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Chronisch venöse Insuffizienz

Zusammenfassung

  • Definition:Fortgeschrittene, funktionelle Störungen des Venensystems der unteren Extremität mit: 1. Ödemen, 2. Hautveränderungen, 3. Ulzerationen.  
  • Häufigkeit:Die Prävalenz beträgt etwa 5 %. Sie steigt mit dem Alter und liegt bei älteren Menschen bei ca. 10 %.
  • Symptome:Schwere- und Müdigkeitsgefühl in den Beinen, Kribbeln, Brennen, Juckreiz, Muskelkrämpfe, Schmerzen.
  • Befunde:Ödem, Hautveränderungen (Hyperpigmentierung, Dermatitis, Lipodermatosklerose, weiße Atrophie, Ekzem, Corona phlebectatica paraplantaris), Ulzera.
  • Diagnostik:Beruht auf Anamnese, klinischem Befund und Bildgebung. Mit Abstand wichtigstes Bildgebungsverfahren ist heutzutage die Duplexsonografie.
  • Therapie:Wichtigste Bestandteile der konservativen Behandlung sind zum einen die Kompressionstherapie, zum anderen Allgemeinmaßnahmen wie Training der Muskelpumpe und Lagerung. Ergänzend evtl. Medikation mit Präparaten zur Steigerung des Venentonus. Bei Indikation interventionelle oder chirurgische Behandlung einer Varikosis. Im Falle von Ulzerationen zusätzlich zur Kompressionstherapie konsequente Wundbehandlung.

Allgemeine Informationen

Definition

  • 2009 Veröffentlichung eines Konsensus-Dokuments zur Festlegung der Terminologie1
    • chronisch-venöse Störung (Chronic Venous Disorder)
      • gesamtes Spektrum morphologischer und funktioneller Veränderungen des Venensystems
    • chronische Venenerkrankung (Chronic Venous Disease)
      • chronisch-venöse Störung mit klinischen Symptomen/Befunden und der Notwendigkeit zur weiteren Abklärung und Behandlung
    • chronisch-venöse Insuffizienz (CVI)
      • fortgeschrittene chronische Venenerkrankung mit funktionellen Störungen als Auslöser von:
        1. Ödemen
        2. Hautveränderungen
        3. Ulzerationen.

Häufigkeit

  • Prävalenz
    • insgesamt hohe Prävalenz der CVI
    • Zunahme der Erkrankung mit dem Alter
    • Die Angaben zur Prävalenz aufgrund verschiedener Definitionen in den unterschiedlichen Studien variieren:
      • Prävalenz der CVI ca. 5 % (C3–6 nach CEAP-Klassifikation, s. u.)2
        • bei älteren Menschen Prävalenz ca. 10 %2
      • Prävalenz des ausgeheilten oder aktiven Ulkus (C5–6) 1 %.2
    • x
    • In Deutschland sind somit vermutlich mehrere Mio. Menschen betroffen.
  • Konsequenzen
    • große sozioökonomische Bedeutung durch:
      • verminderte Lebensqualität der Patienten
      • Belastung des Gesundheitswesens
      • Belastung der Wirtschaft durch Arbeitsausfall.

Ätiologie und Pathogenese

  • Ätiologisch kann die Klappeninsuffizienz der tiefen Venen bedingt sein durch:
  • Pathophysiologie der CVI3
    • Insuffizienz der Venenklappen und
    • Insuffizienz der Pumpmechanismen
      • Hautpumpe
      • Gelenkpumpe
      • Muskelpumpe
      • abdomino-thorakale Zweiphasenpumpe
    • hierdurch ambulatorische venöse und kapilläre Hypertonie
    • nachfolgend Mikrozirkulationsstörungen
    • schließlich trophische Störungen

Prädisponierende Faktoren

Klassifikationen

Klassifikation nach Widmer

  • Früher wurde im deutschsprachigen Raum vor allem die Klassifikation nach Widmer verwendet.3
    • Grad 1: Phlebödem, Corona phlebectatica paraplantaris
    • Grad 2: zusätzliche trophische Störungen
      • Dermatoliposklerose
      • Pigmentveränderungen
      • weiße Atrophie
    • Grad 3: Ulcus cruris venosum
      • Grad 3a: abgeheiltes Ulkus
      • Grad 3b: florides Ulkus
  • Vorteile der Widmer-Klassifikation
    • einfach
    • dadurch im Alltag gut anwendbar
  • Nachteile
    • keine Informationen zu:
      • Ätiologie
      • Pathophysiologie
      • Verteilung.

