Compare with  
Legend:
inserted text deleted text

Schwere und mittelgradige Verbrennungen

Zusammenfassung

  • Definition:Verbrennungen sindThermische Verletzungen infolge einer Exposition mit heißen,Schädigung chemischen,der elektrischentiefen Dermis (Grad 3 und 4) und/oder radioaktivenstarker QuellenAusbreitung.
  • Häufigkeit:InInzidenz Deutschlandschwerer wurdenVerbrennungen 2016 und 2017 jeweils ca. 171:50.000 Patient*innenbis wegen Verbrennungen und Verätzungen stationär behandelt, davon fast 51:60.000 imPersonen Alterpro unter 5 JahrenJahr.
  • Symptome:NebenKaum derSchmerzen, Ursacheweil Nozizeptoren zerstört sind auch die folgenden Faktoren zu klären: Dauer der Exposition, Intensität/Temperatur, Rauchexposition, Explosion?.
  • Befunde:Lokalisation,Trockener Umfang,weißer Ausmaß,Wundgrund inohne denHaare Atemwegen?(Grad 3) bzw. Verkohlung (Grad 4).
  • Diagnostik:IntensivüberwachungBei imInhalationstrauma Krankenhauszusätzlich BGA, evtl. Röntgen- Thorax, evtl.und Bronchoskopie.
  • Therapie:InterdisziplinärOperativ mit Nekrektomie und Defektdeckung, z. In der Akutphase: Schmerzbehandlung, Sicherung der Atemwege, Kühlung (lauwarmes Wasser), Auskühlung unbedingt verhindern (Rettungsdecke), steriles/sauberes Abdecken der Wunden, FlüssigkeitszufuhrB. Späterdurch medikamentöse Behandlung (Antibiotika), evtlSpalthauttransplantat. TransplantationBei starker Gewebeschwellung Escharotomie.

Allgemeine Informationen

Definition

  • VerletzungenVerbrennung infolge= Thermische Verletzung, die zu einer ExpositionGewebsschädigung mit heißen, chemischen, elektrischen oder radioaktiven Quellenführt. 1
  • Ca.Für 90 % aller Fälle sind Verbrennungen 1. oderund 2. Grades siehe Artikel hier.

Einteilung des Verbrennungsgrads

  • VerbrennungenDieser Abschnitt bezieht sich auf nachfolgende Referenz. 1
  • Grad 1
    • betroffene Hautschichten: Epidermis
    • Klinik: Rötung, diestarker dieSchmerz, wie Sonnenbrand
  • Grad 2a
    • betroffene Hautschichten: oberflächige Dermis
    • Klinik: Blasenbildung, Wundgrund rosig und rekapillarisierend, starker
      Schmerz, Haare fest verankert
  • Grad 2b
    • betroffene Hautschichten: tiefe Dermis (mit Hautanhangsgebilden)
    • Klinik: Blasenbildung, Wundgrund blasser und nicht oder schwach
      rekapillarisierend, reduzierter Schmerz, Haare leicht zu entfernen
  • Grad 3
    • betroffene Hautschichten: komplette Dermis
    • Klinik: (3.trockener, Grades)weißer, oderlederartig sogar harter Wundgrund, keine Schmerzen, keine Haare mehr vorhanden
  • Grad 4
    • betroffene Hautschichten: Unterhautfettgewebe, Muskelfaszie, Muskeln und, Knochen (Verkohlung, 4. Grades) betreffen, sind als schwere Verbrennungen zu werten.
    • EineKlinik: Verbrennungsverletzung, die ein bestimmtes Maß überschreitet, kann zu Kreislaufreaktionen bis hin zum Schock, zu systemischen Entzündungsreaktionen bis hin zur Sepsis sowie zum Versagen ganzer Organsysteme führen (Verbrennungskrankheit). 1Verkohlung

Häufigkeit

  • Die Inzidenz schwerer 1
    • leichtere Verbrennungen: beträgt600/100.000 Einw. pro Jahr
    • schwerere Verbrennungen: 1/50.000–1/:60.000 Einw. pro Jahr.
  • Alter und Geschlecht 1

  • 2/3 der Verbrennungen passieren im häuslichen Umfeld, 50 % davon sind Verbrühungen.
  • Kinder sind häufiger von Verbrühungen betroffen (bis zu 80 %).
    • Männer sindmit 71 % deutlich häufiger betroffen als Frauen. mit 29 %
    • DieAltersgipfel Hälftebei aller20–59 brandverursachtenJahren Todesf(59,5 % der Fälle wird durch Einatmen von Rauch ausgelöst.)

Ätiologie und Pathogenese

Allgemeines

  • Verbrennungen werden nach Größe und Tiefe definiert. Sie werden aufgrund der Verbrennungsursache (Quelle), der Temperatur, der die betroffene Person ausgesetzt war, der Dauer der Exposition sowie der betroffenen Körperteile näher bestimmt.
  • Bei Temperaturen von mehr als 45 °C kommt es zu Zellschäden.
  • Auswirkungen von Verbrennungen
    • Die Zellen werden lokal geschädigt und zerstört.
    • Primärer Kreislaufschock: Tritt sofort nach der Verbrennung auf und ist selten lebensgefährlich.
    • Sekundärer Kreislaufschock: Entwickelt sich nach und nach bei großen Verbrennungen und ist eine der Hauptursachen für die Mortalität von Verbrennungen.

