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Klinische Untersuchung des Schultergelenks

Prüfungsrelevant für die Facharztprüfung Allgemeinmedizin1

Allgemeine Informationen

  • EineDie guteklinische Untersuchung schließt sich an die Anamnese an und gezielteumfasst Anamnese kann klärenInspektion, obPalpation, eineden schultergelenkbezogeneaktiven Pathologieund vorliegtpassiven oderBewegungsumfang nichtund anschließend befundbezogen spezifische Tests.
  • BezogenDie aufklinische dieUntersuchung zervikaleerfolgt Stufe
    • Schmerzenbei imentkleidetem C5-Dermatom lateral im Schultergelenk deuten auf gelenknahe Schultergelenkbeschwerden hinOberkörper.
    • Patienten, die überhaupt keine Schmerzen im C5-Dermatom haben, leiden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht unter Schultergelenk-Beschwerden.
    • Wenn Patienten Schmerzen im Bereich des Schultergürtels haben, also C4-Schmerzen, sollte geprüft werden, ob ein Hals- oder AC-gelenkbezogene Verletzung vorliegt.
  • Schmerzen in den Armen
    • Wenn Schmerzen in den Armen auftreten und die aktive Elevation vollständig negativ ist, wird der Rest des Arms systematisch von der proximalen Schmerzgrenze nach distal untersucht, bis die Diagnose gestellt werden kann.
  • Siehe auch die Artikel:

Funktionelle Standarduntersuchung

  • Die empfohlene Standarduntersuchung enthält 13 Tests (siehe Abschnitt Funktionsdiagnostik – Standarduntersuchungen). Ein erfahrener Arzt führt sie in ein paar Minuten durch.
  • Das Ziel ist, alle relevanten Strukturen um das Schultergelenk herum funktionell und selektiv zu testen.
  • Für kontraktile Gewebe
    • Eine isometrische Kontraktion mit voller Kraft wird verwendet, um Schmerzen, reduzierte Kraft oder eine Kombination zu erkennen.
  • Für nicht-kontraktilen Gewebe
    • Eine passive Bewegungsuntersuchung wird durchgeführt.
    • Es ist wichtig, das Gelenk zur vollen äußeren Position zu bringen, während das Endgefühl beurteilt wird. Nur so kann festgestellt werden, ob eine echte Beeinträchtigung der Mobilität im Gelenk vorliegt oder nichtSchulter.

Anamnese

Allgemeines

  • Schmerzlokalisation
    • Eine gute und gezielte Anamnese ist immer ein zentraler Bestandteil einer umfassenden klinischen Beurteilung. Sie sollte aus konkreten Fragestellungen bestehen, sodass Sie den Nutzen aus den Informationen ziehen können.
    • Sie sollten die Informationen so verwenden, dass sie bei den diagnostischen Überlegungen und bei der Wahl der Behandlungsstrategie helfen.
    • Es ist wichtig, dass die Anamnese aktiv als Teil der Gesamtbeurteilung verwendet wird, zusammenZeigen mit den Ergebnissen der Funktionsuntersuchung. Das beste Gesamtergebnis wird erreicht, wenn beide Teile im Zusammenhang gesehen werden.
    • Versuchen Sie bei der Aufnahme der Anamnese, den Grad des subjektiven Funktionsverlusts zu erfassen. Es ist auch sehr wichtig, sich darauf zu konzentrieren, was der Patient tatsächlich kann; dies ist besonders wichtig, wenn es um die Arbeitssituation und evtl. Krankschreibung geht.

    Wichtige Fragen

    • Wie alt ist der Patient?
      • Bestimmte Pathologien im Schultergelenk sind mit bestimmten Altersgruppen verbunden.
      • Kapsulitis istFinger: typisch für PatientenPathologie zwischenim 45AC-Gelenk
      • Zeigen mit Handfläche: typisch für Pathologie im Glenohumeralgelenk und 60 Jahren.subakromialen Raum
    • Traumatische Kapsulitis ist selten bei Patienten zu sehen, die jünger als 30 sind.Schmerzcharakter 
      • Ruheschmerz
      • AkuteAnlaufschmerzen
        • typisch Bursitisfür subdeltoidea tritt typischerweise im Alter zwischen 15 und 60 Jahren auf.Arthrose
      • Tendopathiennächtliche tretenSchmerzen
        • Kann Patient*in auf der betroffenen Schulter liegen, spricht dies in der Regel alsgegen Folgeeine einerSchultererkrankung, Überlastungsondern aufeher undfür können in nahezu allen Altersgruppen vorkommenHalswirbelsäulenbeschwerden.2
      • Wie nimmt der Patient die Schmerzen wahr?Ausstrahlung
        • Wichtig: Eine schmerzhaftedermatombezogene StelleAusstrahlung soist genauein wie möglich beschreiben, weil die verschiedenen Strukturen des Körpers ihre eigenen Hautbereiche (Dermatome)Anhalt für Schmerzprojektionen haben.
          Dermatome (Quelle: Wikipedia)
          Dermatome (Quelle: Wikipedia)
        • Kennt man die Dermatome der jeweiligen Strukturen, wird der Diagnoseprozess nicht nur einfacher und genauer, die Untersuchung kann auch schneller durchgeführt werden.
        • Bei den meisten Strukturen im Schultergelenk finden sich die Schmerzen im Dermatom C5. In der klinischen Praxis klagen die meisten Patienten mit Schulterschmerzen über Schmerzen lateral im Oberarm.
        • Eine Ausnahme stellt das Akromioklavikulargelenk mit dem Dermatom C4 dar.
        • Das Dermatom C5 befindet sich am lateralen Oberarm und am radialen Unterarm bis zur Basis des Daumens.
        • Das Dematom C4 erstreckt sich von der lateralen Halswirbelsäule am Trapezius nach unten bis leicht seitlich am Oberarm.
      • Wie lange schon hat der Patient die Symptome?
        • Bei Schulterproblemen heilen gewisse Störungen nach einer typischen Zeit von allein aus.
        • Dies gilt z. B. für die Kapsulitis (1–2 Jahre) und akute Bursitis (bis zu 6 Wochen).
        • Damit diese Diagnosen die am besten geeignete Behandlung erhalten, ist es wichtig, herauszufinden, wo in diesem Verlauf sich der Patient beim ersten Besuch befindet. Damit wird verhindert, dass man eine Therapie beginnt, wenn sich Patienten z. B. kurz vor dem Ende der spontanen Heilzeit befinden.
        • Tendopathien haben die Tendenz, jahrelang Beschwerden zu verursachen, die sich bei unterschiedlichen Arten von Belastungen verschlimmern und bei Entlastung abnehmen, ohne typische zeitlich begrenzte spontane Besserung.
      • Wie haben sich die Schmerzen entwickelt?
        • Schmerzen, deren Grad und Ausbreitung zunehmen, z. B. indem sie sich immer weiter distal erstrecken, können darauf hinweisen, dass sich ein pathologischer Prozess verschlechtert.
        • Wenn die Ausbreitung der Schmerzen jedoch abnimmt und sich im Dermatom proximal bewegt, kann das auf das Abnehmen eines pathologischen Prozesses hinweisen.
      • Hat der Patient Ruheschmerzen?
        • Damit wäre ein pathologischer Prozess schwerer als bei Patienten, die nur bei Bewegungen unter Schmerzen leiden.
        • Das ist typisch für Schäden an größeren Strukturen wie Gelenkkapsel und Bursa.
        • Ruheschmerzen können auch bei akuten Tendopathien auftreten.
      • Kann der Patient auf der schmerzenden Schulter liegen?
        • Es kommt relativ häufig vor, dass Erkrankungen im und um das Schultergelenk Schmerzen verursachen, wenn die Patienten auf dem Schultergelenk liegen. Dies gilt insbesondere füreinen Kapsulitiszervikalen Diskusprolaps und akute Bursitis.
        • Das Phänomen wird auch häufig bei Tendopathien beobachtet, evtl. in etwas geringerem Ausmaß.
      • Bei Verdacht auf Kapsulitis
        • Die 4 letzten Fragen oben können auch helfen festzustellen, in welcher Phase sich eine mögliche Kapsulitis befindet:
          • Dauer, Entwicklung der Schmerzen, Ruheschmerzen, kann der Patient auf der Achsel liegen?
        • Die Antworten auf die Fragen zeigen den Grad des pathologischen Prozesses an, und ermöglichen, eine evtl. Injektionsbehandlung zum richtigen Zeitpunkt zu beginnen.
      • Kennt der Patient die Ursache der Schmerzen?
        • Trauma? Wenn kurze Zeit nach einem Trauma schwere Funktionsstörungen und starke Schmerzen auftreten, sollten Sie den Patienten für bilddiagnostische Verfahren überwiesen, um evtl. Knochenbrüche, Ausrenkungen, Brüche oder Risse zu erkennen.
        • Liegt ein kleineres Trauma vor? In gewissen Fällen kann sich nach einer relativ unbedeutenden Verletzung eine traumatische Kapsulitis entwickeln.
        • Sind die Schmerzen spontan entstanden? Diese Schmerzen kommen z. B. bei Kapsulitis und akuter Bursitis häufig vor.
      • Was nimmt der Patient selbst als verschlimmernde Faktoren wahr?
        • Oft führen Patienten Schmerzen und Funktionsstörungen auf verschiedene Tätigkeiten bei der Arbeit und in der Freizeit zurück.
        • Solche Informationen sind besonders wichtig, wenn es um die aktuelle Arbeitssituation geht (u. U. sind arbeitstechnische Veränderungen angezeigt, um eine dauerhafte Krankschreibung zu vermeiden).
        • Leidet der Patient in mehreren Gelenkbereichen unter Schmerzen? Dann kann eine generalisierte Entzündung zugrunde liegen, z. B. rheumatoide Arthritis oder ankylosierende Spondylarthritis (Morbus Bechterew).
        • Erfassen Sie den Allgemeinzustand des Patienten und evtl. medikamentöse Behandlungen.
        • Primäre und sekundäre maligne Tumoren können im Schulterbereich auftreten und zu Schmerzen im Schultergelenk und dem Oberarm führen, z. B. kann ein Pancoast-Tumor der Lunge Schmerzen im Schulterbereich verursachen.

