Definition:DurchInfektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) ausgelöste Infektion der Leber. Verursacht eine akute Infektion, diedas inneben 20–50 %einer derchronisch-aktiven FälleHepatitis ohneauch Behandlungextrahepatische RemissionManifestationen erreicht.verursachen Die übrigen Personen entwickeln in unterschiedlichem Grad chronische Lebererkrankungen. Übertragung durch Blut und Blutprodukte. Sexuelle Übertragung ist möglich, aber seltenkann.
Häufigkeit:In Deutschland liegtjährliche die PrävalenzInzidenz von Hepatitis-C-Infizierten bei 0,2–05,3 %Fällen mit direktem Erregernachweis pro 100.000 In der Hochrisikogruppe der aktiven oder ehemaligen i. v. Drogenkonsumenten liegt die Prävalenz bei ca. 85 %Personen.
Symptome:Die Inkubationszeit beträgt 5–12 Wochen. In der akutenakuter Phase meist ein milder, klinischer Verlauf mit Müdigkeit,grippeähnlichen Übelkeit, Abdominalbeschwerden, Diarrhö, Fieber und evtlSymptomen. Ikterus.Chronische EinPhase chronischer Verlauf ist häufigoft asymptomatisch.
Diagnostik:ErhScreening per HCV-Antiköhterper, Leberenzyme bei positivem Befund Bestimmung von HCV-RNA und positive SerologieGenotyp.
Therapie:Medikamentöse Behandlung mit direkt antiviral wirkenden Substanzen, mit denen in mehr als 90 % der Fälle eine chronische Infektion geheilt werden kann.
Allgemeine Informationen
Definition
DurchInfektion mit dem Hepatitis-C-Virus, (HCV)das ausgelösteneben Infektioneiner inchronisch-aktiven derHepatitis Leberauch extrahepatische Manifestationen verursachen kann.1
Die HCV-Infektion wird bei bis zu 85 % chronisch und ist eine wichtige UrsacheDefinition für chronischemeldepflichtige LebererkrankungenFälle: Vorliegen eines direkten Erregernachweises, d.
Bei 20–30% der Patienten mit chronischer Hepatitis C entwickelt sichh. ein progressiver Leberschaden, der nach 20–30 Jahren zu Leberzirrhose und letztlich zu Komplikationen wie Leberinsuffizienz oder Leberkarzinom führt.
Antikörpernachweis (anti-HCV) unterscheidet nicht zwischen akuter Erkrankung, chronischem Trägerstatus oder durchlaufener Infektion. Zum Nachweis einer akuten Infektion soll aufvon HCV-RNA getestetoder werden.HCV-Core-Antigen2
Dieweltweit: Spanneetwa der70 Mio. AntikörperprävalenzMenschen bewegt sich in den Ländern der WHO-Region Europa zwischen 0,1 % in Irland, 5 % in Italien und 13 % in Usbekistan.infiziert24
InDeutschland: Deutschlandin liegtQuerschnittstudien diePrävalenz von HCV-Antikörpern bei 0,3–0,5 % der deutschen Bevölkerung1-2
Entspricht 250.000–415.00 Personen.
Cave: Prävalenz-Daten für neue Krankheitsdefinition (direkter Erregernachweis) nicht vorliegend; Zahlen wären deutlich niedriger!
injizierende drogenabhängige Personen: Prävalenz von Anti-HCV-Prävalenzpositiven beiPersonen 0,2–0,3 %.3
In der Hochrisikogruppe der aktiven oder ehemaligen i. v. Drogenkonsumenten liegt die Prävalenz bei ca. 85 %.
In Deutschland sind ca. 400.000–500.000 Menschen infiziert.
Global liegt die (mittlere) Häufigkeit beivon 60–80 % Anti-HCV-Positiven unter den i. v. Drogenabhängigen.45
Männer sind etwa doppelt so oft betroffen wie Frauen.
DieDer AbnahmeAltersgipfel derfür Fallzahlen unddie Inzidenz seit 2015 kann z. T. der geänderten Falldefinition zugeschrieben werden: War vor 2015 der bestätigte Antikörpernachweis ausreichend zur Erfüllung der Falldefinition, so umfasst seit dem 01.01.2015 diese nur noch Meldungen von Hepatitis-C-Infektionen, bei denen ein direkter Erregernachweis vorliegt, d. h. ein Nachweis von HCV-RNA oder ein Nachweis von HCV-Core-Antigen. Die Inzidenz übermittelter HCV-Erstdiagnosen liegt bei Männern (2016: 7,2 Erstdiagnosen/100.000 Einwohner) mehr als doppelt so hoch wie bei Frauen (3,4), mit jeweils einem Inzidenzgipfel im jüngeren bis mittleren Erwachsenenalter (30–39 Jahre) bei beiden GeschlechternJahren.2
In den USA haben 1,8 % der Bevölkerung HCV-Antikörper, und 3 von 4 leiden an einer Virämie.
zunehmende Häufigkeit von HCV-Infektionen bei homosexuellen HIV-positiven Männern
Ätiologie und Pathogenese
Hepatitis-C-Virus
Ein einzelstrEinsträngiges RNA-Genom,Virus gehörtaus zurder Gruppe der Flaviviren.2
EsAusgeprägte werdengenetische 6Variabilität unterschiedlichemit Hauptgenotypen7 des Hepatitis-C-VirusGenotypen und mehrüber als 100 unterschiedliche60 Subtypen beschrieben. Die unterschiedlichen Typen haben eine unterschiedliche geografische Verbreitung.
In Deutschland dominieren Genotyp 1 und 2, global dominiert Genotyp 1.92
Das Virus ist sowohlnicht nur hepatotrop, alssondern auch lymphotrop wirksam, mutiertsodass häufigdiverse undsystemische führtManifestationen dahermöglich zusind.
u. a. einer unzureichenden Immunreaktion, dieAssoziation mit einer chronischen Infektion mit anhaltender Stimulation des Immunsystems einhergeht.
Nach der Exposition mit dem Hepatitis-C-Virus kommt es bei 20–50 % zu einer spontanen Remission.10 Bei den restlichen Personen kommt es zu einer anhaltenden VirKryoglobulinämie, dieneurologischen zu(z. B. unterschiedlichenDemenz, GradenMorbus vonParkinson), Leberentzündungkardiovaskulären (z. B. Atherosklerose, Schlaganfall) und Fibrosemetabolischen führt.(Diabetes mellitus) Erkrankungen1
Extrahepatische Manifestationen sind mit autoimmunen oder lymphoproliferativen Erkrankungen verbunden.