Wodurch könnensind Verbrennungen verursacht werden?

in
  • Hitze
      52 % direkte Flammeneinwirkung
    • innere/äußere23 % Verbrühung (Flüssigkeiten)hungen
    • Flammen:6 Zweithäufigste% Ursache; es entstehen meist tiefere Verletzungen, außerdem kann es zu Rauchschäden kommen.Explosionsverletzungen
    • heiße6 Gegenstände% Fettverbrennungen
    • heiße5 Luft% und GaseKontaktverbrennungen
    • 4 % Stromunfälle
    • 4 % Summe sonstiger thermischer Schädigungen (Sonne, Reibung, etc.). 1
  • ElektrizitZwei Drittel der Verbrennungen erfolgen im hätuslichen (Umfeld. Stromunfall1)
    • elektrische Heizgeräte
    • Blitze
  • StrahlungMit undzunehmendem Radioaktivität
  • ChemischeAlter Verbrennungenverschieben (Verätzungen)

Verbrennungsgrad

  • Oberflächliche Verbrennung Grad 1
    • Betrifft nursich die Epidermis.
    • Wird häufig durch eine erhebliche Exposition gegenüber ultraviolettem Licht oder durch kleinere thermale Verbrennungen verursacht.
    • Die Haut ist rot und schmerzhaft, aber es liegt keine Blasenbildung vor.
    • oberflächliche Epithelschädigung ohne Zelltod
    • Sie verheilt normalerweise innerhalbUrsachen von 5–10den TagenVerbrühungen hin zu den Verbrennungen.
  • Oberflächliche Verbrennung Grad 2a2
    • Betrifft die gesamte Epidermis und Teile der darunterliegenden Dermis.
    • Die Folge sind transparente Blasen und nässende, erythematöse Haut, die bei Druck blasser wird.
    • stark schmerzhaft
    • Sie verheilen innerhalb von 2 Wochen und führen normalerweise nicht zu Narbenbildung.
  • Tiefe Verbrennung Grad 2b2
    • Betrifft die tieferen Schichten der Dermis (retikuläre Dermis).
    • Die Blasen sind weiß, und anders als bei leichteren Verbrennungen wird die Haut bei Druck nicht blasser.
    • weniger starker Schmerz
    • Diese Verbrennungen brauchen mindestens 3 Wochen für die Heilung und führen häufig zu Vernarbung und Kontrakturen.
  • Verbrennung Grad 3
    • Zerstört alle Hautschichten inklusive dem darunter liegenden subkutanen Fettgewebe.
    • Ulzerationen und Verkohlung (Schwärzung) der Haut
    • kein Schmerz
    • Diese Verletzungen benötigen eine Hauttransplantation und können zu Kontrakturen führen.
  • Verbrennung Grad 4
    • Zerstört sämtliche Hautschichten und erstreckt sich auch auf Muskeln, Sehnen oder Knochen.

Lokale Reaktion auf die Verbrennung

  • Eine Brandverletzung kann in 3 Zonen aufgeteilt werden:3
  1. Koagulationszone
    • Die Koagulationszone ist der Bereich, der in Kontakt mit der Hitzequelle war.
    • Das Gewebe an dieser Stelle ist irreversibel zerstört, die Blutgefäße sind thrombosiert.
  2. Stasezone
    • Sie liegt rund um die Koagulationszone und enthält eingeschränkt funktionsfähige, aber nicht thrombosierte Blutgefäße.
    • Mit der Zeit kann der Bereich immer hypoxischer und ischämischer werden.
    • Ein wichtiges Ziel der Behandlung ist es, irreversible Schäden in diesem Bereich zu verhindern.
  3. Hyperämiezone
    • Dieser Bereich weist eine erhöhte Durchblutung auf und ist entzündet.
    • Die Verletzung ist hier minimal und wird vollständig abheilen.

Chemische Verletzungen

  • Chemische Verletzungen entstehen durch eine langanhaltende Exposition gegenüber schädlichen Stoffen und können je nach Konzentration des Stoffes sehr tief sein.
  • Wird die Haut stark konzentrierten Säuren oder Basen ausgesetzt, hat dies wie bei Verbrennungen eine Denaturierung von Proteinen zur Folge.
  • Das Besondere an chemischen Verletzungen ist, dass der schädliche Stoff häufig über eine längere Zeit in Kontakt mit der Haut ist. Die Expositionszeit ist damit sehr lang, und es entstehen tiefe Verletzungen.
  • Zusätzlich ist die systemische Toxizität problematisch, wenn der chemische Stoff vom Körper aufgenommen wird. Seine Konzentration ist von entscheidender Bedeutung für das Ausmaß der Verletzung.

Systemische Reaktion auf Verbrennungen

  • Betrifft die Verbrennung mehr als 30 % der Körperoberfläche, kann die Freisetzung von Zytokinen und anderen Entzündungsmediatoren in der Wunde eine systemische Wirkung entwickeln.3
  • Herz-Kreislauf-Veränderungen
    • Erhöhte Kapillarpermeabilität führt zu Verlust von intravaskulären Proteinen und zu extravaskulären Flüssigkeitsansammlungen.
    • Periphere und splanchnische Vasokonstriktion tritt auf.
    • Die myokardiale Kontraktilität wird verringert, möglicherweise durch die Freisetzung von Tumornekrosefaktor Alpha.
    • Das Ergebnis ist eine systemische Hypotonie und Hypoperfusion von Endorganen.
  • Respiratorische Veränderungen
    • Entzündungsmediatoren können eine Bronchokonstriktion verursachen; dies kann bei schweren Verbrennungen zu akutem progressivem Lungenversagen (ARDS) führen.
  • Metabolische Veränderungen
    • Der Energieverbrauch steigt bis um das Dreifache.
    • Zusammen mit einer Hypoperfusion im Splanchnikusgebiet erfordert dies eine frühzeitige enterale Ernährung, um einer katabolen Stoffwechsellage vorzubeugen und den Darm zu schützen.
  • Immunologische Veränderungen
    • Eine unspezifische Reduktion der Immunantwort kann auftreten und sich sowohl auf zellvermittelte als auch humorale Reaktionen auswirken.

