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Progressive systemischeSystemische Sklerose (PSS) und zirkumskripte Sklerodermie

Allgemeine Informationen

Definition

  • Sklerodermien sind wahrscheinlich autoimmunologisch vermittelte Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen), bei denen es zu einem fibrotischen Umbau des Bindegewebes kommt (Sklerose).1
  • Es wird in eine zirkumskripte Form und eine systemische Form (progressive systemische Sklerose) unterschieden.1-4
    • Bei der zirkumskripten Sklerose (ZS; Synonym Morphea, Skleroderma) liegt ein lokalisierter Befall von Haut und Unterhautgewebe vor.
    • Bei der progressiven systemischen Sklerose (PSS) besteht ein Multiorganbefall.
    • Im internationalen Sprachgebrauch spricht man überwiegend von „Morphea“ für die ZS und von „Systemic Sclerosis“ für die PSS, in deutschen medizinischen Publikationen sind jedoch weiterhin die Begriffe zirkumskripte Sklerodermie (ZS) und progressiveDie systemische Sklerose (PSSSSc) fürist eine seltene autoimmune Systemerkrankung, gekennzeichnet durch:1
      1. (Mikro-)Vaskulopathie
      2. Aktivierung des Immunsystems mit Autoimmunität und spezifischen Autoantikörpern
      3. Gewebefibrose, am häufigsten sind die beidenHaut (griechisch: FormenScleroderma der= Sklerodermieharte üblichHaut) und daher hier so gewählt.
      4. Bei beiden Formen handelt es sich um Autoimmunphänomene mit unklarer Ätiologie, die in unterschiedlichem Ausmaß Haut und innere Organe betreffen.
  • Die zirkumskripte Sklerodermie (ZS) betrifft ausschließlich Haut, Unterhaut und hautnahe Strukturen wie Fettgewebe, Muskulatur, Gelenke und Knochen.2
    • Je nach Befallsmuster werden verschiedene Subtypen unterschieden.4
    • Innere Organe sind nicht befallen.
    • Es kommt auch nicht zu einem Übergang in eine systemische Sklerose.
  • Die progressive systemische Sklerose (PSS) befällt dagegen Haut und innere Organe und ist potenziell lebensbedrohlich.3
    • Bei der PSS sind in der Regel mehrereinneren Organe betroffen.
    • am häufigsten Speiseröhre, Lunge, Herz und Nieren5
  • Bei den Sklerodermien kommt es zur Ablagerung und Vermehrung von Kollagen und extrazellulären Matrixmolekülen, Funktionsstörungen der mikrovaskulären Endothelzellen und einer veränderten Immuntoleranz.
    • Mit der Zeit führt die Erkrankung zu einer chronischen Entzündung und zur Gewebsfibrose mit Sklerosierung und Induration des Bindegewebes.
  • Ein sekundäres Raynaud-Syndrom ist sehr häufig vorhanden (bei 80–90 %).
    • Eine Ulzeration der Haut, vor allem distal an den Fingern kann vorkommen („Rattenbissnekrosen“).

Häufigkeit

  • Prävalenz 
    • ZS:ca. nicht genau bekannt7–34/100.0002
    • PSS: Inin Deutschland etwaca. 100–15025.000 Fälle pro 1 Mio.Erkrankte3
      • international Angaben zwischen 88–276 Fälle je 1 Mio. Erwachsene6
  • Inzidenz
    • ZS: 27jährliche proInzidenz 1 Mioca. Erwachsene0,6–2,3/100.0002
      • Inzidenzratein derDeutschland juvenilenca. ZS1.500 von 3,4 FälleNeuerkrankungen pro 1 Mio. Kinder/Jahr3
    • PSS:Geschlecht
      • Frauen jsind hährlichufiger betroffen, Verhältnis ca. 10–20 neue Fälle je 4:1 Mio. Erwachsene4,6
    • Alter
      • ZS:Vorkommen Derin Großteiljedem derAlter Patientenmöglich, Gipfel erkranktzwischen im Erwachsenenalter, die Erkrankung wird aber auch bei Kindern40. und älteren Menschen beobachtet.2
        • Manifestationsgipfel der ZS bei Kindern um das 850. Lebensjahr4
      • PSS: Die Erkrankung tritt am häufigsten bei Frauen im Alter von 20–50 Jahren auf.
    • Andere Faktoren
      • Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
        • ZS m:w=1:4–54
        • PSS m:w= 1:10–153
      • Von der ZS sind Menschen europäischer Abstammung mit 85 % überwiegend betroffen, bei Menschen afrikanischer (5 %) und asiatischer (3 %) Abstammung tritt die Erkrankung wesentlich seltener auf.4
      • Die PSS kann bei Menschen afrikanischer oder lateinamerikanischer Abstammung schwerer verlaufen.3

    Ätiologie und Pathogenese

    Ätiologie

    • Die Ätiologie ist bisher nicht geklärt.
    • Diskutiert werden wie bei anderen Autoimmunerkrankungen:3
      • Umweltfaktoren (einschließlich Kieselsäure, Silikon, Lösungsmitteln und Kohlenwasserstoffen)
      • genetische Faktoren
      • hormonelle Faktoren (häufiger bei Frauen)

    Pathogenese

    • Komplexe Pathogenese, die noch unbekanntunzureichend verstanden ist.5
    • Initial kommt es zur Endothel- und konsekutiv Thrombozytenaktivierung mit Ausschüttung von verschiedenen Mediatoren.6
    • Es könnenkommt genetischezur frühen Gefäßschädigung (KorrelationMikrovaskulopathie).1
      • Dies erklärt beispielsweise das fast regelhafte Auftreten eines Raynaud-Phänomens in der Frühphase.
    • Außerdem zu Erkrankungsbeginn Aktivierung des angeborenen und des erworbenen Immunsystems mit HLA-B8, DR1, DR5), immunologische, autoimmunologische, hormonelle, virale, toxische, traumatische, medikamentAntiköse, neurogene oder vaskuläre Faktoren eine Rolle spielen.rperbildung41
    • NachweisIm vonfortgeschrittenen humoralenStadium kommt es zur irreversible Gewebstransformation mit Fibrose und zellulären Immunphänomenen; z. B. DepressionObliteration/Verschluss der T-Lymphozyten,Gefäße.7