CEAP-Klassifikation

  • Wurde in den letzten Jahren zunehmend angewendet.
  • Struktur nach dem Vorbild der TNM-Klassifikation
  • Klassifikation nach 4 Hauptkriterien4
    1. klinischer Befund (Clinical Condition)
      • C0: keine sichtbaren oder tastbaren Veränderungen
      • C1: Teleangiektasien oder retikuläre Varizen
      • C2: Varizen
      • C3: Phlebödem ohne Hautveränderungen
      • C4a: Hyperpigmentierung, Ekzem
      • C4b: Lipodermatosklerose, weiße Atrophie
      • C5: venöses Ulkus – abgeheilt
      • C6: venöses Ulkus – floride
      • A: asymptomatisch
      • S: symptomatisch
    2. Ätologie (Etiology)
      • Ec: kongenital
      • Ep: primär
      • Es: sekundär
      • En: unbekannt
    3. Anatomie (Anatomy; Lokalisation)
      • As: oberflächliche Venen
      • Ad: tiefe Venen
      • Ap: Perforansvenen
      • An: nicht feststellbar
    4. Pathophysiologie (Pathophysiology)
      • Pr: Reflux
      • Po: Obstruktion
      • Pro: Reflux und Obstruktion
      • Pn: nicht feststellbar

ICPC-2

  • K95 Varikosis der Beine
  • S97 Chronische Ulzeration Haut

ICD-10

  • I83.0 Varizen der unteren Extremitäten mit Ulzeration
  • I83.1 Varizen der unteren Extremitäten mit Entzündung
  • I83.2 Varizen der unteren Extremitäten mit Ulzeration und Entzündung
  • I83.9 Varizen der unteren Extremitäten ohne Ulzeration oder Entzündung

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

  • Diagnose beruht auf:
    • Anamnese
    • Befund
    • Bildgebung
    • Klassifikation entsprechend der CEAP-Kriterien.

Differenzialdiagnosen

Anamnese

Spezielle Anamnese für CVI

  • Venöse Symptome:1
  • Venöse Symptome sind nicht pathognomonisch, aber hinweisend vor allem bei:
    • Exazerbation bei Wärme
    • Verschlechterung im Laufe des Tages 
    • Symptome vorwiegend beim Laufen (Claudicatio venosa) oder Stehen
    • Besserung in Ruhe und/oder nach Hochlagerung.

Allgemeine Anamnese für CVI

  • TVT in der Vorgeschichte?
  • Familienanamnese? 
  • Zurückliegende Schwangerschaften?
  • Lebensstil
    • Häufiges Stehen und/oder Sitzen?
    • Wenig Bewegung/Sport?
  • Zurückliegende Operationen?
  • Begleiterkrankungen
  • Medikamente

Klinische Untersuchung

  • Untersuchung immer im Stehen
  • Sichtbare bzw. palpable Manifestationen einer venösen Störung
    • dilatierte Venen
      • Teleangiektasien
      • retikuläre Zeichnung
      • Varizen
    • Ödeme
      • Fußrücken
      • Knöchel
      • Beine
    • Hautveränderungen
      • Hyperpigmentierung
      • Corona phlebectatica paraplantaris
      • Lipodermatosklerose
      • Hypodermitis
      • weiße Atrophie
      • Ekzem
      • Überwärmung
    • Ulzerationen
      • meist im Bereich des medialen Knöchels
  • Untersuchung der Sprunggelenksbeweglichkeit5
    • bei fortgeschrittener CVI evtl. schmerzbedingte Schonhaltung und Spitzfußstellung
    • hierdurch weitere Verschlechterung der Funktion der Muskelpumpe
  • Pulsstatus 
    • PAVK als Differenzialdiagnose

Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis 

  • Diagnostik im Hinblick auf PAVK als Differenzialdiagnose bzw. Begleiterkrankung
    • insbesondere bei schwachen Fußpulsen evtl. ergänzende Bestimmung des Knöchel-Arm-Index
      • Wert  < 0,9 verdächtig auf das Vorliegen einer PAVK
  • Klinische Venenfunktionstests sind heute eher von historischem Interesse.

