International bestehen verschiedene Definitionen der akuten Bronchiolitis.1
In Europa wird meistens nur die erste Krankheitsmanifestation einer viralen Infektion der unteren Atemwege in den ersten 12 Lebensmonaten als akute Bronchiolitis bezeichnet.
In Nordamerika wird jede virale Infektion der unteren Atemwege in den ersten 24 Lebensmonaten, unabhängig von der Anzahl des Auftretens, akute Bronchiolitis genannt.
Überschneidung mit dem Begriff der obstruktiven Bronchitis im deutschsprachigen Raum2
Häufigkeit
Prävalenz von akuten Bronchiolitiden im 1. Lebensjahr 18–32 %3
Im 1. Lebensjahr häufigster Grund für Hospitalisierungen2
Etwa 3 % aller Kinder werden in ihrem 1. Lebensjahr wegen einer akuten Bronchiolitis stationär behandelt.4
RS-Virus-Infektionen
Ist der häufigste Erreger von Erkrankungen der unteren Atemwege (Bronchiolitis, Bronchitis, Pneumonie) in den ersten beiden Lebensjahren.5
Nach aktuellen Schätzungen kommen RSV-Atemwegserkrankungen weltweit mit einer Inzidenz von 48,5 Fällen und 5,6 schweren Fällen pro 1.000 Kindern im ersten Lebensjahr vor.6
RSV-Infektionen treten saisonal auf, in Mitteleuropa ist die Inzidenz von November bis April am höchsten (RSV-Saison); der Gipfel liegt meist im Januar und Februar.2
Ätiologie und Pathogenese
Die Erkrankung wird in den meisten Fällen (70 %) durch das Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) verursacht7, weitere häufige Erreger sind das Metapneumovirus (hMPV) und das Parainfluenzavirus Typ 3.8
Das RS-Virus ist ein RNA-Virus aus der Familie der Paramyxoviren.
Inkubationszeit
2–8 Tage (durchschnittlich 5 Tage)
Infektionsweg
primär durch Tröpfcheninfektion (direkte Übertragung und über Aerosole)9
Eine indirekte Übertragung über kontaminierte Hände, Gegenstände und Oberflächen ist wahrscheinlich möglich.
RSV kann in respiratorischem Sekret 20 min auf Händen überleben, 45 min auf Papierhandtüchern und Baumwollkitteln und bis zu mehreren Stunden auf Einmalhandschuhen, auf Stethoskopen und auf Kunststoffoberflächen.
Jugendliche und Erwachsene spielen als asymptomatische oder symptomarme Überträger eine Rolle.
Kontaktpersonen der Patient*innen (auch medizinisches Personal) können zu einer raschen, auch nosokomialen Ausbreitung beitragen, wenn Schutz- und Hygienemaßnahmen lückenhaft sind.
Säuglinge in den ersten 4–6 Lebenswochen sind meistens durch diaplazentar übertragene Antikörper geschützt, Frühgeborene können wegen einer geringeren Versorgung mit maternalen Antikörpern auch in den ersten Lebenswochen bereits schwer erkranken.
Infektiosität
Sie beginnt einen Tag nach der Ansteckung, also noch vor Symptombeginn.
Die Dauer beträgt 3–8 Tage bei immunkompetenten Patient*innen.
Frühgeborene, Neugeborene, immundefiziente oder immunsupprimierte Patient*innen können das Virus über mehrere Wochen, im Einzelfall über Monate ausscheiden.
Pathophysiologie
Die Infektion führt zu einer reversiblen Schädigung der zilientragenden Epithelzellen der Atemwegsschleimhaut.
Durch Zelldetritus, einwandernde unspezifische und spezifische Abwehrzellen und Mukus werden die Bronchiolen verlegt.
Dies führt zu Obstruktion und begünstigt die Entstehung von nicht belüfteten (Atelektasen), aber auch von kompensatorisch zu stark belüfteten Lungenarealen (Überblähung).
