Harnwegsinfekte beim MannWas sind selten,Harnwegsinfekte aberbei tückischMännern?
Definition
BeiHarnwegsinfekte einemsind Harnwegsinfekt rufendurch Bakterien eine verursachte Entzündungsreaktion in der Schleimhautndungen der Harnwege hervor. Man unterscheidet zwischen unteren und oberen Harnwegsinfekten. Die unteren Harnwege bestehen aus Harnröhre und Harnblase, die oberen aus Harnleitern und Nierenbecken.
Nicht behandelte Harnwegsinfekte bei Männern können auf das Nierenbecken, die Hoden, Nebenhoden oder die Prostata übergreifen. Daraus können langwierige Krankheitsverläufe entstehen. Harnwegsinfekte bei Männern gelten daher meist als „komplizierte“ Harnwegsinfekte und müssen weiter untersucht bzw. mit Antibiotika behandelt werden.
Symptome
Eine Blasenentzündung (Zystitis) verursacht typischerweise Brennen beim Wasserlassen, häufigen und starken Drang zur Harnentleerung mit oftmals nur geringen Mengen, Schmerzen im Unterbauch sowie manchmal blutigen Urin. Bei einer Prostatabeteiligung kommen häufig Fieber, Schmerzen am Damm oder im Becken und ein Harnträufeln bzw. Harnstottern hinzu.
Dehnt sich die Entzündung auf die oberen Harnwege aus, kann sie zu einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) führen. Dann können Fieber, Schüttelfrost sowie Rücken- oder Flankenschmerzen hinzukommen.
Bei einer Harnröhrenentzündung (Urethritis) können stechende oder brennende Schmerzen besonders anfangszu beimBeginn Wasserlassendes Wasserlassens auftreten. Die PatientenPatient*innen leiden ggf. unter Ausfluss (z. B. dickflüssig, weiß-gelblich) sowie einer schmerzhaften Reizung der Harnröhre.
Auch EineFieber Urethritisund kommtein amverschlechterter hAllgemeinzustand können auf einen Harnwegsinfekt hinweisen. Bei äufigsten beilteren Männern zwischenverlaufen 20 und 34 Jahren vor. Diediese häufigsteufig Ursacheohne sindlokale Chlamydien, seltener Mykoplasmen oder GonokokkenSymptome.
Ursachen
IstWenn Bakterien in die HarnblaseHarnwege betroffen (Blasenentzündung oder akute Zystitis)aufsteigen, verursachtkann diedies Infektion mitunterzu Brennen beim Wasserlassen, besonders gegen Ende des Wasserlassens, häufigen und starken Drang zur Harnentleerung mit oftmals nur geringen Mengen, ein unangenehmes Gefühl im Unterbauch sowie manchmal blutigen Urin.
Dehnt sich dieeiner Entzündung auf die oberen Harnwege (Harnleiter) und die Nierenbecken aus (Nierenbeckenentzündung oder Pyelonephritis), können Fieber, Schüttelfrost sowie Rücken- oder Flankenschmerzen hinzukommen.
Harnwegsinfekte sind insgesamt häufig. In mehr als 95 % der Fälle sind allerdings junge, gesunde Frauen betroffen. Meist liegt hierbei ein unkomplizierter Harnwegsinfekt vor, der rasch diagnostiziert und relativ einfach therapiert werden kann.
Männer erkranken selten an Harnwegsinfekten. Ihre Harnröhre ist erheblich länger als die weibliche. Es wird angenommen, dass aufsteigende Bakterien beim Wasserlassen ausgewaschen werden, ehe sie die Blase erreichen. Zusätzlich ist der männliche Harnröhrenausgang mit weniger Bakterien besiedelt als der weibliche. Außerdem sondert die Prostata ein antimikrobielles Sekret ab.
Bei Männern entstehen Harnwegsinfekte in der Mehrzahl der Fälle auf dem Boden bestimmter Vorerkrankungen oder anderer spezifischer Begleitumstände. Betroffen sind in erster Linie Kinder und ältere Patienten. In jungen Jahren kann eine angeborene Fehlbildung des Harntraktes die zugrundeliegende Ursache sein, im Alter ist es oft eine vergrößerte Prostata, die dazu führt, dass die Harnröhre zusammengedrückt wird und deshalb eine gewisse Mengen Restharn in der Blase verbleibt – ein idealer Nährboden für Bakterien.