Diagnostik beim Spezialisten

Duplexsonografie6

  • Die Duplexsonografie ist heutzutage das wichtigste Verfahren für:
    • Bestätigung der Diagnose einer CVI
    • Bestimmung der Ätiologie
    • Beurteilung der anatomischen Verhältnisse.
  • Kombination aus B-Mode (zweidimensionales Ultraschallbild) mit Farbdoppler/PW-Doppler (Flussrichtung und Flussgeschwindigkeit)
    • Erfassung eines Reflux
      • Jeder signifikante Fluss in Richtung Fuß ist hinweisend für einen Reflux – Refluxzeit > 1,0 s in tiefen Venen zeigt einen signifikanten Reflux an.
      • Messung des Reflux nach Inflation und schneller Deflation einer Druckmanschette
      • alternativ Valsalva-Manöver
      • Bestimmung der lokalen Verteilung insuffizienter Venen („Mapping“)
    • Erfassung einer Obstruktion durch TVT 

Weitere Untersuchungsverfahren

  • Lichtreflexionsrheografie (auch Photoplethysmografie genannt)7
    • nichtinvasive Screeningmethode zur Beurteilung der Venenfunktion im Bereich der Extremitäten
    • Applikation von Infrarotlicht 10 cm oberhalb des Innenknöchels und Messung des reflektierten Anteils
      • Die Reflektion ist abhängig vom Füllungszustand der Venen.
      • Bestimmung der venösen Wiederauffüllzeit:
        • > 25 s: Normalbefund
        • 20–25 s: venöse Störung Grad I
        • 10–19 s: venöse Störung Grad II
        • < 10 s: venöse Störung Grad III
  • Venenverschlussplethysmografie8
    • nichtinvasive Messung von Volumenänderungen im Bereich der Extremitäten
    • Beurteilung der venösen Kapazität und des venösen Ausstroms
  • Phlebodynamometrie9
    • intravasale Bestimmung des Venendrucks
      • in Ruhe 
      • während aktiver Muskelpumpe durch Bewegung
      • Bestimmung der Druckausgleichszeit
  • Phlebografie
    • früher „Goldstandard“, heutzutage nur noch selten angewandt 
  • CT- oder MR-Phlebografie
    • falls Venendiagnostik im Beckenbereich oder abdominell erforderlich

Indikationen zur Überweisung

  • Überweisung sollte erfolgen, falls:2
    • klinische Progression
    • fortgeschrittenes Stadium (C3 oder höher der CEAP-Klassifikation)
    • Planung einer interventionellen Behandlung.

Therapie

Therapieziele

  • Den venösen Abfluss verbessern und Progression der Erkrankung verhindern.
  • Beschwerden der Patienten verbessern.
  • Spätfolgen wie Ulzerationen vermeiden.

Allgemeines zur Therapie

  • Folgende Therapieoptionen stehen zur Verfügung:
    • Allgemeinmaßnahmen
    • Kompressionstherapie
    • medikamentöse Therapie
    • interventionelle/chirurgische Therapie
    • Ulkusbehandlung.
  • Basis der Therapie der CVI ist die Kompressionstherapie zusammen mit Allgemeinmaßnahmen, evtl. ergänzt durch medikamentöse Unterstützung
  • Indikation zur interventionellen Therapie zusätzlich zur konservativen Behandlung hängt ab:2
    • vom Stadium der CVI
    • vom Schweregrad der Beschwerden
    • von den ästhetischen Wünschen der Patienten.

Empfehlungen für Patienten

  • Regelmäßige körperliche Aktivität 
  • Längeres Stehen/Sitzen möglichst vermeiden.
  • Abschwellen durch Hochlagern
  • Training der Muskelpumpe
  • Kalte Güsse
  • Physiotherapie zur Verhinderung einer Einsteifung des Sprunggelenks
  • Lymphdrainage
  • Hautpflege
  • Gewichtsnormalisierung bei Adipositas

