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Adduktorentendopathie

Zusammenfassung

  • Definition:Überlastung/Abakterielle Entzündung und/oder Schdegenerative Verädigung/Rupturnderung der Sehnen im Bereich der Adduktoren des Hüftgelenks.
  • Häufigkeit:Tritt häufig bei körperlich aktiven Personen auf, insbesondere im Leistungssport. Vor allem Fußballer*innen sind betroffen.
  • Symptome:Schmerzen und Beschwerden in der Leistengegend, die in die Innenseite des Oberschenkels ausstrahlen, Morgensteifigkeit.
  • Befunde:Isometrische Adduktion positivgegen Widerstand schmerzhaft. Palpationsschmerz im Bereich der betroffenen Adduktorenmuskeln.
  • Diagnostik:Weitere Tests sind in der Regel nicht erforderlich; ggf. bildgebendeBei Verfahrenunsicherer Diagnose Bildgebung (Sonografie, Röntgen, MRT).
  • Therapie:Relief, ggfSportkarenz. alternativesPhysiotherapeutisches Training;Trainingsprogramm beifür Therapieresistenzdie kanngesamte eineRumpf- Operationund erforderlich seinHüftmuskulatur.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Wird auch als Leisten- oderSynonyme: Adduktorenzerrung, bezeichnet.Leistenzerrung
  • Überlastung/EntzündungTendopathie: und/oder Schädigung/RupturFehlheilung der AdduktorenSehne desnach HüftgelenksÜberlastung1
  • BeiTendinitis: inadäquater Therapie oder vorzeitiger WiederaufnahmeEntzündungsreaktion der sportlichenSehne
  • Häufig Aktivitätfließender könnenÜbergang dievon Beschwerdenakuter chronischTendinitis werden.zu Tendopathie

Häufigkeit

  • DieHäufige Adduktorentendopathie tritt häufigVerletzung bei körperlich aktiven Personen auf, insbesondere im Leistungssport.
    • Schädentypische derSportarten Adduktorenumfassen treten am häufigsten beimu. a. Fußball, Handball, Eislaufen und Sprinten auf.2 Zu Überlastungen kommt es vor allem bei Reitern, Eishockeyspielern und Freestyle-Langläufern.
    • Esbis liegenzu Studien vor, denen zufolge die Inzidenz bei Fußballspielern 10–18 VerletzungenAdduktorenverletzungen pro 100 SpielerFußballspieler*innen betrpro Jahr3
  • Alter und Geschlecht
    • Bei Ausübung der gleichen Sportarten sind Mägtnner etwa 2,5-mal so häufig von Adduktorenverletzungen betroffen wie Frauen.3-4
    • AnderenDurch Studieneine zufolgeabnehmende sind SchElastizitädent der AdduktorenSehnen diesteigt häufigstedas UrsacheRisiko vonmit Leistenzerrungen.
    • 31zunehmendem % aller Verletzungen im Fußball betreffen die MuskulaturAlter.53
    • Die Adduktorenmuskulatur ist mit 23–56 % betroffen.5-6

