Definition:Infektion mit Herpes-simplex-Virus 2 (HSV-2), seltener mit Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1), die sich durch Effloreszenzen der genitalen Haut oder Schleimhäute äußert. In der Regel erfolgt die Übertragung über sexuellen Kontakt. Eine HSV-Infektion kann sowohl im Rahmen der Erstinfektion als auch durch Aktivierung einer latenten Infektion symptomatisch werden. In der Mehrzahl der Fälle bleibt sie jedoch symptomlos. Eine Infektion mit HSV bleibt lebenslang bestehen.
Häufigkeit:Über 85 % aller Frauen in Deutschland sind HSV-1-positiv, mehr als 15 % HSV-2-positiv. 90 % der Erstinfektionen mit HSV-1 und 75 % der Erstinfektionen mit HSV-2 sind asymptomatisch. Dem primären Herpes genitalis folgt in ca. 85 % der Fälle ein symptomatisches Rezidiv. Endogene Rezidive werden in mehr als 90 % der Fälle durch HSV-2 ausgelöst.
Symptome:Allgemeines Krankheitsgefühl, leichtes Fieber, lokal brennende Schmerzen.
Befunde:Gruppierte Bläschen, Erosionen und Ulzera im Genitalbereich, vergrößerte und druckschmerzhafte Leistenlymphknoten.
Diagnostik:Kann sich nicht immer auf das klinische Erscheinungsbild stützen, da dieses oft untypisch ist. Abstrich aus dem Grund der Läsion zur Diagnosesicherung, möglichst über einen direkten Nachweis von Virus-DNA via Echtzeit-PCR.
Therapie:Orale Virostatika in der Frühphase der Ersterkrankung oder des Rezidivs. Schmerztherapie, z. B. mit topischem Lidocain. Evtl. antivirale Langzeitprophylaxe.
Allgemeine Informationen
Sofern nicht anders gekennzeichnet, basiert der gesamte Artikel auf diesen Referenzen.1-5
Definition
Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus (HSV)
Virusinfektion, verursacht vom Herpes-simplex-Virus (HSV) Typ 1 oder 2, einem Virus der Familie der Herpesviren
Die Krankheit führt normalerweise zu lokalisierten, schmerzhaften Vesikeln an Schleimhäuten und Haut.
Mit der Infektion werden Betroffene zu lebenslangen Trägerinnen des Virus.
Herpes genitalis
Durch Genital- oder Oralverkehr und/oder über anogenitale Läsionen übertragene HSV-Infektion, die lebenslang im Körper verbleibt und periodisch reaktiviert wird.6
Klinische Einteilung
Asymptomatische Primärinfektion
75 % der Patientinnen, die sich mit HSV-2 anstecken.
90 % der Patientinnen, die sich mit HSV-1 anstecken.
Primärerkrankung
Bei exogener Primärinfektion mit HSV-1 oder -2, d. h. bei Infektion zu einem Zeitpunkt, zu dem die Patientin noch keine Antikörper gegen dasselbe Virus aufgrund einer früher durchgemachten Infektion gebildet hat.
bei nicht-primärer Infektion
exogene Infektion mit HSV-1 bei einer Patientin mit Antikörpern gegen HSV-2
oder exogene Infektion mit HSV-2 bei einer Patientin mit Antikörpern gegen HSV-1
Rezidiv
endogene Reaktivierung einer latenten HSV-Infektion, unabhängig von Sexualkontakten
Häufigkeit
Inzidenz
50–80 % durchlaufen eine Primärinfektion mit HSV-1 als Kind.
Eine Primärinfektion mit HSV-2 erfolgt selten vor dem ersten Sexualkontakt.
Prävalenz
Frauen sind häufiger von Herpes genitalis betroffen als Männer.6
Ende der 1990er Jahre lag die Seroprävalenz von HSV-1 bei Frauen bei 86–92 %, die von HSV-2 bei 14–22%.
HSV-1
asymptomatische Primärinfektion bei ca. 90 % (unabhängig von der Ansteckungsart)
HSV-2
In der Altersgruppe 20–40 Lj. haben 20–40 % der Bevölkerung eine Primärinfektion durchgemacht.
Anders als in den USA, wo die HSV-2-Seroprävalenz zunahm, war diese in den alten Bundesländern Deutschlands Ende der 1990er Jahre rückläufig.
Nur 20–30 % der Fälle von Herpes genitalis manifestieren sich klinisch eindeutig.
50 % verlaufen asymptomatisch.
20 % gehen mit Symptomen einher, die von der betroffenen oder behandelnden Person falsch gedeutet werden.
HSV-1 und HSV-2
Etwa 70–80 % der genitalen Herpeserkrankungen werden durch HSV-2 verursacht.
HSV-1 liegt einem Großteil der Herpeserkrankungen im Lippen- und Gesichtsbereich und 20–30 % der genitalen Herpeserkrankungen zugrunde.