Entwicklung einer chronischen InfektionInfektionsweg12
HCV wirkt durch Generierung von reaktiven Sauerstoffspezies (ca.„Reactive 15 %Oxygen entwickelnSpecies“, einenROS) Ikterus)in Hepatozyten hepatotoxisch.
BeiZudem Patientenführen miterhöhte symptomatischerROS-Spiegel zu Insulinresistenz in Hepatozyten.
Insulinabhängige Signalwege spielen eine wesentliche Rolle bei der Kontrolle der Leberregeneration.
Über den Insulinrezeptor kommt es zur Aktivierung von proliferativen und antiapoptotischen Signalwegen, akuter Erkrankung scheint die Wahrscheinlichkeitdurch einerdie spontanenerhöhten HeilungROS-Spiegel grgestößerrt zu seinwerden.
Die Progressionchronische der ErkrankungInfektion ist unterschiedlich, und die histologische Beurteilung der Leberbiopsie-Serien ist die einzige zuverlässige Methode, um eine graduelle Verschlechterung der Krankheit festzustellen.11
Leberbiopsien können häufig durch eine Analyseinsuffiziente der(zelluläre) FibroseImmunantwort mithilfegekennzeichnet, die nur teilweise zu einer ElastografieZerstörung ersetztHCV-positiver werdenHepatozyten, aber nicht zu deren vollständiger Eliminierung führt.
Es wirdkommt angenommen,zunächst dasszu 20–30 %einem derProzess Patientenabwechselnder imDestruktion Laufeund von 20–30 Jahren eine Zirrhose entwickelnRegeneration.
DieÜber Krankheitsprogressioneinen längeren Zeitraum verschiebt sich jedoch das Gleichgewicht, und funktionelles Lebergewebe wird durch unterschiedlicheeingewanderte Wirt-Fibroblasten und viraledann Faktorendurch beeinflusstBindegewebe ersetzt.
erhöhtes Risiko einer Fibrose-Entwicklung bei hohem Alter zum Zeitpunkt der Ansteckung, männlichem Geschlecht, Koinfektion mit HIV oder Hepatitis B und hohem Alkoholkonsum
Extrahepatische Manifestationen
Mit der Hepatitis-C-Infektion werden zudem mehrere extrahepatische Manifestationen assoziiert.
Am besten ist die Entwicklung einer Glomerulonephritis und einer Vaskulitis aufgrund von Kryoglobulinämie dokumentiert.12
Ansteckung
Der Mensch ist die einzige Ansteckungsquelle.
Die Inkubationszeit beträgt meist 4–12 Wochen.
HCV-RNA kann im Blut bereits 1–2 Wochen nach Ansteckung nachgewiesen werden.
Infektion über Blut und Blutprodukten ist der häufigste Ansteckungsweg.
Ca. 85 % der i. v. Drogenkonsumenten sind HCV-infiziert.
Untersuchungen haben gezeigt, dass in mehr als der Hälfte der infizierten Spritzen noch nach 7 Tagen lebende Hepatitis-C-Viren gefunden wurden, und ein aktives Virus kann in benutzten Spritzen mehr als 2 Monate überleben.13 Die mittlere Ansteckwahrscheinlichkeit nach Nadelstichverletzungen liegt bei ca. 1 %.
Nosokomiale Ansteckung bei Koloskopie, Dialyse und Operation kam ebenfalls vor.6,14
Bluttransfusion
Einige Personen wurden vor Einführung der routinemäßigen Untersuchung von Blutprodukten auf Hepatitis C 1992 bei einer Bluttransfusion angesteckt.
Mittlerweile ist eine Ansteckung über Blut und Blutprodukte aufgrund des systematischen Testens der Blutspender auf Anti-HCV und HCV-RNA so gut wie ausgeschlossen.
Vertikale Ansteckung von Mutter auf Kind
Falls ein frei zirkulierendes Virus (HCV-RNA) im Serum der Mutter nachgewiesen wird, liegt das Ansteckungsrisiko bei ca. 5 %.15
Maternelle Antikörper können im Blut des Kindes bis zum Alter von 12 Monaten nachgewiesen werden.
Werden im Alter von 18 Monaten Antikörper nachgewiesen, wird eine HCV-RNA-Quantifizierung durchgeführt, um festzustellen, ob das Kind infiziert ist. Bei nachgewiesener Ansteckung wird das Kind vom Kinderarzt/Kinder-Gastroenterologen betreut.
Kaiserschnitt schützt nicht vor Infektion.
Stillen stellt kein größeres Risiko für die Übertragung des Virus dar.
Ko-Infektion mit HIV erhöht die Gefahr einer vertikalen Ansteckung erheblich.16-17
Die erhöhte Häufigkeit unter homosexuellen HIV-positiven Männern zeigt, dass in dieser Gruppe eine sexuelle Ansteckung vorkommt.
Bei einem relevanten Anteil der Erkrankten lässt sich kein typischer Übertragungsweg eruieren (10–50 %).18
Disponierende Faktoren
Drogenabhängige
InjizierendeAngaben Drogenabhängigedes sind die Gruppe, die am stärksten betroffen ist.
Ansteckung über Blutprodukte
Global ist die Ansteckung über Blutprodukte deutlich geringer geworden, seit bei der Kontrolle der Blutprodukte bessere Hepatitis-C-Kontrollen eingeführt wurden.
Seit Einführung der diagnostischen Testung aller Blutprodukte auf HCV im Jahr 1991 ist die Übertragung durch Blutkomponenten in Deutschland kein relevanter Übertragungsweg mehr.RKI2
Intravenöser Drogenabusus
SexuelleVerletzungsträchtige ÜbertragungSexualpraktiken, insbesondere mit HIV-positiven Personen
HCV-positive Mütter
EineRisiko sexuelle Übertragung des Virus ist möglich.
Das Ansteckungsrisiko ist in stabilen monogamen Beziehungen gering, in denenbei der eine Partner infiziert ist, während häufige Partnerwechsel und die Ko-Infektion mit anderen, sexuell übertragbaren Infektionen das Ansteckungsrisiko erhöhen.
Unbekannte Ansteckungswege
In 15–40 % der Fälle kann kein sicherer Ansteckungsweg nachgewiesen werden.
Eine medizinische Behandlung stellte in älteren Publikationen in einzelnen Kliniken/Settings einen RisikofaktorGeburt für HCV-Infektionen dar.das In der HepNet Datenbank zur akuten Hepatitis C war bei 16 % der Patienten als einziger Risikofaktor eine medizinische Behandlung zu identifizieren.19Kind
Stichverletzungen
an kontaminierten Nadeln im medizinischen Bereich
DasUnzureichende AnsteckungsrisikoHygiene bei Stichverletzungenmedizinischen durch infiziertes Blut wird mit ca 1–5 % berechnet.20
Es hängt von der Menge des Inokulats, der Größe der Kanüle, der Virämie im Inokulat und der Eindringtiefe der Nadel ab.