Klinische Anatomie

  • Die Adduktorengruppe besteht aus 6 Muskeln: 
    • Musculus adductor magnus,
    • Musculus adductor minimus,
    • Musculus adductor brevis,
    • Musculus adductor longus,: Dieser Muskel ist für bis zu 60 % der Adduktorentendopathien verantwortlich.3
    • Musculus gracilis und
    • Musculus pectineus.
  • DieseDie Muskeln haben ihren Ursprung alle am Becken und ziehen zum medialen distalen Oberschenkelknochen bzw. zur medialen Tibia (M. gracilis).
  • Die Innervation erfolgt über den N. obturatorius (L2–L4) außer für den M. pectineus über den N. femoralis (L2–L4). Der M. adductor magnus ist zusätzlich über den N. tibialis (L4–S3) innerviert.
  • FunktionHauptfunktionen der Oberschenkeladduktoren
    • Heranführen des abgespreizten Beines zurück zur Körpermitte
    • Beugung im Hüftgelenk
    • StabilisationStabilisierung des Beckens
    • Antagonisten der Gesäßmuskulatur
  • Musculus adductor magnus/minimus
    • Ursprung am unteren Teil der Symphyse (Ramus inferior ossis pubisHüftabduktoren) und am Sitzbein (Ramus ossis ischii, Tuber ischiadicum)
    • Ansatz am medialen Rand der Tuberositas glutea und abwärts an der Linea aspera
    • Es handelt sich um einen kräftigen, dreieckigen Muskel, der im oberen Teil horizontal verläuft. Die unteren Fasern verlaufen eher vertikal.
  • Adductor brevis
    • Ursprung an der Symphyse (Ramus inferior ossis pubis)
    • Ansatz proximal der Linea aspera am Femur
    • Verläuft schräg abwärts.
  • Musculus adductor longus: Ursprung zwischen Symphyse und Tuberculum pubicum
    • Ansatz im mittleren Drittel der Linea aspera und am Tuberculum adductorium auf der Rückseite des Femurs
    • Schmaler, proximal gelegener Muskel, der schräg nach unten hinten verläuft und dabei nach unten breiter wird.
  • Musculus gracilis
    • Ursprung am medialen Rand des Ramus inferior ossis pubis
    • Ansatz an der proximalen Tibia auf der Innenseite des Kniegelenks
    • Verläuft auf der Innenseite des Oberschenkels vertikal nach unten und geht in eine lange Sehne im distalen Drittel des Oberschenkels über. Passiert als einziger Adduktor das Kniegelenk.
  • Musculus Pectineus
    • Ursprung an der Linea pectinea (Schambein)
    • Ansatz an der Linea pectinea (Oberschenkelknochen)
    • Ist von allen Adduktoren am weitesten lateral gelegen. Verläuft schräg nach unten und hinten.

Ätiologie und Pathogenese

  • Häufig treten Verletzungen der Adduktoren infolge einer ruckartigen Seitenbewegung auf, z. B. bei einem TäuschungsmanRichtungswechsel.
    • Sportartenspezifische Bewegungen kövernnen zu hohen Belastungen der Adduktoren führen, z. B. Pass-/Schussbewegungen beim Fußball mit dem Innenrist, Tritte bei Karate oder Dribblings mit abruptem Richtungswechsel im Handball.

Pathophysiologie1

  • Eine Tendopathie beschreibt eine Fehlheilung der Sehne.
    • Eine Tendinitis beschreibt hingegen eine prostaglandinvermittelte Entzündung der Sehne.
    • WennHäufig eingibt Sportleres imeinen Bewegungsablauffließenden schnellÜbergang dievon Richtungeiner ändertakuten Tendinitis zu einer Tendopathie.
  • Tendinitis
  • Akute Tendopathie
    • Die Sehnenzellen (Tenozyten) reagieren auf die Adduktorenakute ein.Überlastung Inmit diesemvermehrter FallBildung wirdvon durchProteinen Kontraktion(Pro­teo­glykane), derdie Adduktoreneigentlich eineim GegenbewegungKnorpel erzeugtvorkommen.
    • ImDiese FußballProteine tretenspeichern Verletzungendeutlich mehr Wasser, sodass es zu einem diffusen Anschwellen der Adduktorengesamten auchSehne auf, wenn zum Treten des Balls angesetzt, der Schuss aber von der gegnerischen Mannschaft abgeblockt wirdkommt.
    • VerletzungenDiese Querschnittsvergrößerung dient einer schnellen Anpassung der AdduktorenSehnenbelastbarkeit.
    • Sehnenzellen können,sind min dieser Phase hochempfindlich und belastungssensibel.
    • Geringe Belastungssteigerungen füssenhren abersofort nicht mitzu einer RupturSchmerzverstärkung.
  • Chronische einhergehen.Tendopathie
    • Es Diefinden Ursachesich istwesentlich häufigmehr eine Überlastung des Muskel-Sehnen-Übergangs oder des Sehnenansatzes am Schambein; dies gilt insbesondere für den Musculus adductor longusSehnenzellen.
    • Die hveräufigstenderte UrsacheZusammensetzung einervon chronischenPro­­teo­­glykanen Adduktorentendopathie istverursacht eine zuweniger intensiveparallele Rehabilitation nach einer akuten proximalen Adduktorenruptur und die vorzeitige WiederaufnahmeAusrichtung der sportlichen AktivitätKollagenfasern.
    • EherZunehmend seltenmehr liegtNarbengewebe (weniger belastbares Kollagen Typ III) ist in der Sehne vorhanden.
    • Mehr und mehr Mikrogefäße sprießen in die UrsacheSehne inein, einerparallel Überdehnungdazu derauch Adduktorenneue Nervenfasern.