    Einteilung Vorkommender klonalersystemischen T-Zellen,Sklerose

    • Die Nachweiswichtigsten vonFormen antinukleären Antikörpern (ANA)sind:3

    Histologie

    Limitierte systemische Sklerose (lSSc)
    • FibroseFrüher mitals KollagenablagerungenCREST-Syndrom inbezeichnet der(CREST Haut= Calcinosis cutis, Raynaud-Syndrom, Esophageal Dysmotility, Sclerodaktyly, Teleangiectasia)
    • Hautmanifestation beschränkt auf Gesicht, Hände und beiFüße, dernicht PSSüber auchdie inEllenbogen denoder innerendie OrganenKnie hinausgehend
    • Vaskulopathie
    Diffuse systemische Sklerose (dSSc)
    • DieHautmanifestation Vaskulopathieüber betrifft hauptsächlich die ArteriolenEllenbogen und KapillarenKnie und führt zu einer verminderten Durchblutung und Gewebeischämie.
    • Verengung des Arterien- und Arteriolenlumens
    • verringerte Kapillardichte und Gefäßverschlüsse infolge von Intimaproliferation und Fibrose7
    • Die vaskulären Schädigungen beruhen vermutlich auf einer entzündlichen Immunantworthinausgehend, Ischbefämie-/Reperfusionsreaktionenllt sowieneben einemdem UngleichgewichtGesicht zwischenauch Koagulationden und Fibrinolyse. 
    • Aufgrund einer verringerten Durchblutung und Gewebeischämie werden weniger neue Gefäße gebildet, sodass die zerstKörten Gefäße nicht durch neue ersetzt werden könnenrperstamm.
    Systemische Sklerose sine scleroderma
    • Typische serologische Parameter und Manifestationen an den Organen ohne Hautbefall

    Prädisponierende Faktoren

    Overlap-Syndrom

    Psychodermatologie

    Leitlinie: Psychosomatische Dermatologie (Psychodermatologie)8

    Anamnese und Diagnostik

    • Einfluss von Life Events wird häufig vermutet und z. T. auch ermittelt.
    • Ungünstige Krankheitsverarbeitung (extrinsisches Krankheitskonzept) und fatalistische Einstellung scheinen den Verlauf negativ zu beeinflussen.
    • Häufig Hoffnungslosigkeit, Depression, Entstellungsgefühl, Kraftlosigkeit und Schmerzsymptomatik
    • Deutliche Einschränkung der Lebensqualität in Abhängigkeit von der Schwere
    • Die Einschränkung der Lebensqualität kennen Dermatologen aus der Beschreibung ihrer Patienten, den oft beschriebenen Haut- und Gelenkschmerzen, der teilweisen UV-Überempfindlichkeit oder der Entstellungssymptomatik.

    Psychotherapie

    • Bisher nur in Einzelfallberichten als wirksam beschrieben.
    • Hypnose und autogenes Training lindern die sekundäre Raynaud-Symptomatik bei
      der progressiven Sklerodermie.
    • Es existieren gut funktionierende Selbsthilfegruppen, die bei der Krankheitsverarbeitung hilfreich sind.

    Psychopharmaka

    • Kein Einfluss von Medikamenten auf den Krankheitsverlauf bekannt, wohl aber bei Komorbiditäten

    ICPC-2

    • S99 Hautkrankheit, andere
    • D99 Erkrankung Verdauungssyst., andere
    • R99 Atemwegserkrankung, andere
    • U99 Erkrankung Harnorgane, andere

    ICD-10

    • L94 Sonstige lokalisierte Krankheiten des Bindegewebes
      • L94.0 Sclerodermia circumscripta [Morphaea]
      • L94.1 Lineare Sklerodermie
      • L94.2 Calcinosis Cutis
      • L94.3 Sklerodaktylie
    • M34 Systemische Sklerose
      • M34.0 Progressive systemische Sklerose
      • M34.1 CR(E)ST-Syndrom
      • M34.2 Systemische Sklerose, durch Arzneimittel oder chemische Substanzen induziert
      • M34.8 Sonstige Formen der systemischen Sklerose
      • M34.9 Systemische Sklerose, nicht näher bezeichnet

    Diagnostik

    Diagnostische Kriterien

    • ZuEs unterscheiden istkönnen die zirkumskripteACR/EULAR-Klassifikationskriterien Sklerodermieherangezogen werden (ZS),nur die alleinhöchste HautPunktzahl undjeder hautnaheKategorie Strukturen (Unterhautzählt, ggf.bei Gelenkeinsgesamt und≥ 9 Punkten Knochen) betrifft, von der progressiven systemischen Sklerose (PSS),kann die nebenErkrankung derals HautSSc auchklassifiziert die inneren Organe betrifft, vor allem Verdauungstrakt, Herz, Lungen und Nierenwerden).7-8
    • Hautverdickung
      • Ein Übergang vonproximal der ZSMCP zurder PSSFinger istbeider nichtHände beschrieben.(9 Punkte)
      • DieSchwellung PSSder ist,Finger anders(„Puffy alsFingers“) die(2 ZS,Punkte)
      • Sklerodaktylie potenziell(zwischen lebensbedrohlich.PIP und MCP) (4 Punkte)
    • Sowohl die ZS als auch die PSS werden je nach Befallsmuster in Untergruppen aufgeteilt.
    • Die DiagnoseLäsionen der ZS wird klinisch gestellt und differenzialdiagnostisch gegen eine PSS durch fehlende spezifische Laboruntersuchungen (kein Nachweis von ENA, s. u.) und fehlende Organbeteiligung abgegrenzt.Fingerspitzen
      • Einedigitale Histologieakrale bestUlzerationen (2 Punkte)
      • „Pitting Scars“ (narbige Verätigtnderungen dieder Diagnose.drei Fingerkuppen) (3 Punkte)
    • AuchTeleangiektasien bei(2 der PSS treten typische Hautveränderungen auf, die Patienten berichten aber zudem über Beschwerden der inneren Organe, auch hier ist die Histologie sowie weitere Untersuchungen der Organe wegweisend.Punkte)

    Varianten
  • Pathologische der zirkumskripten SklerodermieKapillarmikroskopie (ZS2 Punkte)4
  • Pulmonale Organmanifestation
    • Typpulmonal-arterielle I der zirkumskripten SklerodermieHypertonie (limitierte2 FormPunkte)
      • klassischer Plaque- oder Morphea-Typ, Lilac Ring
      • Atrophodermiainterstitielle idiopathicaLungenerkrankung et(2 progressiva
      • Morphea guttata
      • „generalisierte“ Form der zirkumskripten Sklerodermie mit Befall mehrerer Hautareale an Rumpf und ExtremitätenPunkte)
    • Typ II der zirkumskripten SklerodermieRaynaud-Phänomen (lineare3 oder bandförmige zirkumskripte SklerodermiePunkte)
    • TypSSc-assoziierte III der zirkumskripten SklerodermieAutoantikörper
      • profunde zirkumskripte Sklerodermie, selten, mit Beteiligung der Faszien 
    • Lokalisation der ZS
      • StammAnti-Zentromer (58ACA) %(3 Punkte)
      • untereAnti-Topoisomerase ExtremitätenI (24Scl-70) %(3 Punkte)
      • obere ExtremitätenAnti-RNA-Polymerase-III (123 %Punkte) oder
      • Kopf (6 %)
      • Schleimhautveränderungen sind selten vorhanden.
      • Aussparung der perimamillären und der genitoanalen Regionen
    • Labor bei ZS
      • ANA (antinukleäre AK) können positiv sein, aber kein Nachweis von ENA (AK gegen extrahierbare nukleäre Antigene).

