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Nackenschmerzen

Red Flags und abwendbar gefährliche Verläufe1-2

Red Flags

Abwendbar gefährlicher Verlauf

Akutes neurologisches Defizit:

  • Muskelschwäche
  • Parästhesien
  • Ataxie
  • Blasendysfunktion
  • Darmdysfunktion
  • Kopfschmerzen
  • Sehstörung

Störungen der Vigilanz, Paresen

Schlaganfall, intrakranielle Blutung, Subarachnoidalblutung, Nervenwurzel-/Myelonkompression

Krampfanfall

Schlaganfall, intrakranielle Blutung, Subarachnoidalblutung

Nausea/Erbrechen

erhöhter intrakranieller Druck, Subarachnoidalblutung

Akuter Schwindel mit spontanem, ungeordnetem Nystagmus (uni- oder multidirektional mit Richtungswechsel vertikal/horizontal/rotatorisch und nicht supprimierbar bei visueller Fixation)

Schlaganfall, intrakranielle Blutung

Meningeale Zeichen

Subarachnoidalblutung, Meningitis, Enzephalitis

Hautausschlag (Purpura)

systemische Meningokokkeninfektion

Schlagartiges Auftreten starke Nackenschmerzen,

Ausstrahlung in okzipitale Region, vordere Halsregion, Kiefer

Arteriendissektion (Karotis-/Vertebralisdissektion), Subarachnoidalblutung

Ausstrahlung in Thorax, Arm und/oder Kiefer

akutes Koronarsyndrom, Myokardinfarkt

Fieber > 38,5 °C

Schüttelfrost

Meningitis, systemische Meningokokkeninfektion

Kürzliches HWS-Trauma (Verkehrsunfall), kürzliche HWS-Manipulation, bekannte Osteoporose

Luxation, HWS-Verletzung, HWS-Fraktur

Allgemeine Informationen

Definition

Leitlinie: Handlungsempfehlung Nackenschmerzen3

  • Schmerz in dem Gebiet, das nach oben durch die Linea nuchalis superior, nach unten durch den ersten Brustwirbel und seitlich durch die schultergelenksnahen Ansätze des Musculus trapezius begrenzt wird.
  • Klinisch handelt es sich um teils in den Hinterkopf, teils in die Arme ausstrahlend schmerzhafte Muskelverspannungen (Muskelhartspann, lokalisierte Myogelosen), teils verbunden mit schmerzhaften Bewegungseinschränkungen.
  • Bei der Zervikalneuralgie breitet sich der Schmerz im Bereich des Halses und Nackens aus; als zervikozephales Syndrom wird eine idiopathische Koinzidenz mit gleichzeitig auftretenden Kopfschmerzen bezeichnet, die häufig mit einem Spannungskopfschmerz bzw. einem zervikogenen Kopfschmerz einhergehen (aufsteigend vom Hinterkopf mit haubenförmiger Ausbreitung bis zur Stirn); die Verspannung von Muskelketten der Nacken- und Schultergürtelmuskulatur führt beim Zervikobrachial-Syndrom zur Schmerzausstrahlung in die Arme.
  • Einteilung nach Dauer
    • akute (0–3 Wochen Dauer)
    • subakute (4–12 Wochen Dauer)
    • chronische (länger als 12 Wochen Dauer)
  • Einteilung nach Ätiologie
    • nicht spezifisch
      • keine spezifisch behandlungs- oder abklärungsbedürftige Ursache
    • spezifisch
      • Verdacht auf radikuläre Reizung, Trauma, Z.  n. Operation, Systemerkrankung etc.

Häufigkeit

  • Inzidenz
    • Nackenschmerzen treten bei 30–50 % der erwachsenen Bevölkerung mindestens einmal im Jahr auf.
    • Nackenschmerzen machen 4  % aller Beratungsanlässe in der Hausarztpraxis aus.3
  • Prävalenz
    • 10 % der Bevölkerung leiden unter chronischen Nackenschmerzen. Dies entspricht der Häufigkeit und PrPunktprävalenz von Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, jedoch werden weniger Patient*innen mit Nackenschmerzen krankgeschrieben und bei weniger als 110–15 % kommt es zu neurologischen Ausfällen.3
  • Geschlecht und Alter
    • Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
    • Die Prävalenz steigt mit dem Alter, dies gilt vor allem für chronische Beschwerden.
    • Akute Schmerzen sind am häufigsten bei jungen Erwachsenen.

Diagnostische Überlegungen

  • Hinweise auf abwendbar gefährliche Verläufe3
    • Trauma, Zustand nach Operationen, Neurologie
      • radikuläre Symptomatik
      • sensible oder motorische Ausfälle
      • Parästhesien
      • Meningismus
      • Bewusstseinsstörung
      • gleichzeitige Kopfschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen, Schwindel
    • Osteoporose oder Langzeitmedikation mit Steroiden
    • Hinweis auf Systemerkrankung/extravertebrale Ursache (Neoplasie, Infektion, Entzündung)
      • Fieber
      • reduzierter Allgemeinzustand
      • Gewichtsverlust

KonsultationsgrundICPC-2

  • NackenschmerzenL01 mit evtl. neurologischen Symptomen, Allgemeinsymptomen, psychoszialen Problemen, Traumaanamnese

Abwendbar gefährliche Verläufe

  • Rheumatische Erkrankungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Tumoren im Hals und der hinteren Schädelgrube, multiples Myelom
  • HWS-Fraktur
  • LuxationenNackensymptomatik/Beschwerden

ICD-10

  • M45–M49 Spondylopathien
  • M50–M54 Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens
  • M54.2 Zervikalneuralgie

