Definition:Mindestens 15 Jahre nach einer akuten Poliomyelitis erneut auftretende progressive Muskelschwäche und/oder atypische Muskelermüdung sowie ggf. Muskel- und/oder Gelenkschmerzen.
Häufigkeit:Man geht davon aus, dass das Post-Polio-SyndromAuftreten bei rund 20–7050 % aller PatientenPatient*innen mit zurückliegender Poliomyelitis-Erkrankung auftritt.
Symptome:Neu auftretende Muskelschwäche, beiMuskelermüdung Patientenund/oder mit-atrophie Zustandsowie nachggf. PoliomyelitisFatigue. Es können Muskel- sowie Gelenkschmerzen auftreten. Schlafapnoe, Restless-Legs-Syndrom, Dysarthie und Dysphagie können weitere Symptome sein.
Befunde:EventuellEvtl. progressive Muskelatrophie, ggf. Faszikulationen in atrophierten Muskeln und Kraftgradminderung. Sensibilitätsstörungen werden nur sehr selten beschrieben.
Diagnostik:Die Diagnose: wird anamnestisch und klinisch gestellt. Zum Ausschluss anderer Erkrankungen und zur Erhärtung der Diagnose könnenLumbalpunktion, bildgebende Verfahren, Neurografie und/oder oder EMG durchgeführt werden.
BehandlungTherapie:Die Therapie besteht in erster Linie aus der Rehabilitation mittels Physiotherapie, physikalischer Therapie, Ergotherapie, Beratung und ggf. Logopädie.
Allgemeine Informationen
Definition
Der gesamte Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.1-3
Das Post-Polio-Syndrom (PPS) ist eine Erkrankung, die Jahre nach einer akuten Poliomyelitis auftreten kann.
Es ist gekennzeichnet durch einesubakut oder akut neu auftretende MuskelschwächeParese(n) oder atypische Muskelermüdung in früherzuvor geschädigten oder nicht geschädigten Muskeln und tritt ggf. in Verbindung mit einem sehr ausgeprägten allgemeinen Erschöpfungssyndrom (Fatigue), Muskelhypotrophie oder -atrophie und/oder Muskel- und Gelenkschmerzen auf; es.
Es tritt in den meisten Fällen frühestens 15 Jahre nach einer früheren paralytischen Poliomyelitis auf.1-32,4
PatientenPatient*innen mit dem Post-Polio-Syndrom weisen folgende Merkmale auf:
Anamnese mit zurückliegender Poliomyelitis, stabilem Verlauf von mindestens 15 Jahren und Residualsymptomen infolge der zurückliegenden Poliomyelitis.
Neuneu auftretende Muskelschwäche, manchmal auch neu auftretende Hypotrophie der Muskeln.
Es können sowohl zuvor gelähmte als auch zuvor nicht geschädigte Muskeln betroffen sein.
Der Schweregrad des Post-Polio-Syndroms hängt vom Schweregrad der Lähmungen in der akuten Phase ab.
Allgemeine Müdigkeit (Fatigue) und ein erhöhtes Schlafbedürfnis können auftreten.
Typisch sind Schmerzen infolge von Gelenkverschleiß (Skoliose).
Eventuellevtl. Kälteintoleranz und Verstärkung der Symptome bei kalter Witterung.
Das Post-Polio-Syndrom ist nicht ansteckend.
Das Post-Polio-Syndrom ist keine lebensbedrohliche Erkrankung, kann aber bei unbehandelter Ateminsuffizienz oder Dysphagie zu Hypoventilation und Lungenentzündung (Aspiration) führen.
Häufigkeit
Der gesamte Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.1-2,4-5
Europa ist seit 2002 poliofrei. 80 % der Weltbevölkerung leben in einem poliofreien Land. Weitere Informationen siehe Artikel Poliomyelitis.