    Pathophysiologie

    • Zur Muskelzerrung kommt es vermutlich am häufigsten am Muskel-Sehnen-Übergang, da die Sarkomere hier weniger elastisch als an anderen Stellen des Muskels sind.
    • Der Muskel-Sehnen-Übergang ist besonders anfällig für indirekte Verletzungen des Muskels infolge großer einwirkender Kräfte.
    • In der Regel scheinen solche Verletzungen bei exzentrischen Kontraktionen (Verlängerung) aufzutreten.
    • Die Sehnen der Adduktoren entspringen einer kleinen Ursprungszone, in der keine Knochenhaut vorhanden ist. Diese Zone verfügt über wenige Blutgefäße, aber viele Nerven, was die starken Schmerzen und die langsame Heilung einer Adduktorenzerrung erklärt.1
    • Die sehnigen Ansätze von Musculus adductor longus und Musculus rectus abdominis sind sehr kurz, und chronische granulomatöse Veränderungen können manchmal beide Sehnen betreffen.
    • Wenn Patienten unbewusst eine Schonhaltung einnehmen, können andere Sehnen in dieser Zone überlastet werden und ebenfalls schmerzen.

    Prädisponierende Faktoren

    • Vorausgegangene Verletzung der Adduktoren
    • Alter (verminderte Elastizität des Bindegewebes)3
    • Männliches Geschlecht4
    • Muskuläre Dysbalancen mit relativer Schwäche der AdduktorenAdduktorenmuskulatur im Vergleich zur Abduktorenmuskulatur des Hüftgelenks
    • Sport, vor allem unter Wettkampfbedingungen3
      • u. a. Fußball, Karate

    ICPC-2

    • L81 Verletzung muskuloskelettär NNB
    • L87 Bursitis/Tendinitis/Synovitis NNB

    ICD-10

    • M76 Enthesopathien der unteren Extremität mit Ausnahme des Fußes
      • M76.8 Sonstige Enthesopathien der unteren Extremität mit Ausnahme des Fußes
    • S76.2 Verletzung von Muskeln und Sehnen der Adduktorengruppe des Oberschenkels

    Diagnostik

    Diagnostische Kriterien

    • BeschwerdenIn der Regel klinische Diagnose
      • typische Anamnese mit Schmerzen bei Adduktionsbewegungen im LeistenbereichHüftgelenk: könnenklassisch verschiedenePass-/Schussbewegung Ursachenbeim haben.Fußball
      • DiePalpationsschmerz im Bereich der Adduktoren
      • positive isometrische Tests
    • Bei unsicherer Diagnose wirdBildgebung
      • Sonografie, inggf. den meisten Fällen klinisch gestelltRöntgen und/oder richtet sich nach Verletzungsvorgang, Lokalisation, Dauer, Schmerzintensität und klinischen Befunden.MRT

