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Tourismus und sexuell übertragbare Krankheiten

Allgemeine Informationen

  • DerSofern Abschnittnicht anders gekennzeichnet, basiert der gesamte Artikel auf dieserdiesen ReferenzReferenzen.1-2
  • Beachten SieSiehe auch den Artikel STD bei Sex zwischen Männern.

Definition

  • STD (Sexually Transmitted Diseases) steht für sexuell übertragbare Erkrankungen.
  • AuslandsreisenSTD werdenim immerengeren häufigerSinn: undICD-Kapitel A50-A64
  • Im weiteren Sinn gehören auch zu immerden weiter entfernteren Reisezielen durchgeführt.2STD:
    • Virushepatitis
    • Sexuelle Aktivitäten und nicht sichere Sexualpraktiken im Urlaub sind häufiger geworden als früherHIV/AIDS.3-4
    • Das Risiko, sich im Urlaub als Folge des Geschlechtsverkehrs mit sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren, hat mit zunehmender Nutzung von sexuell orientiertem Internetdating, schnellerem Partnerwechsel, rückläufigem Kondomgebrauch und steigendem Alkoholkonsum zugenommen.2

Häufigkeit

  • Eine repräsentativeretrospektive Befragung von 6.484 PersonenErhebung in Deutschlandgynäkologischen ergab Folgendes:
    • 8,5 % der Befragten gaben an, im Urlaub sexuelle Kontakte mit Personen gehabt zu haben, die sie auf der Reise oder im Ferienland kennengelernt hatten.
    • 1/3 dieser Reisenden hatte Sexualkontakte mit Personen aus dem Ferienland.
    • Wichtigste Reiseziele für deutsche Sextourist*innen sind Thailand, die Philippinen, Kenia, Brasilien und die Dominikanische Republik.
    • Die Anzahl der deutschen männlichen Touristen, die mit der Absicht von Sexualkontakten jährlich nach Thailand reisen, wird auf 40.000–60.000 geschätzt, was etwa 30 % aller deutschen Thailand-Reisenden entspricht.5
  • Laut einer Befragung unter männlichen heterosexuellen Sextouristen hatten 56 % immer, 23 % nie Kondome benutzt. Homosexuelle hatten generell eine positivere Einstellung gegenüber Kondomen, hatten die Verwendung aktiv geplant und Kondome entsprechend häufiger benutzt (um 80 %). Jeder 3. heterosexuelle Sextourist und 66 % der homosexuellen Sextouristen hatten bereits eine oder mehrere STI gehabt, am häufigsten eine Gonorrhö.5
  • Bei Patient*innen mit sexuell übertragbaren Krankheiten, diePraxen in den letztenJahren 32013–2015 Monatenmit iminsgesamt Auslandmehr gewesenals sind,1 habenMio. 25Patientinnen % angegebenzeigte, dass sieChlamydien-Infektionen neuemit Partner*innen hatten0, während sie unterwegs waren, und 6059 % habenPrävalenz angegeben,die dasshäufigste sie nicht immer ein Kondom benutzt habenSTD waren.63
  • Eine Umfrageähnliche unterStudie 100 Medizinstudierenden in Londonurologischen hatPraxen gezeigtim selben Zeitraum bei 347.090 Männern ergab folgenden Prävalenzen:
    • STD gesamt (nur ICD-Kapitel A50-A64): 1, dass 3225 %
    • anogenitale GeschlechtsverkehrWarzen: 0,64 %
    • Chlamydien: 0,36 %
    • Gonorrhoe: 0,12 %
    • Anogenitale Infektion mit neuenHerpesviren: Partner*innen hatten0, während sie im Urlaub waren. Nur 5609 %
    • Trichomoniasis: gaben0,05 an%
    • Syphilis: 0,03 dabei immer ein Kondom verwendet zu haben%.7
  • Verlässliche Zahlen zur Prävalenz sexuell übertragbarer Infektionen in Deutschland gibt es bislangansonsten nur zu HIV und Syphilis (s.siehe dort).

Diagnostische Überlegungen

  • Bei Geschlechtsverkehr mit Menschen aus Staaten mit hohem medizinischem Versorgungsstandard
  • Bei Geschlechtsverkehr mit Menschen aus Staaten mit niedrigem medizinischem Versorgungsstandard:
  • Einige sexuell übertragbare Infektionen verlaufen in bis zu 90 % der Fälle asymptomatisch, z. B. Infektionen mit:1
    • Chlamydia trachomatis
    • Neisseria gonorrhoea
    • Herpes-simplex-Virus
    • Trichomonas vaginalis.