Prädisponierende Faktoren

  • Faktoren, die zu Bewusstseinseinschränkungen und einer herabgesetzten Fähigkeit zur Selbstfürsorge führen:
    • Alkohol-/Drogen
    • psychiatrische Erkrankungen und  Demenz
    • Kleinkinder.Kleinkindalter
  • Erkrankungen, bei denen Sensibilität, Koordinationsfähigkeit und Gleichgewicht eingeschränkt sind.

ICPC-2

  • S14 Verbrennung/Verbrühung
  • S80 Sonnenbedingte Keratose/Sonnenbrand

ICD-10

  • Verbrennungen oder Verätzungen der äußeren Körperoberfläche, Lokalisation bezeichnet
    • T20 Verbrennung oder Verätzung des Kopfes und des Halses
    • T21 Verbrennung oder Verätzung des Rumpfes
    • T22 Verbrennung oder Verätzung der Schulter und des Armes, ausgenommen Handgelenk und Hand
    • T23 Verbrennung oder Verätzung des Handgelenkes und der Hand
    • T24 Verbrennung oder Verätzung der Hüfte und des Beines, ausgenommen 
    • Knöchelregion und Fuß
    • T25 Verbrennung oder Verätzung der Knöchelregion und des Fußes
  • Verbrennungen oder Verätzungen, die auf das Auge und auf innere Organe begrenzt sind
    • T26 Verbrennung oder Verätzung, begrenzt auf das Auge und seine Anhangsgebilde
    • T27 Verbrennung oder Verätzung der Atemwege
    • T28 Verbrennung oder Verätzung sonstiger innerer Organe
  • Verbrennungen oder Verätzungen mehrerer und nicht näher bezeichneter Körperregionen
    • T29 Verbrennungen oder Verätzungen mehrerer Körperregionen
    • T30 Verbrennung oder Verätzung, Körperregion nicht näher bezeichnet
    • T31 Verbrennungen, klassifiziert nach dem Ausmaß der betroffenen Körperoberfläche
    • T32 Verätzungen, klassifiziert nach dem Ausmaß der betroffenen Körperoberfläche

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

KlassifikationRisikoscore zur Einschätzung des Schweregrades der VerbrennungMortalitätsrisikos

  • KinderZur Abschätzung des Mortalitätsrisikos bei Schwerbrandverletzten stehen verschiedene Scores zur Verfügung. Am ehesten sollte der ABSI (Abbreviated Burn Severity Index) 4 Verwendung finden.1
    • wenigerFür schwerwiegend:den unterScore 10 %siehe derdie Hautfläche2. betroffenSeite des verlinkten Dokuments.
    • mittelgradigDie ausgeprParameter Geschlecht, Lebensalter, prozentuale verbrannte Körperoberflägt:che, 10‒15Inhalationstrauma und Verbrennung 3. Grades werden mit %unterschiedlichen Punkten belegt; aus der Gesamtzahl Hautflergibt sich die geschächetzte betroffen
    • schwer ausgeprägt: mehr als 15 % der Hautfläche betroffen
  • Erwachsene
    • weniger schwerwiegend: unter 15 % der Hautfläche betroffen
    • mittelgradig ausgeprägt: 15‒30 % der Hautfläche betroffen
    • schwer ausgeprägt: mehr als 30 % der Hautfläche betroffenÜberlebensrate.

Verbrennungsgrad (Tiefe)

Beurteilung der verbrannten Körperoberfläche (VKOF)

  •  Neuner-Regel: Hierbei wird nicht zwischen tiefen und oberflächlichen Verletzungen unterschieden, allerdings wird die Verbrennung 1. Grades nicht zur VKOF gerechnet. 1
    Neun-Prozent-Regel bei Verbrennungen
    Neun-Prozent-Regel bei Verbrennungen
    • Hierbei wird nicht zwischen tiefen und oberflächlichen Verletzungen unterschiedenKopf:
      • Der Kopf macht 9 % aus.
      • Ein Arm machtinkl. Hand 9 % aus. 
      • Ein Oberschenkel macht: 9 % aus.
      • Ein Unterschenkel machtinkl. Fuß: 9 % aus.
      • Die Vorderseite des KOberkörpers macht: 18 % aus.
      • Die Rückseite des KOberkörpers macht: 18 % aus.
  • Bei weniger umfangreichen Flächen (unter 15 % der Körperoberfläche) oder fleckig verteilten Verbrennungen kann die Fläche mit der Handflächenregel (Handfläche mit Fingern des Verletzten entspricht 1 % Körperoberfläche) eingeschätzt werden.
  • Schema von Lund und Browder
    • Die Einteilung erfolgt nach einzelnen Körperabschnitten, wobei das Alter der betroffenen Person berücksichtigt wird.

Ausdehnung der Verbrennung bei Kindern

  • Die Ausdehnung der Verbrennung wird im Kindesalter nach der Handflächenregel (Handfläche mit Fingern des Verletzten entspricht 1 % Körperoberfläche) oder nach dem Schema von Lund und Browder beurteilt. 4

Inhalationstrauma

  • Bei Verbrennungsspuren im Gesicht sollte immer auch an ein Inhalationstrauma gedacht werden.
  • Schweregradeinteilung des Inhalationstraumas anhand des endobronchialen Befundes:1
    • Grad I Schleimhautrötung und -schwellung
    • Grad II Blasenbildung, Erosion, Kontaktblutung der Schleimhaut
    • Grad III Nekrose und Ulzeration.

