Compare with  
Legend:
inserted text deleted text

Ausfluss in der Schwangerschaft

Allgemeine Informationen

Definition

  • Ein verstärkter Fluor vaginalis mit veränderter Konsistenz in der Schwangerschaft

Häufigkeit

  • Die meisten Schwangeren beobachten in der Schwangerschaft Veränderungen ihres Ausflusses.

Diagnostische Überlegungen

  • Der Ausfluss kann auf normale, physiologische Veränderungen oder aber auf Mikroben zurückzuführen sein.

Konsultationsgrund

  • DieVeränderung Patientinnendes berichtenAusflusses häufig im Rahmenin der KontrolluntersuchungSchwangerschaft
  • Besorgnis von Ausfluss. Unter Umständen äußern sie sich besorgt bezüberglichglicheglicher Geschlechtskrankheiten oder negativenegativer Auswirkungen auf das Kind.

MöglicheAbwendbar Fehldiagnosengefährliche Verläufe

  • Infektionen
  • Primärer Blasensprung

ICPC-2

  • X14 Vaginaler Ausfluss
  • W29 Schwangerschaftsbeschw., andere

ICD-10

  • O23.9 Sonstige und nicht näher bezeichnete Infektion des Urogenitaltraktes in der Schwangerschaft

Differenzialdiagnosen

Physiologische Veränderungen während der Schwangerschaft

  • Aufgrund der erhöhten Vaskularisation kommt es zu einer vermehrten Transsudation der Vaginalschleimhaut. Das Vaginalepithel wächst und wird dicker, und es kommt zu einer vermehrten Abstoßung von Zellen.
  • Normal ist ein dicker, weißer Ausfluss ohne Klümpchen.

Vaginale Candida-Infektion in der Schwangerschaft

  • Siehe Artikel Vulvovaginalkandidose.
  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.1
  • Neben der Schwangerschaft selbst ist eine Behandlung mit Antibiotika ein prädisponierender Faktor für die vaginale Kandidose.
  • Es kommt zu einem weißen, dickflüssigen Ausfluss mit bröckeliger Konsistenz, der an Hüttenkäse erinnert. Die abgesonderte Menge ist relativ gering.
  • Zu den Begleitsymptomen zählen Wundsein, Juckreiz und eine Rötung der Vulva und Scheide. Typischerweise ist ein fleckenartiger weißer Belag zu erkennen.
  • Der Pilz kannNachweis per Ausstrich ggf. unter Zugabe von 10%iger-prozentiger Kaliumhydroxidlösung nachgewiesen werden.
  • Bei Unsicherheit ist ein Nachweis mittels Kultivierung möglich.

Bakterielle Vaginose

  • Siehe Artikel Bakterielle Vaginose
      .
    • Es liegen eine typische Anamnese und ein typischer klinischer Befund vor.2
      • Das Leitsymptom ist ein verstärkter weißgrauer, unangenehm riechender Ausfluss, manchmal Juckreiz.
      • Bei ca. 50 % der Patientinnen verläuft die Erkrankung asymptomatisch.
      • keine entzündlichen Veränderungen von Vulva und Vagina
    • Amsel-Kriterien für eine bakterielle Vaginose (BV) 13
      • PHpH-Wert des Fluors von mehr als 4,5 sowie mindestens zwei2 der folgenden drei3 Kriterien:
        • milchiger, homogener, hartnäckiger grauweißlicher Ausfluss, evtl. mit Bläschen
        • Fischgeruch bei Zugabe 10%iger-prozentiger Kaliumhydroxidlösung
        • Nachweis von „Clue Cells“ (mit Bakterien überzogene vaginale Epithelzellen, sichtbar bei 40-facher Vergrößerung im Nativpräparat mit Fluor und einem Tropfen Kochsalzlösung).
      • Bei einem pH-Wert von mehr als 4,5 und Erfüllung von zwei2 der drei3 Kriterien handelt es sich mit 90%iger-prozentiger Wahrscheinlichkeit um eine bakterielle Vaginose.2