    Verschiedene

    Differenzialdiagnosen

    • Differenzialdiagnosen klinischensind:1,5,9

    Anamnese und körperliche Untersuchung

    • Systemische Sklerodermie kann in verschiedenen Formen derauftreten, progressivenfast systemischenalle SkleroseOrgane (PSS)können im Verlauf betroffen sein.3
    • Die einzelnen Manifestationen müssen bei einzelnen Patient*innen nicht gesamthaft auftreten, heterogene Kranheitsverläufe.1
    • Erstes Symptom ist meist ein Raynaud-Syndrom (Hypersensitivität der Gefäße auf Kälte oder Stress).5
      • Hauptformen
        • diffuseTritt systemischenahezu Sklerose
          • rascherbei Befallallen derSSc-Patient*innen inneren Organe (Lungeauf, Niere,eine Herz)Zuordnung zur Erkrankung SSc erfolgt aber häufig erst nach Jahren.
          • Die meisten Patient*innen führt eine Raynaud-Symptomatik zur ärztlichen Konsultation.ANA10 und ENA (Scl-70-AK) positiv
        • limitierteDigitale systemischeUlzerationen Sklerose
          • Dassind CRESTwie das Raynaud-Syndrom (CalcinosisAusdruck cutis,der Vaskulopathie und können ebenfalls eine frühe Manifestation darstellen.Raynaud-Syndrom7, Esophageal Hypomotility, Scleroderma, Teleangiectasis) kennzeichnet ein häufiges Erkrankungsmuster.
          • Die innerenHautfibrose Organeist ein Kardinalsymptom der SSc.1
            • Betrifft fast alle Patient*innen, Lokalisation und Verteilung unterscheiden sich individuell.3
              • bei der diffusen SSc (Lunge, Niere, HerzdSSc) sindüberall später betroffen.möglich4
              • ANAbei der limitierten SSc (lSSc, früher CREST) nur Gesicht und ENAExtremitäten (Centromer-AK)distal positivvon Ellbogen/Knie4
          • Übergangsformen
          • SystemischeEine Sklerosegastrointestinale ohneBeteiligung Sklerodermie
          • Maligneist Sklerodermie; akut entzündlich, mit rascher Progression

          Differenzialdiagnosen

          häufig.10
          • AndereGastrointestinale Beschwerden Systemerkrankungen,gehören insbesondereneben anderedem Kollagenosen und Autoimmunerkrankungen
          • Andere Erkrankungen mit Raynaud-Syndrom
          • Sklerotische Variante der Acrodermatitis chronica atrophicans (verursacht durch Infektion mit Borrelia burgdorferi)
          • Andere sklerotisierende Hauterkrankungen

          Anamnese

          • Die Sklerodermie ist eine Erkrankung, die in vielen verschiedenen Formen auftreten kann.
          • Bei der ZS ist allein die Haut und Unterhaut betroffen, bei der PSS zudem in wechselnder Ausprägung die inneren Organe.
          • Haut (ZS/PSS)
            • sklerosierte, plaqueartige Hautareale
            • bei der ZS oft mit charakteristischem Lilac-Ring (initial livide Rötung, zentrifugale Ausdehnung mit zentraler Abblassung, Ausbildung einer Sklerose mit umgebendem, entzündlichem Randsaum)
            • Das Befallsmuster der Haut ist sehr variabel.
            • Das Raynaud-Syndrom mit anfallsweise erblassenden Händen bei Kälteexposition ist ein häufiger Befund. 
            • Ulzerationen vor allem distal an den Fingern, manchmal bis hin zum Verlust von Gliedmaßen (sog. „Rattenbissnekrosen“).
            • Juckreiz kommt häufig zu den ersten Vorboten der Erkrankung.7
            • 90 % der Patient*innen weisen unterschiedliche gastrointestinale Dysfunktionen auf.6
            • vor. allem Beteiligung der unteren zwei Drittel des Ösophagus (Reflux, Passagestörung), seltener des Magens und Darms4
          • Magen-Darm-TraktViele Patient*innen weisen muskuloskelettale Beschwerden auf (PSSMyalgien, Arthralgien).1
          • Eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD) ist häufiger bei Patient*innen mit der diffusen Form der SSc (trägt maßgeblich zur Morbidität und Mortalität bei).3
          • Pulmonal-arterielle Hypertonie ist zwar nur bei einer Minderheit nachweisbar, kann aber zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung auftreten.10
          • Eine Kardiomyopathie verläuft häufig eher subklinisch und wird in ihrer Häufigkeit daher wahrscheinlich unterschätzt.7
          • Eine Nierenbeteiligung mit renaler Krise ist heute seltener geworden, wahrscheinlich durch verbesserte Therapie.5
          • Die klinischen Manifestationen können folgendermaßen geordnet werden:1,3,6-7,10-11

          Haut

          • Diffuses Ödem der Hände („Puffy Fingers“, v. a. früher Krankheitsverlauf )
          • Progrediente Hautfibrose mit typischen Veränderungen im Gesicht („Tabaksbeutelmund“, spitze Nase)
          • Sklerodaktylie
          • Kalzinosen
          • Kontrakturen
          • Hyper- und Hypopigmentierung („Salz-und-Pfeffer“-Aspekt der Haut)
          • Pruritus

          Vaskulär

          • SchluckbeschwerdenRaynaud-Phänomen
          • Digitale Ulzera und „Pitting Scars“ (narbig abgeheilte Fingerkuppen)
          • Akrale Ischämien
          • Kapillarveränderungen am Nagelfalz
          • Teleangiektasien

          Gastrointestinal

          • Skleroglosson (verkürztes Zungenbändchen)
          • Enorale Teleangieektasien
          • Sodbrennen, Dysphagie (verminderte Ösophagusperistaltik, ösophageale Strikturen)
          • Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl, Diarrhö (Motilitätsstörungen, bakterielle Fehlbesiedlung des Darms)
          • Ikterus  (primär-biliäre Cholangitis)
          • Inkontinenz

          Pulmonal 

          • Dyspnoe (restriktive Ventilationsstörung durch Interstitielle Lungenerkrankung, Atemmuskelschwäche)
          • Husten (Aspirationspeumonitis bei festerReflux)

          Kardial Nahrung(Herzinsuffizienz, undpulmonal-arterielle Hypertonie)

          • Dyspnoe
          • Periphere Ödeme
          • Arrhythmien

          Renal

          Muskuloskeletal 

          • Arthralgien (Arthritis): Betreffen hauptsächlich die kleinen Gelenke.
          • Myalgien (Myositis)
          • Morgensteifigkeit

          Neurologisch

          Exokrine Drüsen

          • Sicca-Symptomatik (Auge, Mund, Vagina)

          Psychosozial

          Konstitutionell

          Ergänzende Untersuchungen in der Folgehausärztlichen auchPraxis

          Labor

          • Blut
          • Lunge (PSS)Urin
          • Herz, Kreislauf (PSS)
          • Muskulatur und Skelett (PSS, selten auch ZS)
            • Gelenkschmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit, Gelenkschwellungen, Muskelschmerzen
            • Bei 15 % der Patienten beginnt die Erkrankung mit Gelenkschmerzen, bei 10 % der Patienten mit einer entzündlichen Myopathie.
          • Schwäche tritt bei 80 % der PSS-Patienten auf, bei ZS deutlich seltener.
          • CREST-Syndrom
            • typisches klinisches Bild der limitierten Form der PSS
            • Kombination von Kalzinose der Haut, Raynaud-Phänomen, ösophagealer Dysfunktion, Sklerodaktylie und Teleangiektasien

          Klinische Untersuchung

          • Typische Hautveränderungen bei ZS und PSS gleichermaßen
            • 3 Phasen werden unterschieden:
              1. Ödeme
              2. Induration
              3. Atrophie.
            • Verdickung und Verhärtung der Haut
            • Häufig treten Hyperpigmentierungen, Teleangiektasien, Haarausfall und Kalkablagerungen (Calcinosis) auf.