Insbesondere bei jüngeren Frauen scheint der Anteil HSV-1-bedingter Herpes-genitalis-Fälle zuzunehmen.7
Vermutlich besteht zwischen HSV-1 und HSV-2 eine partielle Kreuzimmunität, die die Ausbreitung von HSV-2 erschwert.
Rezidivhäufigkeit
Dem primären Herpes genitalis folgt in ca. 85 % der Fälle ein symptomatisches Rezidiv.
Endogene Rezidive werden in mehr als 90 % der Fälle durch HSV-2 ausgelöst.
Eine genitale Infektion mit HSV-1 bleibt meist ein einmaliges Ereignis.
Eine Primärinfektion in der Schwangerschaft tritt bei rund 1 % der bisher seronegativen Schwangeren auf.
Ätiologie und Pathogenese
HSV-1 und HSV-2
HSV-1 ist auf sexuellem Weg übertragbar, meist erfolgt die Ansteckung jedoch über die Lippen oder Mundschleimhaut, häufig bereits in der Kindheit.
HSV-2 wird fast nur sexuell übertragen.
Die sexuelle Übertragung geschieht z. T. über Sekrete, z. T. über direkten Kontakt mit infizierten Schleimhäuten.
Die Virusaussonderung hält bei den ersten Infektionen länger an (15–16 Tage).
Die beiden Virustypen unterscheiden sich dadurch, dass sie in ihrer Hülle unterschiedliche Antigene ausbilden.
UV-Lichtbestrahlung des mukokutanen Innervationssegmentes
Infektionen und Fieber (Herpes febrilis).
Bei einer Reaktivierung breitet sich das Virus vom Hinterhornganglion entlang des Spinalnervs aus und kann im entsprechenden Nervenversorgungsgebiet zu einer Haut- oder Schleimhaut-Effloreszenz führen.
Subklinische Virusausscheidung
Auch ohne sichtbare Läsionen können Herpesviren aus den Genitalien oder dem Mund abgesondert werden.
bei mehr als 80 % der HSV-2-seropositiven Personen ohne Läsionen
besonders häufig im ersten Jahr nach der Primärinfektion
Darauf beruht die vermutlich häufigste Form der Infektionsübertragung auf die Sexualpartner*innen.
Auch beim Petting ist eine Übertragung möglich.
Ob Kondome einer Übertragung auf die Sexualpartner*innen wirksam vorbeugen, wurde nie systematisch untersucht. Indirekte Hinweise aus negativen Studien zu HSV-Impfstoffen legen aber nahe, dass eine konsequente Anwendung von Kondomen sehr empfehlenswert ist (IIb/B). Es ist allerdings damit zu rechnen, dass ein Kondom keinen vollständigen Schutz bietet, da es nicht den gesamten Genitalbereich bedeckt.
Prädisponierende Faktoren
Sexueller Kontakt
Das Risiko für eine Infektion korreliert mit der Anzahl der Sexualpartner*innen.
Immunsuppression
Alter (kumulatives Risiko): Die Seroprävalenz ist bei Erwachsenen am höchsten und bei Säuglingen am niedrigsten.
Geschlecht: w > m
Möglicherweise beruht diese Beobachtung auf einer unvollständigen Erfassung asymptomatischer Infektionsfälle bei Männern.
Häufig treten Beschwerden in Form von lokalisiertem oder regionalem, stechendem oder brennendem Schmerz im Genitalbereich auf.
Weil keine Bläschen oder Erosionen sichtbar sind, wird Herpes genitalis in diesem Stadium häufig mit Pilzinfektionen verwechselt.
Allgemeine Symptome
in mehr als 2/3 der Fälle:
Kopfschmerzen
allgemeines Krankheitsgefühl
Fieber
Muskelschmerzen, oft Rückenschmerzen.
Diese Beschwerden sind bei Frauen stärker ausgeprägt als bei Männern.
Lokale Symptome
Typisch ist:
Herpes genitalis
Aussaat der Bläschen über größere Flächen des Genitales und der angrenzenden Haut
symmetrische Verteilung der Effloreszenzen
lange Persistenz der Hauterscheinungen, bis zu 3 Wochen.
Die Bläschen platzen auf und hinterlassen kleine, flache Ulzera. Diese infizieren sich häufig erneut, verheilen aber mit der Zeit und hinterlassen keine Narben.
evtl. starke Schmerzen an der Vulva mit ausgeprägter Berührungsempfindlichkeit
Schmerzhafte lokale Lymphadenitis: Weist auf eine Primärinfektion hin.
Eine exogene Primärerkrankung kann 2–4 Wochen andauern. Während dieser Zeit kann es zu starken neuropathischen Schmerzen kommen.
