Allgemeine Informationen
Definition
- Die Pyelonephritis ist eine Infektion der oberen Harnwege, d.
-2 - Kann akut, rezidivierend oder chronisch verlaufen.
- Unkompliziert
- Eine Harnwegsinfektion wird als unkomplizierte Harnwegsinfektion eingestuft, wenn im Harntrakt keine relevanten funktionellen oder anatomischen Anomalien, keine relevanten Nierenfunktionsstörungen und keine relevanten Begleiterkrankungen vorliegen, die eine Harnwegsinfektion bzw. gravierende Komplikationen begünstigen.
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- Eine Harnwegsinfektion wird als unkomplizierte Harnwegsinfektion eingestuft, wenn im Harntrakt keine relevanten funktionellen oder anatomischen Anomalien, keine relevanten Nierenfunktionsstörungen und keine relevanten Begleiterkrankungen vorliegen, die eine Harnwegsinfektion bzw. gravierende Komplikationen begünstigen.
- Kompliziert
- Komplizierte Nierenbeckenentzündungen kommen relativ häufig vor bei Männern, älteren Menschen, Schwangeren, bei zugrunde liegenden anatomischen oder physiologischen Dispositionen, immunsupprimierten Personen, Obstruktion und Katheterisierung.
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- Komplizierte Nierenbeckenentzündungen kommen relativ häufig vor bei Männern, älteren Menschen, Schwangeren, bei zugrunde liegenden anatomischen oder physiologischen Dispositionen, immunsupprimierten Personen, Obstruktion und Katheterisierung.
Häufigkeit
- Die Inzidenz für akute Nierenbeckenentzündung in Deutschland wird mit 1 von 1.000 Personen jährlich angegeben, Grundlage sind Versicherungsdaten.
21 - Die Erkrankung tritt am häufigsten bei Frauen auf.
43 - Die akute Nierenbeckenentzündung tritt bei 1–2 % der Schwangeren auf.
- Möglicherweise erhöht sie das Risiko für eine Frühgeburt und weitere Schwangerschaftskomplikationen.
21,54
- Möglicherweise erhöht sie das Risiko für eine Frühgeburt und weitere Schwangerschaftskomplikationen.
Ätiologie und Pathogenese
- Ätiologisches Agens
- E. coli wird in ca. 60–80
32,6-75, bei älteren Patient*innen etwas seltener (40–60 - Es folgen Proteus mirabilis und Klebsiella pneumoniae, seltener werden andere Enterobakterien oder Staphylokokken im Urin nachgewiesen.
75-6 - Klebsiella sp., Proteus mirabilis und Enterobacter sp. machen zusammen ca. 10–15
- Häufigster Erreger bei Kindern ist ebenfalls E. coli, seltener Proteus mirabilis.
75
- E. coli wird in ca. 60–80
- Pathogenese
- Es handelt sich in der Regel um eine von den unteren Harnwegen aufsteigende Infektion.
- Die hämatogene Ausbreitung ins Nierenbecken/in die Nieren kommt selten vor und meistens bei immunsupprimierten und chronisch kranken Patient*innen.
- Komplizierte Fälle
- Sind oft bei älteren Menschen, bei Patient*innen mit Diabetes mellitus und immunsupprimierten Personen zu beobachten.
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- Sind oft bei älteren Menschen, bei Patient*innen mit Diabetes mellitus und immunsupprimierten Personen zu beobachten.
Multiresistente Erreger
- Folgende Patientengruppen tragen ein erhöhtes Risiko einer Infektion mit multiresistenten Erregern. Für sie gelten gesonderte Therapieempfehlungen:
21- stattgehabte Kontakte mit dem Gesundheitssystem innerhalb der letzten 90 Tage
- häufige Antibiotikatherapie in der Vergangenheit
- Therapieversagen.
Disponierende Faktoren
- Für eine Infektion disponieren:
8-102,7- Obstruktion (Strikturen, Steine, Tumoren, Prostatahypertrophie)
- Bei Männern liegt oft eine Obstruktion wegen vergrößerter Prostata mit unvollständiger Blasenentleerung oder altersbedingter Reduktion antibakterieller Aktivität im Prostatasekret vor.
18
- Bei Männern liegt oft eine Obstruktion wegen vergrößerter Prostata mit unvollständiger Blasenentleerung oder altersbedingter Reduktion antibakterieller Aktivität im Prostatasekret vor.
