GrundinformationenAllgemeine Informationen
- Der Abschnitt basiert, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf dieser Referenz.1
Definition
- Parasomnien sind
unerwünschtemotorische oder verbale nichtepileptische nächtliche Anfälle, die während des Schlafes auftreten, insbesondere bei Kindern.12-34 - Die häufigsten Parasomnien bei Kindern
sindumfassen Schlafwandeln, Verwirrung beim Aufwachen, Pavor nocturnus (Nachtschreck) und rhythmische Bewegungsstörungen. - Schlafwandeln
Dies ist einZustand, in demdas KindKinder offenbar wach, aber nicht bei vollem Bewusstseinistsind.DieDas Aktivitättsniveauvariiertkann zwischen zielloser Unruhe im Bett bisdahin,hindasszudasnächtlichemKindUmherlaufenim Haus umher läuftvariieren.DiehäufigSprache ist murmelndmurmelnde undverschwommenverschwommeneund istLautäußerungen, in der Regel unverständlich.
- Pavor nocturnus (Nachtschreck)
DasAbruptesKind wacht abrupt aufAufwachen,schreitSchreien undistnicht selten bis zu 30Minutenmin langnichtkeinezuBeruhigungberuhigenmöglich, bevoresplötzlichesich entspanntEntspannung undwiedererneutereinschläftSchlaf einsetzen.
- Unvollständiges Erwachen mit Verwirrung
- Plötzliches Erwachen, bei dem
das KindKinder desorientiert, verwirrt,undoder erregtistsein können und häufigdie eine oder anderescheinbar zweckmäßige motorischeAktivitätBewegungen ausführthren.
- Plötzliches Erwachen, bei dem
- Albtraum
- Albträume treten in der Regel während des REM-
SchlafsSchlafes auf. - Häufig
istsinddas KindKinder nach einem Albtraum vollständig erwacht,erinnerterinnern sich an den unangenehmen Traum und benötigttigen Trost und Näheundsowie die Sicherheit, dass es sich nur um einen Traum handelte. - Die meisten Kinder erleben Albträume,
undderdiesZustandsolltekann also grundsätzlich alsvöllig normalphysiologisch angesehen werden. - Wenn Kinder ständig intensive Albträume erleben, sollte dies Anlass zu ä
rztlicherztlicher oderpsychologischepsychologischerHilfeweitergehenderaufgesuchtDiagnostikwerdensein.
- Albträume treten in der Regel während des REM-
Die folgenden zwei Symptome werdennach der International Classification of Sleep Disorders, 2. Auflage (ICSD-2) nicht mehralsdenParasomnieParasomnienklassifiziertzugerechnet werden,. klassifiziert werden:Rhythmischerhythmische Bewegungsstörungen- Rhythmische Bewegungen wie nächtliches Kopfschlagen, Schaukeln des Körpers und Rollen des Kopfes treten typischerweise bei jüngeren Kindern unter
einem1 Jahr in der Einschlafphase auf, können aber in jedem Alter vorkommen.45-67 - Sie können
auchsowohl während desTiefschlafsTiefschlafesundals auch im Wachzustand auftreten.
- Rhythmische Bewegungen wie nächtliches Kopfschlagen, Schaukeln des Körpers und Rollen des Kopfes treten typischerweise bei jüngeren Kindern unter
- Einschlafzuckungen
Sind plPlötzlicheMuskelkontraktionMuskelkontraktionen (hypnagoge Myoklonien), die auftreten, wenndasKinderKindeinschlafen;einschlhäft – oftufig von einem subjektiven Gefühl des Fallens begleitet.7-8
Häufigkeit
Solche AufwachstörungenParasomnien sind häufig und treten bei ca. 15–20 % der Kinder vordemderTeenager-AlterPubertät auf.12,67- Parasomnien sind bei Kindern sehr viel häufiger als bei Erwachsenen.
Es gibt keinen Unterschied in der Häufigkeit zwischen Mädchen und Jungen, mit - Mit Ausnahme des Nachtschrecks, der bei Jungen häufiger vorkommt, gibt es keinen Unterschied in der Häufigkeit von Parasomnien zwischen Mädchen und Jungen.
- Schlafwandeln (Somnambulismus)
- Kommt bei bis zu 15 % der Kinder im Alter zwischen 4 und 12 Jahren und mit der höchsten Inzidenz zwischen 11 und 12 Jahren vor.
9 In einer schwedischen Studie ergab sich eine jährliche Prävalenz von 6–17 %. Nur 2–3 % berichteten von mehr als einer Episode pro Monat, und 33 % berichteten von nur einer einzigen Episode.1
- Kommt bei bis zu 15 % der Kinder im Alter zwischen 4 und 12 Jahren und mit der höchsten Inzidenz zwischen 11 und 12 Jahren vor.
- Ist am häufigsten bei Kleinkindern im Vorschulalter.
- Hat eine Inzidenz von 1 % und ist am häufigsten in der Altersgruppe zwischen 4 und 12 Jahren.
Ätiologie und Pathogenese
- Die verschiedenen Parasomnien sind miteinander verwandt
,undeskönnenistkombiniertnicht ungewöhnlich, dass bei einem Kind mehrere dieser Arten von Schlafstörungen vorkommenauftreten.10 Sie tretenAuftreten in der Regel während des Tiefschlafs (Stadium 3 und 4) undtypischerweisehäufig im ersten Drittel der Nachtauf,aber erstmeist 30–90Minutenmin nach dem Einschlafen.Da die Betroffenen in einer Zwischenstufe zwischen Schlaf und Wachsein sind, ist es möglich, dass sie auf Stimuli reagieren, normalerweise tun sie dies jedoch nicht.- Amnesie bezüglich der Episoden ist häufig, einige Kinder berichten allerdings von kurzen, traumähnlichen Bildern.
- Es ist ungewöhnlich, dass solche Schlafstörungen bei Kindern mehr als einmal pro Nacht auftreten.
Üblich ist eine - Die Häufigkeit
vonliegt meistens bei ein- bis dreimal pro Monat. RhythmischeHäufigBewegungsstkörungenSindnnenbeiAuffälligkeitenKinderninmit Lernschwierigkeiten etwas häufiger, treten aber auch bei entwicklungsmäßig unauffälligen Kindern auf.
Pathologie bei Parasomnien
Es handelt sich um Schlafstörungen, die durch anomaleder Polysomnografiegekennzeichnetbeobachtetsindwerden, allerdings meistens ohne therapeutische Konsequenz.SieAuftretensindvon messbaren Veränderungen ist episodisch undspiegelnspiegelt die Unreife des ZNS wider,.- Bei
daher sind sieKindern häufigerbeizuKindernbeobachten,undmeistdie Kinder wachsen in der Regel von selbst aus ihnen herausselbstlimitierend.
- Bei
- Häufig
kommtbesteht bei Vorliegen einer Parasomniebereitseineinpositiveder Familie vorFamilienanamnese. Als Gruppe treten die Schlafstörungen schubweise auf und sind im Schlafzyklus voraussagbar.Sie reagieren nicht auf Maßnahmen und sind durch retrograde Amnesie gekennzeichnet.
Pathophysiologie1
- Parasomnien sind Reaktionen auf
dieeine Aktivierung des ZNS,.- Führen
diehäufig zum Aufwachen aus dem Schlaf, zu Verwirrung, kurzzeitiger psychischer Instabilität oder einer Mischung darausführen.
- Führen
ForscherDasvermuten,AuftretendassistParasomnienhäufigzuwährendeinem Zeitpunkt auftreten, wenn sich das Kind in einemdes Übergangberganges zwischen zwei verschiedenen Schlafphasenbefindet(REM, Non-REM, Slow-Wave-Sleep).- Tiefschlaf (Slow-Wave-Sleep, SWS)
erfolgtliegt in der Regel im ersten Drittel der Schlafperiode vor. In ihreDie tiefste Schlafphasekommenerreichen Kinder typischerweise ca. 15Minutenmin nach dem Einschlafen,unddiese erste SWS-Phase dauert zwischen 45 und 75Minutenmin.- Dies erklärt, warum es so einfach ist, Kinder direkt
nachdemnachsiedemeingeschlafen sindEinschlafen zu bewegen, ohne sie dabei aufzuwecken.
- Dies erklärt, warum es so einfach ist, Kinder direkt
SchlafwandlerSchlafwandeln- Vermutlich
Scheinenliegt eine Störungbeider Regulierung des SWSzu habenvor.- Es kommt zu einer Trennung zwischen körperlichem
Schlafund psychischem Schlaf, die auf eine Aktivierungthalamozingulthalamocingulärer Nervenbahnen bei anhaltender Deaktivierungandererbestimmter thalamokortikaler Aufwachsysteme zurückzuführen ist. - Die erste SWS-Phase der Nacht ist bei schlafwandelnden Kindern stärker gestört
,und der gesamte Non-REM/REM-Schlaf-Zyklus ist stärker fragmentiert. - Weil diese Störungen häufiger bei Kindern auftreten, werden sie als Ausdruck der Unreife des ZNS angesehen.
Prädisponierende Faktoren
- Vererbung
- Schlafdeprivation
,chaotischer(Schlafmangel-Syndrom) - Chaotischer Schlafrhythmus
, - Fieber und Stress
können Parasomnien auslösen. - In manchen Fällen werden Parasomnien durch schlafbezogene Atemstörungen ausgelöst
; die.- Die häufigste
UrsacheUrsachen sind vergrößerteAdenoidenAdenoide oder Tonsillen., Kinder sollten in diesen Fällen an einefachHNO-ärztliche Praxis überwiesen werden.
- Die häufigste
- Medikamente
- Sedativa, Hypnotika, Antidepressiva, Neuroleptika, Antibiotika (Fluorchinolone), Antiparkinsonmittel, Antikonvulsiva (z. B. Topiramat) und Antihistamine können Parasomnien auslösen.
11
- Sedativa, Hypnotika, Antidepressiva, Neuroleptika, Antibiotika (Fluorchinolone), Antiparkinsonmittel, Antikonvulsiva (z. B. Topiramat) und Antihistamine können Parasomnien auslösen.
ICPC-2
- P06 Schlafstörung
ICD-10
- F51 Nichtorganische Schlafstörungen
- F51.3 Schlafwandeln (Somnambulismus)
- F51.4 Pavor nocturnus
- F51.5 Albträume (Angstträume)
- F51.8 Sonstige nichtorganische Schlafstörungen
- F51.9 Nichtorganische Schlafstörung, nicht näher bezeichnet
DiagnoseDiagnostik- Der Abschnitt basiert, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf dieser Referenz.1
Diagnostische Kriterien
- In den meisten Fällen werden Parasomnien auf Grundlage der Krankengeschichte diagnostiziert.
Differenzialdiagnosen
- Fieberkrämpfe
- Epilepsie
- Masturbation:
istIst bei kleinen Kindern einnormalesphysiologisches Phänomen, sowohl im Wachzustand als auch im Übergang zum Schlaf.13 - Gastroösophagealer Reflux:
Streckung und VerwindungÜberstreckung des Halses, des oberen Teils des Oberkörpers und evtl.desderArmes, wasArme- Missinterpretation als epileptischer Anfall
missinterpretiert werden kann.13möglich
- Missinterpretation als epileptischer Anfall
Anamnese
SchlafstBefragung von Patient*innen und/oder Bezugspersonen (ggf. Schule, Kindergarten)- Schlafgewohnheiten (Kurz-/Langschläfer, Chronotyp, Uhrzeiten, Dauer, Ort)
- Schlafumstände
- Abendliche Aktivitäten und Essgewohnheiten
- Vorbereitung auf das Zubettgehen, Bettgehzeit
- Rituale, evtl. geäußerte Ängste
- Einschlafassoziationen
- Dauer der Einschlafzeit, Verhalten und Befinden währenddessen
- Häufigkeit, Ursachen, Dauer von Aufwachphasen
- Schwierigkeiten beim Wiedereinschlafen; nächtliche Aktivitäten
- Exakte Schilderung episodischer Ereignisse (Symptomatik, Häufigkeit, Dauer)
- Verhalten während des Schlafs (Unruhe, Schnarchen, Bettnässen etc.)
- Gesamtschlafdauer, Dauer ungestö
rungenrter Schlafepisoden - Aufwachzeit, spontanes Wachwerden, Erweckbarkeit
- Befindlichkeit nach dem Erwachen
- Verhalten tagsüber
- Müdigkeit, Schlafphasen
- Antrieb
- Konzentration und Leistungsfähigkeit, Gedächtnis
- Stimmung
- Hyperaktivität
- Reaktionen der Bezugspersonen
- Leidensdruck
- Nächtliche Abwesenheit der Bezugsperson (z. B. bei Schichtarbeit)
Schlaftagebuch und -fragebögen
- Die unten angegeben Fragebögen finden sich der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin.
- Schlaftagebuch, Schlaffragebögen und strukturierte Interviews
- Schlafprotokoll (Tag- und Nachtprotokoll) zur Erfassung der aktuellen Schlafqualität und Erhebung von schlafstörenden Verhaltensweisen über mindestens eine typische Woche
- Bis zum Alter von 12 Jahren von den Eltern/Bezugspersonen auch gemeinsam mit dem Kind zu führen, im Jugendalter von den Betroffenen selbst.
- Selbstbeurteilung
- Kinderschlafcomic (CSC), Alter: ab 5 Jahren
- Sleep Self Report, deutsche Version (SSR-DE), Alter: 7–12 Jahre
- Schlafinventar für Kinder- und Jugendliche (SI-KJ), Alter: 8–11 Jahre, Fragebogen und strukturiertes Interview zur Selbstbeurteilung
- Epworth Sleepiness Scale (ESS)
- Fremdbeurteilung
- Children's Sleep Habits Questionnaire, deutsche Version (CSHQ-DE), Alter: 4–10 Jahre
- Sleep Disturbance Scale (SDSC), Alter: 5–16 Jahre
- Pediatric Sleep Questionnaire, deutsche Version: kinderärztlicher Schlaffragebogen (PSQ-DE), Alter: 2–18 Jahre
- Schlafinventar für Kinder- und Jugendliche (SI-KJ), Alter: 5–11 Jahre, Elternfragebogen und strukturiertes Elterninterview
Somnambulismus (F51.3)
- Diagnostische Kriterien gemäß ICD-10
- Das vorherrschende Symptom sind wiederholte Episoden (2 oder mehr), in
FormdenenvondierhythmischenBetroffenenBewegungsstörungen,dasSchlafwandeln,BettNachtschreckwährend des Schlafens verlassen undVerwirrungmehrerebeimMinutenAufwachenbisüberlappenzueinandereiner halben Stunde umhergehen, meist während des ersten Drittels des Nachschlafs. TypischWährend einer solchen Episode haben die Betroffenen meist einen leeren, starren Gesichtsausdruck, sie reagieren verhältnismäßig wenig auf die Berührungen anderer, den Zustand zu beeinflussen oder mit ihnen in Kontakt zu kommen und sind nur unter großen Schwierigkeiten aufzuwecken.- Nach dem Erwachen (entweder nach dem Schlafwandeln oder am nächsten Morgen) haben die Betroffenen eine Amnesie für die
SymptomeEpisode. - Innerhalb
istweniger Minuten nach dem Aufwachen aus der Episode besteht keine Beeinträchtigung der geistigen Aktivität oder des Verhaltens,dassobgleichsieanfänglich eineDauerkurze Phase voneinigenVerwirrungwenigenundbisDesorientiertheit auftreten kann. - fehlende Belege für eine organische psychische Störung wie eine Demenz oder eine körperliche Störung wie Epilepsie
- Das vorherrschende Symptom sind wiederholte Episoden (2 oder mehr), in
- Genetische Disposition, da familiäre Häufung
- Prävalenzgipfel zwischen 5 und 12 Jahren
- Auslöser: z. B. Fieber, Medikamenteneinfluss, Schlafmangel
Pavor nocturnus (F51.4)
- Diagnostische Kriterien gemäß ICD-10
- wiederholte Episoden (2 oder mehr) von Erwachen aus dem Schlaf mit einem Panikschrei, heftiger Angst, Körperbewegungen und vegetativer Überempfindlichkeit mit Tachykardie, Herzklopfen, schneller Atmung und Schweißausbruch
- Diese Episoden treten während des ersten Drittels des Nachtschlafs auf.
- Die Dauer beträgt weniger als 10 min.
- Wenn andere Personen versuchen, auf die Betroffenen während der Episode beruhigend einzuwirken, hat dies keinen Erfolg. Solchen Bemühungen folgen Desorientiertheit und perseverierende Bewegungen.
- Die Erinnerung an das Geschehen ist sehr begrenzt.
- Verursachende organische Faktoren fehlen, wie z. B. neurologische oder internistische Krankheitsbilder, Einnahme psychotroper Substanzen oder eine Medikation.
- Genetische Disposition, da familiäre Häufung.
- Prävalenzgipfel zwischen 3 und 5 Jahren
- Auslöser: z. B. Fieber, Medikamenteneinfluss, Schlafmangel
Albträume (F51.5)
- Diagnostische Kriterien gemäß ICD-10
- Aufwachen aus dem Nachtschlaf oder dem Nachmittagsschlaf mit detaillierter und lebhafter Erinnerung an heftige Angstträume, die meistens Bedrohungen des eigenen Lebens, der Sicherheit oder des Selbstwertgefühls beinhalten.