Differenzialdiagnosen

Myalgie des Nackens

  • Siehe Artikel Nackenschmerzen (Myalgie).
  • UrsacheUrsachen
    • Myalgien im Nacken treten meist infolge von monotonen Körperhaltungen, Stress, psychosozialen Belastungen oder Sehstörungen auf.
    • Meistmyofasziale sindSchmerzen auchmeist die zervikale und paraspinale Muskulatur und die Bänder beteiligt, sodass es zu Spasmen in der zervikalen und oberen Rückenmuskulatur kommt.Hauptursache
  • Epidemiologie
    • häufig
  • Symptome
    • diffuse, brennende und in der Regel bilaterale Schmerzen im Nacken und Schultergürtel, häufig begleitet durch diffuse bilaterale Kopfschmerzen
    • KannPalpation kann zu einer umfangreichen, diffusen Ausstrahlung der Schmerzen führen (Zervikobrachialgie).
  • Klinische Untersuchung
    • Passive Beweglichkeit normal, löst keine Schmerzen aus.
    • Druckempfindlichkeit und erhöhter Muskeltonus sindbei charakteristisch.Palpation

Zervikale Spondylose

  • Siehe Artikel Spondylose.
  • UrsacheUrsachen
    • Arthrosealtersbedingte der Halswirbelsäule
    • Ausgeprägte Arthrose im Uncovertebralgelenk kann zur Kompression der Nervenwurzeln im Foramen intervertebrale führen.Diskusdegeneration
  • Epidemiologie
    • Kommt vor allemüberwiegend bei älteren Personen vor.über 40 Jahre
  • Symptome
    • symmetrische aktive und passive Mobilitätseinschränkung im Nacken
    • Geht häufig mit keinen oder nur mäßigen Schmerzen einher, z. B. dumpfe Schmerzen im NackenbereichGefühlsstörungen, dieBewegungseinschränkungen in SchulternSchulter, Arm und/oder Oberarme ausstrahlen.Hand
  • Klinische Untersuchung
    • evtl. eingeschränkte Mobilität, ansonsten normaler klinischer Befund
  • Bildgebende Verfahren

Mechanische Nackenschmerzen (zervikale, diskogene Schmerzen)

  • Ursache
    • Schmerzen können durch ein Segment der Bandscheibe ausgelöst werden: Bandscheibenprobleme, möglicherweise verengter Nervenwurzelkanal oder Verletzung des Schultergürtels.
    • Im Gegensatz zu einem zervikalen Bandscheibenvorfall kommt es bei zervikalen, diskogenen Schmerzen zu Veränderungen in der Struktur der Bandscheibe. Dies führt zu mechanischen Nackenschmerzen mit oder ohne Anzeichen einer Entzündung. Die Bandscheibe kann den Druck zwischen Bandscheibe, vertebralen Endplatten und Facettengelenken nicht mehr kompensieren.
  • Epidemiologie
    • recht häufig
  • Symptome
    • Axiale Schmerzen treten häufiger auf als Schmerzen in den Extremitäten.
    • diffuse, brennende und in der Regel bilaterale Schmerzen im Nacken und Schultergürtel, häufig begleitet durch diffuse bilaterale Kopfschmerzen
    • in der Regel asymmetrisches Schmerzzeichen und eingeschränkte Mobilität
    • Kann zu einer umfangreichen, diffusen Ausstrahlung der Schmerzen führen (Zervikobrachialgie).
    • Schmerzen treten häufig auf, wenn der Nacken über längere Zeit in einer monotonen Position gehalten wird, z. B. beim Autofahren, Lesen oder Arbeiten vor dem Computer.
  • Klinische Untersuchung
    • passive Mobilitätseinschränkung bei einer oder mehreren Halsbewegungen
    • Bei der Untersuchung werden die zu behandelnden Schmerzen ausgelöst.
    • keine neurologischen Befunde, häufig aber Muskelverspannungen und -krämpfe
  • Bildgebende Verfahren
    • nicht indiziert3

Akuter Schiefhals (Torticollis acutus)

  • Siehe Artikel Schiefhals (Torticollis).
  • UrsacheUrsachen
    • Ätiologieangeboren: Geburtsverletzung meistdes unbekanntM. sternocleidomastoideus
    • Kannerworben: z. B. durch eineTraumata, BandscheibenprotrusionInfektionen, muskuläre Dysbalancen oder einenpsychogen, Prolapsrheumatisch, ausgelöst werden.
    • Kann in seltenen Fällen auch infolge einer Infektion im seitlichen Rachenraum entstehen.neurologisch
  • Epidemiologie
    • recht4 häufigvon 1.000 Personen betroffen
  • Symptome
    • akutereingeschränkte schieferoder aufgehobene Beweglichkeit bei Rotation und schmerzender NackenLateralflexion
  • Klinische Untersuchung
    • inneurologische der Regel erheblich eingeschränkte Mobilität mit Ausweichung zu einer SeiteUntersuchung
    • Ausschluss von Radikulopathie, HalsinfektionPharyngitis/Peritonsillarabszess und Tumor

Zervikogene Kopfschmerzen

  • Siehe Artikel Zervikogener Kopfschmerz.
  • UrsacheUrsachen
    • BewegungsanomalieErkrankungen inim einemBereich oderder mehrerenHalswirbelsäule
    • z. B. intervertebralenSpondylose, ZervikalsegmentenTumoren, rheumatoide Arthritis der HWS, Frakturen, Dystonien, Trauma
    • degenerative Veränderungen des Atlantoaxialgelenks
  • Epidemiologie
    • nichtPrävalenz ungewca. 0,4–4 % der Allgemeinbevöhnlichlkerung
  • Symptome
    • EinseitigerProjektion Nackenkopfschmerz,des derSchmerzes Schmerzin ändertVersorgungsgebiete diedes SeiteN. nicht.trigeminus
    • Derdumpf-ziehender SchmerzKopfschmerz, strahltAusstrahlung vomvon Nackenhinten übernach denvorne, Kopfeinseitig, Dauer Stunden bis hin zur Schläfen- und Stirnregion aus.Tage
    • häufig nichtradikuläre Schmerzen in Schulter und Arm auf der gleichen Seite
  • Klinische Untersuchung
    • Mobilität im Nacken ist reduziert und der Schmerz kann durch spezielle Halsbewegungen oder mechanischen Druck hervorgerufen werden.
  • Klinische Untersuchung
    • Anzeichen einer Grunderkrankung?
    • neurologische Untersuchung
  • Bildgebung
    • zum Nachweis möglicher Ursachen