          ZirkumskripteEKG, Sklerodermie (ZS)LZ-EKG

          • Variable Größe, Form und Lokalisation der sklerotischen Bindegewebsverhärtungen an der Haut4Arrhythmien
          • Typ I als klassischer Plaque

          - oder Morphea Typ mit charakteristischem „Lilac-Ring“Thorax

          • initialHinweise lividefür Rötung
            Morphea.1.JPG
            Morpheainterstitielle mit Lilac Ring
            Lungenerkrankung
          • zentrifugaleZeichen Ausdehnungder mit zentraler Abblassung
          • Ausbildung einer Sklerose mit umgebendem, entzündlichem Randsaum
          • weitere Subtypen je nach Muster des HautbefallsLungenstauung
        • Typ II als lineare ZS vom Typ „En Coup de Sabre“ (Säbelhieb)

          Langzeit-RR

          • streifenförmigeBlutdruckmonitoring Indurationenbei mitrenaler Verlauf in Längsrichtung vor allem an Extremitäten oder StirnBeteiligung
        • Ergänzende Untersuchungen bei Spezialist*innen

        • Typ III als profunde ZS 

          Labor

          • seltenSSc-spezifische Antikörper sind:5
            • Anti-Zentromer-AK
            • Befall von Haut und Unterhaut bis auf die MuskelfaszienAnti-RNA-Polymerase-III-AK
            • Anti-Topoisomerase-I(Scl-70)-AK

          Diffuse systemische Sklerose (diffuse PSS)Kapillarmikroskopie

          • DenErfassung Hautveränderungender gehtMikrovaskulopathie häufigan Jahre vorher das NagelfalzkapillarenRaynaud-Syndrom5 voraus.
            Das Raynaud-Syndrom mit anfallsweise erblassenden Händen bei Kälteexposition ist ein häufiger Befund bei systemischer Sklerose. In der Folge treten Schmerzen in den betroffenen Fingern, Zyanose und Hyperämie auf.
            Raynaud-Syndrom
          • AllgemeineStadien Hautfibroseder anmikrovaskulären BrustkorbVeränderungen11
            • „Early“ mit einigen Megakapillaren und Extremitätenwenigen Blutungen
            • Partien„Active“ mit Hyper-vielen Megakapillaren, vielen Blutungen und Hypopigmentierungbeginnendem der HautKapillarverlust
            • Sehnenreiben„Late“ mit ausgedehntem Kapillarverlust
            • Frühzeitige Beteiligung der Lungen, Nieren, des Verdauungssystems und des Herzens
          • Kapillardilatation und Zerstörung des Nagelhäutchens
          • Bei 50 % der Patienten können Scl-70-Antikörper nachgewiesen werden.

          LimitierteGastroskopie, systemischeÖsophagusmanometrie, kombinierte Sklerose (limitierte PSS)24-h-pH-Metrie-Impedanzmessung

          • IstErfassung durcheiner sklerotischegastrointestinalen Veränderungen an den HändenBeteiligung

          CT, imLungenfunktionstests

          • Erfassung Gesichteiner Interstitiellen Lungenerkrankung (ILD), anrestriktiven denVentilationsstörung

          Echokardiografie, FüßenKardio-MRT

          • Erfassung einer myokardialen Beteiligung mit Beeinträchtigung der diastolischen und/oder systolischen Funktion
          • Echokardiografischer Nachweis und Unterarmen gekennzeichnet.
          • Atrophische Veränderungen an den Nasenflügeln und Lippen
          • Teleangiektasien in der Haut
          • Spätere Beteiligung der Lunge und in der Folge EntwicklungQuantifizierung einer pulmonalen Hypertonie möglich
          • Centromer-Antikörper in etwa 70–80 % der Fälle
          • Erweiterte Kapillarschleifen der Nagelhäutchen
          • Hautverkalkung
            Kalzinose (Hautverkalkung)
            Kalzinose (Hautverkalkung)
          • CREST-Syndrom (Calcinosis cutis, Raynaud-Phänomen, Ösophagusmotilitätsstörung, Sklerodaktylie, Teleangiektasien) als typisches Erscheinungsbild

          Laboruntersuchungen

          Nierenbiopsie

          • Bei der ZS existieren keine spezifisch hinweisenden Laboruntersuchungen, im Gegensatz dazu istEvtl. bei der PSS der Nachweis von ENA der jeweiligen Kategorie diagnostisch beweisendV.
          • Autoantikörper10-11
            • ANA (antinukleäre AK)
              • > 1:160 
              • bei > 90 % der Patienten mit PSS, aber auch bei ZS 
            • ENA (AK gegen extrahierbare nukleäre Antigene)
              • Bei 50–60 % der Patienten mit diffuser systemischer Sklerose können Scl-70 Antikörper (Anti-DNS-Topoisomerase) nachgewiesen werden.
              • Bei 70–80 % der Patienten mit begrenzter systemischer Sklerose können Centromer-Antikörper nachgewiesen werden.
            • Patienten mit ZS können ANA positiv sein, ENA sind jedoch negativ.3-4
              • Nachweis von ENA spricht für eine systemische Beteiligung.
          • BSG erhöht
          • CRP ist in caa. 25 % der Fälle im frühen Krankheitsverlauf erhöht.12
          • Rheumafaktoren können positiv sein.
          • Bei 5 % der Fälle ist die Syphilisserologie falsch-positiv.3
          • Kälteagglutinine sind in 25 % der Fälle nachweisbar.3
          • Thrombozytopenie
          • Hypergammaglobulinämie
          • Mikroangiopathische hämolytische Anämie
          • Erhöhte CK bei Patienten mit Beteiligung der Muskulatur
          • Erhöhtes Kreatinin bei Nierenbeteiligung
          • Die Bestimmung der Borrelienserologie wird kontrovers diskutiert, eindeutige Hinweise auf eine Beteiligung von Borrelia burgdorferi bei der Entstehung der ZS sind nicht vorhanden.2