nichtparalytische Myelitis: 1–4 % der Fälle
paralytische Myelitis: < 1 % der Fälle
In Deutschland leben Zehntausende Überlebende früherer Polio-Epidemien und schätzungsweise 10.000–50.000 PPS Betroffene.6
Die Angaben zur Inzidenz des Post-Polio-Syndroms bei Personen mit zurückliegender Poliomyelitis variieren je nach Quelle sehr stark, wasabhängig invon ersterden Liniejeweiligen aufKriterien, unterschiedlichedie Definitionenzur Diagnosestellung genutzt werden.1
Rund 50 % der Personen mit zurückzuführenckliegender istPoliomyelitis beschreiben im Verlauf neue Symptome wie Schwäche, Fatigue und Konzentrationsschwierigkeiten.1
AllgemeinNur gehtbei man20 davon% aus,der dassPatient*innen dasmit zurückliegender Poliomyelitis tritt eine neue progressive Muskelschwäche auf.1
Auftreten des Post-Polio-SyndromSyndroms bei rund 20–70 -50 % aller PatientenPatient*innen mit zurückliegender Poliomyelitis-Erkrankung auftritt.42
Die Gesamtprävalenz wird aktuell auf ca. 1,6 Millionen Fälle geschätzt.4
InAuftreten der Regel tritt dasdes Post-Polio-SyndromSyndroms 20ungefähr bis 4035 Jahre (zwischen 8 und 71 Jahre) nach der akuten Poliomyelitis-Erkrankung auf.1,4
Eine Atemlähmung tritt bei < 5 % aller PatientenPatient*innen mit Post-Polio-Syndrom auf.5
Das Post-Polio-Syndrom tritt etwas häufiger bei Frauen als bei Männernaufnnern auf.3-4
Ätiologie und Pathogenese
Der gesamte Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.1-4,7-8
Die Ursache desfür die Progression der Symptome beim Post-Polio-SyndromsSyndrom ist derzeit nicht abschließend geklärtunklar.61-2
Ein Zusammenhang mit ALS (amyotrophe Lateralsklerose) besteht nicht.
Pathophysiologie
In Untersuchungen der Motoneuronen bei PatientenPatient*innen mit Post-Polio-Syndrom wurden zurückliegende neurogene Veränderungen sowie in einigen Fällen aktive Denervierungs- und Reinnervationsprozesse nachgewiesen.
Die akute Poliomyelitis-Erkrankung führt zum Verlust motorischer Vorderhornzellen und zur kollateralen Reinnervation einschließlich der Neubildung terminaler Axone:.
Durch den Verlust von Nervenzellen und die Reinnervation kann sich die Anzahl der zu einer motorischen Einheit gehörenden Muskelfasern bis um das Zehnfache10-Fache erhöhen.
Ab einem bestimmten Grad kann keine weitere Reinnervation erfolgen.
Eine nicht kompensierte Denervierung führt daher zur Atrophie von Muskelfasern und damit zum Verlust der Muskelkraft (Lähmung).
Verschiedene Hypothesen
Überlastung der motorischen Einheiten:
BeiVerlust Patientenund mitDenervierung poliobedingtenvon SchädigungenMotorneuronen sindnach sowohlder dieakuten gelähmten als auch die gesunden Muskeln stärker als bei Gesunden beansprucht.Poliomyelitis
DiesReinnervation giltder auchMuskelfasern durch Kollateralen, dadurch Vergrößerung der motorischen Einheit
ggf. Überlastung der kompensatorischen Mechanismen
Größere motorische Einheiten und metabolische Umsätze können zur Instabilität der reinnervierten neuromuskulären Verbindungen für die Neuronen, die für die Kompensation solcher Schäden zuständig sind.
Mit der Zeit steigt die Belastung von Nerven und Muskeln zu stark anhren.
Alterungsprozess:
ImDer Zugenormale derAlterungsprozess physiologischenführt Alterungsprozessezum gehenVerlust dievon Anzahlmotorischen der Neuronen im Rückenmark, die Muskelmasse und damit auch die Muskelkraft bei allen Menschen mehr und mehr zurückEinheiten.
Imggf. LiquorReaktiverung der Viren und dadurch Progression der Degeneration von PatientenMotorneuronen3
Entzündung
Liquor ggf. mit Post-Polio-Syndromerhöhten wurdenWerten entzündlicheproinflammatorischer Veränderungen, also Zeichen einer Aktivierung des Immunsystems gefundenZytokine (zTNF-alpha und Interferon-gamma)
Serum ggf. B. mit erhöhtehten KonzentrationWerten vonproinflammtorischer BZytokinen (TNF-Lymphozytenalpha, Interleukin-6 und entzündungsfördernden Zytokinen wie Gamma-Interferon und Tumornekrosefaktor TNFLeptin).
