Definition:Das Cushing-Syndrom wirdist indefiniert einenals exogenenpathologischer, iatrogenenendogener Typ bei Therapie mit Glukokortikoiden und einen endogenen Typ unterschiedenHyperkortisolismus. DerUnterschieden endogenewerden: Typ beruht auf einer1. ACTH-Überproduktionabhängige durchForm ein– Hypophysenadenom (Morbus Cushing, zentraler Cushing), einer ektopenautonome ACTH-Produktion mit sekundär erhöhtem Kortisolspiegel (meistM. beiCushing, malignenca. Tumoren80 der%), Bronchien2. oderACTH-unabhängige desForm Pankreas)– oderautonome einem TumorKortisolproduktion der Nebennierenrinde (Adenome,ca. Karzinome,20 Hyperplasie%).
Symptome:Typische Symptome sind Vermehrung des Unterhautfettgewebes in Gesicht und Nacken, Gewichtszunahme, schnelle ErmüdbarkeitFatigue, AmenorrhöMuskelschwäche, und psychische Veränderungen (Depression).
Befunde:AlsRotes klinischegerundetes BefundeGesicht, sind in unterschiedlichem AusmaßStiernacken, Stammfettsucht, Hirsutismus, Hautblutungen, Striae, proximale Myopathie, Osteoporose undarterielle Hypertonie feststellbar.
Diagnostik:KortisolBei inklinischem Serum,Verdacht SpeichelScreening und/odermit Urin. Tagesrhythmik beachten. Dexamethason-Hemmtest, Kortisol im 24-Stunden-Urin oder Kortisol im Speichel. WeitereErst Labortestsnach Diagnosestellung erfolgt weitere Labordiagnostik und Bildgebung von Hypophyse und NNR (MRT/CT/Sonografie) in Abhängigkeit von Ursache bzwzur Lokalisation.
Therapie:Primärre erfolgtTherapieoption beimist Hypophysenadenom einedie operative TherapieEntfernung eines hormonproduzierenden Tumors. Alternativ oder bei Rezidiven kann die Steroidsynthese medikamentMedikamentös gehemmt oder eine Strahlentherapie eingesetzt werden.se Therapie bei ektoperinoperablen ACTH-ProduktionPatient*innen abhängigzur vom PrimärtumorKrankheitskontrolle. Therapie bei NNR-Tumoren abhängig von der Dignität.
Allgemeine Informationen
Definition
Das Cushing-Syndrom entstehtist infolgedefiniert einesals dauerhaftpathologischer, erhöhtenendogener Glukokortikoidspiegels.1
teilweiseHyperkortisolismus mit variierend erhöhten Androgenmengendurch:1-2
Das Cushing-Syndrom bezeichnet die klinischen Folgen eines chronischen Hyperkortisolismus.
endogen ausgelöst
exogen bei einer Langzeittherapie mit hohen Glukokortikoiddosen (iatrogen)
Das endogene Cushing-Syndrom wird unterteilt in:
ACTH-abhängige (Form: autonome ACTH-ÜberproduktionProduktion hypophysmit sekundär odererhöhtem ektopKortisolspiegel (M. Cushing, ca. 80 %) und
ACTH-unabhängige Form: autonome Kortisolproduktion der Nebennierenrinde (NNR-Tumorca. 20 %) Formen.
UnterAbzugrenzen dem Morbus Cushing versteht manist das endogene,deutlich hypothalamisch-hypophyshärufigere ausgelöste ACTH-abhängigeiatrogene Cushing-Syndrom („zentralerdurch Cushing“)exogene Zufuhr von Glukokortikoiden zu therapeutischen Zwecken.
Beim endogenen Cushing Syndrom lassen sich mehrere genetische Varianten nachweisen.62
Da in verschiedenen Geweben Kortisolrezeptoren existieren,Seltener sind die Symptome eines Hyperkortisolismus vielfältig.:2
Rezeptorenbilaterale anmakronoduläre neuronalenoder Strukturenmikronoduläre im Hirn erklären die neuropsychiatrischen Symptome.Nebennierenhyperplasie
Rezeptoren in der Muskulatur vermitteln die Muskelatrophie und die proximale Myopathie.
Verringerte Glukosetoleranz,kortisolproduzierendes Diabetes mellitusNebennierenkarzinom und Hyperlipidämie sind auf Wirkungen des Kortisols in den Muskeln, im Fettgewebe und in der Leber zurückzuführen.
