche CT-oder MR-Angiografie empfohlen.
Eine diagnostische DSA mit selektiver Sondierung der A. carotis sollte nicht routinemäroutinemäßig erfolgen. Sie sollte nur dann erfolgen, wenn mit den nichtinvasiven Verfahren keine konklusive Aussage mömöglich ist und eine therapeutische Konsequenz resultiert. Die Komplikationsrate soll unter 0,5 % liegen.
Sind Kontrolluntersuchungen geplant, sollte eine nichtinvasive Methode ‒ in aller Regel die Duplexsonografie ‒ angewendet werden.
Von einer Zunahme des Stenoseausmaßes sollte ab einem Unterschied von ≥ 10 % ausgegangen werden.
Bei Angabe des Ausmaßes einer Karotisstenose soll das diagnostische Verfahren und die zur Quantifizierung verwendete Stenosedefinition (NASCET) angegeben werden.
Vor geplanter Intervention/OP
Falls eine CEA (Karotisendarterektomie) erwogen wird, sollte die duplexsonografische AbschäAbschätzung des Stenosegrades durch eine CT- oder MR-Angiografie oder durch eine erneute Ultraschalluntersuchung durch weitere qualifizierte Untersucher*innen bestäbestätigt werden.
Falls CAS (Karotisarterienstenting) erwogen wird, soll die Ultraschalluntersuchung durch eine CT- oder MR-Angiografie ergäergänzt werden, um zusäzusätzliche Informationen zum Aortenbogen, zur Stenosemorphologie sowie der extra- und intrakraniellen Zirkulation zu erhalten.
Die Behandlung der Karotisstenose umfasst folgende Elemente:
Änderung des Lebensstils
medikamentöse Primär- (asymptomatische Patient*innen) und Sekundärprophylaxe (symptomatische Patient*innen) durch Thrombozytenaggregationshemmung und Behandlung der Risikofaktoren15,17-1819
Patient*innen mit einer Karotisstenose sollten medikamentös behandelt werden.
Thrombozytenaggregationshemmung
ASS 100 mg/d
Clopidogrel 75 mg/d bei Unverträglichkeit von ASS
Blutdruckbehandlung
ACE-Hemmer oder AT-Antagonisten sollten bei peripheren Gefäßerkrankungen als First-Line-Therapie eingesetzt werden.2526
Zur leitliniengerechten Therapie des BlutdruckBlutdrucks siehe auch Artikel Arterielle Hypertonie.
Statine
Statine sind bei allen Patient*innen mit peripherer Gefäßerkrankung empfohlen.2526
Empfohlene Behandlungsstrategie der DEGAM ‒ „Fire and forget"“
Statin-Behandlung sollte als „Fixdosistherapie"“ in einer Standarddosierung erfolgen (insbesondere Simvastatin oder Pravastatin 20‒40 mg/d).2627
Eine Dosis-Titration auf einen bestimmten LDL-Zielwert hin sollte nicht durchgefüdurchgeführt werden.2627
Andere Fachgesellschaften bevorzugen die „Treat to target"“-Behandlung.
LDL-Zielwert < 70 mg/dl (1,8 mmol/l) oder Abnahme ≥ 50 %, falls Ausgangswert zwischen 70 und 135 mg/dl (1,8‒3,5 mmol/l)2526
Zur leitliniengerechten Statintherapie siehe auch Artikel Hyperlipidämie.
Revaskularisation
Allgemeines
Die Indikationsstellung sollte interdisziplinär erfolgen.1
Die Revaskularisation einer Karotisstenose kann technisch durch operative Thrombendarteriektomie (CEA = Carotid Arterectomy) oder durch Karotisstenting (CAS = Carotid Artery Stenting) erfolgen.2425
uneinheitliche Studiendaten beim Vergleich zwischen beiden Verfahren2728-3031
Derzeit stellt die operative Thrombendarteriektomie das Standardverfahren zur Revaskularisation dar.
Der Eingriff kann unter Allgemeinnarkose oder Lokalanästhesie durchgeführt werden.