      Finger- bzw. Handflächenzeichen

      • Die Patienten sollen die Schmerzlokalisation zeigen.
        • Zeigen sie mit dem Zeigefinger auf den Bereich der lateralen Klavikula, ist das typisch bei Pathologien im Akromioklavikulargelenk (AC-Gelenk).
        • Zeigen sie mit der Handfläche auf den lateralen Oberarm, ist dies typisch bei Pathologien im Glenohumeralgelenk und Subakromialbereich.

      Inspektion

      • Die Inspektion ist besonders wichtig nach einem Trauma oder bei schwerem Funktionsverlust.
      • Fehlstellungen?
        • Suchen Sie nach einem Trauma vor allem nach Fehlstellungen, um Frakturen und Luxationen auszuschließen.
        • In solchen Fällen ist eine Überweisung zu bilddiagnostischen Verfahren erforderlich.
      • Funktionsverlust?
        • Wenn bei Patienten größere Funktionsstörungen auftreten und sie z. B. den Arm nicht heben können, kann dies Ausdruck von Rupturen oder Neuropathien sein.
        • Isolierte isometrische Tests helfen dann, die Diagnose zu stellen. Auch in solchen Fällen können bilddiagnostische Verfahren notwendig sein. Insbesondere wenn die klinische Untersuchung allein die Erkrankung nicht diagnostizieren kann.
      • Atrophie?
        • Es ist wichtig, evtl. Atrophien aufzudecken, vor allem in der Muskulatur der Rotatorenmanschette und in M. serratus anterior und M. trapezius.
        • Wenn eine wesentliche funktionelle Beeinträchtigung viele Wochen gedauert hat, treten häufig Atrophien auf.
        • Bei Ruptur der Rotormanschettenmuskeln kommen in Zusammenhang mit einem verletzten Muskel oft Atrophien vor. Meist Atrophie von M. supra- und/oder M. infraspinatus.
        • Atrophien treten bei Neuropathien ebenfalls ausgeprägt und häufig auf.
      • „Scapula alata“?
        • abstehendes Schulterblatt – Hinweis auf Schädigung des N. thoracicus longus
      • Schwellungen?
        • Sind bei den meisten gängigen Verletzungen rund um das Schultergelenk ungewöhnlich.
        • Lokale Schwellungen können bei akuter Bursitis subdeltoidea lateral über dem Bereich der Bursa auftreten.
        • Effusion aus dem Schultergelenk von mehr als 10–15 ml kann in einer anterioren Schwellung rund um die Mitte des Humeruskopfes resultieren.
        • Bei Arthrose und Arthritis im AC-Gelenk ist oft eine Schwellung über dem Gelenkspalt zu sehen.
        • Bei den häufigsten Erkrankungen im Schultergelenk treten Rötung und Wärme selten auf. Bei derartigen Symptomen sollten bakterielle Infektionen ausgeschlossen werden.
        • Akute Bursitis subdeltoidea verursacht manchmal lokale Wärmeentwicklung über dem proximalen und lateralen Teil des Oberarms.

      Voruntersuchung

      • Bevor die funktionelle Untersuchung des Schultergelenks beginnt, sollten andere Bereiche als mögliche Ursache für die Symptome ausgeschlossen werden.
      • Wenn Patienten Schmerzen im Nacken-/Schultergelenksbereich haben, ist die Halswirbelsäule zu untersuchen und der neurologische Status zu erheben.
      • Wenn Patienten nur Schmerzen im Oberarm und keine Nackenschmerzen haben, ist ein pathologischer Zustand im Schultergelenk wahrscheinlich.
      • Projeziert sich der Schmerz lokal über Ellbogen, Unterarm und Hand, so wird eine funktionelle Untersuchung der entsprechenden Bereiche durchgeführt.
      • Nach der allgemeinen Regel beginnt man die funktionelle Untersuchung im am weitesten proximal gelegenen Bereich, von dem die Symptome rein anatomisch gesehen ausgehen können. Jedoch gibt es auch Situationen, in denen es indiziert sein kann, die Untersuchung distal zu beginnen.

      Passive Tests

      • Vergleichen
        • Um die tatsächliche passive Mobilität der Patienten herauszufinden, soll das gesunde Schultergelenk stets als Vergleich verwendet werden.
      • Beachten
        • Es gibt relativ große individuelle Unterschiede in Bezug auf den normalen Bewegungsausschlag. Wenn die Patienten während des Tests Schmerzen wahrnehmen, wird der Bewegungsausschlag und die Qualität des Endgefühls aufgezeichnet.
        • Das normale Endgefühl ist bei allen passiven Tests des Schultergelenks elastischer Natur.
      • Interpretation der Ergebnisse
        • Die häufigste Erkrankung, die zu einer deutlich verminderten passiven Beweglichkeit im Schultergelenk führt, ist die Kapsulitis. Dabei ist die Außenrotation stärksten beeinträchtigt. Das Endgefühl bei dieser Erkrankung variiert von etwas weniger elastisch als üblich zu fast hart, abhängig davon, in welcher Stufe sich die Kapsulitis befindet.
        • Eine weitere und viel seltenere Erkrankung, akute Bursitis subdeltoidea, führt ebenfalls zu einem deutlich reduzierten passiven Bewegungsausschlag im Schultergelenk. Dabei ist die Abduktion am stärksten beeinträchtigt. Das Endgefühl bei der akuten Bursitis hat keinen organischen Widerstand und wird durch erhebliche Schmerzen beendet.
        • Es ist wichtig, das Gelenk zur vollen äußeren Position zu bringen, um zu bestimmen, ob es sich um einen verminderten passiven Bewegungsausschlag handelt oder nicht. Das bedeutet oft Schmerzen für die Patienten.
        • Eingeschränkter Bewegungsausschlag bei einem aktiven Test bedeutet nicht zwangsläufig, dass tatsächlich eingeschränkte Mobilität im Gelenk vorliegt. Nur ein ordnungsgemäß durchgeführter Passiv-Test kann das feststellen.
        • Tendopathien verursachen auch bei passiven Tests des Schultergelenks Schmerzen. In den meisten Fällen liegt bei den Patienten ein voller passiver Bewegungsumfang vor und das Endgefühl ist normal. Der Schmerz tritt in der Regel am Ende des Bewegungsausschlags auf. Der Grund ist, dass die entzündeten Strukturen gedehnt oder komprimiert werden.