Aus diesem Grund schließt die Diagnostik bei männlichen Harnwegsinfekten die Suche nach einer zugrundeliegenden Ursache sowie deren Behandlung mit ein. Ansonsten besteht das Risiko wiederkehrender Harnwegsinfekte oder einer Ausbreitung der Infektion.
Die genannten Besonderheiten bei Entstehung, Diagnostik und Therapie von Harnwegsinfekten beim Mann erklären, dass man hier von komplizierten Harnwegsinfekten spricht.
Harnwegsinfekte beim Mann gehen mit ähnlichen Symptomen einher, die auch bei einer akuten oder chronischen Prostataentzündung (Prostatitis) oder bei einer sexuell übertragbaren Infektion vorliegen können, z. B. bei einer Chlamydien-Infektion oder Gonorrhö. Diese Erkrankungen sind bei der Diagnostik, Behandlung und Verlaufskontrolle zu berücksichtigen.
Ursachen
Das Keimspektrum von Harnwegsinfekten beim Mann und bei der Frau sind grundsätzlich identischhren. Etwa 75 % der HarnwegsinfekteHarnwegsentzündungen bei Männern entstehen durch das Darmbakterium E. coli. Es besiedelt den Darmausgang und teilweise die äußeren Geschlechtsteile und kann unter bestimmten Umständen durch die Harnröhre in die Blase oder weiter nach oben bis ins Nierenbecken aufsteigen.
Risikofaktoren
- Geschlechtsverkehr mit infizierten Partner*innen
- Analverkehr
- Vorhautveränderungen
- Vergrößerung der Prostata
- HIV-Infektion
- Immunschwäche
- Urinkatheter
- Vorangegangene Operationen an den Harnwegen
Häufigkeit
Bei betroffenen Männern liegensind häufigHarnwegsinfektionen Begleitumständedeutlich wieseltener als bei Frauen, da die folgendenHarnröhre vor:
Hindernisselänger ist und Bakterien nicht so leicht durch die Harnröhre nach oben inden Harnwegen,dieden Urinabfluss stören, zum BeispielProstatavergrößerung, Harnröhrenverengung, Vorhautveränderungen,Steinleidensowie gut- oder bösartige Geschwüre. Der dadurch in derBlaseverbleibendeaufsteigenRestharn beziehungsweise der in den Nierenbecken aufgestaute Urin fkördern das Wachstum von Bakterien.Neurologische Krankheiten, bei denen die normale Harnentleerung gestört ist, zum Beispiel Querschnittslähmungen,Multiple SklerosesowieDemenznnen.EsDasbildetRisikosichsteigtRestharnmit dem Alter an.GrunderkrankungenDie
wieDiabetesoder Nierenversagen. Der im Urin ausgeschiedene Zucker bei nicht oder nur unzureichend behandeltem Diabetes liefert eine ideale ErnährungsgrundlageWahrscheinlichkeit fürBakterien.Liegende Dauerkatheter oder andere Fremdkörper im Harntrakt. Sie sind oft innerhalb weniger Tage mit Bakterien besiedelt. Der entstehende Biofilm schützt Bakterien vor dem menschlichen Immunsystem und vor Antibiotika.Angeborene oder erworbene Fehlbildungen des Harntraktes, die zum Beispiel einenvesikoureteralen Refluxbedingen. Es bildet sich häufig Restharn.Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr des Körpers schwächen.Krankheiten, die die Immunabwehr des Körpers schwächen.
Nicht alle Männer, die an einem Harnwegsinfekt erkranken, weisen eine Grunderkrankung auf. V. a. in der Altersgruppe der 15- bis 50-jährigen kommen Harnwegsinfekte auch unter gesunden Männern vor. Beispielsweise kann Analverkehr oder Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person einen Harnwegsinfektist bei Männern, begünstigendie in Pflegeinrichtungen leben, und/oder einen Dauerkatheter tragen, deutlich erhöht.
DiagnostikUntersuchungen
Wegweisend für die Diagnosefindung ist das Anamnesegespräch, also dieDie Schilderung der klassischentypischen Beschwerden einesführt unterenmeist schon zu der Diagnose. Es kann ein Druckschmerz im Blasenbereich, oberhalb des Schambeins, bestehen. Wichtig ist zu wissen, ob Fieber vorliegt, da dies auf eine Entzündung des Nierenbeckens oder oberender HarnwegsinfektesProstata hinweist. InBei einer Nierenbeckenentzündung tritt in der körperlichenNierengegend Untersuchungoft werdenein PatientenKlopfschmerz auf. dasDie VorhandenseinProstata von Fieber, Schmerzenkann über den NierenEnddarm beim Beklopfenertastet und eineruntersucht prallwerden.