- Das Aufwachen erfolgt zu
30jederMinutenZeithabender Schlafperiode, obgleich die Alpträume typischerweise in der zweiten Nachthälfte auftreten.
SchlafwandelnDie Episoden variieren zwischen ruhigem Umhergehen im Zimmer bis zu aufgeregtem Laufen undNach demVersuchAufwachenzuaus„fliehen“.BeimerschreckendenSchlafwandelnTräumen sind dieAugenBetroffenenmeistensraschgeorientiert und wach.- Das Traumerleben selbst und die Stö
ffnetrung des Schlafs,jedochdie durch das Aufwachen zusammen miteinemdenglasigenEpisoden resultiert,starrendenverursachenAusdruckbei den Patient*innen einen deutlichen Leidensdruck. - verursachende organische Faktoren, wie z. B. neurologische und
schlechterinternistischeReaktion auf Reize. Die Bewegungen sind oft langsamKrankheitsbilder,schwerfälligEinnahmeundpsychotroperunmotiviert. Es kommen allerdings auch komplexere und zielorientierte Aktivitäten vor, ebenso wie aufgeregtes Verhalten.Die Antworten auf direkte Anfragen erfolgen langsamSubstanzen odersindeinenichtMedikation
- Ängste
vorhanden.vorWennerneutendas Kind ohne aufzuwachen wieder ins Bett zurück gelangtAlpträumen,wirddemesWiedereinschlafen,sichdemin der Regel nicht an das Geschehene erinnern.Zubettgehen Ältere Kinder wachen öfter gegen Ende der Episode auf und sind dann meistens etwas verlegen.Schlafwandeln steht nichtHäufiger in Zusammenhang mitfrüherenpsychosozialemSchlafproblemen,Stress- Gehäuftes
damit, ob alleine oder gemeinsam mit anderen geschlafen wird, mit Angst vor der Dunkelheit oder mit Wutausbrüchen.
Verwirrung nach dem AufwachenDas Symptom ist charakterisiert durch abruptes Aufwachen, bei dem die Betroffenen desorientiert, verwirrt und aufgeregt sind (Schreien) und häufig die eine oder andere scheinbar zweckmäßige motorische Aktivität ausführen.Es kann auch vorkommen, dass sie während des Anfalls sprechen.Die Episoden dauern von einigen wenigen bis zu mehreren Minuten (3–13) und variieren in der Häufigkeit zwischen zweimal pro Nacht und zweimal im Jahr.Das Kind erinnert sich nicht an die Episode.Am häufigsten kommt es bei jüngeren Kindern vor, und die Häufigkeit nimmt mit dem Alter ab.Bei Säuglingen können sich die Symptome durch Weinen und Unruhe im Bett äußern.Die Augen können geschlossen oder, wie beim Nachtschreck, geöffnet sein, aber die Kinder scheinen nicht ängstlich zu sein.Versuche, das Kind abrupt zu wecken, führen meistens dazu, dass die Episode länger dauert, während ein vorsichtigeres Aufwecken über einen gewissen Zeitraum das Kind beruhigt und dazu führt, dass das Ereignis vorüber geht.
Pavor nocturnus (Nachtschreck)Siehe eigenenArtikel
Rhythmische BewegungsstörungenDas typische Bewegungsmuster unterscheidet den Zustand von einem epileptischen Anfall.Rhythmische Bewegungsstörungen äußern sich am typischsten in Form von Kopfschlagen gegen das Kissen, die Matratze oder die Seite des Bettes und können so kräftig sein, dass sich das Kind selbst verletzt, oder dass der Schlaf gestört wird.Die Symptome treten beim Einschlafen und beim nächtlichen Aufwachen auf.Bei Kleinkindern ist eine milde Variante der Symptome normal und klingt im Alter von 2 Jahren meistens aus.Wenn die Symptome darüber hinaus weiterhin auftreten, kann es sich um ein Verhalten mit einem erblichen Hintergrund bei ansonsten normal entwickelten Kindern handeln, es kann aberAuftreten auch beiKindernanderenmitpsychiatrischenEntwicklungsstörungenErkrankungenvorkommen(z.DiePatienten können oft nach Aufforderung die Bewegungen anhalten, wasB. beiepileptischenReaktionAnfällenaufnichtschweremöglich ist.
