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Strahlentherapie

Allgemeine Informationen

Definition

  • Strahlentherapie
    • Anwendung ionisierender Strahlung zur Behandlung maligner (und auch bestimmter benigner) Erkrankungen
    • Das Ziel besteht darin, das Wachstum maligner Zellen in der betroffenen Körperregion zu hemmen oder diese abzutöten und dabei Schädigungen gesunden umliegenden Gewebes möglichst gering zu halten.
  • Strahlung
    • Durch Strahlung wird Energie übertragen. Je nach Menge der Energie handelt es sich um ionisierende oder nicht-ionisierende Strahlung.
      • Ionisierende Strahlung verfügt über genug Energie, um in dem bestrahlten Gewebe Ionen, d. h. elektrisch geladene Atome/Moleküle, zu bilden.
    • Man unterscheidet:
      • Elektromagnetische Wellen, deren Wechselwirkungsteilchen (Photonen) keine Masse haben (z. B. Gamma- oder Röntgenstrahlung).
      • klassische Teilchenstrahlung, z. B. aus Elektronen oder Protonen.
    • Die auf das Gewebe übertragene Energie wird in Gray gemessen: 1 Gy = 1 Joule/kg.
  • Arten der Strahlenerzeugung
    • radioaktiver Zerfall instabiler Atomkerne
    • Abbremsung von Elektronen in einer Röntgenröhre
    • Abbremsung von Elektronen in Teilchenbeschleunigern

Therapiemethoden

  • Es gibt 3drei wesentliche Formen der Strahlentherapie:
  1. Teletherapie (externe Strahlentherapie)
    • Dabei liegt die Strahlenquelle außerhalb der PatientenPatient*innen, meist mit 80–100 cm Abstand.
    • die am häufigsten verwendete Methode
    • Photonen- oder Elektronenstrahlung
    • Die Strahlenquelle ist in der Regel ein Linearbeschleuniger.
  2. Brachytherapie
    • Dabei beträgt der Abstand zwischen der Quelle und der Zielregion weniger als 5 cm.
      • Bei der Endobrachytherapie wird eine radioaktive Strahlenquelle in das Zielvolumen, z.  B. den Tumor, eingebracht.
      • Bei der endokavitären Brachytherapie befindet sich die Quelle nah am Tumor (z. B. bei einem Zervixkarzinom in der Vagina).
      • Die Strahlenquelle ist normalerweise ein radioaktives Isotop (künstlich erzeugt oder natürlich vorkommend).
  3. Therapie mit Radionukliden
    • Dabei wird eine radioaktive Substanz injiziert, die sich im Zielgewebe anreichert.
    • Beispiele dafür sind die Radiojodtherapie bei Schilddrüsenkarzinomen und die Strontiumtherapie bei multiplen Knochenmetastasen.
  • Heutige Methoden der Strahlentherapie sind im Vergleich zu früheren wirksamer, haben ein niedrigeres Komplikationsrisiko und ein größeres Anwendungsspektrum.1

Häufigste Strahlenarten

  • Elektronenstrahlung: Elektronen werden im Gewebe schnell abgebremst.
    • Sie geben dabei ihre Energie (Strahlendosis) rasch ab.
    • Daraus ergibt sich eine kurze Reichweite, sodass sich diese Strahlung für Tumoren eignet, die in der Nähe der Hautoberfläche liegen.
  • Photonenstrahlung
    • als Röntgen- oder Gammastrahlung
    • Die Wirkung entfaltet sich indirekt durch Interaktionen im Gewebe sowie durch begleitende Sekundärstrahlung.

Indikationen

  • Die Strahlentherapie wird zum Zweck der Kuration (Heilung) oder der Palliation (Linderung) angewendet.

Kurative Therapie

  • Manche Tumorformen können mit einer Strahlentherapie allein behandelt werden (Näheres s.siehe die Artikel zu den jeweiligen Krankheitsbildern), z. B.:

Bestrahlung in Kombination mit anderen Therapien

  • Häufig wird die Strahlentherapie mit anderen Therapien kombiniert, z. B. mit einer operativen Therapie, einer Chemotherapie oder einer endokrinen Therapie (Näheres s.siehe die Artikel zu den jeweiligen Krankheitsbildern).
  • Die Strahlentherapie kann präoperativ (neoadjuvant) oder postoperativ (adjuvant) angewendet werden.
    • Neoadjuvant: Das Ziel ist meist, die Größe des Tumors so weit zu verringern, dass eine operative Entfernung möglich ist.
    • Adjuvant: Zur Therapie von Mikrometastasen oder wenn unsicher ist, ob die Resektionsränder tumorfrei sind.
  • Zytostatika
    • Sie können entweder als adjuvante systemische Therapie verabreicht werden, um Mikrometastasen zu beseitigen, wobei sie (Wochen) vor oder nach der Strahlentherapie zum Einsatz kommen – oder –
    • um die Wirksamkeit der Strahlentherapie auf den Tumor zu erhöhen. In diesem Fall werden begleitend zur Strahlentherapie geringe Dosen Zytostatika verabreicht.
  • Endokrine Therapien werden angewendet bei:
    • hormonrezeptorpositiven Mammakarzinomen als adjuvante Therapie nach Operation und Strahlentherapie
    • Prostatakarzinomen vor Beginn einer radikalen Strahlentherapie, während der Therapie oder adjuvant nach der Therapie.
  • Regionale Hyperthermie
    • kann bei bestimmten Tumorlokalisationen, z. B. ProstataZervix, Rektum, ergänzend zur ionisierenden Strahlung, eingesetzt werden.1

