Was ist eine akute Prostatitis?
Definition
Eine akute Prostatitis ist eine plötzlich auftretendeschmerzhafte Entzündung der männlichen Vorsteherdrüse (Prostata), die in aller Regel durch Bakterien verursacht wird. Die InfektionBakterien entsprechen den Erregern von Harnwegsinfekten.
Symptome
Die Erkrankung äußert sich mitdurch oftakut starkeneinsetzende Schmerzen im Bereich zwischen PenisUnterleib und Anus.im DieDammbereich, Schmerzen strahlen oftdie in den Bauch und den Rücken aus. Zudemausstrahlen können. Fieber, Schüttelfrost und ein allgemeinesausgeprägtes Krankheitsgefühl auftretentreten auf. MeistDie kommenProstata schmerzhaftesist vergrößert und häufigesschmerzempfindlich.
Mögliche Wasserlassenweitere mitSymptome einem schwachen Harnstrahl hinzu; selten ist die Harnröhre wegen der angeschwollenen Prostata so stark verengt, dass ein Harnverhalt resultiert. Zu den weiteren Symptomen könnensind Schmerzen beim EntleerenStuhlgang desund DarmsWasserlassen, eineein starkverminderter gefüllte der BlaseHarnfluss und eitriger Ausfluss. ausAuftreten können auch ein gestörter Harnabfluss oder ein Harnverhalt. Dies sind Notfälle, die umgehend ärztlich behandelt werden müssen!
Ursachen
Meistens ist der HarnrAuslöhreser eine Harnwegsinfektion (Blasenentzündung), die sich auf die Prostata ausbreitet. Verantwortlich sind die gleichen Bakterien, die auch einen Harnwegsinfekt verursachen. Aber auch Erreger von sexuell übertragbaren Krankheiten können die Ursache sein. Bei Immunschwäche (zählen. B. HIV) können auch seltenere Erreger auftreten.
Häufigkeit
Die akute bakterielle Prostatitis isttritt eineam relativhäufigsten seltene Erkrankung. Pro Jahr beträgt die Prävalenz 2 Fälle pro 1.000 Männer. Meist sind Männer zwischen 40 und 60 Jahren betroffen.
Ursachen
Eine bakterielle Infektion in der Vorsteherdrüse (Prostata) führt zu einer lokalen Entzündung. In den meisten Fällen gelangen die Bakterien offenbar durch die Harnröhre oder durch das lymphatische System aus dem Darm in die Prostata. Meist sind Bakterienarten die Ursache, die auch Harnwegsinfekte bedingen, also Pseudomonas und Escherichia coli.
In einigen Fällen ist die akute Prostatitis die Folge eines nicht ausreichend behandelten Harnwegsinfekts. Bei einigenbei Männern kommtzwischen es20 imund Verlauf40 zuJahren einersowie chronischenüber Prostatitis70 (dJahren auf.h.
Bei BeschwerdenMännern vonmit >3einem Monatenfieberhaften Dauer)Harnwegsinfekt haben 85 % eine Mitbeteiligung der Prostata.
DiagnostikUntersuchungen
Die Diagnose wird auf der Grundlage der oben genannteno. g. typischen Symptome und der Untersuchung des PatientenNachweises einer Harnwegsinfektion durch einen Urinstreifentest gestellt.
Bei Derder Arztärztlichen Untersuchung wird die Prostata untersuchen, in dem er sie mit einem behandschuhten Finger vom Enddarm aus sehr vorsichtig abtastet.abgetastet, Dieseda Untersuchungdies kann rechtäußerst schmerzhaft sein kann. Eine stark gefüllte Blase ist durch beim Abtasten des Bauchs von außen zu erkennen. Zusätzlich werden Urin- und Blutuntersuchungen durchgeführt,. umMithilfe einer Urinkultur kann der Erreger bestimmt und die ArtWahl derdes BakterienAntibiotikums zuangepasst bestimmen und das Ausmaß der Infektion abschätzen zu könnenwerden. Im Blut lässt sich auch der PSA-Wert (Prostataspezifischesprostataspezifisches Antigen) messen. PSA gilt üblicherweise als Tumormarker bestimmen, ist aberder bei einer Prostatitis ebenfalls in einigen Fhällenufig erhöht; nachist.