EinschlafzuckungenKönnen in nahezu jedem Alter auftretenBelastungen undsind leicht zu erkennenAnpassungsstörungen)In Ausnahmefällen können die Kontraktionen ungewöhnlich stark, häufig oder wiederkehrend sein und so als Epilepsie fehlinterpretiert werden.Die myoklonen Kontraktionen treten nur im Schlaf auf, üblicherweise beim Übergang vom Schlaf zum Wachzustand, und stehen nicht in Verbindung mit anderen klinischen Phänomenen.
Anamnestische FragenBeschreiben Sie den Vorfall genau.Wie war der Bewusstseinszustand vor, während und nach dem Vorfall?Zu welchem Zeitpunkt in der Nacht und während des Schlafes ist es geschehen?Schläfrigkeit am Tage?Erinnert sich das Kind an das Ereignis?Andere Fälle in der Familie?Auslösende Faktoren?
Klinische
BefundeUntersuchung- Es liegen meistens keine körperlichen Auffälligkeiten vor.
- Weitergehende Untersuchung bei entsprechenden Hinweisen gemäß der Testpsychologie
- neuropsychologische Untersuchung im Hinblick auf Konzentration, Vigilanz, Impulskontrolle und Gedächtnisfunktionen
- ggf. Leistungsdiagnostik (z. B. bei Verdacht auf Intelligenzminderung)
- ergänzende Komorbiditätsdiagnostik entsprechend dem vermuteten Störungsbild
- evtl. Beschwerdefragebögen, Persönlichkeitstests
- Zusatzuntersuchungen in der allgemeinmedizinischen Praxis
Keinesind in der Regel nicht indiziert.
Andere UntersuchungenEEG, wenn erforderlich, um Epilepsie auszuschließenPolysomnografieDiagnostik beigroßerSpezialist*innen- Polysomnografie:
diagnostischerGoldstandardUnsicherheitzur (differenzial-)diagnostischen Abklärung organisch bedingter Schlafstörungen, vor allem schlafbezogener Atmungsstörung, schlafbezogenen oder schlafstörenden Bewegungsstörungen sowie Epilepsien.- bei Verdacht auf Apnoen oder epileptischer Krampfaktivität, bei der Hypersomnie (zur Abklärung der Differenzialdiagnose Narkolepsie) oder bei chronischer Insomnie ohne bisherigen Behandlungserfolg
Wann - Routine-EEG: Zusätzliche Routine-EEG-Ableitungen sollten bei V. a. epileptischer Krampfaktivität erfolgen. Auch bei Pavor nocturnus und Somnambulismus können, etwa bei Schwierigkeiten einer Abgrenzung gegenüber zerebraler Krampfaktivität Routine-EEG-Ableitungen am Tag (mit und ohne vorherigen Schlafentzug, Hyperventilation sowie Fotostimulation) erwogen werden.
- Aktigrafie: Mittels Aktometer (i. d. R. Armbanduhr-ähnliche Beschleunigungsmesser) wird die Bewegung in festen Zeitintervallen (typisch 1 min) wiederkehrend ü
berweisenber mehrere Wochen/Monate aufgezeichnet, jeweils über mehrere (z. B. 5) Tage/Nächte. Mithilfe von validierten Algorithmen ist es möglich, auf Schlaf-Wach-Muster zu schließen bzw. bestimmte Schlafparameter zu schätzen.
Indikationen zur Überweisung
Ist nurNur selten notwendig- Bei Verdacht auf organisch bedingte Schlafstörungen, Epilepsie, OSAS, phobische Störungen, andere Angststörungen, Zwangsstörungen, affektive Störungen, psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen, hyperkinetische Störungen sowie Vorliegen von Suizidalität indiziert
Therapie
- Der Abschnitt basiert, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf dieser Referenz.1
BehandlungszielTherapieziele- Aufklärung und Beruhigung der Eltern
- Abklärung möglicher somatischer und psychischer Komorbiditäten
Allgemeines zur
BehandlungTherapieDieWichtigsterwichtigste BehandlungTherapiebaustein istes,diedenAufklärung der Elternzuüberversicherndie Harmlosigkeit der Symptome und darüber, dasses sich um harmlose Symptome handelt, diediese mit der Zeit von selbst verschwinden.WennWirksamkeitsnachweiseprexistieren vor allem für verhaltenstherapeutische Interventionen bei Insomnien im Kindes- und Jugendalter9-11- Für eine pharmakologische Behandlung von Schlafstörungen im Kindesalter liegt mit der Ausnahme von Melatonin in der Behandlung vor allem von Autismus-Spektrum-Störungen sowie der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitä
disponierendetsstörungFaktorennurvorliegeneine gering fundierte Studienlage vor.9-11 - Primär ambulante Behandlung
- Stationäre Behandlung erwägen:
- im Zusammenhang mit der Differenzialdiagnostik organischer Erkrankungen oder schwerer psychiatrischer Störungen
- in einer schwierigen psychosozialen Situation (z. B.