- neurogene Blase
- vesikoureteraler Reflux
- Instrumentation oder Blasenkatheter
- Immunsuppression
- Harnwegsinfekte in der Anamnese
- Diabetes mellitus
11 - Nierentransplantation
: Innerhalb von 2 Monaten nach der Operation hatten 30–50 % der Patient*innen eine akute Pyelonephritis aufgrund von Immunsuppression und vesikoureteralem Reflux nach der Operation.9 - häufige Sexualkontakte (bei Frauen)
129 - Gebrauch von Spermiziden (bei Frauen)
129 - Urininkontinenz (bei Frauen).
129
- Obstruktion (Strikturen, Steine, Tumoren, Prostatahypertrophie)
Definitionsgemäß handelt es sich bei vielen dieser Patient*innen um einekomplizierte Harnwegsinfektion, bei der Komplikationen wahrscheinlicher sind.2
ICPC-2
- U70 Pyelonephritis/Pyelitis
ICD-10
- N12 Tubulointerstitielle Nephritis, nicht als akut oder chronisch bezeichnet
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
- Klinik: Voraussetzung für eine Diagnose. Laut Definition gibt es keine asymptomatische Harnwegsinfektion.
21- Auch die Differenzierung zwischen unterer und oberer Harnwegsinfektion erfolgt ausschließlich über die Klinik.
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- Auch die Differenzierung zwischen unterer und oberer Harnwegsinfektion erfolgt ausschließlich über die Klinik.
- Urindiagnostik: Bei Verdacht auf Pyelonephritis sollte eine Urindiagnostik mit Teststreifen und Anlage einer Urinkultur zur Erregerbestimmung und Resistenztestung erfolgen.
21 - Sonografie: Sollte zum Ausschluss komplizierender Faktoren erfolgen.
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Differenzialdiagnosen
- Appendizitis: Druck- und Loslassschmerz in der rechten Fossa iliaca, rektale Empfindlichkeit
- Akute Beckeninfektion (Adnexitis oder Endometritis): Schmerzen im unteren Teil des Abdomens, Fluor, Portioschiebeschmerz/druckempfindlicher Uterus
- Extrauterine Schwangerschaft: Schmerzen im unteren Teil des Abdomens, evtl. vaginale Blutung
- Cholezystitis: Schmerzen auf der rechten Seite mit Druckempfindlichkeit über der Gallenblase
- Pankreatitis
- Divertikulitis: Schmerzen im unteren linken Teil des Abdomens, veränderter Stuhl
- Pneumonie im Unterlappen: Husten, Atemnot
- Akute Prostatitis: Schmerzen im Perineum, sehr empfindliche Prostata
- Lumbago, vertebragene Schmerzen
Anamnese
DasDieSymptomspektrumklinische Präsentation bei akuter Nierenbeckenentzündungist umfangreich und reichtkann von leichter Erkrankung bis zur Sepsis variieren.810- Eine Harnwegsinfektion ist wahrscheinlich beim Vorhandensein folgender Zeichen:
21- Schmerzen beim Wasserlassen (Algurie)
hähäufige Miktionen (Pollakisurie)- imperativer Harndrang
- Hämaturie
- Eine Harnwegsinfektion wird als Ursache vermutet.
- Für eine Pyelonephritis sprechen das (ggf. zusätzliche) Auftreten von:
21 - Frauen sollten nach vaginalen Beschwerden gefragt werden. Beim Vorhandensein sollten andere Differenzialdiagnosen in Erwägung gezogen werden und ggf. eine gynäkologische Untersuchung erfolgen.
21 - Kinder und ältere Menschen
- Können asymptomatisch sein oder lediglich einen reduzierten Allgemeinzustand haben.
1/3atypischederSymptome- Verschlechterung
älterendesPatient*innen sind fieberfreiAllgemeinzustandes - Durchfall,
bei 20 % dominierenErbrechen - respiratorische Symptome
- Veränderungen
imdesMagen-Darm-TraktmentalenoderStatus - Fehlen
invonden Lungen.8Fieber
- Verschlechterung
Körperliche Untersuchung
- Sollte bei allen Patient*innen mit Verdacht auf Pyelonephritis durchgeführt werden.7
- Klopfschmerzhaftes Nierenlager?
