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AnginaChronische pectoriskoronare Herzerkrankung

DasWas Herzist die chronische koronare Herzerkrankung?

Definition

Bei der koronaren Herzerkrankung (KHK) sind die Herzkranzgefäße durch Fett- und Kalkablagerungen verengt. Die Erkrankung verläuft chronisch, wobei unterschiedlich lange Phasen mit geringen Beschwerden mit instabilen Phasen wechseln können. Sie wird daher auch als chronisches Koronarsyndrom bezeichnet.

Angina pectoris, wörtlich übersetzt „Brustenge“, ist ein Anfall von Brustschmerzen, der durch unzureichende Durchblutung des Herzmuskels verursacht wird. Ein Anfall wird meist durch körperliche Anstrengungen oder starke Aufregung ausgelöst und verschwindet nach einigen Minuten Ruhe. Bei weiterem Fortschreiten der zugrunde liegenden Erkrankung treten Angina-pectoris-Anfälle zunehmend auch bei geringeren Belastungen oder sogar in Ruhe auf. Man spricht dann von einer instabilen Angina pectoris. In diesem Fall sollte eine sofortige Krankenhauseinweisung erfolgen.

Symptome

Die Schmerzen bei Angina pectoris werden meist als Druck oder einschnürendes Gefühl im Brustkorb beschrieben, gelegentlich auch als Brennen. Sie können nach allen Seiten hin ausstrahlen, z. B. in Schultern, Arme, Kiefer, Rücken und Oberbauch. Die Anfälle dauern in der Regel weniger als 10 Minuten an. Sie treten häufig nach Belastungen, bei Kälte, nach umfangreichen Mahlzeiten oder morgens nach dem Aufwachen auf.

Als weiteres Symptom der koronaren Herzerkrankung kann Atemnot auftreten, gelegentlich auch Übelkeit, Schwächegefühl, Angst, Herzklopfen und Schwindel.

Ursachen

Das Herz ist ein starker Muskel, der das Blut durch den Körper pumpt.  Da dieser Muskel ununterbrochen arbeitet, benötigt er eine kontinuierliche Zufuhr von Sauerstoff und Nährstoffen. Diese Versorgung wird durch das Blut gewährleistet, welchesdas durch die Herzkranzgefäße (Koronararterien) zum Herzmuskel gelangt. Zwei Herzkranzgefäße entspringen vom ersten Teil der Hauptschlagader und verzweigen sich weiter in kleinere Blutgefäße, die alle Teile des Herzens mit Blut versorgen.

Bei körperlicher Anstrengung muss das Herz stärker und schneller pumpen, damit Muskeln und andere Organe ausreichend mit Blut versorgt werden. Dafür braucht das Herz ebenfalls mehr Nährstoffe und Sauerstoff, weshalb sich die Blutzufuhr zum Herzmuskel erhöhen muss. Ein gesundes Herz kann die Durchblutung der Herzkranzgefäße um das Neunfache des Ruhezustandes steigern.

Was ist Angina pectoris?

Angina pectoris, wörtlich übersetzt „Brustenge“, ist ein Anfall von Brustschmerzen, der durch unzureichende Durchblutung des Herzmuskels verursacht wird. Es handelt sich hierbei also nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern um ein Symptom. Ein Anfall wird meist durch körperliche Anstrengungen oder starke Aufregung ausgelöst und verschwindet nach einigen Minuten Ruhe. Durch Einnahme eines schnell löslichen Nitroglyzerin-Präparates kann der Schmerz innerhalb von 1 bis 3 Minuten gelindert werden. Bei weiterem Fortschreiten der zugrunde liegenden Erkrankung treten Angina pectoris Anfälle zunehmend auch bei geringeren Belastungen oder sogar in Ruhe auf.

Die Schmerzen bei Angina pectoris werden meist als Druck oder einschnürendes Gefühl im Brustkorb beschrieben, gelegentlich auch als Brennen. Charakteristischerweise schwellen sie allmählich an und wieder ab und können nach allen Seiten hin, am häufigsten in die linke Schulter und Arm oder in den Hals, ausstrahlen. Anfälle treten gehäuft bei Kälte und nach umfangreichen Mahlzeiten auf.

