Prüfungsrelevant für die Facharztprüfung Allgemeinmedizin1
- Notfallversorgung (siehe Artikel
NotfallversorgungSpannungspneumothorax Abschnitt Pleuradekompression)
Allgemeine Informationen
Definition
- Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.2-3
- Ein unvermittelt auftretender Pneumothorax ohne vorausgehende Thoraxintervention oder -verletzung
- Bei einem Pneumothorax
befindet undsammelt sich Luft in der Pleurahöhle zwischen der Pleuraviszeralisvisceralis und Pleura parietalis an. - Die Atemexkursionen der Lunge werden dadurch behindert.
- Bei einem Pneumothorax
- Man unterscheidet zwischen
2: - Weiterhin unterschieden, in diesem Artikel jedoch nicht näher dargestellt, werden der
- postinterventionelle Pneumothorax
derPneumothorax bei Kindernder postoperativenpostoperative Pneumothoraxdertraumatische PneumothoraxundderPneumothorax unter Beatmung.
Leitlinie: Diagnostik und Therapie vomdes Spontanpneumothorax2
Definition
- Primärer Spontanpneumothorax (PSP)
- Ein unvermittelt auftretender Pneumothorax ohne vorausgehende Thoraxintervention oder -verletzung bei
PatientenPatient*innen unter 45 Lebensjahren ohne vorbestehende Lungenerkrankung mit einer unauffälligen gegenseitigen Lunge in der Röntgenübersichtsaufnahme wird als primärer Spontanpneumothorax bezeichnet. - Dennoch finden sich bei bis zu 90 % der Patient*innen pathologische Befunde bei der Thorakoskopie oder in der CT-Bildgebung in Form von subpleuralen Bläschen und Bullae.
- Ein unvermittelt auftretender Pneumothorax ohne vorausgehende Thoraxintervention oder -verletzung bei
- Sekundärer Spontanpneumothorax (SSP)
WeistWeisen diePatientin/derPatient*innen eine Lungenerkrankung in der Vorgeschichte auf, bestanden pulmonale Symptome vor Auftreten des Pneumothorax, zeigt sich eine pathologische Lungenstruktur in der Röntgenübersichtsaufnahme auf der nicht befallenden Seite,oder istderdiePatientbetroffene Person 45 Jahre und älter bei bestehendem Nikotinabusus, ist ein sekundärer Spontanpneumothorax anzunehmen.- Der sekundäre Spontanpneumothorax ist mit einer höheren Morbidität und Mortalität als der primäre Spontanpneumothorax assoziiert.
Spontanpneumothorax (PSP/SSP)
Ein Spontanpneumothorax tritt ohne auslösende Faktoren wie Trauma, Chirurgie oder diagnostische Eingriffe auf.Ein Spontanpneumothorax wird in primär und sekundär unterschieden.Beim primären liegt keine andere Erkrankung vor.Beim sekundären liegt die Ursache in einer anderen Lungenerkrankung.
Spannungspneumothorax/Ventilpneumothorax
- Ein Spontanpneumothorax kann sich
manchmalselten zu einem Spannungspneumothorax entwickeln. - Luft strömt beim Einatmen in die Pleurahöhle ein, aber sie strömt beim Ausatmen nicht heraus (Ventilmechanismus).
- Der erhöhte Druck in der entsprechenden Thoraxhälfte führt
auchzu einer Verschiebung von Mediastinum und Trachea und störtdiedenFvenösen RüllungckstromdeszumHerzensHerzen, was innerhalb weniger Minuten bis zum Kreislaufversagen führen kann. - Ein Spannungspneumothorax ist ein akut lebensbedrohlicher Zustand!2
Häufigkeit
Der Spontanpneumothorax ist ein verbreitetes Krankheitsbild mit mehrMehr als 10.000EreignissenEreignisse pro Jahr in Deutschland.2- Eine aktuelle Studie aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes liefert folgende Zahlen für Deutschland:2-3
- 52.738 Fälle (Erstereignis und Rezidiv) mit Hauptdiagnose Spontanpneumothorax wurden 2011–2015 stationär aufgenommen (Alter >
- d.
- Dies entspricht einer jährlichen Häufigkeit der Hospitalisation von 14,3/100.000.
mMännliche Patientennner 22,2/100.000weibliche PatientenFrauen 6,7/100.000
- Männer waren somit häufiger betroffen als Frauen (Faktor 3,3).
- Letalität (≤
- Die Letalität bei über 90-jährigen
PatientenPatient*innen lag dagegen bei 9,4. Ebenso stieg die Häufigkeit pulmonaler Nebendiagnosen mit dem Alter an.Schlussfolgerung: Die Vitalgefährdung sowie die Anzahl pulmonaler Nebendiagnosen sind bis zum 45. Lebensjahr gering.
- 52.738 Fälle (Erstereignis und Rezidiv) mit Hauptdiagnose Spontanpneumothorax wurden 2011–2015 stationär aufgenommen (Alter >
- Rezidive treten in
26,520–30 % der Fälle auf.3 Inzidenz Männer2Alter
DieMänner- Altersgipfel
höchste Inzidenz erreichte die Hospitalisationsrate infolge Pneumothorax beim Mann mitbei 25 Jahren.für den PSP DanachAltersgipfelkam es zu einem steilen Abfall bis zum 35. Lebensjahr, gefolgt von einem langsamen Anstieg der Inzidenz zu einem zweiten Gipfel um dasbei 75.Lebensjahr.DerJahrenzweitefürGipfel markiert das Maximum der Fälle desden SSPin der Altersverteilung.