          Diagnostik beim Spezialisten 

          • Histologie und Kapillarmikroskopie sind bei ZS und PSS hilfreich, Untersuchungen der inneren Organe erübrigen sich bei der ZS, können jedoch das Ausmaß der Organbeteiligung bei der PSS abschätzen helfen.
          • Histologie 2-4
            • Eine Hautbiopsie zeigt eine Fibrose mit Atrophie der Hautanhangsgebilde, umgeben von dichtem Kollagen.
            • Neben einer Fibrose finden sich typischer Weise Zeichen einer Vaskulopathie, insbesondere der Kapillaren (siehe Abschnitt Histologie).
          • Kapillarmikroskopie beim Dermatologen3
            • Nagelfalzkapillaroskopie
          • Thorax-Röntgen und -CT
            • Die Röntgenbilder können unauffällig sein, auch bei respiratorischen Symptomen.
            • Bei 30–60 % der Patienten ist eine Fibrose in den basalen Teilen der Lunge zu beobachten. Dies ist am besten in einer HR-CT zu sehen.
          • Knochenröntgen
            • Eine allgemeine Osteopenie findet sich am häufigsten an den Händen.
            • Intraartikuläre Verkalkungen können vorhanden sein.
          • Ösophagusuntersuchungen
            • Zeigen ggf. eine veränderte Motilität und einen veränderten Druck (Manometrie).
          • Bronchoalveolare Spülung
            • Zeigt ggf. eine erhöhte Zahl von Granulozyten, insbesondere von neutrophilen und eosinophilen Granulozyten.
          • Lungenfunktionsmessungen
            • Können Auffälligkeiten zeigen.
          • Herzuntersuchungen
            • EKG, Langzeit-EKG, Echokardiografie, Rechtsherzkatheter
            • Können Myokarderkrankungen, Perikardveränderungen, Leitungsstörungen, Arrhythmien, diastolische Dysfunktion und eine pulmonale Hypertonie nachweisen.

          Indikationen zur Überweisung

          • Warnzeichen für das Vorliegen einer frühen systemischen Sklerose ist die Trias:3
          • Bei VerdachtVorliegen dieser Kennzeichen sollte zeitnah an Rheumatolog*innen überwiesen werden für:3
            • kapillarmikroskopische Untersuchung des Nagelfalzes
            • Bestimmung der SSc-spezifischen Autoantikörper
            • ggf. Veranlassung weiteren Screenings im Hinblick auf eineBeteiligung systemischeverschiedener Erkrankung Überweisung an RheumatologieOrgane
            • Wenn Hautveränderungen bei der Erkrankung dominieren, Überweisung an Dermatologie

          Therapie

          TherapiezielTherapieziele

          • DenDie KrankheitsfortschrittProgression verlangsamen.
          • Die Symptomatik lindern und die Lebensqualität erhalten.

          BehandlungAllgemeines derzur ZS Therapie

          • KurativeDie kausaleBehandlung Therapieanssollte sich am individuell vorliegenden Symptom- und Befundkomplex orientieren.13
          • Die Behandlung ist multimodal und interdisziplinätzer.
            • nichtmedikamentös: existierenPhysiotherapie, nichtErgotherapie, manuelle Lymphdrainage, manuelle Therapie
            • medikamentös
          • Es gibt kein spezifisch krankheitsmodifizierendes Medikament, in den letzten Jahren aber Fortschritte in der Behandlung der Organbeteiligungen, vor allem in der Behandlung der pulmonal-arteriellen Hypertonie.11
          • Die Therapie sollte in Kooperation mit einem Zentrum des Netzwerkes für systemische Sklerose erfolgen.13
          • Glukokortikoide haben nur noch einen geringen Stellenwert in der Therapie der SSc.
            • vereinzelt zur Behandlung arthritischer/myositischer Beschwerden
            • Höhere Dosierungen (> 10–15 mg Prednisolon/d) müssen vermieden werden wegen des erhöhten Risikos einer renalen Krise.
          • Bei schwerer diffuser SSc evtl. autologe Stammzelltransplanation4,14-15

          Therapie der Vaskulopathie

          • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.13,16

          Raynaud-Syndrom

          • Allgemeinmaßnahmen
            • Kälteschutz, Nikotinabstinenz, Vermeidung vasokonstriktorischer Medikation
          • Lymphdrainage mit Einschluss der Finger, physikalische Therapie
          • Medikation
            • Kalziumantagonisten (Dihidropyridine, z. B. Nifedipin) sind Mittel der 1. Wahl.
            • Eine positive Wirkung ist auch für ACE-Hemmer und Angiotensinrezeptor-Blocker beschrieben.

          Digitale Ulzera

          • Primär ist eine Therapie mit Sildenafil empfohlen.
          • Iloprost i. v.: meist im stationären Setting über ca. 5 Tage, Wirkdauer ca. 8–10 Wochen
          • Gute Wundversorgung, regelmäßige Anwendung antiseptischer Lösungen (z. B. Octenidin)

          Pulmonal-arterielle Hypertonie

          • Eine medikamentöse Therapie sollte bei pulmonal-arterieller Hypertonie frühzeitig eingeleitet werden. Optionen sind:
            • PDE-5-Inhibitoren (Sildenafil, Tadalafil)
            • Endothelinantagonisten (Bosentan, Ambrisentan, Macitentan)
            • Guanylatzyklase-Stimulator (Riociguat)
            • Prostazyklinrezeptoragonist (Selexipag)
            • Iloprost i. v./inhalativ

          Renale Krise

          • Notfall, stationäre Behandlung mit ACE-Hemmern

          Therapie der ZSFibrose

          • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.13,16

          Kutane und muskuloskeletale Veränderungen

          • Nichtmedikamentöse Maßnahmen
            • Physio- und Ergotherapie mit Dehnübungen zur Vermeidung bzw. Linderung von Kontrakturen
            • Lymphdrainage bei Sklerolymphödem
            • Logopädie bei Mikrostomie und Skleroglosson zum Erhalt von Mundöffnung und Zungenbeweglichkeit
          • Medikamentöse Behandlung mit:
            • Methotrexat
            • Ciclosporin
          • Chirurgische Entfernung von Läsionen bei Calcinosis cutis

          Interstitielle Lungenerkrankung

          • Immunsuppressive Behandlung
            • Cyclophosphamid
            • Mycophenolat
            • Azathioprin
            • Rituximab
          • Antifibrotische Therapie (Nintedanib, Pirfenidon, Fresolimumab)
          • Im Einzelfall Lungentransplantation

          Kardiale Beteiligung

          Therapie sonstiger Manifestationen

          • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.13,16

          Gastrointestinale Beteiligung

          • Bei assoziierten Nahrungsmittelunverträglichkeiten (insbesondere Gliadin-, Laktose- und Fruktoseunverträglichkeit) entsprechende Diät
          • Allgemeinmaßnahmen zur Vermeidung eines Refluxes
          • Medikamentöse Therapie

          Psychosoziale Belastung

          Leitlinie: Zirkumskripte Sklerodermie,Psychosomatische DiagnostikDermatologie17

          Anamnese und Therapie2Diagnostik

          • Cave:Ungünstige FKrankheitsverarbeitung scheint den Verlauf negativ zu beeinflussen.
          • Häufig Depression, Entstellungsgefürhl, keinesKraftlosigkeit und Schmerzsymptomatik
          • Deutliche Einschränkung der empfohlenenLebensqualität Medikamentein existiertAbhängigkeit einevon offizielleder Zulassung!Schwere

          Topische TherapiePsychotherapie

          • DieBisher topischenur Therapiein Einzelfallberichten als wirksam beschrieben
          • Hypnose und autogenes Training lindern sekundäre Raynaud-Symptomatik bei SSc.
          • Es existieren gut funktionierende Selbsthilfegruppen, die bei der ZSKrankheitsverarbeitung mithilfreich limitiertem Hautbefall sollte in der aktiven Phase mit mittel- bis hochpotenten Glukokortikosteroiden (hochpotente bis 4 Wochen,
            mittelpotente bis 12 Wochen) einmal täglich erfolgensind.