Karotisstenting ist eine Alternative bei bestimmten Patientengruppen.3
erhöhtes OP-Risiko
schwierige chirurgische Verhältnisse
Voraussetzung für einen sinnvollen Einsatz des Karotisstentings ist eine dokumentierte niedrige Komplikationsrate des durchführenden Zentrums (< 3 % bei asymptomatischen, < 6 % bei symptomatischen Stenosen)3
Behandlung der asymptomatischen Karotisstenose
Bei Karotisstenose > 60 % konnte ein Nutzen der CEA gezeigt werden.3132
Reduktion des 5-Jahres-Risikos für einen Schlaganfall von 11 % auf 5‒6 % (NNT = 17‒20)3233
Bei Männern ist der Nutzen größer als bei Frauen.3334
Bei Patient*innen < 75 Jahre ist der Nutzen größer als bei Patient*innen > 75 Jahre.3334
Möglicherweise ist unter moderner medikamentöser Therapie der Atherosklerose der zusätzliche Nutzen der OP geringer.3,3435-3536
Eine deutsche Studie zur Klärung dieser wichtigen Frage (SPACE-2) musste aufgrund zu niedriger Einschlusszahlen abgebrochen werden.3637
Bei primär asymptomatischer Stenose ist knapp die Hälfte späterer Schlaganfälle auf andere Ursachen (Lakunen, Kardioembolien) zurückzuführen.3738
Eine CEA sollte vor allem auch erwogen werden (CAS kann erwogen werden), falls klinische oder Bildgebungskriterien mit einem erhöerhöhten Risiko für karotisbedingte zerebrale IschäIschämie im natürlichen Verlauf verbunden sind:1
Alle Patient*innen mit einer > 50-prozentigen asymptomatischen arteriosklerotischen Karotisstenose sollten 100 mg AcetylsalicylsäAcetylsalicylsäure (ASS)/d einnehmen, sofern das Blutungsrisiko niedrig ist.
Alle Patient*innen mit einer > 50-prozentigen asymptomatischen Karotisstenose sollen zur LangzeitpräLangzeitprävention kardiovaskuläkardiovaskulärer Ereignisse (Schlaganfall, Myokardinfarkt etc.) ein Statin einnehmen.
Patient*innen mit einer asymptomatischen Karotisstenose < 60 % sollten konservativ behandelt werden, da sie von einer invasiven Therapie nicht profitieren.
Beim Vorliegen einer 60- bis 99-prozentigen asymptomatischen Karotisstenose sollte eine CEA erwogen werden, sofern kein erhöerhöhtes OP-Risiko vorliegt und eines oder mehrere klinische oder bildgebende Befunde vorliegen, die mit einem erhöerhöhten Risiko eines karotisbedingten Schlaganfalls im Follow-up assoziiert sind.
Beim Vorliegen einer 60- bis 99-prozentigen asymptomatischen Karotisstenose kann CAS erwogen werden, sofern kein erhöerhöhtes Behandlungsrisiko vorliegt und ein oder mehrere klinische oder bildgebende Befunde vorliegen, die vermutlich mit einem erhöerhöhten Risiko eines karotisassoziierten Schlaganfalls im Follow-up assoziiert sind.
Die perioprozedurale Schlaganfallrate/LetalitäLetalität soll bei der CEA oder CAS einer asymptomatischen Stenose so gering wie mömöglich sein. Die Schlaganfallrate/LetalitäLetalität soll fachneurologisch kontrolliert werden und maximal 2 % wäwährend des stationästationären Aufenthalts betragen.
Patient*innen mit einer symptomatischen Karotisstenose sollen mit einem Thrombozytenaggregationshemmer (ASS 100 mg oder Clopidogrel 75 mg) behandelt werden.
Bei Patient*innen, die sich innerhalb von 12 Stunden nach Symptombeginn mit einem milden neurologischen Syndrom (TIA mit hohem Rezidivrisiko, NIHSS ≤ 4) vorstellen, kann eine duale PläPlättchenhemmung füfür 10‒21 Tage mit 100 mg ASS und 75 mg Clopidogrel nach Loading mit 300 mg Clopidogrel erwogen werden.
Patient*innen mit einer symptomatischen Karotisstenose < 50 % sollen konservativ behandelt werden, da sie von einer invasiven Therapie nicht profitieren.
Bei Patient*innen mit einer 70- bis 99-prozentigen Stenose nach retinaler IschäIschämie, TIA oder nicht behinderndem Schlaganfall soll eine CEA durchgefüdurchgeführt werden.