Primärerkrankung bei nichtprimärer Infektion
Exogene Infektion mit HSV-1 bei einer Patientin mit Antikörpern gegen HSV-2 oder exogene Infektion mit HSV-2 bei einer Patientin mit Antikörpern gegen HSV-1
Kann zu denselben Symptomen führen wie bei einer Primärerkrankung ohne Vorinfektion; die Symptome sind aber oft weniger ausgeprägt.
Fieber, geschwollene Lymphknoten, Allgemeinsymptome und neuropathische Schmerzen kommen weniger häufig vor.
Der lokale Haut- und Schleimhautbefall ist weniger ausgedehnt.
Rezidive
Nach HSV-2 Primärerkrankung häufige endogene Reaktivierung mit bis zu 12 Rezidiven im Jahr
Meist nur wenige umschriebene, gruppierte Bläschen und Erosionen
Winzige Erosionen können oft nur mit der Lupe aufgespürt werden, geleitet von der Schmerzlokalisation.
Bilden sich zu polyzyklischen Läsionen zurück.
Rezidivierender Herpes kann körperlich und psychisch sehr belasten – sowohl die Patientin als auch die Partner*innen.
Paarkonflikte und sexuelle Funktionsstörungen können dadurch ausgelöst oder verstärkt werden.
Auslösende Faktoren?
Stressfaktoren, die eine endogene Reaktivierung von HSV begünstigen.
Ergänzende Untersuchungen
Der Erregernachweis aus Bläschen, Erosionen oder Ulzera ist der zuverlässigste Weg der Diagnosesicherung.
Bei unsicherer Diagnose können Abstriche aus den Herpes-Bläschen oder Ulzera untersucht werden. Dies geschieht am besten innerhalb von 2 Tagen nach Beginn der Erkrankung.
Probengewinnung in der Regel durch Abstriche vom Grund der Läsion, z. B. von Herpesbläschen nach Öffnung mit einer Nadel oder einem Skalpell.
Transportmedium für Viren verwenden.
Ein negativer Test schließt eine Infektion nicht aus.
Ein positiver Test gilt als sichere Bestätigung der Erkrankung.
Direkter Virusnachweis in Proben aus dem Genitaltrakt wird bei allen Verdachtsfällen empfohlen (Ib/A).
Da asymptomatisch Infizierte nur zeitweise HSV-Viren absondern, werden routinemäßige Abstrichuntersuchungen bei diesen Patientinnen nicht empfohlen, denn die Chance, dass man damit eine latente Infektion beweisen kann, ist gering (Ib/A).
Typisierung in HSV-1 und -2
bei allen Patientinnen mit erstmaligem genitalem Herpes relevant für Beratung und Behandlungsplanung (III/B)
Der Nachweis von HSV-DNA wird mittlerweile als diagnostischer Goldstandard angesehen. Er ist sensitiver und spezifischer als der HSV-Nachweis auf Zellkulturen (Ib/A).
Der Nachweis von HSV-DNA in mukokutanen Abstrichen mittels Echtzeit-PCR erlaubt eine um 11–71 % höhere HSV-Erkennungsrate als in der Zellkultur und ist daher als diagnostische Methode vorzuziehen (Ib/A).
Zellkulturen können gelegentlich benötigt werden, um die Sensitivität gegenüber antiviralen Therapien zu ermitteln oder um genügend Viruskopien für Transmissionsstudien zu generieren.
Die Probe für eine Echtzeit-PCR ist weniger lagerungs- und transportempfindlich als für eine Zellkultur und erlaubt es, HSV schnell nachzuweisen und zu typisieren, mit einem niedrigeren Kontaminationsrisiko als die klassischen PCR-Assays.
Methoden zum Nachweis viralen Antigens – wie der direkte Immunfluoreszenz-Assay (IFA), Enzym-Immun-Assay (EIA) oder Tzanck- und Papanicolaou-Färbung – werden nicht mehr empfohlen, außer unter Bedingungen mit extrem begrenzten Ressourcen (Ib/A).
Nicht routinemäßig bei asymptomatischen Patientinnen (IV/C)
Kann unter folgenden Umständen von Nutzen sein:
bisher rezidivierender Verlauf oder atypischer Herpes genitalis und negatives Ergebnis direkter Virusnachweismethoden (III/B)
Ersterkrankung mit Herpes genitalis, wenn die Unterscheidung zwischen Erstinfektion und latenter Infektion für Beratung und Therapieplanung relevant ist (III/B).
Sexualpartner*innen von Patientinnen mit Herpes genitalis, wenn Fragen zu einer möglichen Ansteckung aufkommen. Serodiskordante Paare können über Strategien zur Reduktion des Infektions- und Erkrankungsrisikos aufgeklärt werden (Ib/A).
Indikationen zur Überweisung
Normalerweise nicht indiziert
Antikörper werden 2–3 Wochen nach einer Primärinfektion gebildet; eine dahingehende Untersuchung kann hinsichtlich einer Ansteckungsproblematik bei Schwangeren zweckmäßig sein.