Pigmentierung
Bei einer ACTH-Überproduktion kommt es zu einer vermehrten Hautpigmentierung, da ACTH und MSH (melanozytenstimulierendes Hormon) aus einem gemeinsamen Vorläuferprotein abgespalten werden, mit jedem vermehrt produzierten ACTH also auch ein MSH-Protein entsteht.
Die Hyperpigmentierung fehlt, wenn Kortisol ACTH-unabhängig erhöht ist („weißer Cushing“).
Prädisponierende FaktorenPathogenese
BehandlungDurch exzessive ACTH-Stimulation oder autonome Produktion in der Nebenniere kommt es zum permanenten Kortisolüberschuss.
Die normale Variation des Kortisolspiegels im Tagesverlauf ist aufgehoben.5
Die CRH-Produktion im Hypothalamus wird durch negatives Feedback inhibiert, während eine autonome ACTH-Produktion der Hypophyse kaum inhibiert wird.5
Symptome und Komorbiditäten sind mit Glukokortikoidendem (iatrogenermetabolischen Syndrom sowie der katabolen Stoffwechsellage bei Patient*innen mit Cushing)-Syndrom assoziiert.2
Es gibt eine ACTHVielzahl an Differenzialdiagnosen zu den einzelnen Symptomen des Cushing-abhängige oder eine ACTH-unabhängige Ursache?Syndroms.2
Kortisolbestimmung
Funktioneller Hyperkortisolismus
BeimEine Reihe von Erkrankungen und Umständen kann zu erhöhten Plasma-Kortisolspiegeln führen, ohne dass ein endogenes Cushing-Syndrom istbesteht das(funktioneller freieHyperkortisolismus).6
Die Krankheitsentwicklung verläuft meist schleichend.
KortisolZwischen kannSymptombeginn und Diagnosestellung vergehen im Mittel 2–3 Jahre.Serum5, im Speichel und im 24-Stunden-Urin bestimmt werden.
KortisolIm hatVordergrund eineder zirkadianevon RhythmikPatient*innen mitgeäußerten physiologischBeschwerden stehen höheren Werten am Morgen als am Abend.äufig:3
AngabeVeränderungen des Abnahmezeitpunktes!äußeren Erscheinungsbildes und des Habitus
Der Vergleich mit älteren Fotos kann hilfreich sein.6
evtlDysregulationen der Körperfunktionen (z. ErmittlungB. des Tagesprofils mit Abnahme 8.00Amenorrhö, 12.00Libido- und 18.00 Uhr
Beim Cushing-Syndrom ist die zirkadiane Rhythmik aufgehobenPotenzverlust, allerdingsdepressive auchVerstimmung, beiMuskel- anderenoder schweren Erkrankungen und unter starkem StressKnochenschmerzen).
Es gibt große Schwankungen in der Symptomatik des Cushing-Syndroms.8
Die Entwicklung des Hyperkortisolismus verläuft oft schleichend.
Das Alter der Patienten sowie die Schwere und die Dauer des Bestehens des Hyperkortisolismus spielen bei der Ausprägung der Symptome eine große Rolle.9
Da in verschiedenen Geweben Kortisolrezeptoren existieren, sind die Symptome vielfältig.
Bei Erwachsenen
Das Cushing-Syndrom ruft Symptome hervor, die auf die Wirkung eines oder mehrerer der Hormone Kortisol, Androgene und/oder Aldosteron zurückzuführen sind.
Bei einer ACTH-Überproduktion kommt es zur NNR-Hyperplasie und vermehrter Produktion aller NNR-Hormone.
Beim kortisolproduzierenden NNR-Tumor stehen die Wirkungen des Kortisols im Vordergrund.
Gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme und Stammfettsucht
Ein erhöhter Kortisolspiegel kann zu hypogonadotropem Hypogonadismus führen, wobei bei Männern die Testosteronproduktion herabgesetzt ist und bei Frauen ein erniedrigter Östrogenspiegel vorliegt.
Hyperpigmentierung (nur bei erhöhtem ACTH-Spiegel)
Gesichtsfeldausfall bei hypophysärem Tumor?
Laborwerte
Allgemeines
NormalerweiseErgänzende ist der Kortisolspiegel direkt vor dem Aufwachen in den frühen Morgenstunden am höchsten und unmittelbar nach Mitternacht am niedrigsten.
Abweichungen von dieser Tagesrhythmik sind bei Patienten mit dem Cushing-Syndrom häufig und stellen oft die erste nachweisbare biochemische Veränderung dar.
