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Depression in der Palliativmedizin

EinleitungPalliativbehandlung/Symptome

PatientenAls Palliativmedizin wird die Therapie und Versorgung schwerkranker Patient*innen bezeichnet, die aufgrund ihrer Krankheit bzw. der nicht mehr wirksamen speziellen Therapie voraussichtlich nur noch wenige Monate (oft definiert als bis zu 9–12 Monate) zu leben haben. Bei der Behandlung stehen individuell verschiedene körperliche und psychische Symptome im Vordergrund, die sich oft auch überschneiden oder gegenseitig bedingen.

Die häufigsten psychischen Probleme von Patient*innen mit Krebs im fortgeschrittenen Stadium und anderen unheilbaren Erkrankungen können vermehrt unter verschiedenen psychischen Problemen leiden. Die häufigsten sind Depression, Angstzustände und in späteren Krankheitsphasen Delir. Eine Depression geht dabei mit ganz verschiedenen Beschwerden einher, wozu neben psychischen Symptomen auch körperliche gehören.

Zu den psychischen Beschwerden können niedergeschlagene Stimmung, Verlust von Interesse und Freude, Antriebsminderung, herabgesetztes Selbstwertgefühl, Suizidgedanken und -versuche sowie Abnahme der Konzentrations- und Gedächtnisleistung zählen. Schlafstörungen, Verlust von Appetit, Gewicht und Libido (sexuelle Lust) gehören ebenfalls zu Beschwerden, die bei Depressionen vermehrt auftreten.

Bei PatientenPatient*innen in Palliativbehandlung sind die körperlichen Symptome teilweise jedoch schwierig von Beschwerden abzugrenzen, die im Rahmen der Grunderkrankung bereits vor Auftreten der Depression bestanden. Denn gerade bei Krebs in fortgeschrittenen Stadien können Beschwerden wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, und Erschöpfung und Schlafstörungen natürlich durch die schwere Krankheit selbst, aber auch die Therapie bedingt sein und haben dann im Grunde nichts mit einer Depression zu tun.

Als Palliativmedizin wird die Therapie und Versorgung schwerkranker Patienten bezeichnet, die aufgrund ihrer Krankheit bzw. der nicht mehr wirksamen speziellen Therapie voraussichtlich nur noch wenige Monate (oft definiert als bis zu 9–12 Monate) zu leben haben, weil die Krankheit nicht geheilt werden kann. Je nach Patient stehen bei der Behandlung verschiedene körperliche und auch psychische Symptome im Vordergrund, die sich oft auch überschneiden oder gegenseitig bedingen.

Häufigkeit

Psychische Erkrankungen treten bei schwer krankenschwerkranken Menschen häufiger auf als in der allgemeinen BevAllgemeinbevölkerung. Die Häufigkeit hängt dabei vom Krankheitsstadium ab. Angst und Depression kommen am häufigsten im frühen Stadium der Krebserkrankung vor. DieWährend die entsprechenden psychischen Symptome sind oft deutlich; Angst und Depression sind, können sich aberAngst und Depression auch als körperliche Symptome mit starken Schmerzen, Unwohlsein und Atembeschwerden manifestieren. Hier entdeckt die Ärztin/der Arztwird oft erst nach sorgfältigem Nachfragen und Ausschließen einer körperlichen Ursache entdeckt, dass dahinter eine Depression oder Angststörung steckt.

In den letzten Wochen/Tagen vor dem Tod treten meist andere Symptome als depressive Beschwerden in den Vordergrund (z. B. Delir).

ÄtiologieUrsachen

Depressionen können unterschiedliche Ursachen haben, und meist spielen vielemehrere Faktoren eine Rolle. Bei unheilbaren Erkrankungen wie TumorenKrebs oder auch neurologischen Erkrankungen wie DemenzenDemenz  liegen häufig organisch bedingte Depressionen vor. Allgemein können genetische und neurobiologische Faktoren ( z. B. Serotonin- und/oder Noradrenalinmangel) alssowie auch psychische Faktoren wie(z. B. ein Trauma), dieeine belastende Situation einer schwerenschwere Erkrankung und Persönlichkeitsfaktoren die Entstehung einer Depression begünstigen.

Nicht selten sind Depressionen bei PalliativpatientenPalliativpatient*innen vergesellschaftet mit anderen psychischen Störungen. Dazu zählen Angst- und Panikstörungen sowie weitere psychische Erkrankungen.

Stets zu beachten ist, dass ein Gefühl der Niedergeschlagenheit, Angst, Ohnmacht und Trauer ganz übliche Reaktionen darauf sind, eine lebensbedrohliche Krankheit zu haben. Daher ist es immer wichtig (aber nicht immer leicht), eine solche Reaktion genau abzugrenzen von einer „echten“ Depression

Diagnostik

Die Diagnose basiert in erster Linie auf Gesprächen zwischen denÄrzt*in und Patient*in. Die Ärzten rzt*innen und ggf. PsychotherapeutenPsychotherapeut*innen und Patient. Die Ärztin/der Arzt wirdwerden dabei allgemein zwischen „normalen“ psychologischen Reaktionen und psychischen Erkrankungen unterscheiden, die eine spezifische Therapie erfordern. Zur Feststellung und Beurteilung einer Depression verwenden Ärzterzt*innen zusätzlich zum Gespräch oft standardisierte Fragebögen.

In der Diagnostik einer Depression werden unterschiedliche psychische und körperliche Beschwerden berücksichtigt. Die häufigsten Symptome und Anzeichen einer Depression sind Niedergeschlagenheit, die vor allem am Morgen sehr ausgeprägt ist, Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle, pessimistische Zukunftsperspektiven, Suizidgedanken oder -versuche, verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, Unentschlossenheit, Verlust von Interesse und Freude.