- Fieber?
- Es kann eine abdominale Abwehrspannung vorliegen.
- Urosepsis kann einen Schock hervorrufen.
Beibei geschwächtem Allgemeinzustand: Kontrollesolltenvon Puls, Blutdruck undperiphereperipherer Zirkulationkontrolliert werden.
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
Urin
- Urinstreifentest: Für einen Harnwegsinfekt sprechen der Nachweis von:
21- Blut
- Leukozyten
- Nitrit
- Bei Verdacht auf Pyelonephritis ist ein Urinstix nicht ausreichend zum Ausschluss der Erkrankung.
- Mögliche Störfaktoren beachten.
- Siehe Tabelle Urinstreifentest, Störfaktoren.
- Urinkultur
Sonografie
- Zum Ausschluss von komplizierenden Faktoren
notwendigwie Obstruktion, Harntransportstörung oder Steine21
Labor
- Blutuntersuchungen können bei Verdacht auf Pyelonephritis hilfreich sein.
21 - BSG, Leukozyten, CRP und Procalcitonin können erhöht sein.
- Eine Cochrane-Metaanalyse fand, dass bei Kindern BSG, CRP und Procalcitonin nicht zur Unterscheidung zwischen oberer und unterer Harnwegsinfektion empfohlen werden können. Es scheint jedoch eine Korrelation des Procalcitonins mit einer Pyelonephritis zu geben. Bei niedrigem CRP (<
14 Eine französische Studie kam zu dem Ergebnis, dass dasCRPnicht hilfreich zum Management einer Pyelonephritis ist.1512- Blutkulturen sind bei 12
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Diagnostik bei Spezialist*innen
UltraschallWennBeieinatypischem Verlauf oder Verdacht aufObstruktion oderSteinevorliegt.Bei Verdacht auf Harntransportstörungen (z. B. vermehrter Restharn) ist durch weitergehende Untersuchungen (z. B. Sonografie) der Ausschluss von komplizierendenkomplizierende Faktorennotwendig.2
AlternativesollteUntersuchungeneinesindurologischeUrografie,UntersuchungCT, MRerfolgen.- CT
- Ist normalerweise nicht notwendig, aber bei fehlender Besserung oder bei rezidivierenden Schmerzen ist die Untersuchung indiziert.
1613
- Ist normalerweise nicht notwendig, aber bei fehlender Besserung oder bei rezidivierenden Schmerzen ist die Untersuchung indiziert.
Indikationen zur Krankenhauseinweisung
- Schwerer Krankheitsverlauf, Verdacht auf Urosepsis
- Übelkeit, Erbrechen
- Kreislaufinstabilität1
- Faktoren, die das Auftreten von Komplikationen wahrscheinlich machen, z.
- Schwangerschaft
- Diabetes mellitus mit instabiler Stoffwechselsituation
ImmunsupressionImmunsuppression- Kinder, insbesondere in den ersten Lebensmonaten.
- Bei fehlender klinischen Besserung 72 Stunden nach Behandlungsbeginn
Therapie
Therapieziele
- Infekt sanieren.
- Dauer und Schweregrad der Infektion reduzieren.
- Mögliche Komplikationen verhindern bzw. begrenzen.
Allgemeines zur Therapie
DieBeimeistenunkomplizierterPatient*innenPyelonephritis,kKreislaufstabilität, Fehlen von Erbrechen und sichergestellter Versorgung ist eine ambulante Behandlung mönnen außerhalb des Krankenhauses behandelt werdenglich.1710- Vor Beginn der Behandlung sollten immer eine bakteriologische Untersuchung und Resistenzbestimmung des Urins durchgeführt werden.
- Bedingt durch die Häufigkeit der Erkrankung richten sich die Therapieempfehlungen für die unkomplizierte Zystitis auch danach, einer Resistenzentwicklung vorzubeugen. Dies rückt bei der komplizierten Harnwegsinfektion in den Hintergrund, da diese seltener ist und potenzielle Komplikationen schwerwiegender.
- Eine rechtzeitig eingeleitete wirksame Therapie kann möglicherweise einen Nierenparenchymschaden vermeiden.