Palliative Therapie

  • Ziele
    • Symptome lindern.
    • Symptomen vorbeugen.
    • Leben verlängern.
  • Typische Indikationen
    • schmerzhafte Knochenmetastasen2
    • Schmerzen aufgrund einer Infiltration von Organen oder Nerven oder einer Kompression von Nerven/Lymphgefäßen/Gefäßen
    • ZNS-Beteiligung (Drucksymptome, neurologische Symptome)
    • Obstruktion der zentralen Atemwege

Beispiele

  • Tumorbedingtes Vena-cava-superior-Syndrom (VCSS)
    • Eine Raumforderung im Mediastinum führt zu einer Kompression der oberen Hohlvene.
      • Staungssymptome der oberen Extremitäten, des Halses und Gesichts: zunächst zyanotisch, im weiteren Verlauf ödematös
      • Je nach klinischer Situation, Tumorentität und -stadium kommt neben einer medikamentösen Therapie, z. B. mit Glukokortikosteroiden oder Zytostatika, ggf. auch eine Notfall-Strahlentherapie infrage. 
  • Tumorbedingtes medulläres Querschnittssyndrom 
    • meist durch einen Knochentumor, seltener durch Nerven- oder Weichteiltumoren
    • Myelokompression mit umschriebenen neurologischen Ausfällen
    • Die Gehfähigkeit lässt sich durch eine Strahlentherapie nur selten wiederherstellen, primäre Operationen liefern hier etwas bessere Ergebnisse.
    • hochdosierte Steroide als Ödemtherapie
    • ggf. Notfall-OP und/oder -Strahlenbehandlung
  • Knochenmetastasen
    • Es lässt sich häufig eine sehr gute Schmerzlinderung erzielen, die schnell einsetzt (aber nicht unmittelbar).
    • Instabile Knochenmetastasen können u. U. mithilfe der Radiotherapie stabilisiert werden.2
    • Die erforderliche Strahlendosis und die Fraktionierung orientieren sich u. a. an der Tumorentität.
  • Harnwege
    • Bei Obstruktionen, Blutungen und lokalen Schmerzen infolge von Blasen- und Prostatakarzinomen lässt sich durch eine Strahlentherapie häufig eine gute Wirkung erzielen.
  • Rektum/Vagina
    • Die Strahlentherapie kann zur Linderung von Schmerzen, Blutungen und Ausfluss eingesetzt werden.
    • In späten Stadien sind die Ansprechraten niedrig.
  • Obstruktion der zentralen Atemwege
    • häufig beim Bronchialkarzinom
    • Die Strahlentherapie ist indiziert, wenn ansonsten kaum Krankheitsaktivität besteht oder eine Chemotherapie nicht infrage kommt.
    • Zur palliativen Therapie werden z. B. 2 Fraktionen à 8,5 Gy mit einem Abstand von einer Woche zwischen den Behandlungen angewendet.

Strahlenbiologie

Wirkungsweise der Strahlung

  • Die Strahlung führt direkt oder indirekt zur Schädigung der DNS.
    • Photonenstrahlung wirkt stets indirekt über die Bildung instabiler Sauerstoffradikale, die die DNS angreifen.
    • Teilchenstrahlung wirkt sowohl direkt als auch indirekt.
  • Die Wirkung auf das bestrahlte Gewebe ist von mehreren Faktoren abhängig:
    • inhärente Strahlenempfindlichkeit der Tumorzellen
    • DNS-Reparaturmechanismen
    • Phase des Zellzyklus, in dem sich die Tumorzellen befinden.
    • Reproduktionsgeschwindigkeit der Tumorzellen (Teilungsrate)
    • Sauerstoffzufuhr
      • Schlecht mit Sauerstoff versorgte Bereiche sind weniger empfindlich gegenüber der Strahlung, da der Zelltod in hohem Maße von der Bildung von O2O2-Radikalen abhängt (s.  o.).
  • Die Strahlentherapie stützt sich u.  a. darauf, dass die Tumorzellen über eine geringere Fähigkeit zur Reparation verfügen als gesundes Gewebe, sodass durch wiederholte Behandlungen mehr Tumorzellen als gesunde Zellen abgetötet werden.

Fraktionierung

  • Die Gesamtdosis richtet sich nach der Art des Tumors und dem Therapieziel.
  • Die Gesamtstrahlendosis wird häufig über mehrere Teildosierungen, sog. Fraktionen, verabreicht.
  • Diese Aufteilung der Dosis erfolgt aus folgenden Gründen:
    • Es besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, Zellen in der Teilungsphase zu treffen.
    • Die Sauerstoffzufuhr in zuvor schlecht mit Sauerstoff versorgten Bereichen wird erhöht.
      • Wenn ein Teil der Tumorzellen tot ist, erhalten mehr Tumorzellen Zugang zu dem vorhandenen Sauerstoff.
    • Das gesunde Gewebe hat Zeit, DNS-Schädigungen zu reparieren, sodass das Risiko von Spätfolgen verringert wird.
    • Es wird eine höhere Gesamtdosis vertragen.

