Allgemeine Informationen
Definition
- Thrombozytentransfusionen werden zur Prophylaxe und Therapie von thrombozytär bedingten Blutungen eingesetzt.1
DasDieVerfahrenIndikationsstellung zur Thrombozytentransfusion istheute ein wichtiger Bestandteil der Therapieabhängig vonTumoren,Thrombozytenzahlmalignenundhämatologischen Erkrankungen-funktion, derKnochenmarksinsuffizienzBlutungssymptomatik undbeidem Blutungsrisiko sowie derhämatopoetischen StammzellentransplantationGrunderkrankung.1
Häufigkeit
Jährlich werden 1,5 Millionen Thrombozyteneinheiten in den USA2und 2,9 Millionen in Europa2transfundiert.- In Deutschland werden jährlich eine halbe Million Thrombozytentransfusionen verabreicht.
32 - In Deutschland werden etwa 75
PatientenPatient*innen verabreicht. Die restlichen 25chtlichchlich bei chirurgischen Maßnahmen verbraucht.32
TechnologischeArten Fortschrittevon Thrombozytenkonzentraten
- Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.3
- Thrombozytenkonzentrate (TK) werden entweder aus Vollblutspenden oder Thrombozytapherese gewonnen.
- Vollblutspenden
- Das Pool-TK enthält in der Regel in Abhängigkeit von der Anzahl gepoolter Einheiten (in der Regel von 4 bis selten 5 Spender*innen) 2–4 x 1011 Thrombozyten in 200–400 ml Plasma oder einer entsprechenden Mischung aus Plasma und einer additiven Lösung.
- Thrombozytapherese
- Das Apherese-TK enthält in der Regel 2–4 x 1011 Thrombozyten in etwa 200–300 ml Plasma einer Einzelspender*in. In einigen Produkten sind Teile des Plasmas durch eine Additivlösung ersetzt.
- Entsprechend den
1950erweiterenJahren wurde erstmals nachgewiesen, dass die Mortalität bei Patienten mit akuter Leukämie durch Transfusionen von Thrombozyten reduziertHerstellungsschritten wird; seither ist die Zahl der Transfusionen stark angestiegen.4-5Mehrere technologische Fortschritte warenfürdiespezielleTransfusionIndikationenvonweiterThrombozyten sehr wichtig. Von Glasflaschen zu Kunststoffbeutelnunterschieden:DieserleukozytendepletiertesFortschrittThrombozytenkonzentrat- leukozytendepletiertes
machte es möglichThrombozytenkonzentrat,die Thrombozytenbestrahlt - Thrombozytenkonzentrat in
einem geschlossenen System zu sammeln und zu präparieren. Thrombozytenkonzentrate kAdditivlönnen entweder aus Vollblut oder mittels Thrombozytapherese hergestellt werden.1
Thrombozytenreiches PlasmaIm ersten Schritt wird Vollblut langsam zentrifugiertsung,sodass die Erythrozyten und Leukozyten sedimentieren und die meisten Thrombozyten im Überstand (thrombozytenreiches Plasma) verbleiben.Im zweiten Schritt wird schneller zentrifugiert, was die Thrombozyten sedimentiert. Das leukozytenfreie Plasma wird entfernt und die sedimentierten Thrombozyten werden in 50–70 ml des Plasmas resuspendiertpathogen-reduziert.
Thrombapherese (Apherese-TK)BestrahlungEnthDie Bestrahlung mit einer mittleren Dosis von 30 Gy (bewirkt eine sichere Inhibition der T-Zell-Proliferation)- Indikationen
- indiziert bei immungeschwä
ltchtendieEmpfänger*innenmaschinellzurgewonnenenProphylaxeThrombozyteneiner transfusionsassoziierteneinesGraft-versus-Host-KrankheitEinzelspenders(ta-GvHD) - bei gerichteten Blutspenden von Blutsverwandten
- Alle HLA-ausgewählten zellulären Blutkomponenten sollen vor Transfusion bestrahlt werden.
