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InnengangInnenrotationsgang

Zusammenfassung

  • Definition: Unter InnengangInnenrotationsgang versteht man eine Rotationsvariante der unteren Extremitätent, bei der die Füße oder die Zehen beim Gehen nach innen zur Mittellinie zeigen.
  • Häufigkeit: Die Erkrankung kommt häufig vor.
  • Symptome: Das Symptom ist ein InnengangInnenrotationsgang meist ohne jegliche Beschwerden.
  • BefundBefunde: Der klinische Befund ist der Innengang,Innenrotationsgang. Der Rotationsfehler kann im Vorderfuß, in der Tibia oder im Oberschenkelhals liegen.
  • Diagnostik: Weitere Untersuchungen sind in der Regel nicht erforderlich.
  • Therapie: Die meisten Rotationsvarianten bilden sich zurück, wenn das Kind wächst und sich entwickelt. Bei Jugendlichen werdensind in Ausnahmefällen Operationen durchgeführtindiziert.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Unter InnengangInnenrotationsgang versteht man eine Rotationsvariante der unteren Extremitätent, bei der die Füße oder die Zehen beim Gehen nach innen zur Mittellinie zeigen.
  • Diese Gangstörung ist bis zu einem gewissen Grad physiologisch. Die Patient*innen gehen mit den Fußspitzen nach innen und rollen den Fuß über den Fußaußenrand ab. Die Schuhe sind meist außen zuerst abgelaufen.1
  • Die häufigsten Ursachen sind Metatarsus adductus, mediale Tibiatorsion und erhöhte femorale Anteversion.12
  • Diese Rotationsvarianten treten bei normalen, gesunden Kindern auf und dauern selten bis ins junge Erwachsenenalter an. UndBei selbst wenn sie fortbestehen,Persistenz verursacht der InnengangInnenrotationsgang selten eine Dysfunktion.

Häufigkeit

  • Kommt häufig vor.

Klinische Anatomie

  • Die Rotationsstellung der unteren Extremitäten wird bestimmt durch die Position des Fußes, die Rotation der Tibia relativ zur transkondylären Achse des Femurs (Tibiatorsion) und die Rotation des Collum femoris relativ zur transkondylären Achse des Femurs (femorale Anteversion).
  • Ossäre Rotationsfehler mit nachfolgendem Innenrotationsgang sind:1
    • im Verlauf der ganzen Beinachse möglich.
    • anlagebedingt oder Folge von Frakturen, die in Rotationsfehlstellung verheilt sind.
    • Ursache am Fuß selbst, z. B. bei Klump- und Hohlfuß. 

Ätiologie und Pathogenese

Normale anatomischeAnatomische Varianten

  • Innen- und Außengangenrotationsgang gehören zu den häufigsten anatomischen Veränderungen im Muskel-Skelett-Apparat und sind häufig der Grund für eine (unnötige)meist nicht notwendige Überweisung an einen SpezialistenSpezialist*innen.2
  • Die überwiegende Mehrheit dieser Varianten einer normalenphysiologischen Entwicklung der unteren Extremitäten korrigiert sich während des Wachstums spontan.
  • Eine Erklärung für diese Rotation der unteren Extremitäten lässt sich auf die Position des Kindes im Mutterleib zurückführen: Die Hüften sind flektiert und nach außen rotiert, während Tibia und Füße medial rotiert sind, was von der KontrakturKontraktion aufgrund der Außenrotation im Hüftgelenk überschattetverstärkt wird.12
  • Der InnengangInnenrotationsgang ist in der Regel nicht mit Schmerzen verbunden und stört nicht  die Entwicklung der Stabilität beim Gehen nicht, auch wenn Kinder mit Innengang häufiger stolpern als andere Kinder, vor allem wenn sie müde sind.23
  • Das Ausmaß des Innen- oder Auβengangsenrotationsgangs kann im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren zunehmen,1 also in der Zeit, in der Kinder ihre Geh- und Koordinationsfähigkeiten entwickeln.
      2
    • Normales Wachstum und verbesserte Koordination führen zu einem spontanen Rückgang der Rotationsfehlstellung.