Das gestörte Gleichgewicht zwischen Ventilation und Perfusion führt zu Hypoxämie.8
Kinder mit pulmonalen Vorerkrankungen (z. B. bronchopulmonale Dysplasie, zystische Fibrose, neurologische und muskuläre Erkrankungen mit eingeschränkter Ventilation)
Kinder mit Herzfehlern mit vermehrter Lungendurchblutung
Erwachsene mit kardialen oder pulmonalen Vorerkrankungen
alle immundefizienten und immunsupprimierten Personen
Besonders gefährdet sind Empfänger*innen hämatopoetischer Zelltransplantate, von Lungen- oder anderen Organtransplantaten sowie stark immunsupprimierte Patient*innen mit maligner hämatologischer Erkrankung.
die einen hämodynamisch nicht relevanten Herzfehler haben, wie z. B. persistierendes Foramen ovale, bikuspide Aortenklappe, leichte und nicht therapiebedürftige Pulmonal-, Aorten- oder Aortenisthmusstenose, kleiner isolierter Vorhof- oder Ventrikelseptumdefekt sowie ein kleiner Ductus arteriosus.
deren Herzfehler adäquat korrigiert wurden (Operation/Intervention), wenn sie nicht noch wegen einer Herzinsuffizienz medikamentös behandelt werden müssen oder andere Risikofaktoren haben.
ICPC-2
R78 akute Bronchitis / Bronchiolitis
ICD-10
J21 akute Bronchiolitis
J21.0 Akute Bronchiolitis durch Respiratory-Syncytial-Viren [RS-Viren]
J21.1 Akute Bronchiolitis durch humanes Metapneumovirus
J21.8 Akute Bronchiolitis durch sonstige näher bezeichnete Erreger
J21.9 Akute Bronchiolitis, nicht näher bezeichnet
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
Die Bronchiolitis ist eine klinische Diagnose, die auf Grundlage einer typischen Anamnese (Säuglinge, Auftreten in Wintermonaten) und dem klinischen Befund (obstruktive Ventilationsstörung mit reduziertem AZ) gestellt wird.
Cave: Da die klinischen Befunde innerhalb von Minuten stark variieren können, sollten die Befunde mehrfach erhoben werden.10
Die Bestimmung von Atemfrequenz und Sauerstoffsättigung bei Raumluft sowie die Beurteilung von thorakalen Einziehungen und der Ernährungssituation erlauben eine Einteilung der akuten Bronchiolitis in 3 Schweregrade.2
Schweregrade
Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.11
Leicht
Atemfrequenz/min: < 40
O2-Sättigung unter Raumluft (%): > 92
Sternale/thorakale Einziehungen: fehlend
Ernährung: problemlos
Mittel
Atemfrequenz/min: 40–70
O2-Sättigung unter Raumluft (%): 88–92
Sternale/thorakale Einziehungen: eher mild ausgeprägt
In schweren Fällen Zyanose und sichtbarer Gebrauch der Atemhilfsmuskulatur (juguläre, subkostale, interkostale Einziehungen)
Charakteristischer Auskultationsbefund ist ein vorwiegend endinspiratorisches Knisterrasseln („Crackles"), verursacht durch den erhöhten Strömungswiderstand in den mit Sekret gefüllten distalen Bronchiolen.2
Bei sehr jungen Säuglingen zentrale Apnoe möglich2
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
Blutuntersuchungen werden nicht routinemäßig empfohlen, da bakterielle Sekundärinfektionen selten sind.2
Messung der Sauerstoffsättigung
Mikrobiologie
Eine routinemäßige Untersuchung auf RS-Virus ist in der Hausarztpraxis nicht indiziert, da der Nachweis des RS-Virus auf die Behandlung an sich keinen Einfluss hat.10,12
Diagnostik bei Spezialist*innen
Mikrobiologie
Bei Krankenhausbehandlung ggf. zur Kohortenisolierung und Verhinderung nosokomialer Infektionen13
PCR, sehr spezifisch, schnell und hochsensitiv, zum Nachweis von RSV und anderen Erregern von Atemwegsinfektionen
Antigennachweis durch Schnelltests, meist auf Enzym-Immunoassays (EIA) basierend, Sensitivität 50–90 % und Spezifität 75–100 %, der positive Vorhersagewert hängt stark vom Alter der Patient*innen und von der Saison ab (Vortest-Wahrscheinlichkeit).