Wer sollte im Hinblick auf HCV-Infektion untersucht werden?
Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.19
Personen, die schon einmal intravenös Drogen konsumiert haben.
Personen, die in Kontakt mit infizierten Spritzen gekommen sein können.
Kinder, die von Müttern mit Hepatitis-C-Infektion geboren wurden.
Personen, die sich versehentlich an einer Kanüle verletzt haben.
Dialyse-Patienten
Patienten, die sexuellen Umgang mit HCV-positiven Personen hatten (geringeres Risiko als bei HBV-Infektion).
Personen, die Tätowierungen oder Piercings tragen.
Haushaltsangehörige bzw. Sexualpartner von HCV-Infizierten
Blut-, Organ- und GewebespenderInjektionen
ICPC-2
D72 Virushepatitis akut
ICD-10
B17.1 Akute Virushepatitis C
B18.2 Chronische Virushepatitis C
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
DerScreening gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
Personen, bei denen das Risiko einer HCV-Infektion besteht, sollten aufper HCV-Antikörper untersucht werden.
Wenn diese Untersuchung positiv ist, sollte das Labor direkt eine HCV-RNA-Untersuchung mit PCR-Verfahren und die Bestimmung des Genotyps anschließen, um zu klären, ob eine akute Infektion vorliegt.
Patienten, die anti-HCV-positiv, aber HCV-RNA-negativ sind, sollten die Untersuchung 3–6 Monate später erneut durchführen (diagnostische Lücke).
Falls beide HCV-RNA-Tests negativ sind, liegt keine HCV-Infektion vor, und es sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
Anti-HCV kann 8–12 Wochen nach Ansteckungszeitpunkt bei normalerpositivem ImmunreaktionBefund nachgewiesen werden, und HCV-PCR kann 2 Wochen nach Ansteckungszeitpunkt positiv sein.
Das VorhandenseinBestimmung von HCV-Antikörpern gibt keine schützende Immunität,RNA und Genotyp
Seit 2015 wird ein direkter Erregernachweis für die PatientenDiagnosestellung sollten darüber aufgeklärt werden, dass bei einer erneuten HCV-Exposition auch eine erneute Infektion möglich istgefordert.212
Infektion durch Transfusion
Screening
Alle Personen,derenab Leberwerte35 erhJahre köhtnnen sindim Rahmen der Gesundheitsuntersuchung einmalig an einem Screening auf Hepatitis C (und dieB) vorteilnehmen.
Bestimmung 1992 Bluttransfusionen erhalten haben, wird empfohlen, sich aufder HCV-Antikörper testen zu lassen.
Fallsweitere sichInformationen unterbei dender anderen Patienten Transfundierte befinden, vor allem Personen, die mehrfach Transfusionen erhalten haben (vor 1992) und die bislang nicht untersucht wurden, sollte diesen Tests und Untersuchungen angeboten werden.KBV
Die akute Phase der Infektion hat normalerweise einen leichten klinischen Verlauf; dies verzögert häufig die Diagnose.
20–30 % der Neuinfizierten entwickeln Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit und Abdominalbeschwerden, Diarrhö und Fieber, und ca. 15 % entwickeln einen Ikterus.22
Dieakute SymptomeInfektion
Bei sindetwa h75 % der Betroffenen verläufiguft milddie undInfektion tretenohne auffällige klinische Symptomatik oder geht mit nur unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen einher.
Etwa 25 % der Infizierten entwickeln eine meist innerhalbmilde vonausgeprägte 7–8Hepatitis Wochenmit nach Infektion aufIkterus.
Beichronische manifester, akuter Hepatitis kommt es zu influenzaähnlichen Beschwerden, Ausschlag, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Abdominalbeschwerden, Ikterus, dunklem Urin, hellem Stuhl.
Infektion
Etwa 60–85 % der Infektionen gehen in eine chronische Form über (länger als 6 Monate fortbestehende Infektion mit HCV), die klinisch häufig uncharakteristisch und mild verläuft und durch Müdigkeit, unspezifische Oberbauchbeschwerden, Leistungsinsuffizienz, z. T. auch Juckreiz und Gelenkbeschwerden, gekennzeichnet ist. Eine spontane Viruselimination und Ausheilung tritt bei Patienten mit chronischer Hepatitis C selten auf. Der chronische Zustand ist meist über lange Zeit symptomfrei. Nach einer unterschiedlichen Anzahl von Jahren kann die Krankheit zu Leberzirrhose, Leberinsuffizienz und einem Leberkarzinom (HCC) führen.
20 Jahre nach Infektion haben ca. 16–20 % eine Zirrhose entwickelt.
Extrahepatische Manifestationen sind seltenFamilien-, kommen aber in Form von KryoglobulinämieSexual- und PartneranamneseGlomerulonephritis2
Medikamentenanamnese
Lebertoxische vor.Medikamente?
Immunsupprimierende Medikamente?
Klinische Untersuchung
Gewöhnlich kein pathologischer klinischer Befund
Bei akut symptomatischer Hepatitis C (caggf. 20–30 %) entwickelt sichIkterus(15 %) und bisweilen eine vergrößerte, berührungsempfindliche Leber.
Im späten Stadium, bei Leberzirrhose, können sich Anzeichen für eine portale Hypertonie oder Leberinsuffizienz mit Spidernävi, vergrößerter Leber, Aszites, Ösophagusvarizen, Enzephalopathie etc. entwickeln.
Ergänzende Untersuchungen
Leberfunktionswerte
S3-Leitlinie: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der HCV-Infektion3
Labor zur Diagnosestellung
DieDas GPT„HCV-Screening“ basiert auf der Bestimmung von Antikörpern gegen HCV (ALTAnti-HCV) istmit beieinem chronischer Hepatitis C meist leicht (2- bis 5-fach über dem Referenzwert) und bei akuter Hepatitis stark erhöht (10- bis 50-fach über dem Referenzwert)Immunoassay.
Bilirubin spiegelt den Grad des Ikterus widerPositive (beireaktive) chronischerBefunde Hepatitissollen Czur meistSicherung normal)der Diagnose einer HCV-Infektion durch einen HCV-RNA-Nachweis verifiziert werden.
DieBei Albuminwerteeinem sindkonkreten normal, sinken jedoch bei fortschreitender Leberinsuffizienz.