Wirksamkeit der Therapie

  • Semiquantitative Beurteilung der Empfindlichkeit verschiedener Erkrankungen gegenüber der Strahlentherapie (Hirsch, Carlstedt, Høi Hansen, 1998)
    • +++ sehr strahlenempfindlich
    • ++ mäßig strahlenempfindlich
    • + geringe Wirkung der Strahlentherapie
Radikale lokale/regionale Therapie Symptomatische Behandlung
Haut (außer Melanom) +++ Knochenmetastasen +++
Hodgkin-Lymphom +++ Hautmetastasen +++
Kopf-Hals-Karzinom +++ Hämaturie +++
Testikuläres Seminom +++ Vena-cava-superior-Syndrom ++
Zervixkarzinom +++ Hämoptyse ++
Analkarzinom +++ Hirnmetastasen ++
Hypophysentumoren +++ Myelokompression +
Non-Hodgkin-Lymphom ++    
Mammakarzinom ++    
Prostatakarzinom ++    
Harnblasenkarzinom ++    
Kleinzelliges Bronchialkarzinom ++    
Weichteilsarkome ++    
Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom +    
Ösophaguskarzinom +    
Malignes Gliom +    

Pharmakotherapie + Strahlentherapie

Nebenwirkungen

  • DurchSofern dienicht Kombinationanders gekennzeichnet, basiert dieser Abschnitt auf dem Kapitel „Supportive Maßnahmen in der Strahlentherapie mit einer systemischen Pharmakotherapie, etwa mit Zytostatika oder molekular zielgerichteten Substanzen, lässt sich die Wirkung auf die Tumorzellen u. U. verstärken, es entstehen unter einer Radiochemotherapie jedoch auch größere Schädigungen des Normalgewebes, insbesondere Hautläsionen und oft auch eine Knochenmarksdepression.
  • Manchmal werden die zwei Therapien nacheinander, manchmal gleichzeitig durchgeführt. In letzterem Fall wird die Arzneimitteldosierung währendRadioonkologie“ der  StrahlentherapieS3-Leitlinie häufigSupportive reduziert.

Regionale Hyperthermie

Fortschritte

  • Verbesserte Bildgebung
    • Die moderne Bildgebung ermöglicht es, die 3-dimensionale Topografie der optimalen Bestrahlungsregion millimetergenau zu ermitteln. Auf dieser Grundlage kann man, u. a. durch exakte Begrenzung des Strahlenfelds mittels individuell geformter Bleiabschirmungen, die Schädigung des Normalgewebes klein halten und die gegen den Tumor gerichtete Strahlendosis erhöhen (konformale Strahlentherapie).4
    • Der Nutzen dieser Methode spiegelt sich in einer verbesserten Prognose bei einigen Tumorerkrankungen wider, z. B. beim Prostatakarzinom.5
  • Kombinationen von Strahlentherapie und Chemotherapie
    • Durch Kombinationstherapien konnte die Prognose verbessert werden, etwa bei Tumoren im Kopf- und Hals-Bereich.6
  • Häufigere Fraktionen
    • Durch eine häufigere Anwendung der Strahlung, z. B. 2- bis 3-mal täglich, konnte die Wirksamkeit bei hochproliferativen Tumoren, insbesondere bei Plattenepithelkarzinomen des Kopfes, des Halses und der Bronchien, erhöht werden.7
  • Radiochirurgie, Gamma-Knife
    • Diese Methode hat zu Fortschritten in der Behandlung von Akustikusneurinomen8, Hirnmetastasen9 und Gliomen geführt.

Planung der Strahlentherapie

  • Um die Ausbreitung des Tumors genau zu ermitteln, ist vor Beginn der Therapie eine geeignete bildgebende Diagnostik notwendig.
  • Bestrahlungsplanungssystem
    • modernes CT-Daten-gestütztes Berechnungssystem, das eine genauere Planung ermöglicht als die traditionelle Durchleuchtung
    • Der Computer berechnet die optimale Dosis im Zielvolumen und die kleinstmögliche Dosis in den exponierten gesunden Organen (Risikoorgane).
    • Der gesamte Vorgang dauert etwa 1 Woche.
  • Therapiesimulator
    • Sobald der Plan bestätigt wurde, werden die geplanten Strahlenfelder mithilfe einer speziellen Röntgendurchleuchtungsanlage (Therapiesimulator) am Patienten überprüft.
    • Die Position der eingestellten Felder wird auf dem Körper der Patienten gekennzeichnet.
  • Die tatsächliche Strahlentherapie wird meist 1–2 Tage nach der Simulation begonnen. Die Behandlung an sich dauert etwa 10–20 Minuten.

Nebenwirkungen

Leitlinie: Supportive Therapien in der Radioonkologie13 

Ernährung

  • Starker Gewichtsverlust (> 10 % des Körpergewichtes) während einer Strahlen- oder Strahlenchemotherapie kann Komplikationen und Therapieunterbrechungen begünstigen und sollte vermieden werden (IIa/A).
  • Ernährungsberatung vor und während Strahlentherapie können bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren und Becken-Tumoren den Ernährungszustand und die Lebensqualität verbessern. Sie sollte frühzeitig eingeleitet werden (Ia/B).
  • Bei nicht ausreichender oraler Ernährung vor, während und nach der Therapie soll für Patienten mit Risikofaktoren eine enterale Substitution über eine PEG oder PEJ gegeben werden (Ib/A).
    • Nasogastrale Sonden sind für Strahlentherapiepatienten weniger geeignet.

Radiogene Pneumonitis und Fibrose 

  • Prophylaxe
    • Amifostin kann diezur Verminderung der Inzidenz dereiner akuten Pneumonitis nach Radiochemotherapie, jedoch nicht die Pneumonitis oder Fibrose ≥ 3 Monate nachbei Radiochemotherapie reduzierenunter (II/B).
      • Die Gabe wird vor allem aufgrundBerücksichtigung der typischen Nebenwirkungen nur eingeschränkt empfohlen.
    • Ein protektiver Effekt von Captopril ist nicht ausreichend beurteilbar (II/B).
      • Es sollte nicht angewandt eingesetzt
        werden.
    • Inhalatives Beclomethason kann im Vergleich zu oralem Steroid (PrednisolonOff-label-Use) die radiologischen Zeichen der Pneumonitis reduzieren (II/C).
      • Ein protektiver Effekt ist nicht ausreichend beurteilbar.
      • Aus methodischen Gründen kann keine Empfehlung gegeben werden.
  • Therapie
    • Die radiogene Pneumonitis sollte entsprechend dem klinischen Schweregrad symptomatisch mit Steroiden behandelt werden (IV/B).
      • Die Therapie sollte über mehrere Wochen erfolgen und langsam reduziert werden.
    • Eine prophylaktische Antibiose kann bei erhöhtem Risiko einer bakteriellen Infektion gegeben werden (IV/C).
    • Im Einzelfall kann die Steroiddosis unter einer zusätzlichen Behandlung mit Azathioprin oder Cyclosporin A reduziert werden (IV/Cbeide Off-label-Use).
      • Diese Substanzen können auch bei Versagen der Steroidtherapie eingesetzt werden.

