Prüfungsrelevant für die Facharztprüfung Allgemeinmedizin1
- Erkennen von Podagra/Gicht auf einer Fotografie
Allgemeine Informationen
Definition
- Synonym: Arthritis urica
- Die Gicht ist eine rezidivierende akute Arthritis insbesondere peripherer Gelenke, die durch eine Einlagerung von Harnsäurekristallen hervorgerufen wird.
- Podagra bezeichnet den klassischen Befall des Großzehengrundgelenks.
- Die Gicht verläuft regelhaft in Schüben, sie kann sich jedoch auch zu einer chronischen Gicht entwickeln.
Im Verlauf können auch Veränderungen im Weichteilgewebe (Tophi), eineNephrolithiasisund eine Uratnephropathie auftreten.
Stadieneinteilungen
UmInternationaleinenverschiedeneeinheitlichen Sprachraum zu fördern, empfiehlt die DEGAM2die Einteilung in die 4 Stadien nach CDC:asymptomatische Gewebeeinlagerungenakute GichtRasch einsetzende Entzündung eines Gelenks mit Überwärmung, die oft innerhalb von wenigen Stunden meist innerhalb des 1. Tages die maximale entzündliche Aktivität erreicht.
interkritische Perioden (zwischen 2 Gichtanfällen ggf. mit zunehmenden Urateinlagerungen im Gewebe)chronische Gicht3Durch eine chronische Gelenkentzündung gekennzeichnet, die zu Ruhe- und Bewegungsschmerzen führen kann.evtl. Entwicklung von Gichttophi in Weichteilgeweben, z. B. distale kleine Gelenke, Ellenbogen, Ohren
- Eine
neue kürzlich vorgeschlagenemögliche Stadieneinteilungsollversucht der Charakterisierung der Gichterkrankung als Kontinuum gerecht werden:4-52 - Stadium A: Hyperurikämie
- Stadium B: mikroskopischer oder bildgebender Nachweis von Uratkristallansammlungen ohne klinische Symptomatik
- Stadium C: Uratkristallansammlungen mit Symptomen akuter Gichtanfälle
- Stadium D: fortgeschrittene Gicht.
Häufigkeit
PrLebenszeitprävalenzDie Prävalenz liegt bei etwa 1–2 %.2-4Die Arthritis urica ist in Hausarztpraxenin Deutschland laut NAKO-Gesundheitsstudie miteinerüberPrävalenz100.000 Teilnehmenden im Alter vonca.20–751,4 % die häufigste Arthritis bei Erwachsenen.Jahren6-73Es wird geschätzt, dass es in einer typischen Hausarztpraxis mit 2.000 Patient*innen 15 Männer und 3 Frauen gibt, bei denen ein erhöhtes Risiko von Gichtanfällen besteht.8In den USA wird die Prävalenz auf Grundlage von Selbsteinschätzungen auf 37,9 % derErwachsenenMännerbeziffert.und 2,4 % der Frauen- Lebenszeitprävalenz im Alter von 30–59 Jahren: 5,6 % der Männer und 1,9 % der Frauen
- Cave: Die Zahlen beruhen auf Selbstangaben der Teilnehmenden („Welche Erkrankung wurde jemals ärztlich bei Ihnen diagnostiziert?“)
- Lebenszeitprävalenz laut diverser Fachgesellschaften in Deutschland
94-6- geschlechtsübergreifend 1–2 %
- Inzidenz
US-amerikanischeninZahlendenzufolgeletztenliegtJahren deutlich ansteigend, u. a. durch dieInzidenzdemografischebei Personen über 50 Jahren bei Männern bei 1,6/1.000 und bei Frauen bei 0,3/1.000.Entwicklung10Die Inzidenz steigt mit dem Harnsäurespiegel.6,11Bezogen auf einen Zeitraum von 5 Jahren liegt das Risiko, eine Gicht zu entwickeln, bei normalenHarnsäurewertenbei etwa 1 %.Bei Patient*innen mit einer Harnsäurekonzentration von mehr als 540 µmol/l bzw. 9,08 mg/dl beträgt das entsprechende Risiko 22 %.
Die Inzidenz der Gicht nimmt zu. Dies ist wahrscheinlich auf Veränderungen in der Lebensweise, die zunehmende Verbreitung vonAdipositasund den wachsenden Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung zurückzuführen.12-137
- Alter und Geschlecht
- Die Prävalenz der Gicht
iststeigtabhängigmitvondem Alterund Geschlechtan.46,148 - Männer sind etwa 3-mal so häufig betroffen wie Frauen.7,9
- Bei
mMännlichennnernBetroffenenmit>dem65AlterJahrelinearliegt die Prävalenz bei 7 %zunehmend, währendsiees bei FrauenerstnachbeidereinemMenopauseAlterexponentiell> 85 Jahre ansteigt (2,8 %)zunimmt.8
- Die Prävalenz der Gicht
GeschlechtBei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter ist die Gicht ausgesprochen selten.15
Prognose bei fehlender Behandlung47NachDiesbezüglich20wirdJahrenpostuliert,unbehandelterdass Östrogen eine Rolle im Purinstoffwechsel spielt, da eine hormonelle Ersatztherapie in der Postmenopause das Risiko, eine Gicht zu entwickeln,75 % der Patient*innen eine chronisch-tophöse Formminimiert.U. a. deswegen können Patient*innen mit Gicht erhebliche Einschränkungen ihrer körperlichen Funktionsfähigkeit – verbunden mit einer reduzierten Lebensqualität – entwickeln.
Ätiologie und Pathogenese
- Die Gicht ist mit einer Hyperurikämie assoziiert, die als eine Erhöhung der Serumharnsäure von ≥
6,8 mg/dl (≥ 408416 μmol/l (7 mg/dl)- abhängig von der Quelle unterschiedliche Grenzwerte
Purinstoffwechsel
- Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels.