    Herpes genitalis in der Schwangerschaft

    • AnSiehe derArtikel VulvaHerpes sindgenitalis diebei typischenFrauen.
    • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.4
    • Symptome/Befunde 
      • typische Hautschädigungen oder Bläschen zuan beobachtender Vulva
      • ggf. Schmerzen, Abgeschlagenheit, Myalgie, Fieber, inguinale Lymphknotenschwellung
    • Es kann sich um einen rezidivierenden Herpes handeln, d. h. um eine Reaktivierung nach einer Primärinfektion vor der Schwangerschaft.
    • Herpes genitalis kann jedoch auch nach einerals Neuinfektion in der Schwangerschaft auftreten.
      • Bei Primärinfektion können Läsionen im Geburtskanal bei einem infizierten Neugeborenen zu Virämie, Hepatitis und Enzephalitis mit hoher Mortalität führen.

    Vaginale Infektion mit Streptokokken der Gruppe B (GBS)

    • UnspezifischerSiehe AusflussArtikel B-Streptokokken in der Schwangerschaft.
    • TestEine nurKolonisierung mit Gruppe-B-Streptokokken während der Schwangerschaft ist die häufigste Ursache für lebensbedrohliche Infektionen bei klinischer IndikationNeugeborenen.
    • VorausgegangeneLaut GBSBevölkerungsstudien sind 10–35 % der schwangeren Frauen asymptomatische Trägerinnen von Gruppe-InfektionB-Streptokokken einesin Kindesder Scheide oder dem Enddarm.
      • Nur 1 % der Frauen entwickeln Symptome.
    • RezidivierendeB-Streptokokken GBS-Harnwegsinfektionkönnen oderasymptomatische -WundinfektionBakteriurien, Zystitiden, Amnioninfektionssyndrome, Endometritiden und intrauterinen Fruchttod verursachen.
    • BeiEine vorzeitigemperipartale BlasensprungAntibiotikaprophylaxe ist unter bestimmten Umständen indiziert.

    Trichomoniasis in der Schwangerschaft

    • EsSiehe kommtArtikel zuTrichomonadenkolpitis großen(Trichomoniasis Mengenvaginalis).
    • Weltweit grauweißeneine bisder häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen, in Deutschland relativ selten
    • Typisch ist reichlich grüngelbenngelber, dünnflüssigenssiger, schaumigenschaumiger Ausflusses, der von Wundsein begleitet wirdAusfluss.
    • Weitere Symptome sind ein
      • Pruritus anim Vagina und Vulva, ein Brennen, ein häufiges Wasserlassen und eine Intimbereich
      • Dysurie
      • Dyspareunie.
    • Die Schleimhaut ist gereizt, geschwollen, brennt und kann bluten.
    • Die Flagellaten lassen sichNachweis mikroskopisch imund NaCl-Präparatmittels nachweisen.PCR5

    Zervizitis

    • DieSiehe Artikel Akute Zervizitis.
    • Sexuell istübertragbare aufInfektion Infektionender verschiedenerZervixschleimhaut
    • Verursacht Geneseu. a. zurückzuführen.durch Chlamydien, Gonokokken, Mykoplasmen, Herpes-genitalis-Viren, A-Streptokokken oder humane Papillomaviren
    • Zu den typischen Symptomen und Befunden zählt ein mukopurulentes oder trübes Vaginalsekret und eineBlutungsstörungen.5
      • 50 % leichtder blutendeBetroffenen Zervixsind asymptomatisch.
    • Es sollte eine Untersuchung auf Chlamydien und ggf. Gonorrhö oder Herpes erfolgen.
    • Führen Sie grundsätzlich eine zytologische Untersuchung durchn!