Ermöglichtweiterediespezielleselektive Gewinnung großer Mengen an ThrombozytenIndikationen invordefiniertenderVolumina aus Spenderplasma mithilfe eines Apheresegeräts.Auch wenn dieses Verfahren teurer als die anderen Methoden ist, hat es einen höheren Automatisierungsgrad,Neonatalmedizin undder EmpfHänger hat es mit weniger Spendern zu tun, wodurch sich das Risiko einer Infektion durch die Transfusion verringert.matoonkologie
- indiziert bei immungeschwä
DieLeukozytendepletierte„Buffy Coat"-Methode (Pool-TK)ThrombozytenkonzentrateDieseImMethodeTKberuhtsindaufgeringeinitialMengenschnellemvonZentrifugieren,ErythrozytenwasunddieRestleukozytenSedimentation aller Blutzellen bewirkt, einschließlich der Thrombozytenenthalten.DieEinsatzThrombozytenz. B.undbeidieZytomegalievirus(CMV)-negativenLeukozytenimmunsupprimiertenbefinden sich anschließend auf den roten Blutzellen („the buffy coat").Vier bis fünf Buffy Coats derselben ABO-/Rh-Gruppe werden gesammelt und in autologem Plasma oder in einer speziellen Thrombozytenlösung gelöst und verdünnt.Der vermischte Buffy Coat wird langsam zentrifugiert, und der thrombozytenreiche Überstand wird als Thrombozytenkonzentrat aufbewahrt, während die sedimentierten roten und weißen Zellen entfernt werden.6Patient*innen
Reduktion der LeukozytenEin wichtiges Prinzip bei der Herstellung von Blutkomponenten besteht darin, dass die Produkte möglichst wenige Leukozyten enthalten sollen, da Leukozyten das Risiko für unerwünschte Komplikationen erhöhen, u. a. für febrile Reaktionen und Immunisierung gegen HLA.Es gibt mittlerweile Filtrations- und Apheresetechniken, die die weißen Blutzellen vor der Lagerung entfernen.7-8
Die USA und Europa haben unterschiedliche Standards für Thrombozytenkonzentrate.
Lagerung und TransportHaltbarkeit
- Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.3
- Sauerstoffmangel schädigt den Thrombozyten-Metabolismus.
EsLagerunggibtinAufbewahrungsbeutelspeziellen gasdurchlässigen,diesterilenden Gasaustausch zwischen der Thrombozytenlösung und der umgebenden Außenluft ermöglichen.KunststoffbeutelnZusätzlichThrombozytenkonzentratefindet eine gewisse „Zirkulation“ in der Lösung statt, sodass die Thrombozyten nicht sedimentieren, damit alle Thrombozyten in Kontakt mit Sauerstoff kommen. Dies wird erreicht, indem die Thrombozytenkonzentratewerden bei ständiger Bewegung auf einer Wippe aufbewahrt,werdenum eine Schädigung der Thrombozyten zu verhindern.
- Temperatur
- Bei Temperaturen unter 18
- Die Standardtemperatur für die Lagerung von Thrombozyten ist 20–24
, was aber auch das Risiko für die Vermehrung von Bakterien erhöht.
- Bei Temperaturen unter 18
- Haltbarkeit
- Die Thrombozyten müssen innerhalb von
fünf5 Tagen verwendet werden. Die Haltbarkeit ist wegen des Risikos für Bakterienbildung im Produkt begrenzt. - Die Lagerungsdauer sollte möglichst kurz gehalten werden, da der Transfusionserfolg umso schlechter ist, je länger die Thrombozyten lagern.
- Die Thrombozyten müssen innerhalb von
QualitätIndikationen derfür Thrombozytendie Transfusion
- Der
pH-WertgesamtewirdAbschnittalsbasiertein Indikator für die Qualität der Thrombozyten verwendet, der Wertauf dieserMethode ist aber umstritten. Gehalt an Thrombozyten im Konzentrat: Die Mindestanforderung ist 240 x 109Thrombozyten pro Einheit. Meist enthält jede Einheit ca. 200–400 x 109Thrombozyten.Der „Swirling-Effekt“ wird zur Beurteilung der Qualität der Thrombozyten verwendet.Swirling bezeichnet die typische, durch Lichtbrechung bewegter, intakter Thrombozyten scheibenförmiger Morphologie entstehende Opaleszenz im Konzentrat.Swirling zeigt an, dass die Suspension hochqualitative, diskoide Thrombozyten enthält.Der Test wird in der Blutbank bei der Auslieferung des Thrombozytenkonzentrats durchgeführt.