Ursachen für den InnengangInnenrotationsgang

  • Innenrotation bei: 
    • Coxa antetorta
    • Hüftdysplasie
    • Innenrotation der Tibia
    • Spastik
    • Anteversion des Azetabulums.
  • Die häufigsten Ursachen für den InnengangInnenrotationsgang sind in Fuß (Metatarsus adductus), Bein (mediale Tibiatorsion) und Hüfte (erhöhte femorale Anteversion) lokalisiert.
    • Diese Ursachen können auch in Kombination vorkommen, was die Ausprägung des InnengangsInnenrotationsgangs erhöht.12
  • MetatarsusPes metatarsus adductus
    • kongenitale Sichelfußhaltung4
    • angeborene Adduktionsstellung des Fußes
    • Ist durch eine Abwinkelung des Mittelfußes gekennzeichnet, sodass die Mittelfußknochen nach innen zur Mittellinie zeigen und der Fuß eine C-Form beschreibt; Inin der Regel bilateral.
    • Dies ist die häufigste Ursache für Innengang bei Kindern unter 1–2 Jahren. Kommt bei 0,1–1 % aller Neugeborenen vor.
    • Die Ausprägung ist in den meisten Fällen leicht und flexibel und geht im Alter von 2 Jahren spontan zurück.
    • Bei milder Ausprägung ist diese Fußdeformität gut passiv redressierbar (Gipsbehandlung).
    • Im Gegensatz zum Klumpfuß fehlt eine Spitzfußkomponente (wichtiges Unterscheidungsmerkmal).
    • Die Erkrankung verursacht selten Schmerzen oder Dysfunktionen.
    • Wenn es sich um eine besonders ausgeprägte Form handelt, ist eine nativradiologische Bildgebung Fuß a. p. und seitlich indiziert. Hierbei zeigt sich eine vermehrte Adduktion der Metatarsalia und eine Deviation in der Os-cuneiforme-Reihe.4
  • Pes metatarsus varus
    • Zu den Sichelfußdeformitäten gehört ebenso der Pes metatarsus varus.5
    • Hierbei handelt es sich um eine Adduktionsstellung der ersten Zehe (Metatarsus varus) oder des gesamten Vorfußes (ab dem Tarsometatarsalgelenk bzw. der Lisfranc-Gelenklinie).
    • Die Therapie ist ähnlich jener des Metatarsus adductus, d. h. es erfolgt eine manuelle Redression (Fixierung des Kalkaneus und Abduktion über das Metatarsale-V-Köpfchen als Hypomochlion).
    • Bei besonders ausgeprägter Form erfolgt eine redressierende Unterschenkel-Gipsverbandtherapie.
    • Bei Versagen der konservativen Therapie, kann ggf. eine operative Therapie indiziert sein.
    • Die Prognose ist gut.
  • Mediale Tibiatorsion
    • Dies ist die häufigste Ursache für Innengang bei Kindern zwischen 1 und 3–4 Jahren und tritt in Erscheinung, wenn das Kind anfängt zu laufen.
    • Die Erkrankung tritt in 2/3 der Fälle bilateral auf und 1/3 der Fälle steht in Zusammenhang mit Metatarsus adductus.
    • Im Alter von 5 Jahren normalisiert sich der Zustand.; wenn das Kind wächst, rotiert die Tibia spontan nach lateral.
  • Coxa antetorta (femorale Antetorsion)1
    • FemoraleEs Anteversion
        zeigen sich ein pathologische Antetorsion des Schenkelhalses von über 40 Grad und eine Innenrotationsfähigkeit von 70–90 Grad bei stark verminderter Außenrotation.
      • Bei der femoralen Anteversion ist das Collum femoris im Verhältnis zur transkondylären Achse des Femurs stärker einwärts gedrehtrtsgedreht als normal, was dazu führt, dass das gesamte Bein nach innen gedreht gehalten werden muss, damit der Caput femoris zentral im Azetabulum liegt.
        • Stehen die Füße und Kniescheiben geradeaus, liegt dabei der vordere Hüftkopfanteil nicht regelrecht in der Hüftgelenkspfanne.
        • Zum Ausgleich der Coxa antetorta erfolgt eine Innenrotation. Dadurch steht der Hüftkopf wieder regelrecht in der Hüftgelenkspfanne.
        • In der Folge sind die Füße/Zehen des Kindes beim Laufen einwärts gedrehtrtsgedreht.
      • Die Erkrankung wird in der Regel im Alter von 3‒6 Jahren diagnostiziert.
        • Die femorale Anteversion kann bis in ein Alter von 5‒6 Jahren zunehmen und dann schrittweise zurückgehen.
      • In 90 % der Fälle tritt eine Spontankorrektur während des Wachstums ein.
        • Hierzu sollte eine entsprechende Aufklärung und Beratung erfolgen.
      • Die Erkrankung ist nicht mit Schmerzen verbunden.
      • Kinder mit verstärkter Antetorsion der Schenkelhälse sitzen bevorzugt im umgekehrten Schneidersitz.
      • Die Prognose ist gut, da sich bis zum Wachstumsabschluss physiologische Werte der Antetorsion einstellen. Eine Derotationsosteotomie erfolgt erst bei einem Antetorsionswinkel von über 50 Grad.