Bei Kindern kann sich eine Depression in Form von Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Ess- und Schlafstörungen zeigen. Kinder nehmen nicht mehr an Aktivitäten teil, die ihnen bisher Freude bereitet haben.

Hinzu kommen bei allen Patienten oft körperliche Symptome wie Erschöpfung, Schlafstörungen, Übelkeit, Änderungen des Appetits etc. Gerade diese Beschwerden sind aber bei Patienten mit schweren körperlichen Krankheiten wie oben erwähnt oft nur durch die Krankheit oder deren Therapie bedingt und nicht Ausdruck einer Depression.

Therapie

Das Ziel der Therapie ist es, die Symptome der Depression zu lindern und die Lebensfreude zu erhöhen.

Nicht-medikamentNichtmedikamentöse Therapie

Die Grundlage der nicht-medikamentnichtmedikamentösen Therapie der Depression bilden zielgerichtete Gespräche und eine individuelle psychologische Betreuung. Diese kann bereits in frühen Phasen der Grunderkrankung und bei leichten depressiven Episoden von Vorteil sein und die Lebensqualität erhöhen. Auf diese Weise können zudem eine Verschlechterung der psychischen Beschwerden früh entdeckt und gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden.

In den psychologischen Gesprächen können individuelle Sorgen und Probleme geklärt werden. Es ist wichtig, emotionale Reaktionen zuzulassen. Die Therapeut*innen Therapeutin/der Therapeut kannkönnen den PatientenPatient*innen unter anderem bei der Erarbeitung realistischer Ziele zur Seite stehen. Wie bzgl. der Therapie vorgegangen wird, entscheiden Ärzterzt*innen/TherapeutenTherapeut*innen und PatientenPatient*innen ebenfalls möglichst gemeinsam.

Bei Kindern sollte die Therapie immer in Zusammenarbeit mit einer Spezialabteilung zurfür die Therapie von Kindern erfolgen.

Medikamentöse Therapie

Bei leichten Beschwerden einer Depression im frühen Stadium der Krebserkrankung wird oft von einer medikamentösen Therapie oftvorerst abgesehen, da sich der Zustand auch von alleineallein bessern kann. Bei fortgeschrittener Krebserkrankung kann es sinnvoll sein, auch leichte Formen der Depression bereits etwas früher medikamentös zu behandeln. Dabei muss kontrolliert werden, wie stark die Symptome die Patienten beeinträchtigen und ob sich die Symptome verschlimmern oder stabil sind. Verschlimmern sie sich, sollte insbesondere eine medikamentöse Therapie in Erwägung gezogen werden.

In der Regel wählt die Ärztin/der Arzt einwerden AntidepressivumAntidepressiva vor allem in Hinblick auf die Verträglichkeit, Nebenwirkungen und der Grunderkrankung der Patienten aus. Beispielsweise lösen manche Antidepressiva Übelkeit aus, was ja bei Krebspatienten besser zu vermeiden ist. Also kausgewäme hier ein anderes infragehlt. Ein Medikament kann auch aufgrund seiner positiven Wirkung auf andere psychische Probleme der Patienten (z. B. Angstzustände) ausgewählt werden. Generell wird eine niedrige Anfangsdosis empfohlen, die Dosis wird dann von langsam erhöht und an die Bedürfnisse der PatientenPatient*innen angepasst. DieDa Therapeutendie Wirkung werdender meisten Antidepressiva erst nach einigen Wochen komplett eintritt, wird regelmäßig überprüfenft, ob das Medikament positiv wirkt, die meisten Antidepressiva brauchen einige Wochen, bis die Wirkung komplett eintritt. Ist

Wenn nach 4–6 Wochen keine Besserung zu erkennen ist, kannsollte ein anderer Wirkstoff infrageerwogen kommenwerden. Ist es wichtig, schnell für eine Linderung der Beschwerden zu sorgen, kommen dafür ggf. auch anderespezielle Medikamente infrage.

Weitere Informationen

Autoren

  • SusanneDeutsche Meinrenken, Dr. med., Bremen
  • Marie-Ch. Fritzsche, Ärztin, Freiburg

Literatur

  1. Leitlinienprogramm Onkologie.Krebshillfe: Patientenleitlinie Palliativmedizin für Patientinnen und Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung
  2. Autor*innen

    • Markus Plank, MSc BSc, Medizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
    • Susanne Meinrenken, Dr. Berlinmed., 2015.Bremen
    • Marie-Christine www.awmf.orgFritzsche, Ärztin, Freiburg
Depression bei Krebs; Antidepressivum; Palliativmedizin; Erschöpfung; Niedergeschlagenheit
PatientenPatient*innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung können unter verschiedenen psychischen Problemen leiden. Das gilt insbesondere für die Zeit der sogenannten palliativen Therapie, also bei PatientenPatient*innen mit voraussichtlich nur noch kurzer Lebensdauer (bis zu mehreren Monaten). Die häufigsten sind Depression, Angstzustände und Delir.
Depression in der Palliativmedizin
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MP 20.07.2020 chck go 16.9., MF 11.09.2017; SM 1.10.2019
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PatientenPatient*innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung können unter verschiedenen psychischen Problemen leiden. Das gilt insbesondere für die Zeit der sogenannten palliativen Therapie, also bei PatientenPatient*innen mit voraussichtlich nur noch kurzer Lebensdauer (bis zu mehreren Monaten). Die häufigsten sind Depression, Angstzustände und Delir.
Palliativmedizin
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