      Isometrische Tests

      • Testprinzipien
        • Isometrische Tests werden am Schultergelenk möglichst ausgehend von der Neutral-Null-Stellung durchgeführt. Dies bedeutet, dass der Oberarm an der Seite des Brustkorbs anliegt.
        • Damit durch die Tests ausschließlich die kontraktilen Gewebe untersucht werden, dürfen die Patienten ihren Arm während der Tests nicht bewegen.
        • Die Patienten sollen maximale Kraft aufwenden, weil das Ausmaß sowohl der Kraft als auch der Schmerzen festgestellt werden soll.
      • Untersucher
        • Es ist wichtig, dass der Untersucher sich in eine Position begibt, von der aus er die Patienten stabilisieren kann und er stärker als die Patienten ist. Dies stellt sicher, dass die maximale Kraft getestet wird und der Test so genau wie möglich ausfällt.
        • Die Patienten sollten angewiesen werden, dagegen zu halten.
      • Bei Verdacht auf falsch negativen Test
        • Den Test in verschiedenen Teilen der Bewegungsbahn wiederholen.
        • Oder lassen Sie die Patienten Aktivitäten, die in der Regel Schmerzen verursachen, kurz vor der Untersuchung durchführen.
      • Schmerzen als Testreaktion
        • Treten auf, sowohl während der isometrischen Kontraktion als auch bei Beendigung der Kontraktion (sog. Loslass-Schmerz).
        • Schmerzen als Testreaktion können wie folgt aufgeteilt werden:
          • Bei Tendopathien verfügen die Patienten in der Regel über gute Kraft mit unterschiedlichem Grad an Schmerzen. Die Tendopathien sind in der Regel am Übergang zwischen Sehne und Knochenhaut lokalisiert (Tendoperiostose).
          • Bei teilweisen Sehnen- oder Muskelrupturen treten Schmerzen auf, und die Kraft ist vermindert. Patienten beenden wegen der Schmerzen die Kontraktion oft spontan.
          • Totalrupturen einer Sehne oder eines Muskels führen in der Regel zu deutlich reduzierter Kraft, aber nur minimalen Schmerzen.
        • falsch positive Tests
          • Isometrische Tests können falsch positiv sein, z. B. bei Kapsulitiden und Bursitiden, wenn isometrische Abduktion und Außenrotation Schmerzen verursachen. In solchen Fällen können isometrische Tests nicht-kontraktile Strukturen beeinflussen.
          • Bei Kapsulitis entsteht wahrscheinlich ein Zug an der entzündeten Gelenkkapsel. Die Rotatorenmanschettenmuskeln sind teilweise in der Kapsel befestigt und daher von einer isometrischen Kontraktion betroffen.
          • Wenn Patienten eine akute Bursitis haben, ist auch zu erwarten, dass gewisse isometrische Tests positiv ausfallen, insbesondere Abduktion und Außenrotation. In diesem Fall wird wahrscheinlich die Bursa während der isometrischen Tests komprimiert.
      • Reduzierte Kraft als die Hauptreaktion ohne Einfluss von SchmerzenInstabilitätsgefühl
        • Deutet(Sub-)Luxation oftin auf eine neurologische Erkrankung hin. Es scheint, dass die Patienten den Muskel nach bestem Vermögen kontrahieren, ohne aufgrund von Schmerzen aufzugeben. Die Kontraktion wurde einfach durch fehlende Kraft beendet. Die Untersuchung der Patienten erfolgt auf eine andere Weise als bei beeinträchtigter Kraft, z. B. aufgrund einer teilweisen Ruptur, bei der die Patienten die Kontraktion wegen Schmerzen abrupt beenden.
        • Schultergelenkbezogene Beispiele können Neuritis/Neuropathien im N. suprascapularis oder N. thoracicus longus sein oder zervikale Bandscheibenvorfälle.Vorgeschichte
      • GradVerlauf der Schmerzen und/oder reduzierte Kraft wird notiert.

      Funktionsdiagnostik

      Standarduntersuchungen

      Aktive Elevation

      Aktive Elevation
      Aktive Elevation
      Beschwerden
      • Testabrupter Beginn mit Trauma
        • Derggf. Patient wird gebeten, beide Arme gleichzeitig durch Abduktion auszustrecken, sodass sie verglichen werden können.Unfallmechanismus
      • Achtung!
        • Aufnehmen,schleichend wannbei diedegenerativen Reproduktion des aktuellen Schmerzes erfolgt; den Bewegungsauschlag dokumentieren.Erkrankungen
      • WasSchmerzprovozierende wird getestet?
        Bewegungen
        • Dieser Test ist allgemein, da er sowohl kontraktile als auch nicht-kontraktile Strukturen beeinflusst.
        • Streng genommen zeigt der Test nur, ob und wann Schmerzen auftreten und wie groß der Bewegungsausschlag ist. Daher ist es schwierig zu beurteilen, ob die Schmerzen oder die verminderte Funktion in diesem Test von kontraktilen oder nicht-kontraktilen Strukturen herrühren.
        • Der Test passt daher nicht gut, wenn eine spezifische strukturelle Diagnose gestellt werden soll. Er zeigt mehr die Gesamtfunktion des Arms an.
      • Funktionelle Anatomie
        • Die Bewegung wird vom M. supraspinatus begonnen und bei etwa 35 Grad übernimmt der M. deltoideus den Großteil der Bewegung.
        • Die Scapula wird bei der Bewegung so gedreht, dass sowohl der M. trapezius als auch der M. serratus anterior beteiligt sind.
        • Die ganze Bewegung von etwa 180 Grad bei vollständiger Elevation besteht geschätzt aus:
          • 90 Grad Schulterabduktion
          • 60 Grad Scapularabduktion
          • und 30 Grad Schulteradduktion.

      Passive Elevation

      Passive Elevation
      Passive Elevation
      • Was wird getestet?
        • Durch die passive Elevation soll die Art des Gewebes, dasklassisch für den aktuellen Zustand verantwortlich ist, festgestellt werden.
        • Aufzeichnen, wann die Reproduktion des aktuellen Schmerzes erfolgt und bei welchem Bewegungsausschlag.
      • Test
        • Der Arm wird passiv 180 Grad eleviert.
        • Bei diesem Test wird gar kein kontraktiles Gewebe verwendet.
      • Befunde/Interpretation
        • Wenn die passive Elevation eingeschränkte Mobilität anzeigt, besteht ein hohes Risiko, dass eine Verletzung z. B. der Gelenkkapsel vorliegt oder in der Bursa subdeltoidea.
        • Es ist üblich, dass bei Tendopathien Schmerzen während der passiven Elevation auftreten und insbesondere bei vollständiger Elevation. Relevante isometrische Tests geben dann Hinweise, welche Sehne geschädigt sein kann.
        • Es ist nicht ungewöhnlich, dassSchulterpathologie: Schmerzen bei vollständiger Elevation bei Erkrankungen des AC-Gelenks auftreten. Die Schmerzen treten dann distal im C4-Dermatom auf, in Nähe des AC-Gelenks.
        • Es ist auch wichtig, herauszufinden, welche Art von Endgefühl bei diesem Test entsteht. Sowohl Kapsulitis als auch akute Bursitis subdeltoidea haben spezifische Endgefühlarten.

      Painful Arc – Impingement

      Painful arc
      Painful arc
      • Was wird getestet?
        • Feststellen, wo in der Bewegungsbahn bei der aktiven Elevation die Symptome auftreten.
      • Test
        • Der Patient streckt den Arm durch Abduktion aktiv bis zur vollständigen Elevation aus – wenn möglich.
      • Befunde/Interpretation
        • Bei positivem Test treten die Schmerzen ungefähr bei der Hälfte der Elevation auf und lassen wieder nach, wenn der Arm noch weiter angehoben wird.
        • Es gibt also einen schmerzenden Bereich und Schmerzfreiheit bei Beginn und Ende der Bewegung.
        • Ein „Painful Arc“ (schmerzhafter Bogen) kann sowohl bei der aktiven als auch bei der passiven Elevation auftreten, und wenn der Arm wieder seitlich am Körper abgesenkt ist. Alle 3 Varianten werden als „Painful Arc“ bezeichnet.
        • Der Test ist in der Regel meist positiv bei aktiver Elevation.
        • Ein positiver Test kann darauf hinweisen, dass ein Problem vorliegt, wenn beim Test eine Kompression gegen die Unterseite des Akromions und/oder gegen das durch das vom Ligamentum coracoacromiale gebildete Dach erfolgt. Das kann typischerweise auf den M. supraspinatus, den M. infraspinatus, den oberen Teil der Befestigung zum M. suprascapularis und den subacromialen Teil der Bursa subdeltoidea zutreffen.