    Prädisponierende Faktoren

    • Familiäre Disposition für mediale Tibiarotation oder femorale Anteversion

    ICPC-2

    • L98 Erworbene Deformität Extremität

    ICD-10

    • Q65.8 Sonstige angeborene Deformitäten der Hüfte
    • R26.-Störungen des Ganges und der Mobilität
    • R26.8 Sonstige und nicht näher bezeichnete Störungen des Ganges und der Mobilität

    Diagnostik

    Diagnostische Kriterien

    • Typische klinische Untersuchung
    • Schließen Sie pathologischePathologische Ursachen ausausschließen.36

    Differenzialdiagnosen

    Anamnese

    • InnengangInnenrotationsgang
    • Sorge der Eltern über das Aussehen von Beinen oder Füßen, merkwürdiger GangGangbild, ungleichmäßigerigen Verschleiß der Schuhe, gebogeneEindruck gebogener Beine
    • Das Kind kann ein wenig ungeschickt erscheinen und stolpert gelegentlich, weil die Beine übereinander geraten.23
    • Metatarsus adductus
      • Dies ist die häufigste Ursache für Innengang bei Kindern unter 1–2 Jahren.
      • angeborenen Fußdeformität
      • Adduktion des Vorderfußes bei Neugeborenen und Säuglingen
      • In über 90 % der Fälle tritt eine Spontankorrektur auf.
      • Bei Persistenz ist eine Gipsbehandlung notwendig.
    • Mediale Tibiatorsion
      • Dies ist die häufigste Ursache für Innengang bei Kindern zwischen 1 und 3–4 Jahren und tritt in Erscheinung, wenn das Kind anfängt zu laufen.
    • Femorale Anteversion
      • Das Kind möchte häufig in einer „W-Position“ sitzen, einem sogenanntensog. umgekehrten Schneidersitz, die Unterschenkel auf der Außenseite des Oberschenkels platziert, das Gesäß dazwischen auf dem Boden.
      • Die Erkrankung wird meist nicht vor einem Alter von 3 Jahren festgestellt und tritt am häufigsten zwischen 4 und 6 Jahren auf, dann geht sie zurück.
      • Während des gesamten Wachstums des Kindes wirdkorrigiert sich die Fehlstellung korrigiertspontan.

    Anamnestische Fragen

    • Geburt, evtl. prämatur: Bewerten Sie die Möglichkeit einer Zerebralparese bewerten.
    • Meilensteine in der Entwicklung verzögert? Denken Sie an eineAn Zerebralparese denken.
    • Auftreten von Innengang in der Familie: familiäre Disposition für mediale Tibiatorsion und femorale Anteversion
    • Wann haben die Eltern die AsymmetrieVeränderungen festgestellt?
      • Beibei der Geburt: Metatarsus adductus
      • Als das Kind anfing zu laufen: mediale Tibiatorsion.
      • Nachnach 3 Jahren: femorale Anteversion
    • Einseitiger Innengang? Denken Sie anAn Zerebralparese, und Klumpfuß denken.
    • Schmerz und Hinken? Denken Sie anAn pathologische Ursachen denken.