Besteht gefder Verdacht auf eine Entzülltenndung Harnblaseder untersuchtHarnröhre (Urethritis), erfolgt ein Harnröhrenabstrich.
Da bei Männern in der Regel von einem komplizierten Harnwegsinfekt ausgegangen wird, ist eine Urindiagnostik mittels Teststreifen sowie eine Urinkultur erforderlich, die eine auf den Erreger genau abgestimmte antibiotische BehandlungAntibiotkabehandlung möglich macht. Überdies wird nach zugrundeliegenden Erkrankungen wie oben aufgeführt gesucht.
Bei Männernentsprechenden überHinweisen 50können Jahreweitere umfasstUntersuchungen dies ggf. das rektale Abtasten der Prostataanfallen. Eine Ultraschalluntersuchung der Nieren und der Blase dient dem Nachweis eines Urinaufstaus in der Niere und von Restharn in der Harnblase. Bei entsprechenden Hinweisen können weitere Untersuchungen anfallen.
Schmerzen beim Wasserlassen ist ebenfalls ein typisches Symptom bei Entzündungen der Prostata. Es werden deshalb Beschwerden in Zusammenhang mit einer Prostatabeteiligung abgefragt, z. B. Fieber, Schmerzen am Damm oder im Becken, Harnträufeln, Harnstottern. Liegt Ausfluss aus der Harnröhre (z. B. dickflüssig, weiß-gelblich), Schmerzen v. a. bei Beginn des Wasserlassens sowie eine schmerzhafte Reizung der Harnröhre vor, kann es sich um eine Entzündung der Harnröhre (Urethritis) handeln. Diese kann z. B. durch Chlamydien, seltener Mykoplasmen oder Gonokokken verursacht sein. Diese Erkrankungen können durch weitere diagnostische Maßnahmen abgeklärt werden, z. B. durch einen Harnröhrenabstrich.
Eine Überweisung an eineneine Urologenurologische Praxis oder eine Krankenhauseinweisung isterfolgt ggf. angezeigt,in wennfolgenden z. B. der Verdacht auf eine Verdachtsfällen:
- Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)
, - Entzündungen von Hoden (Orchitis) oder Nebenhoden (Epididymitis)
, eineSepsis (Blutvergiftung)oder eine behandlungsbedürftige Verlegung der Harnwege, etwa bei - Harnleiter- oder Nierensteinen
,vorliegtals Ursache des Harnwegsinfekts - Sepsis (Blutvergiftung).
Behandlung
Ziele der Behandlung sind die akute Infektion beseitigen und evtl. zugrunde liegende Ursachen beheben.
Therapie
Die Behandlung zielt auf die Beseitigung der akuten Infektion wie auch die Behebung eventuell zugrundeliegender Ursachen ab. In den meisten Fällen wirderfolgt zueine einer Antibiotikatherapie geraten, in der Regel angepasstdie an die Ergebnisse der Urinkultur angepasst ist.
Vorbeugung
KehrenBei diewiederholten SymptomeHarnwegsinfekten kurzekann Zeitunter nachUmständen eine vorbeugende Behandlung mit einemAntibiotika Antibiotikum zurdurchgefück, sollte eine chronische Prostataentzündung (Prostatitis) in Betracht gezogenhrt werden.
Prognose
Die Prognose von bakteriellen Harnwegsinfektionen ist in der Regel gut. Der Erfolg der Behandlung hängt allerdings von derevtl. möglicherweiseBegleiterkrankungen zugrundeliegendenund Erkrankungauftretenden Komplikationen ab. Nicht oder nicht richtig behandelte Harnwegsinfekte des Mannes können auf das Nierenbecken, die Hoden, Nebenhoden oder die Prostata übergreifen. Daraus folgen teils langwierige Krankheitsverläufe.
Weitere Informationen
Schmerzhaftes Wasserlassen bei Männern- Komplizierte Harnwegsinfektion
- Nierenbeckenentzündung
Vergrößerung der ProstataAkute ProstatitisChronische ProstatitisHarnsteine/NierensteineVesikoureteraler RefluxAntibiotikatherapie- Unterer Harnwegsinfekt bei Männern – Informationen für ärztliches Personal
Dysurie bei Männern– Informationen für ärztliches Personal
AutorenAutorin
MarleenSusannaMayerAllahwerde,ÄFachärztin, MannheimDorit Abiry, Doktorandin am Institut und der Poliklinikfür Allgemeinmedizin,Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfBerlin