HintergrundWas sind Tier- und Menschenbisse?
Bissverletzungen können durch Tiere oder Menschen verursacht werden. Tierbissverletzungen sind häufige Verletzungen, insbesondere bei Kindern. BeiFür Tierbissenausführlichere bestehtInformationen einsiehe hohesden Infektionsrisiko, vor allem bei Katzenbissen. Auch wenn die Bisse oberflächlich oft nicht schwerwiegend aussehen, können Krankheitserreger durch die Zähne in die Tiefe getragen worden sein. Insbesondere die spitzen Eckzähne von Katzen begünstigen dies. Erkrankungen, die durch Tierbisse übertragen werden können, sind z. B. Tetanus (Wundstarrkrampf),Artikel Tollwut, Tularämie sowie Leptospirose.
In Europa treten jährlich zwischen 175Tier- und 740 Bissverletzungen pro 100.000 Einwohner auf. Die meisten Bissverletzungen betreffen Hände und Handgelenke. Besonders gefährlich sind Bissverletzungen im GesichtMenschenbiss.
Welche Tiere beißen am häufigsten?Behandlung
60–80
- Die
%Bissverletzung sollte ärztlich untersucht werden. - Ziel der
TierbisseBehandlungwerden durch Hunde verursachtist,20–30Infektionen%zudurchvermeidenKatzen.undBissverletzungenfürdurcheinandere Tiere sind deutlich seltener. Bei Hundebissen ist in 90 %Abheilen derFälle der eigene Hund oder ein aus dem persönlichen Umfeld verantwortlich. Der Grund ist meist eine gestörte Interaktion zwischen Mensch und Tier.Bissverletzungen durch Menschen können in Städten bisWunden zu20 % der Bissverletzungen ausmachensorgen.In diesem Fall muss auch an eine mögliche Übertragung vonHepatitis BundCsowieHIVgedacht werden. - Bei
Katzenbissen besteht eine erhöhte Infektionsgefahr, da die Zähne sehr spitz sind und tief in die Haut eindringen können. Bissverletzungen von Katzen können bis auf den Knochen reichen oder sogar den Knochen schädigen. Infektionen entstehen bei Katzenbissen in bis zu 80% der Fälle. BeiHundebissentreten Infektionen in ca. 20 % aller Fälle auf.Bei Katzenbissen lässt sich von außen manchmal nicht unterscheiden, ob es sich bloß um Kratzwunden oder BissverletzungenAnzeichen einerKatze handelt. Biss- und Kratzwunden können die sog.Katzenkratzkrankheitverursachen.In Deutschland gibt es wilde SchlangenartenSepsis (Kreuzotter, Aspisviper), deren Biss Gifte übertragen kann. Darüber hinaus werden auch von Privatleuten Spinnen, Schlangen oder Skorpione gehalten, deren Bisse potenziell sehr gefährlich bzw. giftig sein können.Tetanus(WundstarrkrampfBlutvergiftung)durch TierbisseTetanus ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Clostridium tetani verursacht wird. Es kommt im Erdreich, im Verdauungstrakt von vielen Tieren und bei manchen gesunden Menschen vor. Verunreinigte Wunden können zu einer Tetanusinfektion führen. Tiefe und schlecht durchblutete Wunden begünstigen die Entstehung von sogenannten Toxinen, also Giftstoffen, die durch das Bakterium produziertwerden. Die Infektion kann sich durch heftige Krämpfe in den Muskeln äußern, die auf die Atemmuskulatur übergehen und zum Tod führen können. In Deutschland ist die Erkrankung vor allem dank derTetanus-Schutzimpfungsehr selten.Erste HilfeAkutbehandlungFallsSievonunverzüglicheineminsTierKrankenhausgebisseneingewiesen.
Wundbehandlung
- Die
wurden,Wundeistwird zunächstempfehlenswert,desinfiziertdie(z. B.Wundemit Organojodlösung) und mitLeitungswasserKochsalzlösungzu spgespülen und zu reinigenlt.Außerdem sollten Sie die Wunde verbinden und bis zum Arztbesuch möglichst ruhig halten. Jede Bissverletzung sollte von einem Arzt untersucht werden, da das Verletzungsmaß von außen schwer einschätzbar sein kann. Ggf. kann die Alarmierung des Rettungsdienstes bei schweren oder stark blutenden Verletzungen sinnvoll sein. - Evtl. vorhandene Fremdkörper und totes Gewebe werden entfernt.
- In
Derder Regel wird die Wunde nicht genäht, außer ggf. im Gesicht. - Nach der Behandlung sollte der betroffene Körperteil (Hand/Arm/Bein)
/ruhig gehalten und erhöht gelagert werden.
Falls eine starke Blutung besteht, üben Sie Druck auf die Wunde aus, um die Blutung zu stoppen, z. B. indem Sie Verbandsmaterial auf die Wunde pressen. Falls Sie vermuten, von einem Tier gebissen worden zu sein, das eventuell an Tollwut erkrankt sein könnte, suchen Sie so schnell wie möglich einen Arzt auf.