Zervikale Radikulopathie

  • Siehe Artikel Zervikaler Diskusprolaps.
  • UrsacheUrsachen
    • BandscheibenvorfallBandscheibendegeneration undmit -protrusion
    • degenerativeFissuren Veränderungenim undAnulus enger Wirbelkanal bei älteren Menschenfibrosus
  • Epidemiologie
    • Abjährliche Inzidenz 83/100.000
    • zunehmende Häufigkeit ab einem Alter von 45 Jahren relativ häufig, insbesondere Personen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren sind betroffen.
  • Symptome
    • akutes Auftreten oder langsam/schrittweisesubakut einsetzende(im Symptome
    • ausstrahlendeVerlauf auch chronisch) einschießende Schmerzen und/oder Parästhesien inim denAusbreitungsgebiet oberenmeist Extremitäteneiner Nervenwurzel (Dermatom)
  • Klinische Untersuchung
    • aufgrundSteilstellung der Schmerzen beeinträchtigte Mobilität im NackenHWS
    • Funktionstestsparavertebraler lösenmuskulärer fastHartspann
    • lokaler immerKlopf- Schmerzenoder aus,Druckschmerz inüber der Regel bei der Extension und Rotation.Wirbelsäule
  • Diagnostik beimbei SpezialistenSpezialist*in
    • Evtlevtl. MRT der Halswirbelsäule, aberz. B. Vorliegenbei einesausgeprägten Prolapsneurologischen istStörungen, nichtbei immertherapeutischer von klinischer Bedeutung.Konsequenz

Schleudertrauma

  • Siehe Artikel Schleudertrauma.
  • UrsacheProblem
    • BeiDie derDiagnose Akzeleration/Dezeleration kommt es zuentbehrt einer Energieübertragungklaren aufDefinition dieund Nackenregion,Klassifikation diesowie zueines Verletzungenallgemein anerkannten Konzepteshrenr kannDiagnostik, Therapie und Begutachtung.
  • DieUrsachen
    • passive Verletzungenunerwartete tretenBeschleunigung in der Regel bei (Heckaufprall-Verkehrsunfällen auf, können aber auch bei Seitenaufprall-Verkehrsunfällen vorkommen.)
    • Sportverletzung
  • Epidemiologie
    • Inin Deutschland erlittenjährlich imbis Jahrzu 2014 ca. 20/100400.000 Einwohner an SchleudertraumenHalswirbelsäulendistorsionen nach Auto- oder anderen UnfVerkehrsunfällen.5
  • Symptome
    • Akut kommt es zu mäßiger SteifheitKopf- und Schmerzen im Nacken über 1–3 TageNackenschmerzen, dieggf. bei 10–15 % aller Betroffenen mit Schleudertrauma mit Kopfschmerzen einhergehen.
    • Nur selten (in weniger als 10 % aller Fälle) kommt es zu anhaltenden Schmerzenvegetative und Steifheitpsychiatrische mit mehr oder weniger starkem Einfluss auf die Funktionsfähigkeit der Halswirbelsäule.Begleiterscheinungen
  • Klinische Untersuchung
    • InNeurologischen denStatus erstengut Tagen kann die aktive Beweglichkeit bei der Flexion/Extension und evtl. der seitlichen Beugung des Nackens mäßig beeinträchtigt seindokumentieren.
    • Je nach Schwere der Schmerzen ist die passive Beweglichkeit nicht oder nur leicht beeinträchtigt.
    • Normalerweise tritt die Schmerzempfindlichkeit bei Palpation im Bereich der größten Steifheit auf.
    • NeurologischeGleichgewichts- und funktionelle Untersuchungen sollten durchgeführt werden.Hörstörungen
  • Diagnostik bei Spezialist*innenBildgebung
    • Bei starkengefährlichen SchmerzenUnfallmechanismen, wie Zweiradunfall, Verkehrsunfall mit > 100 km/h, Kollision mit Bus oder einem neurologischen Befund sollte eine Bildgebung erfolgen3LKW, umPatient*in ernstewurde Verletzungenaus auszuschließenFahrzeug geschleudert.

Thoracic-outlet-Syndrom

  • Siehe Artikel Thoracic-outlet-Syndrom.
  • UrsacheUrsachen
    • Kompression von Nerven und Gefäßstrukturen zwischenim HalsBereich unddes AxillaSchultergürtels
    • Kann von einer Halsrippe herrühren, wird aber häufiger durch eine Muskelfunktionsstörung verursacht, z.  B. angespannteEngstellung Skalenusmuskulatur.der Skalenuslücke, Halsrippe, kostoklavikuläre Enge
  • Epidemiologie
    • verhältnismäßig selten
  • Symptome
    • Brachiocephalgie mit ausstrahlenden Schmerzen, Taubheit, Parästhesien, undParesen, einSensibilitätsstörungen, SchweregefSchwere, Spannungsgefühl in den betroffenen oberen Extremitäten
  • Klinische Untersuchung
    • Schmerzempfindlichkeitpositive supraklavikulär über dem Plexus brachialis
    • positiver EAS-Test (siehe Funktionstests)