Ursache

Angina-pectoris-Schmerzen werden durch eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff  verursacht.  Bei körperlichen und emotionalen Anstrengungen arbeitet  das Herz stärker und benötigt somit mehr Sauerstoff als in Ruhe. Oft ist die Sauerstoffversorgung in Ruhe noch ausreichend, jedoch kann sie bei Anstrengung nicht genügend gesteigert werden. Deshalb kommt es in diesen Situationen zu den typischen Brustschmerzen.

 Die häufigste Ursache für die unzureichende Sauerstoffversorgung des Herzmuskels ist die Verengung der Herzkranzgefäße durch Arterienverkalkung (Arteriosklerose), auch koronare Herzkrankheit (KHK) genannt. 

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Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und zunehmende Verengung (Stenose)

Es gibt mehrere Faktoren, die das Risiko erhöhen, an koronarer Herzkrankheit zu erkranken:

Häufigkeit

Die koronare Herzerkrankung ist die häufigste Todesursache in Deutschland. Im Alter zwischen 40 und 79 Jahren sind 8 % der Bevölkerung von der Erkrankung betroffen, Männer doppelt so häufig wie Frauen.

DiagnoseUntersuchungen

  • Entscheidend für die Diagnose ist derdie BerichtKrankengeschichte. desDazu Patientensollen überSie Ihre Beschwerden und den genauen Verlauf der Anfälle genau beschreiben. Auch Vorerkrankungen, psychische Belastungen und weitere Risikofaktoren werden erfasst.
  • Anhand von Alter, Vorerkrankungen und Art der Beschwerden lässt sich die Wahrscheinlichkeit für eine koronare Herzerkrankung abschätzen.
  • Bei der körperlichen Untersuchung werden Puls und Blutdruck gemessen sowie Herz und Lunge abgehört.
  • In einer Blutuntersuchung werden u. a. Blutzucker und Blutfettwerte bestimmt.
  • Außerdem wird in der Regel die elektrische Aktivität des Herzens mit einem Elektrokardiogramm (EKG) aufgezeichnet, da dieses Hinweise auf eine Schädigung des Herzmuskels liefern kann. UnterIn Umstden meisten Fändenllen wirdreicht dieseses aus, ein Ruhe-EKG zu erstellen. Die Untersuchung kann aber auch bei körperlicher Aktivität als sogenanntessog. Belastungs-EKG durchgeführt werden.
  • Zusätzlich wird häufig eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie) durchgeführt, um andere Herzerkrankungen auszuschließen.
  • Bei Unklarheit oder um das Ausmaß der Grunderkrankung besser abzuschätzen, werdenkönnen weitere bildgebende Verfahren wie eine nuklearmedizinische Untersuchung (Myokard-Szintigrafie), eine Ultraschalluntersuchung bei körperlicher Anstrengung (Belastungsechokardiografie), Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) angewandt werden.

     Jedoch werden nicht alle Untersuchungen von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
  • Das

  • Eine Kontraströntgen der BlutgefäßeHerzkatheteruntersuchung (AngiografieKoronarangiografie) kannist Verengungenzunächst dernicht Blutgefäße zeigenerforderlich. Eine solche Untersuchung musssoll ggf. vor einer eventuellen Operation stattfinden.

TherapieBehandlung

  • Ziel der Behandlung ist, die LinderungBeschwerden derzu Beschwerdenvermindern, die Lebensqualität zu verbessern und Vorbeugungdie Belastbarkeit eineszu erhalten.
  • Außerdem soll einer HerzinfarktsHerzschwäche und einem Herzinfarkt vorgebeugt werden.  Bei einem Herzinfarkt wird ein Blutgefäß komplett verschlossen., Durch die fehlende Blutzufuhr stirbtwodurch ein Teil des Herzmuskels ab und wird durch Bindegewebe ersetzt. Diesem Bindegewebe fehlt die Fähigkeit, sich wie ein Muskel zusammenzuziehen; das Herz wird also dauerhaft geschwächt.