Orale Mukositis

  • Prophylaxe
    • Ein standardisiertes Programm zur Mundpflege gehört zur Grundversorgung von Patienten mit Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich (III/A):
      Indikation
      • Die folgenden Standardmaßnahmen zur Prophylaxe oraler Mukositis sollen in allen Altersgruppen und bei allen Behandlungsarten mit einem Risiko für orale Mukositis erfolgen (IIb/A).
    • Mundpflege
      • Mundspülung (= regelmäßige Mundbefeuchtung)
      • Pflege der hneputzenhne mit einer weichen Zahnbürste
      • Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide und/oder Interdentalbürstchen
      • MundspülungenVermeidung ohnevon aggressiveNoxen Inhaltsstoffe(Alkohol- oder zuckerhaltige Lösungen, Tabak, scharfe und heiße Speisen, säurehaltige Lebensmittel)
      • regelmfortlaufende Kontrolle auf Läßigesionen Mundbefeuchtung.und Schmerzen
    • Optimalprofessionelle istMaßnahmen
      • vorbeugende diezahnärztliche DurchführungMaßnahmen
      • Fluoridierung eineszum interdisziplinSchutz der Zärenhne
      • engmaschige Betreuungsprogrammsklinische währendKontrolle und nachBeratung derunter laufender Therapie (III/A).
    • Die Zahnsanierung vor der Radiotherapie und die Mitbetreuung durch einen qualifizierten Zahnarzt oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen während Therapie und Nachsorge sind für alle Patienten zu empfehlen (III/A).
    • Medikamente
      • Benzydamin sollte bei alleiniger Strahlentherapie mit moderater Dosis zur Prophylaxe der radiogenen Mukositis eingesetzt werden (IIIIb/B).
      • Zink oral kann zur Prophylaxe der radiogenen oralen Mukositis eingenommen werden (IIb/C).
    • TherapieLasertherapie
      • Eine Prophylaxe mit intraoraler Low-Level-Lasertherapie kann erwogen werden (Ib/C).
  • Verlaufskontrolle
    • Regelmäßige Untersuchungen der Mundhöhle sowie die Erfassung von Schmerzen, Schluckbeschwerden und Superinfektion sollen durchgeführt werden und ermöglichen die symptomorientierte und antiinfektive Therapie (IIIIIIb/A).
  • Therapie
    • Primär sollen topische Schmerzmittel zur Linderung von Schmerzen in der Mundhöhle eingesetzt werden (IIIIIIb/A).

Radiogene
  • Mundspülung Ösophagitis
  • mit Morphin (0,2 %, Rezeptur)
    • Prophylaxe
      • AmifostinSie kann vor allemfür die Inzidenztopische derBehandlung akutenvon DysphagieSchmerzen einerdurch radiogeneneine Ösophagitisradiogene reduzieren,orale inMukositis geringeremeingesetzt Maß auch die Häufigkeit einer schweren Ösophagitis (I/C)werden.
      • DieGenaue GabeEinnahmehinweise wirdsind vorerforderlich, allemum aufgrundversehentliche der typischensystemische Nebenwirkungen nurzu eingeschränkt empfohlen.
      • Es wird grundsätzlich vom Genuss von Alkohol, heißen Getränken und sauren sowie scharf gewürzten Speisen und Getränken abgeratenvermeiden (VIIb/AC).
    • SymptomatischeMundspülung Therapiemit Doxepin (V/B0,5 %, Rezeptur)
      • beiSie akuterkann Ösophagitis
        • Schmerzmittelfür topischdie oder systemisch
        • Sicherung der Ernährung
      • bei chronischer Ösophagitis mit Stenosen
        • Bougierung
        • Stenteinlage
        • dauerhafte Ernährung via PEG/Jejunalsonde).
      • Ein Therapieversuch mit Protonenpumpenhemmern zur Verringerung eines potenziell zusätzlich vorliegenden Refluxes erscheint bei vergleichsweise guter Verträglichkeit gerechtfertigt oder ggf. auch mit Sucralfat zum Versuch eines Mukosaschutzes.

    Radiogene Gastritis

    • Prophylaxe
      • Es wird grundsätzlich vom GenussBehandlung von Alkohol,Schmerzen heißenwährend Getränkeneiner undradiogenen saurenoralen sowieMukositis scharfeingesetzt gewürzten Speisen und Getränken abgeratenwerden (VOff-Label-Use) (IV/AC).
    • Symptomatische Therapie (V/B)
      • entsprechend der allgemeinen Empfehlungen zur Therapie der Gastritis
        • Klärung des Helicobacter-Befalls, ggf. Eradikation
        • Protonenpumpenhemmer
      • akute Gastritis
        • Schmerzmittel systemisch
        • Sicherung der Ernährung
      • chronische Gastritis
        • dauerhafte Ernährung via Jejunalsonde
        • endoskopische Therapie (Beamertherapie) bei Blutung
        • ggf. Gastrektomie