- Etwa 75 % werden über die Nieren, 25 % über den Darm ausgeschieden.
Ursachen des erhöhten Harnsäurespiegels
- Eine Hyperurikämie resultiert meist aus einer genetisch bedingt verminderten renalen Harnsäure-Ausscheidung in Kombination mit einer erhöhten Zufuhr über die Nahrung.
46 Wesentlich seltener ist eine endogene Überproduktion von Harnsäure aus dem Purinstoffwechsel4, z. B. durch:Überproduktion von Harnsäure infolge einer Krankheit (z. B. Chemotherapie)verminderte Ausscheidung infolge einer Nierenerkrankung oder aufgrund von MedikamentenBei Patient*innen, bei denen eine Organtransplantation vorgenommen wurde und die mit Ciclosporin behandelt werden, besteht ein erhöhtes Gichtrisiko.Eine Hyperurikämie liegt bei etwa 80 % dieser Patient*innen vor, und bei etwa 10 % entwickelt sich innerhalb der ersten Jahre nach der Transplantation eine Gicht.16
erhöhte Aufnahme vonPurinmit der Nahrung,Übergewichtoderhoher Alkoholkonsum.
Purinreiche Ernährung
- Alkohol
11,13,17-1810 Ernährung19Das Risiko erhöht sich durch eine Ernährung mit vielFleisch (vor allem rotes Fleisch) und Meeresfrüchten.z. B. Sardellen, Sardinen, Niere, Leber, Fleischextrakte
Das Risiko kann durch den Verzehr fettarmer Milchprodukte gesenkt werden.Studien zufolge ist ein mäßiger Konsum von purinreichem Gemüse nicht mit der Entwicklung von Gicht assoziiert.Eine fastenbedingte Ketose kann zu einer Hyperurikämie führen.
Gesgesüßte Limonaden und Fruchtgetränke2012- Fruktose13
DieZerfallFruktosevonistTumorzellendasimeinzigeRahmenbekannteeinerKohlenhydrat,Chemotherapie- medikamentös
dasinduziertedenerhöhte Reabsorbtion von HarnsäurespiegelureundindasderGichtrisiko erhöht.13,21 Durch den regelmäßigen Verzehr von gesüßten Limonaden, Fruchtgetränken oder fruktosereichen Getränken auf Basis von Rosinen, Orangen oder Äpfeln erhöht sich bei Männern das Gichtrisiko.NiereZuckerfreieu. a.LimonadendurchsindPyrazinamid,nichtLow-Dose-Aspirin,mitCiclosporin,einemTestosteron,erhDiuretika
- medikamentö
htensGichtrisikoinduzierteassoziiertreduzierte Uratausscheidung- u. a. durch Tacrolimus.
Bildung von Kristallen
- Kristalle werden gebildet, wenn die Harnsäurekonzentration das Löslichkeitsprodukt von
420416 μmol/l (6,87 mg/dl) Die Harnsäurekonzentration im Serum ist der wichtigste Risikofaktor für das erstmalige Auftreten eines Gichtanfalls.115BeiDas40 %Ausfällen von Harnsäurekristallen findet bei niedrigeren Temperaturen schneller statt.- Häufung der
Patient*innenAnfällesindamdieGroßzehengrundgelenk,HarnsäurewertedaswährendeineeinesbesondersGichtanfallskühlejedochStellenormaldes Körpers ist.10
- Häufung der
Durch die Ausfällung von Kristallen in den Gelenken wird eine Entzündungsreaktion hervorgerufen, bei einer Ausfällung im Weichteilgewebe kommt es dagegen nicht zu einer solchen Reaktion.22- Das Ausmaß der Ausfällung steigt bei zunehmender Azidose an, sodass alle Krankheitsbilder, die zu einer Azidose führen, auch eine verstärkte Ausfällung von Kristallen mit sich bringen.
InitialDieweisenHarnsäurekonzentration im Serum ist der wichtigste Risikofaktor für das erstmalige Auftreten eines Gichtanfalls.- Bei Harnsäurespiegel < 7 mg/dl Inzidenz von 0,1 %, bei Harnsäurespiegel > 9 mg/dl Inzidenz von 4,9 %5
- Außer der Harnsäure spielen jedoch auch weitere Faktoren eine entscheidende Rolle, z. B. die genetische Disposition und freie Fettsäuren.5
- Es gibt Patient*innen mit sehr hohen Harnsäurewerten im Serum, die Zeit ihres Lebens keinen Gichtanfall bekommen und Patient*innen mit sehr niedrigen Harnsä
urekristalleurewerten,einedienadelförmigetrotzdemGestalteinenaufGichtanfall erleiden.Unter dem Polarisationsmikroskop sind sie leicht zu erkennen.
- Es gibt Patient*innen mit sehr hohen Harnsäurewerten im Serum, die Zeit ihres Lebens keinen Gichtanfall bekommen und Patient*innen mit sehr niedrigen Harnsä
Prädisponierende Faktoren für Anfälle
- Die Angaben basieren auf dieser Referenz.5
- Übergewicht, Adipositas
- Arterielle Hypertonie
- Alkoholkonsum
- Ernährungsgewohnheiten: viel Fleisch, Meeresfrüchte, Nahrungsmittel/Getränke mit hohem Fruktosegehalt
- Niereninsuffizienz
- Diuretikagebrauch
- Männliches Geschlecht
- Fortgeschrittenes Alter
- Erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Serum
begünstigen die Entwicklung der Gicht.Informationen zu Faktoren, die erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Serum begünstigen, finden Sie im AbschnittÄtiologie und Pathogenese.