Zervikale Myelopathie

  • Ursache
    • Starke degenerative Veränderungen im Nacken können aufgrund eines engen Wirbelkanals zu einer zervikalen Myelopathie führen.
  • Epidemiologie
    • relativ selten, am häufigsten bei älteren Menschen
  • Symptome
    • Ernster Zustand, bei dem die Kompression des Rückenmarks zu Nackenschmerzen und neurologischen Ausfällen in den unteren Extremitäten und möglicherweise Harnwegsbeschwerden führt.
  • Klinische Untersuchung
    • Parästhesien, Gehstörungen und Spastik oder Parese sowie invertierter Plantarreflex
  • Diagnostik bei Spezialist*innen
    • evtl. MRT
  • Therapie
    • Entlastung durch steife Halswirbelsäulenschiene
    • bei Progression Überweisung und OperationProvokationstests

Polymyalgia rheumatica

  • Siehe Artikel Riesenzellarteriitis.
  • UrsacheUrsachen
    • Polymyalgia rheumatica (PMR) und RiesenzellarteriitisArteriitis temporalis (AT) sind wahrscheinlich Manifestationen derselbender KrankheitRiesenzellarteriitis.
  • Epidemiologie
    • Inzidenz von etwa 503,5 Patient*innen auf 100.000 Einw.
    • amFast halle Patient*innen sind äufigstenlter bei Personen überals 50 JahrenJahre.
  • Symptome
    • CharakteristischPMR: sindbilaterale MuskelschmerzenSchulterschmerzen, in der Hüft-Morgensteifigkeit und Schultermuskulaturallgemeines mit eingeschränkter Mobilität.Krankheitsgefühl
    • deutlicheAT: VerhaltensänderungenKopfschmerzen, langsamSchmerzen beim Kauen, ungeduldig mit starken KonzentrationsschwierigkeitenSehstörungen
  • Klinische Untersuchung
    • Muskelneingeschränkte in den OberarmenSchulterbeweglichkeit
    • BSG und OberschenkelnCRP sind druckempfindlich
    • Eingeschränkte Mobilität in Nacken-, Schulter- und Hüftgelenkenerhöht
  • Diagnostik bei Spezialist*innenBildgebung
    • BSGSonografie, deutlichMRT, erhöhtPET-CT
    • KortikosteroideBiopsie mitnur hoherbei WirksamkeitUltraschall-negativen Patient*innen zwingend erforderlich

Rheumatoide Arthritis

  • Siehe Artikel Rheumatoide Arthritis (RA).
  • UrsacheUrsachen
    • Chronisch-inflammatorische, rezidivierende systemische Erkrankung, die sich insbesondere auf die Synovialgelenke niederschlägt.
  • Epidemiologie
    • EtwaPrävalenz 0,5–1–2 % der erwachsenen Bevölkerung sind betroffen,
    • Frauen häufiger alszunnernnern ca. 3:1
  • Symptome
    • Normalerweise PolyarthritisSchmerz, die schleichend in peripheren Gelenken beginntSchwellung, ProgressionMorgensteifigkeit
    • Initial zentripetalvor undallem symmetrischim Bereich kleinerer Gelenke, kanngrößere Gelenke können auch betroffen sein. 
    • Allgemeinsymptome
    • Nackenschmerzen als MonoarthritisHinweis beginnen.auf HWS-Beteiligung
    • neurologische Ausfälle bei atlanto-axialer Subluxation
  • Klinische Untersuchung
    • Arthritischer Befund mit Schwellungen, Überwärmung und Schmerzen in den Hand-, PIP- und MCP-Gelenken, auch extraartikuläre Manifestationen sind möglich.
  • Weitere Diagnostik bei Spezialist*innen 
    • hohe BSG und CRP erhöht, RheumalaborRF und ACPA in der Regel positiv, typischer Röntgenbefund

Spondylitis ankylosans

  • Siehe Artikel Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew).
  • UrsacheUrsachen
    • entzündliche Erkrankung insbesondere der Wirbelsäule, aber auch in anderen Gelenken und extraartikulären Strukturen
    • Sakroiliitis kennzeichnendes Merkmal
    • bei Betroffenen in 90–95 % HLA-B27 nachweisbar
  • Epidemiologie
    • Prävalenz etwa 0,521,1 % der Bevölkerung
    • Setzt meist im Alter zwischen 18 und 40 Jahren ein.
  • Symptome
    • frühereSteifigkeit oder(am momentaneMorgen)
    • Schmerzen, Anzeichenv. a. entzündungsbedingteram unterenckenschmerzen,cken
    • Besserung d.durch h. schrittweises und schleichendes Einsetzen ab dem 40. Lebensjahr, Dauer länger als 3 Monate, Morgensteifigkeit und Verbesserung bei körperlicher AktivitätBewegung
  • Klinische Untersuchung
    • eingeschränkte BeweglichkeitVersteifung der Lendenwirbelsder Wirbelsäule in allen 3 Ebenen: Ventralflexion, Lateralflexion und Extension, Kapselmuster
    • verminderteggf. ThoraxausdehnungVersteifung vongroßer 2,5 cm oder wenigerGelenke, gemessen auf Höhe des 4. Interkostalraums, bereinigt um Alter und GeschlechtUveitis
    • Schober-Zeichen
  • Diagnostik bei Spezialist*innenBildgebung
    • Radiologischerbei NachweisVerdacht: einerbei Arthritisjungen inPatient*innen deneher IleosakralgelenkenMRT, erstbei langeälteren nachPatient*innen deneher ersten Symptomen sichtbar.
    • HLA-B27Röntgen

Infektionen

Subarachnoidalblutung

  • Siehe Artikel Subarachnoidalblutung (SAB).
  • UrsacheUrsachen
    • Akuteakute arterielle intrakranielle Blutung
    • meist ausdurch großenRuptur undeines mittelgroßen intrakraniellen Arterien, bevor diese in die Hirnsubstanz eintreten.Aneurysmas
  • Epidemiologie
    • Amjährliche häufigstenInzidenz: in10 denvon mittleren100.000 Lebensjahren, kann in seltenen Fällen auch bei Jugendlichen auftreten.Personen 
  • Symptome
    • Derakuter KopfschmerzBeginn beginntmit instarken der Regel plötzlichKopfschmerzen, kannoft aber an Intensität zunehmen und ist häufig im Nacken lokalisiert. Wird als schneidend oder spaltend beschrieben.
    • Begleitsymptome sind meist NackensteifeNackensteifigkeit, Übelkeit und Erbrechen; die Erkrankung kann im späteren Verlauf zu, Bewusstseinsstörungenrung, undKrampfanfälle, möglicherweiseevtl. Koma und zum Tod führen.Paresen
    • Inevtl. manchen„Warning Fällen tritt vor Beginn der eigentlichen Blutung ein plötzlicher Kopfschmerz auf, der wieder abklingt.Leak“
  • Klinische Untersuchung
    • mNackensteifigkeit, Bewusstseinsstöglicherweiserung, evtl. Bewusstlosigkeit, Lichtfokal- und Geräuschempfindlichkeit, Nackensteife oder neurologische Ausfälle abhängigsind vonrelativ Lokalisationunspezifische und SchweregradBefunde.
  • Diagnostik nach sofortiger Klinikeinweisung
    • im Krankenhaus: CT, undevtl. WirbelsäulenuntersuchungLumbalpunktion

Anamnese

Allgemeines
  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.3

     
  • Schmerzcharakteristika
  • Beginn und Dauer der Schmerzen
  • Ausstrahlung in den Arm (dermatombezogen/dermatomübergreifend)?
  • Motorische Ausfälle/Taubheitsgefühl/Parästhesien (dermatombezogen)?
  • Eigene Behandlungsversuche (u.  a. Medikamente)?
  • Allgemeinzustand (Bewusstseinsstörung, Fieber, reduzierter Allgemeinzustand, Gewichtsverlust)?
  • Systemerkrankungen (Neoplasie/Osteoporose)?
  • Steroidmedikation?
  • Gleichzeitige Kopfschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen, Schwindel?
  • Risikofaktoren für chronische Verläufe (Arbeit, Stimmungslage)?

Genaue Lokalisation der Schmerzen

  • C2-Wurzel verursacht Schmerzen im Nacken und hinter/unter dem Ohr.
  • C3-Wurzel verursacht Schmerzen im Nacken und über der Schulter.
  • C4-Wurzel verursacht Schmerzen bis zum Akromion.
  • C5-Wurzel verursacht Schmerzen radial entlang des Arms.
  • C6-Wurzel verursacht Schmerzen radial bis in die zwei radialen Finger.
  • C7-Wurzel verursacht Schmerzen ulnarseitig an Arm und Hand.
  • C8-Wurzel verursacht Schmerzen ulnarseitig an Unterarm und Fingern.

Klinische Untersuchung

Allgemeine Untersuchungen

Leitlinie: Handlungsempfehlung Nackenschmerzen3

  • Inspektion
    • Haltung
    • Deformitäten
    • Verletzungszeichen
    • Mobilität
  • Palpation
    • Dornfortsätze und Querfortsätze
    • muskuläre Verspannungen
    • Hauttemperatur
  • Beweglichkeitsprüfung
    • Ante-, Retroflexion
    • Rotation
    • Seitneigung
    • Meningismus?

Untersuchung

  • Wird der Hals in einer Ausweichbewegung zur Seite geneigt (Torticollis)?
    • Ursachen können schwere Verletzungen, reflektorische Muskelaktivität aufgrund von Prolaps oder Beteiligung der Facettengelenke, eine angeborene Störung oder eine rein muskulär bedingte Fehlstellung sein.
  • Verspannung? Werden unbewusst die Schultern hochgezogen?
  • Allgemeiner Eindruck der Nackenmobilität?

Palpation

  • Palpation der Muskeln im Nacken und Schultergürtel nur begrenzt aussagekräftig
  • Konsistenz und Tonus variieren stark, sind schwer objektiv zu beurteilen und haben nur geringen diagnostischen Wert.
  • Schmerzempfindlichkeit ist ein subjektives Gefühl des Patienten, schwankt individuell und hat keinen gesicherten Wert.