          Psychopharmaka

          • ZurKein VerstEinfluss auf den Krankheitsverlauf bekannt, wohl aber bei Komorbiditärkungten

          Verlauf, Komplikationen und Prognose

          Komplikationen

Allgemeines zur Behandlung der PSS

  • Die Therapie der PSS sollte in enger Kooperation mit einer Rheumatologin/einem Rheumatologen erfolgen und je nach Organbefall weitere fachärztliche Mitbehandlungen beinhalten.
  • Die Wahl der Therapie hängt auch von den Symptomen und den betroffenen Organen ab.
  • Orale Immunsuppressiva bilden die Basis der Behandlung.
    • Damit lässt sich die Progression deutlich verzögern.
  • Ergänzend kann eine topische Therapie in Analogie zur ZS durchgeführt werdenOsteoporose (s.dreifach o.erhöht).
  • Auf der Basis neuer pathophysiologischer Erkenntnisse werden derzeit neue Behandlungsalternativen entwickelt.
    • Es wird zwischen Behandlungen, die sich gegen die vaskulären Komplikationen richten, immunsuppressiven und antiinflammatorischen Behandlungen, Behandlungen gegen die Fibrose und gegen profibrotische Zytokine unterschieden.13
    • In manchen Fällen ist eine Stammzelltransplantation eine Option.14-15

ImmunsuppressivaVerlauf beiund PSSPrognose

  • BasistherapieDie istersten die3–5 immunsuppressiveJahre Therapienach Beginn der Raynaud-Symptomatik gelten als frühe Phase der SSc mit Glukokortikoidender odergrößten MTXDynamik (alternativim Azathioprin), bei rascher Progression auch als KombinationstherapieKrankheitsverlauf.2-3
  • Prednison
    • initial50 % 75–100aller mg/TagOrganmanifestationen i. v.
    • Erhaltungsdosis 5–10 mg/Tag p. o.
    • zugelassen zur Therapie der PSS
    • Die Effektivitättreten in Mono-den oderersten Kombinationstherapiebeiden istJahren gutund dokumentiert, der Einsatz ist aber nur75 % in schwererenden Fällen,ersten d.5 h.Jahren bei progredienter generalisierter oder linearer ZS einschließlich des Subtyps „en coup de sabre“ ratsamauf.2
    • Hochdosierte Glukokortikoide bergen, neben dem bekannten Risikoprofil, bei der PSS das Risiko einer renalen Krise mit schnellem Verlust der Nierenfunktion (siehe „renale Krise“ im Abschnitt Komplikationen).167
      • sorgfältigeDaher Kontrolleist eine frühe Vorstellung der NierenparameterPatient*innen undin einem Zentrum sinnvoll zur bestmöglichen Verlangsamung des Blutdrucks unter Glukokortikoiden notwendig
  • Methotrexat
    • Von allen Systemtherapeutika besteht mit Abstand die beste Datenlage für MTX.2
    • Erwachsene: 15 mg/Woche
    • Kinder: 0,3 mg/Kg/Woche
    • in Kombination mit Glukokortikoiden in verschiedenen Schemata möglich2
  • Azathioprin 
    • 1–2 mg/kg KG/Tag
    • in Kombination mit Glukokortikoiden zugelassen zur Einsparung von Steroiden, allerdings nicht explizit für die Behandlung der PSS17

Ergänzende medikamentöse Behandlung der PSS

  • Bei Juckreiz
    • lokale Steroide und rückfettende Cremes
    • Psoralen und UV-A (PUVA)
  • Bei Sklerose
    • UVA1-Ganzkörperbestrahlung; neben der antiinflammatorischen Wirkung kommt es durch die Induktion von Kollagenase zur Erweichung vorhandener FibrosenKrankheitsprozesses.3
  • BeiDer Kalzinose
    • intralweitere Verlauf ist gekennzeichnet durch zunehmende Beeinträsionale Steroide, Kalziumantagonisten, Laser oder operative Entfernung
  • Bei Raynaud-Syndrom
    • Kälteexposition vermeiden, warme Kleidung, insbesondere Sockenchtigung und Handschuhe,Behinderung tragen.
    • Auf Rauchendurch verzichten.
    • ggf.Kontrakturen Kalziumantagonisten
    • Nitroglyzerinund topisch (Cave: off label!)
    • Siehe auch Abschnitt Therapie im Artikel Raynaud-Syndrom.
  • Bei Nierenschäden
    • ACE-Hemmer
  • Bei gastrointestinalen Schäden
    • Protonenpumpenhemmer, H2-Blocker oder Metoclopramid können erwogen werden.
  • Bei Lungenbeteiligung
    • Kalziumantagonisten, Prostaglandin, Cyclophosphamid18 können erwogen werden, Wirkstoffe wie Cyclophosphamid sind aber mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden (Cave: Nierenfunktion!)Organbeteiligungen.193
    • RituximabVaskulopathie, hat in einer Studie eine positive Wirkung auf Haut-Lungenfibrose und Lungenvermuskuloskeletale Einschränderungennkungen gezeigtsind (II)im Verlauf progredient, die Hautfibrose kann sich im Einzelfall auch verbessern.20
  • Bei entzündlicher Myositis
    • ggf. hohe Dosen von Kortikosteroiden
  • In Erprobung
    • Eine hochdosierte immunsuppressive Therapie und eine autologe Stammzelltransplantation haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt.14-1510
    • NachteileVerglichen mit anderen rheumatischen Erkrankungen hat die SSc eine hohe Mortalitätsrate.1
    • Pulmonal-arterielle Hypertonie und Lungenfibrose sind therapiebedingtedie Toxizithätufigsten undTodesursachen Mortalität.

Verlaufgefolgt von gastrointestinaler oder kardialer Beteiligung, Komplikationenrenaler undKrise Prognose

Verlauf

  • ZSoder Multiorganversagen.43
    • aktiver Verlauf über mehrere Jahre, dann Abklingen der Krankheitsaktivität
    • PersistenzVon derden SklerosierungenTodesfällen bzw. Atrophien
    • 25 % der Patienten erleiden ein Rezidiv.
      • Dies kann noch nach Jahren der Latenz erfolgen.
      • Eine besonders hohe Rezidivquote zeigt die lineare Form.
  • PSSsind3
    • Progressionca. im58 % Laufdirekte Folge der ZeitSSc
    • Verlaufsdauerca. meist25 % 5–20auf Jahreandere Erkrankungen wie Krebs, Infektionen oder Suizid zurückzuführen
    • geringe Selbstheilungstendenz
    • Je stärker die systemische Beteiligung desto ungünstiger die Prognose
    • akute maligne Variante (selten): Tod innerhalb weniger Monate (maligne Sklerodermie)

Komplikationen

  • Die meisten Todesfälle bei der PSS beruhen auf Nieren- und Lungenschädigungen.
  • Die PSS (nicht die ZS) ist mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden.21
    • Dies betrifft vor allem die Lunge, die Leber, das Blut und die Harnblase.
    • Das absolute Risiko ist jedoch gering.