    Klinische Untersuchung

    • Es sollte eine orthopädische Untersuchung mit Beurteilung des Gangbildes stattfinden.1
    • Ziel
      • SchließenAusschluss Sievon pathologischepathologischen Ursachen aus.
      • Stellen Sie fest, wobei indenen dereine ExtremitätTherapie die Rotation lokalisiertindiziert ist.
    • Allgemein
      • InnengangWo im Verlauf der Extremität ist die Rotation lokalisiert?
      • Der Gang kann leicht ungeschickt wirken.Innenrotationsgang
      • Hinkt das Kind? Verdacht auf Pathologie
      • UntersuchenUntersuchung Siedes das KindKindes im Stehen, im Gehen und in Bauchlage
        • Die Rotation der Hüftgelenke kann in Bauchlage am besten geprüft werden.1
      • Evtlggf. weitere neurologische Untersuchung bei Verdacht auf Zerebralparese
    • Metatarsus adductus
      • Die Ferse steht in der richtigen Position, aber der Mittelfuß ist nach innen gedreht.
      • Der Fuß hat eine C-Form.
      • Die Patella steht in einer neutralen oder nach außen gedrehtengedrehter Position.
    • Mediale Tibiatorsion
      • Wenn das Kind steht oder geht, zeigen die Füße nach innen, während die Patella nach vorne oder zur Seite zeigt.
      • Der Malleolus medialis ist in der gleichen Ebene oder hinter dem Malleolus lateralis.
      • In Bauchlage ist der Oberschenkel-Fuß-Winkel neutral oder nach innen gedreht.
    • Femorale Anteversion
      • Im Stehen zeigt die Patella nach innen.
      • Beim Gehen zeigen Patella und Vorderfuß nach innen.
      • Erhöhte mediale Rotation des Hüftgelenks, bis zu 90 Grad, die laterale Rotation ist eingeschränkt.
      • Das Kind sitzt am liebsten in einer W-Position.

    Ergänzende Untersuchungen

    • Röntgen Hüftgelenk
      • Ausnahmsweise bei Schmerzen oder einem abweichenden Status
    • Röntgen Füße

    Indikationen zur Überweisung

    • Metatarsus adductus, der im Alter von 2 Jahren nicht korrigiert ist.
    • Einseitiger InnengangInnenrotationsgang.
    • Wenn im Alter von 8 Jahren die Veränderungen noch ausgeprägt sind.

    Checkliste zur Überweisung

    Innen- und Außengang

    • Zweck der Überweisung
      • Diagnostik? Therapie? Sonstiges?
      • Siehe oben: gibt es eine Grundlage für die Überweisung?
    • Anamnese
      • Entwicklung/Progression?
      • Beschreiben Sie die Erkrankung. Verdacht auf eine zugrundeliegende Fehlbildung? Ist der Gang beeinträchtigt? Hüftgelenksdysplasie in der Familie?
      • Hat das Kind Schmerzen? Humpelt es?
      • Andere relevante Erkrankungen? Andere Entwicklungsstörungen?
    • Klinische Untersuchung
      • Untersuchen Sie den Gang des Kindes. Verdacht auf neuromuskuläre Erkrankungen?
      • Wo ist die Rotation lokalisiert? Im Fuß, im Schienbein, in der Hüfte, evtl. in Kombination?
    • Ergänzende Untersuchungen
      • In der Regel nicht erforderlich
      • Evtl. Röntgen des Hüftgelenks bei Verdacht auf eine angeborene Hüftgelenksdysplasie