AkuteNiedrigeVeränderungen des Harnsäurespiegels können Anfälle auslösen.Dehydrierung, Nahrungskarenz, große Mahlzeiten,erhöhter Alkoholkonsum, Einnahme von Medikamenten
Traumata, Verletzungen, OperationenKälteDie Löslichkeit der Harnsäure in den Gelenken ist von der Temperatur abhängig.In Gelenken mit erhöhter Kälteexposition (z. B. Großzehengrundgelenk) kommt es leichter zu Ausfällungen von Kristallen.
ICPC-2
- T92 Gicht
ICD-10
- M10 Gicht
- M10.0 Idiopathische Gicht
- M10.1 Bleigicht
- M10.2 Arzneimittelinduzierte Gicht
- M10.3 Gicht durch Nierenfunktionsstörung
- M10.4 Sonstige sekundäre Gicht
- M10.9 Gicht, nicht näher bezeichnet
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
Leitlinie: Akute Gicht – Diagnostik im hausärztlichen Bereich2DEGAM-Kriterien
- Die Angaben basieren auf dieser Referenz.4
- Die klinische Diagnose des Gichtanfalles ist zu stellen, wenn:
- sich eine schmerzhafte Monoarthritis innerhalb ca. eines Tages ohne Prodromi entwickelt hat – und –
- ein peripheres kleines Gelenk oder das Kniegelenk befallen ist – und –
- weder Trauma (z.
- Eine weitere Diagnostik ist nur bei untypischen Fällen indiziert.
- Von einer diagnostischen Punktion im hausärztlichen Bereich zum Nachweis von Uratkristallen wird abgeraten.
- Die Serumharnsäure ist bei 1/3 der Patient*innen im akuten Anfall nicht erhöht.
- Eine Röntgenuntersuchung des betroffenen Gelenks wird bei klinischem Verdacht auf einen Gichtanfall nicht empfohlen.
ACP-Leitlinie
- Das American College of Physicians (ACP) empfiehlt eine Gelenkpunktion mit Analyse der Gelenkflüssigkeit auf Uratkristalle, wenn die klinische Beurteilung es zur differenzialdiagnostischen Beurteilung notwendig erscheinen lässt, auch wenn es in der primärmedizinischen Versorgung schwierig ist.15
- Nicht notwendig ist die Gelenkpunktion z. B. bei Patient*innen mit Podagra, Vorliegen von Risikofaktoren (wie Alter) und keinem Hinweis auf eine Hautverletzung.
- Cave: (Relative) Kontraindikationen für Gelenkpunktion beachten, wie z. B. Antikoagulation, die bei älteren Patient*innen oft vorliegen (Anm. d. Red.).
Differenzialdiagnosen
- Reaktive Arthritis
- Akute septische Arthritis
- Weichteilinfektion
- Trauma/
BruchFraktur - Phlegmone
- Rheumatoide Arthritis
Palindromischer Rheumatismus- Bursitis, Tendinitis, Tendovaginitis
- Chondrokalzinose
Anamnese
ErstmaligeAkuterGichtanfälleGichtanfall- Erstmalig treten Gichtanfälle normalerweise in nur einem Gelenk auf.
- Sie sind hyperakut und können die Betroffenen aus dem Schlaf reißen.
Mehr als 75 % der Anfälle sind in Gelenken der unteren Extremitäten (kühlere Bereiche des Körpers) lokalisiert.Podagra-Anfälle, d. h. Gichtanfälle im Großzehengrundgelenk, machen mehr als 50 % der akuten Attacken aus.
- Erstmalig treten Gichtanfälle normalerweise in nur einem Gelenk auf.
Die einzelnen AnfälleDie Anfälle treten in der Regel nur in einem Gelenk auf, es können jedoch von Mal zu Mal unterschiedliche Gelenke betroffen sein. 5 % der Anfälle sind polyartikulär und können derrheumatoiden Arthritisähneln.23Schwere Gichtanfälle sind sehr schmerzhaft.Der Anfall entwickelt sich oft im Laufe der Nacht.Die Schmerzintensität erreicht nach einigen Stunden ihr Maximum.Eine Belastung des Gelenks ist dann nahezu unmöglich, und bereits kleinste Berührungen sind unangenehm.InOftVerbindungfandmitvor dem AnfallkannexzessiverFieberAlkohol-auftretenund/oder Fleischgenuss statt (Feier).AkuteZuAnfälle85 %erreichenistihredasmaximaleGroßzehengrundgelenkIntensität meist innerhalb von 1–2 Tagenbetroffen.Ohne Behandlung hält ein Anfall für gewöhnlich 7–10 Tage an.9
Intermittierende Beschwerden- Zwischen den Anfällen durchlaufen die Patient*innen lange, beschwerdefreie Phasen.
Bei Patient*innen mit rezidivierenden Anfällen haben diese tendenziell eine längere Dauer, und es sind häufiger mehrere Gelenke betroffen.
- Chronische Phase
ImDurchweiterenUratablagerungenVerlauf(Tophi)der Erkrankung kann diesekönnen chronische,polyartikuläreBeschwerdenZüge annehmenentstehen.5
Patient*innen mit Gicht leiden häufig unter Harnsäure-Nierensteinen.
Klinische Untersuchung
- Rote, geschwollene, heiße, druckempfindliche und nur eingeschränkt bewegliche Gelenke
; maximale Ausprägung der Veränderungen sind innerhalb von 24 Stunden erreicht.Akuter Gichtanfall am Großzehengrundgelenk- Mitunter ähnelt das klinische Bild in den angrenzenden Gelenken oder dem Weichteilgewebe dem einer Arthritis.
- Welche Gelenke sind betroffen?
- Am häufigsten ist das Großzehengrundgelenk betroffen.
- Dann folgen in abnehmender Häufigkeit der Fuß, der Knöchel, das Knie und die Finger.