Die INR (Prothrombinzeit) ist meist normal, erhöhte Werte weisenVerdacht auf eine schwereakute SchädigungHCV-Infektion soll der LeberNachweis hindirekt durch die Bestimmung der HCV-RNA erfolgen.
Weitere Diagnostik bei Erstdiagnose
Serologische HAV-, HBV- und HIV-Diagnostik (entsprechendKo-Infektionen, erniedrigterHepatitis-A/B-Impfung)
Bei allen Patient*innen soll untersucht werden, HCV-RNAob eine Leberzirrhose vorliegt.
ELISA-TestsLeberbiopsie (weisenoder Anti-HCVnichtinvasive nach) haben eine Sensitivität von fast 100 %.
Anti-HCV
Die meisten sind innerhalb von 8–12 Wochen nach Ansteckung positiv.
HCV-RNA
HCV-RNA ist bereits 1–2 Wochen nach Ansteckung nachweisbar.
Meldepflicht
bei Laborbestätigung bei Nachweis von HCV-RNA
Genotypisierung und Quantifizierung des Virus ist für die Wahl des MedikamentsVerfahren, die Dosierung und die Länge der Behandlung wichtig.
Screening
Das Screening wird in Verbindung mit Blut- und Organspende durchgeführt und bei anderer Diagnostik wie z. B. in Zusammenhang mit künstlicher Befruchtung.
Hepatitis-C-Screening von Schwangeren ist sinnvoll, wenn die Frau zu einer der Risikogruppen gehört.
QuantifizierungAllen desPatient*innen Virusmit istHepatitis normalerweiseC Teilsollte die Diagnostik durch Gastroenterolog*innen angeboten werden, wenn in der HCV-RNA-AnalyseHausarztpraxis eine Leberfibrose/Leberzirrhose nicht ausreichend sicher beurteilt werden kann.
DerAufgrund Surrogatmarkerder füraktuell einenvielen gutenneuen TherapieerfolgEntwicklungen in der antiviralen Therapie und häufig wechselnden Empfehlungen ist die Auswahl und Einleitung der sogmedikamentösen Therapie durch Spezialist*innen sinnvoll.
Therapie
Therapieziele
Heilung der Infektion mit „Sustained Virological Response“ (SVR), deranhaltender Virus-Freiheit)4
definiert als nicht nachweisbare HCV-RNA im Serum 12 Wochen nach Abschluss der Behandlung
späteres definiertRezidiv ist.nur in < 0,2 % der Fälle
HCV-Genotypisierung
Der HCV-Genotyp ist der wichtigste prädiktive Faktor für den Behandlungserfolg und erforderlich, um die antivirale Therapie auszuwählen und das Ansprechen auf die antivirale Therapie einschätzen zu können.
Weitere Untersuchungen
Um das Vorliegen von Koinfektionen, Leberschäden anderer Genese sowie von Kontraindikationen zu ermitteln, und um grundlegende Information über evtl. Nebenwirkungen der Behandlung geben zu können:
Bei Verdacht auf Leberzirrhose und portale Hypertension, um die Größe von Leber und Milz, den Blutstrom in der Portalvene sowie Leberveränderungen wie Fibrose oder hepatozelluläres Karzinom zu beurteilen.
Der sonografisch durchgeführte „Fibroscan" (keine Leistung der GKV) kann den Grad einer Fibrosierung differenzieren und eine Leberbiopsie überflüssig machen.
Leberbiopsie, und weitere Diagnostik in besonderen Situationen
Lange Zeit galt die histologische Bewertung der Leberbiopsie als Goldstandard, um die Aktivität und das Fibrosestadium bei HCV-bedingten Lebererkrankungen zu bestimmen.
Ferner kann der Grad der Leberfibrose mittels Serummarker abgeschätzt werden. Einfache diagnostische Algorithmen aus serologischen Routine-Markern wie der APRI-Score (Aspartate Aminotransferase [AST]-to-platelet Ratio Index) oder der FIB-4 (Index aus Alter, AST, Thrombozyten und Alaninaminotransferase [ALT]) eignen sich vor allem zum Ausschluss einer Fibrose bzw. Diagnose einer Leberzirrhose.
Eine Leberbiopsie wird u. a. auch zum Ausschluss anderer Erkrankungen (Ätiologie) eingesetzt.19
Mit der Verfügbarkeit neuer, teurer antiviraler Medikamente ist es zu einem Paradigmenwechsel hinsichtlich der Therapieindikation gekommen. Galt in Zeiten der – eher schlecht verträglichen – Therapie mit Peginterferon und Ribavirin eine Leberzirrhose als Kontraindikation gegen eine Behandlung, hat sich dies ins Gegenteil verkehrt: Je schlechter die hepatische Situation sich darstellt, umso dringender stellt sich die Frage einer Therapieindikation. Da die Behandlung sehr teuer ist und eine Behandlung aller Patienten mit Hepatitis C die finanziellen Möglichkeiten der GKV an den Rand bringen könnte, liegt der Fokus der Therapieindikation jetzt bei Patienten mit fortgeschrittener Fibrosierung der Leber.
Da entsprechende Veränderungen sonografisch festgestellt werden können, hat die Leberbiopsie wesentlich an Bedeutung verloren – sie stellt keine zwingende Voraussetzung vor einer antiviralen Behandlung mehr dar.
Beurteilung von Patienten mit normalen Transaminasen
Bei der Mehrzahl der Patienten, die im Laufe eines Zeitraums von mindestens 6 Monaten wiederholt normale Transaminasewerte haben, liegen nur unbedeutende Leberveränderungen vor.
Die Prognose für diese Patienten ist meist gut, auch wenn Berichte darüber vorliegen, dass es im Langzeit-Follow-up zu einem Übergang in eine aktivere Infektion kommt.
Es wird empfohlen, dass bei diesen Patienten auch in regelmäßigen Abständen eine Elastografie durchgeführt wird, um die Fibrose zu beurteilen.
Indikationen zur Überweisung
Allen Patienten mit chronischer Hepatitis C (HCV-RNA-positive) sollte die Diagnostik durch einen Gastroenterologen angeboten werden, wenn nicht in der Hausarztpraxis durch Sonografie nach Zeichen einer Leberfibrosierung geschaut werden könnte.
Allgemeinzustand. Ikterus? Palmarerythem oder Spidernävus?
Abdomen: vergrößerte Leber, Aszites?