Indikationen für eine Transfusion
Schwellenwert der Thrombozyten
Die Indikation zur Thrombozytentransfusion besteht ab einer Thrombozytenzahl < 10 000/µL9-11Transfusionen sollten jedoch immer unter klinischen Gesichtspunkten und unter Abwägung des individuellen Blutungsrisikos erfolgenReferenz.3EinDieerhöhtesIndikationsstellungBlutungsrisikozurbestehtThrombozytentransfusionbeiisterhöhterabhängigKörpertemperatur, schnellem Absinken dervon Thrombozytenzahl undSepsis-funktion, der Blutungssymptomatik nach WHO, dem Blutungsrisiko sowie der Grunderkrankung.- Blutungssymptomatik nach WHO
- Grad 1: kleinere Hämatome, Petechien, Zahnfleischbluten
- Grad 2: Kleinere Blutungen, die keine Transfusion von Erythrozytenkonzentraten erfordern.
- Grad 3: transfusionsbedürftige Blutungen
- Grad 4: organ- oder lebensbedrohliche Blutungen
Chirurgische Eingriffe
DerNachSchwellenwertallgemeinerfürklinischerThrombozytentransfusionenErfahrungliegtbesteht kein erhöhtes Blutungsrisiko beichirurgischeneinerPatientenThrombozytenzahlnormalerweise höher,≥ 50.000/μl undzwarnormalerbei ca. > 50 000/µl.Für die meisten operativen Verfahren hält man eine Anzahl Thrombozyten > 50.000 Plättchen/µl für adäquatThrombozytenfunktion.- Bei
ZNS-Operationen liegt die Schwelle bei > 100.000 Thrombozyten/µl.10 Patienten mit normaler präoperativer Thrombozytenzahl können eine Transfusion von Thrombozyten benötigenThrombozytopathien,wenninkl.dermedikamenteninduziertenoperative(z. B.Blutverlust hoch istASS und P2Y12-Inhibitoren)großeinterdisziplinäreMengen an Erythrozyten transfundiert werden.12Entscheidung- Die
kardiopulmonaleThrombozytentransfusionBypass-Operationwird bei akuten Blutungen empfohlen.
IstBei massiven und bedrohlichen Blutungen miteinererwarteterReduktionMassivtransfusion sollte frühzeitig mit derThrombozytenzahlThrombozytentransfusionverbundenbegonnenaufgrundwerdenvon(abHämodilution6undEKeiner1vorübergehenderTK;Störungdann:derproThrombozytenfunktion4 EK 1 TK).EinebeiprophylaktischetransfusionsbedürftigenTransfusionBlutungen bei < 50.000 Thrombozyten/μl, bei anhaltender Blutung und/oder Schädel-Hirn-Trauma bei Unterschreiten eines Wertes von 100.000 Thrombozytenist nach aktuellem Kenntnisstand nicht sinnvoll./μl- Die Thrombozytentransfusion wird bei chirurgischen Eingriffen empfohlen.