      Passive Abduktion

      Passive Abduktion
      Passive Abduktion
      • Ausgangsposition
        • Reine Schulterabduktion wird durch Fixieren der Scapula bei distalen Winkeln erreicht.
      • Test
        • Der Untersucher hält den Unterarm des Patienten direkt unterhalb des Ellbogengelenks und führt den Arm des Patienten in die Abduktion.
        • Wenn der Untersucher merkt, dass die Scapula anfängt nach außen zu rotieren, befindet sich das Gelenk in vollständiger Abduktion.
      • Befunde/Interpretation
        • Normale Mobilität bei passiver Schulterabduktion beträgt etwa 90 Grad.
        • Passive Abduktion wird in der Regel durch akute Bursitis und Kapsulitis beeinträchtigt.

      Passive Außenrotation

      Passive Außenrotation
      Passive Außenrotation
      • Ausgangsposition und Test
        • Passive Außenrotation wird vom Untersucher durchgeführt, indem er den Unterarm des Patienten über dem Handgelenk hält.
        • Der Arm des Patienten hängt an der Seite herab, das Ellbogengelenk wird 90 Grad gebeugt.
        • Der Arm wird nach außen gedreht. Um einen so isolierten Test wie möglich zu erhalten und den Oberkörper des Patienten zu stabilisieren, hält der Untersucher die andere Schulter des Patienten fest.
      • Befunde/Interpretation
        • Der normale Bewegungsausschlag beträgt etwa 90 Grad.
        • Reduzierte passive Außenrotation kommt häufig bei Kapsulitis und akuter Bursitis subdeltoidea vor.

      Passive Innenrotation

      Passive Innenrotation
      Passive Innenrotation
      • Ausgangsstellung und Test
        • Der Untersucher hält den Unterarm des Patienten oberhalb des Handgelenks fest. Der Ellbogen wird in 90-Grad-Flexion positioniert und der Arm des Patienten wird hinter den Körper geführt, sodass er nach innen rotiert.
        • Es ist wichtig, dass der Oberkörper des Patienten durch die andere Hand des Untersuchers auf der Scapula stabilisiert wird. Dies stellt sicher, dass ein so isolierter Test wie möglich durchgeführt wird, und es ist leichter zu bestimmen, ob der volle Bewegungsausschlag erreicht wird.
      • Befunde/Interpretation
        • Ein „Painful Arc“ (schmerzhafter Bogen) kann bei passiver Innenrotation auftreten und wird dann in der gleichen Weise wie beim isolierten Test für „Painful Arc“ interpretiert.
        • Der normale Bewegungsausschlag beträgt etwa 90 Grad.
        • Reduzierte passive Innenrotation tritt häufig bei Kapsulitis und akuter Bursitis auf.

      Isometrische Adduktion

      Isometrische Adduktion
      Isometrische Adduktion
      • Ausgangsposition
        • Der Untersucher hält den unteren Teil des Oberarms des Patienten fest, während der Arm an der Seite hängt.
      • Test
        • Mit der anderen Hand auf dem Beckenkamm des Patienten bittet der Untersucher ihn, den Arm nach innen zur Seite zu drehen.
      • Was wird getestet?
        • Bei der isometrischen Adduktion werden vor allem M. pectoralis major, M. latismus dorsi, M. teres major und M. teres minor getestet.
      • Befunde/Interpretation
        • Dieser Test fällt relativ selten positiv aus.
        • Sollten die Schmerzen des Patienten reproduziert werden, hilft die Lokalisierung der Schmerzen festzustellen, welcher Muskel betroffen ist.
        • Außerdem kann die Struktur festgestellt werden, indem die Muskeln auf ihre Sekundärfunktionen getestet werden.
        • Probleme in den Muskeln M. teres major und minor sind sehr selten und werden daher nicht im Detail diskutiert. Probleme des M. pectoralis major oder des M. latissimus dorsi treten in einer normalen Population selten auf.
        • bei Rippenfrakturen häufig positiv
        • Schmerzen über dem vorderen Abschnitt des M. pectoralis major beruhen wahrscheinlich auf einer Läsion in der Nähe des schmerzenden Bereichs im Muskel. In der Regel ist der Schmerz bei einer derartigen Verletzung begrenzt.
        • Treten bei Patienten Schmerzen lateral über dem Brustkorb auf, liegt sehr wahrscheinlich eine Verletzung des M. latissimus dorsi vor.
      • Sekundärfunktionen
        • M. pectoralis major – Innenrotation
        • M. latissimus dorsi – Innenrotation und Extension, seitliche Flexion Truncus und Depression der Scapula
        • M. teres major – Innenrotation und Extension
        • M. teres minor – Außenrotation und Extension

      Isometrische Abduktion

      Isometrische Abduktion
      Isometrische Abduktion
      • Ausgangsposition
        • Der Test wird mit dem seitlich herabhängenden Arm des Patienten durchgeführt.
        • Der Untersucher hält den unteren Teil des Oberarms des Patienten fest. Gleichzeitig stabilisiert der Untersucher mit seinem anderen Arm auf dem Beckenkamm der entgegengesetzten Seite den Oberkörper des Patienten.
      • Test
        • Der Patient wird gebeten, den Arm vom Körper wegzubewegen.
        • Der Test sollte in etwa 30-Grad-Abduktion durchgeführt werden.
      • Was wird getestet?
        • vor allem M. supraspinatus und M. deltoideus
      • Befunde/Interpretation
        • Wenn Schmerzen nur bei isometrischer Abduktion auftreten, wenn keine Bewegungsbeeinträchtigung im Gelenk vorliegt, weist dies oft auf eine Erkrankung im M. supraspinatus hin. Tendopathie des M. supraspinatus ist die häufigste Tendopathie der Schulter.
        • Sehr selten liegen Erkrankungen im M. deltoideus vor, außer bei direktem Trauma des Oberarms.

      Isometrische Außenrotation

      Isometrische Außenrotation
      Isometrische Außenrotation
      • Ausgangsposition
        • Der Arm des Patienten hängt an der Seite herab, das Ellbogengelenk wird 90 Grad gebeugt.
        • Der Untersucher hält den unteren Teil des Unterarms des Patienten.
      • Test
        • Der Patient wird gebeten, den Arm nach außen zu drehen.
        • Der Oberkörper wird stabilisiert, indem der Untersucher seinen anderen Arm um die entgegengesetzte Schulter des Patienten schlingt.
      • Was wird getestet?
        • Bei der isometrische Außenrotation werden vor allem M. infraspinatus und M. teres minor getestet.
        • Der M. infraspinatus wird in erster Linie bei der Außenrotation verwendet.
      • Befunde/Interpretation
        • Lediglich bei isometrischer Außenrotation auftretender Schmerz ist ein häufiger Befund bei der Schulteruntersuchung.
        • Die häufigste zugrunde liegende Erkrankung ist Tendopathie des M. Infraspinatus.

      Isometrische Innenrotation

      Isometrische Innenrotation
      Isometrische Innenrotation
      • Ausgangsposition
        • Der Arm des Patienten hängt an der Seite herab, das Ellbogengelenk wird 90 Grad gebeugt.
        • Der Untersucher hält den unteren Teil des Unterarms des Patienten.
      • Test
        • Dann wird der Patient aufgefordert, den Arm nach innen zu drehen.
        • Der Oberkörper wird stabilisiert, indem der Untersucher seinen anderen Arm um die entgegengesetzte Schulter des Patienten schlingt.
      • Was wird getestet?
        • Bei der isometrischen Innenrotation werden vor allem M. subscapularis, M. pectoralis major, M. latissimus dorsi und M. teres major getestet.
      • Befunde/Interpretation
        • Tendopathie an der Befestigung des M. subscapularis wird oft als unterliegende Beschwerde bei Schmerzreaktionen bei isometrischer Innenrotation wahrgenommen.
        • Eine Ausnahme kann vorliegen, wenn die isometrische Abduktion ebenfalls positiv ist, ohne reduzierte Bewegung im Gelenk. In diesem Fall sollte untersucht werden, ob eine Pathologie im M. pectoralis major, M. latissimus dorsi oder M. teres major vorliegt. Dies erfolgt durch Untersuchungen der Sekundärfunktionen des Muskels.
        • Im Verhältnis zu den vorherrschenden Tendopathien wie M. supraspinatus und M. infraspinatus kommt die Tendopathie beim M. subscapularis signifikant seltener vor.

      Isometrische Ellbogengelenksflexion

      Isometrische Ellbogenflexion
      Isometrische Ellbogenflexion
      • Ausgangsposition
        • Der Arm des Patienten hängt an der Seite herab, das Ellbogengelenk wird 90 Grad gebeugt. Der Untersucher hält den unteren Teil des Unterarms des Patienten.
      • Test
        • Der Patient wird gebeten, den Unterarm in Richtung Oberarm zu bewegen.
        • Der Untersucher greift mit seiner anderen Hand den oberen Teil der Patientenschulter, um den Arm so gut wie möglich zu stabilisieren.
      • Was wird getestet?
        • Bei der isometrischen Flexion des Ellbogens werden hauptsächlich M. biceps und M. brachialis getestet.
      • Befunde/Interpretation
        • Abgesehen von Rupturen im Schultergelenkbereich fällt dieser Test nur selten positiv aus.
        • Treten beim Test Schmerzen im Schultergelenkbereich auf, kann dies auf eine Erkrankung im langen Bizepskopf hinweisen.
        • Wenn im Bereich des Ellbogengelenks nach vorne hin Schmerzen auftreten, können Erkrankungen im M. biceps oder M. brachialis die Ursache sein.
        • Wenn die isometrische Supination ebenfalls positiv ausfällt, deutet das auf eine Tendopathie am Bizepsansatz hin.
        • Bei Erkrankungen im M. brachialis ist nur die isometrische Flexion positiv.

      Isometrische Ellbogengelenksextension

      Isometrische Ellbogenextension
      Isometrische Ellbogenextension
      • Ausgangsposition
        • Der Arm des Patienten hängt an der Seite herab, das Ellbogengelenk wird 90 Grad gebeugt.
        • Der Untersucher greift um den unteren Teil des Oberarms des Patienten.
      • Test
        • Der Patient wird gebeten, den Unterarm nach unten vom Oberarm weg zu führen. Der Untersucher greift mit seiner anderen Hand den oberen Teil der Patientenschulter, um den Arm so gut wie möglich zu stabilisieren.
      • Befunde/Interpretation
        • M. triceps wird vor allem durch isometrische Extension getestet.
        • Tendopathien sind bei der Durchschnittsbevölkerung selten.
        • Gelegentlich tritt eine Tendopathie an der Befestigung am Processus coracoideus auf.
        • Bei isometrischer Extension des Ellbogens wird der Humeruskopf aufwärts an die Unterseite des Akromions geschoben. Bei Veränderungen in diesem Bereich können durch die Kompression Schmerzen im Oberarm hervorgerufen werden. In einem solchen Fall wird isometrische Extension als falsch positiver Test betrachtet. Die Schmerzen können dabei z. B. durch die Kompression von subakromial liegenden Strukturen entstehen, wie z. B. beim „Impingement“.

      Passive horizontale Abduktion der Schulter

      Passive horizontale Abduktion
      Passive horizontale Abduktion
      • Ausgangsposition
        • Der Arm des Patienten wird in 90-Grad-Flexion nach oben geführt.
      • Test
        • Der Arm wird horizontal zur gegenüberliegenden Schulter des Patienten bewegt.
      • Befunde/Interpretation
        • Dieser Test fällt bei vielen Erkrankungen im und um das Schultergelenk positiv aus, ist jedoch stets in Verbindung mit der Anamnese und dem Rest der Funktionsuntersuchung zu beurteilen.
        • Der Test wird in der Regel als relevant angesehen, wenn die Funktionsuntersuchung den Verdacht einer Erkrankung im AC-Gelenk oder im M. subscapularis nahe legt und bei Bursitis subcoracoidea. Positive horizontale Abduktion trägt dann zu einer weiteren Bestätigung der vorläufigen Diagnose bei.

      Unspezifische Funktionstests zur orientierenden Einschätzung der Schulterbeweglichkeit

      • Nackengriff
        • Bestimmung des am weitesten caudal mit dem Mittelfinger erreichbaren Dornfortsatzes
        • Testet die Funktion des M. supraspinatus (insbesondere bei Abduktion bis 70 Grad) und des M. deltoideus.
      • Schürzengriff
        • Bestimmung des am weitesten kranial mit dem Daumen erreichbaren Dornfortsatzes
        • Prüft die Innenroatoren und Adduktoren (M. subscapularis).
      • Hinter dem Rücken gekreuzter Daumen-Mittelfinger-Abstand
        • Kombination aus Nacken- und Schürzengriff
        • Gemessen wird jeweils die Strecke zwischen Daumen und Mittelfinger, während mit der einen Hand der Nacken- und mit der anderen der Schürzengriff ausgeführt wird und anschließend im Seitenwechsel.

      Spezielle Funktionstests: Impingement

      • Die speziellen Funktionstests dienen gemeinsam mit den isometrischen Tests dazu, die Impingement-Symptomatik, Rotatorenmanschettenläsion, AC-Gelenks-Affektionen und Bizepssehnenläsionen zu diagnostizieren.2

      Impingement-Test nach Neer

      • Was wird getestet?
        • weitere Eingrenzung subakromialer Engpass-Syndrome3
      • Test
        • Den Arm des Patienten in Innenrotationsstellung bringen und mit einer Hand die Skapula des Patienten fixieren.
        • Anschließend mit der anderen Hand eine Anteversion des Patientenarmes ausführen.
      • Befunde/Interpretation
        • Schmerzen bei Anteversion zwischen 90 und 120 Grad
        • typischerweise mit Schmerzreduktion bei Außenrotation
        • unspezifischer Hinweis auf ein Impingement-Syndrom

      Impingement-Test nach Hawkins

      • Was wird getestet?
        • weitere Eingrenzung subakromialer Engpasssyndrome3
      • Test
        • Arm der Patienten in 90-Grad-Anteversion und 90-Grad-Beugung im Ellenbogengelenk
        • kraftvolle maximale Innenrotation
      • Befunde/Interpretation
        • Schmerzen bei der Innenrotation
        • positiver Hawkins-Kennedy-Test
        • unspezifischer Hinweis auf ein Impingement-Syndrom
        • subakromiales, ein subkorakoidales Impingement, antero-superiores intraartikuläres Impingement zwischen Pulley-System, anterosuperioren Anteilen der Rotatorenmanschette und anterosuperiorem Glenoidrand4

      Hyperangulationstest

      • Was wird getestet?
        • Abgrenzung des posterosuperioren intraartikulären Impingements gegen andere Impingementzeichen
      • Test
        • 100 Grad abduzierter und außenrotierter Arm
        • forcierte Extension (Retroversion)
      • Befunde/Interpretation 
        • Typischerweise geben die Patienten Schmerzen im hinteren Anteil der Schulter an.
        • Ein positives Testergebnis korreliert beim Überkopfsportler mit posterosuperioren Rotatorenmanschetten- und/oder Labrumläsionen.5

      Spezielle Funktionstests: Rotatorenmanschette

      Internal-Rotation-Resistance-Strength-Test6

      • Was wird getestet?
        • Abgrenzung einer intraartikulären Pathologie (Rotatorenmanschettenläsion, Rotatorenintervall-Läsion, Läsion der langen Bizepssehne) zum isolierten subacromialen Impingements
      • Test
        • Den 90 Grad abduzierten und im Ellenbogen 90 Grad flektierten Arm ab 80-Grad-Außenrotation gegen den Widerstand des Untersuchers forciert nach außen rotieren.
        • Im Anschluss bei gleicher Ausgangsposition forciert nach innen rotieren.
      • Befunde/Interpretation
        • Wenn im Vergleich zur Außenrotation eine Kraftminderung und/oder Schmerzen bei Innenrotation auftreten, ist dies ein Hinweis auf intraartikuläre Pathologie.