Zeichen des systemischen inflammatorischen Response-Syndroms (SIRS)
Beipostmortem PatientenNachweis von inflammatorischen Veränderungen bei Patient*innen mit Post-Polio-Syndrom wurde eine hohe Konzentration von regulatorischen T-Zellen und Antikörpern gegen das Poliovirus nachgewiesen.PPS3
Mögliche Ursachen sind:
Persistierendepersistierende Infektion oder späte Immunabwehr7
Chronischchronisch persistierende Fragmente des Poliovirus, ggf. verstärkt durch eine Infektion mit Nicht-Polio-Enteroviren (widersprüchliche Befunde, keine konklusive Virusisolierung; allerdings wurden solche Fragmente in einer Studie bei allen untersuchten PatientenPatient*innen mit Post-Polio-Syndrom nachgewiesen78).
Eine persistierende Infektion kann im Zusammenhang stehen mit der Erhöhung von proinflammatorischen Chemokinen und Zytokinen.
InMuskelbiopsien Biopsien wurdenmit perivaskuläreren und interstitielleinterstitiellen Entzündungsinfiltrate nachgewiesen.ndungsinfiltraten4
keine Korrelation zwischen Schwere der Erkrankung, Progressionsrate und Höhe der proinflammorischen Peptiden3
Autoimmune Prozesse
wenig Evidenz
in einer Studie: hohe Konzentration von regulatorischen T-Zellen und Antikörpern gegen das Poliovirus3
Genetisch:
Inmöglicherweise einigenZusammenhang Studien wurde nach einem genetischen Hintergrund des Post-Polio-Syndroms geforscht.
Hier kämen z. B. fehlende Deletion im SMN-Gen oderzwischen Polymorphismus des Fibrinogenrezeptors IIIA infrage.
Fürund denEntwicklung Nachweisvon möglicher genetischer Varianten, die eine besondere Veranlagung für Poliomyelitis oder das Post-Polio-Syndrom bedingen, sind weitere Studien erforderlich.PPS3
ZustandDer nachgesamte Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.1-3
Frühere paralytische Poliomyelitis, gesichert durch Anamnese, klinische Untersuchungen mit ggf. Muskelatrophien oder Residuen und typischen EMG-Veränderungen2-3
Nachweis des Verlusts von Motorneuronen
Neuklinischer auftretendeBefund von residualer Muskelschwäche und Muskelatrophie oder
EMG mit Zeichen der Denervierung (Zeichen der Vorderhornschädigung)
PCR-Amplifikation von Poliovirus-RNA im Liquor
Eine Phase der in(kompletten) Remission gefolgt von einem Intervall mit neuromuskulärer Stabilität (normalerweise mindestens 15 Jahre)
Langsam oder (selten) plötzlich beginnende neu auftretende progrediente Muskelschwäche und/oder abnorme Muskelermüdung, mit oder ohne generalisierte Fatigue ggf. in Verbindung mit neu auftretender Muskelatrophie und/oder Muskel- und/oder Gelenkschmerzen
Symptome können nach Traumata, Operationen oder Inaktivitätsphasen erstmalig auftreten.
Symptome bestehen mindestens 1 Jahr.
Ausschluss von neuromuskulären, orthopädischen oder anderen Differenzialdiagnosen, die die Symptomatik hervorrufen könnten.
Es können sowohl neurologische als auch muskuloskelettale Symptome des Post-Polio-Syndroms manifestieren sich zunächst in der zuvor geschwächten Muskulaturauftreten.
durch zunehmende Schwäche, Schmerzen, Arthrose oder Gelenkinstabilität verursacht.
Atembeschwerden: (respiratorische Insuffizienz)
Tretenbei Patient*innen mit respiratorischer Insuffizienz in ersterder LinieAkutphase
Häufiger bei Patienten aufPatient*innen, derendie Atmungssystem auch währendin der akutenAkutphase Phaseälter derals Erkrankung10 betroffenJahre war,alt ist bei anderen Patienten dagegen seltenwaren.
InUrsachen
häufig diesemSchwäche Zusammenhangder krespiratorischen Muskulatur
mönnenglicherweise auchzentrale FaktorenHypoventilation wiebei Z. n. bulbärer Poliomyelitis
Beginnt am ehesten mit nächtlicher alveolaren Hypoventilation.