Ergänzende Untersuchungen
Anti-HCV, HCV-RNA und Virus-Subtyp
Transaminasen, y-GT, INR bzw. Quick-Wert, Albumin, Bilirubin
Therapie
Therapieziele
Ziel der medikamentösen Behandlung einer chronischen HCV-Infektion ist es, die Entstehung bzw. das Voranschreiten einer Leberzirrhose zu verhindern und somit weitere Komplikationen wie Leberinsuffizienz oder hepatozelluläres Karzinom (HCC).
SVR – „Sustained Virological Response“ (anhaltende Virus-Freiheit): Surrogatmarker für den Therapieerfolg. SVR ist als nicht nachweisbare HCV-RNA im Serum 12 Wochen nach Abschluss der Behandlung definiert.
Patienten mit SVR und ohne schwere Leberschäden können als geheilt betrachtet werden und benötigen keine weiteren Follow-up-Untersuchungen.
Bei Patienten mit SVR und Leberzirrhose tritt eine klinische Besserung ein, sie benötigen aber weiterhin Follow-up im Hinblick auf HCC.
Allgemeines zur Therapie
Akute Hepatitis C
In den seltenen Fällen, in denen die HCV-Infektion in der akuten Phase nachgewiesen wird, kann HCV-RNA normalerweise 2 Wochen nach Ansteckung nachgewiesen werden, während HCV-Antikörper erst nach 8–12 Wochen nachweisbar sind.
Patienten mit Symptomen einer akuten Hepatitis C werden häufig öfter spontan HCV-RNA-negativ als diejenigen, die keine Symptome entwickeln.
Innerhalb von 12 Wochen nach der Exposition werden die meisten Betroffenen, bei denen sich keine chronische Infektion entwickelt, spontan HCV-RNA-negativ.
Für eine sofortige antivirale Behandlung einer akuten Hepatitis C spricht, dass mit einer nur 6-wöchigen Therapie in nahe 100 % eine Virus-Eradikation möglich ist.23 Auf der anderen Seite ist es inzwischen so gut möglich, auch eine chronisch gewordene Hepatitis C erfolgreich zu behandeln, dass problemlos zugewartet werden kann.
Die akute Hepatitis C stellt im Allgemeinen keine Therapieindikation dar.193In besonderen Fällen kann eine Behandlung durchgeführt werden.19
BeiKeine denerhöhte neuenMortalität, direkt wirkenden antiviralen Mitteln (DAA = Directly Acting Antiviral Agens) scheint es keine Bedeutung zu haben, ob die Behandlung in der frühen Phase begonnen wird. Die Indikation zur Therapie stellt sich aber umso dringlicher, je weiter fortgeschritten eine Fibrosierung der LeberDeutschland ist kein Fall einer fulminanten Hepatitis C beschrieben.
PatientenBei Patient*innen mit fortgeschrittener LebererkrankungFibrose oder mitbzw. LeberzirrhoseZirrhosehabenbesteht eine dringlichehohe TherapieindikationTherapiedringlichkeit.
Patienten mit schweren, HCV-abhängigen, extrahepatischen Komplikationen – wie z. B. Glomerulonephritis – sollten bei der Behandlung priorisiert werden.
Indikationsstellung und Therapiebegleitung sollten durch einen spezialisierten Arzt erfolgen, auch aufgrund der hohen Kosten.18
Wer sollte nicht bei HCV-Infektion behandelt werden?19
Mit Ausnahme von Schwangerschaft gibt es nur wenige Kontraindikationen.
Darüber hinaus existieren keine absoluten Kontraindikationen für eine DAA (Direct Antiviral Agents; direkt antiviral wirksame Medikamente) basierte Therapie.
Medikamentöse BehandlungTherapie
Aktuell sind die Therapiemöglichkeiten bei Hepatitis C stark in Bewegung – teilweise erscheinen monatlich neue Veröffentlichungen zu neuen antiviralen Medikamenten bzw. Medikamentenkombinationen.
Einen laufend aktualisierten Überblick gibt die Seite der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten.193
InformationenDie zuEmpfehlungen Erstattungenin vonseitendiesem Artikel entsprechen dem Addendum der gesetzlichenS3-Leitlinie Krankenkassenvom finden Sie auf der Seite des Gemeinsamen Bundesausschusses (www27.g-ba11.de)2020.
Chronische Hepatitis C
SeitFür 2014die wurdenTherapie mehrereder neue,HCV-Infektion sind Kombinationstherapien aus direkt antiviralantiviralen wirkende SubstanzenAgenzien (DAA), zurRibavirin Behandlungund derggf. chronischen Hepatitis CPEG-Interferon-alpha, zugelassen. Das Spektrum zur Heilung von chronischen HCV-Infektionen hat sich damit deutlich erweitert.
Eine interferonbasierte Therapie entspricht heute nicht mehr dem Therapiestandard.
Für verschiedenedie Konstellationenverschiedenen (mit BerücksichtigungGruppen von GT,Patient*innen Vorbehandlung, Gradauf der Leberfibrose,Grundlage Nierenschädigungdes HCV-Geno- und Koinfektionsstatus)Subtyps, möglicher Vortherapien und dem Fibrosestadium stehen dabei mehreresehr viele Therapieoptionen zur Verfügung:2,19.
nukleotidischeMittlerweile Polymerasehemmer
nichtnukleotidischeist Polymerasehemmer
NS3/4A-Proteasehemmer
NS5A-Inhibitorenauch die medikamentöse Behandlung von Patient*innen mit dekompensierter Leberzirrhose möglich.
Die Häufigkeit von chronischer Hepatitis-C-InfektionTherapiestandard ist beidie europäischen Kindern gering (< 0,5 %).
Die Therapie der Hepatitis C im Kindes- und Jugendalter orientiert sich an den Empfehlungen im Erwachsenenalter.19
Behandlung von Patienten mit Leberzirrhose
Die Behandlung von Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose sollte in erfahrenen Zentren durchgeführt werden.19
Die Kombination von Peginterferon Alpha und Ribavarin durfte aufgrund des Risikos schwerer Nebenwirkungen nicht bei Patienten mit Leberzirrhose eingesetzt werden.
Mehrere der neuen, direkt wirkenden antiviralen MittelAgenzien (DAA) habenfür auch8–24 beiWochen.
Auf ZirrhoseInterferon einesollte gutnach dokumentierteMöglichkeit Wirkung,verzichtet vor allem bei Genotyp 1 und 4, aber einen weniger guten Behandlungserfolg bei Genotyp 2werden.