Medikamente)Überforderungssituation der Eltern,solltenMisshandlungsgefahr) - bei
SieerschwerterversuchenDurchführbarkeit von Interventionen im häuslichen Milieu (Compliance,diesepsychosozialezuBelastung) - bei
beseitigenschwerer Ausprägung der Insomnie/Hypersomnie.
ErwägenDasSieVerriegelnFenstervon Fenstern/TürenzuzurverriegelnVermeidungum eventuelleevtl. Verletzungenzukannvermeidenerwogen werden.
EigenbehandlungAllgemeinmaßnahmenGenügendAufSchlafausreichende Schlafmenge achten.RegelmAuf regelmäßigerigeSchlafSchlafenszeiten achten.Vermeiden Sie auditiveAuditive, taktile oder visuelle Reize in der frühen Schlafphase.In einigen Fällen können diese Parasomnie auslösenvermeiden.WeisenErgreifenSie die Eltern an,von Vorsichtsmaßnahmen, um zuergreifen, dieverhindern, dass sichdieKinder beim Schlafwandeln selbst verletzen können.
Medikamentöse
BehandlungTherapie- In der Regel nicht erforderlich9-11
Es gibt keinen Nachweis fFürdieeineWirkung einer pharmakologischenpharmakologische BehandlungbeivonParasomnieSchlafstörungen im Kindesalter liegt mit der Ausnahme von Melatonin in der Behandlung vor allem von Autismus-Spektrum-Störungen sowie der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung nur eine gering fundierte Studienlage vor.- Bei
Wenn die Anfälle intensivintensiven und häufigufigensind,Episoden kann die Überweisung aneinenSchlafmediziner*innenSchlafspezialisten versuchterwogen werden, um eine Stellungnahme zu einer möglichen Medikation zu erhalten.13
Weitere Behandlungsmethoden
- Je nach Situation kann es sinnvoll sein,
das KindKinder zu trösten/beruhigen undessanftwiederzur Rückkehr ins Bett zu bewegen. - Versuche,
das KindKinder während der Episode aufzuwecken, führen häufig zu einer Verlängerung des Vorfalls und können Widerstand oder Gewalt seitensdesderKindesKinder hervorrufen.
Vorbeugende- Polysomnografie:
- Aufwecken
BehandlungEinderVorschlag ist es, das Kind aufzuwecken,Kinder kurzbevorvorinBeginn derRegelzuseineerwartenden Parasomnieaktivitätbeginnt,undum sieesdann für eine Weile wach zu halten.EsDiesesgibtVorgehenkeinehatHinweisejedochaufkeinendienachgewiesenenWirkung einer solchen MaßnahmeNutzen.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
- Der Abschnitt basiert, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf dieser Referenz.1
Verlauf
Das Kind wird inIn der Regelaus dem Problem heraus wachsen.selbstlimitierend
Komplikationen
- Parasomnien stehen nicht regelhaft mit
anderenweiteren Erkrankungen in Verbindung. - Grundsätzlich sind während des Schlafwandelns Unfälle oder Verletzungen denkbar.
Prognose
- Parasomnien während der Kindheit haben in der Regel keine Langzeitfolgen.
- Rhythmische Bewegungsstörungen
Kkönnen nach einigen Jahren spontanzurück gehenabnehmen,können aberjedoch auch bis ins Erwachsenenalter fortbestehen.