Spätestens wenn Anzeichen einer Infektion wie etwa Schwellungen, Rötungen, starke Schmerzen oder ein Austreten von Flüssigkeit bzw. Eiter aus der Wunde vorliegen oder Fieber bzw. ein allgemeines Krankheitsgefühl besteht, sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren.
Weitere Behandlung
Während der ärztlichen Behandlung wird das Ausmaß der Bissverletzung begutachtet und die Wunde gereinigt.
Vorbeugung von Infektionen
- Bei Bisswunden an Hand oder Gesicht sowie bei größeren, tieferen Wunden werden prophylaktisch Antibiotika für 3–5 Tage verabreicht, um das
betroffeneInfektionsrisikoBeinzuwirdverringern. - Infizierte
ruhiggestelltWundenundwerdenhochgelagertfür 5–10 Tage mit Antibiotika behandelt. - Bei
Zudemunzureichendem TetanusschutzwirderfolgtdereineTetanusschutzAuffrischungsimpfung. - Nach
überprüfteinem Biss von einem tollwutverdächtigen Tier werden Betroffene mit Tollwut-Impfstoff und ggf.aufgefrischtAntikörpern behandelt.
Es
Bisse erfolgtdurch Schlangen und Gifttiere
- In Deutschland gibt es nur wenige Giftschlangen (Kreuzotter, Aspisviper), aber bei als Haustiere gehaltenen Exoten kann es bei Bissverletzungen zur Einbringung von Giften kommen.
- Bei einem Gifttierbiss wird ein
tAntiserum (Gegengift) verabreicht. Diese Antiseren stehen in Deutschland nur in einigen wenigen Standorten zur Verfügung. - Maßnahmen bei einem Biss durch eine Giftschlange siehe unten.
- Spinnenbisse sind für den Menschen nur sehr selten wirklich gefä
glicher Verbandswechselhrlich, können aber bis zu 24 Stunden anhaltende starke Schmerzen auslösen. In diesem Fall werden Schmerzmittel (Ibuprofen und Novalgin) gegeben.
Was können Sie selbst tun?
- Spülen Sie die Wunde
trockennachistdem Biss gründlich mit Wasser. - Verbinden
FallsSie die Wundeinfiziertundist,halten Sie den betroffenen Körperteil bis zum Arztbesuch möglichst ruhig. - Folgende Maßnahmen werden
Abstrichebeientnommeneinemund auf Krankheitserreger getestet. Ggf. ist eine Naht von (sauberen) Bisswunden zu erwägen, wenn die Wunde weniger als 8 Stunden alt ist. Ausgenommen sind in der Regel Wunden an der Hand. Im Gesicht führt auch ein späterer WundverschlussBiss durch eine Giftschlange empfohlen:- Bewahren
WundnahtSienichtRuhe. - Sichern
zuSieeinerTierehöheren Rate an Infektionen und ist deswegen in der Regel sinnvollbzw.GgfTerrarien. - Verständigen
wirdSieeinedenvorbeugendeNotrufAntibiotikagabe112. - Entfernen
erwogen.SieIstbeengendebereitsGegenständeeine Infektion vorhanden, werden in der Regel Antibiotika verschrieben.Ggf. ist eine Krankenhausbehandlung angezeigt. In manchen Fällen kann eine chirurgische Behandlung sinnvoll sein,(z. B.beiRing). - Auf
WundeneinemanBlattHänden,PapierFüßen,folgendeimAngabenGesicht,festhalten:- Bissverursacher:
anunbedingtdenlateinischerGenitalienArtname - Bisszeitpunkt und
im-stelle.
- Bissverursacher:
- Notrufnummer
BereichausvonDeutschlandKnochen,beiGelenkenGifttierbissen:und0700Sehnen.112Bei0Anzeichen einerSepsis (Blutvergiftung)werden Sie in der Regel unverzüglich ins Krankenhaus eingewiesen.7323 - Papier mit
Tierendiesen Angaben Notärzt*in aushändigen.Besonders aggressiven oder offensichtlich kranken Tieren sollten Sie sich nicht nähern bzw. nur, wenn eine ausreichende Schutzausrüstung vorhanden ist, z. B. bissfeste Handschuhe.
Maßnahmen zur Vorbeugung von TierbissenDie beste Maßnahme zur Verhinderung vor Tierbissen ist der vorsichtige UmgangVorbeugend ist außerdem eine gute Erziehung von Haustieren. Bei der Anschaffung eines Haustieres sollten Sie auf das Wesen des Tieres achten und ggf. den Stammbaum überprüfen. Zu wildes Spielen und Herumtollen sollten Sie vermeiden, weil hier Situationen entstehen können, die das Tier als drohend auffasst. Dies erhöht die Gefahr eines Bisses. - Bewahren
Weitere Informationen
HundebissTier- und Menschenbiss- Tetanus
Tetanus-Schutzimpfung- Tollwut
- Erste Hilfe bei Tierbissen – Informationen für ärztliches Personal
- Tier- und Menschenbiss – Informationen für ärztliches Personal
- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung: Bissverletzungen durch Säugetiere
AutorenAutorin
MarleenMartinaMayerBujard,ÄrztinWissenschaftsjournalistin,MannheimWiesbaden