- Prinzipiell können sämtliche Gelenke betroffen sein.
SeltenWeitere mögliche Manifestationen der Gicht sind eine BursitisParotitis, einKarpaltunnelsyndrompraepatellarisoderund eine BursitisPerikarditisolecranizu beobachten.AmChronischehäufigstenGichtist dasam Großzehengrundgelenkbetroffen.Evtl.PrädilektionsstellenchronischefürArthritisTophi (Uratablagerungen beiwenigerchronischemakuter ErkrankungSichtbare Tophi; heute aufgrund wirksamer Behandlungsmöglichkeiten selteneram häufigsten an der Ohrmuschel oder subkutan am OlekranonVerlauf): Zehen,an SehnenFinger,FingerspitzenHand, Fuß, Ellenbogen undder Kornea lokalisiertOhren245
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
- Die Diagnose wird in der Regel klinisch gestellt, die nachfolgenden Laborwerte sind nicht zwingend zu untersuchen.
CRP4,BSGundLeukozytenkönnen je nach Schweregrad der Erkrankung erhöht sein.- Harnsäure im Serum
Diesenuristbeimeist,2/3jedochdernichtPatient*innenimmerim Anfall erhöht.Der Harnsäurespiegel kann während des Anfalls aufgrund der Harnsäureausfällung im Gewebe normal oder sogar erniedrigt sein.254Ist der Harnsäurespiegel im Serum während eines akuten Arthritisanfalls normal, kann eine Gicht somit dennoch nicht ausgeschlossen werden.Besteht der klinische Verdacht auf eine Gicht, obwohl die Werte normal sind, sollten Messungen im Verlauf vorgenommen werden.
Kreatininim SerumUrinuntersuchung
Diagnostik bei Spezialist*innen (nur bei untypischen/unklaren Fällen)

Nadelförmige Harnsäurekristalle unter dem Polarisationsmikroskop
- Gelenkpunktion bei unklarer Diagnose
46,15- zum definitiven Nachweis von Uratkristallen (beweisend für die Diagnose)
- Sonografie
- In der Arthrosonografie lassen sich
bei Arthritis uricadas sog. Doppelkontur-Zeichen am Gelenkknorpel, Ablagerungen von Tophi, knöcherne Erosionen und Zeichen der Synovitis darstellen.46 - Die Sensitivität der Sonografie liegt bei 76,9
2616
- In der Arthrosonografie lassen sich
- Ggf. Dual-Energy-CT
- Die Dual-Energy-CT (DECT) bietet bei rezidivierenden Anfällen eine hohe Testgenauigkeit im Hinblick auf den Nachweis von Harnsäurekristallen.
- Die Sensitivität der DECT für die Diagnose Gichtarthritis ist im direkten Vergleich zur Sonografie etwas höher, während die Spezifität etwa gleich ist (bei der ersten Krankheitsepisode weniger genau, da nur Uratdepots >
2717 - Ggf. Röntgen der betroffenen Gelenke
(ggf.zum Ausschluss anderer Differenzialdiagnosen)- Skelettveränderungen treten erst nach vielen Jahren der Krankheit auf, wenn keine umfassende Behandlung erfolgt ist.
- Typische Veränderungen sind subkortikale Zysten ohne Erosionen.
2218
Indikationen zur Überweisung
- Die Behandlung der Erkrankung erfolgt in der Regel in der Hausarztpraxis.
Checkliste
Gicht
Zweck der ÜberweisungBestätigende Diagnostik? Therapieversagen? Sonstiges?Gelenkpunktion
AnamneseWann wurde die Diagnose gestellt? Von wem? Auf welcher Grundlage?Aktuelles Problem: Welche(s) Gelenk(e)?Verlauf und Entwicklung? Wie häufig sind die Anfälle? Dauer der Anfälle? Anhaltende Beschwerden?Sonstige Erkrankungen?Medikamente? Während der Anfälle? Allopurinol? Welche Dosis? Sonstige? Diuretika?Änderungen der Ernährungsgewohnheiten? Welche? Alkoholkonsum? Gewichtsveränderungen?Folgen: Funktionsverlust? Arbeitsunfähigkeit?
Klinische UntersuchungZustand der Gelenke? Welche(s) Gelenk(e)? Bewegungseinschränkungen, wenn kein Anfall vorliegt?Allgemeinzustand? Tophi?
Ergänzende UntersuchungenHb,Leukozyten,Thrombozyten,CRP,BSG,Harnsäure(während des Anfalls und im Verlauf),Kreatinin, UrinteststreifenRöntgenuntersuchung der betroffenen Gelenke
Therapie
Therapieziele
Anfällen vorbeugen.- Akute Anfälle verkürzen
oder verhindern. - Schmerzen lindern.
- Fortschreiten der Gicht und neue Gichtanfälle vermeiden, evtl. Uratablagerungen abbauen und die Tophusbildung rückgängig machen.
35
Allgemeines zur Therapie
- Akuter Gichtanfall
- Indikation zur frühzeitigen medikamentösen Therapie
24
- Indikation zur frühzeitigen medikamentösen Therapie
- Chronische Hyperurikämie
- keine zwingende Indikation zur medikamentösen Therapie
35 - Zur Indikation für eine harnsäuresenkende Therapie siehe Abschnitt Häufige Gichtanfälle und chronische Gicht.
- keine zwingende Indikation zur medikamentösen Therapie
Akuter Gichtanfall
- Die
TherapieAngabenakuterbasierenGichtanfallauf dieser Referenz.24 - Bis zum Abklingen der Symptome medikamentös therapieren (i.
- Frühzeitige medikamentöse Therapie (am besten innerhalb 12–24
- Gelenk ruhigstellen und kühlen.
28 - Patient*innen über die Erkrankung und ihre Risikofaktoren (Ernährungsempfehlungen) aufklären (siehe
HarnsEine harnsäuresenkende Therapie im akuten Anfall nicht beginnen oder verändern.- Beginn einer harnsäuresenkenden Therapie frühestens 2 Wochen nach Beginn des akuten Gichtanfalls.
- Eine bereits bestehende harnsäuresenkende Therapie kann im akuten Gichtanfall fortgeführt werden.
Leitlinie:
Medikamentöse Therapie bei Anfällen
- Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.
24


DEGAM: Algorithmus akute Gicht
- Patient*innen, die unter wiederkehrenden Anfällen leiden, können eine solche Therapie selbst durchführen.
- NSAR, COX-2-Hemmer,
ColchicinKolchizin und Prednisolon haben eine vergleichbare Wirkung, wobei die Dokumentation unzureichend ist.2919-3020 - Prednisolon und NSAR gegenüber
ColchicinKolchizin bevorzugen.
Leitlinie: Akute Gicht – Dosisvorschlag2
Prednisolon jeweils als Einmalgabe:1. Tag 40 mg2. Tag 30 mg3. Tag 20 mg4. Tag 10 mg.
Wenn keine Kontraindikation besteht, zusätzlich NSAR z. B. für 1 Woche Naproxen 500 mg 1–0–1.Omeprazol 20 mg bei der gleichzeitigen Gabe von Prednisolon und NSAR, ggf. auch weiter bei IndikationFalls Prednisolon allein gegeben werden soll: z. B. 40 mg/d für 5 Tage.
- NSAR
3020- Durch eine frühzeitige Behandlung kann ein vollständiger Ausbruch abgewendet werden.
- Die Wahl des NSAR ist nicht entscheidend, wichtig ist der frühe Therapiebeginn.
2,4,296,19 - COX-2-Hemmer wirken vergleichbar wie nichtselektive NSAR, werden aber besser vertragen als Diclofenac.
3121 - COX-2-Hemmer sollten nicht bei Patient*innen mit kardiovaskulären Erkrankungen angewendet werden.
- Die Therapie erfolgt in der Regel über eine Dauer von 2–5 Tagen mit einer hohen Dosis bzw. so lange, bis die Symptome verschwinden.
- Sind NSAR kontraindiziert, ist
ColchicinKolchizin eine Alternative.3222- seit 2018 reduzierte Dosierungsempfehlung aufgrund der geringen therapeutischen Breite23
- Todesfälle
(Endesind2018)bereits nach Einnahme von nur 7 mg Kolchizin innerhalb von 4 Tagen beschrieben.
- Todesfälle
umgehendBfArM-Dosisempfehlung:1 mgeineColchicin, gefolgt von 0,5 mg nach 1 Stunde (max. 2 mgTagesdosis am 1. Tag),danachvon 2–3 x 0,5mg, am 2. und 3. Tag 2–3 x 0,5 mg und am 4. Tag ggf. 2(bis zum Erreichen der Höchstdosis von 6 mg pro Gichtanfall6 mg)3324
- seit 2018 reduzierte Dosierungsempfehlung aufgrund der geringen therapeutischen Breite23
- Die Therapie muss innerhalb von 24 Stunden eingeleitet werden, um wirksam zu sein.
Eine hochdosierte Therapie (bis zu 5 mg tgl.) wird aufgrund der höheren Nebenwirkungsrate bei gleichzeitig vergleichbarer Wirkung nicht mehr empfohlen.2,4,34
- Die Wirkung von Prednisolon ist laut einer systematischen Übersichtsarbeit mit der von NSAR gleichwertig. Das Risiko für gastrointestinale Blutungen ist vergleichbar, jedoch treten weniger Dyspepsie, Übelkeit oder Erbrechen auf.
3525 35–40verabreichensind bzgl.DieWirksamkeit sowiedasNebenwirkungsprofilsindmit 23626
Häufige Gichtanfälle und chronische Gicht
DEGAM-Leitlinie: Therapie häufiger Gichtanfälle und chronischer Gicht35
Harnsäuresenkende Pharmakotherapie: Indikation
- Erwogen werden sollte eine medikamentöse Senkung der Harnsäure:
- bei Patient*innen mit mindestens 2 Gichtanfällen/Jahr
- bei Patient*innen mit Uratablagerungen (Tophi, Uratnephrolithiasis) und/oder chronischer Gicht.
- Beginn
- erst nach vollständigem Abklingen der Symptome
- frühestens 14 Tage nach einem Gichtanfall
Durchführung
- Mittel der Wahl Allopurinol
- Anfangsdosis 100–300
- Steigerung auf bis zu 800
- bei Vorliegen einer Nieren- oder Leberinsuffizienz sollte die Dosierung von Allopurinol entsprechend der Fachinformation reduziert werden.
- Anfangsdosis 100–300
- Reservemittel, evtl. in Kombination mit Allopurinol, sind Probenecid und Benzbromaron.
- Vitamin C 500
- Ob dadurch weniger Gichtanfälle auftreten, und wenn ja, ab wann dieser Effekt eintritt, ist unklar.
- Da diese Vitamin-C-Dosis als sicher gilt, kann in Einzelfällen eine orale Vitamin-C-Einnahme erwogen werden.
- Cave Febuxostat!
SollNurwegenReservemedikamenteinerfür seltene, schwere, anders nicht behandelbare Uratablagerungen.- erhö
htenhteSterblichkeitkardiovaskuläre und Gesamtsterblichkeit im Vergleichzumit Allopurinolnur noch selten und bei sehr schweren Fällen chronischer Gicht, die nicht ausreichend gelindert werden können, unter strenger Nutzen(Rote-/RisikoHand-Abwägung erwogen werden.Brief)27
- erhö
Anfallsprophylaxe
- Wenn am Beginn einer harnsäuresenkenden Therapie z.