Kompressionsbehandlung

  • Grundlage der nichtinvasiven Therapie3
    • Kann allein oder in Kombination mit anderen Maßnahmen angewendet werden.3
  • Kompressionstherapie trägt zur Verbesserung der Effektivität der Muskelpumpe und damit der Hämodynamik bei.
  • Ziel der Kompressionstherapie ist die Verbesserung venöser Symptome.10
    • Prävention und Therapie venöser Ödeme
    • Prävention und Therapie venöser Hautveränderungen
      • Ekzem und Pigmentierung
      • Dermatoliposklerose und Atrophie blanche
    • Therapie des Ulcus cruris venosum
    • Prävention des Ulcus-cruris-venosum-Rezidivs
    • Schmerzreduktion beim Ulcus cruris venosum
    • Verbesserung der Lebensqualität
  • Kompression erfolgt mittels:10
    • Kompressionsstrümpfen
    • Kompressionsverband.
  • Im Alltag sind zumeist aufgrund der einfacheren Anwendung und der besseren Compliance Kompressionsstrümpfe zu bevorzugen.
    • Bei Unterschenkelödemen, Hautveränderungen durch CVI und bei Ulcus cruris venosum sind Wadenstrümpfe oft ausreichend.10
  • Es gibt keine eindeutige Evidenz hinsichtlich der Typen oder Länge der Kompressionsstrümpfe.11
    • am häufigsten Anwendung von Kompressionsstrümpfen der Klasse II 
  • Nach der Intensität des Andrucks werden 4 Kompressionsklassen (KKL) unterschieden:
    • KKL I (leichte Kompression): 18–21 mmHg
    • KKL II (mittlere Kompression): 23–32 mmHg
    • KKL III (kräftige Kompression): 34–46 mmHg
    • KKL IV (sehr kräftige Kompression): ≥ 49 mmHg.
  • Kontraindikationen für eine Kompressionstherapie10
    • fortgeschrittene PAVK
    • Herzinsuffizienz NYHA III–IV
    • septische Phlebitis
    • Phlegmasia coerulea dolens
  • Anwendung unter Abwägung von Nutzen und Risiko10
    • ausgeprägte nässende Dermatosen
    • Unverträglichkeit auf Kompressionsmaterial
    • schwere Sensibilitätsstörungen der Extremität
    • fortgeschrittene periphere Neuropathie (z. B. bei Diabetes mellitus)
    • primär chronische Polyarthritis
  • Kompressionsstrümpfe sollten zur Entfernung von Schweiß und Schmutz täglich gewaschen werden, im Rahmen der Erstversorgung sollte daher immer eine Zweitverordnung erfolgen.10
  • Die Strümpfe müssen passgenau sein und regelmäßig ausgetauscht werden, da die Wirkung mit der Zeit nachlässt.

Leitlinie: Rezeptierung von medizinischen Kompressionsstrümpfen10

  • Auf dem Rezept sollen mindestens folgende Kriterien vermerkt sein:
    • Anzahl
    • Strumpflänge: A–D Wadenstrumpf, A–F Halbschenkelstrumpf, A–G Schenkelstrumpf, A–T Kompressionsstrumpfhose
    • Kompressionsklasse (KKL): I–IV
    • Indikation und Diagnose
    • Hilfsmittelnummer oder Bezeichnung des Hilfsmittels
    • Maßanfertigung bei Bedarf vermerken.
    • Fußspitze: offen oder geschlossen.

Medikamentöse Therapie

  • Pflanzliche Präparate mit günstiger Wirkung auf Ödem und Schmerzen, z. B. Rosskastaniensamen, Flavonoide12-13
    • Verminderung der Wanddurchlässigkeit kleiner Venen
    • Verbesserung des Venentonus
  • Perorale Zinktherapie
    • Die Wirkung von peroral verabreichtem Zinksulfat bei Ulzerationen im Bein ist nicht belegt.14
  • Diuretika
    • Diuretika haben keine dauerhafte Wirkung bei einer venösen Insuffizienz und sollten vermieden werden.
  • Medikamentöse Therapie ist eine Ergänzung zur Kompressionstherapie, kein Ersatz!

Interventionelle Therapie

  • Bei Varikosis als Ursache der CVI ist die Ausschaltung der Varizen sinnvoll.
  • Etablierung mehrerer interventioneller Verfahren zur Varizentherapie in den letzten Jahren
    • Radiofrequenzablation
    • endovenöse Laserkoagulation
    • ultraschallkontrollierte Schaumverödung.
  • Indikationen für eine interventionelle Varizenbehandlung:2
    • CVI-Stadium CEAP4-6
    • Progression der CVI-bedingten Hautveränderungen trotz konsequenter konservativer Therapie
    • Varikophlebitis früher oder aktuell.