    Anamnese

    Besonders zu beachten

    • Veränderungen des Ausflusses
      • Aussehen, Geruch, Farbe und Menge
    • MöglichkeitSexualanamnese
      • neue einerGeschlechtspartner*innen, sexuellwechselnde übertragbaren Krankheit?Partnerschaften

    • Begleitsymptome

    • Allgemeinsymptome
      • Fieber, Schmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl

    Diagnostik

    Klinische Untersuchung

    • Lokale Veränderungen
      • Veränderungen der äußeren Genitalien und der Schleimhäute;
      • Rötung, evtl. rote Flecken,
      • wunde Stellen,
      • Ödem

      Allgemeinsymptome

      • Fieber, Schmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl

      Klinische

      In Untersuchung

      Imder BesonderenHausarztpraxis

      • Bei Fieber und Schmerzen: Bestimmung des CRP und Urinuntersuchung

      Bei Spezialist*innen

      Gynäkologische Untersuchung bei allen Patientinnen

    Ergänzende Untersuchungen

    In der gynäkologischen Praxis

    • Kaliumhydroxidlösung: Untersuchung auf Pilze
    • Prüfung auf Fischgeruch; Gabe von Kaliumhydroxidlösung auf das Vaginalspekulum verstärkt den Fischgeruch.
    • Mikroskopische Untersuchung des Ausflusses
    • Kochsalzlösung: Untersuchung auf Trichomonaden und „Clue Cells“
    • Kaliumhydroxidlösung:

    Weitere Untersuchung auf Pilze

  • Untersuchungen
  • Bei Fieber und Schmerzen: Bestimmung des CRP und Urinuntersuchung empfohlen.
    • Bei Verdacht auf Herpes: Viruskultur
    • Bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Krankheit: Kultur zum Nachweis von Chlamydien und Gonokokken

    Im
  • Abstrich Krankenhaus
  • auf GBS
    • Bei entsprechendergesunden, Indikationsymptomfreien erfolgtFrauen wird laut deutscher S2-Leitlinie ein Abstrich auf B-Streptokokken als Screening in der Entbindungsstation35.–37. eineSSW empfohlen.6
    • Dagegen wird laut Mutterschaftsrichtlinien7 kein routinemäßiger Abstrich zum Nachweis von B-Streptokokken empfohlen und somit auch nicht regelhaft von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
    • bei entsprechenden Risikofaktoren Untersuchung auf GBS.
      • Invorausgegangene TerminnGeburt eines an GBS erkrankten Kindes
      • vorzeitiger Blasensprung
      • maternales Fieber wähe hathrend der PCR-TestEntbindung
      • Frühgeburt
      • geplanter auf GBS einen positiven prädiktiven Wert von 100 % und einen negativen prädiktiven Wert von 98,8 %.3Kaiserschnitt

Maßnahmen und RatschlägeEmpfehlungen

Maßnahmen und Empfehlungen

  • Nach der Behandlung kommt es bei der bakteriellen Vaginose und Pilzinfektionen häufig zu Rezidiven.

Maßnahmen

Bakterielle Vaginose

Candida in der Schwangerschaft 

  • BeiDer BestehenAbschnitt einerbasiert bakteriellen Vaginose verdoppelt sich das Risiko eines Spätaborts und einer Frühgeburt.
  • In mehreren randomisierten Behandlungsstudien konnte bei Beginn einer Therapie in 15.–20. SSW keine Verringerung der Inzidenzauf dieser Komplikationen erzielt werden; eine Behandlung nach der 20Referenz. SSW war mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko assoziiert.
  • Sofern eine Diagnostik und Behandlung erfolgen, müssen diese somit frühzeitig in der Schwangerschaft bzw. idealerweise noch vor der Konzeption stattfinden.
  • Aus neueren randomisierten Studien geht hervor, dass die perorale oder vaginale Verabreichung von Clindamycin vor der 15. SSW im Vergleich zu Placebo mit einer signifikanten Verlängerung der Gestationszeit und einer signifikanten Verringerung der Inzidenz von Spätaborten assoziiert ist. Es liegen jedoch noch nicht ausreichend Belege vor.
  • Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe 
    • im ersten Trimenon lokale vaginale Behandlung mit:41
      • 500–1000 mg Metronidazol über 7 Tage
      • alternativ: 5 g 2%iger Clindamycin Vaginalcreme für 7 Tage.
    • Nach dem ersten Trimenon systemische Therapie möglich:4
      • Metronidazol: oral (Dosierung s. o.)
      • Alternativ: Clindamycin 2 x 300 mg/Tag p. o. für 7 Tage.