- NSAR (z.
ColchizinKolchizin (0,5–1,2 - Für 2 bis maximal 6 Monate
- Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) empfiehlt in ihrer Initiative Klug entscheiden, dass eine Therapie mit Allopurinol in den ersten 6 Monaten nicht ohne
ColchicinKolchizin 2ColchizinKolchizin empfohlen.3728
Kontrolle des Harnsäureserumspiegels
- Indikationen
- Wenn der Therapieerfolg durch die klinische Einschätzung der Gicht nicht ausreichend beurteilt werden kann.
- Um die Patientenmotivation zu erhöhen.
- Um die Therapieadhärenz zu überprüfen.
- Zielwert
DieDerzeitEvidenzenlässtreichen nichtsich aus,umdeneinenvorliegendeneinheitlichenStudienSerumharnsäurezielwertkein bestimmter Grenzwert des Surrogatparameters fürallediePatient*innenSerumharnsäurezuallgemeingültigempfehlenfestlegen.- Cave: Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie empfiehlt einen Zielwert ≤
46 - Kommentar der DEGAM: In der primärärztlichen Versorgung sollten die empfohlenen Serumharnsäure-Zielwerte, insbesondere zum Schutz der Patient*innen vor unnötigen Nebenwirkungen der Therapie, in der Regel nur in seltenen Fällen einer nicht ausreichenden Reduktion von Tophi oder uratbedingter chronischer Arthritis zur Anwendung kommen.
- Kontrollintervalle
- Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie empfiehlt die Kontrolle der Zielwerte anfangs häufiger, später zumindest vierteljährlich.
46
- Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie empfiehlt die Kontrolle der Zielwerte anfangs häufiger, später zumindest vierteljährlich.
Beendigung
- Es kann erwogen werden, eine harnsäuresenkende Therapie nach 5 Jahren effektiver Therapie zu beenden.
Wer sollte keine harnsäuresenkende Pharmakotherapie erhalten?
Patient*innen nach nur 1 Gichtanfall oder bei weniger als 2 Gichtanfällen/JahrPatient*innen mit asyptomatischer Hyperurikämieauch beiNiereninsuffizienzund bestehender kardiovaskulären Erkrankungen derzeit keine Indikation
Medikamentöse Therapie
- Allopurinol ist die 1. Wahl.
35-4,38-396- Hemmt die Oxidation von Xanthin zu Harnsäure, wodurch wiederum die Harnsäureproduktion gehemmt wird.
25,40-4129 - Es werden 1
- Einige Patient*innen benötigen höhere Dosen (400–600 mg).
- In seltenen Fällen sind bis zu 800 mg täglich erforderlich.
- Überempfindlichkeit ist ein mögliches Problem. Bei Dosen von 300 mg und mehr besteht ein erhöhtes Risiko.
4230 - Es ist ratsam, die Dosis langsam, evtl. monatlich, zu steigern
46, um die Entwicklung einer Hypersensitivität zu vermeiden.4230
- Hemmt die Oxidation von Xanthin zu Harnsäure, wodurch wiederum die Harnsäureproduktion gehemmt wird.
- Probenecid
- Urikosurikum: Hemmung der renalen Reabsorption von Harnsäure
- Cave: Initial besteht ein erhöhtes Risiko einer Konkrementbildung in den Nieren (auf Trinkmenge achten!).
- Dosierung
4331- Anfangsdosis (1. Behandlungswoche): halbe Tablette (entsprechend 250
- dann 1 Tablette (entsprechend 500
- Anfangsdosis (1. Behandlungswoche): halbe Tablette (entsprechend 250
- Die Wirkung von Probenecid hängt stark von der Nierenfunktion ab.
- Benzbromaron
- Urikosurium: Hemmung der renalen Reabsorption von Harnsäure
- Dosierung
4432- Einschleichend dosieren.
- Initialdosis: 20
- Erhaltungsdosis: 1 Tablette (100
- Kontraindikationen: u.
- Febuxostat
- Febuxostat ist ein Xanthinoxidase-Hemmer, gehört also derselben Stoffgruppe an wie Allopurinol, ist jedoch kein Purin-Derivat.
4533-4634 - Die übliche Dosis beträgt 1 x
Die Daten in Bezug auf die Wirksamkeit, Sicherheit und Toxizität sind jedoch noch unzureichend.39- Laut einer großen Studie mit über 6.000 Patient*innen erhöht
FebuxistatFebuxostat bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Mortalität signifikant im Vergleich zu Allopurinol.4735- Laut
Arzneitelegrammarznei-telegramm istFebuxistatFebuxostat deshalb als striktes Reservemedikament anzusehen.4827
- Laut
- Febuxostat ist ein Xanthinoxidase-Hemmer, gehört also derselben Stoffgruppe an wie Allopurinol, ist jedoch kein Purin-Derivat.
- Lesinurad
- Urikosurikum
- keine Monotherapie wegen nephrotoxischer Wirkung
- in Deutschland nicht zugelassen
- in Kombination mit Allopurinol effektive Senkung des Harnsäurespiegels, in manchen Ländern (USA, Österreich) zugelassen für therapierefraktäre Patient*innen
4936
Empfehlungen für Patient*innen
- Die DEGAM hat eine Patienteninformation zu Ernährung und Lebensstil bei Gicht erstellt.
- Die DEGAM empfiehlt die Vermeidung von:
35- Alkohol
- Bier und „Hochprozentiges
"“ geht dosisabhängig mit einem erhöhten Risiko von Gicht einher. - Für Männer scheint 1/4
- Bier und „Hochprozentiges
- mit Zucker gesüßten Getränken
- sehr fettem Essen.