    Radiogene HepatitisXerostomie

    • Prophylaxe
      • AlkoholkarenzDie Dosis an den Speicheldrüsen soll durch geeignete Bestrahlungstechniken reduziert werden (VIIb/A).
      • Können eingesetzt werden:
        • Amifostin (Nebenwirkungsprofil berücksichtigen) (Ib/C)
        • Akupunktur (IIb/C)
        • Operative Verlagerung der Glandula submandibularis bei ausgewählten radiotherapeutisch Behandelten (Ib/C)
    • Therapie
      • entsprechendPilocarpin der allgemeinen Empfehlungen zur Therapie der Hepatitis(Ib/A)
        • AnalgetikaSoll unter Berücksichtigung von Wirksamkeit und Nebenwirkungen eingesetzt werden.
        • Stoffwechsel-Empfohlen undist Gerinnungskorrektur
        • Aszitesentlastungeneine beiDosis spannendenvon Schmerzen
        • Flüssigkeitsrestriktion und ggf3 x tgl. Diurese
        • Steroide5 mg zuroraler Unterdrückung der LeberstauungApplikation.
      • BeiKönnen Zeichen einer entstehenden Thrombosierung (veno-okklusive Erkrankung) kann eine Thrombolyse durchgeführteingesetzt werden.

    Radiogene Pankreatitis

    :
    • Prophylaxe
      • AlkoholkarenzSpeichelersatzmittel (VIIb/AC)
    • Therapie
      • entsprechend der allgemeinen Empfehlungen zur Therapie der PankreatitisAkupunktur (VIIb/BC)
        • Analgetikatherapie
        • Stoffwechselkorrektur, z. B. bei Diabetes
        • Sicherung der Ernährung, soweit möglich oral
        • exokrine Pankreasenzyme
        • bei progredienter Entzündung und Nekrosen ggf. endoskopische Eingriffe und Pankreasresektion

    SymptomatischeRadiotherapie-induzierte Therapie radiogener Nebenwirkungen am Uterus

    • Lokale Maßnahmen (IV/A)
    • Bei Infektionen (IV/A)
      • Antibiose
      • Schmerzlinderung
    • Bei starken Blutungen (IV/A)
      • blutstillende Maßnahmen
      • ggf. substituierende Maßnahmen wie Eisentherapie oder Transfusionen
    • Ggf. chirurgische Interventionen, z. B. (IV/A):
      • Debridement bei Nekrosen
      • Hysterektomie.
    • Es gibt Hinweise, dass die Kombination aus PentoxifyllinÜbelkeit und Tocopherol (unter Hormonsubstitution) manifeste Spätfolgen der Bestrahlung reduzieren kann (IV/C).

    Radiogene Vaginitis und StenoseErbrechen

    • Prophylaxe
      • Dievor Stenosierunghoch deremetogener Vagina wird durch regelmäßige Dilatation reduziertStrahlentherapie (IIIb/AGanzkörperbestrahlung).
        • Sie5-HT3-Rezeptorantagonisten soll(5-HT3-RA) frühzeitig+ Steroid (IIa/A)
      • vor moderat emetogener Strahlentherapie (Oberes Abdomen, aberBWS/ nachLWS, AbklingenNeuroachse in Abhängigkeit von der AkutreaktionTechnik)
        • 5-HT3-RA eingesetzt werden.(Ib/B)
        • Dieggf. Verwendung+ einesSteroid Dilatators(Ib/C)
      • vor gering emetogener Strahlentherapie (Becken, Hirnschädel, HNO)
        • Ggf. 5-HT3-RA, prophylaktisch oder individuellenals VaginalstentsRescue-Therapie, solltewenn mindestensÜbelkeit 2-und bisErbrechen 3-malauftreten (V/Woche
          erfolgenC).
      • Lokalvor appliziertesminimal Östrogenemetogener Strahlentherapie (Extremitäten, beginnendBrust)
        • keine amProphylaxe Tag nach Abschluss(Ib/A)
    • Grundsätze der Strahlentherapie,Therapie
      • andere konnteUrsachen nebenfür denpersistierende atrophischen Schleimhautveränderungen auch eine spätere VaginalverengungÜbelkeit und DyspareunieErbrechen?
      • keine reduzierenDosissteigerung des 5HT3-RA
      • keine Kombination mehrerer Medikamente derselben Substanzklasse
    • Rescue-Medikamente: Zu erwägen, wenn strahlentherapieinduzierte Übelkeit und Erbrechen trotz optimaler Antiemese persistiert.
      • Neurokinin-1-Rezeptorantagonist (Off-Label-Use)
      • Neuroleptika und andere Dopamin-Rezeptor-Antagonisten
        • Olanzapin, initial 1 x 5 mg p. o. (Off-Label-Use)
        • Haloperidol, initial 1–3 x 1 mg p. o.
        • Metoclopramid, initial 3 x 10 mg p. o. (Tageshöchstdosis 0,5 mg/kg KG oder 30 mg)
        • Levomepromazin, initial 3 x 1–5 mg p. o.
        • Alizaprid, initial 3 x 50 mg
      • Benzodiazepine
        • Lorazepam, initial 1 x 1–2 mg p. o.
        • Alprazolam, initial 1 x 0,25–1,0 mg p. o.
      • H1-Blocker
        • Dimenhydrinat, initial 3 x 50–100 mg p. o. oder 1–2 x 150 mg rektal

    Radiogene Diarrhö (Enteropathie/Enteritis)

    • Prophylaxe
      • Sulfasalazin (Off-Label-Use) (Ib/C)
      • Amifostin (IIb/C)
    • Therapie (akut)
      • 1. Wahl: Loperamid (IIb/B)
      • 2. Wahl: Opiumtinktur (V/B)
      • 3. Wahl: Octreotid (Off-Label-Use) (IIb/C)