Candida in der Schwangerschaft 

  • Während einer Schwangerschaft besteht ein erhöhtes InfektionsrisikoRisiko für eine Vulvovaginalkandidose.
    • Die vaginale Behandlung mit Clotrimazol im 1. TrimesterTrimenon der Schwangerschaft führt zudem zu einer Reduktion von Frühgeburten.
    • EineBei Infektion während der Entbindung kann sich das Kind im Geburtskanal anstecken. 
    • In der Schwangerschaft sollte daher auch die vaginale Kolonisation während der letzten sechs6 Schwangerschaftswochen behandelt werden. 
    • Ziel ist die Vermeidung der vertikalen Transmission während der vaginalen Geburt auf das Neugeborene mit signifikanter Reduktion der neonatalen Kandidainfektion, die zu Mundsoor und Windeldermatitis beim reifen Neugeborenen führt.
    • Behandlung5
      • ImidazolprImidazol-Präparat 7 Tage lokal (Heilungsrate 90  %)
        • Bspz.: B. CanestenClotrimazol vag. 1  x  100  mg über 6 Tage
      • Fluconazol darf in der Schwangerschaft nur bei strenger Indikation eingesetzt werden.
    • Während einer Schwangerschaft wird weder eine lokale noch eine systemische Behandlung über zwei2 Wochen hinaus empfohlen.

    Bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft 

    • In der Schwangerschaft besteht bei bakterieller Vaginose über eine aszendierende Infektion ein erhöhtes Risiko für:8
    • In mehreren randomisierten Behandlungsstudien konnte bei Beginn einer Therapie keine Verringerung der Inzidenz dieser Komplikationen erzielt werden.9-10 
    • Ein Screening auf bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft wird laut Leitlinie nicht empfohlen.11
    • Sofern eine Diagnostik und Behandlung erfolgen, müssen diese frühzeitig in der Schwangerschaft bzw. idealerweise noch vor der Konzeption stattfinden.
    • Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe 
      • im 1. Trimenon lokale vaginale Behandlung mit:8
        • 500–1.000 mg/d Metronidazol Vaginaltabletten für 7 Tage
        • alternativ: 5 g 2-prozentige Clindamycin Vaginalcreme für 7 Tage.
      • nach dem 1. Trimenon systemische Therapie möglich:8
        • Metronidazol: oral 2 x 500 mg über 7 Tage oder einmalig 2 g p. o.
        • alternativ: Clindamycin 2 x 300 mg/d p. o. für 7 Tage.

Herpes genitalis

  • Rezidivierender Herpes genitalis
    • Aciclovir: 3 x 400 mg p. o. für 10 Tage (auch Prävention ab 36. SSW als Dauertherapie bis zur Geburt)11
    • off label
    • Vaginale Entbindung möglich, falls zur Geburt keine Anzeichen einer Infektion vorliegen.
  • Primärer Herpes
    • Aciclovir: 5 x 200 mg p. o. für 10 Tage11
    • off label
    • bei Primärausbruch nach der 34 SSW: ggf. Planung einer Sectio

Streptokokken der Gruppe B

  • Siehe Artikel B-Streptokokken in der Schwangerschaft.
  • Subpartale Antibiotikaprophylaxe mit Penicillin G (Mittel der Wahl) i. v. einmalig 5 Mio. E., anschließend 2,5 Mio. E. alle 4 Stunden bis zur Entbindung bei:6
    • positivem GBS-Screening in der 35.–37. SSW
    • der vorangegangenen Geburt eines Kindes mit GBS-Infektion
    • GBS-Bakteriurie während dieser Schwangerschaft
    • GBS-Status unbekannt und einer der folgenden Risikofaktoren:
      • drohende Frühgeburt < 37 + 0 SSW
      • mütterliches Fieber ≥ 38 °C unter der Geburt
      • Blasensprung ≥ 18 Stunden.
  • Alternativen6
    • Ampicillin i. v. einmalig 2 g, anschließend 1 g al le 4 Stunden
    • Cefazolin 2 g i. v. einmalig, anschließend 1 g alle 8 Stunden
    • Clindamycin 900 mg i. v. alle 8 Stunden, jeweils bis zur Entbindung

Trichomoniasis

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.11
  • Wegen möglicher schwangerschaftsassoziierter Komplikationen (vorzeitiger Blasensprung, Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht) sollte eine T. vaginalis-Infektion auch in der Gravidität behandelt werden.
  • Metronidazol
    • Laut Embryotox fehlen Hinweise für mutagene oder kanzerogene Effekte.
    • Einsatz dennoch off label
    • Dosierung
      • Metronidazol 2 g als Einmaldosis
      • bei Therapieversagen: Metronidazol 2 x 500 mg über 5–7 Tage
  • Partner*innen sollten gleichzeitig behandelt werden.