Zu Beginn können die morgendlichen Kortisolwerte noch normal sein und sollten bei klinischem Verdacht auf ein Cushing-Syndrom mit dem abendlichen Kortisolspiegel verglichen werden, ggf. Serum-Tagesprofil erstellen (8.00/12.00/18.00 Uhr).
Die Diagnostik erfolgtUntersuchungen in der Regelhausärztlichen alsPraxis
Ein StufendiagnostikScreening mitkann mehrerenim Testshausärztlichen zurBereich Sicherungdurchgeführt der Diagnose und zur Lokalisation der Ursachewerden.8
KortisolbestimmungIndikation zum Screening
Es sindsollten insbesonderenur folgende Untersuchungen indiziert:13
Kortisol im Serum oder Speichel,Patient*innen mit Uhzeitangabeeiner und/oderhohen alsklinischen Tagesprofil
Im ambulanten Bereich am leichtesten durchführbar.
Erlaubt eine Orientierung.
Sensitiver ist das Tagesprofil (8–12–18 Uhr).
Stressfreie Blutabnahme anstreben.
Bei der Messung im Serum wird das Ergebnis durch die Menge des kortisolbindenden Globulins beeinflusst (ist u. a. bei Schwangerschaft und Einnahme oraler Kontrazeptiva erhöht).
Medikamente wie Phenytoin, Carbamazepin und Glitazone steigern die Verstoffwechselung von Dexamethason und können zu falsch positiven Ergebnissen führen.
Die Patienten erhalten ein Reagenzglas und einen kleinen Schwamm, den sie in den Mund nehmen und in das Reagenzglas geben, wenn er sich mit Speichel vollgesogen hat.
Die Konzentration des Kortisols im Speichel gibt Aufschluss über das freie Kortisol im Plasma.
Unabhängig vom Gewicht nimmt die Patientin/der Patient um 23 Uhr 2 mg Dexamethason ein, und am nächsten Morgen um 8 Uhr wird das Kortisol im Serum bestimmt.
Tag 1: 8.00 Uhr Kortisol basal (Serum), 23 Uhr Einnahme von 2 mg Dexamethason
Tag 2: 8.00 Uhr erneute Kortisolbestimmung (Serum): normalerweise Suppression Kortisol unter 3 µg/dl (0,1 µmol/l)
Ein negativer Test (ausbleibende Suppression, Kortisol > 3 µg/dl (> 0,1 µmol/l) sprichtWahrscheinlichkeit für ein Cushing-Syndrom getestet werden.
Die Kortisol-Eigenproduktion wird bei gesunden Personen durch die Zufuhr von Glukokortikoiden gehemmt.6
Ein KortisolwertScreening vonwird unterempfohlen <bei:2
Patient*innen 3mit µg/dlmehreren (<Symptomen, 0,1die µmol/l) spricht gegen und > 3 µg/dl (> 0,1 µmol/l)charakteristisch für einenein HyperkortisolismusCushing-Syndrom sind.
Besteht eine ACTH-abhängige oder eine ACTH-unabhängige Ursache?Laborscreening
ACTH
Kein Goldstandardtest, Anamnese und Klinik sind unverzichtbare Bestandteile der diagnostischen Endbeurteilung.6
adrenalesEin Screening sollte auf keinen Fall lediglich über die Bestimmung eines basalen Kortisols oder ACTH durchgeführt werden.3
Vor einem Laborscreening sollte eine exogene Kortikosteroidzufuhr ausgeschlossen sein (inkl. Quellen wie intraartikuläre Injektionen, Crèmes oder pflanzliche/nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel v. a. aus dem asiatischen Raum)6
Zur Erhärtung des V. a. ein Cushing-Syndrom =kann ACTHgemäß deutlichLeitlinien supprimiert
DasIm ACTHhausärztlichen wirdBereich normalerweisesollte schnellbei durchklinischem PlasmaproteasenVerdacht abgebaut.als Umerste diesUntersuchung zuein verhindern1-mg-Dexamethason-Hemmtest durchgeführt werden, mussda das Blutdieser in gekühlten Röhrchen mit EDTA gesammelt, in Eiswasser gegeben und schnell an das Labor weitergeleitet werden.
Interpretation der Werte
ACTH-WertePraxis morgenshäufig vonam unterpraktikabelsten 2 pmol/l bei gleichzeitig erhöhten Kortisolwerten deuten auf eine ACTH-unabhängige Ursache, also ein adrenales Cushing-Syndrom hinist.