Verbrennungskrankheit

  • Eine Verbrennungsverletzung, die ein bestimmtes Maß überschreitet, hat für den betroffenen Organismus nicht nur örtlich begrenzte Konsequenzen.
  • In Abhängigkeit vom Ausmaß der unmittelbaren Schädigung kann es sekundär zu Kreislaufschock und entzündlichen Allgemeinreaktionen des Körpers im Rahmen eines SIRS (Systemic Inflammatory Response Syndrome) oder einer Sepsis kommen, die im schlimmsten Fall mit Multiorgandysfunktion oder -organversagen verbunden sind.45

Differenzialdiagnosen

  • Erfrierungen – Achtung bei Kühlung von Verbrennungen!
  • ChemischeKindesmisshandlung Ver2
    • Vermutlich mehr als jede 10. Verbrennung bei Kindern Folge einer Misshandlung.
    • Kriterien, die für Misshandlung sprechen können:
      • nicht nachvollziehbare oder sich verätzungenndernde Anamnese
      • Eintauchverletzungen: scharf begrenzt von einer gleichmäßigen Verbrennungstiefe
      • Verbrennungen am Handrücken, Gesäß, Fußsohlen oder genital
      • sehr späte ärztliche Vorstellung
      • Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen oder älteren Begleitverletzungen

Anamnese

  • UrsacheDieser derAbschnitt Verbrennungbezieht (Flammen,sich heißeauf Flüssigkeiten,nachfolgende FetteReferenz. oder Öle, Dämpfe, Elektrizit1

Allgemein

  • Identität oderfeststellen
  • Begleiterkrankungen
  • Medikamenteneinnahme
  • Allergien
  • Noxen ein(Alkohol, chemischerNikotin, StoffDrogen)
  • Tetanusimpfstatus

Spezifisch

  • Mechanismus (Flamme, Explosion, Stromunfall, Kontakt, chemisches Agens)?
  • Expositionsdauer?
  • Ort (offener/geschlossener Raum)
    • Intensität, Temperatur, Abstand von der Wärmequelle?
    • Geschah die Exposition in einem geschlossenen Raum oder draußen (im Hinblick auf Rauch- oder Gasvergiftungen)? Welche Gase könnten durch den Brand freigesetzt worden sein und wie lange war die Rauchexposition?Gasvergiftung
  • Weitere Traumata?Expositionsdauer
  • Tetanus-Impfung?Grund (u. a. Suizid, Fremdeinwirkung, epileptischer Anfall)
  • Vorerkrankungen?
  • WelcheBisher Madurchgeführte Therapiemaßnahmen wurden in Bezug auf die Verbrennung unternommen, wie lange wurde die Verbrennung mit Wasser gekühlt?

Klinische Untersuchung

  • Erhebung Verbrennungsgrad, VKOF und ABSI
  • Klinischer Allgemeinzustand 
  • Welche Körperteile sind verbrannt?
    • VerletzungenVerbrennungen iman Hand, Gesicht und an den/oder Genitalien musserfordern besonderein Aufmerksamkeitder geschenktRegel werden.(Mit-)Behandlung durch Spezialist*in
  • Bei Verdacht auf eine Atemwegsbeteiligung immer aufmerksam sein! Anzeichen auf Atemwegsschäden sindAtemwegsbeteiligung:1
    • Verbrennungen oder Ruß im Gesicht oder am Hals
    • angesengte Nasenhaare oder geschwollene Lippen
    • HustenHeiserkeit oder Stridor
    • Dyspnoe, Einziehungen oder Nebengeräusche über der Lunge
    • Bewusstseinsverlust, Lethargie
  • AusschlussAnhalt vonfür Begleitverletzungen
  • Hinweis auf Kindesmisshandlung (s. Kriterien)

Weitere DiagnostikUntersuchungen in der KlinikHausarztpraxis

  • DieAus forensischen Gründen und zur klinischen Dokumentation soll eine ausführliche Fotodokumentation angefertigt werden. 1

Diagnostik bei Spezialist*innen

  • Bei Inhalationstrauma 1
    • arterielle Blutgasanalyse inkl. CO und Met Hb 
    • fiberoptische sollte durchgeführt werden bei Verdacht auf ein Inhalationstrauma.1Bronchoskopie
    • Röntgen- Thorax
      • indiziert beiaus VerdachtGründen aufder eineVerlaufsbeurteilung Lungenbeteiligung
      • Manchmalinnerhalb istder dieersten
        24 EntwicklungStunden einer Lungenbeteiligung im frühen Stadium auf dem Röntgenbild nicht sichtbar.
    • Bronchoskopie
      • Ist indiziert bei Verdacht auf einnach Inhalationstrauma (Beurteilung des Verletzungsausmaßes).
    • Andere bildgebende Diagnostik, wenn ein klinischer/anamnestischer Verdacht auf weitere Traumata besteht.

    Indikationen zur Überweisung

    • Überweisung an Unfallchirurg*in oder plastische*n Chirurg*in bei
      • Verbrennungen ≥ Grad 2b
      • Verbrennungen im Gesicht, Genitalbereich oder an den Händen (je nach Ausmaß ggfs. auch stationäre Therapie)

    Indikationen für stationäre Behandlung in Zentren für Brandverletzte

    • AtemwegsschDie stationäden
      • Patient*innen,re beiBehandlung denen der Verdacht auf Atemwegsschäden besteht, sollen sofort mit ärztlicher Begleitungsoll in einjedem KrankenhausFall eingewiesenin werden.
    • Kindereinem unterZentrum 2für Jahren
      • SolltenBrandverletzte immer im Krankenhaus behandeltdurchgeführt werden, es sei denn, die Verbrennung ist nur marginal.
    • Verbrennungen im Gesicht, an den Händen, Füßen oder im Genitalbereich
    • Verbrennungen, die sich über ein größeres Gelenk erstrecken.
    • Verbrennungen, diewenn eine ganzeder Extremitätfolgenden betreffen.
    • Verletzungen vorliegt: 1
      • Verbrennungen Grad 2 von 10 % und mehr Körperoberfläche
        • bei Kindern ab 5 % der Körperoberfläche 12
      • Verbrennungen Grad 3
      • Verbrennungen an Händen, Gesicht oder Genitalien
      • Verbrennungen durch Elektrizität inklusive Blitzschlag
      • PatientVerätzungen durch Chemikalien
      • Inhalationstrauma
      • Verbrennungspatient*innen mit Begleiterkrankungen oder Verletzungen, die die Behandlung erschweren.
      • PatientVerbrennungspatient*innen, die eine spezielle psychologische, psychiatrische oder physische Betreuung benötigen.