EineKonventionelle Studie zeigt, dass Leberzirrhose mit antiviraler Behandlung reversibel sein kann.Substanzen
Bei 18 von 98 Patienten war es beim FollowPEG-up nach 10 Jahren zu einer Rückbildung der Zirrhose gekommen (IIb).24Interferon-alpha
Ribavirin
EineDirekt Phase-III-Studieantivirale beiAgenzien Patienten mit Infektion mit HCV Genotyp 1 und Zirrhose zeigte einen sehr guten Therapieerfolg des Kombinationsregimes ohne Interferon.25
Ein Sustained Virological Response (SVR) wurde bei mehr als 90 % nach 12 und 24 Wochen nachgewiesen.Protease-Inhibitoren
Glecaprevir
Es wurde eine Kombination aus 4 unterschiedlichen Präparaten eingesetzt.Grazoprevir
Paritaprevir
Voxilaprevir
Simeprevir
Boceprevir
Telaprevir
Eine dekompensierte Leberzirrhose war in der Zeit, in der nur Peginterferon und Ribavirin zur Verfügung standen, eine Kontraindikation für die Behandlung. In Studien mit den neuen Mitteln werden auch Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose eingeschlossen.NS5A-Inhibitoren
Daclatasvir
Elbasvir
Ledipasvir
Ombitasvir
Pibrentasvir
Velpatasvir
nicht-nukleosidische Polymerase(NS5B)-Inhibitoren
Dasabuvir
Nukleosidische Polymerase(NS5B)-Inhibitoren
Sofosbuvir
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
ArzneimittelwechselwirkungenVor sinddem beiEinsatz allenjeglicher DAAdirekt zuantiviraler beachtenSubstanzen sollen mögliche Interaktionen mit anderen Medikamenten, diesHeilpflanzen giltoder insbesondereDrogen fgeprürft die Proteaseinhibitoren.18
werden
AktuelleEinen Hinweise hierzuInteraktions-Checker finden Sie unter HEP Drug Interactions (Universitätsklinik Liverpool).
Ribavarin führt bei den meisten Patienten zu einem gewissen Grad an Hämolyse.
Die neuenNebenwirkungen der Interferon-freien DAA-Kombinationstherapie scheinensind nurin wenigeder NebenwirkungenRegel zugering habenausgeprägt, und es soll eine symptomatische Behandlung unter Beachtung evtl. Medikamenteninteraktionen erfolgen.3
MBei der Gabe von Ribavirin soll der Hämoglobinspiegel üdigkeitberwacht und Kopfschmerzenggf. sind nicht ungewöhnlich.
Ausschlag und Juckreiz können vorkommen.
Simeprevir kann fototoxische Reaktionen auslösen.
Gefährliche Bradykardien können (bei Co-MedikationHämolyse) voneine Sofosbuvirstufenweise mitDosisreduktion Amiodareonevorgenommen vorkommenwerden.
Protonenpumpenhemmer können die Wirksamkeit von Ledipasvir beeinträchtigen.
Die Präparate sind neu, daher sind möglicherweise noch nicht alle Nebenwirkungen bekannt.3
Insbesondere in den ersten drei3 Monaten der Behandlung mit DAA soll der Blutzucker bei Diabetikern engmaschig kontrolliert werden und bei Bedarf die antidiabetische Medikation angepasst werden.
SekundärbehandlungLebertransplantation
Leberversagen und Leberkarzinom aufgrund einer chronischen Hepatitis-C-Infektion sind die häufigsten Indikationen für eineEine Lebertransplantation bei einer HCV-Infektion soll entsprechend den allgemeinen Empfehlungen zur Indikation einer Lebertransplantation durchgeführt werden.3
Organallokation in der Eurotransplant-Region anhand des MELD(Modell of End-Stage Liver Disease)-Scores, der sich aus den Laborwerten Bilirubin, INR und Kreatinin berechnet.
Prävention
Das Vorhandensein von HCV-Antikörpern gibt keine schützende Immunität.
Patient*innen sollten darüber aufgeklärt werden, dass bei einer erneuten HCV-Exposition auch eine erneute Infektion möglich ist.9
Eine wirksame Schutzimpfung steht bisher nicht zur Verfügung.2
In Gruppen mit hoher Prävalenz besteht die Prävention auch in der Behandlung von möglichst vielen Infizierten dieser Population, um die Übertragung des Virus auf bisher nicht Infizierte zu vermeiden („Treatment as Prevention“).2
Primärprophylaktische Maßnahmen
Verunreinigte Spritzen vermeiden.
Der wichtigsteWichtigster Ansteckungsweg ist das gemeinsame Benutzen verunreinigter Spritzen und Injektionsbestecke unter Drogenabhängigen.
Es hat sich gezeigt, dass dasDas Virus kann bis zu 2 Monaten in infizierten Spritzen überleben kann.1310
Kondome verwenden bei häufig wechselnden SexualpartnernSexualpartner*innen.
Testen von BlutspendernBlut- und Organspender*innen sowie Blutprodukten
Das Risiko für transfusionsassoziierte HCV-Infektionen wird in Deutschland aktuell auf < 1:3 Mio. Infizierte dürfen weder Blut noch Organe spendengeschätzt.2
Spezifische Immunglobuline oder Impfungen gibt es nicht.
SekundärprophylaktischeHepatitis MaßnahmenC im medizinischen Bereich2-3
EsFür besteht kein Anlass, anti-HCV-positive Personen mit RestriktionenBeschäftigte im Alltagmedizinischen zuBereich belegenist (keinein Blutspenden).
Beivölliges nachgewiesenerVerbot Ansteckungverletzungsträchtiger solltenTätigkeiten dienach Sexualpartnerdem untersuchtgegenwärtigen werdenWissensstand nicht gerechtfertigt.
BeiDerartige wechselnden SexualpartnernTätigkeiten sollten Kondomeaber verwendetauf das notwendige Minimum beschränkt werden und unter Beachtung erhöhter Sicherheitsauflagen durchgeführt werden.
Unmittelbar nach der Verletzung sollten bei Exponierten HCV-Antikörper und ALT (GPT) bestimmt werden (Ausgangswert).
Im Verlauf sollte nach 2 Wochen ein Nukleinsäurenachweis erfolgen.
Falls dieser negativ ausfällt, ist die Untersuchung 6 Wochen nach Exposition zu wiederholen.
Aufgrund der variablen Inkubationszeit der HCV-Infektion wird ein Anti-HCV-Nachweis gibtbis keinezu lebenslange26 Immunität,Wochen undnach beider vielenExposition verschwindet Anti-HCV bei frühzeitiger und wirksamer Behandlungempfohlen. Daher ist eine Neuinfektion bei Risikoverhalten möglich.21
Das VirusRisiko wirdeiner inperinatalen derÜbertragung Praxisvon nurHCV durchist direktenvergleichsweise Kontaktgering mit Blut und in selteneren Fällen durch Sex übertragen(3–10 %).