      Jobe-Test

      • Was wird getestet?
        • Beurteilung des M. supraspinatus
      • Test
        • Abduktion (ca. 90 Grad) und Horizontalflexion des Oberarmes, Streckung im Ellenbogengelenk
        • Innenrotation des Armes (d. h. die Daumen zeigen nach unten)
        • Druck des Untersuchers von kranial auf die Unterarme des Patienten
      • Befunde/Interpretation
        • Schmerzen oder Unfähigkeit, die Arme gegen den Widerstand des Untersuchers zu halten (positiver Jobe-Test).
        • Hinweis auf eine Funktionsstörung des M. supraspinatus (z. B. Ruptur, Tendopathie oder Bursitis subacromialis)

      Drop-arm-Test

      • Was wird getestet?
        • Rotatorenmanschette
      • Test
        • passive Abduktion von 90 Grad und 90-Grad-Außenrotation durch den Untersucher
      • Befunde/Interpretation
        • Kann der Patient den Arm nicht aktiv oben halten und fällt der Arm, sobald der Untersucher ihn loslässt (positives Drop-arm-sign), ist dies ein Hinweis auf eine größere Ruptur.
        • Kann auch bei Neuropathie des N. suprascapularis positiv sein.

      Null-Grad-Abduktions-Test (Starter-Test)

      • Was wird getestet?
        • Abgrenzung einer Supraspinatussehnenpartialläsion gegen Outletimpingement
      • Test
        • Den in Null-Grad-Abduktion hängenden, im Ellenbogengelenk gestreckten Arm gegen den Widerstand des Untersuchers am distalen Unterarm in Abduktion anspannen.
      • Befunde/Interpretation
        • bei Schmerzen Hinweis auf eine Supraspinatussehnenläsion4

      Null-Grad-Außenrotationstest

      • Was wird getestet?
        • Prüfung der Integrität der Außenrotatoren
      • Test
        • In Null-Grad-Außenrotation/-Abduktion hängenden, im Ellenbogengelenk 90 Grad gebeugten Arm gegen den Widerstand des Untersuchers am distalen Unterarm in Außenrotation anspannen.
      • Befunde/Interpretation
        • Kraftminderung bei aktiver Außenrotation gegen Widerstand weist auf eine isolierte oder kombinierte Läsion von Infraspinatus- und Teres minor.3

      Außenrotations (ARO)-Lag-Zeichen

      • Was wird getestet?
        • die Integrität der Außenrotatoren
      • Test
        • Der im Ellenbogen 90 Grad flektierte Arm wird passiv in eine 20-Grad-Abduktions- und submaximale Außenrotationsstellung gebracht und soll vom Patienten in dieser Position gehalten werden.
      • Befunde/Interpretation
        • Positiv, wenn der Arm spontan in Innenrotation zurückweicht; dies ist ein Hinweis auf eine isolierte oder kombinierte Läsion von Infraspinatus- und Teres minor.

      Dropping-Zeichen

      • Was wird getestet?
        • die Integrität der Außenrotatoren
      • Test
        • Der Arm wird passiv in Null-Grad-Abduktions- und 45-Grad-Außenrotationsstellung gebracht und soll vom Patienten in dieser Position gehalten werden.
      • Befunde/Interpretation
        • Positiv, wenn der Arm spontan in die Innenrotation zurückweicht; dies ist ein Hinweis auf eine isolierte oder kombinierte Läsion von Infraspinatus- und Teres minor.
        • bei degenerativen Rotatorenmanschettenläsionen eine 100%ige Spezifität und Sensitivität für eine dritt- und viertgradige Verfettung des Infraspinatus

      Hornblower-Zeichen

      • Was wird getestet?
        • Evaluation der Integrität des Teres minor
      • Test
        • Der Patient soll die Hand an den Mund führen.
        • Dann aktiv nach außen rotieren.
      • Befunde/Interpretation
        • Bei kompletter Insuffizienz beider Außenrotatoren weicht der Arm in Innenrotation ab. Um die Hand am Mund halten zu können, muss der Patient den Ellenbogen höher heben als die Hand.3
        • Ist eine aktive Außenrotation nicht möglich, ist das Hornblower-Zeichen positiv.
        • Bei degenerativen Rotatorenmanschettenläsionen besitzt es eine 100%ige Sensitivität und 93%ige Spezifität für dritt- und viertgradige Verfettungen des Teres minor.3

      Lift-off-Test nach Gerber, Belly-Press-Test

      • Was wird getestet?
        • der M. subscapularis 
      • Test
        • Schultergelenk in Innenrotation, Hand hinter dem Rücken (Schürzengriff)
        • Aktives Abheben der Hand vom Rücken („lift off“) – gegen Widerstand
        • Ist der Schürzengriff nicht möglich, soll mit der Handfläche auf den Bauch gedrückt werden („Belly Press“)
        • Unterarm bis zum Ellbogengelenk soll dabei in einer Ebene mit der Hand gehalten werden.
      • Befunde/Interpretation
        • Schmerzen oder Unfähigkeit, die Hand gegen Widerstand vom Rücken abzuheben.
        • Belly Press: Schmerzen oder Abwinkeln im Handgelenk beim Pressen

      Spezielle Funktionstests: AC-Gelenk

      Body-Cross-Test (Horizontaladduktionstest)

      • Was wird getestet?
        • das AC-Gelenk
      • Test
        • Gestreckter Arm wird horizontal in Richtung der gegenseitigen Schulter gezogen.2
        • Stauchung des AC-Gelenks
      • Befunde/Interpretation
        •  Der Test ist positiv, wenn dabei Schmerzen auftreten, z. B. bei AC-Gelenksarthrose.

      O'Brien-Test (Synonym: Active-Compression-Test nach O'Brien)7

      • Was wird getestet?
        • klinische Diagnostik von SLAP-Läsionen
        • Beurteilung des AC-Gelenks
      • Test
        • Den 90 Grad flektierten und 5 Grad adduzierten Arm zunächst in maximaler Innenrotation gegen Widerstand des Untersuchers halten.
        • Der gleiche Test wird anschließend in Außenrotation durchgeführt.
      • Befunde/Interpretation
        • Der Test ist positiv, wenn während des ersten Teils Schmerzen ausgelöst wurden, die bei Außenrotation gelindert oder verschwunden sind.3
        • Schmerzen im Innern der Schulter, Hinweis für SLAP-Läsion
        • Schmerz über dem AC-Gelenk, Hinweis für AC-Gelenkaffektion

      Infiltrationstest

      • Was wird getestet?
        • Differenzierung zwischen subacromialem Impingement und Affektion des AC-Gelenks
      • Test
        • Injektion von Lokalanästhetika in den subakromialen Raum
      • Befunde/Interpretation
        • bei Schmerzfreiheit – Hinweis auf subakromiales Impingement
        • bei Persistieren der Schmerzen und Druckschmerz über AC-Gelenk – Hinweis für AC-Gelenksaffektion
        • Schmerzfreiheit nach einer 2. Injektion, diesmal in das AC-Gelenk, erhärtet die Verdachtsdiagnose.2

      Spezielle Funktionstests: Bizepssehne

      Palm-up-Test

      • Was wird getestet?
        • die langen Bizepssehnen
      • Test
        • im Ellenbogengelenk gestreckter supinierter Arm
        • im Schultergelenk in 90-Grad-Abduktion und 30-Grad-Horizontalflexion
        • Der Untersucher übt Druck nach kaudal am palmarseitigen Handgelenk des Patienten aus.
      • Befunde/Interpretation
        • Schmerzen im Sulcus intertubercularis oder Unfähigkeit, den Arm gegen den Widerstand in der Ausgangsposition zu halten (positiver Palm-up-Test).
        • Hinweis auf eine Funktionsstörung des M. biceps (z. B. Ruptur, Tendopathie, Subluxation der langen Bizepssehne), Läsion des Labrum glenoidale (z. B. SLAP-Läsion) oder ein vorderes subakromiales Impingement

      Speed-Test

      • Was wird getestet?
        • die langen Bizepssehnen und das Labrum glenoidale
        • Der Test hat eine hohe Sensitivität für Läsionen der langen Bizepssehne (ca. 90 %), jedoch eine geringe Spezifität (ca. 13 %).
      • Test
        • leicht abduzierter Arm, im Ellenbogengelenk in 90-Grad-Flexion und in Supination
        • Der Patient wird aufgefordert, den Arm im Ellenbogen zu beugen, während der Untersucher dagegen hält.
      • Befunde/Interpretation
        • Schmerzen im Sulcus intertubercularis oder Unfähigkeit, den Arm gegen den Widerstand zu beugen (positiver Speed-Test).
        • Hinweis auf eine Funktionsstörung des M. biceps (z. B. Ruptur, Tendopathie, Subluxation der langen Bizepssehne), Läsion des Labrum glenoidale (z. B. SLAP-Läsion) oder ein vorderes subakromiales Impingement.