- prophylaktisch vor kleineren operativen Eingriffen bei vorbestehender thrombozytärer Blutungssymptomatik oder bei Thrombozytenzahlen < 20.000/μl
- prophylaktisch bei operativen Eingriffen mit einem sehr hohen Blutungsrisiko (z. B. ZNS-Eingriffe) unmittelbar präoperativ bei Thrombozytenzahlen von < 70.000/μl bis 100.000/μl
- prophylaktisch bei größeren operativen Eingriffen und Eingriffen mit hohem Blutungsrisiko unmittelbar präoperativ bei Thrombozytenzahlen < 50.000/μl
- in der Kardiochirurgie bei verstärkten postoperativen Blutungen oder bei Unterschreiten einer Thrombozytenzahl von 20.000/μl
Invasive diagnostische Eingriffe
- Der kritische Thrombozytenwert bei invasiven diagnostischen Verfahren ist abhängig vom individuellen Blutungsrisiko
desderPatientenPatient*in, dem Ausmaß der Traumatisierung und dem Gefährdungspotenzial. So sollten Transfusionen vor folgenden Eingriffen durchgeführt werden: - elektive Lumbalpunktion bei
- transjuguläre Leberpunktion bei <
- Gelenkpunktion bei <
- gastrointestinale Endoskopie mit Biopsie bei <
13
Abweichende Schwellenwerte
Thrombozytopenie bei NeugeborenenEs besteht ein erhöhtes Risiko für eine intrakraniale Blutung.DieBronchoskopieSchwelleundfürThrombozytenwerteine< 20.000/μl- transbronchialer
prophylaktischeBiopsieTransfusionundliegtThrombozytenwertim Bereich von 30–< 50.000µμl. Thrombozytentransfusionen für Neugeborene müssen frei von CMV (Cytomegalievirus), bestrahlt und in einigen Fällen auch volumenreduziert sein.
HeparininduzierteVorThrombozytopeniefolgenden Eingriffen besteht eine „Kann“-Empfehlung zur Transfusion:DieseVorPatientenAngiografie,könneneinschließlicharterielleKoronarangiografie,oderbeivenöseeinerThrombosenThrombozytenzahlentwickelnvon ≤ 20.000/μl, sofern die Angiografie nicht zur Diagnostik eines akuten arteriellen thrombotischen Ereignisses durchgeführt wird.- zur Anlage eines zentralen Venenkatheters bei Blutungsneigung und
eineThrombozytenzahlenTransfusion von Thrombozyten wird nicht empfohlen< 20.10000/μl.
Rückenmarksnahe Regionalanästhesien
Leberinsuffizienz
Hämato-onkologische
Patienten
PatientenGruppe A: Patient*innen mit chronischer Thrombozytopenie (z.- prophylaktische Transfusion bei Thrombozytenzahl <
- Transfusion bei Thrombozytenzahlen <
- Transfusion bei mehr als 10.000/μl bei Blutungsereignissen Grad 3 nach WHO (transfusionsbedürftige Blutungen) oder vor kleineren chirurgischen Eingriffen
- prophylaktische Transfusion bei Thrombozytenzahl <
PatientenGruppe B: Patient*innen mit erhöhtem Thrombozytenumsatz (immunologisch und nichtimmunologisch)- bei Immunthrombozytopenie nur im Falle von lebensbedrohlichen Blutungen (WHO Grad 4)
- Bei
PatientenPatient*innen mit HUS, TTP oder undmedikamentbedrohlicher Blutung nur nach AusschöspfungausgelösterallermikroangiopathischeranderenHämolysetherapeutischenwird auch bei Blutungszeichen die Gabe von Thrombozyten kontrovers diskutiert. Dies gilt auch für PatientenOptionen - Patient*innen mit
UmsatzsteigerungenSepsis und Verbrauchskoagulopathie imRahmenFalleeinerbedrohlicherVerbrauchskoagulopathie oder Sepsis. Es liegen hierzu keine prospektiven Studien vor.Blutungen
PatientenGruppe C: Patient*innen mit akuter Thrombozytenbildungsstörung durch ChemotherapieProphylaktischeBeiPlErwachsenen mit akuter Leukättchentransfusionenmiewirdprophylaktischbeiab<einem Thrombozytenwert von ≤ 10.000Thrombozyten/μlempfohlenoder bei manifesten Blutungen- Kindern mit akuter Leukämie, bei denen kein erhöhtes Verletzungsrisiko vorliegt, prophylaktisch ab einem Thrombozytenwert von ≤ 10.000/μl
BegleitumständeodermüssenbeiberücksichtigtmanifestenwerdenBlutungen. BeiPatient*innenPatienten mit Knochenmarktransplantation liegen nur wenige Studien zur prophylaktischen Thrombozytentransfusion vor. Blutungen sind bei diesen Patientennach häufigmatopoetischeraufStammzelltransplantationzusätzlicheohne Komplikationen,zurückzuführenwie(z.schwereB.Graft-versus-Host-Reaktion, Mukositis).BeioderstabilenZystitisPatientenabwirdeinemeine TransfusionsschwelleThrombozytenwert von ≤ 10.000Thrombozyten/μlakzeptiertoder bei manifesten Blutungen- Patient*innen mit soliden Malignomen ohne zusätzliches Blutungsrisiko bei einem Thrombozytenwert von ≤ 10.000/μl oder bei manifesten Blutungen
PatientenGruppe D: Patient*innen mit akuter Thrombozytenbildungsstörung (Gruppe C) und zusätzlichen Blutungsrisiken- Risikofaktoren
für das Auftreten von Blutungskomplikationen bei Thrombozytopeniesind- Infektionen
, - Komplikationen (Graft-versus-Host-Disease; GvHD)
, - klinische Zeichen der Hämorrhagie (z.
, - Fieber über 38
, - Leukozytose
, - plasmatische (pro-hämorrhagische) Gerinnungsstörung
, - steiler Thrombozytenzahlabfall
und - vorbestehende Nekrosebereiche.
- Infektionen
- Bei
thrombozytopenischen Malignompatienten miteinem oder mehreren dieser Risikofaktoren wird in der Regel die prophylaktische Gabe von Plättchenkonzentraten bei Thrombozytenzahlen <133
- Risikofaktoren
Thrombozytentransfusion
Transfusionsdosen
Die optimale Dosis ist nicht eindeutig definiert und und wird kontrovers diskutiert.Es besteht ein allgemeiner Konsens darüber, dass therapeutische Transfusionen die ThrombozytenzahlAuswahl desEmpfängers auf ein Niveau anheben sollten, das eine adäquate Blutgerinnung sicherstellt.14-15In den meisten internationalen Zentren beträgt die Standarddosis 3–6 x 1011Thrombozyten, entsprechend 0,5–1 x 1011Thrombozyten pro 10 kg Körpergewicht.10,16Eine therapeutische Einheit (2–4 x 1011Thrombozyten) für Erwachsene entspricht in Deutschland einer „Apherese‐Spende“ oder einem „Pool‐TK“ aus vier bis sechs Einzelspenden.Bei Kindern KG ≤ 15 kg sollen 10–20 ml TK pro kg transfundiert werden. Bei einem KG > 15 kg soll die Erwachsenenstandarddosis verabreicht werden.1
TransfusionserfolgThrombozytenkonzentrates
Es gibt mehrere Kriterien, die den Erfolg von Thrombozytentransfusionen beurteilen, das wichtigste ist das korrigierte Inkrement oder CCI (Corrected Count Increment).CCI berücksichtigt das Ansteigen der Thrombozytenzahl beim Patienten nach der Transfusion und das Körpervolumen des Patienten.CCI wird wie folgt definiert: CCI = (Thr.-Inkrement pro μl x Körperoberfläche in m2)/Thrombozytendosis in x 1011.13Damit die Transfusion von Thrombozyten als erfolgreich betrachtet werden kann, muss das CCI eine Stunde nach der Transfusion von Thrombozyten größer sein als 7.500.
Thrombozytenrefraktärität
Nicht erfolgreiche Thrombozyten-Transfusionen beruhen meistens auf nichtimmunologischen Ursachen (Blutungen, Splenomegalie), selten auch auf immunologischen Ursachen.Bei therapierefraktären Patienten mit Tumoren oder hämatologischen Erkrakungen liegen in 72–88 % der Fälle nichtimmunologische Faktoren und in 25–39 % HLA-Antikörper vor.17Beispiele für nichtimmunologische Faktoren sind Splenomegalie und Medikamente wie Vancomycin.Thrombozyten weisen sowohl HLA-Antigene als auch Blutgruppen-Antigene auf. Es ist möglich, AB0-inkompatible Thrombozyten zu transfundieren, aber es wird normalerweise vermieden.- Der
GrundAbschnittist, dass Patienten, die AB0-inkompatible Thrombozyten bekommen, ein höheres Risiko aufweisen, gegenüber Thrombozytentransfusionen refraktär zu werden.