U. U. nötig, um eine evtl. Ansteckung der Partner*innen festzustellen.
ungünstiger psychosozialer Situation (z. B. Obdachlosigkeit, Suchterkrankung).
Therapie
Therapieziele
Beschwerden lindern.
Krankheitsdauer bei Erstmanifestation verkürzen.
Rezidivrate reduzieren.
Ansteckungsrisiko reduzieren.
Allgemeines zur Therapie
Bei Primärerkrankung
Eine Behandlung mit oral verabreichten antiviralen Mitteln wird innerhalb der ersten 5 Tage nach Beginn der Episode empfohlen.
Es gibt keine Therapie, die den natürlichen Verlauf der Virusinfektion verändert.
Bei Rezidiven
Meist ist keine medikamentöse Behandlung notwendig, sie kann jedoch die Dauer des Krankheitsschubs verkürzen und Beschwerden lindern und sollte deshalb bei einem schweren Schub angeboten werden.
Suppressionsbehandlung (Langzeitbehandlung)
Kann bei häufigen und schmerzhaften Rezidiven indiziert sein.
Latente Virusinfektion
Bei einer latenten Virusinfektion gibt es keine wirksame Behandlung, die Rezidivfrequenz kann nicht beeinflusst werden.
Die Langzeitbehandlung von Personen mit HSV-2 reduziert die Gefahr der Ansteckung von zuvor nicht exponierten Partner*innen.
Die Ansteckungsgefahr wird reduziert, die Viren jedoch werden weder durch eine Standardtherapie noch durch eine Hochdosistherapie mit Virostatika komplett eliminiert.9
Empfehlungen für Patientinnen
Wundpflege: Leitungswasser in Körpertemperatur kann zum vorsichtigen Abspülen der befallenen Areale/wunden Stellen verwendet werden.
Seifenwasser wird nicht empfohlen.
Bei schlechter Wasserqualität kann isotone Kochsalzlösung verwendet werden.
Keine engen Hosen tragen. Locker sitzende Kleidung ist von Vorteil.
Den betroffenen Bereich sauber und trocken halten, um eine Sekundärinfektion zu vermeiden.
Schmerzen lassen sich durch Lokalanästhetika, wie z. B. Lidocain, lindern.
Läsionen möglichst nicht berühren und nach einem Kontakt immer die Hände waschen.
Sexuelle Abstinenz während der akuten Episode
Bei serodiskordanten Sexualpartner*innen reduzieren Kondome das Risiko einer HSV-Übertragung.
Medikamentöse Therapie
Virostatische Behandlung mit Nukleosidanaloga wird bei akuter Primärerkrankung und bei Rezidiven empfohlen, die Beschwerden auslösen.
Es gibt keine Therapie, die den natürlichen Verlauf der Erkrankung beeinflusst.
Suppressionsbehandlung bei Patientinnen mit häufig rezidivierendem Herpes genitalis
Kann die Virusabscheidung sowohl während des Rezidivs als auch während der asymptomatischen Phasen reduzieren.
Vermindert das Risiko für eine Übertragung auf seronegativen Sexualpartner*innen (Ib/A).
Oral verabreichte Nukleosidanaloga spätestens 5 Tage nach Auftreten der ersten Symptome
Verkürzen die Episode um ca. 3 Tage, die Phase mit lokalen Schmerzen um ca. 2 Tage, die Virusausscheidung um ca. 7 Tage und die Zeit bis zum Abheilen der Läsionen um ca. 6 Tage.
Eine medikamentöse Behandlung ist meist nicht notwendig. Wenn die Behandlung aber frühzeitig eingeleitet wird, idealerweise während der Prodromalphase, dann lässt sich die Dauer des Krankheitsschubs um einige Tage verkürzen, und die Symptome fallen milder aus.
Eine frühzeitige Behandlung kann verhindern, dass herpetische Hautläsionen entstehen.
Wenn bereits innerhalb 24 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome behandelt wird, sind die Chancen am besten, dass die Episode schnell beendet werden kann.
Es ist daher sinnvoll, wenn Patientinnen mit rezidivierendem Herpes genitalis eine Stand-by-Medikation vorhalten.
Falls überhaupt Medikamente eingesetzt werden, sollte an erster Stelle eine Ultrakurzzeittherapie versucht werden (Ib/A):
Aciclovir 3 x tgl. 800 mg über 2 Tage – oder –
Famciclovir 2 x tgl. 1.000 mg an einem Tag – oder –
Valaciclovir 2 x tgl. 500 mg über 3 Tage.
Alternativ kann eine 5-tägige Behandlung erfolgen, mit:
Aciclovir 3 x tgl. 400 mg (über 3–5 Tage) – oder –
Eine Langzeitbehandlung mit antiviralen Mitteln reduziert Rezidivfrequenz und Virusausscheidung.