Röntgenthorax
Wird nicht routinemäßig empfohlen, da die Diagnose klinisch gestellt werden kann.14
Beachtung geografischer Faktoren (z. B. ein langer Anfahrtsweg zum Krankenhaus) und sozialer Aspekte (Adäquate Versorgung gewährleistet? Kann eine Verschlechterung des Zustands rechtzeitig erkannt werden?)2
Therapie
Therapieziele
Hypoxie verhindern.
Lungenfunktion verbessern.
Allgemeines zur Therapie
Die wichtigsten Therapieansätze sind rein supportive Maßnahmen und bestehen aus minimalem Handling sowie Sicherung einer ausreichenden Hydratation und Oxygenierung.2
NaCl-Tropfen und abschwellende Nasentropfen (cave: korrekte Dosierung bei Xylometazolin 0,025 %) für die jüngsten Kinder. Alles, was die Respirationsarbeit erleichtert, ist gut!
Schwer zu dosierende abschwellende Nasentropfen (Xylometazolin 0,025 % mit Tropfpipette, Otriven) sind erst für Kinder ab 1 Jahr zugelassen.
Selten indiziert, da das Risiko einer sekundären bakteriellen Infektion unter 1 % liegt.18
Medikamentöse Therapie
Sauerstoffgabe
Sauerstoffsupplementierung bei peripherer Sättigung < 90 % (amerikanische Leitlinie)19 bzw. < 92 % (australische und britische Leitlinien)20-21
Supplementierung bei < 90 % im Vergleich zu < 94 % genau so effektiv und sicher22
Flüssigkeitsgabe
Bei unzureichender Trinkmenge i. v. Flüssigkeitsgabe oder über transnasale/orale Magensonde2
Die britische Leitlinie empfiehlt bevorzugte Applikation über eine Sonde.20
Adrenalin-Inhalation
Adrenalin reduziert die bronchotracheale Sekretion und das Schleimhautödem und sorgt bei Bronchiolitis in den ersten 24 Stunden für kurzzeitige Besserung.23
Die Gabe von Adrenalin beeinflusst nicht den langfristigen Verlauf der Bronchiolitis.6
Weder bei ambulant noch stationär behandelten Kindern verbessert sich das finale Outcome.24
Die Mehrzahl der internationalen Leitlinien empfiehlt daher überhaupt keine bzw. keine routinemäßige Anwendung von Epinephrin-Inhalationen.10
Weitere Therapien (im Krankenhaus)
CPAP oder Respiratorbehandlung kann erforderlich sein.25
Prävention
Einhalten allgemeiner Hygieneregeln, um die Ausbreitung zu minimieren.
Humanisierter monoklonaler Antikörper gegen das F-Protein von RS-Viren
Zugelassen für Risikokinder
bei Frühgeborenen ≤ 35 Schwangerschaftswochen im 1. Lebensjahr bzw. zusätzlich im 2. Lebensjahr für behandlungsbedürftige Frühgeborene mit bronchopulmonaler Dysplasie
Halbiert bei diesen Kindern Anzahl stationärer Aufenthalte wegen RSV-Infektion im Vergleich zu Placebo.28
Eine Reduktion harter Therapieendpunkte wie Beatmungspflichtigkeit und Sterblichkeit ist nicht gesichert.27
Dosierung: 15 mg/kg Körpergewicht i. m. in 4-Wochen-Intervallen (5 Injektionen) während der RSV-Saison
Die erste Palivizumab-Gabe in Deutschland sollte Anfang November eines jeden Jahres erfolgen, die letzte Dosis entsprechend zwischen Ende Februar und Anfang März.
Anwendung unter Bereitschaft zur sofortigen Behandlung von Anaphylaxie
Eine Behandlung ist für Risikokinder in Betracht zu ziehen.
Eine mögliche Prophylaxe sollten Sie mit den Eltern besprechen.
Es sollte eine individuelle Entscheidung gefällt werden, die den Wert der Vermeidung einer stationären Behandlung den Nachteilen der Prophylaxe (Aufwendungen, Injektionen für das Kind) gegenüberstellt.