Renale Krise (SRK) bei PSS16

  • Die renale Krise (SRK) bei der Sklerodermie ist eine akut verlaufende Nierenmanifestation bei Patienten mit PSS.
  • Auslöser ist eine thrombotische Mikroangiopathie.
  • Die Gesamtmortalität ist erhöht, ebenso die Mortalität aufgrund der Nephropathie
  • Risikofaktoren für die SRK
    • ausgedehnter, rasch progredienter Hautbefall
    • Gelenkkontrakturen
    • positiver Anti-RNA-Polymerase-III-Antikörper-Nachweis
    • vorangegangene hoch dosierte Glukokortikoidmedikation (Pathogenese unklar, vermutlich via Blutdruckerhöhung)
    • verminderter renaler Blutfluss
  • Therapie
    • ACE-Hemmer
    • ggfca. supportive17 % Nierenersatztherapie (Dialyse)
  • Prognose
    • verbessert durch schnelle Therapieeinleitung
    • erhöhte Mortalitungeklät im Vergleich zu Patienten ohne SRK
    • erhöhte Mortalität im Vergleich zu anderen Patienten unter Dialyse

Prognose

  • Keine erhöhte Sterblichkeit bei ZS, jedoch häufig kosmetische Beeinträchtigungen nach jahrelanger Krankheitsaktivität
  • Erhöhte Sterblichkeit bei PSS, abhängig vom Ausmaß der Organbeteiligung und vom Ansprechen auf die Therapie
    • Deutliche Prognoseverbesserung durch den Einsatz der Immunsuppressiva, sodass einige Autoren heute sogar lieber von systemischer Sklerodermie als von progressiver systemischer Sklerose (PSS) sprechenrt.3
    • Eine diastolische Dysfunktion in der Echokardiografie ist ein wichtiger Prädiktor für kardiovaskuläre Mortalität (III).22 
  • Die Prognose ist von der Art der PSS abhängig.

Verlaufskontrolle

  • Regelmäßige klinische Verlaufskontrollen
  • Jährlich idealerweisesollten indurchgeführt engerwerden:3
    • echokardiografische KooperationUntersuchung auf pulmonal-arterielle Hypertonie
    • Lungenfunktion einschließlich Diffusionskapazität
    • Bestimmung von Hausärzten,BNP/NT-proBNP Rheumatologen, Dermatologen und bei(Marker der PSS in Abhängigkeit vom Organbefall mit den jeweiligen Fachärzten.Herzinsuffizienz)

PatienteninformationPatienteninformationen

Patienteninformationen in Deximed

Selbsthilfegruppe

Kompetenzzentren

Illustrationen

Morphea.1.JPG
Morphea mit Lilac Ring an der Innenseite beider Handgelenke (mit freundlicher Genehmigung von Dr. Michael Hunze)
Morphea.2.png
Morphea mit Lilac Ring rechtes Handgelenk (mit freundlicher Genehmigung von Dr. Michael Hunze)
Morphea.3.png
Morphea mit Lilac Ring linkes Handgelenk (mit freundlicher Genehmigung von Dr. Michael Hunze)
Das Raynaud-Syndrom mit anfallsweise erblassenden Händen bei Kälteexposition ist ein häufiger Befund bei systemischer Sklerose. In der Folge treten Schmerzen in den betroffenen Fingern, Zyanose und Hyperämie auf.
Das Raynaud-Syndrom mit anfallsweise erblassenden Händen bei Kälteexposition ist ein häufiger Befund bei der Sklerodermie. Es treten Schmerzen in den betroffenen Fingern, Zyanose und dann eine Hyperämie auf.
Durch systemische Sklerose kann es zu kleineren Veränderungen wie Sklerodaktylie, Erosionen und Atrophie der Fingerspitzen kommen.
Durch die Sklerodermie kann es zu Veränderungen wie Sklerodaktylie, Erosionen und Atrophie der Fingerspitzen bis hin zu Nekrosen kommen.
Die systemische Sklerose kann kleinere Veränderungen wie Sklerodaktylie, Erosionen und Atrophie der Fingerspitzen verursachen.
Die Sklerodermie kann zu Fibrosierungen, Kapillarschädigungen und letztlich Nekrosen („Rattenbissnekrosen“) der Finger mit Notwendigkeit von Amputationen führen.
KKalzinose der Haut: Meist derbe Kalkablagerungen unter der Haut, häufig an den Fingerkuppen. Therapeutisch ggf. Laserbehandlung oder operative Entfernung.
Kalzinose der Haut: Meist derbe Kalkablagerungen unter der Haut, häufig an den Fingerkuppen. Therapeutisch ggf. Laserbehandlung oder operative Entfernung.
Eine begrenzte systemische Sklerose ist durch sklerotische Veränderungen an den Händen, im Gesicht, an den Füßen und Unterarmen gekennzeichnet sein.
Die limitierte Form der progressiven systemischen Sklerose (PSS) ist durch sklerotische Veränderungen an den Händen, im Gesicht, an den Füßen und Unterarmen gekennzeichnet. Die Prognose ist besser als bei der diffusen Form der PSS. Beide Formen zeigen jedoch einen Organbefall in Abgrenzung von der zirkumskripten Sklerodermie (ZS), die nur die Haut befällt.
 „Tabaksbeutelmund“ bei systemischer Sklerose aufgrund von atrophischen Veränderungen im Lippenbereich. „Tabaksbeutelmund“ bei progressiver systemischer Sklerose (PSS)
„Tabaksbeutelmund“ bei progressiver systemischer Sklerose (PSS)
Raynaud-Syndrom
Raynaud-Syndrom
Systemische Sklerose: Sklerodaktylie
Systemische aufgrundSklerose: vonSklerodaktylie
Systemische Sklerose, Sklerodaktylie, Erosionen und Atrophie der Fingerspitzen
Systemische atrophischenSklerose, VeränderungenSklerodaktylie, imErosionen Lippenbereich.und Atrophie der Fingerspitzen
Progressive systemische Sklerose: Sklerodaktylie
Progressive systemische Sklerose: Sklerodaktylie

Quellen

Leitlinien

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Kompetenzzentren

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Autoren Autor*innen

  • CarolineMichael BeierHandke, Prof. Dr. med., FachärztinFacharzt für AllgemeinmedizinInnere Medizin, HamburgKardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.
  • MortenDie Dalakerursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, avtalespesialist i hudsykdommer, Trondheim Hudlegesenter, Carl Johans gt 3, 7010 Trondheim
  • Tore Särnhult, överläkare, Hudmottagningen, Kungsbackaors
  • Sylvi Torvund, spesialist i allmennmedisin, Nidarvold legesenter, Trondheim https://legehandboka.no/).