     

    171-herz-mit-infarkt.jpg
    Herzinfarkt

    Was können Sie selbst tun?

    Viele Maßnahmen können Sie selbst ergreifen, welche ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern:

    • Hören Sie mit dem Rauchen auf. Diese Maßnahme verbessert die Lebenserwartung am meisten. Falls Sie hierbei Hilfe benötigen, informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Krankenkasse über Raucherentwöhnungsprogrammeabstirbt.
    • SteigernAuch Siebegleitende IhreErkrankungen körperlicheund Aktivitätpsychische Beschwerden sollen angemessen behandelt werden. Förderlich ist insbesondere mildes Ausdauertraining, wie Spaziergänge oder Fahrradfahren. 
    • EssenIn Sieeinem ausgewogen.ausführlichen EmpfohlenArztgespräch werden jeIhnen mindestensdie 200verschiedenen gBehandlungsmöglichkeiten Obst und Gemüse pro Tag, reichlich Ballaststoffe, mindestens zweimal pro Woche Fisch und wenig geserklättigte Fettsäuren. Trinken Sie täglich nicht mehr als 1 Glas (Frauen) oder 2 Gläser (Männer) alkoholhaltiger Getränkert.

    Des weiteren können Sie Angina pectoris Anfälle verhindern oder lindern. Kennen Sie Ihre persönlichen Belastungsgrenzen. Vermeiden Sie übermäßige Anstrengungen, vor allem in kalter Witterung und nach großen Mahlzeiten, und einen plötzlichen Beginn. Führen Sie Ihre Nitro-haltigen

    Medikamente stets bei sich.

    Medikamentöse Behandlung

    Unterschieden werden Medikamente, die kurzfristig bei einem Angina -pectoris -Anfall zum Einsatz kommen, und solche, die vorbeugend eingesetzt werden.

    • Nitroglyzerin-Tabletten und -Mundspray erweitern schnell die Blutgefäße und lindern so die Schmerzen innerhalb weniger Minuten. So lindern sie die Schmerzen, verhindern aber nicht ein Fortschreiten der Grunderkrankung. Sie können auch vorbeugend eingesetzt werden unmittelbar vor körperlichen oder seelischen Belastungen. Einige PatientenPatient*innen berichten über Kopfschmerzen, die als Nebenwirkung auftreten. 
    • Betablocker werden vorbeugend eingesetzt. Sie verringern den Puls und den Blutdruck und senken so den Bedarf der Herzmuskulatur an Sauerstoff. Als Alternative zu Betablockern werden sogenanntesog. Kalziumkanalblocker verwendet.
    • Die lebenslange Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) wird allen PatientenPatient*innen mit Anginakoronarer pectorisHerzerkrankung empfohlen. In der verwendeten niedrigen Dosierung verhindert es die Bildung von Blutgerinnseln im Gefäß und verursacht nur selten Nebenwirkungen.
    • Außerdem werden den meisten PatientenPatient*innen Cholesterin-senkende Statine empfohlen. Diese verringern das Risiko eines Herzinfarkts, indem sie das Fortschreiten der Arterienverkalkung bremsen.

    Chirurgischer EingriffOperation

    • Bei ausgeprägten Beschwerden, die durch Medikamente nicht ausreichend gelindert werden können, kann durch eine Operation die Durchblutung des Herzens verbessert werden. Im Anschluss an die Operation werden Medikamente verschrieben, die die Blutgerinnung hemmen.
    • Bei der Stentangioplastie führt man einen dünnen Kunststoffschlauch (Katheter) in ein Blutgefäß der Leiste oder des Handgelenks ein. Dieser wird bis zu den Herzkranzgefäßen vorgeschoben. Das verengte Blutgefäß wird durch Aufblasen eines Ballons geweitet. Meist setzt man auch ein Röhrchen aus Drahtgeflecht, den sogenanntensog. Stent, in das Gefäß ein, um es dauerhaft offenzuhalten. Eine Stentangioplastie erfolgt mit lokaler Betäubung an der Einstichstelle, während derdie PatientPerson bei Bewusstsein ist.