    Therapie

    Therapieziele

    • Überwachung und Sicherung der Vitalfunktionen während der akuten Phase
    • Eine gute Hypothermieprophylaxe hat einen positiven Einfluss auf die Letalität.1
      • Risikofaktoren für eine Hypothermie sind Analgosedierung und Beatmung, deswegen soll die Indikation für eine maschinelle Beatmung sehr streng gestellt werden.
      • Weitere Risikofaktoren sind zunehmendes Alter und zunehmendes Körpergewicht.
    • Begrenzung des Ausmaßes der Verletzung,
    • Schaffung der Voraussetzungen für eine optimale Heilung mit minimalem Letalitätsrisiko während der Krankenhausbehandlung

    Allgemeines zur Therapie

    • Die Behandlung sollte von einem interdisziplinären Team durchgeführt werden.56
    • Patient*innen mit einer schweren Verbrennung gehören in ein Zentrum für Brandverletzte, wo eine intensivmedizinische Betreuung durchgeführt werden kann.67
    • EineHypothermieprophylaxe systemische essenziell. Antibiotikaprophylaxe1 zur
      • Ein Verminderungnormothermer vonZustand Wundinfektionen> bei36° C hat einen positiven Einfluss auf das Gesamtüberleben.
      • Bis zu 80 % aller Patient*innen mit Verbrennungstraumaab 15 % VKOF sind bei initialer Messung im Krankenhaus hypotherm.
      • Die lokale Kühlung im Rahmen der Laienhilfe dient der Analgesie, birgt jedoch das Risiko der Hypothermie.
      • Eine aktive Kühlung von Verbrennungen soll von medizinischem Fachpersonal daher nicht durchgeführt werden bzw. soll beendet werden.
    • Die Volumentherapie bei ausgeprägten Verbrennungen soll pragmatisch erfolgen und orientiert sich am Pre-Hospital Trauma Life Support (PHTLS): 7
      • Bei1000 Verdachtml aufKristalloide/h einebei beginnendeErwachsenen
      • 10 Infektionml/kg istKG/h einebei Antibiose nach gezielter mikrobiologischer Diagnostik anzustreben.1Kindern

    Erste Hilfe

    Prinzipien

    • Verhinderung eines weiteren thermischen Schadens7
    • Analgesie
    • Schutz vor Unterkühlung
    • Wundverband zur Verhinderung einer Wundkontamination

    Verbrennung stoppen

    • Achten Sie stets auf Ihre eigene Sicherheit!
    • Wärmequelle und evtl. brennenden oder verkohlten Stoff entfernen.
    • Flammen sollten mit Wasser, einer Decke oder durch Umherrollen der verletzten Person auf dem Rücken gelöscht werden.
    • Kleidung kann die Hitze speichern und sollte schnell entfernt werden.
    • Eingebrannten Stoff nicht entfernen.
    • Asphaltverbrennungen sind mit Wasser zu kühlen, den Asphalt nicht entfernen.
    • Bei elektrischen Verbrennungen sollte ggf. die betroffene Person zunächst von der Stromquelle gelöst werden, bevor die Erste-Hilfe-Maßnahmen begonnen werden können.
    • Wichtig: Selbstschutz beachten!
      • Versuchen Sie NIE, eine Person von einer Hochspannungsleitung zu befreien.
        • Die Gefahr ist groß, dass Sie selbst einen elektrischen Schlag erleiden.
        • Dies soll durch Fachpersonal durchgeführt werden, und der Strom soll abgestellt werden.

    Kontrolle und Erhalt der Vitalfunktionen

    • Sorgen Sie für freie Atemwege.

      Schmerztherapie

      • Bei Verbrennungen im Gesicht3. undGrades ambestehen Halskaum bestehtSchmerzen, weil die GefahrNozizeptoren einerzerstört Ödementwicklung in den Atemwegensind.
      • OberkörperKühlung wegen Hypothermierisiko und schlechterer Prognose vermeiden.
        • Durch das Zusammenziehen der Gefäße im Wundbereich bei exzessiver Kühlung wird die Durchblutung der Wunde verschlechtert, was dazu führt, dass das Verbrennungsausmaß erhöht lagernwird. 2
        • KeineAuch Steroidefür wegenKinder gilt, dass nur bei VKOF < 15 % aus analgetischen Gründen für maximal 30 min mit lauwarmem Wasser bis zum Eintreffen der erhöhtenRettungskräfte Infektionsgefahr!
        • Sauerstoffgabe
          • beigekühlt Verdachtwerden auf Rauchgasinhalation
          • bei Bewusstlosigkeit 100 % Sauerstoffsoll. 5
        • IntubationsbereitschaftBei Schwerbrandverletzten sollte die Schmerztherapie in der Akutphase intravenös erfolgen. 1
        • Nachfolgendes Schema kann als Hilfestellung in Erwägung gezogen werden: 1
          • Monotherapie mit Opiaten/Opioiden titriert für VKOF < 15 % zur schwerpunktmäßigen Analgesie, Begleitbehandlung mit Antiemetikum empfohlen
          • Ketamin/Midazolam für VKOF > 15 % und bei hämodynamisch instabilen Patient*innen für die kombinierte Analgosedierung
        • Ein elektrischer Schock kann zum HerzstillstandDosisempfehlungenhren.
        • Kontinuierliche Überwachung
          • Pulsoximetrie, Blutdruck, EKG, Atmung, Rektaltemperatur