- Altersgipfel
Inzidenz Frauen2
BeiFrauen:FrauenübererreichtealledieLebensdekadenInzidenzetwamitgleichdem 30. Lebensjahr ihr Maximum, das jedoch deutlich niedriger als bei jungen Mhännern liegt.Danach fiel die Kurve kontinuierlich bis zum hohen Alter ab.ufigSekundärer Spontanpneumothorax (SSP): Die Anzahl der Pneumothoraces mit zugrunde liegenden Lungenerkrankungen zeigt einen Anstieg ab dem 45. Lebensjahr und übertrifft die Anzahl des PSP ab dem 60. Lebensjahr.2
Ätiologie und Pathogenese
Primärer Spontanpneumothorax (PSP)
TrittInohneüberein90 %vorherigesderTraumaFälle finden sich subpleurale Bullae oderein auslösendes Ereignis auf und betrifft PatientenBläschen,diedenen einenichtRolleanineinerderklinischEntstehungoffensichtlichendesLungenerkrankungPneumothoraxleiden.Daszugeschriebengrößte Risiko besteht beiRauchern, bei Patienten mit einemMarfan-Syndrom, bei Homozystinurie oder bei familiären Pneumothoraxfällen.Patienten mit primärem Spontanpneumothorax sind meist junge große und schlanke Männerwird.42
Sekundärer Spontanpneumothorax (SSP):
- Ursache
KomplikationisteinereinegrundlegendenzugrundeLungenerkrankungliegende Erkrankung.2- Eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) liegt 70
Bullbullöses Emphysem- Pneumonie
- Asthma
Zystischezystische Fibrose (Mukoviszidose)- Tuberkulose
KatamenialerPneumocystis jiroveci Pneumonie- nicht-tuberkulöse Mykobakteriose
- fibrosierende Lungenerkrankungen
- zystische Lungenerkrankungen
- Langerhanszell-Granulomatose
- Lymphangioleiomyomatose (LAM)
- Birt-Hogg-Dubé-Syndrom
- Lungenkarzinom
- Sarkoidose
- sekundäre maligne Neoplasien der Lunge
- Marfan-Syndrom
- Ehlers-Danlos-Syndrom
- Eine Sonderform ist der katameniale Pneumothorax
(menstruationsabh.- Menstruationsabhängig, vermutlich aufgrund einer Endometriose, tritt selten auf
).2
- Menstruationsabhängig, vermutlich aufgrund einer Endometriose, tritt selten auf
- Eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) liegt 70
Pathogenese
DieLuftUrsachegelangtliegtdurch eine Verbindung zwischen Alveolarraum und Pleuraspalt (z. B. rupturiertes Bläschen = Verletzung der Pleura visceralis) ineinerdenRuptur eines subpleuralen apikalen LungenbläschensPleuraspalt.DadurchDaströmtder Druck im Pleuraspalt geringer ist als der im Alveolarraum, kommt es zum Austreten von Luft in den Pleuraspalt,inbisdemzumsonstAusgleicheindesnegativer Druck herrscht.Durch das Einströmen der Luft steigt der Druck im intrapleuralen Spalt, Pleura visceralis und parietalis lösen sich voneinanderDruckgradienten, die Lungeder betroffenen Seitekollabiert.Je nach Ausmaß des Lufteinstroms und des Zusammensinkens der betroffenen Lungenseite haben die Patienten unterschiedlich ausgeprägte Symptome.
BeimNäheres zum Spannungspneumothorax sieheströmt mit jedem Atemzug weitere Luft in den Pleuraspalt, ohne dass diese wieder entweichen kann; es baut sich sukzessive ein immer höherer Druck auf, der mit der Zeit Mediastinum, Herz und andere Lungenseite zur gesunden Seite hin verlagert und lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kanndort.
Disponierende Faktoren
Leitlinie: Diagnostik und Therapie vom Spontanpneumothorax2
Begünstigende Faktoren für die Pneumothoraxentstehung
- Rauchen
erh- Erhöht sowohl
beimbeiGesundengesunden als auchbeimbei lungenkrankenPatientenMenschen die Wahrscheinlichkeit erheblich, einen Pneumothorax zu entwickeln. DieDasEntstehung eines PneumothoraxLebenszeitrisiko istnichtbei gesunden rauchenden Männern mitk12 % gegenüber 0,1 % bei Nichtrauchern erhörperlicherht.2
- Erhöht sowohl
- Positive Familienanamnese
- Alter <
Anstrengung40 Jahre - Männer
korreliertmit hochgewachsenem, schlankem Habitus4 - Vorerkrankungen, v. a.:
- COPD
- akutes Asthma
- zystische Fibrose (Mukoviszidose)
- Tuberkulose
- Pneumocystis jiroveci Pneumonie4
- Weitere siehe Ätiologie des SSP.
- Fliegen führt bei
PatientenPatient*innen mit vorbestehenden LungenerkrankungenPassagieren.
Der primäre Spontanpneumothorax (PSP) betrifft vor allem junge große und schlanke Männer.4Häufig liegt eine familiäre Disposition vor.Rauchenerhöht das Risiko für einen spontanen Pneumothorax um das 22-Fache für Männer und um das 8-Fache für Frauen,5abhängig von der Menge.Der sekundäre Spontanpneumothorax (SSP) trifft vor allem ältere, lungenkranke Männer.Ab dem 60. LJ ist der SSP häufiger als der PSP und deutlich häufiger bei Männern zu findenPassagier*innen.2
- Keine Korrelation mit körperlicher Belastung2
ICPC-2
- R99 Atemwegserkrankung IKA
ICD-10
- J93 Pneumothorax
- J93.0 Spontaner Spannungspneumothorax
- J93.1 Sonstiger Spontanpneumothorax
J93.8 Sonstiger PneumothoraxJ93.9 Pneumothorax, nicht näher bezeichnet
Diagnostik
Leitlinie: Diagnostik und Therapie vom Spontanpneumothorax2
Klinische Präsentation
Symptome beim primären Spontanpneumothorax können minimal oder nicht vorhanden sein.Im Gegensatz dazu sind die Symptome beim sekundären Spontanpneumothorax ausgeprägter, auch wenn der Pneumothorax in der Bildgebung relativ klein erscheint.