    Differenzialdiagnosen

    • TendopathieDifferenzialdiagnosen amfür Musculusdas rectusLeitsymptom femorisLeistenschmerzen
    • Hüfterkrankungen
    • Femoroazetabuläres ImpingementRückenerkrankungen
      • Durchlumbaler Flexion,Bandscheibenvorfall Adduktionmit undRadikulopathie
        • Dermatom Innenrotation lassen sich anterolateral auftretende Hüftschmerzen hervorrufen.L1
      • AndereBlockierungen Hüftgelenkserkrankungenim (Coxarthrose,thorakolumbalen degenerativeÜbergang Erkrankungen,der Epiphysenlösung)Wirbelsäule
      • NeuropathieBlockierungen amdes Musculus obturator externus
        • Typische Symptome sind Schmerzen am medialen Oberschenkel, insbesondere nach Tret- und Drehbewegungen.
        • geschwächte Adduktorenmuskulatur, Muskelkrämpfe und ggf. medial distal am Oberschenkel auftretende ParästhesienSakroiliakalgelenks
      • SchambeinentzündungInnere (Osteitis pubis)Erkrankungen
      • Leistenbruch
        • evtl. Schwellung, evtl. Schmerzempfindlichkeit im Leistenkanal, Schmerzauslösung durch Husten
      • Iliopsoas-Bursitis
      • Urologische Verletzungen/Erkrankungen
      • Gastroinstestinale Erkrankungen
      • Gynäkologische Erkrankungen
      • ISG-Dysfunktion
      • Sakroiliitis
      • Nervenkompressionssyndrome
      • Gutartige/bösartige Tumoren
      • Abrissfraktur
      • Degenerative Veränderungen der Lendenwirbelsäule
      • Stressfraktur

      Anamnese

      • ÜberlastungTypische Symptomatik
        • zu Beginn diffusebelastungsabhängige Schmerzen in der Leistengegend, ggf. an der Sehne des Musculus adductor longus lokalisiertLeiste
      • ImKlassische weiterenAnamnese
        • intensive körperliche Belastung (Wettkampfsport) mit im Verlauf zunehmendprogredienten anhaltendeLeistenschmerzen
        • bei Schmerzenakuter Verletzung (Zerrung, Muskelfaserriss) plötzlich einschießende Leistenschmerzen
      • Sportspezifische Anamnese
        • Patient*in soll sportartspezifische Bewegungen, die nachschmerzhaft unten in den inneren Oberschenkelsind und nachrepetitiv oben in den Musculus rectus abdominis ausstrahlen können.
        • Neben den Schmerzen berichten Patienten durchgefüber Steifigkeit, die morgens und zu Beginn des Trainings besonders stark ausgeprägt ist. Wenn die Muskeln warmhrt werden, lerlässtutern dieund Steifigkeit nach, die Schmerzen nehmen dagegen zu. Nach Beendigung des Trainings tritt auch die Steifigkeit wieder aufdemonstrieren.
      • AkuteFrühere Zerrung
        • meist nach entsprechendem Unfallmechanismus („Grätsche“ beim Fußball oder anderen Sportarten)
        • Häufig wird von einem plötzlichen Reißen oder stechenden Schmerz inVerletzungen der Leistengegend berichtet.
        • Der plötzlich auftretende Anfangsschmerz lässt nach weniger als einer Sekunde nach und geht dann in ebenfalls intensive, aber eher diffuse Schmerzen über.
        • Eine nur eingeschränkt mögliche Adduktion weist auf eine ernst zu nehmende Ruptur hin.
      • Chronische Zerrung
        • Bei ungenügender Behandlung kann eine Überlastung oder Schädigung chronifizieren.
        • Typische Symptome sind eher diffuse Schmerzen und Steifigkeit in der Leistengegend, die insbesondere morgens und nach sportlichen Aktivitäten auftritt.
        • Nach einer gewissen Zeit können die gewohnten Trainingsabläufe nicht mehr ausgeübt werden und Schmerzen schon bei normalen Spaziergängen auftreten.
        Adduktorenmuskulatur