Chirurgische Behandlung

  • Das klassische Verfahren der Varizenbehandlung15hat heute durch die modernen interventionellen Verfahren nicht mehr die frühere Bedeutung.
    • Crossektomie
    • Stripping
  • Im Einzelfall Femoralvenenklappenrekonstruktion bei primärer Klappeninsuffizienz16

Behandlung von Ulzerationen17 

  • Grundlage der Behandlung sind:
    • Kompressionstherapie: Verbesserung der Effektivität durch Druckpolster und Pelotten 
    • Bewegungstraining: evtl. unterstützt durch Physiotherapie
  • Sanierung epifaszialer Refluxwege
    • interventionell oder chirurgisch
  • Reinigung der Wunde
    • Entfernung nekrotischen Materials und fibrinöser Beläge
  • Abdeckung der Wundumgebung, z. B. mit Zinkpaste
  • Lokale Wundtherapie
    • Wundauflagen so inert wie möglich
    • Ermöglichung eines feuchten Wundmilieus durch Wundauflagen, z. B.:
      • Fettgazen
      • Schaumstoffe
      • Hydrogele
      • Hydrokolloide.
  • Adäquate Schmerztherapie

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Verlauf

  • Unbehandelt progrediente Erkrankung

Komplikationen

  • Dermatitis
  • Phlebitis
  • Ulzerationen
    • Gefahr der Infektionen
  • Einsteifung des Sprunggelenks
  • TVT

Prognose

  • Das Risiko einer raschen Progredienz nach TVT ist größer als bei primärer Varikosis.
  • Eine konsequente Kompressionstherapie ist wichtig zur Vermeidung/Verlangsamung der Progression und Verhinderung von Ulzera.

Verlaufskontrolle

  • Regelmäßige Verlaufskontrollen sind sinnvoll zur frühzeitigen Feststellung und Behandlung einer Progression.3
  • Die Notwendigkeit und Art der Anwendung von Kompressionsstrümpfen wiederholt erläutern.
    • ggf. in Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst

Patienteninformationen

Worüber sollten Sie die Patienten informieren?

  • Stützstrümpfe konsequent tragen.
  • Regelmäßig bewegen (Laufen, Radfahren, Schwimmen).
  • Längeres Stehen/Sitzen möglichst vermeiden.
  • Beine so oft wie möglich hochlagern.
  • Training der Muskelpumpe, z. B.:
    • Treppensteigen
    • Wippen auf den Zehen
    • Ergometertraining.
  • Kalte Güsse
  • Hautpflege
  • Gewichtskontrolle, Normgewicht anstreben oder zumindest Gewichtsreduktion.

Patienteninformationen in Deximed

Illustrationen

Venen der unteren Extremitäten
Venen der unteren Extremitäten
Venen und Venenpumpe
Venen und Venenpumpe
Venöse Ulzeration am Bein
Venöse Ulzeration am Bein
Venöse Ulzeration am Bein, nässend
Venöse Ulzeration am Bein, nässend
Hypostatisches nässendes Ödem
Hypostatisches nässendes Ödem

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Diagnostik und Therapie des Ulcus cruris venosum. AWMF-Leitlinie Nr. 037-009. S3, Stand 2008 (abgelaufen). www.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Medizinische Kompressionstherapie der Extremitäten mit Medizinischem Kompressionsstrumpf (MKS), Phlebologischem Kompressionsverband (PKV) und Medizinischen adaptiven Kompressionssystemen (MAK). AWMF-Leitlinie 037-005. S2k, Stand 2018. www.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Venöse Diagnostik mit der Licht-Reflexions-Rheographie/Photoplethysmographie. AWMF-Leitline Nr. 037-008. Stand 2012 (abgelaufen). www.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Venöse Diagnostik mit der Venenverschlussplethysmographie mittels Dehnungsmessstreifen. AWMF-Leitlinie Nr. 037-014. S1, Stand 2012 (abgelaufen). www.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Venöse Diagnostik mit der Phlebodynamometrie. AWMF-Leitlinie Nr. 037-015, Stand 2012 (abgelaufen). www.awmf.org

