Darüber hinaus unterscheidet man zwischen akuten und chronischen sowie zwischen vollständigen (Vorhaut nicht reponierbar) und unvollständigen (Vorhaut nur bei Erektion nicht reponierbar) Phimosen.3
Eine Paraphimose ist eine zurückgezogene Vorhaut, die sich nicht mehr über die Eichel streifen lässt.
Häufigkeit
Die primäre Phimose kommt nicht sehr häufig vor.
Bei ca. 1 % der 17-Jährigen hat sich die physiologische Phimose nicht vollständig zurückgebildet.4
Genaue Daten über die Inzidenz einer sekundären Phimose gibt es nicht, bei 34 % der operierten Phimosen konnte ein Lichen sclerosus als Ursache histologisch nachgewiesen werden.2
Ätiologie und Pathogenese
Primäre Phimose
Vorhaut und Eichel sind unmittelbar nach der Geburt noch miteinander verklebt und lösen sich individuell schnell durch physiologische Prozesse in der Regel bis nach der Pubertät.
Wenn keine Beschwerden bestehen, sollte dieser Prozess nicht gewaltsam beschleunigt werden.
Sekundäre Phimose
Lokale Entzündungen, Traumen oder traumatische Retraktionsversuchen können zu Sklerosierung und Verengung der Vorhaut führen.
Es kann sich ein narbiger Schnürring bilden, der die Retraktion erschwert.
Die häufigste Ursache hierfür ist ein Lichen sclerosus, eine T-Zell-vermittelte Erkrankung wahrscheinlich autoimmuner Genese und genetischer Disposition.5
Das warmfeuchte Milieu unter der Vorhaut scheint die Entstehung eines Lichen sclerosus zu begünstigen.6
Die Manifestation des Lichen sclerosus et atrophicus an Glans penis und Präputium wird auch Balanitis xerotica obliterans genannt.
Als Sonderform bei adipösen Patienten gibt es den „Buried Penis“, d. h. der Penisschaft retrahiert in die präpubische Fettschürze.7
Pathogenese
Die Phimose ist nicht durch die Enge an sich als krankhaft zu bewerten, sondern durch die daraus entstehenden Beschwerden und Krankheitsbilder.
Durch die Vorhautverengung kann es zu Smegmastau, Smegmolithen und Balanitis kommen.
Eine Therapie der Phimose sollte nur erfolgen, wenn Beschwerden vorliegen.
Im Säuglingsalter sollte lediglich bei rezidivierenden Harnwegsinfekten und einer höhergradigen angeborenen Anomalie des harnableitenden Systems eine Zirkumzision erwogen werden.
Vor einer Zirkumzision soll zunächst eine topische Behandlung der Vorhaut mit einer steroidhaltigen Salbe oder Creme vorgenommen werden.
Ein Lichen sclerosus et atrophicans soll immer behandelt werden.
Die Zirkumzision eignet sich nicht als präventive Maßnahme zur Infektionsverhütung sexuell übertragbarer Krankheiten oder zur Vermeidung eines Peniskarzinoms.
Medikamentöse Therapie
Zweimal täglich Auftragen einer kortikoidhaltigen Salbe oder Creme (z. B. Betamethason 0,1 %; Mometasonfuroat 0,1 %, Clobetason 0,05 %) auf den Präputialring über 4(– 8) Wochen.2,8
Nach 2 Wochen vorsichtig mit dem Zurückschieben der Vorhaut unter Vermeidung von Einrissen beginnen.
Radikale (chirurgische) Zirkumzision mit verschiedenen Techniken
Umschneidung beider Vorhautblätter mit oder ohne Hilfsmittel mit anschließender Naht.
Komplikationen können eine Nachblutung, Infektion oder Glansnekrose (< 1 %) sein.3
Angeborene Fehlbildungen des Penis können eine Kontraindikation für eine Zirkumzision darstellen.2
Beim Buried Penis reicht eine alleinige Zirkumzision nicht aus, hier muss ist neben der Zirkumzision und Exzision der befallenen Hautareale die plastisch-chirurgische Wiederherstellung des Penisschaftes mit Entfernung der Fettschürze und Fixierung der Penisbasis durchgeführt werden, um langfristig das Risiko eines Rezidivs und der malignen Entartung zu reduzieren.7
Es kann durch die Zirkumzision zu einem Sensibilitätsverlust kommen, der möglicherweise das spätere Sexualleben beeinflusst, hierüber sollte vor einer Operation aufgeklärt werden.2
Medscape reference: Terlecki RP, Kim ED. Phimosis, Adult Circumcision, and Buried Penis. Letzte Ausgabe 15. August 2011. emedicine.medscape.com
Kirtschig G: Lichen sclerosus—presentation, diagnosis and management. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 337–43. www.aerzteblatt.de
Becker K: Lichen sclerosus in boys. Dtsch Arztebl Int 2011; 108(4): 53–8. www.aerzteblatt.de
Mirastschijski U, Melchior S, Cedidi, C. Hochadipöse Patienten mit buried penis. Dtsch Arztebl Int 2017; 114(1-2) www.aerzteblatt.de
Moreno G, Corbalan J, Penaloza B, et al. Topical corticosteroids for treating phimosis in boys. Cochrane Database Syst Rev. 2014 Sep 2;9:CD008973. Cochrane (DOI)
Kessler CS, Bauml J. Non-traumatic urologic emergencies in men: a clinical review. West J Emerg Med. 2009 Nov. 10(4):281-7. www.ncbi.nlm.nih.gov
Dillner J, von Krogh G, Horenblas S, Meijer CJ. Etiology of squamous cell carcinoma of the penis. Scand J Urol Nephrol Suppl 2000; 205: 189-93. PubMed
Autoren
Monika Lenz, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Neustadt am Rübenberge
Steinar J. Karlsen, tidligere klinikksjef og professor dr. med., Oslo Urologiske Universitetsklinikk, Aker universitetssykehus helseforetak og Universitetet i Oslo
Svein Z. Bratland, spesialist i allmennmedisin, Sandviken Legesenter, Bergen, og seniorrådgiver i Statens helsetilsyn, Oslo
Per Inge Lundmo, overlege Kirurgisk klinikk, Urinveissykdommer, Regionsykehuset i Trondheim, og førsteamanuensis, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheim
Definition:Die Vorhaut (Präputium) lässt sich nicht oder nur schwer über die Eichel zurückziehen. Primär oder sekundär. Häufigkeit:Tritt bei fast allen männlichen Neugeborenen auf und in der Pubertät noch bei ca. 7 %.
Männergesundheit
Phimose
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