Bei Krankheitsverläufen mit mehr als 5 Rezidiven pro Jahr senkt die Suppressionsbehandlung die Rezidivhäufigkeit um 70–80 %.
Bei den meisten Patientinnen werden trotz Behandlung gelegentlich Rezidive auftreten.
Aciclovir ist die in der Suppressionstherapie am besten untersuchte Substanz.
Mögliche Regimes
Aciclovir 2 x tgl. 400 mg
Valaciclovir 1 x tgl. 500 mg
Famciclovir 2 x tgl. 250 mg
Valaciclovir- oder Famciclovir-Dosis verdoppeln.
bei immungeschwächten Erkrankten
evtl. bei unzureichendem Ansprechen auf die Behandlung
Spätestens nach 6 Monaten sollte der Behandlungszyklus beendet werden, um den weiteren Verlauf zu beobachten (siehe auch Abschnitt Verlaufskontrolle).
Dann sollte man mindestens so lange abwarten, bis 2 Rezidive auftreten, um sich ein Bild über Rezidivfrequenz und -schwere machen zu können.
Bei Patientinnen mit erheblichen Beschwerden ist eine Weiterbehandlung vernünftig und sicher (IV, C).
In vielen Fällen ist eine Behandlung über mehrere Jahre notwendig.
Eine Alternative ist, dass die Patientin ein antivirales Mittel schnell zur Hand hat und bei einem Rezidiv selbst die Behandlung beginnen kann (s. o.).
Arzneimittelresistenzen entwickeln sich nur selten.
Sicherheit und Verträglichkeit von Nukleosidanaloga
Aciclovir ist das Nukleosidanalogon, dessen Verträglichkeit und Sicherheit von allen zur Behandlung von HSV-Infektionen zugelassenen Wirkstoffen am besten untersucht ist.
Aciclovir, Famciclovir und Valaciclovir sind in der Regel gut verträglich und haben ein ähnliches Nebenwirkungsprofil. Die häufigsten Nebenwirkungen sind:
besonders bei immungeschwächten Patientinnen unter Valaciclovir gelegentlich Leukopenien oder Thrombozytopenien
unter Famciclovir selten Thrombozytopenien
unter Aciclovir sehr selten Anämien, Leukopenien oder Thrombozytopenien
Arzneimittelinteraktionen
Bei Aciclovir und Famciclovir wurden bislang keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln beobachtet.
Bei Patientinnen mit eingeschränkter Nierenfunktion ist ggf. eine Dosisanpassung erforderlich.
Valaciclovir sollte nur mit Vorsicht mit nephrotoxischen Arzneimitteln kombiniert werden, besonders bei Patientinnen mit Nierenfunktionsstörungen. Es sollte eine regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion erfolgen. Dies gilt für die gleichzeitige Gabe von:
Aminoglykosiden
organischen Platinverbindungen
jodhaltigen Kontrastmitteln
Methotrexat
Pentamidin
Foscarnet
Ciclosporin
Tacrolismus.
Schwangerschaft
Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir scheinen zu keiner erhöhten Inzidenz embryonaler oder fetaler Fehlbildungen zu führen (III).
Lokale Behandlung
Topisch verabreichte Nukleosidanaloga werden nicht empfohlen, da sie weniger wirksam sind als orale, und weil sie eher zu Resistenzen führen.
Salzbäder können Linderung verschaffen und unterstützen möglicherweise die Abheilung.
Vaseline kommt evtl. infrage, um Juckreiz zu lindern, vor Reibung zu schützen und Krusten aufzuweichen.
Schmerztherapie
Lokale Anwendung lidocainhaltiger Gele oder Salben
Lindert Schmerzen.
Kommt auch zur Vorbeugung von Schmerzen beim Wasserlassen und Stuhlgang infrage.
Patientinnen, die sich innerhalb der ersten 5 Tage vom Beginn der Primärerkrankung vorstellen oder bei denen sich noch neue Läsionen bilden, sollten oral mit antiviralen Substanzen behandelt werden. Orales Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir ist wirksam, d. h. es reduziert die Schwere und Dauer der aktuellen Episode (Ib/A).
Topisch verabreichte antivirale Mittel werden nicht empfohlen, da sie weniger wirksam sind als orale, und weil sie eher zu Resistenzen führen (IV/C).
Salzbäder und eine adäquate Analgesie werden empfohlen.
Lokalanästhetika bergen zwar das Risiko für eine Kontaktsensibilisierung, unter Lidocain tritt diese jedoch nur selten auf. Lidocainhaltige Gels oder Salben haben sich in der Behandlung des genitalen Herpes als sicher erwiesen. Unter Benzocain ist das Risiko für eine Kontaktsensibilisierung hoch; es sollte daher nicht verwendet werden (IV/C).