- Alkohol
- Sämtliche Diätempfehlungen sind bisher nicht auf ihre Effektivität bezüglich patientenrelevanter Endpunkte hin untersucht.
35 - Empfohlen wird eine Ernährung mit einem hohen Anteil von Gemüse und einem geringen Fettgehalt (wie beim metabolischen Syndrom).
30,5020 - Hinweise dazu finden Sie auch in der Patienteninformation Puringehalt von Lebensmitteln.
- Es sollten gesundheitsfördernde Maßnahmen ergriffen werden, die der Entwicklung von Begleiterkrankungen wie Adipositas, metabolisches Syndrom, Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes und chronische Nierenerkrankungen entgegenwirken.
5137-5238 - Regelmäßige körperliche Aktivität
3020
- Aus einer Kohortenstudie mit männlichen Läufern/Joggern geht hervor, dass bei Männern, die körperlich aktiv sind, die ein ideales Körpergewicht halten und die eine obst- und gemüsereiche und fleisch- und alkoholarme Ernährung aufweisen, ein geringeres Gichtrisiko besteht.
1810
- Aus einer Kohortenstudie mit männlichen Läufern/Joggern geht hervor, dass bei Männern, die körperlich aktiv sind, die ein ideales Körpergewicht halten und die eine obst- und gemüsereiche und fleisch- und alkoholarme Ernährung aufweisen, ein geringeres Gichtrisiko besteht.
Prävention
- Prophylaktische Behandlung mit Allopurinol zur Vermeidung einer akuten Niereninsuffizienz bei Patient*innen, die eine Chemo- oder Strahlentherapie erhalten.
- Medikamente, die die Harnsäureausscheidung beeinträchtigen, vermeiden (Thiaziddiuretika und Salicylate).
- Thiazide erhöhen den Harnsäurespiegel und sollten bei Patient*innen mit Gicht durch ein anderes Medikament ersetzt werden, z.
3020
- Thiazide erhöhen den Harnsäurespiegel und sollten bei Patient*innen mit Gicht durch ein anderes Medikament ersetzt werden, z.
- Vitamin C
- Aus einer prospektiven Studie mit einer Beobachtungsdauer von 20 Jahren geht hervor, dass eine erhöhte Vitamin-C-Zufuhr mit einem geringeren Gichtrisiko assoziiert ist. Vitamin C wirkt urikosurisch und erhöht die Ausscheidung von Harnsäure.
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- Aus einer prospektiven Studie mit einer Beobachtungsdauer von 20 Jahren geht hervor, dass eine erhöhte Vitamin-C-Zufuhr mit einem geringeren Gichtrisiko assoziiert ist. Vitamin C wirkt urikosurisch und erhöht die Ausscheidung von Harnsäure.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
- Typisch für die Gicht sind akute Anfälle und lange Phasen der Remission.
Beim ersten Anfall ist in der Regel nur ein Gelenk betroffen.Bei der klassischen Gicht, der Podagra, ist das erste Metatarsophalangealgelenk des großen Zehs betroffen.Weitere betroffene Gelenke können sein:FußwurzelSprunggelenkKniegelenkGelenke der oberen Extremitäten (selten).
- Nach der ersten akuten Episode können die Patient*innen über Monate oder Jahre beschwerdefrei sein, bei einigen treten jedoch auch häufige Anfälle auf. In Ausnahmefällen entwickeln sich eine chronische, tophische Gicht, dauerhafte Gelenkschädigungen oder beides.
WeitereOhnemmedikamentöglicheseManifestationenTherapie dauert der schmerzhafte Gichtanfall ca. 1–2 Wochen an. 4- Verlauf bei fehlender Behandlung6
- Nach 20 Jahren unbehandelter Gicht
sindentwickeln 75 % der Patient*innen eineBursitischronisch-tophösepraepatellarisForm. - U. a.
unddeswegeneinekönnenBursitisPatient*innenolecranimit Gicht erhebliche Einschränkungen ihrer körperlichen Funktionsfähigkeit – verbunden mit einer reduzierten Lebensqualität – entwickeln.
- Nach 20 Jahren unbehandelter Gicht
Komplikationen
- Polyarthritis
- Nierensteine
- Harnsäuresteine machen etwa 10 % aller Nierensteine aus.
NephropathieTophiChronische Niereninsuffizienz7InProblematischsehrist,seltenen Fällen bilden sich im Wirbelkanal Tophi,dass diezuHyperurikämieeinerzwarKompressionselbstdesnephrotoxischRückenmarkswirkt und somit eine harnsäuresenkende Therapie potenziell indiziert ist, auf der anderen Seite jedoch die notwendige harnsäuresenkende Therapie bei chronischer Niereninsuffizienz nur deutlich dosisreduziert eingesetzt werden darf oderdersogarSpinalnervenkontraindiziertführen könnenist.
Allopurinol-Hypersensitivitätssyndrom90 % der Fälle treten in den ersten 6 Monaten der Behandlung – häufig innerhalb des ersten Monats – auf.42TophiDer Anteil der Patient*innen, die einen Ausschlag entwickeln, wird mit 2 % angegeben.EinAllopurinol-Hypersensitivitätssyndromkann(AHS)- Bei 2 % der Behandelten treten Hautausschläge auf, die unvermittelt und nicht vorhersehbar beginnen, bei 0,4
auftreten.davonDasinSyndromeinistAHSvon Hautreaktionen,mit Fieber, Eosinophilie undeinemakutemMultiorganversagen gekennzeichnetLeber- undgehtNierenversagen übergehen,mitdaseinerwiederumLetalitätbeivon bis zu 2514–30 %einhertödlich verläuft.54-5540 Bei Patient*innen mit gleichzeitigerNiereninsuffizienzoder Patient*innen, die Thiazide einnehmen, besteht ein erhöhtes Risiko.