Der Spannungspneumothorax ist ein lebensbedrohlicher Notfall und muss unverzüglich behandelt werden.
Diagnostische Kriterien
- Verdachtsdiagnose durch Anamnese und klinische Untersuchung
erhärten den Verdacht auf einen Pneumothorax. - Rö
ntgenthoraxntgen-Thorax oder in Zweifelsfällen CT sichern die Diagnose ab. - Bei geübten
UntersuchernUntersucher*innen liefert eineUltraschalluntersuchungSonografie ähnlich gute Ergebnisse wie ein Röntgenthoraxntgen-Thorax.2
Differenzialdiagnosen
- Lungenembolie
- Herzinfarkt
- Lungenentzündung
- Asthma
- COPD
- Pleuraerguss
- Ösophagusperforation4
- Aortendissektion
Anamnese
LiegenDer Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2- Risikofaktoren
vor?RaucherRauchen- Habitus
- Vorerkrankungen
- Alter,
jungermännlichesgroßer und schlanker Mann,COPD,Marfan-Syndrom, Homozystinurie, neuinvasive medizinische Prozedur, schweresAsthma,Tuberkulose,zystische Fibrose/MukoviszidoseGeschlecht
TretenTypischeplötzlichSymptome: Thoraxschmerzen,BrustschmerzenDyspnoean der entsprechenden Seite undSchweratmigkeitauf?DiegeradeSymptomebeimtretenPSP häufigingeringRuhephasenausgeprägt,odereherimschleichenderSchlafVerlaufauf(Tageundbissindzurmeistärztlichennicht mit Anstrengung/Sport korrelliert.Vorstellung)VielebeimBetroffeneSSPwartenhäufigerstausgeprägteremehrere Tage ab, bevor sie einen Arzt kontaktieren.Klinik- Kann bei vorbestehenden Lungenerkrankungen, z.
- Bei schwerwiegender Atemnot, begleitet von Schocksymptomen oder Halsvenenstauung müssen ein Spannungspneumothorax oder Hämatopneumothorax in Betracht gezogen werden.
Anamnestische Hinweise zur Differenzialdiagnostik
- Ventil-/Spannungspneumothorax
DieraschPatientenprogredienteklagenDyspnoeüber(innerhalbschwerevonund erhöhte Atemschwierigkeiten, sie leiden unter Zyanose, auffälliger Schweißbildung und Tachykardie.Minuten)DerTachypnoe- Thoraxschmerzen
- Schmerzcharakter
Zustandstechend bzw. scharf (pleuritischer Thoraxschmerz)
- Schmerzcharakter
- Angst
- Tachykardie
- Die Erkrankung erfordert eine sofortige
Krankenhauseinweisung undBehandlung!
- Primärer Spontanpneumothorax
AtemschwierigkeitenabruptestretenspontanesinAuftretendervonRegeleinseitigenplötzlichThoraxschmerzen undzusammenAtemnot- oft
mitallerdingseinseitigennurBrustschmerzenmildauf.ausgeprägt - Der Schweregrad der
AtemschwierigkeitenLuftnothängtkorreliertvomnichtLuftvolumenmitinnerhalbdem Ausmaß desPleuraraumes abPneumothorax. Die meisten Fälle treten in Ruhephasen auf; die Patienten können sich meist genau erinnern, wann die Atemschwierigkeiten auftraten.
- oft
- Sekundärer Spontanpneumothorax
Die Patienten klagen über AtemschwierigkeitenAtemnot und einseitige Brustschmerzen.AufgrundDieeiner vorliegenden LungenerkrankungSymptome sinddie Symptomein der Regel schwerwiegender als bei einem primären Spontanpneumothorax.
Klinische Untersuchung
- Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
- Auskultatorisch abgeschwächtes/fehlendes Atemgeräusch auf der betroffenen Seite
- Bei geringer Ausprägung
einesistPSPein Pneumothorax auskultatorisch häufig nur unzureichend nachweisbar.Dann muss vor allem die Anamnese beachtet werden.
- Bei geringer Ausprägung
SchwerwiegendereHypersonorerFKlopfschall auf der betroffenen Seite- Pulssynchrones Klicken bei der Auskultation
- Selten Weichteilemphysem
- Basale Dä
llempfungweiseninoftderreduziertePerkussionLungengerbei Häuschematopneumothorax (selten) - Tachykardie,
einen herabgesetzten taktilen FremitusTachypnoe undHyperresonanzHypotonieauf.bei Hämatopneumothorax oder Spannungspneumothorax- beim Spannungspneumothorax auch obere Halsvenenstauung
- Beim sekundären Spontanpneumothorax (SSP) zusätzlich Auskultationsbefunde der zugrunde liegenden Lungenerkrankung
Bei einemSpannungspneumothoraxkönnen sich beachtliche Atemschwierigkeiten entwickeln, zudem Tachypnoe und Tachykardie und Zeichen einer zunehmenden Kreislaufinsuffizienz.
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
BlutbildinklusivePulsoxymetrie,CRPsindVitalparameter- Sonografie
indes Thorax- Bei entsprechender Erfahrung kann der
RegelPneumothorax sonografisch nachgewiesen werden.2 - diagnostische Kriterien
- Fehlen der Atemverschieblichkeit der Lunge bei
einemderprimärendynamischen Untersuchung - ein nicht detektierbarer Pleuraspalt
- fehlender Nachweis eines sog. „Kometenschweif“-Artefaktes
- Auftreten von Wiederholungsechos
- Darstellung eines sog. „Lung Point“ (Übergang zwischen Pneumothorax
normalunddienenlufthaltigerallenfallsLungeinmitder DifferenzialdiagnostikKontakt zurAbgrenzung eines sekundären Spontanpneumothoraxes.Brustwand) Cave: Beim Spannungspneumothorax kann das EKG Veränderungen aufzeigen, die als akuterHerzinfarktfehlinterpretiert werden könnten!
