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Fraktur des Humerusschaftes

Zusammenfassung

  • Definition:Spiralförmige, quer verlaufende Fraktur oder Schrägfraktur des HumerusschaftesHumerusschafts ohne Beteiligung der angrenzenden Gelenke.
  • Häufigkeit:DieInzidenz Humerusfrakturvon macht15 caFällen pro 100.000 5 % aller Frakturen ausPersonen.
  • Symptome:SturzSchmerzen aufund denBewegungseinschränkungen ausgestrecktenam ArmOberarm odernach direkter Schlag auf den ArmTrauma.
  • Befunde:Schwellung, SchmerzenHämatom, ggf. Fehlstellung, Krepitationen und Instabilität. Achtung: Gefahr neurovaskulärer Komplikationen!
  • Diagnostik:Körperliche Untersuchung mit Augenmerk auf neurologische Defizite (Cave: Radialisläsion!). Röntgen zur Sicherung der Diagnose.
  • Therapie:InAbhängig denvon meistenFrakturtyp Fällenund wirdPatientencharakteristika konservativkonservative mit einer vorgefertigten Oberarmorthese behandelt. Bei komplizierteren Frakturen ist eineoder operative Therapie erforderlich.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Spiralförmige, quer verlaufende Fraktur oder Schrägfraktur des HumerusschaftesHumerusschafts außerhalbohne Beteiligung der angrenzenden Gelenke1
    • zwischen Oberrand des Ansatzes des M. pectoralis major und knapp oberhalb der Fossa olecrani (2/6 bis 5/6 des Humerusschafts)2
    • Auch wenn der Großteil der Humerusschaftfrakturen instabil ist, ist die konservative Therapie weiterhin die Standardmethode.

Häufigkeit

  • DieSeltene HumerusschaftfrakturFraktur
    • Macht macht ungefähretwa 3  % aller Frakturenlangen Röhrenknochenfrakturen aus.12

    Synonyme

  • Inzidenz 
    • Diapyhs15 Färelle Frakturpro 100.000 Personen3
  • OberarmschaftfrakturAlter
    • Es gibt zwei Häufigkeitsgipfel:3
      1. Gipfel 20.–30. Lebensjahr (Hochenergie-Traumata)
      2. Gipfel Alter > 60 Jahre (Sturz aus Körperhöhe)

Ätiologie und Pathogenese

  • BeruhtDieser Abschnitt beruht auf nachfolgender Referenz.2
  • Die Art der Fraktur ist abhängig vom Unfallmechanismus. 
    • indirekte Gewalteinwirkung (z. B. Armdrücken): Spiralfraktur
    • direkte Gewalteinwirkung: Quer- oder Schrägfraktur
  • Bei normaler Knochenstruktur sind in der Regel aufhochenergetische direkterTraumata Krafteinwirkung auf den Oberarm oderfür die SchulterFraktur odernotwendig, aufz. B. axialerVerkehrsunfall. 
  • Bei Belastungosteoporotischen durchKnochen denist Ellenbogenauch ein Bagatelltrauma, z. B. ein Sturz im häuslichen Umfeld, ausreichend für eine Fraktur.
  • NachTumorbedingte minimalenOsteolysen Traumenmachen könnenetwa pathologische10 % Frakturender auftretenFälle aus.

Prädisponierende Faktoren

ICPC-2

  • L76 Fraktur, andere

ICD-10

  • S42 Fraktur im Bereich der Schulter und des Oberarmes
    • S.42.3 Fraktur des Humerusschaftes
    Humerusschafts

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

  • Ein Trauma inSicherung der Anamnese (außer bei pathologischen Frakturen)
  • Schmerzen, Hämatome und Bewegunseinschränkungen oder Fehlstellungen an der betroffenen Seite
  • BestätigungDiagnose durch ein Röntenbildntgenbild

Differenzialdiagnosen

Anamnese

  • SturzAnalyse aufdes denUnfallhergangs
    • adäquates ausgestreckten ArmTrauma oder direkterV. a. Schlagpathologische auf den Arm.Fraktur
  • FührtVorherige zuVerletzungen Schmerzen,des FehlstellungArms
  • Medikamente
  • Vorerkrankungen
  • Bei undoffenen Schwellung.Wunden Der Arm ist verkürzt.Tetanusstatus

Klinische Untersuchung

  • Die Angaben basieren auf nachfolgender Referenz.2
  • Inspektion
    • Schonhaltung des verletzten Armes
    • Prellmarke und Hämatom
    • Wunden im Frakturbereich
    • Schwellung, SchmerzenSpannungsblasen
    • offene Fraktur mit Hautdurchspießung
    • Kontamination im späteren Operationsgebiet/Axilla (Akne, KrepitationenAcne inversa)
  • Palpation
    • druckschmerzhafter Oberarmschaft
    • Krepitation
      • Cave: Um eine Verletzung des N. radialis zu vermeiden, nur mit großer Vorsicht untersuchen.
  • Funktionsprüfung
    • Schmerzen bei aktiver und Instabilitätpassiver Bewegung
    • Bewegungsausmaß der gesunden Seite als Referenz
    • periphere Durchblutung
    • neurologische Ausfälle, bei bis zu 12 % der Fälle Radialisläsion3
      • Motorik: Fallhand
      • Sensibilität: autonomes Gebiet des N. radialis am radialen Handrücken und Sensibilitätim prSpatium interosseum I
  • Begleitverletzungen überprüfen, zuminsbesondere Ausschlussbei einer Gefäß- oder NervenverletzungRasanztraumata.