- Der
Thrombozyten haben keine Rh-Antigenebasiert aufderdieserOberfläche. Trotzdem berücksichtigt man dies bei einer notwendigen Transfusion von Thrombozyten. Man will dadurch eine Alloimmunisierung mit Anti-D verhindern. Wenn Mädchen oder Frauen im fertilen Alter die Blutgruppe Rhesus-D neg. (Rh-) haben, müssen sie Thrombozyten Rhesus-D neg. (Rh-) bekommen. Falls solche nicht zur Verfügung stehen, sollten sie eine Prophylaxe mit Anti-D bekommen, um eine Immunisierung zu verhindern.
Vorbeugung von Alloimmunisierung
Das Entfernen von Leukozyten aus Erythrozyten- und Thrombozyten-Konzentraten verhindert eine AlloimmunisierungReferenz.18Die Behandlung der Thrombozyten mit UV-B-Strahlen ist ebenfalls wirksam, um eine Alloimmunisierung zu verhindern, die Methode wird aber nicht häufig eingesetzt.
Transfusion bei alloimmunisierten Patienten
Es kommen zwei Strategien zum Einsatz:HLA-ähnliche Thrombozytenähnliche Thrombozyten
HLA-ähnliche ThrombozytenEs ist eine große Anzahl an Spendern des HLA-Typs notwendig.evtl. Transfusion von nur teilweise kompatiblen Thrombozyten oder bei „akzeptabler“ Antigen-Unverträglichkeit
Ähnliche ThrombozytenTransfusion von gekreuzten kompatiblen Blutplättchen193- Bei der
KreuzprobeAuswahl des Thrombozytenkonzentrates zur Transfusion wird empfohlen,
- bei immunisierten Patient*innen (d. h. Nachweis von HLA- oder HPA-Alloantikörpern) das
PlasmaHLA-einesbzw.alloimmunisiertendasPatientenHPA-Antigenmustermitzu
berücksichtigen.
- Es
denwerdenfürHLA-diebzw.TransfusionHPA-kompatibleverfügbarenApherese-TKThrombozyten getestetverwendet.
- Es
- vor allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation die Gabe von Thrombozytenkonzentraten der Transplantatspender*in oder von Blutsverwandten der Spender*in unbedingt zu vermeiden.
Nebenwirkungen - bei immunisierten Patient*innen (d. h. Nachweis von HLA- oder HPA-Alloantikörpern) das
- Bei der Auswahl des Thrombozytenkonzentrates zur Transfusion wird empfohlen,
ThrombozytenAB0-identischekönnenTKwie die meisten Blutprodukte die durch Blut übertragbaren Erreger wie HIV, Hepatitis B und Hepatitis C übertragenvorzuziehen.TestsbeiaufPatient*innendiesemitVirenHLA-habenoder HPA-Antikörpern primär nach HLA-/HPA- Kompatibilität und erst in zweiter Linie nach der AB0-Blutgruppe auszuwählen.- für RhD-negative Patient*innen Thrombozyten von RhD-negativen Spender*innen vorzuziehen.
- Sofern RhD-positive Thrombozyten bei gebärfähigen RhD-negativen Frauen transfundiert werden, zusätzlich eine Anti-D-Prophylaxe (150–300 μg i. v.) sofern die
InzidenzThrombozytenkonzentratedernichtÜbertragungmitreduzierteinem Verfahren hergestellt werden, bei dem die Erythrozytenkontamination sehr niedrig ist.
Komplikationen
Infektiöse Komplikationen
- Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.3
- Bakterielle Kontamination
DieSehrBakterienkonzentration kann bei hoher Lagertemperatur ansteigenselten,eine bakterielle Kontamination kommt aber selten vor ( bei ca. 1 pro 3.000 Einheiten20), die Folgen können aber fatal sein.DasRisikofür schwere Transfusionsreaktionen aufgrund einer Bakterienkontaminationsteigt mit der Lagerungszeit.- schwere bis fatale Konsequenzen
- Virusinfektionen
- Übertragung von humanem Immundefizienz-Virus (HIV), Hepatitis B, C und E, CMV, humanem Herpesvirus (HHV)-8, humanem T-lymphothrophem Virus 1/2 (HTLV- 1/2)
- Die
LagerungszeitLeukozytendepletionbetrreichert zellstägtndigedaherVirenhöchstensab,fünfz. B.TageCMV, HHV-8, HTLV- 1/2.