    Chronische radiogene Enteritis

    • OP-Indikation nur in Notfallsituationen
      • höhergradige Darmstrikturen bis hin zum kompletten mechanischen
        Darmverschluss
      • Darmperforation mit begleitender Peritonitis
      • unkontrollierbare Blutungen

    Radiogene Proktitis

    • Prophylaxe
      • Amifostinklysmen vor jeder Bestrahlung (Off-Label-Use) (IIb/C)
      • Zur Verminderung des Risikos rektaler Blutungen und zur Verbesserung der
        Lebensqualität kann Beclometason-Diproprionat rektal appliziert werden (Off-Label-Use) (Ib/C).
    • Therapie
      • Es gibt Hinweisesymptomatisch, dassz. B. Spülungentopisches mitSteroid Benzydaminoder Anästhetikum
      • bei derrektalen BehandlungBlutungen
        • Darmfunktion derund akutenStuhlkonsistenz radiogenenggf. Vaginitis wirksam sein können (IIb/B)regulieren.
        • EbensoBei konntenAntikoagulation: lokaleIndikation Östrogen Applikationen die (späte) Schleimhaut-Atrophie vermindern sowie entsprechende Beschwerden verbessern (IIIb/B)prüfen.
        • InBei EinzelfPersistenz der rektalen Blutungen ohne Anällenmie waroder beiBeeinträchtigung seitder Lebensqualität Jahren bestehender kompletter Vaginalokklusionsollte eine regelmVerlaufskontrolle ohne spezifische Therapie erfolgen, da die Blutungen häßigeufig digitalespontan Dilatation mit einer Östrogen-Creme erfolgreich (IV/C).
          • Bei einem Mädchen konnten vaginale Strikturen mit topischer Mitomycin-Applikation gelöst werdensistieren.
        • Beihyperbare VersagenSauerstofftherapie (HBOT)
          • Sie kann, bei Berücksichtigung der konservativen Maßnahmen sind erfolgreiche operative ProzedurenRisiken, zur BehandlungTherapie derchronischer vaginalenschwerer StenoseProktitis im Rahmen von Beckenfibrosen beschriebendienen (IVIIb/BC).
        • Argon-Plasma-Laser
          • bei Persistenz Hb-wirksamer rektaler Blutungen trotz medikamentöser Therapie (IIIb/C)
        • chirurgische Therapie
          • Sie kann bei Persistenz schwerer proktitischer Symptome trotz medikamentöser Intervention erwogen werden. Das erhöhte Komplikationsrisiko ist zu beachten.

      Radiodermatitis

      • Prophylaxe
        • Haut und Haare sollen mit oder ohne Seife gewaschen werden (Ib/A).
        • Die Haut soll mit pflegenden, z. B. harnstoffhaltigen Cremes ohne allergisierende Substanzen (z.  B. Duftstoffe,
           pflanzliche Inhaltsstoffe) gepflegt werden (IIb/C).
          • Calendula-Creme reduziert Stärke, Ausprägung und Symptome der Radiodermatitis und kann eingesetzt werden (Ib/A).
            • DasCalendula-Creme Potenzialkann dieseseingesetzt Pflanzenstoffeswerden. zurDie mögliche Auslösung einer Kontaktallergie ist zu  berücksichtigen (Ib/C).
          • Silbersulfadiazin-Creme 1 % kann eingesetzt werden (IIb/C).
        • Puder sollte wegen austrocknender und verklebender Eigenschaften nicht angewandt werden (Ib/B).
        • Mometasonfuroat 0,1 %- Creme reduziert die Symptomatik (Brennen und Juckreiz), möglicherweise auch den Schweregrad des Erythems (Ib–IIb/B).
          • Es kann eingesetzt werden.
        • Bei länger dauernder Anwendung ist das Risiko einer Hautatrophie zu bedenken.
      • Prophylaktische silberhaltige Nylonverbände können den Schweregrad der Radiodermatitis am Perineum reduzieren (Ib/BIIb).
      • Die Wirksamkeit scheint von der Art der Anwendung abhängig zu sein.
    • Therapie der akuten Radiodermatitis (Ia–IIIb/A)
      • Die Therapie der mäßig ausgeprägten Radiodermatitis (Erythem, Juckreiz, Schmerz) soll symptomatisch erfolgen mit kühlenden Maßnahmen, z.  B.:
        • feuchte Umschläge mit nichttraumatisierenden Kompressen
        • antiseptische und antiseptischer Lösung (2- bis 3-mal/Tagd für 20 min)
        • steroidhaltige Cremes.
    • Therapie des chronischen Radioderms und Ulkus
      • Die feuchte Desquamation sowie auch das chronische Strahlenulkus werdensollen nach den allgemeinen Regeln der Wundversorgung behandelt werden (Ib/A).
      • Als geeignete Verbandsstoffe gelten:
        • trockene Wundverbände (wirkstofffreie Fettgazen, Schaumstoffe aus z.  B. Polyurethan, Calciumalginatwatten oder -kompressen)
        • feuchte Wundverbände (Hydrogele, Hydrokolloide und hydroaktive Verbände).
      • Ein genereller Vorteil von Wundauflagen, die eine feuchte Wundbehandlung ermöglichen, ist belegt.
      • Aus der Behandlung venöser Ulzera besteht zudem Evidenz, dass die Schmerzhaftigkeit der Wunde unter hydrokolloidalen und Schaumstoff-Wundverbänden geringer ausgeprägt ist.
      • Die Applikation differenter externer Substanzen (Wirkstoffe) sollte nur gezielt und zeitlich befristet zum Einsatz kommen (z.  B. Antiseptika bei Infektionsverdacht).
      • Für die feuchte Desquamation
        • sollte Gentianaviolett-Lösung nicht eingesetzt werden.
        • kann Eosin-Lösung eingesetzt werden.
      • Eine Low-Level-Laser-Therapie kann in Einzelfällen zur Behandlung chronischer HautulceraHautulzera erwogen werden (IIb–IIIb/C).