- Fehlen der Atemverschieblichkeit der Lunge bei
- Bei entsprechender Erfahrung kann der
Diagnostik beimim SpezialistenKrankenhaus
- Der gesamte Abschnitt basiert, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf dieser Referenz.2
Leitlinie: Diagnostik und Therapie vomdes Spontanpneumothorax2
Bildgebung des Pneumothorax
- Rö
ntgenthoraxntgen-Thorax- Wir empfehlen eine p.
- Die seitliche Aufnahmetechnik (Röntgen-Thorax seitlich) ist beim SSP und anderen Fragestellungen indiziert.
- Wir empfehlen eine p.
- Ultraschalluntersuchung
- Wir schlagen vor, zum Ausschluss eines Pneumothorax alternativ zum Röntgen-Thorax bei ausreichender Qualifikation
desderUntersuchersUntersucher*innen eine Ultraschalluntersuchung durchzuführen, insbesondere postinterventionell (B).
- Wir schlagen vor, zum Ausschluss eines Pneumothorax alternativ zum Röntgen-Thorax bei ausreichender Qualifikation
- CT-Thorax
- Wir schlagen vor, nur bei unklaren Befunden, komplizierenden Konstellationen oder Verdacht auf sekundären Spontanpneumothorax eine CT-Untersuchung durchzuführen (B).
- Ein Einsatz des Computertomogramms des Thorax zur weiterführenden Diagnostik beim Pneumothorax ab dem 45. Lebensjahr ist sinnvoll, da es den Nachweis oder Ausschluss einer begleitenden Lungenerkrankung ermöglicht.
Röntgenthorax a. p. in Inspiration
ZeigtVerlagerungeinenderdeutlichenPleuralinieLuftraum(Lungenbegrenzung durch die Pleura visceralis) mit fehlendem Nachweis einersichtbaren viszeralen Pleuralinie, hLungengefäufig liegt auch einPleuraergussvor.6-7ßzeichnungBeiEvtl.einemWeichteilemphysem- Das
kleinenVorhandensein von bullösen oder zystischen Lungenveränderungen kann zur fälschlichen Diagnose eines Pneumothoraxbeträgt der Abstand zwischen der viszeralen Pleuraoberfläche (Lungenrand) und der Brustwand weniger als 2 cm, und bei einem großen Pneumothorax mehr als 2 cmführen. BeiDaseinemAusmaß des Pneumothorax lässt sich anhand von Ausmessung der lateralen und apikalen Größe abschätzen.- Spannungspneumothorax
sieht man- große Luftmengen auf der betroffenen Thoraxseite
und eine - kontralaterale Verschiebung der mediastinalen Strukturen
.
- große Luftmengen auf der betroffenen Thoraxseite
Sonografie
EinDieSpannungspneumothoraxSensitivitätwirdist häufigöherdurch penetrierende Traumata, Lungeninfektionen, Herz-Lungen-Wiederbelebungen oder Überdruckbehandlungenals imRespirator hervorgerufenRöntgen-Thorax,danndiesindSpezifitäthäufigvergleichbarentsprechendemitandere Befunde ameinem Röntgenbildntgen-Thoraxzubeierhebenentsprechender Expertise der untersuchenden Person.
CT des Thorax
- Die Computertomografie ist der Standard für die Darstellung und Beurteilung des Lungenparenchyms.
2DiebeiCTUnsicherheitbietetbezüglichnichtdernurDiagnose,einez. B. bei großen Bullae (können röntgenologisch einen Pneumothorax vortäuschen)- Erkennbarkeit von kleinen Pneumothoraces
, sondern auch die - Beurteilung der genauen Ausdehnung
. - Der größte Vorteil dieser Untersuchung ist die Identifikation der zugrunde liegenden Bullae, von Parenchymerkrankungen sowie von Fehllagen der Thoraxdrainagen.
Die Indikation für eine CT-Untersuchung sindIndikationen- unklare Befunde
, - komplizierende Konstellationen (wie z.
, - initialer Hämatopneumothorax
, - schwere Begleiterkrankung
, - thorakale Voroperationen
oder - Pneumothoraxrezidiv
oder - zur Parenchymbeurteilung bei Verdacht auf einen sekundären Spontanpneumothorax
.2
- unklare Befunde
- Eine Kontrastmittelgabe für die Beurteilung des Lungenparenchyms ist nicht erforderlich.
Es trägt damit zuAufgrund derDefinitionStrahlenbelastungvonkeine Empfehlung zum primäremrenoder sekundärem Spontanpneumothorax wesentlich bei unter Beeinflussung der weiteren diagnostischen und therapeutischen Strategie.
Indikationen zur Überweisung/Klinikeinweisung
- Bei Verdacht auf die Diagnose zur Bildgebung ambulant bei geringen Symptomen
- Einweisung bei auffälligen Symptomen zur Abklärung und Therapie
- Notfalleinweisung bei Verdacht auf Spannungspneumothorax, nachdem der Spannungspneumothorax entlastet wurde.
- Einzelheiten zur Durchführung siehe dort.