Konsultationsgrund

  • Einige Patient*innen suchen vor der Abreise ihre Ärzt*innen zur Beratung auf.
  • Viele Patient*innen suchen ärztliche Hilfe, nachdem sie ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten, in der Sorge, sich möglicherweise infiziert zu haben.
  • Einige Patient*innen suchen ärztliche Hilfe, weil sie an sich Anzeichen einer Krankheit entdecken.

Abwendbar gefährliche Verläufe

  • Koinfektionen sind häufig, prüfen Sie die Möglichkeit mehrerer gleichzeitiger Infektionen prüfen.

ICPC-2

  • X23 Angst vor sex. übertragb. Krankheit
  • X70 Syphilis, Frau
  • X71 Gonorrhoe, Frau
  • X74 Entzündung im weiblichen Becken
  • X90 Herpes genitalis, Frau
  • X92 Chlamydien-Infektion weibl. Genitale
  • Y25 Angst vor sexuell übertragb. Krankh.
  • Y70 Syphilis, Mann
  • Y71 Gonorrhoe, Mann
  • Y72 Genitalherpes, Mann

ICD-10

  • A56Nach SonstigeICD-10-GM Version 20224
  • A50-A64: Infektionen, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragenebertragen Chlamydienkrankheiten
  • werden
  • A54 Gonokokkeninfektion
    • A51.- Frühsyphilis
    • A57A52.- UlcusSpätsyphilis
    • A53.- molleSonstige (venereum)und nicht näher bezeichnete Syphilis
    • A54.- Gonokokkeninfektion
    • A55 Lymphogranuloma inguinale (venereum) durch Chlamydien
    • A56.- Sonstige durch Geschlechtsverkehr übertragene Chlamydienkrankheiten
    • A57 Ulcus molle (venereum)
    • A58 Granuloma venereum (inguinale)
    • A60.- Infektionen des Anogenitalbereiches durch Herpesviren [Herpes simplex]
    • A63.- Sonstige vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragene Krankheiten, anderenorts nicht klassifiziert
  • B15-B19: Virushepatitis
    • B15.- Akute Virushepatitis A
    • B16.- Akute Virushepatitis B
    • B17.- Sonstige akute Virushepatitis
      • B17.1 Akute Virushepatitis C
  • B20-B24 : HIV-Krankheit ([Humane Immundefizienz-Viruskrankheit)]

Differenzialdiagnosen

Weit verbreitete Infektionen

Seltenere Infektionen

Granuloma inguinale (Donovanosis)85 

  • Ursachen
    • Sexuell übertragbare Krankheit, die durch das Bakterium Klebsiella granulomatosis verursacht wird (Calymmatobacterium granulomatis).
  • Häufigkeit
    • sehr selten
    • Tritt endemisch im westlichen Neuguinea, der Karibik, Süd-Indiendindien, Südafrika, Südostasien, Australien und Brasilien auf.
    • Tritt vermehrt bei Männern und unter ungünstigen sozioökonomischen Bedingungen auf. Selten werden Erkrankungsfälle nach Europa eingeschleppt.9
  • Infektionsweg
    • Der Erreger wird durch sexuelle Kontakte übertragen, die Kontagiosität ist relativ gering. Eine indirekte Übertragung durch kontaminiertes Material ist möglich. Autoinfektionen durch Übertragung von Erregern aus entzündlichen Läsionen auf andere Schleimhäute werden beobachtet.9
  • Anamnese und Befund
    • Inkubationszeit von 1 Woche bis 3 Monate
    • Ausschlag auf den äußeren Genitalien von unterschiedlicher Morphologie
    • Am typischsten sind große, ausgeprägte, meist schmerzlose Ulzera im Ano-GenitalbereichAnogenitalbereich mit reinem, glattenglattem Grund und deutlichen, erhabenen Rändern.
    • Die Wunden sind in der Regel offen und bluten leicht.
    • Evtl. Lymphadenopathie gehört nicht unmittelbar zum Krankheitsbild, kann aber als Folge einer sekundären Bakterieninfektion auftreten. 
    • evtl. Lymphstau und Ödeme9
  • Diagnostik
    • Das Bakterium ist schwer anzüchtbar.
    • Erregernachweis mikroskopisch im nach Giemsa gefärbten Quetschpräparat von kurettiertem Gewebe (intrazellulär bipolar angefärbte, kokkoide Stäbchen, sog. Donovan-Körperchen), inzwischen auch vermehrtoder mittels PCR.8 
  • Maßnahmen
    • Expositionsprophylaxe
    • Doxycyclin, Azithromycin, Ciprofloxacin, Erythromycin Base (Behandlungsdauer 21 Tage bzw. bis zum vollständigen Abheilen der Läsionen)9
    • Für Fluorchinolone wurden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Anwendungsbeschränkungen empfohlen: Besondere Vorsicht bei Älteren und bei Patient*innen mit Nierenfunktionseinschränkung. Keine Kombination mit Kortikosteroiden. Nicht empfohlen als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung leichter und mittelschwerer Infektionen.106
    • Chirurgische Eingriffe können notwendig sein (Wunddébridement, Exzisionen).9
    • Für Erkrankte gilt eine sexuelle Abstinenz bis zum Abschluss der Behandlung und völligen Abheilen der Läsionen. Sexualpartner*innen sollten mit deren Einverständnis beraten, untersucht und ggf. behandelt werden (Kontrolle nach 3 Monaten sinnvoll).9
  • Meldepflicht
    • keine krankheits- oder erregerspezifische Meldepflicht nach dem IfSG9 