Patienteninformation
Welche schriftlichenPatienteninformationengibtines dazu?DeximedQuellen
CentralLeitlinie- Deutsche
sourcesGesellschaftandfürqualityKinder-assessmentAckroydundGJugendpsychiatrie,D'CruzPsychosomatikOF,undSharpPsychotherapieSJe.SomnambulismV. Nichtorganische Schlafstörungen (sleep walkingF51).eMedicineAWMF-Leitlinie Nr. 028-012. S1,lastStandupdated2018.Mar 8, 2007www.awmf.org
Literatur
- Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e. V. Nichtorganische Schlafstörungen (F51). AWMF-Leitlinie Nr. 028-012. S1, Stand 2018. www.awmf.org
- Ahmed SMS. Sleepwalking. Medscape, last updated
NovMar2311,20152019. emedicine.medscape.com - Nguyen TT, Kaplan PW, Wilfong A. Nonepileptic paroxysmal disorders in children. UpToDate, last updated
AprSep2829,20152021.UpToDatewww.uptodate.com - Sørensen E. Søvn og utvikling hos barn og unge. Tidsskr Nor Lægeforen 2003; 123: 26-9. Tidsskrift for Den norske legeforening
- Walters AS. Clinical identification of the simple sleep-related movement disorders. Chest 2007; 131: 1260. PubMed
- Manni R, Terzaghi M. Rhythmic movements during sleep: a physiological and pathological profile. Neurol Sci 2005; 26 Suppl 3: 181. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Derry CP, Duncan JS, Berkovic SF. Paroxysmal motor disorders of sleep: the clinical spectrum and differentiation from epilepsy. Epilepsia 2006; 47: 1775. PubMed
- Hamiwka LD, Singh N, Niosi J, Wirrell EC. Diagnostic inaccuracy in children referred with "first seizure": role for a first seizure clinic. Epilepsia 2007; 48: 1062. PubMed
ByeKAMPavlova M,KokLatreilleDJ, Ferenschild FT, Vles JSV.ParoxysmalSleepnon-epilepticDisorders.events in children: a retrospective study over a period of 10 years.Am JPaediatrMed.Child2019HealthMar;132(3):292-299.2000; 36doi:24410.1016/j.amjmed.2018.09.021. Epub 2018 Oct 4. PMID: 30292731. www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov.PubMedwww.amjmed.comPlazziProserpioGP,VetrugnoTerzaghi M, Manni R,ProviniNobiliF, Montagna PL.SleepwalkingDrugsand other ambulatory behaviours during sleep. Neurol Sci 2005; 26 Suppl 3: 193.Guilleminault C, Lee JH, Chan A, et al. Non-REM-sleep instabilityUsed inrecurrent sleepwalking in pre-pubertal childrenParasomnia. Sleep Med2005Clin. 2020 Jun;15(2):289-300.6doi:515-2110.1016/j.jsmc.2020.02.014.PubMedSattarPMID:SP, Ramaswamy S, Bhatia SC, Petty F32386702.Somnambulism due to probable interaction of valproic acid and zolpidemwww.Ann Pharmacother 2003; 37: 1429-33pubmed.PubMedMason TB, Pack AIncbi.Sleep terrors in childhoodnlm.J Pediatr 2005; 147: 388nih.PubMedSömnstörningar hos barn – kunskapsdokument. Läkemedelsverket (2015)gov. www.lakemedelsverketsleep.setheclinics.com- Adachi H. [Parasomnia]. Nihon Rinsho. 2015 Jun;73(6):949-53. Japanese. PMID: 26065125. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
AutorenAutor*innenBjørnMoritzBjorvatnPaar,ProfessorDr. med.,SeksjonFacharztforfürallmennmedisinAllgemeinmedizin,UniversitetetMünster/W.- Die
iursprünglicheBergenVersion dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL,und Leiter des Nasjonalt Kompetansesenter for søvnsykdommer, Haukeland Universitetssykehushttps://legehandboka.no/).
F51; F513; F514; F515; F518; F519søvnP06søvnParasomnien; Nichtorganische Schlafstörungen; Einschlafstörung; Durchschlafstörung; Albträume; Schlafwandeln; Verwirrung beim Aufwachen; Pavor nocturnus; NachtschreckParasomnien bei Kindern05/2022BBB MK 24.05.2022 erste Revision für D, in Teilen umgeschrieben.document-disease document-nav document-tools document-themeDefinition:Parasomnien sindunerwunwillkünschterliche motorische oder verbale nichtepileptische nächtliche Anfälle, diewährend des Schlafes,auftreten,die insbesondere bei Kindern auftreten.PädiatrieParasomnien bei Kindern/link/4dfe887fa7534651abb4e9ab44613915.aspx/link/4dfe887fa7534651abb4e9ab44613915.aspxparasomnien-bei-kindernSiteDiseaseParasomnien bei Kindernanders.skjeggestad@nhi.nomarlies_karsch@webanders@nhi.de (patched by system)nodedede
- Vermutlich