Bei erfolgreichereiner TherapieUltraschalluntersuchung fälltkönnen ein Harnstau und ein Prostataabszess ausgeschlossen werden.
Besteht der WertVerdacht aberauf wiedersexuelle abübertragbare Erreger, wird ein Harnröhrenabstrich genommen.
Eine MöglicherweiseÜberweisung führtzu Fachärzt*innen ist angezeigt:
- bei chronischer Prostatitis
- Wenn die Erreger atypisch sind.
- bei immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten
- Wenn die Diagnose nicht sicher gestellt werden kann.
- Wenn die Antibiotikabehandlung nicht anschlägt.
Eine Einweisung ins Krankenhaus erfolgt, wenn der ArztAllgemeinzustand auchsehr schlecht ist, der Verdacht auf eine UltraschalluntersuchungBlutvergiftung der Blasebesteht und derbei NierenAnzeichen durch,eines umHarnstaus einen Harnaufstau auszuschließen bzw. nachzuweisenoder Harnverhalts.
Behandlung
Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, ist eine Behandlung mit Antibiotika angezeigt. Empfohlen werden die gleichen Antibiotika indiziertwie bei einem komplizierten Harnwegsinfekt. EsSchmerzmittel wirdkönnen ein geeignetes Antibiotikum über 5–10 Tage verordnet. Ist der Patient ansonsten fit, leidet nicht an wiederholten Infektionen und hat keine allzu starkendie Beschwerden, ist eine Therapie zu Hause möglichlindern. Hilfreich sind oft auch Schmerztabletten. Bei
Patienten mit weiteren BegleiterkrankungenHarnverhalt, starken Beschwerden, häufigen Harnwegsinfekten, unklarer Diagnose einer Prostatitis und/odereinem schlechtem Allgemeinzustand erfolgt die Therapie inund der Regel inGefahr einer Blutvergiftung erhalten Klinik;im die Antibiotika werden möglicherweise mithilfe einer Infusion verabreicht. Ziel ist es in jedem Fall,Krankenhaus eine Ausbreitungintravenöse der Bakterien mit dem Blut im ganzen Körper (Sepsis) zu vermeidenAntibiotikatherapie.
Bei einer stark gefüllten Blase, die sich nicht auf normalem Wege entleeren lässt, ist eine Katheterisierung angezeigt, d h. Wenn der Urin wirdnicht überabfließen einenkann, kleinenmuss Schlauchggf. abgelassenein Urinkatheter gelegt werden.
Verlaufskontrolle
SollteEine sichKontrolluntersuchung diesollte Behandlungnach miteinigen AntibiotikaTagen nichtdurchgeführt als wirkungsvoll erweisen, sind eine Umstellung der Therapie angezeigt und ggfwerden. genauere Untersuchungen der Prostata, z. B. per Ultraschall. Falls ein erhöhter Der PSA-Wert gemessen wurde, sollte dieser 3–6 Monate nach Beschwerdefreiheit erfolgen, falls der TherapieWert nochmalserhöht kontrolliertwar.
Falls werdentrotz Behandlung keine Besserung eintritt, sollte eine Überweisung zu Spezialist*innen für weitere Untersuchungen erfolgen.
Prognose
DieBei meistenrechtzeitiger FälleBehandlung entwickeln sich unter einermit Antibiotika-Therapie raschist positiv. Diedie Prognose ist gut. Selten Nurkann selteneine treten Komplikationenakute in Form einer Sepsis auf. Eine eine chronische Prostatitis übergehen kann gelegentlichund zu rezidivierendenwiederkehrenden Harnwegsinfekten führen.
Weitere Informationen
- Chronische Prostatitis
- PSA-Wert
- Harnverhalt
- Harnwegsinfekte bei Männern
- Blutvergiftung
- Akute Prostatitis – Informationen für ärztliches Personal
AutorenAutorin
SusanneUlrikeMeinrenkenBoos,Dr.Redakteurinmed.vonBremenDeximed, Freiburg