Neurologische Untersuchung

  • Obligatorisch beiBei Nackenschmerzen in Kombination mit Armschmerzen (Brachialgie), Parästhesien oder verminderter Kraft im Arm
  • Folgende Untersuchungen sollten durchgeführt werden:
    • Krafttest
    • Sensibilität
    • Reflexe der unterschiedlichen Nervenwurzeln.
  • C7-WurzelUntersuchung von Spinalnerven
    • häufigC4-Syndrom beteiligt(Bandscheibe infolgezwischen einerWirbel Bandscheibenläsion in C6
    • Lokalisation von ca. 90 % der neurologischen Befunde, folgende Befunde sind charakteristisch:C3–C4)
      • Ausstrahlungausstrahlende Schmerzen in den unteren Nackenbereich und Trapezmuskel
      • fehlende Sensibilität im unteren Nackenbereich
      • keine motorischen Ausfälle
    • C5-Syndrom (Bandscheibe zwischen Wirbel C4–C5)
      • ausstrahlende Schmerzen entlang der Scapula medial und des Arms lateral bis zum Ellenbogen
      • verringerte Kraft in den Musculi deltoideus, supraspinatus und infraspinatus
      • sensorischer Ausfall lateral im Oberarm
    • C6-Syndrom (Bandscheibe zwischen Wirbel C5–C6)
      • ausstrahlende Schmerzen vomin HalsOber-/Unterarm, überDaumen dieund Außenseiteevtl. Zeigefinger radial
      • fehlende Sensibilität in Unterarm, Daumen und evtl. Zeigefinger radial
      • verringerte Kraft in den Musculi biceps brachii und brachioradialis und Handextensoren
      • Bizeps- und Brachioradialisreflex evtl. schwächer
    • C7-Syndrom (Bandscheibe zwischen Wirbel C6–C7)
      • ausstrahlende Schmerzen entlang der Scapula medial, Streckseite von Ober- und Unterarm zumund Mittelfinger
      • Parästhesienverringerte Kraft im Musculus triceps brachii, in den dreiHandgelenksflexoren mittlerenund FingernFingerextensoren
      • reduzierteTrizepsreflex Kraftevtl. bei der Ellenbogenextension und Handgelenksflexionschwächer
      • verringertefehlende Sensibilität dorsalauf imder MittelfingerRückseite des Unterarms und geschwächter Trizepsreflex.
    • Krafttests C7
      • Ellenbogenextension
      • Handgelenksflexion
    • Sensibilitätstest C7
    • Reflextest C7
  • C5-Wurzel
    • reduzierte Kraft bei Abduktion (Musculus deltoideus)
  • C6-Wurzel
    • reduzierte Kraft bei der Beugung des Ellenbogens (Musculus biceps brachii)
    • reduzierte Sensibilität in den beiden radialen Fingern
    • geschwächter BizepsreflexMittelfingers
  • C8-WurzelSyndrom (Bandscheibe zwischen Wirbel C7–Th1)
    • reduzierteausstrahlende Schmerzen in Schulter, ulnaren Unterarm, kleinen Finger
    • verringerte Kraft beiin derDaumenflexoren, ExtensionAbduktoren desund Daumens: Krafttestinneren C8Handmuskeln
    • reduziertesensorischer SensibilitätAusfall in den drei ulnaren Fingern: Sensibilitätstest C8
  • T1-Wurzel
    • reduzierte Kraft bei der Adduktion desim kleinen Fingers: Krafttest T1
    • reduzierte Sensibilität im ulnaren Teil der Hand: Sensibilitätstest T1
  • Verletzung des ZNS oder Myelopathie
    • Bei Verdacht auf eine Verletzung des ZNS oder Myelopathie Plantarreflex prüfen und Muskeltonus untersuchen.Finger

Funktionsprüfungen

Aktive und passive Nackenmobilität

  • 6 Tests (Vorsicht bei weit fortgeschrittener rheumatoider Arthritis, Subluxation)
    • Flexion nach vorn (45 Grad)
      • aktive Flexion
    • Extension (55 Grad)
      • aktive Extension
      • passive Extension
    • Rotation zu beiden Seiten (70 Grad)
      • aktive Rotation
      • passive Rotation
    • Flexion zu beiden Seiten (45 Grad)
      • aktive seitliche Flexion
      • passive seitliche Flexion
  • Mögliche Untersuchungsergebnisse
    • Auslösen von Schmerzen und eingeschränkte Mobilität der Patient*innen
    • Testergebnisse sind entweder asymmetrisch (am häufigsten), symmetrisch oder unauffällig.
  • Bei Verdacht auf Muskelschmerzen Untersuchung des Nackens
    • im Sitzen
    • im Stehen nach vorne gebeugt
    • im Liegen
    • Bei Muskelschmerzen ist die Mobilität in der Regel erheblich reduziert, wenn die betroffene Person steht und sich nach vorne beugt, im Liegen ist sie normal.

Isometrische Tests

  • Mögliche Untersuchungen
    • Informationen zu Paresen oder asymmetrischer Muskelbeteiligung
  • Isometrische Rotation
  • Isometrische Extension
  • Isometrische Flexion
  • Isometrische Seitenflexion

Spurling-Test

  • Test
    • Der Kopf ist nach vorne gebeugt, seitlich gedreht und geneigt.
    • Der modifizierte Spurling-Test wird mit ausgestrecktem, gedrehtem und seitlich geneigtem Kopf durchgeführt.
    • Der Kopf kann zusätzlich nach unten gedrückt werden.
    • Der Test muss bei rheumatoider Arthritis, zervikalen Manifestationen oder metastatischen Erkrankungen vorsichtig durchgeführt werden, da er bei diesen Patient*innen Schädigungen des Rückenmarks verursachen kann.
  • Positiver Test
    • Er ist positiv, wenn die Symptome distal im Verhältnis zur Schulter auftreten.
    • Das Auslösen von Nackenschmerzen allein ist nicht aussagekräftig.
  • Deutung
    • Ein positiver Spurling-Test deutet auf eine Beteiligung der Nervenwurzel hin, der Test kann jedoch auch falsch negativ sein.
    • Aufgrund der kombinierten Streck- und Drehbewegung zu beiden Seiten bei gleichzeitigem axialen Druck nimmt der Raum für die Nervenwurzel ab.
    • Der Test hat bezüglich der zervikalen Wurzelkompression eine hohe Spezifität, jedoch ist die Sensitivität niedrig.6 Ein positiver Test hat eine gute Aussagekraft, aber ein negativer Test schließt radikuläre Schmerzen nicht aus.

Neuraler Spannungstest der oberen Extremität (Elvey-Test)

  • Test
    • Entspricht dem Lasègue-Test in den unteren Extremitäten.
    • Kopf wird zur Seite gedreht, Arm wird abgespreizt, Ellenbogen gestreckt.
  • Positiver Test
    • Der Test ist positiv, wenn die Armsymptome ausgelöst werden.
  • Deutung
    • Laut einer Studie liegt die Sensitivität bei 97 %, die Spezifität bei 22 %.7
    • Der Test eignet sich daher am besten zum Ausschluss einer Radikulopathie.