      Klinische Untersuchung

      • StelltInspektion
        • Rötung differenzialdiagnostischoder eineSchwellung
        • NachSymmetrie akutender Verletzungen treten manchmal am oberen inneren Teil des Oberschenkels Schmerzempfindlichkeit, Schwellungen und Blutergüsse auf. Manchmal ist ein Defekt (Muskellücke, „Delle“) tastbar.
        • TastBecken- und sichtbare muskulBeinmuskulatur
          • Muskuläre Dysbalance zwischenkann denzu OberschenkelstreckernFehlbelastung und den Adduktoren sowie Gesäßmuskulatur und Adduktoren
          • Anhaltender Kraftverlust und Funktionsschwäche der betroffenen Adduktorenmuskulatur7
          • Schmerz bei Adduktion gegen Widerstand (positiver Squeeze-Test)
          • Isometrische Adduktion
            • Der Test ist positiv, löst also Schmerzen im Muskel-Sehnen-Übergang oder Sehnenansatz am Schambein aus.
            • Wenn die Extension von Knie- und Hfüftgelenk bei der Untersuchung im Liegen stärkere Beschwerden als die Flexion hervorruft, weist dies auf eine reine Adduktorverletzung ohne Beteiligung von Musculus rectus femoris und Musculus iliopsoas hinhren.
          • PassiveSchiefhaltung Abduktionder Wirbelsäule
            • KannAnhalt auchfür beimögliche vollständig passiver Abduktion Schmerzen auslösen.Blockierungen
        • Palpation
          • BeiDruckschmerz Palpationüber istdem hOs pubis
          • weicher äufigußerer eineLeistenring, ausgeprggf. mit Vorwölbung
          • bei Muskelbündelriss Delle palpabel
        • Funktionsprüfung
          • pDMS
          • Erfassung des Bewegungsausmaßes der Hüftgelenke im Seitenvergleich
        • Spezifische Tests
          • Schmerz bei Adduktion gegen Widerstand: positiver Squeeze-Test
          • beispielhafte Durchführung (Anm. d. Red.)
            • beide Fäuste der Untersucher*in zwischen den Kniegelenken der Patient*in
            • Patient*in soll Knie fest zusammendrücken.
            • Wiederholung in verschiedenen Winkeln der Hüftbeugung (u. a. mit aufgestellten Füßen und flach liegend mit gestreckten Beinen), um die unterschiedlichen Adduktorenmuskeln anzusprechen.
          • Bei langfristigen Beschwerden sollten auch Leistenkanal, Lymphknoten und Skrotum untersucht, das Vorliegen eines Leistenbruchs abgeklärt und ggf. eine neurologische und rektale Untersuchung durchgeführt werden.

        Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

        • Bei Verdacht auf urologische Erkrankung ggf. Urinuntersuchung
        • Bei differenzialdiagnostischem Bedarf und entsprechendem Verdacht ggf. Abklärung von Infektion oder TumorKeine

        Diagnostik beimbei SpezialistenSpezialist*innen

        • Sonografie
          • ggf. Inhomogenität der Sehne, peritendinöses Ödem und Hypervaskularisation nachweisbar
        • Röntgen von Becken und Hüfte
        • Ultraschall
          • Kann pathologische Veränderungen an den Sehnenansätzen, in den Sehnen oder am Muskel-Sehnen-Übergang darstellen.
          • Größe des Blutergusses kann eruiert werden.
        • CT oder MRT
          • insbesondere zur differenzialdiagnostischen Abklärung
          • Kann zur Beurteilung des Grads einer Muskelruptur (komplett oder partiell) eingesetzt werden.
          • Kann ggf. proximal im Muskel gelegene Veränderungen darstellen.
        • Szintigrafie?
        • EMG?
          • Kann abklären, ob der Nervus obturatorius eingeklemmt ist.1Muskelverletzung