Therapie
- Der
undgesamteTherapieAbschnittvombasiert,Spontanpneumothoraxsoweit nicht anders gekennzeichnet, auf dieser Referenz.2Behandlung des primären SpontanpneumothoraxAllgemeine BehandlungsstrategieWir empfehlen, zur Festlegung einer Behandlungsstrategie des PSP das Ausmaß des Pneumothorax, die Anamnese (Erstereignis/Rezidiv) und auch die klinische Symptomatik heranzuziehen (A).Wir empfehlen, Patienten mit PSP und Atemnot unabhängig von der Größe des Pneumothorax interventionell zu behandeln (A).Bei Patienten ohne Atemnot und kleinem PSP empfehlen wir die Verlaufsbeobachtung (A).
Ambulante/stationäre BehandlungWir empfehlen, Patienten mit bilateralem PSP oder Spannungspneumothorax notfallmäßig im Krankenhaus aufzunehmen (A).Wir schlagen vor, Patienten mit kleinem PSP ohne Atemnot nach Evaluation ambulant zu behandeln unter der Voraussetzung einer Wiedervorstellung innerhalb von 24 Stunden (B).
Pneumologische und thoraxchirurgische BeurteilungWir schlagen vor, Patienten mit PSP und komplizierender Konstellation (z. B. initiales Weichteilemphysem, initialer Hämatopneumothorax, schwere Begleiterkrankung, antikoagulative Medikation, thorakale Voroperationen oder Pneumothoraxrezidiv) innerhalb der ersten 24 Stunden der Pneumologie oder der Thoraxchirurgie vorzustellen (B).
Nadelaspiration/DrainagetherapieBei behandlungsbedürftigem PSP empfehlen wir die Aspiration oder eine kleinlumige (≤ 14 Ch.) Thoraxdrainage als primäre Behandlung (A).Wir empfehlen die Anlage einer Thoraxdrainage nach erfolgloser Aspiration (A).Zur Soforttherapie des bilateralen PSP oder Spannungspneumothorax muss eine Thoraxdrainage angelegt werden (A).Wir empfehlen, bei Patienten mit PSP und hohem Rezidivrisiko bzw. persistierendem Pneumothorax, die inoperabel sind oder eine operative Therapie ablehnen, eine Pleurodese über eine liegende Thoraxdrainage (A).
SogtherapieWir empfehlen die Sogtherapie nach Reexpansion nicht routinemäßig durchzuführen (A).
Operation des PSP – Indikation zur operativen Versorgung des primären SpontanpneumothoraxWir empfehlen die Indikation zur Operation anhand von Rezidivrisiko, Lebensumständen, Patientenpräferenzen und Prozedurenrisiko zu stellen (A).Wir empfehlen bei spontanem Hämatopneumothorax die primäre operative Therapie (A).Folgende Faktoren erhöhen das Rezidivrisiko eines PSP: großer Pneumothorax, radiologisch-pathologische Veränderungen von Lunge oder Pleura, Rezidivpneumothorax (Statement).Wir empfehlen die Operation bei persistierendem Luftleck oder unvollständiger Reexpansion unter Sogtherapie und Rezidivpneumothorax nach Aspiration oder Thoraxdrainagenbehandlung (A).
Spezielle Aspekte zur Strategie/Technik der operativen Versorgung des PSPWir empfehlen die videoassistierte Chirurgie (VATS) für die operative Behandlung des Pneumothorax (A).Wir empfehlen die partielle Pleurektomie oder Talkumpoudrage zur Senkung der Rezidivgefahr bei VATS (A).Wir schlagen eine zusätzliche atypische Resektion der Lungenspitze vor (B).
Bei Rezidiv eines operativ behandelten PSP kann den Patienten die Talkumpleurodese oder eine erneute Operation (VATS oder Thorakotomie) angeboten werden (0).
Behandlung des sekundären Spontanpneumothorax und von Sonderfällen des SpontanpneumothoraxAllgemeine BehandlungsstrategieBei Festlegung einer Behandlungsstrategie für den SSP ist die Ausdehnung des SSP weniger wichtig als der Grad der mit dem SSP aufgetretenen klinischen Beeinträchtigung (Statement).Wir empfehlen, beim SSP mit neu auftretender oder zunehmender Atemnot die Anlage einer Thoraxdrainage und eine unterstützende Behandlung (inklusive Sauerstoffgabe) (A).
Ambulante/stationäre BehandlungWir empfehlen, Patienten mit SSP stationär aufzunehmen (A).
Pneumologische/thoraxchirurgische BeurteilungWir empfehlen eine pneumologische und/oder thoraxchirurgische Stellungnahme innerhalb der ersten 24 Stunden nach stationärer Aufnahme beim SSP (A).Wir empfehlen im Falle einer mangelnden Reexpansion oder einer persistierenden Luftleckage über 48 Stunden eine interdisziplinäre pneumologisch/thoraxchirurgische Beurteilung zur Festlegung der weiteren Therapiemaßnahmen (A).Der SSP kann Ausdruck einer fortgeschrittenen, schweren seltenen Lungenerkrankung sein. In diesem Fall empfehlen wir die Weiterbehandlung der Lungenerkrankung in Schwerpunktzentren (A).
DrainagetherapieWir empfehlen bei gegebener Indikation zur Thoraxdrainage bei Patienten mit SSP die Anlage einer kleinlumigen Drainage (≤ 14 Ch.) (A).Wir empfehlen, eine Sogtherapie nach Reexpansion nicht routinemäßig fortzuführen (A).Wir empfehlen die chemische Pleurodese oder Eigenblut über eine liegende Thoraxdrainage bei Patienten mit SSP bei ausgedehnter Lunge und persistierender Luftleckage oder rezidivierendem Pneumothorax, wenn eine Operation kontraindiziert ist (A).
Weitere nichtoperative TherapieoptionenWir schlagen vor, für Patienten mit therapierefraktärem SSP als mögliche nichtoperative Therapieoptionen eine Dauerdrainage (ambulant oder stationär) und endobronchial blockierende Verfahren interdisziplinär zu diskutieren (B).