      Yergason-Test

      • Was wird getestet?
        • die langen Bizepssehnen und das Labrum glenoidale
      • Test
        • Supination des pronierten und im Ellbogengelenk 90 Grad gebeugten Unterarms gegen Widerstandberkopfarbeiten2
      • Befunde/InterpretationWeitere Gelenke schmerzhaft
        • Anhalt für rheumatische Erkrankung
      • Sozial- und Berufsanamnese
        • Schmerzendominante Seite: Links-/Rechtshänder*in
        • sportliche Aktivitäten
        • körperliche Belastung im Beruf
        • Einschränkung durch Schulterschmerzen im Alltag
      • Vorerkrankungen/Vor-OP
        • Cave: Ein Pancoast-Tumor ist eine seltene Ursache für Schulterschmerzen, bei starker Rauchanamnese dran denken!
      • Bisher durchgeführte Therapie und Erfolg davon

      Inspektion

      • Symmetrie vom Schultergürtel im Seitenvergleich
        • Schultertiefstand ist ein Anhalt für Skoliose oder Einschrschmerzbedingte Fehlhaltung.
        • Muskulänkungenre beimDysbalancen Test – Hinweiskönnen auf ein funktionelles Problem hinweisen.
      • Haut
        • Narben: Können über eine erhöhte Hautspannung zu Fehlhaltung oder muskulären Tonuserhöhungen führen.
        • Rötung: Kann auf Entzündung hindeuten.
      • Muskelrelief
        • Atrophien in der Fossa supraspinata (M. supraspinatus) oder infraspinata (M. infraspinatus)
          • bei länger bestehenden Sehnenrupturen oder Kompression des N. suprascapularis
        • Atrophie vom M. deltoideus
          • bei Schädigung dervom SehnenN. desaxillaris, Musculus biceps brachii (z.  B. Tendinitisbei Humerusfraktur
          • bei systemischen Muskelerkrankungen, z. B. bei neuralgischer Schulteramyotrophie
      • Scapula alata
        • hervorstehendes Schulterblatt, z. B. bei Schädigung vom N. thoracicus longus oder einerder Subluxation)neuralgischen oder auf eine SLAP-Läsion Schulteramyotrophie

      Palpation

      • Palpation im Seitenvergleich, damit Patient*in weiß, wie sich an der gesunden Seite ein normaler Befund anfühlt.
      • Durch provozierbaren Druckschmerz bekommt man Hinweise auf Wärmedie undbeteiligten SchwellungStrukturen.
      • Die Palpation beginnt medial mit dem Sternoklavikulargelenk.3
        • Kanngefolgt vorvon Klavikula
        • Akromioklavikulargelenk
        • laterale Unterkante Akromion
          • Bursa subacromialis, Bursa subdeltoidea, Supraspinatussehne
        • Processus coracoideus
          • Ursprung M. coracobrachialis und kurzer Kopf des M. biceps brachii
          • Ansatz des M. pectoralis minor
        • Sulcus intertubercularis
          • Verlauf der Funktionsuntersuchunglangen erfolgenBizepssehne
        • Tuberculum majus 
          • Ansatz von M. deltoideus, M. supra- und infraspinatus und M. teres major
        • Tuberculum minus 
          • Ansatz vom M. subscapularis

      Bewegungsumfang

      Aktiver Bewegungsumfang

      • Orientierend für die Funktion der Schulter
        • Nackengriff: Hände im Nacken zusammenführen.
          • Abduktion, Anteversion und Außenrotation im Schultergelenk
        • Schürzengriff: Hände dorso-lumbal zusammenführen.
          • Adduktion, Retroversion und Innenrotation im Schultergelenk
      • Messung des Bewegungsausmaßes nach Neutral-Null-Methode
        • Ausgangsstellung für Neutral-Null-Methode: Arm locker neben Oberkörper hängend
        • 1. Wert: Bewegungsausmaß, das vom Körper wegführt.
        • bei2. typischenWert: Patienten mit Schulterproblemen seltenAusgangsstellung
        • Erhöhte Temperatur und Schwellung können bei akuter Bursitis nachgewiesen werden3. PrimäreWert: undBewegungsausmaß, sekundäredas Tumorenzum inKörper dem Bereich können ebenfalls zu solchen Symptomen fhinführenhrt.
      • PalpationNormwerte nach Neutral-Null-Methode2
        • Abduktion/Adduktion: 180/0/20–40 Grad
          • Abduktion bei fixiertem Schulterblatt nur 90 Grad
        • Anteversion/Retroversion 150–170/0/40 Grad
          • Anteversion bei fixiertem Schulterblatt nur 90 Grad
        • Außenrotation/Innenrotation bei 90 Grad abduziertem Oberarm 70/0/60 Grad

      Passiver Bewegungsumfang

      • Messung des Bewegungsausmaßes nach Neutral-Null-Methode
        • Normwerte wie bei aktivem Bewegungsumfang

      Interpretation der Ergebnisse

      • Aktive Bewegung theoretisch uneingeschränkt möglich, aber schmerzbedingter Abbruch bei Elevation und Abduktion
        • Verdacht auf Bursitis oder Impingement-Syndrom
      • Normales Bewegungsausmaß, aber endgradig Schmerzen
        • SollteTypisch nachfür derTendopathien, Funktionsuntersuchungweil durchgeführtdie Sehnen dann maximal gedehnt bzw. komprimiert werden.
        • Immer bilateral durchzuführen, um evtl. Empfindlichkeiten in verdächtiger Struktur vergleichen zu können.
        • Eine Struktur auf Empfindlichkeit zu palpieren, ohne dass ein Verdacht aufgrund der Funktionsuntersuchung vorliegt, ist oft irreführend. Daher ist es wichtig, nach der Funktionsuntersuchung zu palpieren und nicht davor.
        • Viele Strukturen in verschiedenen Bereichen des Körpers sind von Natur aus palpationsempfindlich. Daher kann der unkritische Einsatz von Palpation dem diagnostischen Prozess schaden.
      • FehlendeAktive PalpationsempfindlichkeitBewegung eingeschränkt, passive Bewegung normal
        • SelbstVerdacht wennauf Rotatorenmanschettenläsion/Tendopathien: einez. B. verdaktive Einschrächtigenkung Strukturder nichtAußenrotation palpationsempfindlichbei istRuptur von M. infraspinatus und M. teres major, passiv kann doch möglicherweise eine Pathologie in der Struktur vorliegen. Die Diagnose wird durch die FunktionsuntersuchungSchulter festgestelltjedoch undbewegt nicht durch das Palpationsergebniswerden.
      • EineAktive positiveund Palpationpassive Bewegung eingeschränkt
        • WirdVerdacht auf knöcherne Problematik: z. B. blockieren Osteophyten bei Omarthrose sowohl das passive als eineauch weitereaktive Bestätigung für die funktionelle Diagnose betrachtetBewegungsausmaß.
        • WennDifferenzialdiagnose manadhäsive relevanteKapsulitis („Frozen PalpationsempfindlichkeitShoulder“): findet,Schrumpfung istder esGelenkkapsel
      • Bewegungsausmaß wichtigoberhalb der Norm

      Spezifische Tests

      • Durch die vorangegangenen Untersuchungen sollte bereits eine Verdachtsdiagnose bezüglich der betroffenen Strukturen vorhanden sein, die gesamtenun Strukturgenauer zuuntersucht palpierenwerden können.

      Isometrische DasTests

      • Gezielte ist besonders wichtig vorÜberprüfung der AnwendungMuskulatur einerund spezifischenSehnen Therapieder Rotatorenmanschette
      • Prinzip
        • Patient*in soll Bewegung gegen Widerstand von Untersucher*in durchführen.
        • Oft sind nur TeileÜberprüfung der beschädigtenKraft Strukturimmer palpationsempfindlich;im z. B. ist es bei einer Bursitis subdeltoidea nicht angebrachtSeitenvergleich
      • Interpretation
        • Schmerzen, injedoch denvolle TeilKraft: der der oberflächlichen Bursa zu injizierenTendopathie
        • Schmerzen, derleichte nichtKrafteinschränkung: palpationsempfindlichPartialruptur istSehne/Muskel
        • kaum Schmerzen, aber deutliche Krafteinschränkung: Totalruptur
        • Cave: Durch Bursitis können ebenfalls Schmerzen auftreten.
      • PalpationZuordnung vonBewegung klinischzu relevanten Erscheinungen der SchulterMuskeln
        • AC-GelenkInnenrotation: M. subscapularis
        • Infraspinatus-SehnenansatzAußenrotation: M. infraspinatus, M. teres major
        • BursitisAbduktion: subdeltoideaM. supraspinatus (Starterfunktion der Bewegung), M. deltoideus
        • Subscapularis-Sehnenansatz
        • Supraspinatus-SehnenansatzFlexion und Supination im Ellenbogengelenk: M. biceps brachii

      Spezielle Funktionstests

      • Es gibt eine Vielzahl von Funktionstests für die Schulter.
      • Hier ist eine Auswahl für die Hausarztpraxis, die die häufigsten Schulterpathologien abdeckt.