        Indikationen zur Überweisung

        • Bei Unsicherheit bezüglich der Diagnose oder unzureichender Wirkung der konservativen Behandlung
        • Bei Sportlern,Überweisung derenan Verletzung schwerwiegende Folgen für ihre weitere sportliche Karriere haben kann.Orthopäd*in

        Therapie

        TherapiezielTherapieziele

        • Linderung der SymptomeSymptomlinderung
        • RehabilitationSchnelle undRückkehr zu körperlicher Aktivität
        • Vorbeugung von RückfällenRezidiven

        Allgemeines zur Therapie

        • Erste Maßnahme: Schmerzauslösende Bewegungen stoppen.
        • Im akuten Verletzungsfall ist zunächst eine Erstversorgung nach der PECH-Regel (Pause, Eis, Compression und Hochlagern) angezeigt.
          • DieZur TherapieSchmerzlinderung derkönnen chronischenin Ansatztendinoseden derersten AdduktorenmuskulaturTagen istUnterarmgehstützen zunächstsinnvoll konservativsein.83
        • Bei Überlastung undeiner chronischen BeschwerdenTendopathie besteht die wichtigste Therapie in verschiedenen körperlichen Übungen. Aktive Therapie ist der passiven überlegen.8
        • Es istsind ein komplexes Aufbautraining der Rücken- und Beinmuskulatur, Beseitigung der Muskeldysbalancen des Beckengürtels und ErreichungVerbesserung einerder Rumpfstabilisierung wichtig.96
        • EineOft konservativesehr Behandlungzeitintensiv nimmtmit vielDauer Zeit in Anspruch und dauert oftvon 4–6 MonateMonaten oder noch länger. Zu Beginn sind alle sportlichen Aktivitäten auszusetzen.107
        • Wenn eine konservative Behandlung nach 6–12 Monaten keine zufriedenstellende Wirkung zeigt, kann eine Operation erwogen werden.

        EmpfehlungenKonservative Therapie

        Medikamentös

        • In der Akutphase zur Schmerzlinderung ggf. kurzfristig NSAR
          • z. B. Ibuprofen 400 mg 1–1–1 für Patienten
            • Erste3–4 Hilfe im akuten Verletzungsfall
              • Pause, Eis, Compression und HochlagernTage (PECH-Regel)
              • Aktivitäten, die Schmerzen verursachen, sind zu vermeiden.
            • Zur Linderung der Schmerzen sollten in den ersten Tagen Unterarmgehstützen verwendet werden.
            • Dehnen in der akuten Phase kann nach Meinung einiger Experten eine Verschlechterung bewirken und zu einer chronischen Läsion führen.

            Medikamentöse Therapie

            • Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente
              • Für die Rehabilitation ist es wichtig, dass Muskelkrämpfe unter Kontrolle gebracht werden.
              • Verabreichung von Analgetika oder NSAR
              • abschwellend wirkende Salbenverbände
            • Kortisoninjektionen sind kontraindiziert.
              • Die lokale Injektion von Kortisonpräparaten zeigt zwar kurzfristig Wirkung, verstärkt jedoch langfristig die Probleme, da sie die ohnehin geschädigten Sehnenansätze zusätzlich schwächt.
              • Umstrittene Maßnahme mit vorübergehender WirkungAnm. Kontrollierted. Studien zur Wirkung liegen nicht vorRed.1
              • Eine Injektion in die Sehne erhöht das Risiko eines Sehnenrisses.)