Chlamydien in der Schwangerschaft 

  • Siehe Artikel Urogenitale Chlamydien-Infektion bei Frauen.
  • Azithromycin 1 g oder 1,5  g6 als Einmaldosis (off label useOff-Label-Use in der Schwangerschaft)
       – oder –
    • Erythromycin: 4  x  500  mg p.  o. über 7 Tage bzw. 2 x 500 mg p. o. über 14 Tage611
    • Schwangere mit einer akuten aszendierenden Infektion sollten im Krankenhaus behandelt werden.
    • Die PatientinPatientinnen solltesollten nach Beginn der Behandlung und nach abgeschlossener Behandlung desder PartnersPartner*innen sieben7 Tage lang keinen Geschlechtsverkehr haben.712
    • Diagnostik und ggf. Therapie der Partner*innen13
  • Behandlung von stillenden Patientinnen entspricht der von Nichtschwangeren.

Gonorrhö

  • StreptokokkenDer derAbschnitt Gruppebasiert B
    • Eineauf Behandlungdiesen erfolgt nur bei vorausgegangener GBS-Infektion eines Kindes, bei rezidivierenden GBS-Harnwegs- oder -Wundinfektionen oder bei einem vorzeitigen BlasensprungReferenzen.
    • In Situationen außerhalb dieser Indikation oder bei zufälligem Nachweis sind keine Maßnahmen zu ergreifen außer als peripartale Prophylaxe.
      • subpartale Antibiotikaprophylaxe mit Penicillin G (Mittel der Wahl) i. v. einmalig 5 Mio. E., anschließend 2,5 Mio. E. alle 4 Stunden bis zur Entbindung811,13
      • Alternativen
        • Ampicillin i. v. einmalig 2 g, anschließend 1 g alle 4 Stunden
        • Cefazolin 2 g i. v. einmalig, anschließend 1 g alle 8 Stunden
        • Clindamycin 900 mg i. v. alle 8 Stunden, jeweils bis zur Entbindung
  • Rezidivierender Herpes
    • keine Behandlung
    • Vaginale Entbindung, falls zur Geburt keine Anzeichen einer Infektion vorliegen.
  • Primärer Herpes
    • Im frühen Schwangerschaftsstadium wie bei rezidivierendem Herpes; medikamentöse Behandlung bei schwerem Verlauf oder nach der 34. SSW
    • Bei Primärausbruch nach der 34 SSW: Überweisung zur ambulanten Geburtsplanung, um die geeignete Entbindungsmethode zu bestimmen.

Gonorrhö 

  • Schwangere und stillende Frauen9
    • Ceftriaxon 1  g i.  v. oder i.  m. als Einmaldosis [A] oder
    • Falls i. v./i. m. Gabe nicht möglich/abgelehnt:
      • Cefixim 800 mg oral als Einmaldosis [A] oder
      • Spectinomycin 2 g i. m. als Einmaldosis (falls erhältlich) [A] oder
      • Amoxicillin 3 g + Probenecid 1 g als Einmaldosis [B].

Trichomoniasis 

  • Bei nicht schwangeren Patientinnen sollten alle Infektionen unabhängig vom Bestehen von Symptomen behandelt werden.
  • Der Partner sollte gleichzeitig behandelt werden.
  • Die Behandlung asymptomatischer Infektionen bei Schwangeren ist umstritten.
  • Dosierung:
    • Metronidazol 2 g als Einmaldosis [A] oder
    • Metronidazol 2 x 400–500 mg über 5–7 Tage [A].
  • GleicheAzithromycin Dosierungkann auch in der Frühschwangerschaft bei gegebener Indikation eingesetzt werden.
    • bei Kontraindikation gegen Ceftriaxon und nachgewiesener Empfindlichkeit: Azithromycin 2 g oral als Einmaldosis
  • Eine Kultur zur Empfindlichkeitstestung für Schwangereeine undadäquate NichtschwangereTherapie der Gonorrhö wird dringend empfohlen.