Die Patientinnen stehen oft unter einer hohen psychischen Belastung, die unter einer antiviralen Therapie zurückgehen kann (Ib/A).
Rezidiv
Orales Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir reduziert Dauer und Schwere des Rezidivs um durchschnittlich 1–2 Tage (Ib/A).
Suppressionsbehandlung
In der antiviralen Suppressionsbehandlung ist Aciclovir die am besten untersuchte Substanz (Ib/A).
Die optimale Tagesdosis für eine Suppressionsbehandlung mit Aciclovir ist 800 mg.
4 x 200 mg scheinen 2 x 400 mg geringfügig überlegen zu sein (IIb/B).
Dennoch sollte sich die Verordnung daran orientieren, ob die Patientin in der Lage dazu ist, eine 4-mal tägliche Einnahme zuverlässig einzuhalten.
Im Vergleich zwischen Valaciclovir 500 mg und Famciclovir 2 x 250 mg zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (IV/C).
Bei Patientinnen, die unzureichend auf Valaciclovir oder Famciclovir ansprechen, kann es erforderlich sein, die Dosis zu verdoppeln (IV/C).
Bei Immunkompromittierten, etwa bei HIV-positiven Patientinnen, ist das Risiko für Komplikationen einer HSV-Infektion erhöht. Die Behandlung erfordert daher ein spezielles Vorgehen.
HIV-Infizierte haben ein erhöhtes Risiko für eine HSV-Infektion und umgekehrt.
HSV-Infektionen verstärken die HIV-Replikation und können dadurch die Ansteckung der Partner*innen mit HIV begünstigen.
Möglicherweise wirkt eine HSV-suppressive Therapie diesem entgegen.
Das HSV-Rezidivrisiko korreliert mit dem Maß der Immunschwäche.
Bei ausgeprägter Immunschwäche kann eine Herpeserkrankung chronisch progredient verlaufen.
Primärerkrankung
Nach Expertenkonsens ist bei immunkompromittierten Patientinnen zur Behandlung einer primären Herpes-genitalis-Episode ein Mehrfaches der antiviralen Standarddosis notwendig.
Bei HIV-positiven Patientinnen orientiert sich das Vorgehen am Immunstatus.
Bei Patientinnen mit normalen CD4-Zahlen ist eine solche Dosisanpassung nicht erforderlich.
empfohlene Regimes bei HIV-Infektion (IV/C)
Aciclovir 5 x tgl. 400 mg über 7–10 Tage
Valaciclovir 2 x tgl. 500–1.000 mg über 10 Tage
Famciclovir 3 x tgl. 250–500 mg über 10 Tage
bei fulminantem Herpes-genitalis
Aciclovir 5–10 mg/kg KG i. v. alle 8 Stunden über 2–7 Tage
bei klinischer Besserung Umstellung auf orale Medikation
Insgesamt über mindestens 10 Tage behandeln.
Rezidiv
Die meisten Patientinnen kommen mit einer 5-tägigen Behandlung aus.
Bei Patientinnen mit ausreichenden CD4-Zahlen (> 500 Zellen/mm3) scheinen auch kürzere Regimes auszureichen.
Für HIV-Positive ohne Hinweise auf Immunschwäche scheinen Standarddosierungen auszureichen (Ib/A).
Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem AIDS kann es erforderlich sein, die Standarddosis zu verdoppeln und länger als 5 Tage zu behandeln (Ib/B).
Ultrakurzzeittherapien sollten nur mit Vorbehalt eingesetzt werden, denn sie wurden bislang nicht ausreichend in der Behandlung immunkompromittierter Patientinnen erprobt.
Suppressionstherapie
Scheint bei HIV-Positiven weniger wirksam zu sein als bei HIV-Negativen, bei ebenfalls guter Verträglichkeit.
Kann die HI-Viruslast reduzieren, eignet sich aber nicht als alleinige Therapie einer HIV-Infektion.
Die HSV-Suppressionstherapie sollte bei HIV-Patientinnen immer wieder probeweise unterbrochen werden, besonders wenn die CD4-Zahl ansteigt.
Wenn die Herpes-Episoden abnehmen, kann eine Fortsetzung der suppressiven Therapie evtl. unterbleiben.
Wenn ohne Suppressionstherapie wieder so häufige Rezidive auftreten wie vor der Behandlung, kann es notwendig sein, diese wieder aufzunehmen (IV/C).
empfohlene Regimes
Aciclovir 2–3 x tgl. 400 mg
Valaciclovir 2 x tgl. 500 mg
Bei unzureichendem Ansprechen sollte zunächst die Dosis verdoppelt werden.
Bei anhaltendem Therapieversagen kann ein Behandlungsversuch mit Famciclovir 2 x tgl. 500 mg unternommen werden (IIa/B).