EAS-Test

  • Der Elevated-Arm-Stress-Test ist beim Thoracic-outlet-Syndrom positiv.
  • Bei dem Test werden die Arme in Abduktionsstellung mit außenrotierten Handflächen erhoben. Patient*in schließt dann 3 Minuten lang die Hände wiederholt zur Faust.
  • Treten Symptome der provozierten Seite auf oder kann die Person die Hände nicht zur Faust ballen, ist der Test positiv.

Ergänzende Untersuchungen

In der Hausarztpraxis

Diagnostik bei Spezialist*innen

  • KeineBildgebung

    Röntgen

    • Als Routineuntersuchung nicht angezeigt.
      • bei V. a. Fraktur: CT besser als Röntgen der Knochen
      • bei Schleudertrauma: bildgebende Verfahren nur bei Verdacht auf eine Fraktur oder bei schwerer Pathologie
    • Leichte bis mäßige Verschleißerscheinungen (Spondylose) mit dünnen Bandscheiben (Osteochondrose) und Plaque häufig bei Personen mittleren Alters und bei fast allen älteren Menschen sind in der Regel nicht symptomgebend.

    CT

    • Aussagekräftiger als Röntgen bei Verdacht auf Fraktur

    MRT der Halswirbelsäule

    • Bei akuten Nackenverletzungen mit klinischen Anzeichen einer Wurzelbeteiligung oder Anzeichen schwerer Verletzungen8
    • Langwierige Nackenschmerzen mit klinischen Anzeichen einer Wurzelbeteiligung oder bei Anzeichen einer schweren Krankheit
    • Wert der MRT bei der Beurteilung von ligamentösen und membranösen Veränderungen bei Patient*innen mit Schleudertrauma ist umstritten.8

    Andere Untersuchungen

    • EMG und Neurografie
      • bei Zweifeln an peripherer oder zentraler Beteiligung, zur Differenzierung zwischen Radikulopathie und eingeklemmtem Nerv oder neurogener und myogener Erkrankung

    TherapieMaßnahmen und Empfehlungen

    Indikationen zur Überweisung

    • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.3
    • Bei Hinweis auf eine eindeutige Ursache der Symptome kann eine Überweisung zur Neurolog*in, Orthopäd*in oder Internist*in erforderlich sein.

    Indikationen zur Klinikeinweisung

    • Im Notfall stationStationäre Einweisung bei Hinweisen auf abwendbar gefährlichen Verlauf (Meningismus, Kopfschmerzen mit Erbrechen, akut verschlechterter Allgemeinzustand, Bewusstseinstrübung, neurologische Ausfälle nach Trauma oder Operation)

    Therapie

    Allgemeines zur Therapie

    Leitlinie: Handlungsempfehlung Nackenschmerzen3

    • Beratung über
      • den zumeist harmlosen Charakter der Nackenschmerzen
      • die hohe spontane Besserungstendenz
      • die Neigung zu Rezidiven.
    • Ermitteln Sie prPrädisponierende Faktoren (Übergewicht, Schwangerschaft, Arbeitssituation, chronischer Stress, Depressivität oder Ängstlichkeit) ermitteln.
    • Beratung zum Selbstmanagement
      • Bewegung soll empfohlen werden.
      • Lokale Wärme kann empfohlen werden.
    • Kurzfristig können NSAR empfohlen werden.
    • Körperliche Aktivität und Physiotherapie werden empfohlen.
    • Mobilisation (u.  a. postisometrische Relaxation) und Manipulation können angeboten werden.
    • Bei subakuten und chronischen Nackenschmerzen kann Krankengymnastik angeboten werden.
    • Akupunktur kann bei chronischen Nackenschmerzen helfen.
    • Ruhigstellungen sollen nicht durchgeführt werden.
    • Injektionstherapien (Neuraltherapie, Quaddeln) sollen nicht durchgeführt werden.
    • MuskelrealxanzienMuskelrelaxanzien sollen nicht empfohlen werden.3

    Empfehlungen für Patient*innen

    Leitlinie: Handlungsempfehlung Nackenschmerzen3

    • Frühe Rückkehr zur Arbeit
    • Bewegung

    Weitere Therapien

    Leitlinie: Handlungsempfehlung Nackenschmerzen3

    • Krankengymnastik
      • Kann bei subakuten und chronischen Nackenschmerzen angeboten werden.
    • Manuelle Therapie
      • Mobilisation und Manipulation können bei akuten, subakuten und chronischen Nackenschmerzen angeboten werden.
    • Mechanische Traktion
      • unzureichende Evidenz für eine Empfehlung
    • Massage
      • unzureichende Evidenz für eine Empfehlung
    • Elektrotherapie: TENS (Tranksutane elektrische NervesnstimulationNervenstimulation), Iontophorese, Magnetfeld
      • unzureichende Evidenz für eine Empfehlung
    • Bewegungstherapie (Qigong, Atemübungen, Kraftübungen, Fitnesstraining, Dehnübungen allein)
      • moderate Evidenz für Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung
      • Dehnübungen allein haben keinen nachweisbaren Effekt.
    • Akupunktur
      • moderate Evidenz für kurzfristige Schmerzlinderung9
    • Steroidinjektionen
      • Sind nicht angezeigt.
    • Verhaltenstherapie
      • moderate Evidenz für eine kurzfristige Schmerzlinderung
      • Kann bei chronischen Nackenschmerzen durchgeführt werden.
    • Patientenedukation (Ratschläge zu körperlicher Aktivität, Stressmanagement, Arbeitsplatzergonomie)
      • unzureichende Evidenz für eine Empfehlung
    • Multidisziplinäre biopsychosoziale Rehabilitation
      • unzureichende Evidenz für eine Empfehlung
    • Muskelrelaxanzien
      • Sollten nicht angeboten werden.
    • Injektionstherapie mit Lokalanästhetika
      • Sollte nicht angeboten werden.

    Patienteninformationen

    Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?