    Prophylaxe von Fibrosen im muskuloskelettalen System

    • Insbesondere bei hochdosierter Radiotherapie im Muskel- und Gelenkbereich soll frühzeitig eine physikalische Therapie zur Prophylaxe von Atrophie und Kontraktur eingesetzt werden (IIb/A).
      • Hierzu zählen vor allem passive und aktive Bewegungsübungen, ggf. auch Massagen.
    • Die prophylaktische Gabe von Pentoxyfillin/Tocopherol scheint die Weichteilfibrose zu reduzieren und kann erwogen werden (IIb/C).

    Therapie der subkutanen Fibrose (IIb–IV)

    • Bei Störungen der muskuloskelettalen Funktionalität sollen in spezialisierten Institutionen alle Möglichkeiten der physikalischen Therapie und Rehabilitationsmedizin ausgeschöpft werden (A).
    • Die Wirksamkeit von Pentoxyfillin/Tocopherol zur Reduktion einer manifesten Weichteilfibrose kann nicht ausreichend beurteilt werden. 
      • Ein Therapieversuch kann erwogen werden (C).
    • Die Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) ist nicht ausreichend beurteilbar.
      • Sie kann bei Weichgewebsnekrosen eingesetzt werden (C).

    Allgemeines

    • Während der Bestrahlung spüren die PatientenBehandelten nichts. Nach der Behandlung können jedoch Nebenwirkungen auftreten.
    • Dabei werden akute (Auftreten innerhalb von 90 Tagen) und chronische Nebenwirkungen unterschieden.
    • Strahlenschäden treten erst in Erscheinung, wenn sich die exponierten Zellen teilen.
    • Wann sich die Schädigung zeigt, hängt daher von der Zellteilungsgeschwindigkeit ab.
      • Eine Schädigung des Knochenmarks kann innerhalb einiger Stunden entstehen.
      • Eine Schädigung von Nerven, z.  B. des Plexus brachialis, manifestiert sich mitunter erst nach vielen Jahren.
    • Ein erhöhtes Risiko von Spätfolgen/Nebenwirkungen besteht bei:
      • hohen Gesamtdosen bei kurzer Therapiedauer
      • großen Zielvolumina
      • vielen Fraktionen
      • kurzen, intensiven Therapien
      • Kombinationstherapien mit bestimmten Zytostatika.

    Akute Nebenwirkungen

    • Insbesondere in Gewebe mit hoher Zellproliferation
      • Knochenmark
      • Haut
      • Schleimhäute
      • , u. a. des Magen-Darm-Trakt
      • Trakts, der Harnwege/Blase/ und Genitalien
    • Symptome
      • allgemeine Müdigkeit (Fatigue)
      • gastrointestinale Symptome (häufig bei großen Strahlenfeldern im Bereich des Magen-Darm-Trakts)
      • Dermatitis der bestrahlten Hautareale
      • Schleimhautläsionen
        • im Verdauungstrakt selten mit Blutungen, Perforationen oder Ileus
      • Verstärkung von Allgemeinsymptomen bei Bestrahlung des Schädels, z.  B.:10
        • Fatigue
        • Kopfschmerzen
        • Übelkeit, Erbrechen.
      • Haarausfall bei hochdosierter Bestrahlung des Schädels
    • Krankheiten
      • Pneumonitis bei Bestrahlung der Lunge
      • Gastroenteritis (toxische)

    Spätfolgen

    • Je jünger die Patientenbehandelte Person zum Zeitpunkt der Strahlentherapie warenwar, umso höher ist das Risiko.
    • Kinder sind besonders gefährdet.
      • Dies liegt zum einen daran, dass Gewebe in seinem Wachstum gehemmt wird, und zum anderen daran, dass noch viele Jahre zur Verfügung stehen, in denen sich Spätfolgen entwickeln können.
    • Welche Spätfolgen auftreten, hängt davon ab, welches Organ bestrahlt wurde.
    • Gehirn
      • leichte Enzephalopathie (verminderte Konzentrationsfähigkeit, eingeschränkte Gedächtnisleistung, Lernstörungen, erhöhte Ermüdbarkeit)
      • endokrine Störungen
      • Gesichtsfeldausfälle
      • Hirnnekrose (bei den indizierten Strahlendosen sehr selten)
    • Rückenmark
      • Myelopathie
      • Fraktionsdosis und bestrahltes Volumen sind ausschlaggebend.
      • erhöhtes Risiko bei langem Überleben und begleitender Gefäßschädigung (Diabetes/Arteriosklerose)
    • Auge
      • Katarakt
        • Die Linse ist sehr strahlenempfindlich.
      • Herz
        • Besondersbesonders gefährdethohes Risiko: Patienten, dieBestrahlungen im Thoraxbereich bei jungen Erwachsenenalter eine Strahlentherapie im Brustbereich erhalten haben.Erwachsenen
        • Perikarditis oder konstriktive Kardiomyopathie
        • erhöhtes Risiko einer koronaren Herzkrankheit
        • Verstärkung von Myokardschädigungen bei gleichzeitiger Anwendung von Anthrazyklinen
        • erhöhte Vulnerabilität durch weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren als mitwirkende Komponente
      • Lunge
        • Pneumonitiden
        • Fibrose mit Pleuraverdickung und restriktiver Funktionseinschränkung
        • erhöhtes Risiko oder schlechterer Zustand bei gleichzeitiger Anwendung bestimmter Zytostatika
      • HalsZahn-Nasen, Mund-Ohren-Bereich und Kieferbereich
      • Haut
        • Pigmentveränderungen
        • Teleangiektasien
        • Atrophie
      • Magen-Darm-Trakt

      Sekundärmalignome

      • Infolge einer Strahlentherapie können sekundäre maligne Erkrankungen auftreten.
      • In der Behandlung maligner Erkrankungen überwiegt in aller Regel der therapeutische Nutzen gegenüber dem relativ niedrigen Risiko für Sekundärmalignome.
      • Bei allen Indikationen ist eine sehr sorgfältige Abschätzung der Nutzen-Risiko-Relation erforderlich.
      • Bei niedriger Lebenserwartung, etwa in einer Palliativsituation, spielt das Sekundärmalignomrisiko keine Rolle.