      Painful Arc – Impingement

      • Durchführung: Patient*in abduziert Arm langsam, so weit es geht.
      • Positiv: Auftreten von Schmerzen bei 60- bis 120-Grad-Abduktion
      • Interpretation: Anhalt für Impingement-Syndrom, Bursitis subacromialis, Tendopathie der Supraspinatussehne
      Painful arc
      Painful Arc

      Hyperadduktionstest – ACG-Arthrose

      • Durchführung: Elevation des Patientenarms auf 90 Grad, anschließend wird die Hand zur gegenüberliegenden Schulter geführt.
      • Positiv: Schmerzauslösung im Akromioklavikulargelenk (ACG)
      • Interpretation: Anhalt für ACG-Arthrose
      Passive horizontale Adduktion
      Passive horizontale Adduktion

      Impingement-Test nach Neer

      • Durchführung: Patientenarm gestreckt und in maximaler Pronation. Mit einer Hand Skapula fixieren, mit anderer Hand Arm maximal antevertieren.
      • Positiv: Schmerzprovokation subakromial
      • Interpretation: Anhalt für Impingement-Syndrom, Bursitis und evtl. lange Bizepssehne

      Impingement-Test nach Hawkins3

      • Durchführung: Patientenarm auf 90 Grad antevertieren, dann 90-Grad-Flexion im Ellenbogengelenk. Anschließend Patientenarm ruckartig innenrotieren.
      • Positiv: Schmerzprovokation subakromial
      • Interpretation: Anhalt für Impingement-Syndrom

      Jobe-Test – Supraspinatussehne

      • Durchführung: Untersucher*in hebt gestreckten Patientenarm auf 90-Grad-Abduktion und bewegt ihn in Transversalebene 30 Grad nach vorne. Pronation, sodass Daumen zum Boden zeigt. Untersucher*in übt von kranial Druck gegen den Unterarm Richtung Boden aus, Patient*in soll Armposition halten.
      • Positiv: Schmerzen, Unfähigkeit, Armposition zu halten.
      • Interpretation: Läsion/Tendopathie der Supraspinatussehne

      Drop-Arm-Test – Rotatorenmanschettenläsion4

      • Durchführung: Gestreckter Patientenarm wird auf 90-Grad-Abduktion angehoben und Patient*in wird aufgefordert, Arm selbstständig in dieser Position zu halten.
      • Positiv: Absinken des Arms (leiches Absinken bereits ausreichend)
      • Interpretation: Rotatorenmanschettenläsion, bei vollständigem Herunterfallen Anhalt für Rotatorenmanschettenmassenruptur

      Palm-up-Test – lange Bizepssehne4

      • Durchführung: Untersucher*in hebt gestreckten Patientenarm auf 90-Grad-Abduktion und bewegt ihn in Transversalebene 30 Grad nach vorne. Anschließend Supination, sodass die Handfläche nach oben zeigt. Untersucher*in übt von kranial Druck gegen den Unterarm Richtung Boden aus, Patient*in soll Armposition halten.
      • Positiv: Schmerzen, Unfähigkeit, Armposition zu halten.
      • Interpretation: Läsion der langen Bizepssehne, SLAP-Läsion (Schädigung vom Labrum glenoidale)

      Illustrationen

      Dermatome (Quelle: Wikipedia)
      Dermatome (Quelle: Wikipedia)

      Quellen

      Literatur

      1. Lohnstein M, Eras J, Hammerbacher C. Der Prüfungsguide Allgemeinmedizin - Aktualisierte und erweiterte 3. Auflage. Augsburg: Wißner-Verlag, 2018.
      2. Krüger S. Orthopädie für Hausärzte. Bern: Hogrefe Verlag, 2013. leseprobe.buch.de
      3. ScheibelPfeiffer M, HabermeyerEibl P, Schuh A. AktuelleSo klinischeuntersuchen UntersuchungSie die Schulter richtig — Teil 1. MMW - Fortschritte der Medizin 2019; 161: 57-59. link.springer.com
      4. Friedrich MJ, Wirtz DC, Rößler PR. Klinische Basisuntersuchung der Schulter. DerZ Orthopäde 2005Unfall 2018; 34 156(34): 267–284449-51. doi:10www.1007/s00132thieme-005-0768-y DOIconnect.com
      5. MagoschPfeiffer M, Eibl P, LichtenbergSchuh S, Loew M, Tauber M, Habermeyer PA. DieSo Klinischeuntersuchen UntersuchungSie die Schulter richtig — Teil 2. MMW - Fortschritte der SchulterMedizin 2019; 161: 59-61. Dtsch Z Sportmed 2013; 64 (12): 372-379link. doi:10springer.5960/dzsm.2013.104 DOI
      6. Meister K, Buckley B, Batts J . The posterior impingement sign: diagnosis of rotator cuff and posterior labral tears secondary to internal im- pingement in overhand athletes. Am J Orthop 2004; 33: 412–415. pmid:15379239 PubMed
      7. Zaslav KR . Internal rotation resistance strength test: a new diagnostic test to differentiate intra-articular pathology from outlet (Neer) impingement syndrome in the shoulder. J Shoulder Elbow Surg 2001; 10: 23-27. doi:doi:10.1067/mse.2001.111960 DOI
      8. O'brien SJ, Pagnani MJ, Fealy S, McGlynn Sr, Wilson JB. The active compression test: a new and effective test for diagnosing labral tears and acromioclavicular joint abnormality. Am J Sports Med 1998; 26: 610-613. pmid:9784804 PubMedcom

      AutorenAutor*innen

      • SandraLino KrügerWitte, Dr. med., FachärztinArzt fürin OrthopädieWeiterbildung Allgemeinmedizin, BerlinMünster
      • TomasDie Lihagenursprüngliche LegVersion sjukgymnastdieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, Örebro Rehabcenter
      • Terje Johannessen, professor i allmänmedicin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheim https://legehandboka.no/).
skulder; klinisk undersøkelse
Schultergelenkuntersuchung; Schulterbeschwerden; Impingement-Test nach Neer; Impingement-Test nach Hawkins; Hyperangulationstest; Internal-rotation-resistance-strength Test; Jobe-Test; Drop-arm-Test; NullDrop-Gradarm-Abduktions-Test (Starter Test); Null-Grad-Außenrotationstest; Außenrotations(ARO)-Lag-Zeichen; Dropping-Zeichen; Hornblower-Zeichen; Lift-off-Test nach Gerber; Belly-press-Testsign; Body-cross-Test; Horizontalabdduktionstest; O'Brien-Test; Active-Compression-Test nach O'Brien; Infiltrationstest; Palm-up-Test; Speed-Test; Yergason-Test; C5-Dermatom; C5-Schmerzen; Schultergürtel; C4-Schmerzen; Rotatorenmanschette; Aktive Elevation; Passive Elevation; Painful arc; Schmerzhafter Bogen; Aktive Abduktion; Passive Abduktion; Passive Innenrotation; Passive Außenrotation; Isometrische Adduktion; Isometrische Abduktion; Isometrische Außenrotation; Isometrische Innenrotation; Isometrische Ellenbogenflexion; Isometrische Ellenbogenextension; Passive horizontale Schulterabduktion
Klinische Untersuchung des Schultergelenks
BBB MK 19.12.2022 revidiert und für die Anwendung in der Hausarztpraxis angepasst und gekürzt. Check GO 4.2. CCC MK 07.05.2018, komplett überarbeitet (Orthopädin)
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Impingement-Test nach Neer Impingement-Test nach Hawkins Painful arcArc Drop-armArm-signTest
Physiotherapie/Sportmedizin
Schultergelenk, klinische Untersuchung
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schultergelenk-klinische-untersuchung
SiteDisease
Schultergelenk, klinische Untersuchung
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