AusEine diesemelektive GrundSectio bestehenkann keinerleidas Restriktionen für die Ausübung des Berufs.
Ausnahmen geltenÜbertragungsrisiko für das ärztlicheKind Personalin der Regel nicht senken.
HCV-positive Mütter können zum Stillen ermuntert werden, dasaber invasivesollten Verfahrenblutende durchführt,Verletzungen z.der B.Mamillen Chirurgenvermeiden.
Es gibt keine Vorschrift, dass der Arbeitnehmer den Arbeitgeber über die Ansteckung informieren muss.
Das gilt auch für Berufe, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, wie z. B. Schlachter, Fischverarbeitung, Imbisse usw.
Es wurde noch nie nachgewiesen, dass sich das Virus durch Nahrungsmittel überträgt.
In Berufen, in denen es zu Kontakt mit Lebensmitteln kommt, gelten – unabhängig von der Ansteckung – allgemeine Regeln, die besagen, dass Personen mit offenen oder infizierten Wunden, Hautinfektionen, Hautschäden oder Diarrhö nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommen dürfen.
Stichverletzungen
Bei medizinischem Fachpersonal, das sich möglicherweise bei der Arbeit mit Hepatitis-C infiziert hat – Stichverletzung mit Nadel von HCV-positivem Patienten –, sollten über 6 Monate Hepatitis-C-Antikörper und HCV-RNA kontrolliert werden.
Bei bestätigter Ansteckung soll entschieden werden, ob eine akute Behandlung angezeigt ist oder später erfolgen kann.
Die Behandlungsmöglichkeiten sind gut.
Anerkennung als Berufskrankheit
Tritt Hepatitis C im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit auf, kann diese Erkrankung als Berufskrankheit anerkannt werden.2611
Zuständig hierfür sind die gesetzlichen Unfallversicherungsträger.
Der Verdacht auf eine Berufskrankheit muss dort gemeldet werden (Meldebogen2712).
Es wird eine ausführliche Arbeits- und Gefährdungsanamnese erhoben und ein Gutachten entscheidet über die Anerkennung als Berufskrankheit.
Dann können bestimmte Maßnahmen auf Kosten der GUV durchgeführt werden:
spezielle therapeutische Maßnahmen
Minderung der Erwerbsfähigkeit bis zur Zahlung einer Rente.2813
Schwangerschaft und Geburt
Schwangeren, die einer möglichen Hepatitis-C-Ansteckung ausgesetzt waren, soll die Möglichkeit angeboten werden, sich testen zu lassen.
Das Risiko einer vertikalen HCV-Ansteckung von Mutter auf Kind beträgt 4–10 %.
Kaiserschnitt schützt nicht vor Infektion.
Stillen stellt kein größeres Risiko für die Übertragung des Virus dar.
Bei vertikal infizierten Kindern verschwindet das Virus in ca. 20 % Fälle spontan im Laufe der ersten 3 Lebensjahre.
Die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Remission ist nach dem 3. Lebensjahr gering.
Von einer antiviralen Behandlung in der Schwangerschaft ist aufgrund von bekannten Kontraindikationen (z. B. Ribavirin) oder fehlender Erfahrung (z.B. Velpatasvir) abzusehen.
Kindergarten/Tagesmutter
Die aktuellen Erkenntnisse geben keine Hinweise darauf, dass Kinder mit HCV-Infektion in der Praxis ein Ansteckungsrisiko für andere Kinder oder Erwachsene in der näheren Umgebung darstellen. HCV-positive Kinder können deshalb normal in den Kindergarten gehen.
In Absprache mit den Eltern des Kindes sollten die Kindergartenleitung und die Erzieher über die HCV-Infektion des Kindes informiert werden, damit das Kind und seine Umgebung sicher miteinander umgehen können. Darüber hinaus muss niemand anderes über den HCV-Status des Kindes informiert werden.
Meldepflicht
Akute Hepatitis C ist bei durch Laboruntersuchung bestätigten HCV-Antikörpern und/oder HCV-RNA namentlich meldepflichtig.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
InkubationszeitDieser 5–12Abschnitt Wochenbasiert auf Angaben des RKI.2
DerIm VerlaufSerum einer unbehandelteninfizierten Hepatitis-C-InfektionPerson kann starkHCV-RNA variieren.
Nachbereits wenige Tage nach der ExpositionInfektion gegenübermessbar dem Hepatitis-C-Virus kommt es bei ca. 25 % zu einer spontanen Remissionsein.
Serokonversionszeit 2 Wochen bis 6 Monate
Bei denjenigen,etwa 75 % der Betroffenen verläuft die Infektion ohne auffällige klinische Symptomatik oder nur mit unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen.
Die anderen 25 % der Infizierten entwickeln eine chronischemeist Infektionmilde entwickeln,ausgeprägte kommtHepatitis esmit zuoft einernur Fibroseentwicklungmäßig unterschiedlichenerhöhten AusmaßesTransaminasenwerten und Ikterus.
DieFulminante AkkumulationVerläufe vonsind fibrösemsehr Gewebe kann im Laufe der Zeit zu Zirrhose führen.
20 Jahre nach der Ansteckung liegt das Risiko für Zirrhose bei ca. 20 %selten.
DasUnbehandelt Altergehen zum60–85 % Ansteckungszeitpunktder scheint für den Krankheitsverlauf von Bedeutung zu sein.
Eine AnsteckungInfektionen in jungen Jahren scheint eine langsamere Progredierung nach sich zu ziehen als eine Ansteckung später im Leben.
Extrahepatische Manifestationen
Werden klinisch inchronische Form von unterschiedlichen autoimmunen Erkrankungen nachgewiesen.
Gemischte Kryoglobulinämie (Mixed Cryoglobulinemia), mesangioproliferative Glomerulonephritis und membranöse Glomerulonephritis sind stark mit einer Hepatitis-C-Infektion assoziiert.
Das Virus tritt zudem mit anderen autoimmune Erkrankungen auf, dort ist der Zusammenhang jedoch weniger gut dokumentiertüber.
uDie restlichen 15–40 % heilen spontan aus. a. autoimmune Thyreoiditis, Porphyria cutanea tarda, Lichen planus, autoimmune Hepatitis
Komplikationen
Das Hepatitis-C-Virus ist die häufigste Ursache für chronische Lebererkrankungen.
Schwerwiegende Komplikationen und Tod treten meist nur bei Personen mit Zirrhose auf.
Das Risiko bei Patienten mit Zirrhose liegt bei 1–4 % pro Jahr.