Beratung und psychosoziale Unterstützung
Offen sprechen über:
Risiken einer sexuellen Übertragung
Auch in einer monogamen Beziehung eines serodiskordanten Paares können asymptomatische Infizierte sogar noch nach Jahren die seronegativen Partner*innen anstecken.
den Verlauf der Erkrankung einschließlich häufiger subklinischer Virusausscheidung
Behandlungsmöglichkeiten
Möglichkeiten und Grenzen präventiver Maßnahmen
begrenzte HSV-Schutzwirkung von Kondomen und antiviraler Therapie
Die Frage, ob und wem gegenüber die Patientin ihren Infektionsstatus offenlegen soll, erfordert eine pragmatische und der individuellen Situation angepasste Beratung.
Dabei sollte die geringe körperliche Beeinträchtigung durch eine subklinische Infektion und deren hohe Prävalenz in der Bevölkerung betont werden.
Sehr wichtig ist eine sorgfältige Aufklärung über die Risiken einer Herpes-genitalis-Infektion während Schwangerschaft und Entbindung einschließlich des Risikos einer Übertragung auf das Neugeborene.
Von besonderer Bedeutung ist das auch für medizinisches Personal in der Geburtshilfe.
Die meisten Patientinnen werden mit 1–2 Beratungsgesprächen auskommen.
Es ist allerdings schwer vorherzusagen, wie viel Zeit jemand braucht, um sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren.
Weitere aufmerksame Begleitung ist wichtig.
Patientinnen, die nach 3–6 Monaten weiterhin Schwierigkeiten mit der Krankheitsbewältigung haben, benötigen intensivere psychosoziale Unterstützung.
Vorbeugung einer Virusübertragung
Sexuelle Abstinenz
Einzige Methode, eine Virusübertragung sicher zu vermeiden.
Sollte zumindest während jeder akuten Episode eingehalten werden.
Beim Oralsex kann eine Ansteckung mit HSV-1 über den Mund an die Genitalien erfolgen.
Auch beim Petting ist eine Übertragung möglich.
Auch die asymptomatischen Regionen der genitalen Haut und Schleimhäute können Viren absondern.
Erhöhte Gefahr einer neonatalen Herpesinfektion bei einer Primärinfektion besteht in den letzten 5 Wochen vor der Geburt.
hohes Risiko bei HSV-2-seronegativen Schwangeren und HSV-2-seropositiven Partner*innen
Geringes Risiko bei Frauen, die eine Infektion bereits durchgemacht haben, auch wenn während der Schwangerschaft ein Rezidiv auftritt.
Eine Übertragung kann auch über orale Läsionen nach der Geburt erfolgen.
Kondome vermindern das Übertragungsrisiko, schließen eine Übertragung jedoch nicht vollständig aus.
Bei Erstmanifestation sowie bei Rezividausbrüchen mit starken Beschwerden wird eine antivirale Behandlung empfohlen.
Virostatika verkürzen die Zeit der Virusausscheidung und der Ansteckungsgefahr (Ib).
Um eine Ansteckung Neugeborener zu vermeiden, sollte medizinisches Personal mit akutem Herpes nicht im Kreissaal bzw. auf der Neugeborenenstation eingesetzt werden.
Eine Primärinfektion in der Schwangerschaft sollte unbedingt vermieden werden (siehe Abschnitt In der Schwangerschaft).
In der Schwangerschaft
Die Gefahr der Übertragung auf das Kind ist gering, wenn es sich um keine Primärinfektion handelt.
Eine präventive Behandlung mit antiviralen Mitteln reduziert die Gefahr des Ausbruchs bei der Geburt; das Risiko ist jedoch gering und daher von fraglicher klinischer Relevanz.
Eine Primärinfektion in der Schwangerschaft sollte unbedingt vermieden werden.
Läsionen im Geburtskanal können bei einem infizierten Neugeborenen zu Virämie, Hepatitis und Enzephalitis führen. Die Mortalität ist in diesen Fällen hoch.
Das Risiko für eine Mutter-Kind-Übertragung ist bei einer Primärinfektion im 3. Trimenon besonders hoch.
Weil während der Geburt oft große Virusmengen abgesondert werden, sollte man bei diesen Frauen einen Kaiserschnitt in Erwägung ziehen, besonders bei Patientinnen, die innerhalb von 6 Wochen vor Entbindung Symptome aufweisen (Ib/B).11
Eine Suppressionstherapie mit 3 x tgl. 400 mg Aciclovir bis zur Entbindung sollte erwogen werden.
Wenn die vaginale Geburt bei bestehender HSV-Läsion nicht aufzuhalten ist, sollte die Fruchtblase möglichst lange intakt bleiben, Skalp-Elektroden vermeiden, pädiatrisch-fachärztliche Mitbehandlung.
Auch fetale Blutentnahmen, etwa für eine Mikroblutuntersuchung (MBU), sollten unterlassen werden.