 Humanes T-lymphotropes Virus (HTLV) 11-127

  • Ursachen
    • HTLV-1 und -2 können durch sexuellen Kontakt, durch Blutkontakt oder von der Mutter auf das Kind übertragen werden, entweder durch Stillen oder bei der Geburt.
    • Frauen haben ein signifikant höheres Risiko, sich beim Geschlechtsverkehr zu infizieren, als Männer.
  • Häufigkeit 
    • sehr selten
    • HTLV-1 wurde erstmals 1979/80 nachgewiesen. Ursprüngliche Verbreitungsgebiete sind Japan, die Karibik, Nord- und Südamerika, Melanesien, Nordiran und Afrika.
    • 96–99 % der Infektionen verlaufen asymptomatisch.
  • Anamnese und Befund 
    • HTLV-1 kann zwei Krankheitsbilder auslösen: eine hoch aggressive Leukämie des Erwachsenen (adulte T-Zell-Leukämie, ATL) und eine zentralnervöse Erkrankung, die tropische spastische Paraparese (TSP).
    • Die durch HTLV verursachten Leukämien sind gekennzeichnet durch Hautveränderungen, Lymphadenopathie, Hepatosplenomegalie, Lymphome der Haut, z. B. an den Beinen, Hyperkalzämie.
    • Die tropische spastische Paraparese ist eine chronisch progrediente, demyelinisierende Erkrankung.
  • Ergänzende Untersuchungen
    • serologischer Nachweis des Virus
  • Maßnahmen
    • Es existiert keine kurative Behandlung und kein Impfstoff.; Chemotherapie.

Anamnese

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.1
  • Reiseanamnese
    • Welche Krankheiten liegen aktuell im Reiseland vor?
    • Wie ist die Resistenzlage?
      • In Asien z. B. breiten sich zunehmend Gonorrhöstämme mit Resistenzen gegen Cephalosporine der Gruppe 3 und Azithromycin aus.138 
  • Welche Art von Sex,? mitMit wem,Person ohneaus einer Risikogruppe? Ohne Kondome?
  • Wann?
    • Die ersten Symptome können bis zu 6 Monate nach der Exposition auftreten.
    • Eine sekundäre Syphilis kann mehrere Monate später mit systemischen Veränderungen, Hautausschlag, Alopezie, Lymphadenopathie, Hepatitis und Nephropathie in Erscheinung treten.
    • Eine akute HIV-Infektion kann sich als Lymphadenopathie mit Fieber manifestieren.
    • HTLV-1 kann bis zu 20 Jahre nach Exposition zur spastischen Paraparese oder Leukämie führen.
  • Ausfluss: Urethral? Vaginal?
  • Dysurie?
  • Ulzera: Genital? Anal? Perianal? Oral?
  • Inguinale Lymphadenopathie
    • Gonorrhö? Vor allem bei Männern: 40 % der Betroffenen haben schmerzhafte Lymphadenopathien in der Leiste.
    • Lymphogranuloma venereum?
  • Schmerzen beim Stuhlgang oder beim Geschlechtsverkehr? 
  • Genitale Warzen?
  • MagenschmerzenBauchschmerzen, Rückenschmerzen?