75 Bei atypischem Verlauf oder Verdacht auf komplizierende Faktoren sollte eine urologische Untersuchung erfolgen.- Behandlungsdauer
- bei unkomplizierten Infektionen 5–10 Tage
21 - bei komplizierenden Faktoren längere Therapie
- bei protrahiertem Verlauf antibiotische Therapie über 2–3 Wochen
21 - Bei urogenitalen Fehlbildungen/Abflusshindernissen sind wahrscheinlich Therapien >
1814 - Bei immunsupprimierten Personen sind 14–21 Tage angezeigt.
9 Männer mit rezidivierenden Infektionen brauchen ggf. eine 6-wöchige Behandlung.1
- bei protrahiertem Verlauf antibiotische Therapie über 2–3 Wochen
- bei unkomplizierten Infektionen 5–10 Tage
- Kinder
- Bei kindlicher Pyelonephritis können frühzeitig permanente Nierenschäden auftreten.
775,15 - Bei schwerem Verlauf und im frühen Säuglingsalter
kannist initial eine parenterale Therapie indiziertsein. Nach Ansprechen der Therapie und Vorliegen des Resistogramms kann auf eine gezielte orale Behandlung umgestellt werden.75,15 - Bei Pyelonephritis jenseits des Säuglingsalters kann die antibakterielle Behandlung mit einem Oralcephalosporin der Gruppe 3 ambulant erfolgen. Voraussetzungen sind eine gute Compliance und die engmaschige ärztliche Betreuung.15
- Bei kindlicher Pyelonephritis können frühzeitig permanente Nierenschäden auftreten.
- Die Behandlung an das Ergebnis von Kultur und Resistenzbestimmung anpassen.
Medikamentöse Therapie
- Für Fluorchinolone wurden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Anwendungsbeschränkungen empfohlen: Besondere Vorsicht bei Älteren und bei Patient*innen mit Nierenfunktionseinschränkung. Keine Kombination mit Kortikosteroiden. Nicht empfohlen als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung leichter und mittelschwerer Infektionen.
1916- Laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) besteht bei Pyelonephritis keine Änderung des Anwendungsgebietes für Chinolone.
Leitlinie: Empirische Antibiotikatherapie bei unkomplizierter Pyelonephritis21
Leichte bis mittelschwere Pyelonephritis bei gesunden Erwachsenen (keine Risikofaktoren, keine Schwangerschaft)
- Orale Therapie
- Ciprofloxacin 500–750
×x tgl. über 7–10 Tage - Levofloxacin 750
×x tgl. über 5 Tage - Cefpodoxim-Proxetil 200
×x tgl. über 10 Tage - Cefpodoxim wird in der DEGAM-Leitlinie als gleichwertige Therapieoption genannt.
107 - Bei klinischer Besserung nach 72 Stunden Fortsetzung der Behandlung; bei fehlender Besserung Umstellung auf parenterale Therapie mit anderen Antibiotika, möglichst nach Resistogramm (s.
- Urinkultur am 4. Therapietag und ca. 10 Tage nach Therapieende
Schwere Pyelonephritis bei gesunden Erwachsenen (keine Risikofaktoren, keine Schwangerschaft)
- Stationäre Behandlung
- Initial parenterale Gabe, bei Besserung nach 72 Stunden Umstellung auf orale Therapie nach Antibiogramm
- Mittel der 1. Wahl zur Initialtherapie
- Cefotaxim 2
×x tgl. i. - Ceftriaxon (1–)2
×x tgl. i. - Ciprofloxacin 400
×x tgl. i. - Levofloxacin 750
×x tgl. i. - Mittel der 2. Wahl zur Initialtherapie
- Amoxicillin/Clavulansäure 2,2
×x tgl. i. - Amikacin 15
×x tgl. i. - Gentamicin 5
×x tgl. i. - Cefepim (1–)2
×x tgl. i. - Ceftazidim (1–)2
×x tgl. i. - Ceftazidim/Avibactam 2,5
×x tgl. i. - Ceftolozan/Tazobactam 1,5
- Piperacillin/Tazobactam 4,5
×x tgl. i. - Ertapenem 1
- Imipenem/Cilastatin 1
- Meropenem 1
- Bei Patient*innen mit einem erhöhten Risiko für eine Infektion mit multiresistenten Erregern kann eine initiale Behandlung mit Antibiotika der 2. Wahl gerechtfertigt sein.