WerteBei vonpositivem über 4 pmol/l deuten auf eine ACTH-abhängige Ursache bzw. ein nichtadrenales Cushing-Syndrom hin.
Der Bereich von 2–4 pmol/l bildet eine Grauzone, bei der ein erneuter Test und evtl. ein CRH-Test (Corticotropin-releasing Hormone) erforderlich seinBefund kann weitere Diagnostik mit den anderen Verfahren erfolgen oder die Überweisung an Endokrinolog*innen erwogen werden.3-42
Nach Nachweis eines Hyperkortisolismus werden weitere Laboruntersuchungen und bildgebende Verfahren zur Lokalisationsdiagnostik durchgeführt.
Labor
Im nächsten Schritt wird die Frage nach ACTH-Testabhängigem bzw. ACTH-unabhängigem Hyperkortisolismus beantwortet.12,6
BeimACTH hoch/normal: hypophysäre/ektope Ursache
Zwischen hypophysärer und ektoper Ursache kann mit dem CRH-Test weiter differenziert werden der(bei Patientin/demunklaren PatientenFällen intravenös 100 µg CRH verabreichtevtl.
CRH stimuliert die ACTH-Synthese.
SowohlMessung dermit DexamethasonSinus-Suppressionstest als auch der CRHpetrosus-Test basieren darauf, dass die ACTH-Produktion außerhalb der Hypophyse in der Regel autonomer ist als beim Morbus Cushing.
Anstieg ACTHKatheter nach CRH-Gabe bei Hypophysenadenom (ACTH-Regulation durch CRH erhalten)
fehlender Anstieg bei:
ektoper ACTH-Synthese (ACTH erhöht mit vermindertem Ansprechen auf CRH)
Kortisolproduktion in der NNR (ACTH supprimiert und nicht stimulierbar).
ACTH tief/nicht messbar: adrenale Ursache
Bildgebung
ErstBildgebung erst nach AbschlussSicherung der endokrinologischen Diagnostik!
Meist kann erst die Kombination aus Labordiagnostik und Bildgebung die Ursache eines Hyperkortisolismus identifizieren, insbesondere da es nicht selten auffällige bildgebende Befunde sowohl an Hypophyse als auch an NNR gibt, die jedoch nicht krankheitsauslösend sind.
Bildgebende Diagnostik der Hypophyse
Bei ACTH-Überproduktion und Verdacht auf einen M. Cushing (zentralen Cushing)
MRT der Hypophyse
Cave: Bei etwa 10 % der gesunden Erwachsenen lässt sich durch moderne, hochauflösende MRT-Untersuchungen ein Mikroadenom der Hypophyse nachweisen. Die meisten davon bilden jedoch keine Hormone.Diagnose16
Beim Morbus Cushing ist bei bis zu 70 % der Patienten ein Adenom nachweisbar.
Bei dem größten Teil davon handelt es sich um Mikroadenome mit einem max. Durchmesser von weniger als 10 mm.
Bildgebung der Nebennieren
bei hohen Kortisol- und erniedrigten ACTH-Werten
Sonografie und MRT/CT der Nebennieren
Dadurch lässt sich zwischen Nebennierentumoren und einer Nebennieren-Hyperplasie unterscheiden.
Meist handelt es sich um Adenome, vor allem bei Erwachsenen; Karzinome sind im Kindesalter 3-mal häufiger als Adenome.
Sonderfälle
In seltenen Fällen kommt es zu einer bilateralen Hyperplasie, die ACTH-unabhängig auftritt.17
Bei Patienten mit zentralem M. Cushing finden sich nicht selten große Hyperplasieknoten in einer oder in beiden Nebennieren (makronoduläre Nebennierenrinden-Hyperplasie), die an Adenome erinnern können. Daher nie eine Nebennierenoperation aufgrund des CT-morphologischen Befundes ohne vorherige Funktionsdiagnostik durchführen!1
Octreotid-Szintigrafie/Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie: bei ektopen ACTH-produzierenden Tumoren182
inadrenales KombinationCushing-Syndrom: CT der Nebennieren ohne Kontrastmittel
hypophysäres Cushing-Syndrom (Morbus Cushing): Dünnschicht-MRT der Hypophyse mit MRTKontrastmittel
ektopes oderCushing-Syndrom: CT desvon HalsesHals, BrustkorbsThorax und AbdomensAbdomen sowie ggf. weitere funktionelle Bildgebung (DOTATATE-PET, FDG-PET, DOPA-PET)
Auch eine PET kann bei schwieriger Diagnostik in Betracht gezogen werden.19
Evtl. bilaterale Katheterisierung des Sinus petrosus inferior (mit CRH-Test) in speziellen neuro(chirurgischen) Zentren
Indikationen zur Überweisung
Bei Verdacht auf ein endogenes Cushing-Syndrom kann diedas BasisdiagnostikBasis-Screening in der Hausarztpraxishausärztlichen Praxis erfolgen.