Operation des sekundären Spontanpneumothorax – Indikation zur operativen VersorgungWir empfehlen, die Indikation zur Operation beim SSP mit dem Ziel des Fistelverschlusses und Maßnahmen zur Rezidivprophylaxe individuell unter Berücksichtigung von Grunderkrankung, Komorbiditäten und Patientenwunsch zu stellen (A).Es wird empfohlen, die Indikation zur operativen Versorgung von Pneumothoraces bei fibrosierenden Lungenerkrankungen zurückhaltend zu stellen und nach Möglichkeit Pleurodeseverfahren über eine liegende Drainage zu bevorzugen (A).Wir empfehlen, im Falle eines Pneumothorax bei einem potenziellen Empfänger eines Lungentransplantates die Abstimmung der Therapie mit dem Transplantationszentrum (A).
Spezielle Aspekte zur Strategie/Technik der operativen Versorgung des SSPWir empfehlen, die operative Strategie beim SSP an individuellen Aspekten der Lungenerkrankung und der Bildgebung (CT) auszurichten (A).Wir empfehlen, die operative Versorgung des SSP minimalinvasiv durchzuführen (A).Wir empfehlen, bei operativer Versorgung des SSP die parietale Pleurektomie oder alternative Pleurodeseverfahren zur Rezidivprophylaxe einzusetzen (A).
Sonderfälle des PneumothoraxBei Frauen im gebärfähigen Alter mit Spontanpneumothorax ist die Möglichkeit des Vorliegens eines katamenialen Pneumothorax und/oder einer thorakalenEndometriosegegeben (Statement).Wir schlagen eine gynäkologische Mitbeurteilung zur weiteren Diagnostik und Therapie im Verdachtsfall vor (B).
Wir empfehlen eine enge Kooperation zwischen Thoraxchirurgie/Pneumologie und Geburtshilfe bei Rezidiv-Pneumothorax in der Schwangerschaft in Anlehnung an die BTS-Guideline7(A).Wir empfehlen, die Behandlungsprinzipien bei Pneumothorax während einer Schwangerschaft an denen des PSP unter Berücksichtigung der speziellen Situation und möglicher Risiken für Mutter und Fötus auszurichten. (A)
Leitlinie: Diagnostik
TherapiezielTherapieziele
BeobachtungReexpansion derSpontanheilungLungebeiundkleinenVerschlussPSPder Leckage- Besserung der
LungenfunktionSymptomatik - Abklärung von Ursachen eines SSP und ggf. Beseitigung der Ursachen
- Rezidivprophylaxe
Allgemeines zur Therapie
- Die Behandlung hängt von der Ausprägung des Pneumothorax, von den Beschwerden der
PatientenPatient*innen, vom Alter derPatientenBetroffenen und von zugrunde liegenden Erkrankungen ab.- Indikationen für eine interventionelle oder operative Therapie sind Atemnot und ein großer Pneumothorax.
- Die Behandlung des PSP unterscheidet sich grundsätzlich von der Behandlung des SSP.
- Eine Spontanheilung tritt in leichten Fällen
unter Luftabsorption in der Pleurahöhlespontan ohne Intervention auf. EinDergrößererbilaterale Pneumothoraxsollteundmitder Spannungspneumothorax sind klinische Notfälle und bedürfen einerAspirationsofortigenoder einer kleinlumigen Drainage behandelt werdenBehandlung.- Beim Spannungspneumothorax ist
daseinsofortigeunmittelbares sofortiges Anlegeneineeiner Drainage erforderlich, notfalls mit einer großlumingen Kanüle im 2. ICR medioklavikulär, gefolgt von einer Thoraxdrainage.- Siehe auch Artikel Spannungspneumothorax.
BeiInterdisziplinärerezidivierendem(Mit-)Behandlung durch Pneumologie oder Thoraxchirurgie bei Patient*innen mit PSP und komplizierender Konstellation (z. B. initiales Weichteilemphysem, initialer Hämatopneumothorax, schwere Begleiterkrankung, antikoagulative Medikation, thorakale Voroperationen oder Pneumothoraxrezidiv)- Je nach Symptomatik, Ätiologie, Größe des Pneumothorax
kannundeinePatientenwunschOperationbestehtinnebenBetrachtdemgezogenkonservativenwerden.8-9 EineVorgehenPleurodesediedientMöglichkeit derRisikoreduzierungAspiration,einesderRückfallsDrainageanlage und des operativen Vorgehens.8-9
PSP:Primärer Behandlung im KrankenhausSpontanpneumothorax
Beobachtung
IstBeiindiziertkleinembeiPneumothoraxleichtenundFällenfehlender Luftnot,d. h.Erstereignis- Gemeinsame
kleine LuftkammernTherapieentscheidung mitwenigerPatient*innenalsnach1–1,5derencmausführlicherLuftsaumBeratungaufzudemdenRunterschiedlichen Therapiemöntgenthoraxglichkeiten. EvtlAuch eine ambulante Beobachtung ist möglich.- Patient*innen
husten-sollten sich bei Zunahme der Symptomatik umgehend wiedervorstellen. - elektive Wiedervorstellung am Folgetag und
schmerzlinderndedannMittelinunddefiniertenhAbstäufigendenR(wöntgenkontrollen,chentlich) - Analgesie
diebeimeistenBedarfPatientenmitkönnenz. B.innerhalbIbuprofenvon600 mg23 x tgl.TagenunterentlassenBeachtungwerdender Kontraindikationen
- Patient*innen
- Die spontane Resorption eines Pneumothorax kann 6 Wochen oder länger dauern.
Aspiration und Drainagebehandlung
- Primär kann eine Aspiration der Luft versucht werden.