- Amoxicillin/Clavulansäure 2,2
- Urinkultur am 4. Therapietag und ca. 10 Tage nach Therapieende
Harnwegsinfektionen bei Kindern715
- Mittel der 1. Wahl der unkomplizierten Pyelonephritis bei Säuglingen > 3 Monate und Kindern:
- Cephalosporine der Gruppe 3 (Cefixim, Ceftibuten, Cefetamet, Cefpodoxim)
Mittel der 2. Wahl:Aminopenicillin + Betalaktamaseinhibitor
- Dauer der Antibiotikatherapie: (7–)10 Tage
- Säuglinge < 3 Monate und Kinder mit schwerer Verlaufsform
- stationäre Therapie und parenterale Antibiose mit Aminoglykosid + Ampicillin oder Cephalosporin der Gruppe 3 + Ampicillin
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
- Schneller Symptombeginn
- Der weitere Verlauf ist abhängig von den zugrunde liegenden Ursachen, dem Erreger und der Behandlung.
Komplikationen
Prognose
- Bei früher Diagnose und adäquater Behandlung gut
- Obstruktion in den Harnwegen disponiert für schwere Infektionen und Übergang zu chronischer Erkrankung.
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Verlaufskontrolle
In der akuten Phase
- Die meisten Patient*innen mit Pyelonephritis können ambulant behandelt werden.
- Nach 24–48 Stunden sollte eine Verlaufskontrolle erfolgen.
21- bei fehlender Besserung 72 Stunden nach Therapiebeginn Umstellung der antibiotischen Therapie oder stationäre Einweisung
- Kontrolle des Resistogramms,
so baldsobald vorliegend- ggf. Anpassung der antibiotischen Therapie
21
- ggf. Anpassung der antibiotischen Therapie
- Erneute Urinkultur am 4. Therapietag
21
Im weiteren Verlauf
- Erneute Urinkultur etwa 10 Tage nach Therapieende
21 - Bildgebende Untersuchungen bei rezidivierenden Infektionen
21 - Evtl. Kontrolle des Serumkreatinins im Verlauf
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?
- Über die Art der Erkrankung
- Über die Notwendigkeit einer antibiotischen Behandlung
- Über den in der Regel gutartigen Verlauf bei adäquater Behandlung
- Über notwendige Verlaufsuntersuchungen
- Darüber, dass sie sich zeitnah erneut vorstellen sollten, sofern sich der Zustand weiter verschlechtert oder nach 2–3 Tagen keine deutliche Besserung eingetreten ist.
- Über Möglichkeiten, Harnwegsinfektionen vorzubeugen.
Patienteninformationen in Deximed
Illustrationen

Sonografie: Akute Pyelonephritis mit Inhomogenität im Nierenparenchym infolge Abszessbildung; Pfeil: Abszess (mit freundlicher Genehmigung von sonographiebilder.de ©Albertinen-Diakoniewerk e. V., Hamburg).

Sonografie: Pyelonephritis mit Inhomogenität im Nierenparenchym (mit freundlicher Genehmigung von sonographiebilder.de ©Albertinen-Diakoniewerk e. V., Hamburg).
Quellen
Leitlinien
- Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU). Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. AWMF-Leitlinie Nr. 043-044. S3, Stand 2017. www.awmf.org
- Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Brennen beim Wasserlassen. AWMF-Leitlinie Nr. 053-001. S3, Stand 2018. www.awmf.org
- Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie e.V. (PEG). Kalkulierte parenterale Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen – Update 2018. AWMF-Leitlinie Nr. 082-006, S2k, Stand 2017. www.awmf.org
- Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie e. V. (GPN). Harnwegsinfektionen im Kindesalter – Diagnostik, Therapie und Prophylaxe. AWMF Leitlinie Nr. 166-004. S2k, Stand 2021. www.awmf.org
Literatur
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- BfArM: Fluorchinolone: Einschränkungen in der Anwendung aufgrund von möglicherweise dauerhaften und die Lebensqualität beeinträchtigenden Nebenwirkungen 16.11.18. www.bfarm.de
Autor*innen
- Franziska Jorda, Dr. med., Fachärztin für Viszeralchirurgie, Ärztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Kaufbeuren
- Dietrich August, Arzt, Freiburg im Breisgau
- Klaus Gebhardt, Arzt für Allgemeinmedizin, Bremen (Review)
- Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).