Folgen der Hypoventilation
unruhiger Schlaf
Erwachen in der Nacht
morgendliche Kopfschmerzen
(morgendliche) Müdigkeit
leichte kognitive Störung
Verstärkung der Hypoventilation durch Skoliose, Lungenemphysem, Herz-Kreislauf-Insuffizienz oder eine schlechte Körperhaltung und eine daraus folgende Hypoventilation eine Rolle spielen.
Subjektivmöglicherweise äußert sich eine Hypoventilation häufig in unruhigem Schlaf, Erwachen in der Nacht, morgendlichen Kopfschmerzen, (morgendlicher) Müdigkeit oder leichten kognitiven Störungen.Husten
TrittBei häufig bei Patienten aufPatient*innen, die unter Spätfolgen bulbärer Störungen oder schwererschweren Atemprobleme leiden.
Rückenschmerzen:
Treten vor allem bei PatientenPatient*innen aufmit Schiefhaltung, beiSkoliosedenen die akute Phase der Erkrankung zu einer schiefen Körperhaltung,oder unterschiedlichen Beinlängen odernach einerder Skolioseakuten geführt hat.Poliomyelitis
Klinische Untersuchung
Neurologische Untersuchung
Kraftgrade: evtl. herabgesetzt
Sensibilitätsprüfung: nur selten Sensibilitätsstörungen bei PPS, wichtig für Differenzialdiagnostik
Gangbild
Zunehmende Schwäche und/oder Atrophie in zuvor betroffenen Muskeln.
InMöglicherweise Faszikulationen in den atrophen Muskeln sind manchmal Faszikulationen zu beobachten.
Orthopädische Komplikationen
Sind sehr verbreitet und resultieren aus der atypischen Belastung von Gelenken infolge der Knochendeformierung und Muskelschwäche.
Mögliche Komplikationen sind Flexionsdeformität, Hyperextension oder laterale Instabilität der Knie- oder Hüftgelenke, progressive Instabilität von Gelenken, Osteoporose, Frakturen, Arthrose und Skoliose.
Eine zervikale Spondylose kann sich in Nackenschmerzen und verschiedenen radikulären und sensorischen Symptomen sowie manchmal in einer Kompression des Rückenmarks manifestieren.
Atemstillstand
In seltenen Fällen kann es infolge von Lähmungen zu einem Atemstillstand kommen.
Ein Atemstillstand resultiert häufig aus einer nachts verstärkt auftretenden Hypoventilation infolge einer Deformierung des Brustkorbs, einer zunehmenden Skoliose oder anderen Faktoren, die die Luftzufuhr begrenzen.
Neurologische Komplikationen
Können durch Fehlstellungen des Skeletts sowie der Verwendung von Gehhilfen, eines Rollstuhls u. Ä. entstehen, durch die die peripheren Nerven eingeklemmt werden.
Ein kleiner Teil der Patienten kann im Rahmen des Post-Polio-Syndroms eine Dysphagie entwickeln.
Andere neurologische Ausfälle stehen nur selten mit dem Post-Polio-Syndrom in Verbindung und sollten separat abgeklärt werden.
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
Bei Bedarf Blutuntersuchungen zum Ausschluss anderer Erkrankungen.
evtl. Amplifikation der Poliovirus-Polio-SyndromRNA wurdenals imZeichen Liquoreiner vorangegangen Poliomyelitis
möglicherweise erhöhte Konzentrationen der entzündungsfördernden Zytokinevon Tumornekrosefaktor, Gamma-Interferon und Interleukin-4 nachgewiesen.1011
Ursache unbekannt
Die Ursache der erhöhten Konzentration dieser Zytokine bei Patienten mit Post-Polio-Syndrom ist nicht bekannt; möglicherweise handeltAutoimmunreaktion es sich um eine Autoimmunreaktion, eine oder
zum Ausschluss struktureller, neoplastischer, entzündlicher, komprimierender spinaler Prozesse
MRT Kopf:
BeiHinweisen auf eine Spinalkanalstenose oder die Beteiligung von Nervenwurzeln ist eine MRT von Hals- und/oder Lendenwirbelsäule indiziert.
Beibei bulbären Symptomen: MRT des Gehirns.
Bei Bedarf Neurografie:
Dient dem Ausschluss einer gleichzeitig vorliegenden Polyneuropathie.