Die gegen HSV eingesetzten Medikamente scheinen zu keiner erhöhten Inzidenz embryonaler oder fetaler Fehlbildungen zu führen (III).
Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 3–7 Tage.
Die Symptome bei einer exogenen Primärerkrankung können bis zur Genesung 2–4 Wochen andauern.
Bei vielen Patientinnen verläuft die Infektion asymptomatisch, sie können jedoch trotzdem andere Personen anstecken.
Bei Personen, die an Herpes oralis (HSV-1) erkrankt waren, kann die Genitalherpes-Infektion (HSV-2) milder ausfallen.
Beim Oralsex kann eine Ansteckung mit HSV-1 über den Mund an die Genitalien erfolgen.
Spätere Infektionen
Rezidive verursachen meist nur leichte Schmerzen, sind von kürzerer Dauer (1–2 Wochen) und verursachen weniger wunde Stellen.
Darüber hinaus kommt es zu einer Virusausscheidung der Genitalschleimhaut, während die subjektiven Symptome atypisch sind oder ganz fehlen.
Bei HSV-1-Seropositiven, die sich genital mit HSV-2 infizieren (Primärerkrankung bei nichtprimärer Infektion), fällt der Krankheitsverlauf relativ mild aus.
Prodromi
Prodromi weisen darauf hin, dass man mit einem Rezidiv aufgrund einer Reaktivierung einer latenten Infektion zu tun hat.
Komplikationen
Schwere oder lebensbedrohliche Komplikationen sind selten und betreffen vor allem immungeschwächte, z. B. HIV-infizierte Patientinnen.
Extragenitale Herde, meist durch eine vom Genitale ausgehende Autoinokulation, z. B. am:
Eine HSV-2-Infektion ist mit einem erhöhten Risiko für eine Infektion mit HIV-assoziiert (siehe Abschnitt zur Immunsuppression und HIV-Infektion).
Prognose
Die meisten Infizierten entwickeln keine Symptome, können aber zeitweise das Virus absondern.
Rezidive bei Infektion mit HSV-1
Wurde die primäre Episode eines Herpes genitalis exogen durch HSV-1 ausgelöst, kommt es selten zu Rezidiven.
Die durchschnittliche Dauer bis zur nächsten Episode beträgt ca. 1 Jahr.
Rezidive bei Infektion mit HSV-2
Wurde die primäre Episode eines Herpes genitalis exogen durch HSV-2 ausgelöst, liegt die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs bei 80–90 %.
Die durchschnittliche Anzahl von Rezidiven beträgt 4 pro Jahr, die durchschnittliche Dauer bis zum ersten Rezidiv 50 Tage.
Häufig nimmt die Frequenz der Krankheitsschübe im Lauf der Jahre ab.
Krankheitsverlauf
Die klinische Manifestation ist bei beiden Typen gleich, bei HSV-2 kommt es aber deutlich häufiger zu Rezidiven.
Bei Patientinnen mit schwerer Primärerkrankung, die z. B. länger als 35 Tage andauert, kommt es häufiger zu Rezidiven, und die Zeitabstände zwischen den Rezidiven fallen kürzer aus.
Bei Frauen sind Rezidive seltener als bei Männern.
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Autor*innen
Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
A60; A600; A601; A609; N77; N770; N771
kjønnssykdom; seksuelt overførbar sykdom; sos; genital herpes; herpes 2; kjønnsherpes; vulvitt; herpes genitalis; Herpes genitalis bei Frauen
X90
Herpes-simplex-Virus; HSV; HSV-Infektion; HSV-1; HSV-2; Genitalherpes; Aciclovir; HIV-Infektion; Ulzera im Genitalbereich; Sexuell übertragbare Krankheit; Lymphadenitis; Herpes-Urethitis; Infektion des Anogenitalbereichs; Infektion der Perianalhaut und des Rektums; Herpes-Urethritis
Herpes genitalis bei Frauen
U-MK 21.08.2019
BBB MK 15.02.2022 revidiert, aktualisiert, aktuelle LL.
Revision at 21.10.2015 19:04:47:
German Version
Revision at 21.10.2015 19:01:56:
German Version. 10.03.17 Revision NH: Literatur aktualisiert (= NEL), neue europäische LL 2017 eingearbeitet. MK 11.05.2017, komplett überarbeitet, deutsche LL in Text
Definition:Infektion mit Herpes-simplex-Virus 2 (HSV-2), seltener mit Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1), die sich durch Effloreszenzen der genitalen Haut oder Schleimhäute äußert. In der Regel erfolgt die Übertragung über sexuellen Kontakt. Eine HSV-Infektion kann sowohl im Rahmen der Erstinfektion als auch durch Aktivierung einer latenten Infektion symptomatisch werden. In der Mehrzahl der Fälle bleibt sie jedoch symptomlos. Eine Infektion mit HSV bleibt lebenslang bestehen.