iFOBT statt Serienbriefchen
Bisher wurde im Rahmen des Darmkrebsscreenings der Guajak-basierte Test auf okkultes Blut im Stuhl angewendet, der dreimal durchgeführt werden musste. Ab 1. April 2017 darf dieser nicht mehr verwendet werden. Zum Nachweis einer okkulten Darmblutung muss nun der neue quantitative immunologische Stuhltest (iFOBT) benutzt werden, der dann auch Kassenleistung wird.
Der immunologische Stuhltest hat eine wesentlich höhere Sensitivität und Spezifität als der Guajak-basierte Test und muss daher nur noch einmalig durchgeführt werden. Zur Früherkennung eines kolorektalen Karzinoms haben Patienten ab 50 Jahren einen Anspruch auf eine jährliche Untersuchung auf okkultes Blut im Stuhl und ab 55 Jahren auf eine Koloskopie. Sollte eine Koloskopie abgelehnt werden, soll weiterhin zweijährlich auf okkultes Blut getestet werden. Eine Koloskopie ersetzt der Stuhltest jedoch in keinem Fall. Ein positiver Test ist dann aber eine klare Indikation für eine komplette Koloskopie, auch wenn diese bisher abgelehnt wurde.
Auch Blutungen bei kolorektalen Polypen können damit erkannt werden, obwohl die Senistivität dafür nicht so hoch ist. Er ist nur bei 40 % aller Adenome mit einer Größe über 1 cm positiv. Bei unauffälliger Koloskopie sollte auch an Blutungsquellen im oberen Gastrointestinaltrakt gedacht werden, wie z.B. Ulkuskrankheit oder Magenkarzinom.
Marlies Karsch, Chefredakteurin
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