Es handelt sich um plötzlich einsetzende, starke Schmerzen in der Bauchregion.
Akute Bauchschmerzen bei Kindern treten häufig auf. Dabei müssen die Schmerzen nicht immer im Bauch ihren Ursprung haben. Besonders Kinder zwischen dem 1. und 5. Lebensjahr können Schmerzen, die von anderen Organen ausgehen, nicht genau lokalisieren und zeigen Schmerzen im Bauch an.
Die meisten Episoden von akuten Bauchschmerzen sind harmlos und gehen von selbst vorüber. Es kann aber auch selten ein lebensbedrohlicher Grund hinter den Bauchschmerzen stecken und einen Krankenhausaufenthalt rechtfertigen.
Einschätzungen in Bezug auf das Alter
Kinder unter 1 Jahr
In dieser Altersgruppe sind die wichtigsten Symptome für Bauchschmerzen anhaltendes bzw. lautes Weinen und Anziehen der Beine unter den Körper.
Kleinkinder: etwa 1–5 Jahre
Bauchschmerzen sind ein sehr unspezifisches Symptom, das auch auf eine Krankheit oder Infektion in einem anderen Organ hindeuten kann.
Ältere Kinder: über 5 Jahre
Die Beschwerden ähneln den Symptomen bei Erwachsenen.
Bauchschmerzen mit psychischen Ursachen treten ab dem Schulalter häufiger auf.
Eine akute Verstopfung kann auf eine andere Erkrankung hinweisen.
Eine chronische Verstopfung kann zu akuten Bauchschmerzen führen.
Bei einer Verstopfung wird der Stuhl fester und härter. Beim Stuhlgang kommt es zu Schmerzen oder Beschwerden, und die Zeit zwischen den Darmentleerungen ist länger.
Es kommt zu wiederkehrenden Verdauungsstörungen in Form von wechselndem Stuhlverhalten, Unterbauchschmerzen und Blähungen. Nach Stuhl- und Gasentleerung kommt es meistens zu einer Linderung der Beschwerden.
Eine Laktoseintoleranz liegt bei älteren Kindern und Jugendlichen abhängig vom Herkunftsland häufig vor und äußert sich als Bauchschmerz, Blähungen und chronischer Durchfall.
Bauchschmerzen beim Kind können auch durch übermäßigen Genuss von Frucht- und Vitaminsäften entstehen. 5 15–25 % der Bevölkerung haben eine sog. Fruktosemalabsorption. Bei vermehrter Gabe von Früchten und Fruchtsaft kann es deshalb zu Durchfall und Bauchschmerzen kommen.
Es handelt sich um eine Entzündung des Wurmfortsatzes und nicht des Blinddarmes, wie der Name fälschlich vermuten lässt.
Die Entzündung tritt am häufigsten im Alter von 10–30 Jahren auf.
Die diffusen Schmerzen beginnen häufig um den Bauchnabel herum oder im oberen Bauch und verlagern sich dann innerhalb von Stunden auf die untere rechte Bauchseite.
Zusätzlich können Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Im Leistenbereich kommt es zu einer Schwellung, die sich nicht wieder eindrücken lässt. Dabei treten Teile der Baucheingeweide nach außen hervor und kommen unter der Haut zu liegen.
Bei einer akuten Einklemmung bestehen sehr starke Schmerzen.
Es handelt sich um einen Notfall.! Heftige Bauchschmerzen und galliges Erbrechen sind Warnzeichen. Der Bauch kann stark gebläht sein.
Im Unterschied zu Koliken schreit der Säugling meist anhaltend, und der Allgemeinzustand ist deutlich schlechter.
Die Kinder fallen häufig durch eine blasse Hautfarbe auf und können einen blutig-schleimigen Stuhl absetzen.
Akute Unterleibsinfektion
Die Infektion der inneren Geschlechtsorgane tritt am häufigsten bei sexuell aktiven jungen Frauen auf.
Sie beginnt oft schleichend und geht mit Schmerzen oder Druckempfindlichkeit im unteren Bauchbereich, vermehrtem Ausfluss, Blutungsstörungen und Fieber einher.
Bauchverletzung (Abdominaltrauma)
Bei Verletzungen im Bauchraum (durch Stürze, Unfälle, etc.) kann es zu Blutergüssen und Verletzungen der Bauchorgane kommen.
Das Meckel-Divertikel ist eine Aussackung des Dünndarms, die sich entzünden kann.
Die Krankheit tritt meist bei Kindern unter 210 Jahren auf und verursacht häufig keine Symptome.
Mögliche Symptome sind Blutungen aus dem Darm, Bauchschmerzen und Übelkeit.
Wann sollten Sie ärztliche Hilfe suchen?
Bei akuten, starken Bauchschmerzen und insbesondere bei folgenden Warnsymptomen sollten Sie ärztliche Hilfe suchen:
anhaltende Schmerzen im rechten Ober- oder Unterbauch
lang anhaltende Schmerzen über 12 Stunden
anhaltendes Erbrechen, Erbrechen von Galle
nächtliche Beschwerden
blutiges Erbrechen und/oder Blut im Stuhl
ungewollter Gewichtsverlust
verlangsamtes Längenwachstum
unerklärbares Fieber
Gelenkentzündung.
Untersuchungen
Ärztliche Untersuchung
Die Ärztin oder der Arzt führt eine umfassende körperliche Untersuchung des Kindes durch.
Dabei wird der Bauch abgetastet und abgehört.
Weitere Untersuchungen
Je nach Symptomen und Befunden können weitere Untersuchungen sinnvoll sein.
Es können Blutproben, Stuhlproben und Urinuntersuchungen benötigt werden.
Eine Ultraschalluntersuchung liefert weitere Informationen.
Bei Bedarf wird eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt.
Bei unklarer Ursache kann eine Computertomografie oder eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden.
Krankenhauseinweisung
Besteht von ärztlicher Seite der Verdacht auf eine akute Erkrankung, die einen Krankenhausaufenthalt erfordert, wird das Kind sofort ins Krankenhaus eingewiesen.
Dort können weitere Untersuchungen erfolgen.
Was können Sie selbst tun?
Akute, starke Bauchschmerzen bedürfen normalerweise einer ärztlichen Untersuchung.
Bei Schmerzen aufgrund einer bekannten Diagnose sollten Sie die zuvor erteilten Ratschläge befolgen.
Bei leichten Bauchschmerzen können Sie abwarten und den weiteren Verlauf der Schmerzen beobachten. Meist gehen Bauchschmerzen bei Kindern von selbst vorüber.