Pathogeninaktivierung
Die Pathogeninaktivierung ist ein Verfahren, das die Keimzahl in den Thrombozytenkonzentraten reduziert (Viren, Bakterien und Parasiten)21Parasitosen
Nicht-infektiNichtinfektiöse Komplikationen
FebrileDerTransfusionsreaktionen- Abschnitt basiert auf dieser Referenz.3
PatientenAusführlichemitInformationHLA-Antikörpernsiehehaben nach einer Transfusion von leukozytenreichen Thrombozyten oft FieberreaktionenArtikel Transfusionsreaktionen.LöslicheFebrileZytokine können die Ursache sein.
Auch wenn Thrombozytenprodukte nur kleine Mengen an Erythrozyten enthalten, kann eine Thrombozytentransfusion von RhD-positiven Spendern an RhD-negative Empfänger eine RhD-Alloimmunisierungbewirken.
EineÜbertragungBluttransfusionvon proliferationsfähigen T-Lymphozyten der Spender*innen auf eine in der Regel immundefiziente Empfänger*in- Auch bei
PatientenimmunkompetentenmitEmpfänger*innenangeborenerbeschriebenImmunerkrankungworden,und bei Patienten,wenn dieimmunsuppressivspendendebehandeltPersonwerden,homozygotkannfüreineeinentödlicheHLA-HaplotypGraft-versus-Host-ErkrankungderauslösenEmpfänger*in war.22 Die Erkrankung ist durch einesehr hohe Mortalitätgekennzeichnet.Diese Komplikation kann verhindert werden, wenn die Blutbestandteile mit Gammastrahlen oder Röntgenstrahlen bei 25 Gy bestrahlt werden, um eine Lymphozytenproliferation zu verhindern.
BeiakutezwischenLungeninsuffizienz1ohne andere Ursache innerhalb von1.5006und 1 von 10.000 Transfusionen wird diese Reaktion hervorgerufen, und 5–15 % dieser Reaktionen sind fatal.23Die TRALI ist in einigen Ländern die Hauptursache für Todesfälle als Folge von Transfusionen.24Die Ursache für die TRALI ist noch nicht komplett verstanden, beteiligt ist jedenfalls die Übertragung von Leukozyten-spezifischen Antikörpern, des bioaktiven Lipids Lysophosphatidylcholin und des löslichen CD40-Liganden.25
Sonstige
TransfusionenTransfusionsreaktionkönnen ein weites Spektrum allergischer Reaktionen gegen die im Plasma vorhandenen Proteine hervorrufen.(HAT)AmDiegefürchtestenakute allergische/anaphylaktische Transfusionsreaktion isteinemitanaphylaktische Reaktion: Antikörper gegen IgA bei Patienten, denen IgA fehlt, sindAbstand die häufigsteUrsacheschwerwiegende Transfusionsreaktion.26
Patienteninformationen
Animation
Quellen
Leitlinien
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Literatur
- Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung. Thrombozytopathien, Therapie. AWMF-Leitlinie Nr. 086-004, S2k, Stand
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AutorenAutor*innen
BirgitFranziskaWengenmayerJorda, Dr. med., Fachärztin für Viszeralchirurgie, Ärztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin,Freiburg/Br.KaufbeurenAuroraDieEspinosa,ursprünglicheoverlege,VersionAvd.diesesforArtikelsimmunologibasiertogauftransfusjonsmedisin,einemSt.entsprechendenOlavsArtikelHospital,imTrondheimEwanorwegischenLassén,hausärztlichenöverläkareOnline-HandbuchochNorskmedicinskElektroniskchef, Klinisk Immunologi och Transfusionsmedicin, Laboratoriemedicin, Norrlands universitetssjukhus, UmeLegehåndbok (MedibasNEL, https://legehandboka.no/).