Ein akutes kardiales Lungenödem tritt häufig in Verbindung mit einem akuten Herzinfarkt auf.
Typisch für die Entstehung eines Stauungsergusses beim Lungenödem ist eine dekompensierte Linksherzinsuffizienz, häufig in Verbindung mit einem akuten Herzinfarkt.
Ruhedyspnoe, Husten, schaumiges Sekret, Angst
Tachypnoe, Einsatz der Atemhilfsmuskulatur, brodelnde Atmung
Auskultatorisch grobblasige Rasselgeräusche, evtl. vitientypische Geräusche am Herzen
Blutdruck kann normal/erhöht, aber auch erniedrigt bis zum Schock sein.
Bei 20–50 % der Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie wird bei Diagnosestellung oder im Verlauf ein begleitender Pleuraerguss diagnostiziert.1
Bei einem Teil dieser Erkrankungen entwickelt sich dann durch bakterielle Pleurainvasion eine pleurale Infektion bis hin zur eitrigen Pleuritis (Pleuraempyem).1
Risikofaktoren dieser Komplikation sind Diabetes mellitus, systemische Kortikosteroidtherapie, gastroösophagealer Reflux und Alkohol- oder intravenöser Drogenmissbrauch.1
Produktiver Husten mit gelbgrünem oder rostbraunem Expektorat, Fieber, reduzierter Allgemeinzustand, Dyspnoe, evtl. Pleurodynie
Atemnebengeräusche, meist trockene Rasselgeräusche
Die Diagnose wird durch Röntgenthorax gestellt.
Ein Pleuraempyem kann als Residuum einer Lungenentzündung entstehen und bedarf in der Regel einer operativen Sanierung.
Bei allen Patienten soll auf Pneumonie-assoziierte Komplikationen geachtet werden, vor allem auf einen komplizierten parapneumonischen Erguss, ein Pleuraempyem sowie einen Lungenabszess.1
Bei Angabe eines pleuritischen Schmerzes, einer fehlenden Besserung des Allgemeinzustandes, zunehmender Luftnot oder anhaltend erhöhter Temperatur bzw. Fieber sollte die Ausbildung eines komplizierten Pleuraergusses bzw. eines Pleuraempyems ausgeschlossen werden.1
Häufigste Ursache eines Pleuraergusses bei Patienten bis zum 40. Lebensjahr.
Die Diagnose wird durch Röntgenthorax und den direkten Erregernachweis im Sputum mittels Mikroskopie, Kultur und PCR-Methode gestellt.
Die klassische Lungentuberkulose manifestiert sich mit Husten länger als 3 Wochen, sukzessiv mit Expektorat, Gewichtsabnahme und Verschlechterung des Allgemeinzustands, Fieber und Nachtschweiß.
Weltweit gesehen eine häufige Erkrankung. Armut und HIV-Infektion sind wichtige Faktoren für die nach wie vor hohe Inzidenz.
Pleurakarzinose/maligner Pleuraerguss
Der maligne Pleuraerguss1 ist eine häufige Komplikation eines Lungenkarzinoms.2
Fast alle malignen Tumoren können im fortgeschrittenen Stadium die Pleura befallen und dadurch eine Pleurakarzinose mit begleitendem Pleuraerguss verursachen.3
Die Pleurakarzinose entsteht durch die Metastasierung von thorakalen (z. B. Bronchial-, Mammakarzinom) oder extrathorakalen (z. B. Ovarialkarzinom) Tumoren in die viszerale und/oder parietale Pleura.3
Der rezidivierende maligne Pleuraerguss als Folge einer Pleurakarzinose ist eine der häufigsten Befunde maligner Erkrankungen.3
Ein blutiger Pleuraerguss ist so lange malignitätsverdächtig, bis das Gegenteil bewiesen ist (durch Zytologie, Röntgen, CT, Pleurabiopsie, Bronchoskopie, Thorakoskopie).