        Schmerzbekämpfung, Kühlung und Schutz vor Unterkühlung

        • Kühlung kann die Tiefe der Verbrennung begrenzen und schmerzlindernd wirken.
        • Bei kleinen Verletzungen Kühlung mit Leitungswasser bis zur Linderung des Schmerzes
        • Patient*innen sollten unbedingt warm gehalten werden, ein präklinisches Thermomonitoring ist wünschenswert.
        • Keine anhaltende Kühlung bei Verbrennungen über 15 % Körperoberfläche wegen der Gefahr der Auskühlung der Patient*innenAkutsituation 1
          • Nur im Bereich der Verletzung kühlen.
          • Wasser sollte Raumtemperatur haben.
        • Keine Kühlung bei bewusstlosen Personen!
        • Keine Kühlung bei Kleinkindern!4
        • Oberflächliche Verätzungen werden ausgiebig mit Wasser gespült und das auslösende Agens sichergestellt.7
        • Bei Augenverätzung oder -verbrennung sollte eine optimale Augenspüllösung (sterile, pH-neutrale Natriumchloridlösung), ggf. Wasser, zur Anwendung kommen.8
        • Adäquate Volumentherapie, wenn möglich mit vorgewärmten Flüssigkeitslösungen9
        • Schmerzbekämpfung möglichst mit Opiaten, z. B. Ketamin/Ketamin S, Fentanyl, i. v., falls nicht möglich, intraossär, intranasal oder rektal verabreichen.
          • Dosisempfehlungen45
            • Ketamin: 2–4 mg/kg KG i. v./ intraossär
            • Ketamin: oder 10 mg/kg/ KG rektal
            • Ketamin S: 1,5–3 mg/kg KG i. v. / intraossär
            • Fentanyl: 0,001–0,01 mg/ kg KG i. v.
            • Piritramid: 0,05–0,1 mg/ kg KG i. v.
            • Midazolam: 0,05–0,1 (ggfs. 0,2) mg/kg KG i. v.

           Wundverband

          • Sterile Verbände sollten nach orientierender Beurteilung der Oberfläche frühzeitig angelegt werden. 1
            • Bereits die Vermeidung von Zugluft über der Verbrennungswunde trägt zu einer signifikanten Schmerzreduktion bei.

            Chemische

          Vitalfunktionen Verletzungen

          stabilisieren
          • SindEinschätzung dieder Patient*innenSchwere mitder Chemikalien kontaminiert, sollten die Helfer*innen sich zunächst selbst schützen, um einen Hautkontakt mit den Chemikalien zu vermeiden.
          • Kleidung, Schmuck und UhrVerletzungen der betroffenen Person entfernen.nach dem ABCDE-Schema
          • 30–60Hinweise minauf langein mit reichlich Wasser (ca. 30 °C) abspülen.
          • Wenn vorhanden, können spezielle Spüllösungen verwendet werden.Inhalationstrauma1
          • Bei Verätzungen ist es besonders wichtig, die Säure/Base zu verdünnen, um die ätzende Wirkung auf der Haut zu stoppen. Daher sollte sehr viel Wasser benutzt und lange gespült werden.
          • Daran denken, dass zu Beginn viele Chemikalienreste ins Wasser gelangen.
          • Einige Substanzen bedürfen einer besonderen Dekontamination, ggf. bieten Herstellerinformation oder Giftnotzentralen Hilfe.
          • GIFTNOTRUF- UND INFORMATIONSZENTREN 
            • TelefonVerbrennung runddes umGesichtes
            • versengte die Uhr: TelefonnummernGesichts- und AdressenNasenbehaarung
            • Ruß im findenGesicht Sieoder im Sputum hier.
            • Zeichen der Atemwegsobstruktion

          Wundverband

          • Trockene Lokalbehandlung (sterile oder saubere Abdeckung – keine Brandsalben, keine Gele, keine Zahnpasta, keine Spezialverbände)1
          • DieBeim PrimärversorgungVerdacht einerauf Wundeein bestehtrelevantes ausInhalationstrauma sterilersollen undVorbereitungen trockenerzur Abdeckung,schnellstmöglichen dieAtemwegssicherung Wunde sollte in Ruhe gelassengetroffen werden. 108

    Weitere MaßnahmenTherapieprinzipien

    • Tetanus-Impfung, wenn in den letzten 5 Jahren keine Auffrischung erfolgt ist.
    • Eine ausführliche Fotodokumentation ist auch aus forensischen Gründen sinnvoll.

    Wundbehandlung

    Verbrennung 3. Grades

    • Die WundenEmpfehlungen werdenin chirurgischdiesem oderAbschnitt enzymatischbasieren nekrotomiertauf undnachfolgenden einzeitig oder sobald wie möglich durch eine Spalthauttransplantation oderReferenzen. temporär mit Hautersatzmaterialien gedeckt.1,5
    • EntlastungsschnitteGenerell ist bei den hochgradigen Verbrennungen ein operatives Vorgehen nötig.