    Therapie

    Therapieziel

    • AkzeptablePhysiologische Stellung der Beine/Füße nach Beendigung des Wachstums

    Allgemeines zur Therapie

    • Die meisten Rotationsvarianten bilden sich spontan zurück, wenn das Kind wächst und sich entwickelt.12
    • Klären Sie dieDie Eltern darüber aufaufklären, dass es sich um eine normalephysiologische Entwicklungsvariante handelt.
    • Metatarsus adductus
      • Beobachtung;: inIn der überwiegenden Mehrheit der Fälle verbessert sich der Zustand innerhalb eines Jahres spontan.
    • Mediale Tibiatorsion
      • Beobachtung;: dieDie meisten Fälle korrigieren sich spontan im Alter von 5 Jahren.
      • Spezielle Schuhe werden nicht empfohlen.
      • Eine Operation ist sehr selten indiziert.
    • FemoraleErhöhte femorale Anteversion
      • Beobachtung; bei mehr als 90 %Therapie der FälleWahl: kommtWatchful es im späten Kindesalter zu einem spontanen Rückgang,Waiting2
      • spontane inKorrektur, der Regelnormalerweise im Alter von etwa 11 Jahren.4
      • Orthetische Maßnahmen sind nicht effektiv.
      • Die durchschnittliche femorale Anteversion istbei eineder benigneGeburt Erkrankungbeträgt 40 Grad.
      • Bei physiologischem Wachstum nimmt die femorale Anteversion um etwa 1,5 Grad pro Jahr ab.
      • Pathologische Folgeerscheinungen einer erhöhten femoralen Anteversion sind selten. Es besteht kein Zusammenhang zwischen erhöhter femoraler Anteversion und beieinem Operationenerhöhten kommtArthrose-Risiko.
      • In esKombination hmit einer nicht physiologischen Tibiatorsion können Patient*innen Knieschmerzen entwickeln („Miserable Malalignment“)
      • Schuhkeile, Schienen oder sonstige Einlagen sind unwirksam.
      • Kinder von der sog. W-Position abzuhalten, äufigndert zunicht Komplikationenden physiologischen Verlauf.
    • Femorale Derotationsosteotomie2
      • Einzige Behandlung, die eine Verringerung der femoralen Anteversion herstellen kann.
      • Aufgrund der spontanen Korrektur als auch der hohen operativen Komplikationsrate der femoralen Derotationsosteotomie wird die femorale Derotationsosteotomie im Allgemeinen nicht empfohlen.
      • Eine operative Therapie ist vorbehalten für Kinder ≥ 11 Jahre, die über funktionelle oder kosmetische Deformitäten klagen und eine femorale Anteversion von mehr als 50 Grad (röntgenologisch gemessen) und eine Innenrotation der Hüfte von mehr als 80 Grad aufweisen.

    Empfehlungen für PatientenPatient*innen

    • Nicht erforderlich
    • In einigen Fällen wird empfohlen, dass die Kinder nicht im sogenanntensog. umgekehrten Schneidersitz sitzen sollen, doch dies scheint sich kaum auf die weitere Entwicklung auszuwirken.

    Weitere Therapien

    • Nichtoperative Therapien sind wirkungslos.2,53
    • FaktorenGgf. Überweisung zur Kinderorthopädie mit entsprechender operativer Expertise (Derotationsosteotomien) bei:2
      • einem semiflexiblen Metatarsus adductus, der im Alter von 6 Monaten bestehen bleibt.
      • einem starren Metatarsus adductus (in jedem Alter)
      • einseitigem oder asymmetrischem Innenrotationsgang. Besteht evtl. eine begleitende neurologische Störung?
      • Kinder ≥ 8 Jahre mit aktivitätseinschränkendem oder kosmetisch inakzeptablem Innenrotationsgang aufgrund einer internen Tibiatorsion
      • Kinder ≥ 11 Jahre mit aktivitätseinschränkendem oder kosmetisch inakzeptablem Innenrotationsgang aufgrund erhöhter femoraler Anteversion, das nicht dem erwarteten physiologischen Verlauf folgt. Beispielsweise erhöhte femorale Anteversion, die für eine Operation sprechen (femorale Derotationsosteotomie):5
        • Alter > 11 Jahre1
        • Signifikante Deformität, die große kosmetische und funktionelle Beschwerden verursacht
        • Anteversion > 50 Grad
        • Die Familie akzeptiert die Risiken, die mitnach dem Eingriff5. verbundenenoder sind6. Lebensjahr progredient ist.