            Rehabilitation

            Physiotherapie

            • Beachten SieCave:
              • Eine zu Zu intensive Rehabilitation und die vorzeitigeverfrühte Wiederaufnahme der sportlichen Aktivität stellen die ufigstenufige Ursachen chronischer Beschwerden dar.!
              • Die Schmerzen dürfen weder beim noch nach dem Training zunehmen.
            • Passive Bewegungsübungen
              • Mit passivenaktiven Bewegungsübungen istohne zuWiderstand beginnenkann begonnen werden, sobald PatientenPatient*innen diese ohne Schmerzen durchführen können.3
            • Kräftigungsübungen
              • Die Belastung wird von isometrischen Kontraktionen ohne Widerstand über isometrische Kontraktionen mit Widerstand bis hin zu dynamisch-exzentrischen Übungen gesteigert, die keine oder nur geringfügige Schmerzen verursachen.118
              • Parallel hierzu sollten Kräftigungsübungen für die Hüftbeugerft- und BauchmuskelnRumpfmuskulatur durchgeführt werdensinnvoll.
              • DieEin AnzahlWiedereinstieg derin Wiederholungendas wird nach und nach auf 30–40 gesteigert.
              • Außerdem empfiehlt sich ein propriozeptiveskörperliche Training in Verbindung mit Dehnübungen.
              • Nach einiger Zeit ist der Wiedereinstieg mitdurch Radfahren meist frühzeitig möglich. Ein
              • Lauftraining darfsoll erst wieder aufgenommen werden, wenn alle Übungen mit hoher Intensität schmerzfrei durchgeführt werden können.
              • LautSobald einerLauftraining Metaanalysemit reichtRichtungswechseln dieschmerzfrei Datengrundlagemöglich für gesicherte Rückschlüsse auf die Wirkung (la) nicht aus12ist, aberkann lautzum einersportartspezifischen StudieTraining erzieltezurückgekehrt werden.
              • Krafttraining hat vermutlich eine bessere Wirkung als passive Physiotherapie.139
            • Sportspezifisches Training
              • Die Wiederaufnahme eines sportspezifischen Trainings ist möglich, sobald beidseitig die volle Mobilität erreicht ist, ohne dass Schmerzen auftreten, und die Adduktormuskulatur wieder ihren normalen Kräftigungsgrad aufweist.
              • Die Rückkehr zur früheren Intensität der sportlichen Betätigung soll schrittweise erfolgen.
              • Dieser Teil des Rehabilitationsprogramms kann 3–6 Monate dauern.

            Operative Therapie

            • IndiziertLediglich bei einemAvulsionsfrakturen kompletten Adduktorenabriss am Beckenindiziert, derdie abernicht nurauf seltenkonservative vorkommtTherapie ansprechen oder eine Dehiszenz von > 2 cm zeigen.
            • 5
              • Frischein Verletzungendiesen der Sehne des M. adductor longus können refixiert werden. DieFällen Refixation derüber SehneKnochenanker desoder M. adductor longus ist wegen der begleitenden Retraktion bei einer älteren Verletzung nicht mehr möglich.7Schraubensysteme

              Chronische Tendopathie

              • Kommt es zu keiner Besserung der Beschwerden durch konservativen Therapien, ist eine operative Tenotomie des M. ad-
                ductor longus zu erwägen.14 Diese kann unter Lokalanästhesie durchgeführt werden.
              • Bis zur postoperativen Wiederherstellung der normalen Belastbarkeit, die in der Regel einige Tage dauert, sind zur Entlastung Unterarmgehstützen zu verwenden.
              • Aktive und passive Dehnübungen können bereits zu einem frühen Zeitpunkt aufgenommen und nach und nach durch Kräftigungsübungen ergänzt werden. Nach 2–3 Wochen können betroffene Patienten mit leichtem Radfahren und nach etwa 6 Wochen mit dem Lauftraining beginnen.
              • In der Regel können Sportler nach 10–12 Wochen wieder vollumfänglich in ihre sportliche Aktivität einsteigen.
              • Ein leichtes Missempfinden kann noch längere Zeit nach dem Eingriff auftreten, hindert Patienten aber nur selten daran, wieder in vollem Umfang zu trainieren.

              Weitere Therapien

              • Die Wirkung von Ultraschall, Laser, Elektrotherapie u. Ä. ist bisher nicht belegt.