    Operatives Vorgehen

    • Zeitnah oder sequentiell tangentiale oder epifasziale Nekrektomie.
    • Anschließend erfolgt die Defektdeckung durch Spalthauttransplantation.
      • Gegebenenfalls erfolgt bei großen Defekten eine temporäre Deckung mit biosynthetischen Folien, mit allogener Spalthaut oder in Form der Vakuumversiegelung.
    • Bei Verbrühungen oder Verbrennungen an den Extremitäten oder am Hals bzw. Rumpf, die mindestens 2/3 der HautZirkumferenz (Escharotomie)betreffen können beioder zirkulärenr Verbrennungensind, alssoll Notfalleingriffdie erwogenIndikation zur Escharotomie geprüft werden.
      • Escharotomie umschreibt das Einschneiden des Verbrennungschorfes bzw. der Verbrennungswunde.
    • Bei drohendem Kompartmentsyndrom kann zusätzlich eine Fasziotomie erwogen werden.

    Wundinfektionen

    • BeiWerden Antibiotika erwogen, bissollten zuAbstriche 20zur %mikrobiologischen Untersuchung entnommen werden, insbesondere bei Patient*innen, die sich kürzlich in einer Umgebung aufgehalten haben (z. B. im Krankenhaus), in der multiresistente Bakterien vorkommen.
    • Patient*innen, bei denen der schwerVerdacht Brandverletzten (insbesondere nach Stromunfällen) istauf eine Sepsis Amputationbesteht, unumgsollen umgehend stationänglichr eingewiesen werden.

    Narbenbehandlung

    • Dieser Abschnitt basiert auf nachfolgender Referenz. 1
    • Nach Reinigung mit Wasser und einer milden, pH-neutralen Seife erfolgt die Pflege anfangs mit fettenden, im Verlauf mit feuchtigkeitsspendenden Externa, ein- oder mehrmals täglich je nach Trockenheit und Schuppung der Haut.
    • Narbenmassagen lockern und entstauen die Narbe ebenso wie das umgebende Weichteilgewebe.
    • Narben sollen konsequent, besonders in den ersten 24 Monaten, durch Vermeidung oder Abdeckung vor UV-Strahlungseinwirkung geschützt werden.
    • Dauerhaft ästhetische Probleme mit den Narben können eine Wiedervorstellung in einer plastisch-chirurgischen Klinik notwendig machen. 9

Weitere Maßnahmen

  • Evtl.Tetanus-Impfung, solltefalls vorherkein eineausreichender AngiografieImpfschutz erfolgen.
besteht

Psychologische Mitbehandlung

  • Schwerbrandverletzte Patient*innen haben ein erhöhtes Risiko für akute als auch längerfristige psychische Störungen.
  • Eine frühzeitige enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Psycholog*innen, Psychiater*innen und Schmerztherapeut*innen ist wichtig.1
  • Auch Angehörige von brandverletzten Patient*innen können betroffen sein.

Rehabilitation

  • Eine Rehabilitation soll bei folgenden Indikationen in einer spezialisierten Einrichtung angeboten werden:1
    • Verbrennungen 2. Grades ≥ 15 % VKOF (bei Kindern ≥ 10 %)
    • Verbrennungen 3. Grades ≥ 10 % VKOF (bei Kindern ≥ 5 %)
    • Verbrennungen von Gesicht, an Händen, Füßen und der Genitalregion
    • Narbenbildung mit wesentlichen Einschränkungen auf die Funktion großer Gelenke
    • funktionelle Defizite nach Starkstromunfall
    • Gliedmaßenverlust
    • fortgeschrittenes Lebensalter (≥ 65 Jahre)
    • verbleibendes funktionelles neurologisches Defizit bei geringerem Verbrennungsausmaß
    • manifeste psychoemotionale Störungen (Anpassungsstörungen, posttraumatische Belastungsstörung, phobische Reaktionen)
    • problematische psychosoziale Situation.
  • Das Rehabilitationsprogramm umfasst folgende Maßnahmen:
    • Narbenbehandlung
      • Kompressionstherapie
      • Silikontherapie
    • Bewegungstherapie
    • Kontrakturbehandlung
    • psychologische Betreuung
    • Schmerzbekämpfung
    • Stumpfpflege und Prothesenversorgung
    • soziale Wiedereingliederung.
  • Dauerhaft ästhetische Probleme mit den Narben können eine Wiedervorstellung in einer plastisch-chirurgischen Klinik notwendig machen.11

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Verlauf

  • Verbrennungen ≥ Grad 2b hinterlassen immer eine Narbe. 1
  • Der Verlauf einer schweren Verbrennung hängt vom Ausmaß der Verbrennung, vom Alter der Patient*innen, möglichen Komorbiditäten und dem Auftreten von Komplikationen ab.

Komplikationen

  • DieVerbrennungskrankheit 5
    • In BehandlungAbhängigkeit vonvom brandverletzten Patient*innen inAusmaß der Akutphaseunmittelbaren Schädigung kann es sekundär zu Kreislaufschock und inentzündlichen derAllgemeinreaktionen Rehabilitationdes gehKörtrpers inim die HandRahmen eines multidisziplinärenSIRS Behandlungsteams(Systemic Inflammatory Response Syndrome) kommen.1
  • Häufig kommt es zu akuten als auch längerfristigen psychischen Störungen (.
    • erhöhte Prävalenzen für Depressionen, Alkohol- und Substanzmissbrauch, Phobien und andere Angststörungen).
      • Diagnostik und Behandlung und Re-Evaluationen im weiteren Verlauf sollten durchgeführt werden.

    Komplikationen

    Prognose

    Risikoscore zur Einschätzung des
    • Das Mortalitätsrisikos

    • Zurtsrisiko Abschätzungkann desdurch Mortalitätsrisikosden bei Schwerbrandverletzten stehen verschiedene Scores zur Verfügung. Am ehesten sollte der ABSI-Score (Abbreviated Burn Severity Index) Verwendung finden.1
    • Die Parameter Geschlecht, Lebensalter, prozentuale verbrannte Körperoberfleingeschäche, Inhalationstrauma und Verbrennung 3. Gradestzt werden mit unterschiedlichen Punkten belegt; aus der Gesamtzahl ergibt sich die geschätzte Überlebensrate.
    • Die Inhalation von Rauch verdoppelt die Letalität bei allen Brandverletzungen.