- Bei 2 % der Behandelten treten Hautausschläge auf, die unvermittelt und nicht vorhersehbar beginnen, bei 0,4
- Septische Arthritis
- Die Gicht ist mit einem erhöhten Risiko einer bakteriellen Arthritis assoziiert.
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- Die Gicht ist mit einem erhöhten Risiko einer bakteriellen Arthritis assoziiert.
Kardiovaskuläre Erkrankungen bei Hyperurikämie
EsGichtwurdezählteinegrundsätzlichAssoziationals kardiovaskulärer Risikofaktor.7- Der Zusammenhang zwischen erhö
htenhtem kardiovaskulärem Risiko und Gicht liegt nach aktuellem Forschungsstand an einer endothelialen Dysfunktion, die zum einen durch die Hyperurikämie und zum anderen durch einen durch HarnsäurekonzentrationenurekristalleundinduzierteneinemEntzündungsprozesserhin den Gefäßen ausgelöhtenstRisiko kardiovaskulärer Erkrankungen nachgewiesenwird.57-597Es80 %istderunklar,Patient*innenobmiteinGichterhöhterinHarnsäurespiegelDeutschlandeinleidenMarkerauchfüruntereineinererhöhtesarteriellenRisiko ist oder ob er eine primäre pathogenetische Rolle spieltHypertonie.42
Bei etwa jeder 4. betroffenen Person mit unbehandelterHypertonieist derHarnsäurespiegel erhöht.57- Kohortenstudien zufolge besteht bei Patient*innen mit Hyperurikämie ein erhöhtes relatives Risiko eines kardiovaskulär bedingten Todes und eines Herztodes (RR
6043-6144 - In einer Auswahl von 1.189 Patient*innen aus Taiwan war bei Gicht-Patient*innen, die eine langfristige Hyperurikä
mietherapiemie-Therapie erhielten, die Lebenserwartung insgesamt besser und das kardiovaskuläre Risiko geringer als bei den Patient*innen, die keine Langzeitbehandlung erhielten.6245 - Eine Analyse von zwei prospektiven Kohortenstudien aus Dänemark ergab keinen kausalen Zusammenhang zwischen einer erhöhten Harnsäurekonzentration und koronaren Herzkrankheiten oder Hypertonie.
6346- Die Studie identifizierte einen erhöhten BMI als wahrscheinlichen Confounder für die in der Vergangenheit nachgewiesene Assoziation.
Prognose
Aus einer Studie über den natürlichen Krankheitsverlauf vor der Einführung von Allopurinol gehen die folgenden Daten in Bezug auf Rezidive hervor:64nach 1 Jahr: 62 %nach 2 Jahren: 78 %nach 3 Jahren: 84 %.
- Dank der heutigen Therapiemöglichkeiten können die meisten Patient*innen ein normales Leben führen, sofern die Diagnose früh genug gestellt wird.
- Bei Patient*innen mit fortgeschrittener Erkrankung kann die Behandlung zu einer gewissen Besserung der Beschwerden führen: Tophi können aufgelöst, die Gelenkfunktion verbessert und ein Nierenversagen verlangsamt werden.
BeiU-förmigeetwaAbhängigkeit25 %zwischen dem Serumharnsäurespiegel und derPatient*innenSterblichkeit47- höchste
mitKategorieschwerer(Serumharnsäure ≥ 9,5 mg/dlHyperurikfür Männer und ≥ 8,5 mg/dl für Frauen) relatives Risiko für Versterben, insbesondere durch kardiovaskuläre Ereignisse, 2,39 (Männer) bzw. 3,77 (Frauen) - niedrigste Kategorie (Serumharnsäure < 3,5 mg/dl für Männer und < 2,5 mg/dl für Frauen) relatives Risiko für Versterben 1,58 (Männer) bzw. 1,8 (Frauen)
- Vermutlich auf einen zusätzlich bestehenden Diabetes mellitus zurückzuführen.7
- Ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus hat durch die Hyperglykämie
kommteineneszusätzlichenzuurikosurischeneinerEffekt,rezidivierendenwasBildung vonniedrigeNierensteinenHarnsäurewerte erklären könnte.
- höchste
Verlaufskontrolle
- Die Patient*innen sollten bzgl. Komorbiditäten und kardiovaskulärer Risikofaktoren systematisch untersucht werden:
3020- Nierenfunktion
- kardiovaskuläre Erkrankungen
- Hyperlipidämie
- Diabetes
- Rauchen.
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?
- Über Selbsttherapie in Form einer Ernährungsumstellung und einer Gewichtsreduzierung
- Die DEGAM hat eine Patienteninformation zu Ernährung und Lebensstil erstellt.
Patienteninformationen in Deximed
- Gicht
Gicht,Puringehalt von LebensmittelnVollwertige Ernährung, Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für ErnährungEmpfehlungen zur körperlichen Aktivität
Patienteninformation der DEGAM
Illustrationen
Akuter Gichtanfall am GroßzehengrundgelenkAusgeprägter Befund mit GichttophiGichttophiDieChronischeErkrankung kann verschiedene Gelenke befallen,Gicht amhäufigsten ist jedoch dasGroßzehengrundgelenkbetroffen. Sichtbare Tophi treten erst spät im Krankheitsverlauf auf und erreichen selten eine so starke Ausprägung wie auf dem Bild.Bei Vorliegen einer Gicht sind unter dem Polarisationsmikroskop in der Gelenkflüssigkeit polymorphnukleäre Zellen sowie intra- und extrazelluläre nadelförmige Harnsäurekristalle erkennbar. Dies ist pathognomonisch.Quellen
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Autor*innen
- Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung, Innere Medizin, Frankfurt
Marlies Karsch-Völk, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München- Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).