              Prävention

              • Konzentrische, exzentrische und funktionelle Übungen zur Kräftigung und Dehnung der Adduktorenmuskulatur sind eine effektive Methode zum Vorbeugen von Adduktoren-Tendopathien.
              • Ein sachgerechtes und ausreichendes Aufwärmen und Dehnenrmprogramm vor undsportlicher nach dem Sport gilt als wirkungsvolle Maßnahme zur Verhinderung von Rezidiven.Belastung

              Verlauf, Komplikationen und Prognose

              Verlauf

              • ErkrankungBei zu schneller Rückkehr ins Training kommt es häufig zu einem chronischen Verlauf, dieder eine langfristig angelegte und vorsichtigelangwierige Rehabilitation erfordert.nach Einesich zu frühe Wiederaufnahme der sportlichen Aktivität kann zu chronischen Beschwerden führenzieht.

              Komplikationen

              • Ruptur der Sehne
              • Rezidivierende Beschwerden
              • Chronische Tendopathie
              • Im Verlauf der zunächst häufig konservativen Behandlung der Sehnenverletzung kann es zur Ausbildung einer zirkumskripten fokalen Myositis ossificans kommen.circumscripta710
                • Verknöcherungen in der Muskulatur durch chronischen Entzündungsreiz

              Prognose

              • Die Prognose hängt vollständig von der sachgemäßen DurchfRührung der Behandlung und Rehabilitation ab. Eineckkehr zu stark forcierte Rehabilitation und die zu frühe Wiederaufnahme der sportlichen Aktivitätten erhöhenist dasabhängig Risikovom vonVerletzungsausmaß.11
                • Grad 0–2 (Zerrung–Partialruptur des Muskels)
                  • ckfällenckkehr undin chronischensportartspezifisches Beschwerden.Training nach durchschnittlich 3 Wochen
                • LautGrad einer3 Studie(komplette ausRuptur demdes JahreMuskels)
                  • Rückkehr 1980in konntensportartspezifisches 42 % aller Sportler mit Leistenzerrung ihre sportliche Aktivität frühestens 20 WochenTraining nach derdurchschnittlich Erstverletzung3 wieder aufnehmen.Monaten
                  • Eine strenge Indikationsstellung vorausgesetzt werden von der Tenotomie sehr gute Ergebnisse berichtet.14

              Patienteninformationen

              Patienteninformationen in Deximed

              Illustrationen

              Musculus adductor longus
              Musculus adductor longus

              Quellen

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              AutorenAutor*innen

              • SandraLino KrügerWitte, Dr. med., FachärztinArzt fürin OrthopädieWeiterbildung Allgemeinmedizin, BerlinMünster
              • PaulDie Ackermannursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, docent och bitr överläkare, Ortopediska kliniken, Karolinska universitetssjukhuset
              • Terje Johannessen, professor i allmennmedisin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheim https://legehandboka.no/).
M76; M768; S762
senebetennelse; lyskestrekk
L81; L87
Adduktorenüberlastung des Hüftgelenks; Adduktorenentzündung des Hüftgelenks; Adduktorenschädigung des Hüftgelenks; Adduktorenruptur des Hüftgelenks; Leistenzerrung; Adduktorenzerrung; Adduktorentendopathie; Adduktorentendinopathie; Isometrische Adduktion; Squeeze-Test
Adduktorentendopathie
BBB MK 06.02.2023 umgeschrieben und aktualisiert. Check GO 30.1. CCC MK 18.05.2018, komplett überarbeitet
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Definition:Überlastung/Abakterielle Entzündung und/oder Schdegenerative Verädigung/Rupturnderung der Sehnen im Bereich der Adduktoren des Hüftgelenks. Häufigkeit:Tritt häufig bei körperlich aktiven Personen auf, insbesondere im Leistungssport. Vor allem Fußballer*innen sind betroffen.
Physiotherapie/Sportmedizin
Adduktoren-Tendopathie
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