Literatur

  1. Eklof B, Perrin M, Delis K, et al. Updated terminology of chronic venous disorders: The VEIN-TERM transatlantic interdisciplinary consensus document. J Vasc Surg 2009; 49: 498-501. doi:10.1016/j.jvs.2008.09.014 DOI
  2. Engelberger R, Kern P, Ney B, et al. Chronisch-venöse Insuffizienz. Swiss Medical Forum 2016; 16: 337-343. www.medicalforum.ch
  3. Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Chronischen Venösen Insuffizienz (CVI), Stand 1998. www.phlebology.de
  4. Eklof B, Rutherford R, Bergan J, et al. Revision of the CEAP classification for chronic venous disorders: consensus statement. J Vasc Surg 2004; 40: 1248-1252. www.jvascsurg.org
  5. Wuppermann T. Klinische und apparative Diagnostik der chronisch venösen Insuffizienz. MMW 2005; 51-52: 38-40. www.gefaess.org
  6. Eberhardt RT, Raffetto JD. Chronic venous insufficiency. Circulation. 2014 Jul 22;130(4):333-46. www.ncbi.nlm.nih.gov
  7. Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Venöse Diagnostik mit der Licht-Reflexions-Rheographie / Photoplethysmographie. AWMF-Leitline Nr. 037-008, Stand 2012. www.awmf.org
  8. Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Venöse Diagnostik mit der Venenverschlussplethysmographie mittels Dehnungsmessstreifen. AWMF-Leitlinie Nr. 037-014, Stand 2012. www.awmf.org
  9. Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Venöse Diagnostik mit der Phlebodynamometrie. AWMF-Leitlinie Nr. 037-015, Stand 2012. www.awmf.org
  10. Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Medizinische Kompressionstherapie der Extremitäten mit Medizinischem Kompressionsstrumpf (MKS), Phlebologischem Kompressionsverband (PKV) und Medizinischen adaptiven Kompressionssystemen (MAK). AWMF-Leitlinie 037-005, Stand 2018. www.awmf.org
  11. Nelson EA, Bell-Syer SE. Compression for preventing recurrence of venous ulcers. Cochrane Database Syst Rev 2012; 8: CD002303. Cochrane (DOI)
  12. Pittler MH, Ernst E. Horse chestnut seed extract for chronic venous insufficiency. Cochrane Database Syst Rev. 2012 Nov 14;11:CD003230. The Cochrane Library
  13. Trampisch HJ, Lange S, Schmidt C. Comparison of leg compression stocking and oral horse-chestnut seed extract therapy in patients with chronic venous insufficiency. Lancet 1996; 347: 292-4. PubMed
  14. Wilkinson EA. Oral zinc for arterial and venous leg ulcers. Cochrane Database Syst Rev. 2014 Sep 9;9:CD001273. PMID: 25202988. PubMed
  15. Dwerryhouse S, Davies B, Harradine K, Earnshaw JJ. Stripping the long saphenous vein reduces the rate of reoperation for recurrent varicose veins: five-year results of a randomized trial. J Vasc Surg 1999; 29: 589 - 92. PubMed
  16. Abe Y, Ueyama T, Endo M, et al. Langzeitergebnisse nach Femoralvenen-Klappenrekonstruktion wegen chronischer venöser Insuffizienz. Zentralbl Chir 2002; 127: 744-747. doi:10.1055/s-2002-33950 DOI
  17. Deutsche Gesellschaft für Phlebologie. Diagnostik und Therapie des Ulcus cruris venosum. AWMF-Leitlinie Nr. 037-009, Stand 2008. www.akademie-zwm.ch

Autoren

  • Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.
  • Torbjørn Dahl, överläkare på kirurgavdelningen, Regionsykehuset, Trondheim
varicerI830; ødemI831; I832; I839
varicer; ødem
varicerK95; ødemS97
Funktionelle Störung des Venensystems; Chronische Venenerkrankung; Chronisch-venöse Insuffizienz; CVI; Insuffizienz der Venenklappen; Varizen der unteren Extremitäten mit Ulzeration; Retikuläre Zeichnung; Teleangiektasien; Hyperpigmentierung; Corona phlebectatica paraplantaris; Spitzfußstellung; Kompressionsstrümpfe; Stützstrümpfe
Chronisch venöse Insuffizienz
CCC MK 26.11.2019, neue LL Kompressionstherapie (Kardiologe) Check GO LL imp. 28.1., MK 31.03.17 (MH komplett überarbeitet)
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Definition:Fortgeschrittene, funktionelle Störungen des Venensystems der unteren Extremität mit: 1. Ödemen, 2. Hautveränderungen, 3. Ulzerationen.   Häufigkeit:Die Prävalenz beträgt etwa 5 %. Sie steigt mit dem Alter und liegt bei älteren Menschen bei ca. 10 %.
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