Patienteninformationen

Worüber sollten Sie die PatientinPatientinnen informieren?

  • Meist kann der Arzt den Ausfluss als normale Folge physiologischerEine Veränderungennderung währenddes Ausflusses in der Schwangerschaft erklärenist überwiegend physiologisch.
  • Bei Esanamnestischen könnenund Hygieneempfehlungenklinischen gegebenHinweisen werdenerfolgt die weitere Diagnostik.

Welche schriftlichen Patienteninformationen gibtin es dazu?Deximed

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG): Vulvovaginalkandidose. AWMF-Leitlinie Nr. 015-072. S2k, Stand 2020. www.awmf.org
  • Deutsche STI-Gesellschaft e. V. (DSTIG) – Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit. Diagnostik und Therapie der Gonorrhoe. AWMF-Leitlinie Nr. 059-004. S2k, Stand 2018. www.awmf.org
  • Deutsche STI-Gesellschaft e. V. (DSTIG) – Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit. Sexuell übertragbare Infektionen (STI) – Beratung, Diagnostik, Therapie. AWMF-Leitlinie Nr. 059-006. S2k, Stand 2018. www.awmf.org

Literatur

  1. AndersonDeutsche MRGesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG): Vulvovaginalkandidose. AWMF-Leitlinie Nr. 015-072. S2k, KlinkStand K2020. www.awmf.org
  2. Coudray MS, CohrssenMadhivanan AP. EvaluationBacterial vaginosis-A brief synopsis of the literature. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2020 Feb;245:143-148. www.ncbi.nlm.nih.gov
  3. Coleman JS, Assesment of vaginal complaintsdischarge. JAMABMJ 2004;best 291:1368practice, last updated 7.6.22. Journalbestpractice.bmj.com
  4. Lorenz BD. Herpes simplex virus infection. BMJ Best Practice. Last reviewed: 14 Jan 2022; last updated: 12 Aug 2022. bestpractice.bmj.com
  5. Wagenlehner FME, Brockmeyer NH, Discher T, Friese K, Wichelhaus TA: The presentation, diagnosis and treatment of thesexually Americantransmitted Medicalinfections. AssociationDtsch Arztebl Int 2016; 113: 11–22. www.aerzteblatt.de
  6. OwenGesellschaft MKfür Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI). Sepsis bei Neugeborenen - frühe Form - durch Streptokokken der Gruppe B, Clenney TLProphylaxe. ManagementAWMF-Leitlinie of vaginitisNr. Am024-020. FamS2k, PhysicianStand 2004;2016 70: 2125-32(abgelaufen). PubMedregister.awmf.org
  7. BergeronGemeinsamer MGBundesauschuss, KeMutterschafts-Richtlinien D, Menard C, et al. Rapid detection of group B streptococci in pregnant women at delivery. N Engl J Med 2000; 343:175-792022. New England Journal of Medicinewww.g-ba.de
  8. Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) Bakterielle Vaginose in Gynäkologie und Geburtshilfe AWMF-Leitlinie Nr. 015/028, Stand 2013 (abgelaufen). www.awmf.org
  9. DeutscheBrocklehurst GesellschaftP, fürGordon GynäkologieA, undHeatley GeburtshilfeE, (DGGG)Milan Die Vulvovaginalcandidose AWMF-Leitlinie NrSJ. 015/072Antibiotics for treating bacterial vaginosis in pregnancy. Cochrane Database of Systematic Reviews 2013, StandIssue 20131. Art. No.: CD000262. www.awmfcochranelibrary.orgcom
  10. Sutil D, Brabant G, Tilloy E, et. al. Early clindamycin for bacterial vaginosis in pregnancy (PREMEVA): a multicentre, double-blind, randomised controlled trial, The Lancet Journal, Oktober 12, 2018. www.thelancet.com
  11. Deutsche STI-Gesellschaft e. V. (DSTIG) – Gesellschaft zur Förderung der sexuellenSexuellen Gesundheit:. LeitfadenSexuell übertragbare Infektionen (STI-) – Beratung, Diagnostik, Therapie. AWMF-Leitlinie Nr. 059-006. S2k, Stand: 10/20142018. dstigwww.deawmf.org
  12. Workowski KA, Berman S; Centers for Disease Control and Prevention. Sexually transmitted diseases treatment guidelines, 2010 published correction appears in MMWR Recomm Rep. 2011;60(1):18. MMWR Recomm Rep 2010; 59(RR-12): 1–110. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  13. Deutsche STI-Gesellschaft füre. NeonatologieV. (DSTIG) – Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit. Diagnostik und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI). ProphylaxeTherapie der Neugeborensepsis- frühe Form - durch Streptokokken der Gruppe BGonorrhoe. AWMF-Leitlinie Nr. Nr059-004. 024/020.S2k, Stand 20122018. wwwregister.gnpiawmf.de
  14. Ugwumadu A, Manyonda I, Reid F, Hay P. Effect of early oral clindamycin on late miscarriage and preterm delivery in asymptomatic women with abnormal vaginal flora and bacterial vaginosis: a randomised controlled trial. Lancet 2003; 361: 983-88. PubMed
  15. Hauth JC, Andrews WW, Goldenberg RL. Infection-related risk factors predictive of spontaneous preterm labor and birth. Prenat Neonatal Med 1998;3:86-90. PubMed
  16. Carey JC, Klebanoff MA, Hauth JC, et al. Metronidazole to prevent preterm delivery in pregnant women with asymptomatic bacterial vaginosis. N Engl J Med 2000; 342:534-40. New England Journal of Medicineorg