Klinische Untersuchung

  • Sorgfältige Inspektion der äußeren Genitalien
  • Inspektion und Palpation lokaler Lymphknoten
  • Bei Verdacht auf eine systemische Erkrankung sollte eine allgemeine klinische Untersuchung durchgeführt werden.
  • Symptome, die bei entsprechenden Risikosituationen auf eine STI hinweisen können, sind:14
    • Dysurie mit oder ohne urethralen Fluor (bei Frauen, bei Männern)
    • vaginaler Fluor
    • UlcusUlkus (anogenital, oral)
    • sonstige Hautveränderungen in der Anogenitalregion
    • Ausschlag (sog. „Rash“, Enanthem)
    • Lymphknotenschwellung im Leistenbereich
    • azyklische vaginale Blutungen/Kontaktblutung
    • Unterbauchschmerzen (Pelvic Pain) bei Frauen, mit und ohne Dyspareunie
    • anorektales Syndrom (rektale Blutung, Defäkationsschmerz, Sekretion).
  • Leberzeichen (Näheres siehe Artikel Hepatitis B)
  • Spezifische Untersuchungen je nach klinischem Verdacht (siehe Artikel zu den einzelnen STD)

Ergänzende Untersuchungen 

Asymptomatische Patient*innen

  • Bakteriologie
    • Nukleinsäureamplifikationstest (NAAT) auf N. gonorrhoeae und Chlamydia trachomatis im Erststrahlurin (ca. 10 ml)142
  • Serologie

Symptomatische Patient*innen

  • Sie sollten an Spezialist*innen für Geschlechtskrankheiten überwiesen werden, je nach Situation Dermatologie/Venerologie, Gynäkologie, Urologie.

Maßnahmen und Empfehlungen

  • Genitalulzera: Abstrichproben auf Herpes (bei Frauen, bei Männern), Syphilis, weicher Schanker
  • HIV-Diagnostik nach möglicher Exposition und bei jedem klinischen Verdacht
  • Einweisung bei schweren Verläufen
  • Kontaktpartner*innen aus dem Urlaub und zu Hause sollten (bei Zustimmung) informiert und ggf. mitbehandelt werden.1,15 

Beratung vor der Abreise

  • Information über Safer Sex und das Risiko sexuell übertragbarer Erkrankungen
  • Impfberatung
    • Die Hepatitis-B-Impfung ist eine Indikationsimpfung für erwachsene Personen mit hoher Infektionsgefährdung, die im Kindes- oder Jugendalter nicht geimpft wurden. Dazu zählen auch sexuelle Risiken wie wechselnde Sexualpartner*innen oder Sexualkontakte zu HBs-Ag-Trägernger*innen sowie ggf. auch Risiken bei Reisen außerhalb Europas.14 
    • Die Impfung gegen Hepatitis A ist eine Indikationsimpfung für Personen mit einem Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefährdung (speziell bei oral-analen Praktiken).14
    • Die Impfung gegen Infektionen mit dem humanen Papillomavirus Papillovirus (HPV) ist eine Standardimpfung für alle Mädchen und Jungen von 9–14 Jahren, Nachholimpfung bis zum vollendeten 17. Lebensjahr.

 HIV: Postexpositionellepostexpositionelle Prophylaxe (PEP)

  • Näheres siehe Artikel HIV-Infektion und AIDS.
  • Das HIV-Übertragungsrisiko hängt von verschiedenen Faktoren ab:
    • Höhe der Viruslast
    • Sexualpraktiken (Analverkehr hohes Risiko, Oralverkehr gering)
    • erhöht bei gleichzeitigem Vorliegen einer STD (z. B. Syphilis).
  • Wird die mit HIV-infizierte Person erfolgreich mit antiretroviralen Medikamenten behandelt (d. h. Viruslast bei der letzten Kontrolle unter 50 Viruskopien/ml, kontinuierliche Einnahme der Medikamente), muss bei Sexualkontakten nicht mit einer übertragungsrelevanten Exposition gerechnet werden.