- weniger schmerzhaft als eine Thoraxdrainage, aber geringere Erfolgsrate
- Anlage einer Drainage bei erfolgloser Aspiration, Entwicklung eines Spannungspneumothorax oder bei ausgeprägteren Fällen eines Spontanpneumothorax
- Kleinlumige Drainagen (bis 14 Ch) sind zu bevorzugen, da weniger schmerzhaft aber genauso wirksam.
AnschlussDieanAnlageeineneinesAbsauger,Sogsystemssolange,wirdbisnicht routinemäßig empfohlen.- Indikation für die
LungeAnlagesicheinesentfaltetSogsystems- symptomatische
hat.Pneumothoraces mit einem großen Lungenkollaps - persistierendes Luftleck (mehr als 48 Stunden bei liegender Drainage)
- symptomatische
- Indikation für die
Chirurgie
InIndikationen- spontaner
schwerenHämatopneumothorax - bei
FällenpersistierendemindiziertLuftleck oder unvollständigerbeiReexpansionerfolgloserunter Sogtherapie - Rezidivpneumothorax nach Aspiration oder Drainagebehandlung
AuchRelativeindiziertIndikation ist ein hohes Rezidivrisiko (großer Pneumothorax, Vorhandensein von Bullae).
- spontaner
- Vorteile des operativen Vorgehens
- geringeres Rezidivrisiko
- Gewinnung einer Histologie zur Klärung einer möglichen sekundären Genese
- kürzere Behandlungsdauer bei
Patientengeringermitperioperativerrezidivierenden Episoden eines Spontanpneumothorax.Morbidität
EsNachteilegibtdesunterschiedlicheoperativenchirurgischeVorgehens- mögliche
Methoden.Übertherapie bei Chance auf konservative Ausheilung - postoperative Nebenwirkungen wie Schmerzen
- Komplikationen der Operation sowie
- eine nur stationäre Durchführbarkeit der Operation
- mögliche
- OP-Verfahren
- Eine
(videoassistierte)Thorakoskopie (VATS) ist einer Thorakotomie vorzuziehen. - Eine
PleurodesepartielleverringertPleurektomiedieoderRezidivhäufigkeitTalkumpleurodeseim Vergleichwird zuralleinigen DrainageVerringerung der Rezidivgefahr empfohlen.10-11 - ggf. atypische Resektion der Lungenspitze bei entsprechenden morphologischen Veränderungen (Bullae)
- Eine
SSP:Sekundärer Behandlung im KrankenhausSpontanpneumothorax
PatientenPatient*innen mit SSP sollten immer stationär aufgenommen und pneumologisch/thoraxchirurgisch gesehen werden.- Es wird eine Drainagebehandlung, bei inkompletter Reexpansion der Lunge mit Sog und
ggf.bei persistieremdem Luftleck Pleurodese über den Drainageschlauch empfohlen.2 - Ein Spontanverschluss der Luftleckage ist unwahrscheinlich.
- Die Symptomatik ist in der Regel ausgeprägt und das entscheidende Kriterium zur Drainageanlage.
- Der weitere Verlauf ist abhängig von der Grunderkrankung, die zum Pneumothorax geführt hat.
- Bei Reexpansion der Lunge nach 48 Stunden kann die Drainage entfernt werden (ggf. zuvor Talkumpleurodese über die Drainage).
- bei persistierender Luftleckage interdisziplinäre Entscheidung zum weiteren ggf. operativen Vorgehen
-
- Auch beim SSP wird die videoassistierte Thorakoskopie (VATS) empfohlen, mit partieller Pleurektomie oder Pleurodese zur Verringerung des Rezidivrisikos.
-
- alternativ bei nicht operablen Personen Anlage einer Dauerdrainage
Sonderfälle
- Katamenialer Pneumothorax
- Bei Frauen im gebärfähigen Alter mit Spontanpneumothorax ist die Möglichkeit des Vorliegens eines katamenialen Pneumothorax und/oder einer thorakalen Endometriose gegeben.
- gynäkologische Mitbeurteilung zur weiteren Diagnostik und Therapie im Verdachtsfall
- Pneumothorax in der Schwangerschaft
- Die Behandlungsprinzipien bei Pneumothorax sollten während einer Schwangerschaft an denen des PSP unter Berücksichtigung der speziellen Situation und möglicher Risiken für Mutter und Fetus ausgerichtet werden.
Prävention
Leitlinie: Diagnostik und Therapie vomdes Spontanpneumothorax23
Rezidivprophylaxe
- Wir empfehlen, die
PatientenPatient*innen über den Zusammenhang zwischen - Tauchen sollte dauerhaft vermieden werden, es sei denn, die
Patientin/derbetroffenePatientPerson hat
- Begünstigender Faktor für die Pneumothoraxentstehung ist vor allem das Rauchen.2
,12 - Anstrengung ist dagegen nicht mit der Entstehung eines Pneumothorax assoziiert.
Aufenthalt in großen Höhen (dünne Luft) und Tauchen (es sei denn der Patient ist operativ versorgt worden) sollte vermieden werden.- Fliegen führt bei
PatientenPatient*innen mit vorbestehenden Lungenerkrankungen nicht zu mehr Pneumothorax-Ereignissen als bei lungengesundenPassagierenPassagier*innen.2
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
- Akut auftretende Erkrankung
- Rezidivtendenz
- 25–30
PatientenPatient*innen erleiden erneut einen Pneumothorax.3 - meistens innerhalb der ersten 3 Jahre
- Normale körperliche Arbeit ist möglich, sobald alle Symptome zurückgebildet sind.
- Sport, der extreme körperliche Anstrengung und Körperkontakt erfordert, sollte zurückgestellt werden, bis zur völligen Lungenentfaltung.2
Komplikationen
- Ein Spontanpneumothorax kann sich zu einem Spannungspneumothorax entwickeln, insbesondere unter Überdruckventilation am Respirator.