      Strategien zur Minderung von Nebenwirkungen

      • Fokussierte Bestrahlun
        • Die Gamma-Knife-Bestrahlung ermöglicht eine fokussierte Bestrahlung lokal begrenzter Hirnmetastasen und führt verglichen mit einer Bestrahlung des gesamten Gehirns langfristig zu weniger Komplikationen wie kognitiven Störungen.
      • Radioaktiv markierte molekular zielgerichtete Substanzen (z. B. Antikörper)
        • Diese Behandlungsformen befinden sich in der Erprobungsphase. Sie ermöglichen eine Erhöhung der lokalen Strahlenintensität und tragen somit zu einer Verhinderung einer systemischen Toxizität bei.

      Patienteninformationen

      Patienteninformationen in Deximed

      Quellen

      Leitlinien

      • Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V.Krebsgesellschaft (DEGRODKG). S3-Leitlinie Supportive MaßnahmenTherapie inbei deronkologischen RadioonkologiePatientInnen - interdisziplinäre Querschnittsleitlinie. AWMF-Leitlinie Nr. 052032-014. Klasse S2e054OL, Stand 20152016 (abgelaufen). wwwregister.awmf.org  

      Literatur

      1. Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V. (DEGRO). Supportive Maßnahmen in der Radioonkologie. AWMF-Leitlinie Nr. 052-014, Klasse S2e, Stand 2015. www.awmf.org
      2. Heim T. Instabile Knochenmetastasen - Erfolgreiche Stabilisierung durch Radiatio. Stuttgart: Schattauer OnkoLounge 20.7.2015. www.onkolounge.de
      3. Deutsche Krebsgesellschaft. Hyperthermie-Behandlung. Onko-Internetportal 23.05.2018. www.krebsgesellschaft.de
      4. SymondsGuckenberger RP. Radiotherapy. BMJ 2001; 323: 1107-10. PubMed
      5. Hanks GE. Conformed radiotherapy for prostate cancer. Ann Med 2000; 32: 57-63. PubMed
      6. Green JAM, KirwanGuninski JJRS, Tierney J, Symonds P, Fresco L, CollingwoodHüllner M, et al. SystematicAktuelle reviewinterdisziplinäre andBehandlung meta-analysisvon ofKnochenmetastasen. randomisedOnkologie trials2023; of concomitant chemotherapy and radiotherapy for cancer of the uterine cervix29: better survival and improved distant recurrence rates. Lancet 2001; 358: 781-786222–9. PubMed
      7. Fu KK, Pajak TF, Trotti A, Jones CU, Spencer SA, Philips TL, et alwww. A radiation therapy oncology group (RTOG) Phase III randomised study to compare hyperfractionation and two variants of accelerated fractionation to standard fractionated radiotherapy for head and neck squamous cell carcinomas: first report of RTOG 9003springermedizin. Int J Radiat Oncol Biol Phys 2000; 48: 7-16. PubMed
      8. Sims E, Doughty D, Macauley E, Royle N, Wraith C, Darlison R, et al. Stereotactically delivered cranial radiation therapy: a ten year experience of linac-based radiosurgery in the UK. Clin Oncol 1999; 11: 303-320. PubMed
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      10. Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). StrahlentherapieS3-Leitlinie Supportive Therapie bei Hirntumorenonkologischen PatientInnen - interdisziplinäre Querschnittsleitlinie. OnkoAWMF-InternetportalLeitlinie 10Nr.10.2012032-054OL, Stand 2016 (abgelaufen). wwwregister.krebsgesellschaftawmf.deorg

      AutorenAutor*innen

      • Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
      • MariaDie Albertsson,ursprüngliche professorVersion ochdieses överlArtikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausäkare,rztlichen OnkologiskaOnline-Handbuch kliniken,Norsk UniversitetssjukhusetElektronisk LinköpingLegehåndbok (MedibasNEL, https://legehandboka.no/)
      • Mirjam Alsaker, Kreftavdelingen, St. Olavs Hospital, Trondheim
      • Bjørn Henning Grønberg, spesialist i onkologi, overlege, St. Olavs Hospital, Trondheim
    stråleterapi; fraksjonering; Strålebehandling
    Radiotherapie; Radiatio; RTx; Strahlenbehandlung; Teletherapie; Brachytherapie; Therapie mit Radionukliden; Radiochemotherapie; Bestrahlung; Strahlennebenwirkungen
    Strahlentherapie
    BBB MK 25.05.2023 umfassend gekürzt und aktualisiert. CCC MK 25.05.2018, komplett überarbeitet
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    Strahlentherapie Anwendung ionisierender Strahlung zur Behandlung maligner (und auch bestimmter benigner) Erkrankungen Das Anwendung Zielionisierender bestehtStrahlung darin,zur das WachstumBehandlung maligner Zellen in der betroffenen Körperregion zu hemmen oder diese abzutöten (und dabeiauch Schädigungenbestimmter gesundenbenigner) umliegendenErkrankungen Gewebes möglichst gering zu halten.
    Onkologie
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