DieBei weitereerhärtetem DiagnostikVerdacht sollte beidie derÜberweisung Fachärztin/deman FacharztEndokrinolog*innen für Endokrinologie bzwerfolgen. stationär durchgeführt werden.6
Checkliste zur Überweisung
Cushing-Syndrom
Zweck der Überweisung
Bestätigende Diagnostik? Therapie? Sonstiges?
Anamnese
Beginn und Dauer? Primär oder sekundär? Progression?
Normalisierung des Hormonspiegels bzw. Hemmung der Kortisolwirkung zur Eliminierung der Krankheitszeichen und -symptome
VerhinderungBehandlung von KomplikationenKomorbiditäten
Allgemeines zur Therapie
Der MorbusDas Cushing-Syndrom wirdist primgrundsärtzlich operativtherapiebedürftig, unbehandelt behandeltbeträgt die 5-Jahres-Mortalität ca. 50 %.203
Nach einer gezielten biochemischen und radiologischen Diagnostik/Lokalisation ist eine kausale Behandlung möglich.6
Primäre Therapieoption ist die operative Entfernung hormonproduzierender Raumforderungen (hypophysär, adrenal, ektop).
Bei inoperablen Patient*innen bestehen medikamentöse Optionen zur Krankheitskontrolle.
Operative Therapie
Option für alle Subtypen mit lebenslanger Remission ist die bilaterale Adrenalektomie, aufgrund der verursachten Nebenniereninsuffizienz mit dem Risiko lebensbedrohlicher Addison-Krisen ist dies aber im Allgemeinen keine Primärtherapie.2
Zentrales Cushing-Syndrom (M. Cushing)
Therapie der Wahl ist die transsphenoidale Resektion des Hypophysenadenoms.11
Die Operation sollte in einem hierfür spezialisierten Zentrum durchgeführt werden.2
Ergänzende Strahlentherapie nur bei Persistenz der Erkrankung nach Operation oder bei einem Rezidiv.2
Adrenales Cushing-Syndrom
Bei singulärem benignem Tumor Adrenalektomie der entsprechenden Seite11
Bei bilateraler mikronodulärer Hyperplasie erfolgt die beidseitige Adrenalektomie.11
Bei häufig mild verlaufender bilateraler makronodulärer Hyperplasie kann im Sinne eines Debulkings eine einseitige Adrenalektomie erfolgen oder versuchsweise eine medikamentöse Therapie.2
Bei Nebennierenrindenkarzinomen ist eine En-bloc-Resektion des Tumors mit umgebendem retroperitonealem Fettgewebe die Standardtherapie.12
Ektopes Cushing-Syndrom
Bei ektopem Cushing-Syndrom möglichst Resektion des jeweiligen Tumors2
Bei dem seltenen okkulten Cushing-Syndrom (keine Tumordarstellung in der Bildgebung) medikamentöser Therapieversuch oder bilaterale Adrenalektomie2
Medikamentöse Therapie
Pharmakologische Therapie bei inoperablen Patient*innen oder ektopen Quellen im Rahmen eines malignen Tumors6
Durch neue Wirkstoffe zunehmende Bedeutung in den vergangenen Jahren2
evtl. Strahlentherapie der Hypophyse (auch z. B. per „Gamma-Knife“)
ggf. bilaterale Adrenalektomie
Bei einem Nebennierenadenom erfolgt eine laparoskopische einseitige Adrenalektomie.
Bei ektopischer ACTH-Produktion erfolgt eine zielgerichtete Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie, je nach zugrunde liegendem Tumor.
Morbus Cushing
Somatostatinagonist
DiePasireotid Primärbehandlung(beim des Morbuszentralen Cushing besteht in einer transsphenoidalen Operation der Hypophyse (80 % Erfolgsquote-Syndrom).