Leitlinie: Indikationen PEP nach sexueller Exposition169

Sex mit HIV-infizierter Person

  • Ungeschützter insertiver oder rezeptiver vaginaler oder analer Geschlechtsverkehr (z. B. infolge eines geplatzten Kondoms) insertiver oder rezeptiver vaginaler oder analer Geschlechtsverkehr mit einer bekannt HIV-infizierten Person
    • PEP empfehlen, wenn die Indexperson unbehandelt oder die Viruslast > 1.000 Kopien/ml oder der Behandlungsstatus nicht eruierbar ist.
    • PEP anbieten, wenn Viruslast der Indexperson 50–1.000 Kopien/ml.
    • Keine PEP-Indikation, wenn Indexperson wirksam behandelt (Viruslast < 50 Kopien/ml) ist.

Bei unbekanntem HIV-Status der Partner*innen

  • PEP anbieten bei:
    • nach ungeschütztem Analverkehr Anal- oder Vaginalverkehr*, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass bei den Sexualpartner*innen eine unbekannte oder nicht behandelte HIV-Infektion vorliegen könnte, erhöht ist, z. B.:
      • bei Sex zwischen Männern*
        • Wenn ungeschützter Analverkehroder wiederholt erfolgt (Anamnese!), sollte zusätzlich eine Präventionsberatung und eine Beratung zur HIV-PrEP empfohlen werden.
      • ungeschütztembei heterosexuellenHeterosexuellen, Vaginal-wenn oderdie Analverkehr mit: 
        • PartnerSexualpartner*innen aktiv Drogen i. v. konsumieren, aus einer HIV-Hochprävalenzregion (z. B.  Subsahara-Afrika)
        • aktiv intravenöskommen Drogenoder konsumierendenbisexuell Partner*innen
        • bisexuellen Partner*innen
    • Keine Einigkeit bezüglich PEP-Indikation:
      • Nach Vergewaltigung
        • Die statistische Expositionswahrscheinlichkeit in Deutschland ist sehr gering (≤ 1:10sind.000).**
    • Keine PEP-Indikation bei:
      • ungeschütztem heterosexuellen Vaginal- oder Analverkehr (auch mit Sexarbeiter*innen)Oralverkehr*
        • Ggf.Unabhängig übervon dieder Möglichkeit einer HIV-PrEP aufklären.
      • Oralverkehr
        • ungeschützter oraler GeschlechtsverkehrWahrscheinlichkeit, mit der Aufnahmebei den
          Sexualpartner*innen eine unbehandelte HIV-Infektion vorliegen könnte und unabhängig von der Art des Oralverkehrs (aktiv, passiv, Sperma einer sicher oder wahrscheinlich HIV-infizierten Person in den Mundaufnehmend).
      • Küssen
      • Kontakt von HIV mit Haut.

    *einschließlich Die Empfehlungen beruhen auf der HIV-Infektionsprävalenz in DeutschlandVergewaltigung und demanderen darausFormen errechnetensexualisierter Expositionsrisiko.

    ** Der Gesundheitsdienst des auswärtigen Amts empfiehlt, in Ländern mit hoher HIV-Prävalenz niederschwellig mit einer PEP zu beginnen, weist jedoch auch darauf hin, dass bei einer Vergewaltigung ein mit einvernehmlichem Geschlechtsverkehr vergleichbares regionenspezifisches Expositionsrisiko besteht (Stand: März 2019).17

    Gewalt

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche AIDS-Gesellschaft e(DAIG). V.Medikamentöse Postexpositionsprophylaxe (PEP) nach HIV-Infektion, postexpositionelle ProphylaxeExposition.  AWMF-Leitlinie Nr. 055-004. Klasse S2k, Stand 20182021.  www.awmf.org
  • Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG).  Sexuell übertragbare Infektionen (STI) – Beratung, Diagnostik, und Therapie. AWMF-Leitlinie Nr. 059-006, Klasse. S2k, Stand 2018. www.awmf.de
  • International Union against Sexually Transmitted Infections (IUSTI). 2016 European guideline on donovanosis. Stand 2016. www.iusti.org
  • Deutsche STI-Gesellschaft e. V. (DSTIG) – Ges. z. Förderung der Sexuellen Gesundheit. Diagnostik und Therapie der Gonorrhoe. AWMF-Leitlinie Nr. 059-004, Klasse. S2k, Stand 2018. www.awmf.org