    Patienteninformationen

    Patienteninformationen in Deximed

    Illustrationen

    Neun-Prozent-Regel bei Verbrennungen
    Neun-Prozent-Regel bei Verbrennungen

    Quellen

    Leitlinien

    • Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin. Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen. AWMF-Leitlinie Nr. 044-001. S2k, Stand 2021. www.awmf.org
    • Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie. Thermische Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung), Behandlung. AWMF-Leitlinie Nr. 006-128. S2k, Stand 2015.  (abgelaufen) www.awmf.org
    • Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin. Empfehlungen zu Erster Hilfe bei Brandverletzungen. Leitlinien und Denkschriften. www.verbrennungsmedizin.de

    Literatur

    1. Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin. Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen. AWMF-Leitlinie Nr. 044-001, Stand 2021. www.awmf.org
    2. GrunwaldCordes TB, Garner WLC. AcuteVerbrennungen burnsbei Kindern und Jugendlichen. PlastHeilberufe Reconstr Surg 20082021; 12173: 311e12-319e14. wwwlink.ncbispringer.nlm.nih.govcom
    3. Hettiaratchy S, Dziewulski P. Pathophysiology and types of burns. BMJ 2004; 328: 1427-9. PubMedwww.ncbi.nlm.nih.gov
    4. DGUV. Ergänzungsbericht schwere Verbrennungen. Stand 2021. Letzter Zugriff 09.01.2023. www.dguv.de
    5. Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie. Thermische Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung), Behandlung. AWMF-Leitlinie Nr. 006-128, Stand 2015 www.awmf.org
    6. Hettiaratchy S, Dziewulski P. ABC of burns. Introduction. BMJ 2004; 328: 1366-8. PubMed
    7. Lang TC, Zhao R, Kim A. A Critical Update of the Assessment and Acute Management of Patients with Severe Burns. Adv Wound Care (New Rochelle). 2019;8(12):607-633. doi:10.1089/wound.2019.0963 www.ncbi.nlm.nih.gov
    8. DeutscheJaniak GesellschaftF, fEttmürller VerbrennungsmedizinK, Hentsch S, et al. EmpfehlungenPrehospital zuTreatment Ersterof HilfeSevere beiBurn BrandverletzungenInjury and Thermomechanical Combination Injuries. LeitlinienNotarzt und2022; Denkschriften38(4): 211-24. Zugriff 26.7.2019 www.verbrennungsmedizinthieme-connect.de
    9. Struck HG. Verätzungen und Verbrennungen des Auges [Chemical and Thermal Eye Burns]. Klin Monbl Augenheilkd. 2016 Nov;233(11):1244-1253. German. doi: 10.1055/s-0042-104586. Epub 2016 Jul 25. PMID: 27454309. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
    10. Buhre W, Wappler F. Initial care of the severely burned patient. Anasthesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2009; 44: 100–107. pmid:19199174 PubMed
    11. Thiel A, Verbrennungswunden: Spontanheilung oder operativer Eingriff? Dtsch Arztebl 2015; 112(24) www.aerzteblatt.decom
    12. Spanholtz TA, Theodorou P, Amini P, Spilker G. Severe burn injuries. Acute and long-term treatment. Dtsch Arztebl Int 2009 Sep; 106(38): 607-13. pmid:19890417 www.aerzteblatt.de

    Auto*innen

    • MonikaLino LenzWitte, FachärztinDr. fürmed., Arzt in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Neustadt am RMübenbergenster
    • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
T20; T21; T22; T23; T24; T25; T26; T27; T28; T29; T30; T31; T32
forbrenning; Etseskade; Förbränning; schwere und mittelgradige verbrennungen; Verbrennung, schwere
S14; S80
Verbrühung; Verbrühungen; Grad 3; Grad 4; Verkohlung; Verbrühungsverletzung; Verbrennungen; Brandverletzung; Inhalationstraumata; Flashover-Verletzung; Chemische Verbrennung; Verätzung; Verätzungen; Stromunfall; Koagulationszone; Stasezone; Hyperämiezone; Akutes progressives Lugenversagen; ARDS; Escharotomie; Verbrennungsgrad; Verbrennungstiefe; Neuner-Regel; Verbrennungskrankheit; ABSI
Schwere und mittelgradige Verbrennungen
U-NH 20.12.17
BBB MK 11.01.2023 umfassend revidiert und umgeschrieben. CCC MK 12.10.2021 revidiert, neue LL. CCC MK 29.07.2019, komplett umgestellt, deutsche LL berücksichtigt Revision at 17.12.2015 11:15:18: German Version
document-disease document-nav document-tools document-theme
Definition:Verbrennungen sindThermische Verletzungen infolge einer Exposition mit heißen,Schädigung chemischen,der elektrischentiefen Dermis (Grad 3 und 4) und/oder radioaktivenstarker QuellenAusbreitung. Häufigkeit:InInzidenz Deutschlandschwerer wurdenVerbrennungen 2016 und 2017 jeweils ca. 171:50.000 Patient*innenbis wegen Verbrennungen und Verätzungen stationär behandelt, davon fast 51:60.000 imPersonen Alterpro unter 5 JahrenJahr.
Erste Hilfe/Notfallmedizin
Verbrennungen, schwere
/link/4363b9c14b1f45bf95c3198f96d8ef7d.aspx
/link/4363b9c14b1f45bf95c3198f96d8ef7d.aspx
verbrennungen-schwere
SiteDisease
Verbrennungen, schwere
anders.skjeggestad@nhi.no
uanders@nhi.boos@gesinform.deno
de
de
de