Meldepflicht
In Deutschland besteht keine krankheits- oder erregerspezifische Meldepflicht.6
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
Die Bronchiolitis ist in vielen Fällen eine leichte Infektion der unteren Atemwege; in einigen Fällen sind die Kinder mehr mitgenommen, und bei einem Teil der betroffenen Kinder kommt es zu schweren Infektionsverläufen.
Die Einweisung ins Krankenhaus ist häufig bei Risikopatient*innen erforderlich, die für einen schweren Verlauf disponiert sind.
Im Schnitt sistieren die Symptome nach 14 Tagen, 10 % der Kinder mit akuter Bronchiolitis weisen nach 3 Wochen noch Husten auf.2
Die Epithelien regenerieren sich innerhalb von 4–8 Wochen.6
Eine langfristige Immunität besteht nicht. Reinfektionen sind häufig, insbesondere bei Erwachsenen mit regelmäßigem Kontakt zu Kleinkindern.29
Die jüngsten Säuglinge (6 Wochen bis 3 Monate) entwickeln häufig eine Apnoetendenz.
Sekundäre bakterielle Infektionen sind selten, Koinfektionen mit anderen respiratorischen Viren sind häufig.
Eine häufige Komplikation der RSV-Infektion ist eine akute Otitis media.
In bis zu 3/4 der Fälle einer akuten Otitis media bei Kindern unter 3 Jahren wird RSV nachgewiesen.
Als Langzeitkomplikation sind wiederkehrende Obstruktionen und eine anhaltende Hyperreagibilität des Bronchialsystems als Folge einer akuten RSV-induzierten Bronchiolitis beschrieben.
Prognose
Letalität schwerer RSV-bedingter Erkrankungen bei hospitalisierten Kindern ≤ 2 Jahren6
0,2 % der Fälle bei Kindern ohne bekanntes erhöhtes Risiko
Einige Kinder entwickeln nach einer schweren RSV-Infektion eine Disposition für Asthma. Es besteht jedoch derzeit kein sicherer Zusammenhang zwischen einer RSV-Infektion und einem später auftretenden Asthma und Atopie.15
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Autor*innen
Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung, Innere Medizin, Frankfurt
Erika Baum, Prof. Dr. med., Professorin für Allgemeinmedizin, Biebertal (Review)
Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
Zusammenfassung
Definition:Virusinfektion in den unteren Atemwegen bei Kindern unter 12 Monaten, meist verursacht durch das Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) und das humane Metapneumovirus. Risikofaktoren für einen schweren Verlauf sind Frühgeburtlichkeit, chronische Atemwegserkrankungen, angeborene Herzfehler oder Immunschwäche.
Häufigkeit:Häufigste Ursache für Hospitalisierung im 1. Lebensjahr. Saisonales Auftreten im Winter.
Symptome:Husten, Tachypnoe, Keuchen, Atemnot, evtl. Fieber. Akute Verschlechterung mit Gefahr plötzlicher Apnoe ist möglich.
Diagnostik:Klinisch. Evtl. Nasopharynxsekret zum Keimnachweis.
Therapie:Symptomatisch mit ggf. Flüssigkeits- und Sauerstoffzufuhr. Klinikeinweisung bei schwerem Verlauf; ggf. Prophylaxe mit Palivizumab für Risikokinder.
Bronchiolitis; RSV; Respiratory-Syncytial-Virus; Metapneumovirus; Parainfluenzavirus Typ 3; Husten; Giemen
Bronchiolitis, akute
BBB MK 13.07.2022 Xylometazolin ab 5/22 wieder für Säuglinge zugelassen.
BBB MK 17.11.2020 Xylometazolin nicht mehr für Säuglinge unter 1 Jahr zugelassen.
U-NH 13.12.17
DEGAM Fr. Baum hat ihr OK für die Änderungen gegeben 18.01.21
BBB MK 13.01.2021 revidiert, Inhalationen nicht mehr empfohlen.
MK 25.10.2017, komplett überarbeitet
DEGAM Baum 11.12.17
Definition:Virusinfektion in den unteren Atemwegen bei Kindern unter 12 Monaten, meist verursacht durch das Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) und das humane Metapneumovirus. Risikofaktoren für einen schweren Verlauf sind Frühgeburtlichkeit, chronische Atemwegserkrankungen, angeborene Herzfehler oder Immunschwäche.