Literatur

  1. Wagenlehner FME, Brockmeyer NH, Discher T et al. Klinik, Diagnostik und Therapie sexuell übertragbarer Infektionen. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 11-22, www.aerzteblatt.de
  2. RogstadDeutsche KESTI-Gesellschaft (DSTIG). SexSexuell übertragbare Infektionen (STI) – Beratung, sunDiagnostik und Therapie. AWMF-Leitlinie Nr. 059-006, seaKlasse S2k Stand 2018. www.awmf.org
  3. Jacob L, Böhler F, Kalder M, Kostev K. Prevalence and STIs:treatment of sexually transmitted Infektiondiseases acquiredin ongynecological holidaypractices in Germany: A retrospective study with more than 1,000,000 patients
. BMJInt 2004J Clin Pharmacol Ther 2018; 32956: 214212-716. PMID: 29393849 PubMed
  4. O'MahonyDeutsches CInstitut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI): ICD-10-GM Version 2022. TakeStand a chance17. Sex Transm Infect 200309.2021; 79:letzter 261Zugriff 15. europepmc08.org
  5. Wellings K, MacDowall W, Catchpole M, Goodrich J. Seasonal variations in sexual activity and their implications for sexual health promotion. JR Soc Med 1999; 92: 60-4.2022 www.ncbi.nlm.nih.gov
  6. Robert-Koch-Institut. Sexualkontakte auf Reisen und Sextourismus. In: Gesundheitsprobleme bei Fernreisen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2001, Heft 02/01. www.gbe-bunddimdi.de
  7. Gillies P. HIV related risk behaviour in UK holiday makers. AIDS 1992; 6: 339-40 PubMed
  8. Finney H. Contraceptive use by medical students whilst on holiday. Fam Pract 2003; 20: 93. PubMed
  9. International Union against Sexually Transmitted Infections (IUSTI). 2016 European guideline on donovanosis. Stand 2016. www.iusti.org
  10. Robert-Koch-Institut. Granuloma inguinale (Donovanosis, Granuloma venereum). In: Steckbriefe seltener und importierter Infektionskrankheiten. Stand 2011. edoc.rki.de
  11. BfArM: Fluorchinolone: Einschränkungen in der Anwendung aufgrund von möglicherweise dauerhaften und die Lebensqualität beeinträchtigenden Nebenwirkungen 16.11.18. www.bfarm.de
  12. Robert-Koch-Institut. Europäisches Forschungsnetzwerk zu HTLV-Infektionen (HERN). In: Epidemiologisches Bulletin 21/2000. www.rki.de
  13. Bäurle A. HTLV-1 - Das vergessene Virus. Ärzte Zeitung online, 11.07.2018. www.aerztezeitung.de
  14. Deutsche STI-Gesellschaft e. V. (DSTIG) – Ges. z. Förderung der Sexuellen Gesundheit. Diagnostik und Therapie der Gonorrhoe. AWMF-Leitlinie Nr. 059-004, Klasse S2k, Stand 2018. www.awmf.org
  15. Deutsche STIAIDS-Gesellschaft (DSTIGDAIG). SexuellMedikamentöse übertragbare InfektionenPostexpositionsprophylaxe (STIPEP) – Beratung, Diagnostik und Therapie. AWMF-Leitlinie Nr. 059-006, Klasse S2k Stand 2018. www.awmf.org
  16. Rogstad KE, Bramham L, Lowbury R, Kinghorn GR. Use of a leaflet to replace verbal pre-test discussion for HIV: effects and acceptability. Sex Transm Infect 2003; 79: 243-5 PubMed
  17. Deutsche AIDS-Gesellschaft e.V.nach HIV-Infektion, postexpositionelle ProphylaxeExposition. AWMF-Leitlinie Nr. 055-004, Klasse. S2k, Stand 20182021. www.awmf.org
  18. Auswärtiges Amt, Gesundheitsdienst. Maßnahmen nach HIV-Exposition - Post-Expositions-Prophylaxe (PEP). Informationen für Beschäftigte und Reisende. Stand: 03/2019 www.auswaertiges-amt.de

Autor*innen

  • Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
  • Birgit Wengenmayer, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, Freiburg
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
A50-A64:; A51-; A52-; A53-; A54-; A55; A56-; A57; A58; A60-; A63-; B15-; B15-B19:; B16-; B17-; B171; B20-B24 HIV-Krankheit:
X23; X70; X71; X74; X90; X92; Y25; Y70; Y71; Y72
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BBB MK 17.08.2022 neue LL. chck go 1.8. MK 15.11.2017, kleine Korrekturen, Handelsnamen entfernt CCC MK 19.09.2018, komplett überarbeitet
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