Das Krebsrisiko ist nach einer erfolgreichen, antiviralen Therapie deutlich reduziert, das erhöhte Risiko wird jedoch nicht vollkommen eliminiert.3116-3217
Erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Non-Hodgkin-Lymphom und anderen lymphoproliferativen Erkrankungen3318
EsErhöhtes bestehtRisiko für neurologische Komplikationen, u. a.:1,19
CaDie chronische HCV-Infektion lässt sich durch den Einsatz direkt wirkender antiviraler Substanzen effektiv und nebenwirkungsarm behandeln und bei mehr als 90 % der Patient*innen dauerhaft heilen.1
16–20 % der PatientenPersonen mit chronischer Hepatitis C entwickeln innerhalb vonnach 20 Jahren als Spätfolge eine Zirrhose.Zirrhose2;
Leberuntersuchungen und evtl. die Beurteilung des Fibrosestadiums im Abstand von 1–2 Jahren oder öfter bei Zirrhose oder währendEmpfehlungen der laufenden Behandlung
Der Surrogatmarker für guten Therapieerfolg ist der sog. „Sustained Virological Response“ (SVR), der als nicht nachweisbare HCV-RNA im Serum 12 Wochen nach Abschluss der Behandlung definiert ist.
Patienten mit SVR und ohne fortgeschrittene Krankheit können als geheilt betrachtet werden und benötigen kein weiteres Follow-up.Leitlinie3
Während der Behandlung
Regelmäßiges Follow-up
Häufiger Kontakt mit den Patienten: Motivierende Gespräche und Information sind wichtig!
Klinische Untersuchung, inkl. Gewicht
alle 3 Monate
Laborkontrollen
zu Anfang, Woche 2 und 4 und danach alle 4 Wochen
Hämoglobinspiegel, Kontrolle der Anzahl der Leukozyten, neutrophilen Granulozyten und Thrombozyten, da eine Anpassung der Dosierung erforderlich sein kann.
HCV-RNA
Alle Patienten mit
Unbehandelte HCV-RNA werden in der 4., 12. und 24. Woche untersucht.Infektion
Bei DAA-BehandlungVorliegen isteiner einZirrhoseAbbrechen/Ändernsoll derzumindest Behandlung erforderlich, falls sich nach 4–8 Wochen kein Erfolg einstellt.
Sowohl HCV-RNA als auch Transaminasen werden 1, 3 undalle 6 Monate nacheine AbsetzenOberbauchsonografie derzur BehandlungFrüherkennung gemessen.
Patienten,eines dieHCCim Follow-up-Zeitraum HCV-RNA-negativ sind, können als ansteckungsfrei und geheilt betrachtetdurchgeführt werden.
Die PatientenAFP-Bestimmung sindkann jedochzusätzlich nachzur wieSonografie vor Antikörper-positiv und werden nicht als Blut- oder Organspender akzeptiert.
Informieren Sie die Betroffenen auch darüber, dass sie nicht gegen eine neue HCV-Infektion immun sinderfolgen.
Anti-HCV
Überwachung undder Beruf
Therapie
PersonenEine HCV-RNA-Messung kann unter Therapie erfolgen, um die Adhärenz und die Wirksamkeit der Behandlung zu überprüfen.
Eine minimale Restvirämie im Verlauf unter Therapie und am Therapieende (< 25 IU/ml) ist nicht mit nachgewiesenemeinem AntiTherapieversagen assoziiert und sollte daher nicht zu einem Therapieabbruch oder einer Therapieverlängerung führen.
Bei der Gabe von Ribavirin soll der Hämoglobinspiegel überwacht und ggf. eine Dosisreduktion vorgenommen werden.
Die sonstige Überwachung soll auf der Grundlage des eingesetzten Therapieregimes sowie den individuellen Charakteristika der Patient*innen erfolgen.
Zur Bestimmung des abschließenden Therapieansprechens soll eine HCV-RNA-Messung frühestens 12 Wochen nach Therapieende erfolgen.
Weitere Kontrollen der HCV-RNA können inim allenVerlauf Berufen weiterarbeiten, einschließlich der Handhabung von Lebensmitteln.
Ausnahmen: Infiziertes medizinisches Fachpersonal bei invasiven Eingriffen mit hohem Risiko: Diese müssen individuell von einem Infektionsspezialisten beurteilt werden, bevor sie in bestimmten Bereichen arbeiten dürfenerfolgen.
Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-C-Virus(HCV)-Infektion. AWMF-Leitlinie Nr. 021-012,. S3, Stand 2017. www.awmf.org
Addendum vom 27.11.2020 berücksichtigt
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AutorenAutor*innen
HeidrunLino Bahle, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München
Günther Egidi, Dr. med., Facharzt für Allgemeinmedizin, Bremen (Review)
Dirk NonhoffWitte, Dr. med., Arzt fürin Weiterbildung Allgemeinmedizin, KölnMünster
AnnDie ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-SofiHandbuch Duberg,Norsk medElektronisk dr och överläkare, Infektionskliniken, Universitetssjukhuset ÖrebroLegehåndbok (MedibasNEL, https://legehandboka.no/)
Ingard Løge, spesialist allmennmedisin, universitetslektor, institutt for sammfunsmedisinske fag, NTNU, redaktør NEL
Inger Sofie Samdal Vik, avd. direktør/overlege, spesialist i medisinsk mikrobiologi, Avd. for virologi, Nasjonalt Folkehelseinstitutt, Oslo
Bjørg Viggen, overlege, Gastroenterologisk seksjon, Medisinsk avdeling, St. Olavs-Hospital, Trondheim
BBB MK 29.11.2022 Revision mit umfassenden Änderungen, Addendum der LL berücksichtigt.
BBB MK 30.01.2019: akdae: DAA können bei Diabetikern zu Hypoglykämien führen
chck go 3.5.; DEGAM Egidi 18.4.17
BBB MK 22.05.2018, neue LL
OK von Egidi 24.5.18
Definition:DurchInfektion mit dem Hepatitis-C-Virus, (HCV)das ausgelösteneben Infektioneiner derchronisch-aktiven LeberHepatitis auch extrahepatische Manifestationen verursachen kann. VerursachtHäufigkeit:In eineDeutschland akutejährliche InfektionInzidenz von 5, die in 20–50 % der3 Fällellen ohnemit Behandlungdirektem RemissionErregernachweis erreichtpro 100.000 Personen. Die übrigen Personen entwickeln in unterschiedlichem Grad chronische Lebererkrankungen. Übertragung durch Blut und Blutprodukte. Sexuelle Übertragung ist möglich, aber selten.