ErgänzendeWeitere Untersuchungen in der Hausarztpraxis

  • In der Regel nicht notwendig

Diagnostik bei Spezialist*innen

  • Röntgen2
    • OberarmOberarmschaft und angrenzende Gelenke in zwei Ebenen (Schulter- und
      Ellbogengelenk)
  • ImCT2
    • bei ZweifelsfallVerdacht CTauf Frakturausläufer in den Oberarmkopf oder die supra-/diakondyläre Region
  • Bei Verdacht auf osteoporotische Fraktur Knochendichtemessung

Indikationen zur Überweisung

  • Bei Verdacht auf eine Fraktur Überweisung an eine unfallchirurgische Praxis

Therapie

TherapiezielTherapieziele

  • KorrektesWiedererlangung Verheileneiner guten Funktion des Arms, der FrakturSchulter und Wiederherstellung der normalen Funktion.des
    Ellbogens2

Allgemeines zur Therapie

  • InDie Wahl des Behandlungsverfahrens ist abhängig vom Frakturtyp, von der Knochenqualität (Osteoporose), von dem biologischen Alter, dem Funktionsanspruch und den meisten Fällen wird konservativ mit einer vorgefertigten Oberarmorthese behandelt. Bei über 90 % kommt es zur Heilung mit gutem ErgebnisBegleiterkrankungen.12
  • OperativeEs Therapiestehen beikonservative komplizierterensowie Frakturenoperative (sieheintramedullär/Marknägel Abschittvs. Operativeextramedullär/Plattenosteosynthesen) Therapie)

Erstversorgung

  • BetroffeneVerfahren Extremitätzur ruhigstellen.
  • Offene Wunden steril abdecken.
  • Distale MotorikVerfügung, Sensibilitätwobei undfür Durchblutungkein überprüfenVerfahren eine deutliche Überlegenheit nachgewiesen werden konnte.
  • Schmerzmittel verabreichen, wenn nötig.
  • Bei offenen Verletzung: Tetanusschutz überprüfen!3

Konservative Therapie

  • EinfacheIndikationen2
    • Schaftfrakturen im mittleren Drittel ohne Diastase (guter Knochenkontakt),
      insbesondere nicht dislozierte oder gering dislozierte Frakturen (lange Schrägbrüche)
    • reponier- und retinierbare Frakturen
    • allgemeine oder lokale Kontraindikationen gegen eine Operation
  • Vorgehen2
    • kurzfristige Ruhigstellung amfür Thorax2–3 durchWochen Gilchrist(z. B. Gilchristverband)
    • funktionelle Weiterbehandlung mit Sarmiento-Brace (steifer Gips- oder DesaultverbandKunststoffverband, Anm. d. Red.) für 8–10 Wochen
    • Oberarmgipspassive und aktive Bewegungsübungen bis zur Schmerzgrenze
    • Oberarmorthese, Analgetika
      • z.  B. Sarmiento-BraceIbuprofen 400 mg 1–1–1 (Anm. d. Red.)
      • Die richtige Größe auswählen.
    • Die meisten Achsenfehlstellungen richten sich spontan innerhalb von 14 Tagen aus.

Operative Therapie

  • Indiziert bei:Indikationen2
    • offenenoffene Frakturen oder drohender Hautperforation
    • schwerendrohendes WeichteilschKompartmentsyndrom (Notfallindikation)
    • Defektfraktur
    • persistierende Diastase/Interponatbildung
    • Serienverletzung der Extremität (zusätzlich Fraktur des Unterarms, „Floating Elbow“)
    • begleitende Gefäßschäden
    • RadialispareseNervenschaden (sekundärer Radialisschaden nach der Reposition oder bei Verletzungen der A. brachialis.Manipulation)
      • Eine Radialispareseprimäre Radialisläsion ist jedoch keine zwingendeabsolute IndikationOperationsindikation für eine operative Therapie.
      • Wenn die Parese unmittelbar nachwegen der Verletzunghohen besteht, wird die Fraktur konservativ behandeltspontanen Erholungsrate.
      • Tritt die Parese im Verlauf der Behandlung auf, ist dies eine Operationsindikation zur Exploration des Nervs und zur Plattenosteosynthese.
    • Mehrfragmentfrakturen, pathologischen Frakturen
    • beidseitigen Frakturen.
  • Methoden
    • Marknagelung, Plattenfixation oder Fixateur externe