EMG:
Inkeine derUnterscheidung Elektromyografiezwischen lassendurchgemachter sich neu aufgetretene Denervierungs-Poliomyelitis und ReinnervationsprozessePPS
Bestätigung aucheiner indurchgemachten zuvor nicht betroffener Muskulatur darstellen. Mittels EMG lässt sich auch das Poliomyelitis
Ausmaß und Schwere der früheren poliobedingten Lähmung darstellen (welche Muskeln betroffen bzw. nicht betroffen waren sowie der Schweregrad des Post-Polio-Syndroms in den betroffenen Muskeln):
Fibrillationspotenziale, positive scharfe Wellen (PSW) sind nicht obligat.2
keine Unterscheidung zwischen vorangegangener Poliomyelitis und PPS
nach Poliomyelitis in Muskelbiopsie Zeichen der chronischen Denervierung und Reinnervierung und aktiven Denervierung
Zeichen der kompensatorischen Reinnervation: hypertrophierte Muskelfasern Typ I
Zeichen der aktiven Denervierung: Small Angulated Fibers (Zeichen der Atrophie)
Indikationen zur Überweisung
Alle Patienten mitBei Verdacht auf oder gesichertem Zustand nach Poliomyelitis, bei denen ein Risiko für das Post-Polio-Syndrom vorliegt,sollte sindeine einemÜberweisung Spezialistenan die Neurologie für dasweiterführende Post-Polio-SyndromDiagnostik vorzustellenund/oder an ein multidisziplinäres Rehazentrum für die Behandlung der Erkrankung erfolgen.
Therapie
Der gesamte Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.1-5,13
TherapiezielTherapieziele
Stärkung der Muskulatur stärken und Verbesserung der Funktionalität verbessern.
MinderungSchmerzen der weiteren Progressionlindern.
VerbesserungEigene derBelastungsgrenzen erfahren.
Adäquater Umgang mit eigenen Energiereserven
Krankheitsprogression mindern.
Komplikationen und letale Verläufe verhindern.
Lebensqualität durch verschiedene Maßnahmen verbessern.
Allgemeines zur Therapie
Grundlage der Therapie bildet die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
DieRehabilitationsprogramm wichtigste Maßnahme ist ein Rehabilitationsprogrammmit:
physiotherapeutischen, dasphysikalischen, sichergotherapeutischen, aus physiotherapeutischenschmerztherapeutischen und arbeitsmedizinischen Behandlungen und ggf. Logopädie bei Bulbärsymptomen (Dysphagie, Dysarthrie) zusammensetzt.
medikamentöseggf. Behandlung.
Einezusätzliche Therapie,psychologische die zur Heilung der Erkrankung führt, steht nicht zur Verfügung.12
Die medikamentöse Behandlung dient lediglich der Linderung der Symptome.
Intravenöse Gabe von IgG-Antikörpern (IVIg):
In zwei randomisierten kontrollierten Studien wurde gezeigt, dass die Gabe von IVIg eine gewisse Wirkung erzielt.13-14
Solange keine aussagekräftigen Studien zur Wirkung (insbesondere zur Langzeitwirkung)Mitbetreuung und Dosierung vorliegen, wird die Behandlung nicht empfohlenErnährungsberatung.
eingesetzt bei Fatigue, Aufmerksamkeits-, Wahrnehmungs- und Gedächtnisstörungen
KörperlicheUnterstützung Übungen,bei dieemotionalen nichtund zurpsychosozialen Erschöpfung führen, können die Muskelkraft verbessern.Problemen
BisherBehandlung istvon die Wirkung der unterschiedlichen Therapieansätze nicht ausreichend wissenschaftlich belegt (la-Studien)Depression, um diesbezüglich gesicherte Aussagen treffen zu kAngsstönnen.15rungen
Vermeidung von Kälte, ggf.Bevorzugung Weiterleitungwarmer anUmgebung, psychologischvor geschultesallem Personal.bei Bewegung3
Vermeidung einer Gewichtszunahme:
AufgrundDie erforderliche Gewichtsabnahme aknn schwierig sein aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit und Aktivität kann sich eine später ggf. erforderliche Gewichtsabnahme schwierig gestalten.
Ein hHöheres Körpergewicht erhöhtführt daszur RisikoBelastung der Gelenke und Zunahme von BelastungsschSchmerzen und Instabilitädent.