Eine CEA sollte auch bei Patient*innen mit einer symptomatischen Stenose von 50‒69 % durchgefüdurchgeführt werden, wenn kein erhöerhöhtes OP-Risiko vorliegt. MäMänner mit kükürzlich zurüzurückliegenden hemisphähemisphäralen Symptomen (retinale IschäIschämie, TIA, Hirninfarkt mRS < 3) profitierten am ehesten.
Bei symptomatischen Patient*innen mit einer 50- bis 99-prozentigen Karotisstenose und normalem OP-Risiko kann CAS erwogen werden.
Die Komplikationsraten von CEA und CAS symptomatischer Karotisstenosen sollen fachneurologisch kontrolliert werden. Die wäwährend des Krankenhausaufenthalts dokumentierte periprozedurale Schlaganfallrate/LetalitäLetalität soll bei allen (früfrüh-)elektiven CEA oder CAS bei maximal 4 % liegen.
Bei der Entscheidung üüber die BehandlungsmodalitäBehandlungsmodalität sollen neben patientenspezifischen Faktoren und anatomischen Gegebenheiten auch die persöpersönlichen PräPräferenzen der Patient*innen berüberücksichtigt werden. Voraussetzung hierfühierfür ist eine den BedüBedürfnissen der betroffenen Person gerechte Information und AufkläAufklärung.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Komplikationen
Bei symptomatischen Karotisstenosen ist das periprozedurale Risiko für Schlaganfall/Tod höher als bei der asymptomatischen.
Bei asymptomatischen Stenosen ist die Häufigkeit von periprozeduralem Schlaganfall/Tod ca. 2 % (kein signifikanter Unterschied zwischen Thrombendarteriektomie und Stenting).2728
Bei symptomatischen Stenosen ist die Häufigkeit von Schlaganfall/Tod ca. 3 % nach Thrombendarteriektomie und 6 % nach Karotisstenting.2728
Weitere Komplikationsmöglichkeiten
Myokardischämie/Infarkt
Thrombendarteriektomie ist mit einem etwas höheren Risiko für Herzinfarkt assoziiert.3
lokale Blutung
Ausgeprägte Nachblutungen sind mit höherem Risiko für Schlaganfall/Tod verbunden.
Nach Revaskularisation (Thrombendarteriektomie oder Stenting) kommt es im 4-Jahres-Verlauf bei ca. 5 % der Patient*innen zu einem schweren Ereignis (Tod, Schlaganfall oder Myokardinfarkt).2728
Symptomatische Stenosen
Nach Revaskularisation (Thrombendarteriektomie oder Stenting) kommt es im 4-Jahresverlauf bei ca. 8 % der Patient*innen zu einem schweren Ereignis (Tod, Schlaganfall oder Myokardinfarkt).2728
Restenosierungen treten sowohl nach Thrombendarteriektomie als auch nach Karotisstenting bei ca. 6 % der Patient*innen auf.
Verlaufskontrolle
Erste Kontrolle bei Patient*innen mit asymptomatischer Stenose 6 Monate nach Erstdiagnose
bei unveräunverändertem Befund jäjährliche Kontrollen empfohlen
Nach Thrombendarteriektomie sollte innerhalb von 30 Tagen eine erste Kontrolluntersuchung erfolgen.
keine eindeutigen Empfehlungen zum Untersuchungszeitpunkt nach Karotisstenting
Für Kontrolluntersuchungen der A. carotis sollte eine nichtinvasive Methode ‒ in der Regel Duplexsonografie – angewendet werden.
Regelmäßige Kontrollen der kardiovaskulären Risikofaktoren
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?
Über den Nutzen einer Lebensstiländerung, um das kardiovaskuläre Risikoprofil zu verbessern.
Über die Wirkungsweise der medikamentösen Prophylaxe
Über Vorteile und Komplikationsmöglichkeiten einer Revaskularisation
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Autor*innen
Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.
Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
G451; I630; I631; I632; I652; I672
Karotisstenose; halsstenose; stenose av halskar; endarterektomi; Carotisstenose
Definition:Einengung der extrakraniellen A. carotis, ganz überwiegend atherosklerotisch verursacht. Häufigkeit:Mit dem Alter steigende Prävalenz, bei über 65-Jährigen > 5 %, bei über 80-Jährigen > 10 %.
Herz/Gefäβe/Kreislauf
Karotisstenose
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karotisstenose
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Karotisstenose
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