Weitere
  • Derzeit Therapien
  • gängige und akzeptierte Verfahren2
    • PhysiotherapiePlattenosteosynthese
    • Medikamentöseintramedulläre SchmerztherapieNagelungen
    • AntibiotikagabeImplantatkombinationen
    • Fixateur externe (bei offenenschwerem VerletzungenWeichteiltrauma oder Polytrauma)
  • Implantatentfernung2
    • möglich, aber nicht zwingend notwendig
    • Die Indikationsstellung ist im Einzelfall zu prüfen.
  • Verlauf, Komplikationen und Prognose

    Verlauf

    • Unbehandelt kann es zu einer Ausheilung der Fraktur in Fehlstellung oder unter Ausbildung einer Pseudarthrose kommen.

    Komplikationen

    • Pseudarthrosen
      • Werden bei Frakturen mit großen Weichteilgewebeverletzungen beobachtet.Achs-/Rotationsfehlstellungen3
      • DerartigePseudarthrosen3
      • Radialisparesen3
      • Bewegungseinschränkung Komplikationender werdenSchulter sowohlund beider Gipsbehandlungperipheren als auch bei Osteosynthese beobachtetGelenke (Platteposttraumatische Arthrofibrose, Schultersteife)2
      • Bei OP generelle Risiken wie Blutung, Wundheilungsstörungen, Infektion oder Nagelung).
    • Nervenverletzungen
      • häufig bei dislozierten Frakturen
      • Radialisverletzungen mit Radialislähmung (Fallhand) haben eine günstige Prognose. Sie können bis zu einem halben Jahr bestehen.
    • Gefäßverletzungen
      • Verletzungen der A. brachialis kommen vor.
      Implantatversagen

    Prognose

    • DieIn Prognoseüber ist90 % imder Allgemeinen gut.
      • Die meisten Frakturen wachsen korrekt zusammen.2
      • Auch bei einer leichten VerschiebungFälle wird eine gutezufriedenstellende FunktionFrakturheilung mit gutem Bewegungsausmaß und Belastungsfähigkeit erreicht.
      1

    PatienteninformationenVerlaufskontrolle

    Patienteninformationen in Deximed

    Illustrationen

    Humerus, häufigste Bruchstellen
    Humerus, häufigste Bruchstellen

    Quellen

    Leitlinie

    • Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.S1-Leitlinie Oberarmschaftfraktur. AWMF-Leitlinie Nr. 187-038, Stand 2021. register.awmf.org

    Literatur

    1. Lawless M. Midshaft humerus fractures. Medscape, last updated OctNov 1508, 20142022. emedicine.medscape.com
    2. MahabierDeutsche KCGesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.S1-Leitlinie Oberarmschaftfraktur. AWMF-Leitlinie Nr. 187-038, VogelsStand LM2021. register.awmf.org
    3. Mäder M, PuntTille BJE, RoukemaNowotny GRJ, Patkaet P, Van Lieshout EMal. HumeralTherapie shaftvon fractures: Retrospective results of non-operative and operative treatment of 186 patientsHumerusschaftfrakturen. InjuryZ 2013Orthop Unfall 2023; 44161(4):427 455-3072. PubMedwww.thieme-connect.com

    AutorenAutor*innen

    • MonikaLino LenzWitte, FachärztinDr. fürmed., Arzt in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Neustadt am RMübenbergenster
    • BjörnDie Salomonssonursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, med dr och överläkare, Ortopedkliniken, Danderyds sjukhus
    • Terje Johannessen, professor i allmennmedisin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheim
    • Arild Aamodt, overlege https:/professor, Ortopedisk avdeling, Lovisenberg Sykehus, Oslo/legehandboka.no/).
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    brudd i humerusskaftet; humerus brudd; brudd humerus; skaftfraktur humerus; Humerusbrudd, skaftL76
    Humerusschaftfraktur; Humerusschaft; Diapyhsäre Fraktur; Oberarmschaftfraktur; Gilchrist-Verband; Desault-Verbrand; Oberarmorthese; Sarmiento-Brace
    Fraktur des Humerusschaftes
    BBB MK 28.08.2023 komplett umgeschrieben. chck go 5.7.
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    Zusammenfassung Definition:Spiralförmige, quer verlaufende Fraktur oder Schrägfraktur des HumerusschaftesHumerusschafts ohne Beteiligung der angrenzenden Gelenke. Häufigkeit:DieInzidenz Humerusfrakturvon macht15 caFällen pro 100.000 Personen. 5Symptome:Schmerzen %und allerBewegungseinschränkungen Frakturenam ausOberarm nach Trauma.
    Orthopädie/Unfallchirurgie
    Humerusschaftfraktur
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