Physikalische TherapieKrankengymnastik
Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.13
EntsprechendeBei Untersuchungenmuskuloskelettalen dienenSchmerzen alsund Grundlage für die Gelenkinstabilität
Planung und/oder für die Anpassung oder den Ersatz von Orthesen für Knie, Sprunggelenk oder Nacken
hierbeiErlernen handeltdes esUmgangs sichmit umden Hilfsmitteln im Rahmen der Physiotherapie
Maßnahmen, die die Funktionalität erheblich verbessern können.614
Unterstützung der Atmung
HilfsmittelSeit zurvielen UnterstützungJahren derAtemhilfsmittel Atmung kommen beimbei Post-Polio-Syndrom seit vielen Jahren zum Einsatz.Patient*innen1815
Ein gestGestörter Schlafrhythmus und eine daraus resultierende Tagesmüdigkeit: kmönnenglicherweise auf Störungen des Atemsystems hindeuten, aber auch aufZeichen einer tatsächlichen SchlafstAtemstörung oder z. B. dem Wittmaack-Ekbom-Syndrom (Restless-Legs-Syndrom) beruhen.
Die alleinige Sauerstofftherapie kann inIn frühen Krankheitsstadien: einealleinige symptomatischeSauerstofftherapie Besserung bewirken. Die ausreichend
Therapie der Wahl: ist jedoch dienichtinvasive Beatmung, die in
Vermeidung der Regelinvasiven nichtdurch invasivfrühzeitige durchgeführtnichtinvasive wird.Beatmung
intravenöse Gabe von IgG-Interferon,Antikörpern Pyridostigmin,(IVIg)
in demeinigen CoenzymStudien QKontrolle 10von Schmerz und PrednisolonReduktion wurdevon keineproinflammatorischen statistischZytokinen nachweisbarein WirkungLiquor erzieltund Serum
v. a. wirksam bei Patient*innen mit starker Funktionseinschränkung, Muskelatrophie in den unteren Extremitäten und stärkerer Fatigue und höherem Schmerzniveau4
Amantadine kann ggf. in wenigen Fällen bei Fatigue helfen.
AmantadinAmitryptilin
Bisher undin Modafinil wirkenStudien nicht gegenuntersucht, Müdigkeitkönnte bei Fatigue wirken.
NervenwachstumsfaktorenKönnte (IGF-1,zur Insulin-ähnlicherSchmerzbehandlung Wachstumsfaktor),eingesetzt die die Bildung neuer Nervenenden fördern, zeigten in einer kleinen Pilotstudie keine Wirkungwerden.
Lamotrigin kann ggf. gegen Schmerzen und Müdigkeit wirken und eine Verbesserung der Lebensqualität verursachen.213
Abhängig von der Ursache der Funktionseinschränkungen und der im Rahmen der zuvor durchgemachten akuten Polio-InfektionPolioinfektion eingetretenen Lähmung ab.hmungen
Patienteninformationen
Tipps für Patienten
Legen Sie im Laufe des Tages immer wieder Pausen ein.
Greifen Sie gerne auf Entspannungstechniken zurück, aber denken Sie auch an die körperlichen Übungen.
Benutzen Sie Hilfsmittel, die den Körper entlasten und Ihnen helfen, Kraft einzusparen. Die eingesparte Kraft steht Ihnen für andere Aktivitäten zur Verfügung.
Lassen Sie Schmerzen ärztlich untersuchen und behandeln. Wenn Hilfsmittel nicht ausreichen, kann eine medikamentöse Behandlung ggf. dazu beitragen, die täglichen Aufgaben zu bewältigen und ggf. den Schlaf zu verbessern.
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AutorenAutor*innen
BirgitKatja WengenmayerLuther, Dr. med., FachäÄrztin fürin Weiterbildung Allgemeinmedizin, FreiburgBerlin
JanDie Lexellursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, professor och överläkare, Avdelningen för rehabiliteringsmedicin, Skånes universitetssjukhus
Dr Stephan Schüler, avdelningsöverläkare, Nevrologisk avdeling, Sykehuset Namsoshttps://legehandboka.no/).
Definition:Mindestens 15 Jahre nach einer akuten Poliomyelitis erneut auftretende progressive Muskelschwäche und/oder atypische Muskelermüdung sowie ggf. Häufigkeit:Muskel- Manund/oder geht davon aus, dass das Post-Polio-Syndrom bei rund 20–70 % aller Patienten mit zurückliegender Poliomyelitis-Erkrankung auftrittGelenkschmerzen.
Physiotherapie/Sportmedizin
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