Erhöhtes Risiko prä-, peri- und postpartum, postoperativ, bei langanhaltender Bettlägerigkeit, bei Einnahme oraler Kontrazeptiva, bei Thrombose in den unteren Extremitäten, Infektion, Krebserkrankung, Herzinsuffizienz, Apoplex und Thrombophilie
Die Schwere der Symptome hängt von der Größe der Embolie ab – von moderater Dyspnoe, Husten und vorübergehenden pleuralen Brustschmerzen bis zu plötzlich einsetzenden kräftigen Brustschmerzen, starker Dyspnoe, Hämoptysen, Zyanose, akuter rechtsseitiger ventrikulärer Schwäche und rascher Schockentwicklung.
Bei negativem D-Dimer ist eine Lungenembolie sehr unwahrscheinlich.
Eine Lungen-Szintigrafie kann Veränderungen in der Ventilation oder in der Perfusion nachweisen, die Blutgasanalyse kann auf eine akute respiratorische Alkalose oder Hypoxämie weisen. Eine Angiografie oder eine Spiral-CT mit Kontrastmitteln kann eine endgültige Verifizierung der Diagnose liefern.
Weitere Ursachen
Posttraumatisch
Iatrogen
Subphrenischer Abszess, Pankreatitis und andere abdominelle Erkrankungen
Meigs-Syndrom (Ovarialfibrom mit Aszites und/oder Pleuraerguss)
Anamnese
Klinische Untersuchung
Ergänzende Untersuchungen
Maßnahmen und Empfehlungen
Patienteninformationen
Quellen
Leitlinien
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Betamungsmedizin. Pneumonie, ambulant erworben, Prävention und Behandlung von erwachsenen Patienten. AWMF-Leitlinie Nr. 020-020. Stand 2015. www.awmf.org
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungemedizin. Lungenkarzinom - Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge. AWMF-Leitlinie 020-007. Stand 2010. www.awmf.org
Literatur
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Betamungsmedizin. Pneumonie, ambulant erworben, Prävention und Behandlung von erwachsenen Patienten. AWMF-Leitlinie Nr. 020-020. Stand 2015. www.awmf.org
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungemedizin. Lungenkarzinom - Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge. AWMF-Leitlinie 020-007. Stand 2010. www.awmf.org
Ried M, Hofmann HS. Behandlungskonzepte der Pleurakarzinose mit malignem Pleuraerguss. Dtsch Arztebl Int 2013. www.aerzteblatt.de
Saguil A, Wyrick K, Hallgren J. Diagnostic Approach to Pleural Effusion. American Family Physician 2014. www.aafp.org
Hooper C, et al. Investigation of a unilateral pleural effusion in adults: British Thoracic Society pleural disease guideline 2010. thorax.bmj.com
Lichtenstein D, Goldstein I, Mourgeon E et al. Comparative Diagnostic Performances of Auscultation, Chest Radiography, and Lung Ultrasonography in Acute Respiratory Distress Syndrome. The Journal of the American Society of Anesthesiologists 2004. anesthesiology.pubs.asahq.org
Autoren
Miriam Spitaler, Dr. med. univ., Ärztin für Allgemeinmedizin, Innsbruck/Österreich
Terje Johannessen, professor i allmennmedisin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheim
Gerdt Riise, Dozent und Oberarzt, Abteilung für Lungenmedizin, Sahlgrenska Universitätsklinik, Göteborg (Medibas)
j90 pleuraerguss, andernorts nicht klassifiziert; j91 pleuraerguss bei anderenorts klassifizierten krankheiten; r09.1 pleuritis; a15 tuberkulose der atmungsorgane, bakteriologisch oder histologisch gesichert; a16 tuberkulose der atmungsorgane, weder bakteriologisch noch histologisch gesichert; r09.1
Kardiale (häufiger) und nichtkardiale Ursachen Ein akutes kardiales Lungenödem tritt häufig in Verbindung mit einem akuten Herzinfarkt auf. Typisch für die Entstehung eines Stauungsergusses beim Lungenödem ist eine dekompensierte Linksherzinsuffizienz, häufig in Verbindung mit einem akuten Herzinfarkt.