    Leitlinie: Handlungsempfehlung Nackenschmerzen3

    • MuskuläreWesentliche NackenschmerzenBestandteile sindder sehrBeratung häufigsollten und können durch akute Überanstrengung oder chronische Fehlbelastung/Überlastung entstehen, aber auch Stress und psychische Probleme können die Beschwerden hervorrufen.
    • Informieren Sie die Patient*innen über dender zumeist harmlosenharmlose Charakter der Nackenschmerzen, die  hohe Spontanheilungstendenzspontane Besserungstendenz und die Neigung zu Rezidiven sein.
    • Körperliche Aktivität soll empfohlen werden.
    • Informieren Sie die Patient*innen über dieDie Grenzen von Diagnostik und Therapie sollten offen angesprochen werden.
    • Patient*innen sollten auf mögliche Risikofaktoren für Nackenschmerzen aufmerksam gemacht (z. B. Übergewicht, Schwangerschaft und Arbeitssituation) und offen auf chronischen Stress, Depressivität oder Ängstlichkeit angesprochen werden.
    • Patient*innen, die regelmäßig NSAR einnehmen, sollten auf mögliche Nebenwirkungen hingewiesen werden.

    Patienteninformationen in Deximed

    Weitere Informationen

    • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): Nackenschmerzen

    Video

    Illustrationen

    Halswirbelsäule
    Halswirbelsäule
    Rücken- und Nackenmuskulatur
    Rücken- und Nackenmuskulatur
    Halswirbelsäule
    Halswirbelsäule
    Normales Frontalbild der Halswirbelsäule: 1 = Trachea 2 = Processi spinosi (Dornfortsätze) 3 = Prosessus transversi (Querfortsätze)
    Normales Frontalbild der Halswirbelsäule: 1 = Trachea 2 = Processi spinosi (Dornfortsätze) 3 = Prosessus transversi (Querfortsätze)
    Normales Seitenbild der Halswirbelsäule: 1 = Prosessus spinosus 2 = Atlas 3 = Schädelbasis 4 = Dessen Achse 5 = Intervertebralgelenk (Facettengelenk) 6 = Wirbelkörper C6Normales Seitenbild der Halswirbelsäule: 1 = Prosessus spinosus 2 = Atlas 3 = Schädelbasis 4 = Dens axis 5 = Intervertebralgelenk (Facettengelenk) 6 = Wirbelkörper C6
    Normales Seitenbild der Halswirbelsäule: 1 = Prosessus spinosus 2 = Atlas 3 = Schädelbasis 4 = DessenDens Achseaxis 5 = Intervertebralgelenk (Facettengelenk) 6 = Wirbelkörper C6

    Quellen

    Leitlinien

    • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. DEGAM S1 Handlungsempfehlung Nackenschmerzen. AWMF-Leitlinie Nr. 053-007. S1, Stand 2016. www.awmf.org

    Literatur

    1. Schaufelberger M, Meer A, Furger P, Derkx H et al.. Red Flags - Expertenkonsens - Alarmsymptome der Medizin. Neuhausen am Rheinfall, Schweiz: Editions D&F, 2018.
    2. Fleischmann T. Fälle Klinische Notfallmedizin - Die 100 wichtigsten Diagnosen. München, Deutschland: Elsevier, 2018.
    3. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. DEGAM S1 -Handlungsempfehlung Nackenschmerzen. AWMF-Leitlinie Nr. 053-007, Stand 2016. www.awmf.org
    4. Teresi LM, Lufkin RB, Reicher MA, et al. Asymptomatic degenerative disk disease and spondylosis of the cervical spine: MR imaging. Radiology 1987; 164: 83-8. Radiology
    5. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, gemeinsam getragen von RKI und GESTATIS. 2014 www.gbe-bund.de
    6. Tong HC, HaIG aj, Yamakawa K. The Spurling test and cervical radiculopathy. Spine 2002; 27: 156-9. PubMed
    7. Wainner RS, Fritz JM, Irrgang JJ, Boninger ML, Delitto A, Allison S. Reliability and diagnostic accuracy of the clinical examination and patient self-report measures for cervical radiculopathy. Spine 2003; 28: 52-62. PubMed
    8. Daffner RH. Radiologic evaluation of chronic neck pain. Am Fam Physician 2010; 82: 959-64. American Family Physician
    9. Trinh K, Graham N, Irnich D, et al. Acupuncture for neck disorders. Cochrane Database Syst Rev 2016. pmid:27145001 PubMed

    Autor*innen

    • Marlies Karsch-Völk. Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München
    • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
    M45–M49; M50–M54; M542
    m45- pelvospondylit; m47- spondylos; m50- sjukdom i halskotpelarens mellankotskivor; m51- sjukdom i mellankotskivor; m539p annan ryggsjukdom; m542 cervikalgi
    L01
    Schmerzen im Nacken; Muskelverspannungen; Myalgie des Nackens; Nackenmyalgie; Zervikale Spondylose; Arthrose der Halswirbelsäule; Akuter Schiefhals; Torticollis acutus; Schleudertrauma; Rheumatoide Arthritis; Nackenmobilität; Spurling-Test; Elvey-Test; EAS-TEst
    Nackenschmerzen
    Video Untersuchungskurs Wirbelsäule eingefügt 26.6.19 UB
    BBB MK 15.11.2022 umfassend revidiert und gekürzt, Textstellen, die ohne Quellenangabe aus NEL kommen, entfernt, DDs an Krankheitsartikel angepasst. chck go 19.8., MK 08.03.17
    document-symptom document-nav document-tools document-theme
    Muskelschwäche Parästhesien Ataxie Blasendysfunktion
    Physiotherapie/Sportmedizin
    Nackenschmerzen
    /link/ea30dbee86af492c919efc0fe0ef5a8c.aspx
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    nackenschmerzen
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