AutorenAutor*innen

  • Franziska Jorda, Dr. med. Julia Trifyllis, Fachärztin für Gynäkologie und GeburtshilfeViszeralchirurgie, Münster/W
  • TerjeÄrztin Johannessenin Weiterbildung Allgemeinmedizin, professor i allmennmedisin, TrondheimKaufbeuren
  • ThomasDie Bergholt,ursprüngliche kliniskVersion forskningslektor,dieses overlæge,Artikels phd,basiert Gynækologiskauf Obstetriskeinem afdeling,entsprechenden HillerødArtikel Hospital,im Københavnsnorwegischen Universitethausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (LægehåndbogenNEL, https://legehandboka.no/)
  • Per Bergsjø, professor emeritus, dr. med., Universitetet i Bergen. Spesialist i kvinnesykdommer og fødselshjelp, forsker ved Nasjonalt folkehelseinstitutt, Oslo
O239
W29; X14
GBS; Verstärkter Fluor vaginalis; Vaginaler Fluor; Vaginaler Ausfluss; Herpes genitalis; Vaginale Candida-Infektion; Bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft; Candida in der Schwangerschaft; Chlamydien in der Schwangerschaft; BV; Trichomoniasis; Zervizitis; Fischgeruch; Amin-Geruch; Gonorrhö
Ausfluss in der Schwangerschaft
DDD MK 30.07.2020 Erythromycin verfügbar CCC MK 03.02.2020 Erythromycin (derzeit außer Handel, Stand 03.02.2020)
BBB MK 06.12.2022 umfassend revidiert und aktualisiert. JT - Check GO 27.1.
document-symptom document-nav document-tools document-theme
Ein verstärkter Fluor vaginalis mit veränderter Konsistenz in der Schwangerschaft Die meisten Schwangeren beobachten in der Schwangerschaft Veränderungen ihres Ausflusses.
Schwangerschaft/Geburtshilfe
Ausfluss in der Schwangerschaft
/link/9c5bb26d6040467b90680bbd44b543c3.aspx
/link/9c5bb26d6040467b90680bbd44b543c3.aspx
ausfluss-in-der-schwangerschaft
SiteProfessional
Ausfluss in der Schwangerschaft
anders.skjeggestad@nhi.no
marlies_karsch@webK.Reinhardt@gesinform.de (patched by system)
de
de
de