    Stentbehandlung bei verengtem Blutgefaessen.jpg
    Ballondilatierung mit Stentimplantation

    • Beim sogenanntensog. Koronararterien-Bypass (engl. bypass = Umleitung, Umgehung) wird ein Blutgefäß aus dem Bein oder Brustkorb zum Herzen verpflanzt, um die Engstelle des Herzkranzgefäßes zu überbrücken. Der Koronararterien-Bypass ist ein großer Eingriff unter Narkose, bei dem der Patient in Narkose ist und der Brustkorb geöffnet werden musswird. Das Herz wird während der Operation in der Regel in einen künstlichen Stillstand versetzt und seine Funktion währenddessen durch eine Herz-Lungen-Maschine übernommen.

    • 38172-koronararterien-bypas.jpg
    Bypass

    Was können Sie selbst tun?

    • Hören Sie mit dem Rauchen auf. Diese Maßnahme verbessert die Lebenserwartung am meisten. Falls Sie hierbei Hilfe benötigen, informieren Sie sich in Ihrer Hausarztpraxis oder bei Ihrer Krankenkasse über Raucherentwöhnungsprogramme.
    • Steigern Sie Ihre körperliche Aktivität. Empfohlen werden mindestens 3-Operation
     bis 4-mal pro Woche leichte bis mittlere Ausdauerbelastungen (z. B. Walking, Nordic-Walking, Radfahren, Schwimmen). Ergänzend sollte 2- bis 3-mal pro Woche dynamisches Krafttraining durchgeführt werden.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung. Empfohlen werden je mindestens 200 g Obst und Gemüse pro Tag, reichlich Ballaststoffe, täglich Milchprodukte, mindestens zweimal pro Woche Fisch und wenig gesättigte Fettsäuren und rotes Fleisch. Die Ernährung sollte abwechslungsreich sein und sich an den Empfehlungen der mediterranen Kost orientieren.
  • Ein

  • Trinken KardiologeSie kannmöglichst individuelletäglich Ratschl1,5–2 l Wasser und ungesüßten Krägeutertee. Trinken zurSie jeweilstäglich bestennicht Behandlungsformmehr gebenals 1 Glas (Frauen) oder 2 Gläser (Männer) alkoholhaltiger Getränke.

  •  Außerdem wir empfohlen, sich jährlich gegen Grippe impfen zu lassen.
  • Prognose

    AnginaDie pectorisPrognose isthängt Zeichenvom einer schwerwiegenden Herzerkrankung. ZielAusmaß der Erkrankung ab. Eine angemessene Behandlung ist es,kann ein Fortschreiten der Arterienverkalkung und hierdurch weitere Verschlechterung der Herzfunktion sowie das Auftreten eines Herzinfarktes zuHerzinfarkts verhindern. Wenn

    Weitere esmögliche gelingt, den Zustand zu stabilisieren (Rauchstopp, mehr Bewegung, vorbeugende Medikamente)Komplikationen sind dieHerzrhythmusstörungen Aussichtenund Herzschwäche. gutAuch Depressionen können auftreten.

    Weitere Informationen

    AutorenAutorin

    • DietrichMartina AugustBujard, ArztWissenschaftsjournalistin, Freiburg im BreisgauWiesbaden
    Brustschmerzen; Angina pectoris; Chronisches Koronarsyndrom; Chronische KHK; stabile Angina pectoris; stabile KHK; Koronare Herzerkrankung
    Bei der koronaren Herzerkrankung (KHK) sind die Herzkranzgefäße durch Fett- und Kalkablagerungen verengt. Bei Angina pectoris (Brustenge) handelt es sich um Anfälle von Brustschmerzen, die durch eine unzureichende Blutversorgung des Herzmuskels verursacht werden.
    AnginaChronische pectoriskoronare Herzerkrankung
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    Bei der koronaren Herzerkrankung (KHK) sind die Herzkranzgefäße durch Fett- und Kalkablagerungen verengt. Bei Angina pectoris (Brustenge) handelt es sich um Anfälle von Brustschmerzen, die durch eine unzureichende Blutversorgung des Herzmuskels verursacht werden.
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