      Verlauf, Komplikationen und Prognose

      Verlauf

      • Bei den drei häufigen Ursachen für InnengangInnenrotationsgang ist der Verlauf zeitverschoben.

      Komplikationen

      • Es gibt keine Schmerzerkrankungen oder Verletzungen durch Überbeanspruchung, die sicher mit einer erhöhten femoralen Anteversion in Zusammenhang gebracht werden können.

      Prognose

      • Die Prognose ist gut.
      • In einer Studie lag die Häufigkeit im Alter von 4 Jahren bei 30 % gegenüber 4 % im Erwachsenenalter.4
      • Obwohl der InnengangInnenrotationsgang nicht vollständig zurück geht, kommt es in der Regel nicht zu einer Dysfunktion.

      Verlaufskontrolle

      Plan

      • Entdramatisieren, beruhigen.
      • Routinekontrollen sind nicht indiziert.
      • Evtl. Kontrolle der Anteversion, wenn ein deutlicher InnengangInnenrotationsgang im Jugendalter vorliegt.

      Patienteninformationen

      Patienteninformationen in Deximed

      Quellen

      ReferenzenLiteratur

      1. Grifka J. Orthopädie Unfallchirurgie. Berlin, Heidelberg: Springer, 2021.
      2. Rosenfeld SB. Approach to the child with in-toeing. UpToDate, last updated NovApr 807, 20122022. UpToDate
      3. Lincoln TL, Suen PW. Common rotational variations in children. J Am Acad Orthop Surg 2003; 11:312. PubMed
      4. Placzek R. Kongenitaler Sichelfuß, kongenitaler Serpentinenfuß. In: Ruchholtz S, Wirtz D, Hrsg. Orthopädie und Unfallchirurgie essentials. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019.
      5. Tischer T. Sichelfuß. In: Imhoff A, Linke R, Baumgartner R, Hrsg. Checkliste Orthopädie. 4., unveränderte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2021.
      6. Blackmur JP, Murray AW. Do children who in-toe need to be referred to an orthopaedic clinic? J Pediatr Orthop B 2010; 19:415. PubMed
      7. Svenningsen S, Apalset K, Terjesen T, Anda S. Regression of femoral anteversion. A prospective study of intoeing children. Acta Orthop Scand 1989; 60:170. PubMed
      8. Staheli LT. Torsion--treatment indications. Clin Orthops 1989;247:61-6. PubMed

      AutorenAutor*innen

      • TerjeMoussa JohannessenAntar, ProfessorMBA, fürArzt in Weiterbildung Allgemeinmedizin, TrondheimPaderborn
      • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
TibiatorsjonQ658; Femoral anteversjonR268; Forfotsadduksjon; Inntåing; metatarsus adductusR26-Störungen
Tibiatorsjon; Femoral anteversjon; Forfotsadduksjon; Inntåing; metatarsus adductus
Tibiatorsjon; Femoral anteversjon; Forfotsadduksjon; Inntåing; metatarsus adductusL98
Nach innen gerichtergerichteter Gang; Innenwärts rotierte Füße; Innenrotierter Gang; Innendrehgang; in-toe walking/ in-toing; Rotationsfehler; Rotationsvariante; Abwinkelung des Mittelfußes; Metatarsus adductus; Mediale Tibiatorsion; Femorale Anteversion; Femorale Derotationsosteotomie; Pathologische Antetorsion des Schenkelhalses; Rotationsfehler des Ober- bzw. Unterschenkels; Spastische Lähmung; Klumpfuß, Hohlfuß; Innengang
InnengangInnenrotationsgang
BBB MK 13.07.2022 revidiert und aktualisiert, chck go 6.5.
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Definition: Unter InnengangInnenrotationsgang versteht man eine Rotationsvariante der unteren Extremitätent, bei der die Füße oder die Zehen beim Gehen nach innen zur Mittellinie zeigen.
Orthopädie/Unfallchirurgie
InnengangInnenrotationsgang
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InnengangInnenrotationsgang
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