- Eine sofortige Entlastung ist notwendig.
Ein Pneumomediastinum, eine Ruptur des Ösophagus oder der Bronchien muss ausgeschlossen sein.
- Ein subkutanes Emphysem kann auftreten.
- Reexpansionsödem
- Kann nach Anlage einer Drainage und Reexpansion der Lunge auftreten.
- Klinik: Husten, Atemnot, Brustenge und Auswurf von flüssigem Bronchialsekret
- Radiologisch findet sich ein einseitiges Lungenödem, das sich zu einem beidseitigen Lungenödem entwickeln kann.
- Es besteht die Gefahr eines akuten respiratorischen Versagens mit Hypoxämie und Beatmungspflichtigkeit.
- Das Risiko für ein Reexpansionsödem wird bestimmt durch das Ausmaß des Lungenkollaps und die Dauer des Pneumothorax vor der Drainage.
- Die Patient*innen sollten vor Entlassung informiert werden, sich im Falle von erneuter Atemnot oder Thoraxschmerzen umgehend wieder ärztlich vorzustellen.
Prognose
- Sekundäre Pneumothoraces haben eine schlechtere Prognose als primäre.
- Ein Rezidiv nach einer Operation oder Pleurodese ist seltener.
- Ein Todesfall ist selten, aber kann durch die Entwicklung eines
SpannungspneumothoraxesSpannungspneumothorax eintreten.
Verlaufskontrolle
Leitlinie: Diagnostik und Therapie vom Spontanpneumothorax2
Nachsorge
Wir empfehlen, Patienten bei Entlassung anzuweisen, sich im Falle von erneuter Atemnot oder Thoraxschmerzen umgehend wiederPrimärztlich vorzustellen.
Beim primärenrer Spontanpneumothorax (PSP)ist keine spezielle Nachsorge notwendig, Wiedervorstellung2
- bei
erneutenkonservativBeschwerden.behandelten Patient*innen wöchentliche Röntgen-Thorax-Kontrollen bis zur vollständigen Reexpansion der Lunge - bei Behandlung mit Drainage Kontrolle 1 Woche nach Entfernung der Thoraxdrainage
- bei
- Beim sekundären Spontanpneumothorax (SSP) sind die Verlaufskontrollen abhängig von der zugrunde liegenden Lungenerkrankung.2
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die PatientenPatient*innen informieren?
- Rauchstopp ist sinnvoll.
- Tauchsport sollte vermieden werden.
DieSport,TendenzderzumextremeRezidivkörperlicheistAnstrengungrelativundhochKörperkontakt erfordert, sollte zurückgestellt werden, biszuzur1/3völligen Lungenentfaltung.- Patient*innen mit einem geschlossenen Pneumothorax, der
Patientenkonservativerleidenbehandeltinwird, sollten solange nicht fliegen, bis eine vollständige Wiederausdehnung derFolgeLungeeinenmittelserneutenRöntgen-ThoraxSpontanpneumothoraxgesichert wurde. BeiTauchenerneutenmitBeschwerdenÜberdruckflaschensollen(Scuba Diving) sollte dauerhaft vermieden werden, es sei denn, die Patient*innen haben sichdieeinerPatientenoffenen chirurgischen bilateralen Pleurektomie unterzogen und eine normale Lungenfunktion sowie eine postoperative CT-Untersuchung des Thorax.- Die Patient*innen sollten vor Entlassung informiert werden, sich im Falle von erneuter Atemnot oder Thoraxschmerzen umgehend wieder ärztlich
vorstellenvorzustellen.
Patienteninformationen in Deximed
Weitere Informationen
ThoraxdrainageSpannungspneumothorax- Eingeschränkte Fahrerlaubnis bei rezidivierendem Spontanpneumothorax – siehe Beurteilung der Fahreignung.
Illustrationen
J93; J930; J931; J938; J939
Ventilpneumothorax; tensjonspneumothorax; Spontanpneumothorax
R99
Luft in der Pleurahöhle; Spontaner Pneumothorax; Spannungspneumothorax; Raucher; Marfan-Syndrom; COPD; Chronic obstructive pulmonary disease; Asthma; Zystische Fibrose; Mukoviszidose; Tuberkulose; Pneumonie; Bullöses Emphysem; SSP; PSP; Sekundärer Spontanpneumothorax; Primärer Spontanpneumothorax; Ventilpneumothorax; Spannungspneumothorax; Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie; Video assistierte Thorakoskopie; Pleurodese; Talkum
Spontanpneumothorax
Hinweis auf Fahreignung TH 2.3.18. U-NH 15.03.18
BBB MK 07.02.2023 revidiert, aktualisiert und umgeschrieben. (Viszeralchirurgin)
Revision at 14.08.2015 12:58:26:
Final Version
Revision at 08.06.2015 13:05:33:
German epidemiological data included
Revision at 29.05.2015 15:40:56:
German Guideline added
28.8.17: Rechtschreibfehler korrigiert, unpassende Leitlinie entfernt (Polytrauma), A-DI
CCC MK 21.11.2018, komplett überarbeitet
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Definition:Eine spontan auftretende Erkrankung, bei der Luft in die Pleurahöhle gelangt und die Lunge (teilweise) kollabiert. EsUnterschieden wirdwerden inein primärenrer und ein sekundärenrer Spontanpneumothorax (PSP bzw. SSP) unterschieden, wobei Letzterer auf einer zugrunde liegenden Lungenerkrankung basiert. Als seltene Komplikation kann bei beiden Formen ein Spannungspneumothorax auftreten.
Lunge/Atemwege
Spontanpneumothorax
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spontanpneumothorax
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Spontanpneumothorax
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