 

Zusammenfassung

  • Definition:Sklerodermien gehören zu den sog. Kollagenosen, d. h. höchstwahrscheinlich autoimmunologisch vermittelten Erkrankungen des Bindewebes. In unterschiedlichem Ausmaß sind Haut, Unterhaut und Bindewebe von inneren Organen betroffen. Es wird in eine zirkumskripte Form der Sklerodermie (ZS, Morphea) und eine systemische Form (progressiveDie systemische Sklerose; PSS(SSc) unterschiedenist eine seltene autoimmune Systemerkrankung, diegekennzeichnet jeweils wiederum in mehrere Subtypen aufgeteilt werden können. Nur bei der PSS kommt es zu einem systemischen Organbefalldurch Vaskulopathie, dessenGewebsfibrose Ausmaßund prognostischspezifische wegweisend istAntikörper.
  • Häufigkeit: InzidenzIn Deutschland ca. 10–20/125.000 Mio. Einwohner/Jahr. Prävalenz ca. 100–150/1 Mio. Einwohner/Jahr. Frauen sind deutlich häufiger betroffen. Tritt meist im frühen oder mittleren Erwachsenenalter auf, von der ZS können schon Kinder betroffen seinErkrankte.
  • Symptome:ZuFrühe denSymptome Symptomensind gehören eine Sklerose der Haut in unterschiedlichen AusprägungenRaynaud-Symptomatik und Lokalisationen, sehr häufig das Raynaud-Phänomen und bei der PSS Schädigungen von Speiseröhre, Lunge, Herz und Nieren. Die limitierte Form der PSS tritt häufig als CREST-Syndrom aufFingerschwellungen (Calcinosis„Puffy cutis, Raynaud-Syndrom, Ösophagusveränderungen, Sklerodaktylie, TeleangiektasienFingers“), die diffuse Form zeigte einen ausgeprägteren Organbefall mit schlechterer Prognoseevtl. Diedigitale ZSUlzerationen. befälltMuskuloskeletale aussschließlichBeschwerden die(Myalgien, Haut und Unterhaut und hat eine gute PrognoseArthralgien).
  • Befunde:TypischeHautfibrose klinischebetrifft Befundefast alle Patient*innen. Tabaksbeutelmund, sklerosiertes Zungenbändchen. Häufig gastrointestinale Beteiligung (Reflux, Malabsorption). Prognosebestimmend sind die wegweisenden Hautveränderungenv.a. Daspulmonale, Raynaud-Syndromrenale, findetkardiale sich häufig. An den Fingern können VerkalkungenBeteiligungen und Atrophieninsbesondere biseine hinpulmonal-arterielle zu Nekrosen auftreten. Die typische Fältelung der Haut um den Mund wird als „Tabaksbeutelmund“ beschrieben. Bei der PSS sind zudem je nach Organbefall auch an den inneren Organen pathologische Befunde zu erhebenHypertonie.
  • Diagnostik:Antinukleäre Antikörper (ANA) sindin bei> 90 % der PSS so gut wie immerFälle erhöht, zudemNachweis tretenSSc-spezifischer ENA auf, deren Spezifität auf die Unterformen der PSS (limitierte vsAntikörper. diffuse Form) hinweisen. Bei der ZS können ANA positiv sein, nicht jedoch ENA. Weitere unspezifische Laborbefunde sind erhöhte BSG, Thrombozytopenie, Hypergammaglobulinämie, ggf. erhöhtes Kreatinin u. a. 
  • Therapie:DieKeine Wahlspezifisch derkrankheitsmodifizierende Therapie, hBehandlung abhängtngig vomvon Typindividueller der Sklerodermie (ZS vs. PSS) sowie deren UntertypenSymptomatik und bei der PSS vom Ausmaß und Muster des Organbefalls ab. Immunsuppressive Therapien sind Mittel der Wahl, teils lokal, teils systemisch. Kausale kurative Therapien gibt es nicht. Zu beachten ist, dass die meisten Medikamente off label eingesetzt werden.
  • Verlauf und Prognose:Gut bei ZS, kann nach jahrelangem Verlauf selbstlimitierend sein, jedoch recht hohe Rezidivtendenz, nicht selten kosmetische Beeinträchtigungen. Bei der PSS in Abhängigkeit vom Organbefall und der Krankheitsaktivität u. U. deutlich schlechtere Prognose mit potenziell lebensbedrohlichen Verläufen.
L94; L940; L941; L942; L943; M34; M340; M341; M342; M348; M349
bindevevssykdom; systemisk sklerose; sklerodermi; d99 annan sjukdom i matsmältningsorganen
D99; R99; S99; U99
SklerodermieSystemische Sklerose; zirkumskripteSSc; Sklerodermie; diffuse Sklerodermie; lokalisierte Sklerodermie; Sklerose; Morphea; systemische Sklerose; Bindegewebserkrankung; Kollagenose; Kollagen; Raynaud; Raynaud-Syndrom; Bindegewebe; Rattenbissnekrosen; Sklerodaktylie; Autoimmun;Puffy Sklerodermafingers; Tabaksbeutelmund; Tabaksbeutel; Kalzinose; Calcinose; Calcinosis cutis; CREST; Fibrose; Sklerose; Bindegewebsumbau; ANA; ANCA; ENA; Centromer Antikörper; Zentromer; Topoisomerase Antikörper; SclPulmonal-arterielle 70Hypertonie; RattenbissnekrosePulmonale Hypertonie; CoupRenale de sabre; lilac ringKrise
Progressive systemischeSystemische Sklerose (PSS) und zirkumskripte Sklerodermie
UB 24.08.2021 Bilder eingefügt AAA MK 05.02.2020, renale Krise als wichtige Komplikation ergänzt. DDD MK 09.09.2019, LL Psychodermatologie nach oben verschoben. U-NH 27.07.17, U-NH 01.03.18, U-MK 30.10.2018
BBB MK 30.03.2023 komplett überarbeitet, umgeschrieben und gekürzt. ZS wird ein extra Artikel. CCC MK 17.06.2019, komplett überarbeitet, ZS als extra Artikel? chck go 17.3.
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Definition:Sklerodermien gehören zu den sog. Kollagenosen, d. h. höchstwahrscheinlich autoimmunologisch vermittelten Erkrankungen des Bindewebes. In unterschiedlichem Ausmaß sind Haut, Unterhaut und Bindewebe von inneren Organen betroffen. Es wird in eine zirkumskripte Form der Sklerodermie (ZS, Morphea) und eine systemische Form (progressiveDie systemische Sklerose; PSS(SSc) unterschiedenist eine seltene autoimmune Systemerkrankung, diegekennzeichnet jeweilsdurch Vaskulopathie, wiederumGewebsfibrose inund mehrerespezifische Subtypen aufgeteilt werden kAntikönnenrper. Nur bei der PSS kommt es zu einem systemischen Organbefall, dessen Ausmaß prognostisch wegweisend ist.
Haut
Systemische Sklerose (Sklerodermie)
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Systemische Sklerose (Sklerodermie)
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