Ziel ist es, das ACTH-produzierende Adenom zu entfernen, ohne dass die Patientin/der Patient anschließend an einer Hypophyseninsuffizienz leidet.
Nach der Operation benötigen die Patienten eine Substitutionsbehandlung mit Kortison, anfänglich meist in hohen Dosen, bis die Eigenproduktion wieder ausreicht.
Tritt nach der Hypophysenoperation ein Rezidiv auf, sind eine erneute Operation, eine konventionelle Strahlentherapie, eine Behandlung der Hypophyse per Gamma-Knife oder eine bilaterale Adrenalektomie in Betracht zu ziehen.21-23
Cave: Entwicklung eines Nelson-Tumors: Nach bilateraler Adrenalektomie kommt es durch fehlende Rückkopplungsmechanismen zu einer unkontrollierten ACTH-Sekretion mit Ausbildung eines rasch wachsenden ACTH-produzierenden Hypophysenadenoms!113
Bei bestehenden Kontraindikationen gegen die Operation, adjuvant, bei Rezidiven oder im Vorfeld der Operation20Steroidogeneseinhibitoren
BehandlungMetyrapon, mitKetoconazol, Somatostatinanaloga wie z. B. Pasireotid24 ggf. in Kombination mit CabergolinMitotan
BehandlungEtomidat miti. Steroidsyntheseblockernv. (wiezur etwaraschen KetoconazolKontrolle bei schwerem Verlauf2514oder Metyrapon) in Betracht zu ziehen.
Als Glukokortikoidrezeptorblocker kann Mifepriston eingesetzt werden.
Die medikamentöse Therapie ist aufgrund der Nebenwirkungen häufig nur eingeschränkt möglich und sollte spezialisierten Abteilungen vorbehalten bleiben.
Ektopes ACTH-Syndrom
Glukokortikoidrezeptorblocker
In der Regel lässt sich der Primärtumor nicht radikal entfernen, sodass eine begleitende Therapie erfolgen muss:
Entweder eine bilaterale Adrenalektomie
oder eine Behandlung mit Steroidsynthesehemmern (vorzugsweise Ketoconazol + Octreotid), um die Überproduktion der Nebennierenrinde zu begrenzen.Mifepriston
Nebennierenadenom oder Karzinom
In diesem Fall ist eine Operation indiziert.
einseitige Adrenalektomie
Bei metastasierenden Tumoren der Nebennierenrinde wird versucht, einen palliativen, die steroidsynthesehemmenden Effekt zu erzielen.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Komplikationen und Komorbiditäten
Auch nach erfolgreicher Therapie können Komorbiditäten anhalten oder sind nur langsam reversibel.2
Normalisierung der Knochendichte innerhalb von Jahren möglich
Hyperkoagulabilität (erhöhtes Risiko für thrombotische und thrombembolische Ereignisse)
persistierend über Jahre trotz Remission
Infektanfälligkeit (erhöhtes Risiko für schwere Infektionen)
reversibel
Verlauf und Prognose
Unbehandelt verläuft die Cushing-Erkrankung unabhängig von der Ursacheletal mit zunehmenderkardiovaskulären SymptomatikKomplikationen als häufigster Todesursache.
Nach vollständiger Entfernung eines Tumors günstige Prognose3
Morbidität und Mortalität sind vorwiegend mit den durch den Glukokortikoidexzess verursachten Komorbiditäten/Komplikationen assoziiert.15
Bei Patient*innen mit Morbus Cushing treten relativ häufig Rezidive auf (15–50 %).2
Postoperativer Verlauf und Verlaufskontrolle
In der TherapieRegel kommt es häufig zu Rezidiveneiner tertiären (hypothalamischen) Nebenniereninsuffizienz, weshalbdaher eineobligate engmaschigepostoperative KontrolleBehandlung durchmit einen Endokrinologen/endokrinologische Abteilung erfolgen sollteHydrokortison.
Bei Hypophysentumoren, die ACTH produzieren (M. Cushing)2
Hierzur istVermeidung eineeines transsphenoidalepostoperativen OperationGlukokortikoidentzugssynsdroms (Fatigue, Depression, Myopathie, Gelenkbeschwerden) passager erhöhte Hydrokortisondosis vor der HypophyseErhaltungsdosis invon vielen20–25 Fmg/d2
Langfristig Verlaufskontrollen 1-mal jällenhrlich kurativ und führt zu einem Rückgang der sekundhinsichtlich:2
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